DE3840159C1 - Method for the cathodic electro-dipping process, and use of nitric acid and/or nitrous acid for neutralising coating baths - Google Patents
Method for the cathodic electro-dipping process, and use of nitric acid and/or nitrous acid for neutralising coating bathsInfo
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- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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- C25D13/24—Regeneration of process liquids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
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- C09D5/44—Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes for electrophoretic applications
- C09D5/4488—Cathodic paints
- C09D5/4492—Cathodic paints containing special additives, e.g. grinding agents
Description
Das Grundprinzip der kathodischen Elektrotauchlackierung, die sich in
der Praxis weitestgehend durchgesetzt hat, besteht darin, daß ein
Werkstück mit elektrisch leitender Oberfläche mit einen in Wasser
verdünnten Lack eingetaucht und mit dem negativen Pol einer
Gleichstromquelle verbunden wird.
Zwischen Anode und Kathode liegt eine Gleichstromspannung von 50 bis
500 Volt, unter deren Einfluß die Abscheidung der Lackpartikel auf
dem kathodisch geschalteten Werkstück erfolgt. Das Beschichtungsbad
enthält eine wäßrige Lösung oder wäßrige Dispersion von Salzen
kationischer Filmbildner mit organischen und/oder anorganischen
Säuren sowie ggf. weitere Lackrohstoffe wie z. B. Bindemittel,
Weichmacher, Vernetzungsmittel, Pigmente, Füllstoffe und Additive.
Ein wesentlicher Bestandteil des Verfahrens ist das Anodenblech.
Wegen der Möglichkeit der anodischen Auflösung im Beschichtungsbad
werden üblicherweise zwei Maßnahmen angewendet. Die Anodenbleche
bestehen aus Edelstahl (z. B. Chrom-Molybdän-Stahl), um die Standzeit
zu verbessern. Außerdem wird nach dem Elektrodialyseverfahren
gearbeitet, wodurch Säureanreicherungen und reversible Belegungen,
z. B. Belegungen von Bleiverbindungen, vermieden werden. Beim
Elektrodialyseverfahren wird das Anodenblech durch spezielle
Membranen vom Tauchbad getrennt (Anolytraum).
Durch die in den Elektrotauchbädern selbst in geringen
Konzentrationen vorhandenen Halogenidionen kann der Auflösungsprozeß
des Anodenbleches drastisch gesteigert werden. Halogenidionen,
insbesondere Chloridionen, in geringen Konzentrationen sind praktisch
unvermeidbar und können dann in Kombination mit anderen Einflüssen
wie z. B. Wärme, Strömungsgeschwindigkeit und Oberflächenstörungen am
Anodenblech zu Störungen führen.
Die neu installierten Membranen einer KTL-Anlage (kathodische
Tauchlackierungsanlage) enthalten üblicherweise Chloride, die beim
Prozeß in den Anolytraum freigesetzt werden und eine starke Anlösung
des ungeschützten Anodenblechs bewirken können. Als Schutzmaßnahmen
sind Passivierungsprozesse bekannt. Beispielsweise wird in der DE-A
27 51 498 ein bestimmter Gehalt von gelösten Chlorid-Ionen zusammen
mit Nitrat-Ionen und/oder Nitrid-Ionen als besonders günstig zur
Vermeidung von Lochkorrosion und des daraus resultierenden weiteren
Zerfalls der Anode dargestellt. Die Nitrate und Nitrite werden dem
Beschichtungsbad als Salze, bevorzugt in Form von Kupfernitrat,
zugegeben. Der Nachteil dieser Verfahrensweise liegt in der
Diskontinuierlichkeit und in der Anwesenheit von Begleitsubstanzen,
