DE3839626A1 - Anlage zum aetzen von gegenstaenden - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Ätzen von Gegen
ständen, insbesondere von Leiterplatten, mit
- a) mindestens einer Ätzmaschine, in welcher Metall von den Gegenständen abgeätzt wird, wobei sich das Ätzmittel mit Metall anreichert;
- b) mindestens einer Elektrolysezelle, in welcher angerei chertes Ätzmittel abgereichert wird;
- c) mindestens einem elektronischen Regelkreis, der den Austausch von Ätzmittel zwischen der Ätzmaschine und der Elektrolysezelle so steuert, daß die Dichte des Ätz mittels in der Ätzmaschine im wesentlichen konstant ist.
Bei bekannten Ätzanlagen dieser Art ist nur ein einziger
Regelkreis vorhanden, welcher versucht, die Dichte des Ätz
mittels in der Ätzmaschine durch geeigneten Betrieb der
Elektrolysezelle konstant zu halten. Dieses Regelsystem
arbeitet verhältnismäßig träge, so daß es zu erheblichem
Unter- bzw. Überschießen der Metallkonzentration in dem
in der Ätzmaschine befindlichen Ätzmittel kommen kann.
Außerdem ist ein diskontinuierlicher Betrieb mit häufigem
Ein- und Ausschalten der Elektrolysezelle die Folge, was
die Qualität des abgeschiedenen Kupfers ungünstig beein
flußt. Es kann auch zu Ablösungen der Kupferschicht kommen,
was zu Kurzschlüssen führen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ätzanlage
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die Dichte
des Ätzmittels in der Ätzmaschine wie auch der Elektrolyse
zelle mit geringer Hysterese und hoher Genauigkeit auf einem
konstanten Wert gehalten werden kann.
Eine erfindungsgemäße Ätzanlage, mit welcher diese Aufgabe
gelöst wird, ist gekennzeichnet durch
- d) einen ersten Puffertank, der in der Verbindungsleitung zwischen dem Auslaß der Elektrolysezelle und dem Einlaß der Ätzmaschine liegt;
- e) einen zweiten Puffertank, der in der Verbindungsleitung zwischen dem Auslaß der Ätzmaschine und dem Einlaß der Elektrolysezelle liegt;
- f) einen ersten Regelkreis, der die Dichte des Ätzmittels in der Ätzmaschine überwacht und bei Überschreiten eines bestimmten Dichtewertes der Ätzmaschine aus dem ersten Puffertank abgereichertes Ätzmittel zuführt und aus der Ätzmaschine eine entsprechende Menge angereicherten Ätz mittels in den zweiten Puffertank abführt;
- g) einen zweiten Regelkreis, der die Dichte des Ätzmittels in der Elektrolysezelle überwacht und bei Unterschrei ten eines bestimmten Dichtewertes der Elektrolysezelle aus dem zweiten Puffertank angereichertes Ätzmittel zu führt und aus der Elektrolysezelle eine entsprechende Menge abgereicherten Ätzmittels in den ersten Puffer tank abführt,
derart, daß die beiden Regelkreise durch die Puffertanks
voneinander entkoppelt sind und unabhängig voneinander
arbeiten.
Erfindungsgemäß arbeitet also die Elektrolysezelle voll
ständig unabhängig von der Ätzmaschine. Aufgrund der vor
gesehenen Puffertanks können der Ätzmaschine die zur Auf
rechterhaltung der richtigen Dichte erforderlichen Mengen
an abgereichertem Ätzmittel problemlos und jederzeit zu
geführt werden, unabhängig davon, ob die Elektrolysezelle
gerade abgereichertes Ätzmittel bereitstellt oder nicht.
