DE3842563A1 - Isolierter leiter - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht von einem isolierten Leiter aus, bei dem ein
Tränkmittel als Kleber auf dem isolierten Leiter aufgebracht ist.
Derartige isolierte Leiter werden zu Wicklungen für elektrische
Maschinen und elektrische Schalter geformt und in Nuten von Rotor
oder Stator oder auf Spulenträgern untergebracht. Dabei ist
besonders bei elektrischen Maschinen von Nachteil, daß für die
ausreichende Drahtfüllung und für den notwendigen Festsitz in den
Nuten die Wicklungen mit Preßsitz in die Nuten eingebracht werden
müssen. Hierbei kann die Isolierung der Windungen oder die Nutaus
kleidung beschädigt werden. Außerdem müssen vor allem die Wickel
köpfe noch besonders imprägniert werden, oder es muß die ganze
Wicklung träufelimprägniert werden. Darüber hinaus ist von Nachteil,
daß für jeden Leiterdurchmesser eine zugeordnete Rotor- oder Stator
nut mit angepaßtem und die zulässige Toleranz berücksichtigendem
Querschnitt oder bei Schaltern ein entsprechend angepaßter Spulen
träger erforderlich ist. Das hat eine unerwünscht hohe Vielfalt an
Ankern und/oder Statoren bzw. Spulenträgern zur Folge, die
unwirtschaftlich ist.
Außerdem ist bekannt, lackisolierte Leiter mit einem Backlack zu
versehen, der nach Formen und Einlegen der Wicklung in Nuten oder
auf Spulenträgern durch Erwärmen die Leiter lediglich an den
Berührungsstellen ihrer Isolierung miteinander verklebt, da er nicht
quellen kann. Dazu müssen wiederum Nut- und Leiterabmessungen sowie
Spulenträger genau aufeinander abgestimmt sein, denn der Backlack
kann nur sehr dünn aufgetragen werden und keine Toleranzen aus
gleichen. Er ist daher auch zum Verbacken der sich kreuzenden Leiter
in Wickelköpfen ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen isolierten Leiter zu
schaffen, der sich besonders für Wicklungen in Rotoren und Statoren
eignet, die in Rotor- oder Statornuten elektrischer Maschinen so
aufgenommen sind, so daß das Verhältnis Leiterquerschnitt zu Nut
raumausnutzung einerseits verbessert werden kann, sowie anderer
seits, wenn dies nicht unbedingt erforderlich ist, unabhängig von
dem Verhältnis Nutbreite zu Wicklungsdrahtdurchmesser wird, in
beiden Fällen Hilfsisolierungen in den Nuten wegfallen können, die
Leiter in Nuten und/oder Wickelköpfen ohne Hilfsmittel festgelegt
werden können und das Herstellen von Statoren und Rotoren umwelt
freundlicher wird. Desgleichen sind Vereinfachungen bei elektrischen
Schaltern zu schaffen.
Zur Lösung der Aufgabe sind die im Kennzeichen des Hauptanspruchs
angegebenen Maßnahmen vorgesehen.
Dabei ist von Vorteil, daß einerseits die Nutraumausnutzung ver
bessert werden kann und andererseits, wenn das Verhältnis Leistung
zu Herstellungskosten es erlaubt, für Wicklungen aus Draht unter
schiedlicher Durchmesser das Stator- oder Rotor-Blechpaket aus
Einheitsblechen mit gleicher Nutgröße gebildet werden kann und somit
ein Einheitsblech für elektrische Maschinen oder für Spulenkörper
für Schalter verschiedener Leistungen und Spannungen verwendet
werden kann. Das verbilligt die Großmengenfertigung und Lagerhaltung
wesentlich. Darüber hinaus kann die quellbare Isolierschicht bereits
beim Drahthersteller auf den Wicklungsdraht aufgebracht werden, so
daß in unweltfreundlicher Weise nur der Lackdrahthersteller Kunst
stoffe auf den Draht aufzubringen hat. Alternativ ist auch von
Vorteil, wenn die quellbare Isolierung unmittelbar beim Wickeln dem
isolierten Leiter zugeführt werden kann. Außerdem sind als Vorteil
anzusehen, daß durch die quellbare Isolierung die Wicklungsstabili
tät erhöht wird, so daß die Wicklung weniger zum Unwuchtbilden
neigt, gegen Schütteleinflüsse gesichert ist und größere Fliehkräfte
aufnehmen kann, daß sowohl der Schutz der Wicklung gegen Schmutz und
Feuchtigkeit als auch die Wärmeableitung erhöht werden und daß sich
Fertigungstoleranzen mit der quellbaren Isolierung ausgleichen
lassen. Bei elektrischen Schaltern können durch diese Vorteile
beispielsweise die Spulenträger wegfallen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen für den im Haupt
anspruch angegebenen isolierten elektrischen Leiter möglich.