die störend wirken können, z. B. aus produktionstechnischen oder
ökologischen Gesichtspunkten. Das Verfahren hat keinen Eingang in die
Praxis der kathodischen Elektrotauchlackierung gefunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur kathodischen Elektrotauchlackierung, das den Nachteil
einer starken Korrosion des ungeschützten Anodenblechs nicht aufweist
und bei dem die Nachteile der Methode nach dem Stand der Technik
nicht bestehen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung von wäßrigen Lösungen
freier Salpetersäure und/oder salpetriger Säure zur zumindest
teilweisen Neutralisation der in den für die kathodische
Elektrotauchlackierung verwendeten Beschichtungsbädern enthaltenen
basischen oder amphoteren Filmbildner.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur kathodischen
Elektrotauchlackierng von Oberflächen von als Kathode geschalteten
elektrisch leitfähigen Substanzen in einem wäßrigen Beschichtungsbad,
mit einem durch Neutralisation mit Säure, in wäßriger Lösung oder
Dispersion überführbaren, basischen oder amphoteren Filmbildner,
einer oder mehreren organischen und/oder anorganischen Säuren, und
ggf. Vernetzungsmitteln, Weichmachern, Pigmenten, Füllstoffen,
organischen Lösungsmitteln, und/oder anderen üblichen lacktechnischen
Additiven, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zumindest als
einen Teil der zur Neutralisation verwendeten Säure wäßrige Lösungen
freier Salpetersäuren und/oder salpetriger Säure einsetzt und/oder in
Anwesenheit einer Elektrodialysemembran arbeitet, die mit
Salpetersäure und/oder salpetriger Säure beladen wurde. Letztere
Methode ist besonders günstig, da hierbei der Einfluß der
Halogenidionen aus der Membransubstanz praktisch eliminiert wird. Die
Salpetersäure und/oder salpetrige Säure können dem Erstfüllmaterial
oder dem Nichtfüllmaterial für ein kathodisches Beschichtungsbad
zugesetzt werden. In gleicher Weise kann die Elektrodialysemembran
in der Startphase und/oder bei Membranwechsel mit Salpetersäure
und/oder salpetriger Säure beladen eingesetzt werden.
Es ist günstig, wenn der Anteil der Salpetersäure und/oder
salpetriger Säure in dem Neutralisationsmittel etwa 1 bis 10 Mol-%,
bezogen auf die gesamte benötigte Neutralisationsmenge, beträgt. Die
Säuren können in wäßriger Lösung mit z. B. einer Konzentration von bis zu
20 Gew.-% eingesetzt werden.
Vorzugsweise wird die Menge an Salpetersäure und/oder salpetriger
Säure so gewählt, daß sie zur Menge der Halogenidionen, die in dem
Beschichtungsbad vorhanden sind, im Molverhältnis von 0,5 : 1 bis zu
10 : 1, bevorzugt 0,5 : 1 bis 5 : 1 und besonders bevorzugt 0,7 : 1
bis 1,5 : 1 steht.
Die Verwendung von Mineralsäuren als Neutralisationsmittel ist zwar
seit langem bekannt, jedoch wird Salpetersäure und salpetrige Säure
in der Patent- und Fachliteratur, z. B. in der DE-A 27 51 498, nicht
erwähnt. Die Verwendung beider Säuren als alleinige
Neutralisationsmittel ist weniger bevorzugt, da hierdurch die
anwendungstechnischen Eigenschaften negativ beeinflußt werden.
Die zu neutralisierenden kathodisch abscheidbaren Filmbildner sind
übliche basische oder amphotere Polyadditionsprodukte und/oder
Homopolymerisate und/oder Copolymerisate und/oder Polykondensate,
d. h. alle Bindemittel, die sich allein oder in Kombination mit
anderen Bindemitteln und Vernetzungsmitteln kathodisch abscheiden lassen.