Entsprechend kann der Ätzmaschine angereichertes Ätzmittel
entnommen werden, unabhängig davon, ob die Elektrolysezelle
zur Aufnahme von angereichertem Ätzmittel bereit ist oder
nicht. Die Elektrolysezelle ihrerseits kann vollständig
unabhängig von dem Anfall abzureicherndem Ätzmittel aus
der Ätzmaschine bzw. dem Bedarf der Ätzmaschine an abgerei
chertem Ätzmittel arbeiten. Sie wird stillgesetzt, wenn die
der zweite Puffertank leer ist. Ein Ein- und Ausschalten
der Elektrolysezelle ist durch die Pufferwirkung der Puffer
tanks nur in größeren zeitlichen Abständen erforderlich.
Aus Sicherheitsgründen sollte die Elektrolysezelle auch
bei einem zweiten Dichtewert, der unter dem oben genannten
Dichtewert liegt, abgeschaltet werden.
Zweckmäßig ist, wenn die Elektrolysezelle durch Abschalten
der Pumpe, welche das Ätzmittel durch die Elektrolysezelle
umwälzt, bei anliegender Spannung außer Funktion gesetzt
wird, wobei der Zelleninhalt in den zugehörigen Sammelbe
hälter fließt.
Wenn, wie in Anspruch 4 dargelegt, das der Ätzmaschine aus
dem ersten Puffertank zugeführte Ätzmittel und das dem
zweiten Puffertank aus der Ätzmaschine zugeführte Ätzmittel
durch einen Wärmetauscher geführt werden, wird Energie ge
spart. Das aus dem ersten Puffertank in die Ätzmaschine
eingebrachte Ätzmittel muß nämlich auf die dortige Arbeits
temperatur gebracht werden; die erforderliche Wärme kann
dem Ätzmittel in erheblichem Umfange entzogen werden, wel
ches aus der Ätzmaschine in den zweiten Puffertank abgeführt
wird.
Dabei ist wiederum von Vorteil, wenn die Mündungsstelle
der Leitung, über welche der Ätzmaschine Ätzmittel ent
nommen wird, in der Höhe des Betriebsniveaus des Sumpfes
der Ätzmaschine liegt, und wenn die Förderleistung der
Pumpe, welche der Ätzmaschine Ätzmittel entnimmt, gering
fügig über der Förderleistung der Pumpe liegt, welche der
Ätzmaschine Ätzmittel zuführt. Auf diese Weise ist auto
matisch, ohne besondere zusätzliche Maßnahmen wie Niveau
fühler oder dergleichen, gewährleistet, daß der Füllstand
im Pumpensumpf stets konstant bleibt. Durch die höhere
Förderleistung der abführenden Pumpe kann nämlich der Füll
stand niemals über die Mündungsstelle der Entnahmelei
tung ansteigen.
In Ätzanlagen der eingangs genannten Art, verstärkt aber
bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung, treten Flüssig
keitsverluste durch Verdunstung ein. Diese müssen ausge
glichen werden. Hierzu ist nach einem Merkmal der Erfindung
eine Wasser-Steuereinheit vorgesehen, welche die Summe der
Füllstände in den verschiedenen Sümpfen, Behältern und Tanks
durch Zugabe von Frischwasser konstant hält.
Schaltungstechnisch und apparativ ist dabei diejenige Aus
führungsform besonders günstig, bei welcher
- a) die Füllstände in den Puffertanks durch Niveaufühler überwacht werden, welche mit der Wasser-Steuereinheit verbunden sind;
- b) die Summe der Füllstände in den Puffertanks durch Zugabe von Frischwasser konstant gehalten wird;
- c) die Füllstände in den sonstigen Teilen der Anlage un abhängig von der Zugabe von Frischwasser konstant ge halten werden.
Im allgemeinen ist die obige Bedingung c) ohnehin durch
die Bauweise der Ätzzelle (vergl. auch die Ausgestaltung
der Erfindung nach Anspruch 5) erfüllt. In diesem Falle
brauchen somit nur noch die Füllstände in den beiden Puffer
tanks überwacht zu werden, denen dann auch die entspre
chende Menge Frischwasser zugeführt wird.