Besonders vorteilhaft ist das Ausbilden der quellbaren Isolierung
aus einem Backlack mit einem Initiator, der bei Einflüssen von
Wärme, Druck, elektrischer oder chemischer Art die Isolierung
quellen läßt. Darüber hinaus ist von Vorteil, daß Wicklungen aus
Draht mit einer quellbaren Isolierschicht ohne isolierende Nutaus
kleidung und/oder Nutkeile in den Nuten aufgenommen und gehalten und
die Windungen sowohl miteinander als auch an den Nutwänden verbacken
können. Dementsprechend können selbsthaltende Formwicklungen bei
spielsweise für elektrische Schalter ausgebildet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen die
Fig. 1 und 2 in Nuten verschiedener Ausführungen eingelegte
Windungen von Anker- oder Statorwicklungen, wie sie bekannt sind,
Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel einer mit quellfähigem
Isolierstoff umgebenen Windung einer Wicklung in einer offenen Nut
und
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel der mit quellfähigem
Isolierstoff umgebenen Windungen der Wicklung in einer halbge
schlossenen Nut, jeweils im Querschnitt.
Das in Fig. 1 dargestellte bekannte Blechpaket 1 ist mit offenen
Nuten 2 versehen, in die eine Preßspanisolation als Nutauskleidung 3
eingelegt ist. In die Nut 2 sind zwei Windungen 4 und 5 einer
Wicklung aus Draht mit Lackisolierung 6 mit Preßsitz über die Nut
auskleidung 3 an den Nutwänden 7 anliegend eingesetzt. Die Windungen
4 und 5 sitzen dabei mit Abstand zueinander in der Nut 2. Die nicht
von den Windungen 4 und 5 ausgefüllten Hohlräume der Nut 2 sind mit
einem Gießharz 8 ausgefüllt. Bei dieser Wicklung wird ein schlechter
Nutfüllfaktor erreicht. Außerdem muß für die Wickelkopfbefestigung
der Wicklung eine zusätzliche Gießharzumhüllung auf den Wickelkopf
aufgebracht werden.
Das gleiche trifft auch für die bekannte Ausführung nach Fig. 2 zu,
bei der die Nut 9 halbgeschlossen ist. Darüber hinaus kann hier an
dem die Nutöffnung 10 verengenden Randabschnitt 11 der Nut 9 die
Nutauskleidung 3 leicht beschädigt werden.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 3 ist
eine der offenen Nuten 12 mit parallelen Nutwänden 13 eines Blech
pakets 14 dargestellt. Zwei Windungen 15 und 16 einer Wicklung sind
in der Nut 12 lose eingelegt. Die Windungen 15 und 16 gehören zu
einer Wicklung aus Draht runden Querschnitts, der mit einer Lack
isolierung 17 überzogen ist. Auf der Lackisolierung 17 ist ein
quellfähiger Backlack 18 A aufgetragen. Nach dem Einlegen der Wick
lung in die Nuten 12 des Blechpakets 14 wird durch einen Wärmestoß,
durch Druck, elektrisches oder chemisches Beeinflussen der Wicklung
die quellfähige Backlackschicht 18 A so weit aufgequollen, daß der
Backlack 18 B die Hohlräume in der Nut 12 zwischen den Windungen 15
und 16 und der Nutwand 13 nahezu restlos ausfüllt. Durch den
aufgequollenen Backlack 18 B sind die Windungen 15 und 16 in der Nut
12 festgelegt. Der Backlack 18 B kann dabei auch an der Nutwand 13
kleben. Eine zusätzliche Nutauskleidung ist nicht erforderlich.
Dadurch wird ein besserer Nutfüllfaktor erreicht. Auch kann dieselbe
Anzahl Windungen in einer schmäleren Nut aufgenommen werden.
Andererseits muß in Fällen, in denen der Nutfüllfaktor weniger
wichtig ist, nicht mehr für jeden Drahtdurchmesser die Breite der
Nut entsprechend angepaßt werden, damit die Windungen fest genug
eingelegt und nicht herausgeschleudert werden. Durch die quellfähige
Isolierschicht werden die Windungen der Wicklung fest in den Nuten
des Blechpakets gehalten. Vor allem die Großmengenfertigung kann bei
Verwenden von Wicklungsdrähten unterschiedlichen Durchmessers Blech
pakete mit einer wesentlich geringeren Vielfalt verschiedener Nut
größen verwenden und somit preiswerter sein.
Darüber hinaus werden die wickelkopfbildenden Bereiche der Wicklung
so in den quellfähigen Backlack eingebettet und mit ihm verklebt,
daß keine nachträglich aufgebrachte zusätzliche Wickelkopfbe
festigung mehr benötigt wird.