Unter Bindemittel oder Filmbildner ist der Anteil im Lack zu
verstehen, der nach Entfernung der Pigmente und Füllstoffe, sowie der
flüchtigen Bestandteile (organische Lösungsmittel und Wasser) im Lack
übrig bleibt. Vernetzungsmittel, Weichmacher, Additive usw. gehören
demnach, sofern sie die Bedingung der Nichtflüchtigkeit erfüllen, zu
den Bindemitteln. Da diese Komponenten jedoch spezielle
Funktionseigenschaften haben, werden sie in der Beschreibung in
dieser Form bezeichnet.
Die Herstellung der wäßrigen Lösungen, wäßrigen Emulsionen oder
wäßrigen Dispersionen ist bekannt. Sie kann z. B. erfolgen, indem
Lösungen der Bindemittel oder der Bindemittel mit Vernetzungsmitteln
in organischen Lösungsmitteln mit geeigneten Säuren und Anteilen von
Salpetersäure und/oder salpetriger Säure in Wasser gelöst oder
dispergiert werden. Salpetersäure und/oder salpetrige Säure können
natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt der Herstellung zugegeben
werden, wie z. B. während oder nach der Herstellung des Erst- und
Nachfüllmaterials, das ggf. Pigmente und Füllstoffe enthält oder wie
z. B. bei jeder Verfahrensweise, während oder nach der Herstellung des
Beschichtungsbades. Als anderes Beispiel unter den bekannten
Möglichkeiten sei die Herstellung einer lösungsmittelfreien oder
-armen wäßrigen Dispersion genannt, wobei die erfindungsgemäße Zugabe
der Säuren während oder nach der Herstellung der Dispersion oder erst
nach der Zugabe weiterer Lackrohstoffe erfolgt.
Die Neutralisationsmittel, die neben der Salpetersäure und/oder
salpetriger Säure eingesetzt werden können, sind die für diesen Zweck
bekannten anorganischen und/oder organischen Säuren oder
Säurederivate. Es sind jedoch in der Regel nur solche Säuren
nützlich, deren Kombination mit kathodisch abscheidbaren Filmbildnern
eine einwandfreie Löslichkeit oder Dispergierbarkeit in Wasser bei
möglichst niedrigem Molverhältnis bewirkt (d. h. die Stoffmenge an
Säuregruppen soll möglichst niedrig gehalten werden) und deren
Nebeneffekte, wie z. B. Korrosivität oder physiologische
Bedenklichkeit, nicht stören.
In der Praxis werden hauptsächlich Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure,
Milchsäure und Alkylphosphorsäuren eingesetzt. Die Verwendung von
Salzsäure als Neutralisationsmittel ist wegen der damit verbundenen
Einbringung von Chlorid-Ionen in das Beschichtungsbad und der meist
schlechten Wasserdispergierbarkeit der mit dieser Säure neutralisierten
kathodisch abscheidbaren Filmbildner nur in speziellen Ausnahmefällen zu
empfehlen.
Im wäßrigen Beschichtungsbad, dessen pH-Wert zwischen 1 und 9,
vorzugsweise zwischen 5 und 8 liegen kann, sind kathodisch
abscheidbare Bindemittel und ggf. weitere Lackrohstoffe, die nicht
unbedingt kationisch sein müssen, wie z. B. weitere Bindemittel,
Vernetzungsmittel, Weichmacher, Pigmente, Füllstoffe, Lackpulver,
Harzpulver, Additive (z. B. Katalysatoren, Antischaummittel,
Antikratermittel, Haftverbesserungsmittel, Mittel zur
Verlaufsverbesserung) und organische Lösungsmittel vorhanden.
Die Bedingungen für die kathodische Abscheidung ergeben sich aus den
Anforderungen der Anwender und der Art und Menge der eingesetzten
Rohstoffe. In der Regel werden z. B. Gleichstromspannungen zwischen 50
und 500 Volt, Temperaturen des Beschichtungsbades zwischen 20° und
40°C und Beschichtungszeiten zwischen 0,3 und 5 Minuten eingehalten.