Um nun zu vermeiden, daß die Zuführung von Frischwasser
in die Puffertanks zu unerwünschten Verdünnungen des hierin
enthaltenen Ätzmittels führt, erfolgt vorteilhaft die Zugabe
von Frischwasser in jeden der Puffertanks im Verhältnis der
Füllstände dieser Puffertanks. Der vollere Puffertank erhält
somit eine größere Menge Frischwasser als der leerere Puffer
tank, so daß die Verdünnung durch Frischwasser in beiden
Puffertanks etwa dieselbe ist.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Verwendung
von Puffertanks besteht darin, daß gemäß Anspruch 8 die
Kapazität der Elektrolysezelle kleiner als die Kapazität
der Ätzmaschine sein kann. Dabei wird der Tatsache Rechnung
getragen, daß im allgemeinen die tägliche Betriebsdauer
der Ätzmaschine der normalen Arbeitszeit im Betrieb ent
spricht (z.B. 8 Stunden), während die Elektrolysezelle
problemlos rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag, betrie
ben werden kann. Entsprechend den unterschiedlichen Betriebs
zeiten der Elektrolysezelle und der Ätzmaschine muß das
Fassungsvermögen der Puffertanks dimensioniert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur zeigt
schematisch eine Anlage zum Ätzen von Gegenständen.
Die in der Zeichnung dargestellte Anlage zum Ätzen von
Gegenständen umfaßt als Hauptkomponenten eine Ätzmaschine
1, eine Dosiereinheit 2, einen ersten Puffertank 3, einen
zweiten Puffertank 4, eine Elektrolysezelle 5 sowie einen
Sammelbehälter 6 für aus der Elektrolysezelle 5 abgelasse
nes Ätzmittel.
Der Aufbau der Ätzmaschine 1 ist grundsätzlich bekannt:
Die zu ätzenden Gegenstände 7 werden im kontinuierlichen
Durchlaufverfahren von einem Einlauf 8 zu einem Auslauf
9 der Ätzmaschine auf einem Rollenfördersystem 10 bewegt.
Sie passieren dabei einen oberen Düsenstock 11 sowie einen
unteren Düsenstuck 12, von denen sie mit Ätzmittel besprüht
werden. Dieses wird von einer Pumpe 13, die saugseitig mit
dem Sumpf 14 der Ätzmaschine verbunden ist, den Düsenstöcken
11, 12 zugeführt. Von den zu ätzenden Gegenständen 7 tropft
das Ätzmittel in den Sumpf zurück, wobei es aufgrund des
Ätzvorganges und durch Verdampfungsvorgänge seine chemische
Zusammensetzung ändert.
Zur Überwachung und Regelung der chemischen Zusammensetzung
des Ätzmittels in der Ätzmaschine 1 ist die Dosiereinheit
2 vorgesehen. Der Sumpf 14 der Ätzmaschine 1 steht über
eine Verbindungsleitung 15 mit einem Behälter 16 der Dosier
einheit 2 in Verbindung. Eine Pumpe 17 entnimmt dem Behälter
16 kontinuierlich Ätzmittel und leitet dieses im Kreislauf
über eine pH-Meßeinrichtung 18 sowie eine Dichtemeßeinrich
tung 19 in den Behälter 16 zurück. Die Druckseite der Pumpe
17 ist außerdem mit zwei Injektoren 20, 21 verbunden, in
denen dem durchströmenden Ätzmittel NH3 zugemischt wird.
In dem in der Zeichnung linken Injektor 20 wird dem durch
strömenden Ätzmittel NH3 beigegeben, welches aus einem
Vorratsbehälter stammt und dessen Strömung von einem Magnet
ventil 22 bestimmt wird. Das Magnetventil 22 wird dabei
elektrisch von der pH-Meßeinrichtung 18 angesteuert. Durch
Zugabe von NH3 über das Magnetventil 22 wird also mittels
der pH-Meßeinrichtung 18 ein Mindest-pH-Wert des Ätzmittels
in der Ätzmaschine 1 sichergestellt.
