DE3838943A1 - Blutsenkungsvorrichtung - Google Patents
BlutsenkungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Blutsenkungsvorrichtung mit
einem zylindrischen Blutaufnahmegefäß, einem transparenten
Senkungsrohr, dessen unteres Ende in das zylindrische Blut
aufnahmegefäß eingestellt ist, und einem innen dicht und ver
schiebbar auf dem Senkungsrohr sitzenden und außen dicht und
verschiebbar in das Blutaufnahmegefäß einschiebbaren Rohrkol
ben, wobei an der Innenseite des Rohrkolbens eine mit der
Außenwand des Senkungsrohr in gespanntem Eingriff befindli
che Ringdichtung vorgesehen ist.
Bei bekannten Blutsenkungsvorrichtungen dieser Art
(DE-PS 29 35 371) können verschiedene Fehlmanipulationen vor
kommen. So kommt es z.B. vor, daß der Rohrkolben zuerst in
das Blutaufnahmegefäß eingesetzt wird, worauf es beim an
schließenden Einführen des Senkungsrohres zum Verspritzen
und Auslaufen des Blutes aus dem oberen Ende des Senkungs
rohres kommen kann. Es ist auch möglich,
daß der Rohrkolben vom falschen Ende auf das Senkungsrohr
aufgesetzt wird, was zur Beschädigung der innen angeordneten
Ringdichtung führen kann. Dies liegt in erster Linie daran,
daß im allgemeinen das Senkungsrohr und der Rohrkolben von
einander getrennt beim Verbraucher angeliefert werden, wel
cher dann die Einzelteile zusammensetzen muß, wobei es dann
zu den erwähnten Fehlmanipulationen kommen kann.
Es wäre zwar denkbar, den Rohrkolben auf dem Senkungsrohr
vormontiert anzuliefern, doch besteht hierbei das Problem,
daß die innen am Rohrkolben zum Senkungsrohr hin vorgesehen
Ringdichtung vor Gebrauch ständig unter Spannung steht und
dabei ermüden kann, was insbesondere bei einer langzeitigen
Lagerung der vormontierten Anordnung zu einem Versagen der
Dichtung beim späteren Gebrauch führen kann. Besonders
nachteilig ist der Umstand, daß die Außenform der Senkungs
röhrchen leichte Schwankungen insbesondere hinsichtlich des
Durchmessers aufweist, so daß beispielsweise dann, wenn die
Dichtung im vormontierten Zustand sich in einem Bereich
größeren Durchmessers des Senkungsrohres befindet, die Dicht
wirkung weitgehend aufgehoben wird, wenn beim späteren Ein
schieben des Rohrkolbens entlang des Senkungsrohres in das
zylindrische Blutaufnahmegefäß die Ringdichtung des Rohrkol
bens in Bereiche etwas verringerten Durchmessers des Sen
kungsröhrchens gelangt.
Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, eine Blutsen
kungsvorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaf
fen, bei der der Rohrkolben ohne weiteres im vormontierten
Zustand auf dem Senkungsrohr angeliefert werden kann, ohne
daß eine Gefahr einer mangelnden Dichtungswirkung beim an
schließenden Gebrauch besteht.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß im
Senkungsrohr eine Ringnut vorgesehen ist, in welcher bei ent
sprechend aufgeschobenem Rohrkolben die Ringdichtung zumin
dest teilweise entspannt eingreift. Auf diese Weise ist es
insbesondere möglich, daß vor Gebrauch der Rohrkolben bei in
die Ringnut eingerasteter Ringdichtung auf dem Senkungsrohr
angeordnet ist.
