DE3839268A1 - Hydraulisches ausgleichsventil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Ausgleichs­ ventil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges Ausgleichsventil ist aus der DE-OS 16 80 816 bekannt. Nachteilig bei dieser Ausführung ist der komplizierte Aufbau dieses Ventils sowie die Verbindungsbohrungen, die Ringräume und der Vorrats­ behälter. Außerdem besteht die Gefahr, daß z. B. beim Bruch der Ventilfeder ein ungewollter Druckaus­ gleich zwischen beiden Druckkreisen stattfindet. Auch wirkt der Druck des einen Kreises auf den Ventilkegel des anderen Kreises, was eine hochgenaue Fertigung der Dichtsitze erforderlich macht.

Aus der DE-AS 15 80 030 ist ein Wechselzuschaltven­ til bekannt, bei dem jedem Druckkreis ein Kugelsitz­ ventil zugeordnet ist und ein Stift bei gleichzei­ tiger Beaufschlagung der Kolben mit Druckmittel die Kugelsitzventile aufstößt. Nachteilig dabei ist, daß dabei der Druckausgleich nur funktioniert, wenn gleichzeitig in beiden Kreisen gleicher Druck aufge­ baut wird. Wenn dagegen in einem Kreis schon ein Druck ansteht, so wird bei nachfolgendem Druckaufbau im zweiten Kreis nur das Kugelsitzventil des zweiten Kreises geöffnet, das des ersten Kreises bleibt jedoch geschlossen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein hydraulisches Ausgleichsventil der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die genannten Nachteile ver­ mieden werden und ein einfach ausgebildetes, zuver­ lässig funktionierendes hydraulisches Ausgleichs­ ventil geschaffen wird.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den kennzeich­ nenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen enthalten die Ansprüche 2 bis 4.

Durch die Austauschbarkeit der Kolben und der Stößel lassen sich bei gleichem Gehäuse die Ausgleichs­ ventile an unterschiedliche Einsatzbedingungen leicht anpassen und verändern. Dadurch, daß der Stößel in der Steuerkolbenbohrung mit einem Dicht­ ring versehen ist wird gewährleistet, daß unabhängig vom zeitlichen Druckaufbau, das Kugelsitzventil aufgestoßen wird, wenn an beiden Anschlüssen Druck anliegt.

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert:

Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes hydraulisches Ausgleichsventil im Schnitt in Grundstellung,

Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes hydraulisches Ausgleichsventil in Lenkbremsstellung, wobei nur der linke Anschluß druckbeaufschlagt ist,

Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes hydraulisches Ausgleichsventil in Betriebsbremsstellung, wobei beide Anschlüsse druckbeaufschlagt sind.

In Fig. 1 ist das Gehäuse mit 1 und die beiden Anschlüsse mit P 1 und P 2 bezeichnet. In der Gehäuse­ bohrung sind die zwei Steuerkolben 2 und 3 angeord­ net die von einer Feder 4 auseinandergedrückt werden. In jedem Steuerkolben sind anschlußseitig Kugelsitzventile 5 und 6 vorgesehen. Auf den ein­ ander zugewandten Seiten besitzen die Steuerkolben 2 und 3 eine Bohrung, in die ein Stößel 7 hineinragt, der einer zentralen Druckausgleichsbohrung 8 und in der Mitte einen Bund 9 aufweist. Der Bund 9 wirkt mit den Kolbenstirnseiten 10 und 11 der Steuerkolben 2 und 3 zusammen. Der Stößel 7 ist in den Steuer­ kolbenbohrungen axial verschiebbar und mit je einer Dichtung 12 abgedichtet. Auch die Steuerkolben sind mit je einer Dichtung 13 in der Gehäusebohrung axial verschiebbar und dicht.

Das Ausgleichsventil funktioniert wie folgt:

In Ruhestellung (Fig. 1) sind die Anschlüsse P 1 und P 2 drucklos und die Feder 4 hat die Steuerkolben 2 und 3 in ihre Ausgangslage gedrückt. Der Stößel 7 ist in Mittellage, so daß die Ventilfedern die Kugelsitzventile 5 und 6 geschlossen halten.

Bei einer Lenkbremsung (Fig. 2) liegt z. B. am Anschluß P 1 Druck an. Da P 2 noch drucklos ist, verschiebt sich der Steuerkolben 2 nach rechts und nimmt den Stößel 7 mit, der das rechte Kugelsitz­ ventil öffnet. Das linke Kugelsitzventil 5 bleibt jedoch geschlossen, so daß beide Druckkreise ge­ trennt sind.

Wenn im Betriebsbremsfall (Fig. 3) nun auch der Anschluß P 2 mit Druck beaufschlagt wird, so ver­ schiebt sich der Steuerkolben 3 nach links. Die Kolbenstirnseite 11 wirkt mit dem Bund 9 zusammen und verschiebt auch den Stößel 7 nach links, wodurch das Kugelsitzventil 5 geöffnet wird. Über die zen­ trale Druckausgleichsbohrung 8 findet ein Druckaus­ gleich zwischen P 1 und P 2 statt, so daß beide Brems­ kreise gleichen Druck aufweisen. Durch das Zusammen­ wirken des Bundes 9 mit der jeweiligen Kolbenstirn­ fläche 10 bzw. 11 wird sichergestellt, daß auch das schon druckbeaufschlagte Kugelsitzventil auf jeden Fall geöffnet wird, denn durch die unterschiedlichen Wirkflächen (großer Steuerkolbendurchmesser bei Dichtung 13) wird über den Bund 9 die Aufstoßkraft auch bei niedrigerem Druck in P 2 ausreichen, da der möglicherweise höhere Druck nur auf den kleineren Stößeldurchmesser bei Dichtung 12 wirkt.

Vorteilhaft ist dabei, daß die Steuerkolben und der Stößel im Gehäuse austauschbar sind und so leicht an alle möglichen Druck- oder Volumenverhältnisse der unterschiedlichen Fahrzeugtypen angepaßt werden können.

Claims (4)

1. Hydraulisches Ausgleichsventil, vorzugsweise für Lenkbremsanlagen von Landwirtschaftsfahrzeugen, wobei das Ausgleichsventil zwei axial verschieb­ bare Kolben aufweist die mit Steuerventilen versehen sind, die über einen Stößel geöffnet sind, wenn beide Kolben druckmittelbeaufschlagt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerven­ tile als Kugelsitzventile (5, 6) ausgebildet sind und daß der Stößel (7) eine zentrale Druckaus­ gleichsbohrung (8) besitzt und in die Bohrung beider Kolben (2, 3) hineinragt und mit einem Bund (9) versehen ist, der mit den einander gegenüberstehenden Kolbenstirnseiten (10, 11) zusammenwirkt.

2. Hydraulisches Ausgleichsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (2, 3) und der Stößel (7) im Gehäuse (1) austauschbar sind, d. h. gegen Kolben und Stößel mit anderer Kolben­ bohrung bzw. anderem Stößelaußendurchmesser bei gleicher Gehäusebohrung getauscht werden.

3. Hydraulisches Ausgleichsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bund (9) des Stößels (7) und den mit ihm zusammenwirkenden Kolbenstirnseiten (10, 11) ein Abstand besteht, der kleiner ist als der halbe Verschiebeweg der beiden Kolben (2, 3) aber größer ist als der Ventilaufstoßweg.

4. Hydraulisches Ausgleichsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (7) in der Steuerkolbenbohrung mit einem Dichtring (12) versehen ist.