Über den in der Zeichnung rechten Injektor 21 wird das von
der Elektrolysezelle 5 abgesaugte Gas, welches im wesentli
chen Ammoniak enthält, in das Ätzmittel zurückgegeben. Auf
diese Weise werden die Verdunstungsverluste an NH3 klein
gehalten und Umweltprobleme reduziert.
Mittels der oben erwähnten Dichtemeßeinrichtung 19 wird die
Dichte des Ätzmittels in der Ätzmaschine 1, die sich ohne
besondere Vorkehrungen durch das von den Gegenständen 7
abgeätzte Metall (im Falle von Leiterplatten im allgemeinen
Kupfer) erhöhen würde, auf konstantem Wert gehalten. Dies
geschieht in folgender Weise:
Der in der Zeichung linke Puffertank 3 enthält einen Vorrat
an Ätzmittel, welcher in weiter unten beschriebener Weise
von der Elektrolysezelle 5 her zugeführt wurde. Der in der
Zeichnung rechte Puffertank 4 dagegen enthält mit Kupfer
angereichertes Ätzmittel höherer Dichte welches in eben
falls noch zu beschreibender Weise der Elektrolysezelle
5 zur Abreicherung zugeleitet wird.
Eine Pumpe 23 ist saugseitig über eine Leitung 24 mit dem
Puffertank 3 verbunden. Sie fördert das dem Puffertank 3
entnommene, abgereicherte Ätzmittel über einen Wärmetauscher
25 in den Sumpf 14 der Ätzmaschine 1. Eine weitere Pumpe
26 ist über eine Leitung 27 saugseitig mit dem Sumpf 14
der Ätzmaschine 1 verbunden. Die Mündungsstelle der Leitung
27 liegt in einer Höhe, welche dem Betriebsniveau des Sump
fes 14 in der Ätzmaschine 1 entspricht. Die Pumpe 26 führt
das dem Sumpf 14 der Ätzmaschine 1 entnommene Ätzmittel
ebenfalls durch den Wärmetauscher 25, wo zwischen dem dem
Sumpf 14 zugeführten und dem dem Sumpf 14 entnommenen Ätz
mittel ein Wärmeaustausch stattfindet. Das von der Pumpe
26 geförderte Ätzmittel fließt dann vom Wärmetauscher 25
weiter in den zweiten Puffertank 4, in dem sich, wie oben
erwähnt, mit Kupfer angereichertes Ätzmittel befindet.
Die Pumpen 23 und 26 sind elektrisch oder - wie dargestellt
- mechanisch durch einen gemeinsamen Motor miteinander ver
bunden. Die Anordnung ist derart, daß beide Pumpen 23, 26
immer gleichzeitig betrieben werden, wobei die Förderleistung
der Pumpe 26 stets etwas höher gehalten wird als die För
derleistung der Pumpe 23. Auf diese Weise ist sicherge
stellt, daß das Betriebsniveau des Ätzmittels im Sumpf 14
der Ätzmaschine 1 stets durch die Mündungsstelle der Lei
tung 27 in den Sumpf 14 bestimmt ist.
Der in der Zeichnung rechte Puffertank 4 ist über eine
Leitung 28 mit der Saugseite einer Pumpe 29 verbunden, die
druckseitig über ein Rückschlagventil 30 sowie einen Durch
flußmengenmesser 31 mit dem Sumpf 32 der Elektrolysezelle
5 in Verbindung steht.