Eingebrannt werden die beschichteten Metallteile beispielsweise
zwischen 80° und 200°C in z. B. 15 bis 40 Minuten. Je nach Art des
verwendeten KTL-Systems und der Abscheidungsbedingungen erhält man
einwandfrei glatte Überzüge bis zu 60 µm und darüber.
Die kathodisch abscheidbaren Bindemittel sind basische Kunstharze oder
basische modifizierte Naturharze und/oder amphotere Kunstharze.
Bevorzugt werden Kunstharze mit primären und/oder sekundären und/oder
tertiären Aminogruppen und/oder quartären Amminogruppen und/oder
Sulfoniumgruppen und/oder Phosphoniumgruppen.
Beispiele hierfür sind übliche aminogruppenhaltige und/oder quartäre
Ammoniumgruppen enthaltende Bindemittel auf Basis modifizierter
Epoxidharze, (Meth)Acrylatharze, Polyaminoamidharze,
Butadienharze, modifizierte Mannichbasen aus Bisphenol A,
modifizierte Epoxid-Kohlendioxid-Amin-Umsetzungsprodukte, Polyester,
Polyurethane und Harnstoffe.
Als Vernetzungsmittel in Kombination mit den im Beschichtungsbad
befindlichen Filmbildnern eignen sich z. B. Vernetzungsmittel, die
mit reaktiven Hydroxylgruppen und/oder reaktiven Aminogruppen
reagieren mit Melaminharze, Phenolharze, verkappte Isocyanate,
umesterungsfähige und umamidierungsfähige Vernetzungsmittel,
acetalfunktionelle Vernetzungsmittel und
Harnstoffkondensationsprodukte nach DE-A 33 25 061, Seite 11,
Vernetzer 3.
Das kathodisch abscheidbare Bindemittel kann auch selbstvernetzend
sein, d. h. die miteinander reagierenden Gruppen sind im selben
Molekül enthalten. Hierfür kommen die gleichen
Vernetzungsmöglichkeiten wie bei den Kombinationen der Filmbildner
mit Vernetzungsmitteln in Frage.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren zur
kathodischen Elektrotauchlackierung in Anwesenheit einer
Elektrodialysemembran durchgeführt, die mit Salpetersäure und/oder
salpetriger Säure beladen wurde. Bei den hierfür verwendbaren
Membranen handelt es sich um übliche, für die Elektrodialyse
eingesetzte Membranen. Sie bestehen in der Regel aus
Anionenaustauscherharzen, die mit Verfilmungsmitteln auf Stützgewebe
aufgetragen werden.
Derartige Membranen enthalten häufig salzartig gebundene
Choridionen. Der negative Einfluß derartiger Chloridionen oder
anderer Halogenidionen, sowie auch solcher, die in den Lösungen
enthalten sind, kann durch die erfindungsgemäße Beladung der
Membranen mit Salpetersäure und/oder salpetriger Säure ausgeräumt
werden.
Zur Beladung der Membranen mit Salpetersäure und/oder salpetriger
Säure ist es beispielsweise möglich, die Membranen zunächst mit einer
Alkalilauge-Lösung (z. B. wäßrige Lauge, wie Natronlauge) zu behandeln,
um die vorhandenen Anionen, beziehungsweise Chloridionen gegen eine
Hydroxyl-Funktionalität auszutauschen. Anschließend kann die mit
Hydroxylionen beladene Membran dann, gegebenenfalls nach Spülung mit
Wasser, mit wäßriger Salpetersäure-Lösung und/oder wäßriger Lösung von
salpetriger Säure behandelt werden, um sie für den erfindungsgemäßen
Einsatz funktionsfähig zu machen.
Alle Prozentangaben in den folgenden Herstellungsbeispielen und
Beispielen beziehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, auf
Massenanteile.
210 g Diethanolamin, 102 g 3-(N,N-Dimethylamino)-propylamin und 616 g
eines Adduktes aus 1 Mol 1,6-Diaminohexan und 2 Mol des
Glycidylester einer im Handel erhältlichen verzweigten C₁₀-Monocarbonsäure
mit Molmasse 250 g/mol werden zu 2892 g Epoxidharz auf Basis
Bisphenol A (Epoxid-Äquivalentgewicht 482) in 1637 g
2-Butoxyethanol gegeben.