Erfindungsgemäß kann also der Rohrkolben auf dem Senkungs
rohr in der Weise vormontiert angeordnet werden, daß seine
Ringdichtung in die Ringnut in der Außenwand des Senkungsrohres
elastisch eingerastet ist. Auf diese Weise ist die Ringdichtung
zumindest weitgehend entspannt, so daß es zu keinerlei Ermü
dungserscheinungen der Dichtung durch lang andauernde Span
nungen derselben kommen kann. Wird später beim Gebrauch das
Senkungsrohr in das zylindrische Blutaufnahmegefäß einge
stellt und der Rohrkolben nach unten in das Blutaufnahmege
fäß hinein verschoben, so tritt die Ringdichtung aus der
Ringnut aus und kommt nunmehr in sicher dichtenden und klem
menden Eingriff mit der Außenwand des Senkungsrohres, und
zwar unabhängig davon, welche Unregelmäßigkeiten die Oberflä
che des Senkungsrohres aufweist. Zweckmäßigerweise sollte
die Ringnut an ihrem unteren axialen Ende leicht angefast sein, um
ein sanftes Austreten der Ringdichtung aus der Ringnut beim
axialen Verschieben des Rohrkolbens zu gewährleisten.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ringdichtung ein
O-Ring ist und die Ringnut eine dazu komplementäre Form auf
weist. Eine O-Ringdichtung bewirkt eine besonders gute Dich
tung, kann aber ihre optimale Dichtungswirkung nur dann ent
falten, wenn sie nicht schon vor Gebrauch unter zu starker
Dauer-Druckbeanspruchung gestanden hat, so daß sie so weit
ermüdet ist, daß beim Auftreffen auf Bereiche mit verringer
tem Durchmesser die Dichtwirkung nicht mehr gewährleistet
ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung befindet sich
die Dichtung im vormontierten Zustand des Rohrkolbens in
weitgehend entspanntem Zustand, so daß beim anschließenden
Aufschieben auf außerhalb der Ringnut liegende Bereiche des
Senkungsrohres die optimale Dichtwirkung gewährleistet ist.
Bevorzugt ist es, wenn der Grund der Ringnut
einen Durchmesser entsprechend dem Durchmesser der entspann
ten Ringdichtung aufweist. In diesem Fall wird das Senkungs
rohr selbst minimal geschwächt und gleichwohl die Ringdich
tung im vormontierten Zustand des Rohrkolbens auf dem Sen
kungsrohr optimal geschont.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform kennzeichnet sich
dadurch, daß die Ringnut vom unteren Ende des Senkungsrohrs
einen solchen Abstand aufweist, daß bei in das Blutaufnahme
gefäß eingestelltem Senkungsrohr und auf dieses bis zum Ein
rasten der Ringdichtung in die Ringnut aufgeschobenem Rohr
kolben das untere Ende des Rohrkolbens gerade in das obere
Ende des Blutaufnahmegefäßes etwas eingetreten ist, aber
noch nicht abdichtet.
In diesem Fall wird gewährleistet, daß beim Einstellen des
mit dem vormontierten Rohrkolben versehenen Senkungsrohres
in das Blutaufnahmegefäß der Rohrkolben bereits in das Blut
aufnahmegefäß einzutreten beginnt, wenn sich das Senkungs
rohr am Boden des Blutaufnahmegefäßes befindet. Ohne besonde
res Zutun der Bedienungsperson befindet sich so der Rohrkol
ben bereits in einer optimalen Ausgangsposition für den anschließen
den Einschiebevorgang in das Blutaufnahmegefäß.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur eine teilweise
geschnittene schematische Vorderansicht einer erfindungsge
mäßen Blutsenkungsvorrichtung zeigt.
