DE3842261A1 - Sicherheitsvorrichtung fuer ein flurfoerderzeug - Google Patents
Sicherheitsvorrichtung fuer ein flurfoerderzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für
ein Flurförderzeug mit einem in Wirkverbindung mit dem
Antriebssystem stehenden Schalter, der in Abhängigkeit
von der Belastung eines Fahrersitzes schaltbar ist.
Aus der US-PS 9 29 106 ist eine Sicherheitsvorrichtung für
elektrisch betriebene Flurförderzeuge bekannt, die als
elektrischer Sitzschalter ausgebildet ist. Der Sitzschalter
löst eine Unterdruck gesteuerte hydraulische Bremse aus,
sofern der Fahrersitz beispielsweise durch Herabfallen des
Fahrers während eines Unfalls entlastet wird. Dadurch sollen
größere Schäden vermieden werden. An dieser Vorrichtung ist
nachteilig, daß eine Wirkung ausschließlich auf die Bremse
ausgeübt wird und nicht auf den Fahrstrom. Es ist aber sicher
heitstechnisch wünschenswert, daß bei derartigen Flurförder
zeugen der Fahrstrom automatisch unterbrochen wird, wenn der
Fahrer das Gerät verläßt, um ein ungewolltes Inbetriebsetzen
des Fahrzeuges zu verhindern, falls der Schlüssel des
Schlüsselschalters nicht abgezogen wurde. Es sind jedoch
noch weitere Nachteile vorhanden. Weil der Fahrersitz in
der Regel verstellbar ausgeführt ist, ergibt sich die Not
wendigkeit, die zum Sitzschalter führenden Leitungen
länger zu halten und wenigstens in einem begrenzten Bereich
nicht zu fixieren, damit die Sitzbeweglichkeit gewährleistet
ist. Bei demontierbaren Fahrersitzen, die zum Zwecke des
Batteriewechsels mitsamt der Haube, auf der sie befestigt
sind, in vielen Fällen entfernt werden müssen, kommt noch
dazu, daß Trennstecker in den Leitungen erforderlich sind.
Wird der Sitz mit Hilfe eines Scharniers weggeklappt, müssen
sehr lange Leitungen vorhanden sein. Sowohl die Leitungen
als auch die Trennstecker müssen gegen Wasser und Ver
schmutzungen geschützt sein. Da bei Flurförderzeugen mit
verbrennungsmotorischem Antrieb der Einsatz solcher Sitz
schalter nicht unbedingt erforderlich ist, müssen unter
schiedliche Fahrersitze bereitgestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten
Nachteile zu vermeiden und eine wirtschaftlich herstellbare
Sicherheitsvorrichtung zu schaffen, die problemloses Weg
klappen oder Entfernen des Fahrersitzes ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin,
daß der Fahrersitz auf einer eine Öffnung des Fahrzeug
körpers abdeckenden Haube angebracht ist, die im geschlos
senen Zustand an den Auflagestellen relativ zum Fahrzeug
körper beweglich gelagert ist,
ferner, daß der Schalter als Fahrstromschalter ausgebildet
und am Fahrzeugkörper an einer der Auflagestellen der
Haube befestigt ist,
und daß die zum Fahrstromschalter führenden Leitungen inner
halb des Fahrzeugkörpers angeordnet sind.
Sobald der Fahrersitz belastet wird, bewegt sich die geschlos
sene Haube um einen bestimmten Betrag relativ zum Fahrzeug
körper. Dadurch wird der Fahrstromschalter eingeschaltet
und die bei unbelastetem Fahrersitz in der Fahrstromleitung
vorhandene Unterbrechung überbrückt. Da der Fahrstromschalter
am Fahrzeugkörper befestigt ist und die zum Fahrstromschalter
führenden Leitungen innerhalb des Fahrzeugkörpers angeordnet
sind, kann die Haube problemlos weggeklappt werden, denn
an der Haube selbst und am Fahrersitz sind keine Leitungen
und Schalter befestigt. Die Haube bzw. der Fahrersitz kann
vollständig entfernt werden, ohne daß irgendwelche Leitungen
durchtrennt werden müssen. Der Fahrstromschalter und die
zugehörigen Leitungen sind vor äußeren Einflüssen geschützt
im Inneren des Fahrzeugkörpers verlegt und daher wenig
störanfällig. Die Sicherheitsvorrichtung ist damit auch
unabhängig vom Typ des jeweils verwendeten Fahrersitzes.