Das Aufbringen der Isolierung und/oder der quellfähigen Schicht kann
einerseits in umweltfreundlicher Weise an einer Stelle, nämlich beim
Hersteller des lackisolierten Drahtes erfolgen. Andererseits läßt
sich die quellfähige Isolierung unmittelbar vor dem Wickeln der
Wicklungen, dem Einlegen der einzelnen Windungen in die Nuten, dem
Ausbilden der Wickelköpfe oder dem Wickeln der selbsthaltenden Form
spulen auf den Draht aufbringen.
Das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 4 zeigt
einen Teil eines Blechpakets 19 mit einer halbgeschlossenen Nut 20.
In die Nut sind zwei Windungen 21 und 22 einer Wicklung geträufelt,
die aus Draht runden Querschnitts bestehen. Der Draht ist direkt mit
dem quellfähigen Backlack als Isolierung 23 A umgeben. Ebenso wie bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird durch einen Wärmestoß,
durch Druck, elektrisches oder chemisches Beeinflussen der Wicklung
der quellfähige Backlack so aufgequollen, daß er dann in seinem
gequollenen Zustand 23 B die Hohlräume der Nut 20 zwischen den
Windungen 21; 22 und den Nutwänden 24 ausfüllt und die Windungen 21;
22 schüttelsicher in der Nut 20 hält. Desgleichen sind die Wickel
kopfbereiche von Backlack 23 B durchdrungen und verklebt.
Claims (9)
1. Elektrischer Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine
den Leiter (15, 16; 21, 22) umgebende Isolierschicht (18 A; 23 A)
quellfähig ist.
2. Leiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die quell
fähige Schicht (18 A) zusätzlich auf einer den Leiter (15, 16)
umgebenden Isolierung (17) aufgebracht ist.
3. Leiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
quellfähige Isolierschicht (18 A; 23 A) aus einem Backlack mit einem
Initiator besteht, durch den bei Erwärmen der Backlack (18 A, 18 B;
23 A, 23 B) quellbar ist.
4. Leiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
quellfähige Isolierschicht (18 A; 23 A) aus einem Backlack mit einem
Initiator besteht, durch den mittels Druck der Backlack (18 A, 18 B;
23 A, 23 B) quellbar ist.
5. Leiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
quellfähige Isolierschicht (18 A; 23 A) aus einem Backlack mit einem
Initiator besteht, durch den mittels elektrischer Beeinflussung der
Backlack (18 A, 18 B; 23 A, 23 B) quellbar ist.
6. Leiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
quellfähige Isolierschicht (18 A; 23 A) aus einem Backlack mit einem
Initiator besteht, durch den mittels chemischer Beeinflussung der
Backlack (18 A, 18 B; 23 A, 23 B) quellbar ist.
7. Leiter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der quellfähigen Isolierschicht (18 A, 18 B; 23 A, 23 B)
versehene Leiter zu einer Wicklung für elektrische Maschinen geformt
ist, die in Nuten (12; 20) von Rotor oder Stator aufgenommen ist und
deren einzelne Windungen (15, 16; 21, 22) miteinander und/oder mit
der Nutwand (13; 24) verklebt sind.
8. Leiter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der quellfähigen Isolierschicht (18 A, 18 B; 23 A, 23 B)
versehene Leiter (15, 16; 21, 22) zu einer Wicklung für elektrische
Maschinen geformt ist, deren die Wickelköpfe bildende Leiterab
schnitte beim Quellen der Isolierschicht (18 B; 23 B) miteinander
verklebbar sind.
9. Leiter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der quellfähigen Schicht (18 A, 18 B; 23 A, 23 B) versehene
Leiter zu selbsthaltenden Formwicklungen ausgebildet ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883842563 DE3842563A1 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Isolierter leiter |
AU46391/89A AU4639189A (en) | 1988-12-17 | 1989-12-07 | Insulated conductor |
PCT/DE1989/000757 WO1990007221A1 (de) | 1988-12-17 | 1989-12-07 | Isolierter leiter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883842563 DE3842563A1 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Isolierter leiter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3842563A1 true DE3842563A1 (de) | 1990-06-21 |
Family
ID=6369426
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883842563 Withdrawn DE3842563A1 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Isolierter leiter |
Country Status (3)
Country | Link |
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AU (1) | AU4639189A (de) |
DE (1) | DE3842563A1 (de) |
WO (1) | WO1990007221A1 (de) |
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1988
- 1988-12-17 DE DE19883842563 patent/DE3842563A1/de not_active Withdrawn
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1989
- 1989-12-07 AU AU46391/89A patent/AU4639189A/en not_active Abandoned
- 1989-12-07 WO PCT/DE1989/000757 patent/WO1990007221A1/de unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
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