Nach der Zeichnung besitzt ein Senkungsrohr 11 einer erfindungs
gemäßen Blutsenkungsvorrichtung nahe seinem oberen Ende
einen quer verlaufenden Eichstrich 18, bis zu dem die Blut
säule hochgestiegen sein muß, um einen einwandfreien Blutsen
kungsvorgang ablaufen zu lassen. Mit seinem unteren Ende 15
steht das vertikal angeordnete Senkungsrohr 11 auf dem Boden
27 eines zylindrischen Blutaufnahmegefäßes 16, und zwar
derart, daß zwischen dem Boden des Blutaufnahmegefäßes 16
und dem unteren Rand 15 des Senkungsrohrs 11 Blut hindurch
fließen kann. Etwa am oberen Ende des unteren Drittels des
Senkungsrohres 11 befindet sich in dessen Außenfläche eine
konzentrische Ringnut 12 mit einem annähernd halbkreisförmi
gem Querschnitt. Die Ringnut 12 hat Kreisform, da sie in
einem im Querschnitt kreisförmigen Senkungsrohr 11 vorgese
hen ist.
Auf das Senkungsrohr 11 ist ein Rohrkolben 14 aufgeschoben,
der in seinem oberen Bereich innen innerhalb einer Aufnahme
ringvertiefung 19 eine als O-Ring ausgebildete Ringdichtung 13
radial elastisch ausdehnbar und axial formschlüssig trägt, die
radial von außen in die Ringnut 12 eingreift. Im unteren Be
reich weist der vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Rohr
kolben 14 außen im axialen Abstand zwei vorzugsweise mit an
geformte Ringdichtungen 20, 21 auf, die dazu bestimmt sind,
mit der Innenwand des zylindrischen Blutaufnahmegefäßes 16
in dichtenden Eingriff zu treten.
Die die Ringdichtung 13 aufnehmende Ringnut 12 weist an
ihrem unteren Ende eine Fase 17 auf, damit beim späteren Ge
brauch die Ringdichtung 13 sanft auf den Außenumfang des Sen
kungsrohrs 11 aufgleiten kann.
Oben besitzt der Rohrkolben 14 einen Ringflansch 14′, von
dem sich radial außen ein zylindrischer Schraubrand 22 nach
unten erstreckt, der mit einem Innengewinde 23 versehen ist.
Dieses arbeitet mit einem Außengewinde 24 am oberen Ende des
Blutaufnahmegefäßes 16 zusammen.
Montage und Gebrauch der erfindungsgemäßen Blutsenkungsvor
richtung gehen wie folgt vor sich:
Für den Transport und die Lagerung wird der Rohrkolben 14 so
wie in der Zeichnung dargestellt positioniert vormontiert.
Mit anderen Worten wird der Rohrkolben 14 bei Herstellung
der Blutsenkungsvorrichtung so weit auf das Senkungsrohr 11
aufgeschoben, daß die Ringdichtung 13, die beim Aufschieben
von unten auf das Senkungsrohr 11 zunächst radial nach außen
gespannt wird, in die Ringnut 12 einschnappt und sich dabei
weitgehend entspannt.
In diesem Zustand nimmt die Bedienungsperson im Labor die
vormontierte Baueinheit bestehend aus dem Senkungsrohr 11
und dem Rohrkolben 14 aus der Verpackung und stellt nunmehr
das Senkungsrohr 11 von oben in das mit Blut 25 gefüllte
Blutaufnahmegefäß 16 von oben ein, bis das untere Ende 15
des Senkungsrohres 11 auf dem Boden des Blutaufnahmegefäßes
16 aufsteht. Hierbei tritt das untere Ende des Rohrkolbens
14 bereits in das obere Ende des Blutaufnahmegefäßes 16
etwas ein, wie sich das aus der Zeichnung ergibt.
Zweckmäßig weist das Blutaufnahmegefäß 16 hierzu am oberen Ende
eine innere Anfasung 26 auf. Hierdurch wird das Einführen des
unteren Endes des Rohrkolbens 14 in das Blutaufnahmegefäß 16
erleichtert. Die Überlappung zwischen dem Rohrkolben 14 und
dem Blutaufnahmegefäß 16 ist jedoch in diesem Ausgangszu
stand der Blutsenkungsvorrichtung nur sehr gering, und zwar
bevorzugt nur so stark, daß die untere Ringdichtung 21 des
Rohrkolbens 14 gerade noch nicht in dichtenden und klemmen
den Eingriff mit der Innenwand des Blutaufnahmegefäßes 16 ge
treten ist.