Sie ist besonders gut geeignet für elektrisch betriebene
Flurförderzeuge, kann aber auch für Fahrzeuge mit verbrennungs
motorischem Antrieb eingesetzt werden, wenn hierzu durch den
Schalter beispielsweise der Zündstrom oder die Kraftstoffzu
fuhr unterbrochen bzw. freigegeben wurde.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegen
standes ist vorgesehen, daß der Fahrstromschalter ein feder
elastisches Element aufweist, das bei geschlossener Haube
in Wirkverbindung mit dieser steht und in Öffnungsrichtung
der Haube wirkend angeordnet ist, wobei der Fahrstromschalter
unterhalb einer bestimmten Belastung des Fahrersitzes,
die einem bestimmten Öffnungsweg der Haube entspricht,
ausgeschaltet ist. Die Belastung des Fahrersitzes kann
dabei etwas unterhalb eines statistischen Mindest-Durch
schnittsgewicht eines Gabelstapler-Fahrers liegen. Es ist
also eine gewisse Mindestbelastung des Fahrersitzes erfor
derlich, um den Fahrstromschalter zu betätigen. Dadurch
wird verhindert, daß durch Ablegen eines relativ leichten
Gegenstands auf der Haube bzw. dem Fahrersitz der Fahrstrom
schalter eingeschaltet wird.
Es ist günstig, wenn das federelastische Element in seiner
Federkraft einstellbar ist, weil dann leicht eine Anpassung
an unterschiedliche Mindestbelastungen vorgenommen werden
kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsge
mäßen Sicherheitsvorrichtung, bei der der Fahrstromschalter
in Reihe mit einem Schlüsselschalter geschaltet ist, kann
darin bestehen, daß der Fahrstromschalter an ein den Fahr
strom mit Verzögerung unterbrechendes Zeitglied angeschlossen
ist. Dadurch wird verhindert, daß der Fahrer durch eine
Verlagerung seiner Position, bei der der Fahrersitz kurz
zeitig entlastet wird, ungewollt den Fahrstrom unterbricht
und damit eine abrupte Unterbrechung des Antriebsmoments
auslöst, die zu einem Verrutschen oder Herabfallen der
Ladung und zu weiteren Schäden führen kann. Es ist dadurch
auch möglich, daß der Fahrer sich beim Rangieren kurzzeitig
vom Fahrersitz erhebt, um über das Lenkrad hinweg die Ladung
besser im Auge zu behalten.
Die Erfindung soll anhand der nachstehenden schematischen
Figurenbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Flurförderzeugs mit einer
erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
Fig. 2 ein Schaltbild mit der Anordnung des Schalters
und des Zeitglieds innerhalb des Antriebssystems
Fig. 3 eine Seitenansicht einer möglichen Schalteraus
führung
Fig. 4 den Schnitt IV-IV gemäß Fig. 3
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Schalterausführung.
Ein in diesem Beispiel als batterie-elektrisch betreib
barer Gabelstapler dargestelltes Flurförderzeug weist
einen Fahrzeugkörper 1 auf, der im oberen Bereich eine
Öffnung besitzt, die von einer mittels eines Scharniers 2
klappbaren Haube 3 verschließbar ist. Die Öffnung erlaubt
den Zugang zum Batteriefach des Gabelstaplers. Dieser
Zugang ist erforderlich, um beispielsweise die Batterien
auswechseln oder warten zu können. Auf der Haube 3 ist
ein Fahrersitz 4 angeordnet. Die Haube 3 ist in diesem
Beispiel nach in Fahrtrichtung hinten klappbar gestaltet,
das heißt das Scharnier befindet sich hinter der Lehne
des Fahrersitzes 4. Es ist aber auch möglich, die Haube 3
nach zur Seite oder nach vorne klappbar zu gestalten.
Die Haube 3 kann auch so ausgebildet sein, daß sie ledig
lich auf dem Fahrzeugkörper 1 aufgesetzt und gegen seit
liches Verrutschen und Verrutschen nach vorne oder nach
hinten gesichert wird.
An der vorderen Auflage der Haube 3 ist am Fahrzeugkörper
ein Fahrstromschalter 5 befestigt, der mit dem Antriebs
system über eine elektronische Steuereinheit 6 solcher
Art in Wirkverbindung steht, daß bei unbelastetem Fahrer
sitz 4 der Fahrstrom unterbrochen ist. Der Fahrstromschalter 5
ist bei unbelastetem Fahrersitz 4 also ausgeschaltet.
Zum Inbetriebsetzen des Gabelstaplers setzt sich eine
Bedienperson auf den Fahrersitz 4, wodurch der Fahrstrom
schalter 5 eingeschaltet wird. Durch Betätigung eines
Schlüsselschalters 7 und Einwirkung auf das Fahrpedal 8
kann der Gabelstapler in Bewegung gesetzt werden.
