DE3839087C2 - Flaschenkasten aus Kunststoff sowie Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Flaschenkasten gemäß dem Ober­ begriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Her­ stellung eines solchen Kastens.

Es sind Flaschenkästen mit Mittelhandgriffen bekannt, bei denen zur Stabilisierung des Tragegriffes dieser in Form eines U- oder C-Profiles ausgeformt ist.

Beispielsweise zeigt die US 4,328,902 einen Flaschenkasten mit einem Mittelhand­ griff, der sich U-förmig in Verlängerung der Facheinteilungen erstreckt. Die deut­ sche Offenlegungsschrift DE 22 55 316 A1 wiederum zeigt einen Flaschenkasten mit Mittelhandgriff, der durch zusätzliche, zwischen den Fachwänden liegende Stützsäu­ len gebildet wird, die so verbunden sind, dass sich ein Tragegriff ausbildet.

Weiterhin sind im Stand der Technik Verfahren zur Formteilherstellung bekannt, die eine Herstellung von Formteilen mit erhöhter Festigkeit, die durch Rippen und Stege erreicht wird, ohne Einfallstellen und ähnlich störende Oberflächenfehler ermögli­ chen, so z. B. das Cinpres-Verfahren (T. Pearson: Formteilherstellung nach dem Cinpres-Verfahren, in Kunststoffe 76, 1986, 8, Seiten 667 bis 670) oder das Gasin­ nendruckverfahren beim Spritzgießen (M. Klamm und L. Feldmann: Gasin­ nendruckverfahren beim Spritzgießen, in Kunststoffe 78, 1988, 9, Seiten 767 bis 771).

Aufgabe der Erfindung ist es, das Tragverhalten solcher Mittelhandgriffe und die Stabilität insgesamt zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Mittelhandgriff zumindest bereichsweise als Hohlprofil ausgebildet ist, was nicht nur das Trageverhalten beim Greifen des Griffes ver­ bessert sondern auch zu einer wesentlichen Erhöhung der Steifigkeit, insbesondere Bruchfestigkeit des Mittelhand­ griffes beiträgt. Vorzugsweise ist das Hohlprofil geschlos­ sen ausgebildet und wird durch Einblasen eines Gaspolsters bei der Ausformung des Mittelhandgriffes gebildet. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der Hohlraum über die gesamte Länge des Mittelhandgriffs, wobei an den Enden der Mittelhandgriff geschlossen ausgebildet sein kann. Dadurch wird der Mittelhandgriff insgesamt als in sich geschlossenes Hohlprofil ausgebildet. Es ist zweck­ mäßig auch weitere Bereiche des Kastens derart auszubilden, was jeweils durch Einblasen von Gas unter Druck in die Materialschmelze bei Herstellung eines Kastens erfolgt.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel schematisch anhand der Zeichnung beschrieben, die in

Fig. 1 rechterhand eine Ansicht eines Flaschenkastens von unten und linkerhand eine teilweise geschnittene Ansicht des Flaschenkastens von oben sowie in

Fig. 2 einen Mittelschnitt parallel zu den Schmalseiten des Flaschenkastens von Fig. 1 zeigt.

Fig. 1 zeigt einen in Kastenmitte angeordneten mit 1 bezeichne­ ten Mittelhandgriff, von dem nur der als Tragegriff dienende Quersteg 2 in Fig. 1 dargestellt ist. Der Mittelhandgriff er­ streckt sich entweder vom Kastenboden oder von den Fachwänden her in Form zweier gegenüberliegender Stützschenkel 3 nach oben, die in dem im wesentlichen horizontalverlaufenden Quer­ steg 2 einmünden und im übrigen mit diesem ebenso wie mit dem übrigen Kasten einstückig ausgeformt sind.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieser Mittelhandgriff über seine gesamte Länge, also über die Länge der beiden Stütz­ schenkel und die Länge des die beiden Stützschenkel verbinden­ den Querstegs als geschlossenes Profil und zwar vorzugsweise als Hohlprofil ausgebildet, wie sich insbesondere aus dem Schnitt des Querstegs 2 in Fig. 2 ergibt. An seinen Enden, also im Bereich der Einmündung des Mittelhandgriffes in den Kastenboden oder in die Fachwände kann das Hohlprofil ent­ weder geschlossen oder offen ausgebildet sein.