Der Überlauf 33 der Elektrolysezelle, aus welchem das ab
gereicherte Ätzmittel ausfließt, steht über eine Leitung
34 mit dem in der Zeichnung linken, ersten Puffertank 3
in Verbindung. Eine weitere Leitung 36, in welche ein Mag
netventil 37 geschaltet ist, führt vom Überlauf 34 der
Elektrolysezelle 5 in den Sammelbehälter 6. Der Sumpf 38
des Sammelbehälters 6 ist über eine Leitung 39 mit einer
Pumpe 40 verbunden, welche das dem Sumpf 38 entnommene Ätz
mittel über einen Durchflußmengenmesser 41, dem ein Rück
schlagventil 42 parallel geschaltet ist, dem Sumpf 32 der
Elektrolysezelle 5 zuführt. Die Pumpe 40 steht druckseitig
außerdem mit einem Magnetventil 43 in Verbindung, welches
den Strömungsweg zu einer Dichtemeßeinrichtung 44 kontrol
liert. Das die Dichtemeßeinrichtung 44 durchströmende Ätz
mittel wird in den Auffangbehälter 6 zurückgeführt.
Parallel zur Dichtemeßeinrichtung 44 liegt ein Hydroxid-
Filter 45, dessen Durchströmung bei Bedarf mittels eines
Ventils 46 freigegeben werden kann.
Elektrolysezelle 5 und Sammelbehälter 6 werden in folgender
Weise betrieben und geregelt:
Zu Betriebsbeginn muß die Elektrolysezelle 5 mit Ätzmittel
aus dem Sammelbehälter 6 angefüllt werden. Dies geschieht
mittels der Pumpe 40. Hat die Elektrolysezelle 5 ihr Füll
niveau erreicht, so wird dies von einem Niveaufühler 47
festgestellt, welcher das Magnetventil 43 öffnet. Hierdurch
wird ein Strömungsbypass freigegeben, der die Zuströmung
von Ätzmittel aus dem Sammelbehälter 6 in die Elektrolyse
zelle 5 auf das im kontinuierlichen Betrieb erforderliche
Maß verringert. Ein Großteil des von der Pumpe 40 geförder
ten Ätzmittels strömt nunmehr durch die Dichtemeßeinrich
tung 44 und durch das Hydroxidfilter 45 zum Sammelbehälter
6 zurück.
Normalerweise ist das Magnetventil 37 offen. Das heißt,
das Ätzmittel wird von der Pumpe 40 über die Elektrolyse
zelle 5, deren Überlauf 34 und das Magnetventil 37 konti
nuierlich umgewälzt. Gelangt jedoch aus dem Puffertank 4 Ätz
mittel in den Sumpf 32 der Elektrolysezelle, so steigt das
Niveau im Sumpf 38 des Sammelbehälters an. Ein Niveauschal
ter 48 registriert das Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels
im Sumpf 38 und schließt das Magnetventil 37. Nunmehr fließt
abgereichertes Ätzmittel über die Leitung 35 in den Puffer
tank 3.
Die Dichtemeßeinrichtung 44 überwacht den Kupfergehalt des
von der Pumpe 40 umgewälzten Ätzmittels. Fällt dieser Kup
fergehalt unter einen bestimmten Wert, beispielsweise unter
30g/l ab, so wird die Pumpe 29 in Funktion gesetzt. Auf
grund der oben geschilderten Vorgänge wird hierbei eine
entsprechende Menge Ätzmittel der Elektrolysezelle 5 ent
nommen und dem Puffertank 3 zugeführt. Die Zufuhr von
angereichertem Ätzmittel aus dem Puffertank 4 erhöht die
Dichte des Ätzmittels in der Elektrolysezelle 5 so weit,
bis die Dichtemeßeinrichtung 44 die Pumpe 29 wieder still
legt.
Die Elektrolysezelle 5 wird außer Funktion gesetzt, wenn
der Puffertank 4 leer ist. Dies geschieht durch Abschalten
der Pumpe 40. Dadurch fließt der Inhalt der Elektrolysezelle
über die Durchflußmeßeinrichtung 41 und hauptsächlich über
das Rückschlagventil 42, Leitung 39 und Pumpe 40 in den
Sammelbehälter 6 zurück. Die Elektrolysezelle 5 bleibt
jedoch unter Spannung.