Wenn der Fahrer nun den Fahrersitz 4 bzw. den Gabelstapler
verläßt ohne den Schlüsselschalter 7 durch Abziehen des
Schlüssels wieder auszuschalten, so kann das Fahrzeug
trotzdem nicht ungewollt in Betrieb gesetzt werden, weil
der Fahrstromschalter 5 durch Entlastung des Fahrersitzes 4
ausgeschaltet und damit der Fahrstrom unterbrochen ist.
Die Anordnung des Fahrstromschalters 5 an der vorderen
Auflage der Haube 3 und dessen Befestigung am Fahrzeug
körper 1 ermöglicht ein Öffnen oder Entfernen der Haube 3
ohne daß Kabelsteckverbindungen gelöst werden müssen oder
daß die Leitungen mit längeren freibeweglichen Abschnitten
verlegt sein müssen. Sowohl der Fahrstromschalter 5 als
auch die in der Figur nicht dargestellten Leitungen sind
geschützt im Inneren des Fahrzeugkörpers 1 angebracht.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild, in dem der Schlüssel
schalter 7 an eine elektronische Steuereinheit 6 angeschlos
sen ist. In Reihe dazu ist ein Zeitglied 9 geschaltet,
das mit dem Fahrstromschalter 5 in Verbindung steht. Wenn
der Schlüsselschalter 7 eingeschaltet ist und auch der
Fahrstromschalter 5, so kann das elektronische Steuerge
rät 6 je nach Betätigung des mit ihm in Wirkverbindung
stehenden Fahrpedals 8 das Antriebssystem mit elektrischer
Energie beaufschlagen. Der Stromkreis bleibt infolge des
Zeitglieds 9 auch bei Öffnen des Fahrstromschalters 5
zunächst geschlossen, bis eine bestimmte Zeit verstrichen
ist, die beispielsweise aus Versuchen ermittelt wurde.
In den Fig. 3, 4 und 5 ist eine von vielen möglichen
Ausführungen des Fahrstromschalters 5 gezeigt. Diese ist
hier als Mikroschalter mit Tastrolle 10 ausgebildet. Der
Mikroschalter ist über eine Lasche 11 am Fahrzeugkörper 1
befestigt. Ebenfalls am Fahrzeugkörper 1 befestigt ist
ein Anschlagblock 12, der als Auflagestelle für die
Haube 3 dient. Der Anschlagblock 12 weist eine Öffnung 13
auf, in der ein Taststift 14 geführt ist, der über eine
Feder 15 gegenüber einer Fahrzeugkörperlasche 16 abgestützt
ist. Der Taststift 14 weist eine Gewindestange 17 auf,
die durch eine Bohrung 18 der Fahrzeugkörperlasche 16
ragt und mit einer Mutter 19 versehen ist, die der Justierung
und Federvorspannung dient. Die Mutter 19 betätigt bei
eingedrücktem Taststift 14 die Tastrolle 10 und damit
den Mikroschalter.
Claims (4)
1. Sicherheitsvorrichtung für ein Flurförderzeug mit einem
in Wirkverbindung mit dem Antriebssystem stehenden Schalter,
der in Abhängigkeit von der Belastung eines Fahrersitzes
schaltbar ist, gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Merkmale:
- a) der Fahrersitz (4) ist auf einer eine Öffnung des Fahrzeugkörpers (1) abdeckenden Haube (3) angebracht, die im geschlossenen Zustand an den Auflagestellen (12) relativ zum Fahrzeugkörper beweglich gelagert ist,
- b) der Schalter ist als Fahrstromschalter (5) ausgebildet und am Fahrzeugkörper an einer der Auflagestellen der Haube befestigt,
- c) die zum Fahrstromschalter (5) führenden Leitungen sind innerhalb des Fahrzeugkörpers (1) angeordnet.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fahrstromschalter (5) ein feder
elastisches Element (14, 15, 17, 19) aufweist, das
bei geschlossener Haube (3) in Wirkverbindung mit dieser
steht und in Öffnungsrichtung der Haube (3) wirkend
angeordnet ist, wobei der Fahrstromschalter (5) unterhalb
einer bestimmten Belastung des Fahrersitzes (4), die
einem bestimmten Öffnungsweg der Haube (3) entspricht,
ausgeschaltet ist.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das federelastische Element (14, 15,
17, 19) in seiner Federkraft einstellbar ist.
4. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, wobei der Fahrstromschalter in Reihe mit
einem Schlüsselschalter geschaltet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fahrstromschalter (5) an ein den
Fahrstrom mit Verzögerung unterbrechendes Zeitglied (9)
angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883842261 DE3842261C2 (de) | 1988-12-15 | 1988-12-15 | Sicherheitsvorrichtung für ein Flurförderzeug |
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DE3842261A1 true DE3842261A1 (de) | 1990-06-21 |
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Family
ID=6369248
Family Applications (1)
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