Die Herstellung des Hohlprofils erfolgt dadurch, daß in die Schmelze zur Herstellung des Mittelhandgriffs Gas eingeblasen wird, welches in der plastischen Seele des Formteiles zur Bildung des Mittelhandgriffes strömt, ohne sich mit dem Material zu vermischen, und innerhalb des Mittelhandgriffes einen Hohlraum infolge des eingeblasenen Gaspolsters ausbildet.

Das Schließen dieses Hohlraumes an beiden Enden des Mittelhand­ griffes, also im Bereich der Einmündung in den Kastenboden und in den Kastenwänden erfolgt dadurch, daß entweder die Düse vor Verfestigung der Materialschmelze abgezogen oder der Formkasten vor Verfestigung der Materialschmelze von der Düse, d. h. vom Werkzeug insgesamt abgezogen wird. Das Verschließen des Hohl­ raumes kann auch durch andere geeignete Maßnahmen erfolgen.

Zweckmäßig ist auch eine bereichsweise Ausbildung des Hohl­ raums, insbesondere die Ausbildung eines Hohlraums im Quer­ steg, wobei sich dieser Hohlraum noch um ein gewisses Maß in den Randbereich der benachbarten vertikalen Stützleisten erstreckt. Zweckmäßig ist auch eine Ausbildung eines Hohl­ raums im wesentlichen Bereich der vertikalen Stützschenkel, wobei in vorteilhafter Weise der Hohlraum auch geringfügig in den anschließenden Bereich des Querstegs herübergezogen ist. Im Falle einer Hohlraumausbildung in beiden Stütz­ profilen, erfolgt das Einblasen von Gas von beiden Seiten des Mittelhandgriffs her. In einer geeigneten Ausführungs­ form wurde mit einem Druck im Bereich von 200 bar das Gas eingeblasen.

Ferner ist es zweckmäßig, Hohlprofile, insbesondere geschlos­ sene Hohlprofile durch Gaseinblasung auch im Bereich der Kastenwände vorzusehen, etwa in den Kastenecken oder in mit 4 in den Zeichnungen bezeichneten Stützprofilen, von denen eines in Fig. 2 im Längsschnitt dargestellt ist.

Durch die Ausbildung insbesondere allseitig und auch an den Enden geschlossener Hohlprofile ergibt sich nicht nur eine Materialersparnis bei der Herstellung der Fla­ schenkästen sondern auch eine wesentliche Versteifung und Stabilisierung, ferner für den Mittelhandgriff eine erhöhte Bruchfestigkeit.

Das Profil, insbesondere Hohlprofil im Bereich der verti­ kalen Stützschenkel ist durch strichlierte Linie in Fig. 1 gekennzeichnet und mit dem Bezugszeichen 5 jeweils ver­ sehen.

Claims (6)

1. Flaschenkasten aus Kunststoff mit einem einstückig angeformten Mittel­ handgriff, der sich im Bereich der Kastenmitte vom Kastenboden aus oder von Fachwänden der Facheinteilung aus nach oben in Form eines auf dem Kopf stehenden U aus zwei Stützschenkeln und einem als Tragegriff dienen­ den, die Stützschenkel verbindenden Quersteg erstreckt, wobei die Stütz­ schenkel (3) und der Quersteg (2) über ihre gesamte Länge quer zur längsverlaufenden Mittelachse des Mittelhandgriffes ein geschlossenes Profil aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelhandgriff zu­ mindest im Quersteg (2) und den hierzu unmittelbar benachbarten an­ schließenden Bereichen der Stützschenkel (3) oder zumindest in den Stütz­ schenkeln (3) und in daran unmittelbar benachbarten Bereichen des Quer­ stegs (2) als Hohlprofil ausgebildet ist.

2. Flaschenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelhandgriff (1) über seine gesamte Länge als Hohlprofil ausgebildet ist.

3. Flaschenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil in der Einmündung zum Boden oder den Fachwänden (d. h. an den Enden des Mittelhandgriffes) offen oder geschlossen ausgebildet ist.

4. Verfahren zur Herstellung eines Flaschenkastens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelhandgriff durch gezieltes Einblasen von Gas unter Druck in die in das Werkzeug zur Formung des Kastens eingespritzte Materialschmelze gebildet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzung der Materialschmelze und des Gases vom Kastenboden her in die Form für die Stützschenkel des Mittelhandgriffes erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzung des Gases von den oberen Enden der Stützschenkel und/oder vom Quersteg des Mittelhandgriffes her erfolgt.