Aus Sicherheitsgründen wird die Elektrolysezelle 5 außer
dem immer dann stillgesetzt, wenn die Dichte des in ihr
enthaltenen Ätzmittels unter einen zweiten Wert abfällt,
der unter dem oben genannten Regelpunkt liegt.
Die gesamte, oben beschriebene Anlage enthält offensicht
lich zwei Regelsysteme, welche durch die beiden Puffertanks
3, 4 voneinander entkoppelt sind:
Die im ersten Regelsystem wirkende Dichtemeßeinrichtung 19
sorgt für eine konstante Dichte des Ätzmittels in der
Ätzmaschine 1. Die konstante Dichte wird durch Zufuhr von
abgereichertem Ätzmittel aus dem Puffertank 3 bzw. durch
Abfuhr von angereichertem Ätzmittel in den Puffertank 4
bewirkt. Aufgrund der Existenz der Puffertanks 3, 4 steht
unabhängig von der jeweiligen Funktion der Elektrolysezelle
5 immer abgereichertes Ätzmittel bzw. Platz für angereicher
tes Ätzmittel zur Verfügung. Das erste Regelsystem, welches
als "Kern" die Dichtemeßeinrichtung 19 enthält, kann also
völlig "autonom" arbeiten.
Das zweite Regelsystem enthält als steuernde Einheit die
Dichtemeßeinrichtung 44. Sie sorgt dafür, daß die Dichte
und somit der Kupfergehalt des Ätzmittels in der Elektro
lysezelle 5 auf einem bestimmten Wert gehalten wird. Dies
geschieht, wie oben beschrieben, durch Ein- bzw. Ausschal
ten der Pumpe 29. Wiederum ist dieses Regelsystem vollstän
dig von dem erstem Regelsystem, welches die Ätzmaschine
1 beinhaltet, entkoppelt, da die Elektrolysezelle 5 unab
hängig vom momentanen Bedarf abgereichertes Ätzmittel in den
Puffertank 3 abgeben kann. Ebenso kann der Elektrolysezelle
5 entsprechend den Anforderungen des diese beherrschenden
Regelkreises stets angereichertes Ätzmittel aus dem Puffer
tank 4 zugeführt werden, unabhängig davon, ob nach dem
Zustand in der Ätzmaschine 1 dort gerade angereichertes
Ätzmittel anfällt oder nicht.
Durch die beschriebene Entkopplung der beiden Regelsysteme
ist es möglich, die Dichte des Ätzmittels an der eigentlich
entscheidenden Stelle, nämlich in der Ätzmaschine 1 selbst,
mit größerer Präzision zu regeln und konstant zu halten
als dies bei Verwendung nur eines Regelsystemes, welches
sowohl die Ätzmaschine 1 als auch die Elektrolysezelle 5
umfaßt, erzielbar wäre. Die beiden Puffertanks 3 und 4
lassen sich jedoch in weiterer vorteilhafter Weise nutzen,
worauf nunmehr eingegangen wird:
Bei bekannten Ätzanlagen sind die Betriebszeiten der Ätz
maschine 1 sowie der zur Regeneration des Ätzmittels be
nutzten Elektrolysezelle 5 täglich identisch. Verwendet
man, wie oben beschrieben, Puffertanks 3 und 4, so können
die Betriebszeiten unterschiedlich gehalten werden. Auf
diese Weise ist eine kleinere Kapazität der Elektrolyse
zelle 5 ausreichend; sie braucht nicht mehr an den Spitzen
bedarf der Ätzmaschine 1 angepaßt zu werden.
Die Ätzmaschine 1 sei so ausgelegt, daß sie 9 kg Cu pro
Stunde, d.h. 72 kg bei einem 8-stündigen Arbeitstag abätzt.