Von dieser Ausgangsposition aus, in der sich der Rohrkolben
14 in einer einwandfrei vorpositionierten Lage befindet,
wird nunmehr der Rohrkolben 14 nach unten gedrückt, wobei zu
nächst die äußere Ringdichtung 21 und später auch die äußere
Ringdichtung 20 in dichtenden Eingriff mit der Innenwand des
Blutaufnahmegefäßes 16 kommt. Bei Beginn dieser Abwärtsbewe
gung des Rohrkolbens 14 wird auch die Ringdichtung 13 nach
unten mitgenommen, wobei sie aus der Ringnut 12 austritt und
nunmehr mit der Außenwand des Senkungsrohrs 11 unterhalb der
Ringnut 12 in einen einwandfrei abdichtenden Eingriff tritt.
Die Ringdichtung 13 ist innerhalb der Ringvertiefung 19 so
angeordnet, daß auch in diesem Bereich bei radialer Ausdeh
nungsmöglichkeit eine vollständige Abdichtung erfolgt. Auf
diese Weise wird bei der Abwärtsbewegung des Rohrkolbens 14
ein Druck im Innern des Blutaufnahmegefäßes 16 aufgebaut,
aufgrund dessen Blut von unten in das Senkungsrohr 11 hinein
gedrückt wird und in Richtung des Pfeiles nach oben im Sen
kungsrohr 11 hochsteigt. Sobald der Schraubrand 22 mit dem
oberen Ende des Blutaufnahmegefäßes 16 in Eingriff kommt,
wird der Schraubrand 22 auf das Innengewinde 24 aufge
schraubt, wodurch eine Feinregelung des Blutstandes inner
halb des Senkungsrohrs 11 ermöglicht wird. Die Blutsäule
kann jetzt exakt auf eine solche Höhe eingestellt werden,
die der Höhe des Eichstriches 18 im oberen Bereich des Sen
kungsrohrs 11 entspricht.
Die Ringnut 12 hat also nach dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die zweifache Funktion, die Ringdich
tung 13 beim Transport und bei der Lagerung der Vorrichtung
zu schonen bzw. vor übermäßigen Druckspannungen zu schützen
und außerdem automatisch die richtige Anfangsposition des
Rohrkolbens 14 beim Einstellen des Senkungsrohrs 11 in das
Blutaufnahmegefäß 16 zu gewährleisten.
Die Ringdichtung 12 kann auch eine Dichtlippe aus Kunst
stoff aus Gummi oder eine sonstige Dichtung sein.
Claims (1)
- Blutsenkungsvorrichtung mit einem zylindrischen Blutauf nahmegefäß, einem transparenten Senkungsrohr, dessen un teres Ende in das zylindrische Blutaufnahmegefäß einge stellt ist, und einem innen dicht und verschiebbar auf dem Senkungsrohr sitzenden und außen dicht und verschieb bar in das Blutaufnahmegefäß einschiebbaren Rohrkolben, wobei an der Innenseite des Rohrkolbens eine mit der Außenwand des Senkungsrohr in gespanntem Eingriff befind liche Ringdichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Senkungsrohr (11) eine Ringnut (12) vorgesehen ist, in welche bei entspre chend aufgeschobenem Rohrkolben (14) die Ringdichtung (13) zumindest teilweise entspannt eingreift, so daß der Rohrkolben (14) in einer durch die Ringnut (12) be stimmten Lage auf dem Senkungsrohr (11) vorpositioniert werden kann.
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DE3838943C2 DE3838943C2 (de) | 1992-02-20 |
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DE (1) | DE3838943A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1988-11-17 DE DE19883838943 patent/DE3838943A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3838943C2 (de) | 1992-02-20 |
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