Die Mischung wird 4 Stunden lang unter Rühren bei 85 bis 90°C und eine Stunde
lang bei 120°C gehalten.
768 g Trimellithsäureanhydrid werden bei 100°C in 1187 g
2-Butoxyethanol gelöst und mit 2000 g des Glycidylesters einer im Handel erhältlichen
verzweigten C₁₀-Monocarbonsäure sowie mit 2,75 g
N,N-Dimethylbenzylamin vermischt.
Die Mischung wird auf 120°C unter Rühren erwärmt und gehalten, bis
die Säurezahl unter 3 mg KOH/g Festharz gesunken ist.
Herstellung des Erstfüllmaterials
440 g kationisches Bindemittel
163 g Vernetzungsmittel
16 g Ruß
56 g Kaolin
4 g Zinkoxid und
27 g 8-Hydroxychinolin
163 g Vernetzungsmittel
16 g Ruß
56 g Kaolin
4 g Zinkoxid und
27 g 8-Hydroxychinolin
werden unter starkem Rühren mit einem Dissolver gut gemischt und auf
einer Perlmühle vermahlen. Nach der Vermahlung werden 18 g
Ameisensäure, 50%ig in Wasser, und 2100 g voll entsalztes Wasser
unter Rühren zugegeben.
Die Herstellung wird analog der Herstellung von Beschichtungsbad A
durchgeführt mit der Ausnahme, daß in das Erstfüllmaterial anstelle
von 18 g nur 17,4 g Ameisensäure, 50%ig in Wasser, und nach der
Zugabe von 2100 g vollentsalztem Wasser noch 0,7 g Salpetersäure,
25%ig, zugegeben werden.
Das Erstfüllmaterial A wird mit voll entsalztem Wasser auf einen
Festkörpergehalt von 13% eingestellt, so daß das Gesamtvolumen des
Beschichtungsbades ca. 4 l beträgt.
In das Beschichtungsbad A wird nach 2 Tagen Rühren bei Raumtemperatur
in eine Elektrodialysezelle eingebracht, die einen
Elektrodialysekreislauf ermöglicht. Der Analytraum wird mit
vollentsalztem Wasser auf 500 µS · cm-1 Leitfähigkeit gebracht.
Bei laufendem Kreislauf wird durch Beschichtung von Stahlblechen die
Leitfähigkeit in Anolytflüssigkeit auf 1000 µS · cm-1 gesteigert und
anschließend der Chloridgehalt gemessen.
Mit dieser Flüssigkeit wird ein Dauerelektrolyse-Versuch bei 10 mA · cm²
und 22°C über 4 Stunden durchgeführt. Anschließend wird der
Gewichtsverlust des Anodenbleches gemessen. Die Werte sind in der
Tabelle aufgeführt.
Es ist ersichtlich, daß der Zusatz der freien Salpetersäure zum Bad
einen erheblichen Korrosionsschutz bietet.
Mit dem Beschichtungsbad B wird in gleicher Weise verfahren wie mit
Beschichtungsbad A. Auch hier wird ein deutlicher Korrosionsschutz
erzielt.
Zum Beschichtungsbad A wird 1 g Salzsäure, 10%ig, gegeben, um eine
unbeabsichtigt vorhandene, höhere Chloridverunreinigung zu
simulieren. Anschließend wird in gleicher Weise, wie beim Beispiel 1
beschrieben, verfahren. Es wird ein deutlicher Korrosionsschutz der
Anode durch den Salpetersäurezusatz erzielt.
Zum Beschichtungsbad B werden 1 g Salzsäure, 10%ig, und 0,7 g
Salpetersäure, 25%ig, gegeben und dann in gleicher Weise verfahren
wie in Beispiel 1. Es zeigt sich, daß die Anode durch
Salpetersäurezusatz so korrosionsgeschützt wird.