Um die gleiche Kupfermenge in einer Elektrolysezelle 5 zu
rückzugewinnen, die 24 Stunden am Tag arbeitet, genügt für
diese eine Leistung von 3 kg Cu/h. Wenn die Abreicherung
in der Elektrolysezelle 50 g Cu/l beträgt, bedeutet dies,
daß 1440 l Ätzmittel gepuffert werden müssen. Da aber in
den 8 Stunden der Betriebszeit der Ätzmaschine 1 ca. 480 l
von der Elektrolysezelle 5 zurückkommen, muß jeder Puffertank
3, 4 ca. 1000 l fassen.
Die bei Einsatz der Puffertanks 3, 4 mögliche kontinuier
liche Betriebsweise der Elektrolysezelle 5 verringert nicht
nur den apparativen Aufwand für die gesamte Ätzanlage; sie
verbessert zudem den Regenerationsvorgang in der Elektro
lysezelle 5.
Beim Betrieb jeder Ätzanlage, besonders aber beim Einsatz
von Puffertanks 3, 4, kommt es zu Flüssigkeitsverlusten
durch Verdunstung. Diese Flüssigkeitsverluste müssen aus
geglichen werden. Dies geschieht bei der oben beschriebenen
Ätzanlage wie folgt:
Die Niveaustände in den Puffertanks 3, 4 werden durch Ni
veaufühler 49 bzw. 50 stufenlos überwacht. Diese sind mit
einer elektronischen Wasser-Steuereinheit 51 verbunden.
Letztere wiederum steuert über elektrische Leitungen, die in
der Zeichnung gestrichelt dargestellt sind, ein erstes Mag
netventil 52 an, welches die Frischwasserzufuhr in den in
der Zeichnung linken Puffertank 3 regelt, sowie ein zwei
tes Magnetventil 53, welches die Frischwasserzufuhr in den
in der Zeichnung rechten Puffertank 4 steuert.
Durch die oben beschriebene Betriebsweise der Ätzmaschine
1 sowie der Elektrolysezelle 5 ist sichergestellt, daß dort
ohne besondere Maßnahmen ein konstanter Füllstand gewähr
leistet ist. Es ist daher nur noch erforderlich, dafür zu
sorgen, daß die Summe der Niveaustände in den beiden Puffer
tanks 3, 4 ebenfalls konstant bleibt. Genau dies ist die
Aufgabe der Wasser-Steuereinheit 51. Stellt diese ein Ab
sinken der Niveaustände in den Puffertanks 3, 4 in der
Weise fest, daß deren Summe unter einen Sollwert abfällt,
so öffnet sie die Magnetventile 52, 53, bis die Summe der
Niveaustände wieder den gewünschten Wert erreicht hat. Um
unerwünschte Verdünnungen des Ätzmittels, welche den Betrieb
der verschiedenen Regelkreise stören könnten, zu vermeiden,
erfolgt die Wasserzugabe in jeden der Puffertanks 3, 4
porportional zum jeweiligen Niveaustand in diesen Tanks.
Ist also z.B. der Niveaustand im in der Zeichnung linken
Puffertank 3 doppelt so hoch wie in dem in der Zeichnung
rechten Puffertank 4, so erfolgt die Wasserzugabe durch die
Wasser-Steuereinheit 51 in der Weise, daß in den linken
Puffertank 3 doppelt so viel Wasser wie in den rechten
Puffertank 4 zugegeben wird.
Claims (9)
1. Anlage zum Ätzen von Gegenständen, insbesondere von
Leiterplatten, mit
- a) mindestens einer Ätzmaschine, in welcher Metall von den Gegenständen abgeätzt wird, wobei sich das Ätzmittel mit Metall anreichert;
- b) mindestens einer Elektrolysezelle, in welcher angerei chertes Ätzmittel abgereichert wird;
- c) mindestens einem elektronischen Regelkreis, der den Austausch von Ätzmittel zwischen der Ätzmaschine und der Elektrolysezelle so steuert, daß die Dichte des Ätz mittels in der Ätzmaschine im wesentlichen konstant ist; gekennzeichnet durch
- d) einen ersten Puffertank (3), der in der Verbindungslei tung (35) zwischen dem Auslaß der Elektrolysezelle (5) und dem Einlaß der Ätzmaschine (1) liegt;
- e) einen zweiten Puffertank (4), der in der Verbindungslei tung (28) zwischen dem Auslaß der Ätzmaschine (1) und dem Einlaß der Elektrolysezelle (5) liegt;
- f) einen ersten Regelkreis (15, 16, 17, 19, 23, 26) , der die Dichte des Ätzmittels in der Ätzmaschine (1) über wacht und bei Überschreiten eines bestimmten Dichtewertes der Ätzmaschine (1) aus dem ersten Puffertank (3) abge reichertes Ätzmittel zuführt und aus der Ätzmaschine (1) eine entsprechende Menge angereicherten Ätzmittels in den zweiten Puffertank (4) abführt;
- g) einen zweiten Regelkreis (40, 43, 44), der die Dichte des Ätzmittels in der Elektrolysezelle (5) überwacht und bei Unterschreiten eines bestimmten Dichtewertes der Elektrolysezelle (5) aus dem zweiten Puffertank (4) angereichertes Ätzmittel zuführt und aus der Elektro lysezelle (5) eine entsprechende Menge abgereicherten Ätzmittels in den ersten Puffertank (3) abführt, derart, daß die beiden Regelkreise durch die Puffertanks (3, 4) voneinander entkoppelt sind und unabhängig vonein ander arbeiten.
2. Ätzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrolysezelle (5) bei Unterschreiten eines
zweiten Dichtewertes, der unter dem ersten Dichtewert
liegt, außer Funktion gesetzt wird.
3. Ätzanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrolysezelle (5) durch Abschalten der Pumpe
(40), welche das Ätzmittel durch die Elektrolysezelle (5)
umwälzt, bei an den Elektroden anliegender Spannung außer
Funktion gesetzt wird.
4. Ätzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das der Ätzmaschine (1) aus
dem ersten Puffertank (3) zugeführte Ätzmittel und das
dem zweiten Puffertank (4) aus der Ätzmaschine (1) zugeführte
Ätzmittel durch einen Wärmetauscher (25) geführt werden.
5. Ätzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mündungsstelle der
Leitung (27), über welche der Ätzmaschine (1) Ätzmittel
entnommen wird, in der Höhe des Betriebsniveaus des Sumpfes
(14) der Ätzmaschine (1) liegt und daß die Förderleistung
der Pumpe (26), welche der Ätzmaschine (1) Ätzmittel ent
nimmt, geringfügig über der Förderleistung der Pumpe (23)
liegt, welche der Ätzmaschine (1) Ätzmittel zuführt.
6. Ätzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Wasser-Steuereinheit
(51) vorgesehen ist, welche die Summen der Füllstände in
den verschiedenen Sümpfen (14, 32), Behältern (16, 38) und
Tanks (3, 4) der Ätzanlage durch Zugabe von Frischwasser
konstant hält.
7. Ätzanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Füllstände in den Puffertanks (3, 4) durch Niveau fühler (49, 50) überwacht werden, welche mit der Wasser- Steuereinheit (51) verbunden sind;
- b) die Summe der Füllstände in den Puffertanks (3, 4) durch Zugabe von Frischwasser konstant gehalten wird;
- c) die Füllstände in den sonstigen Teilen der Anlage unab hängig von der Zugabe von Frischwasser konstant gehalten werden.
8. Ätzanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugabe von Frischwasser in jeden der Puffertanks
(3, 4) im Verhältnis der Füllstände dieser Puffertanks (3,
4) erfolgt.
9. Ätzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität der Elektro
lysezelle (5) kleiner als die Kapazität der Ätzmaschine
(1) ist.
Priority Applications (4)
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