Eine für die elektrophoretische Abschneidung an der Kathode übliche
Ionenaustauschermembran wird 48 Stunden lang in Natronlauge
extrahiert. Dabei wird das salzartig gebundene Chloridion gegen eine
OH-Funktionalität ausgetauscht. Anschließend wird mit Wasser gespült
und in eine wäßrige Salpetersäurelösung getaucht.
Die so mit Salpetersäure beladene Membran wird in ein Elektrotauchbad
zwischen Anoden- und Kathodenraum eingebracht. Es zeigt sich, daß
durch den Einsatz der so beladenen Membran die Korrosion an der Anode
stark reduziert werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zur kathodischen Elektrotauchlackierung von Oberflächen
von als Kathode geschalteten, elektrisch leitfähigen Substraten
in einem wäßrigen Beschichtungsbad mit einem durch Neutralisation
mit Säure in wäßrige Lösung oder Dispersion überführbaren,
basischen oder amphoteren Filmbildner, einer oder mehreren
organischen und/oder anorganischen Säuren, und gegebenenfalls
Vernetzungsmitteln, Weichmachern, Pigmenten, Füllstoffen,
organischen Lösungsmitteln und/oder anderen üblichen
lacktechnischen Additiven, dadurch
gekennzeichnet, daß man zumindest als einen Teil der
zur Neutralisation verwendeten Säure freie Salpetersäure und/oder
salpetrige Säure einsetzt und/oder in Anwesenheit einer
Elektrodialysemembran arbeitet, die mit Salpetersäure und/oder
salpetriger Säure beladen wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
freie Salpetersäure und/oder salpetrige Säure einem
Erstfüllmaterial oder einem Nachfüllmaterial für das
Beschichtungsbad zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
die mit Salpetersäure und/oder salpetriger Säure geladenen Membran
in der Startphase des Elektrodialyseverfahrens einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Membran bei Membranwechsel frisch mit
Salpetersäure und/oder salpetriger Säure belädt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die freie Salpetersäure und/oder
salpetrige Säure in einer derartigen Menge verwendet, daß das
Molverhältnis zu in dem Beschichtungsbad vorhandenen
Halogenidionen 0,5 : 1 bis 10 : 10 beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die freie Salpetersäure und/oder salpetrige
Säure in Form einer wäßrigen Lösung mit einer Konzentration von bis
zu 20 Gew.-% zugesetzt wird.
7. Verwendung von wäßrigen Lösungen freier Salpetersäure und/oder
salpetriger Säure zur zumindest teilweisen Neutralisation von
Beschichtungsbädern für die kathodische Elektrotauchlackierung.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3840159A DE3840159C1 (en) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Method for the cathodic electro-dipping process, and use of nitric acid and/or nitrous acid for neutralising coating baths |
CA002003645A CA2003645A1 (en) | 1988-11-29 | 1989-11-22 | Process for cathodic electrodip lacquering and the use of nitric acid and/or nitrous acid for the neutralization of coating baths |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3840159A DE3840159C1 (en) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Method for the cathodic electro-dipping process, and use of nitric acid and/or nitrous acid for neutralising coating baths |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3840159C1 true DE3840159C1 (en) | 1989-10-19 |
Family
ID=6368061
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3840159A Expired DE3840159C1 (en) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Method for the cathodic electro-dipping process, and use of nitric acid and/or nitrous acid for neutralising coating baths |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CA (1) | CA2003645A1 (de) |
DE (1) | DE3840159C1 (de) |
-
1988
- 1988-11-29 DE DE3840159A patent/DE3840159C1/de not_active Expired
-
1989
- 1989-11-22 CA CA002003645A patent/CA2003645A1/en not_active Abandoned
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA2003645A1 (en) | 1990-05-29 |
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