DE3837760A1 - Verfahren zur herkunfts-aufschluesselung von radarimpulsfolgen - Google Patents
Verfahren zur herkunfts-aufschluesselung von radarimpulsfolgenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herkunfts-
Aufschlüsselung von von mehreren Radarsendern stammenden,
zusammengesetzten Radarimpulsfolgen.
Radargeräte arbeiten entsprechend ihrer jeweiligen
Aufgabenstellung mit unterschiedlichen Impulsperioden
(Zeitabstand aufeinanderfolgender Radarimpulse). So muß
beispielsweise bei einem Nahbereichsradar eine kürzere
Impulsperiode gewählt werden, um eine zuverlässige
Verfolgung des pro Zeiteinheit einen größeren Raumwin
kelbereich durchquerenden Objekts sicherzustellen.
Befindet sich nun in einem zu überwachenden Bereich eine
unbekannte Anzahl von Radarsendern, auch unterschied
licher Abstrahlcharakteristik, so wird ein Signal emp
fangen, welches einer Reihe von einzelnen Radarimpulsen
aufweist, die von den einzelnen Radarsendern stammen. Es
ergibt sich demnach eine dementsprechend zusammengesetzte
Radarimpulsfolge. Diese zusammengesetzte Radarimpulsfolge
ist häufig unregelmäßig, und zwar deshalb, weil im
allgemeinen nicht sämtliche, von den Radarsendern abge
gebenen Radarimpulse auch tatsächlich empfangen werden;
auch ist es denkbar, daß einzelne Radarsender lediglich
wenige Impulse aussenden, um die Gefahr aufgespürt zu
werden, zu verringern.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Verfahren
bereitzustellen, welches die Herkunfts-Aufschlüsselung
von von mehreren Radarsendern stammenden, zusammenge
setzten Radarimpulsfolgen erlaubt.
Das diese Aufgabe lösende erfindungsgemäße Verfahren ist
durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- a) man legt ein Untersuchungs-Zeitintervall fest;
- b) man ermittelt als Ausgangsimpulsfolge die im Zeit intervall eintreffenden Impulse der zusammenge setzten Radarimpulsfolge;
- c) man stellt mehrere Versuchs-Impulsfolgen auf, jeweils ausgehend von einem Anfangsimpuls, der einem der Impulse der Ausgangsimpulsfolge entspricht, und mit einer Impulsperiode, die einem der Zeitabstände des einen Impulses von den übrigen Impulsen der Ausgangsimpulsfolge entspricht, wobei man diejenigen Impulse der Ausgangsimpulsfolge feststellt, die mit der Impulsperiode der Versuchsimpulsfolge, ausgehend vom Anfangsimpuls, auftreten und diese Impulse sowie den Anfangsimpuls als Elemente der Versuchsimpuls folge speichert;
- d) man stellt einen Lösungsbaum möglicher Zusammen setzungen der Radarimpulsfolge aus den Versuchs impulsfolgen auf, mit einer der Anzahl der Ver suchsimpulsfolgen entsprechenden Anzahl von Ver zweigungsebenen, indem man jeweils ausgehend von einer der Versuchsimpulsfolgen (Versuchsfolgen der ersten Ebene) der Reihe nach die übrigen Versuchs folgen mit der jeweiligen Versuchsfolge der ersten Ebene vergleicht und um die gemeinsamen Impulse reduziert (Versuchsfolgen der zweiten Ebene), sodann jeweils ausgehend von einer der Versuchsfolgen der zweiten Ebene der Reihe nach die übrigen Versuchs folgen (d. h. ohne die jeweilige Versuchsfolge der zweiten Ebene und ohne die jeweils zugeordnete Versuchsfolge der vorhergehenden Ebene bzw. Ebenen) mit der jeweiligen Versuchsfolge der zweiten Ebene vergleicht und um die gemeinsamen Impulse reduziert (Versuchsfolgen der dritten Ebene) usw. und
- e) man führt eine Bewertung der Zweige des Lösungsbaums durch, um denjenigen Zweig festzustellen, der die wahrscheinlichste Zusammensetzung der Radarimpuls folge aus den Versuchsimpulsfolgen wiedergibt.
Zur Bewertung der Zweige des Lösungsbaums eignet sich
u. a. ein Qualitätsfaktor, welcher dadurch ermittelt wird,
daß man für jede Versuchsimpulsfolge jeder der Ebenen
einen Qualitätsfaktor bestimmt als Quotient aus der
Anzahl der Impulse dieser Impulsfolge und der Anzahl der
maximal möglichen Impulse im Zeitintervall ausgehend vom
Anfangsimpuls und entsprechend der Impulsperiode der
jeweiligen Versuchsimpulsfolge.
Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, daß nur diejenigen
Zweige als Lösungen in Betracht gezogen werden, bei denen
sämtliche Impulsfolgen jeweils einen Qualitätsfaktor
aufweisen, der einen vorgegebenen Mindestwert über
schreitet. Besonders bevorzugt beträgt der vorgegebene
Wert 50%.
Um weniger wahrscheinliche Zweige als Lösungen auszu
schließen, wird ferner vorgeschlagen, daß man nur dieje
nigen Zweige als Lösungen in Betracht zieht, bei denen
sämtliche Impulsfolgen jeweils eine Impulsanzahl aufwei
sen, die einen vorgegebenen Mindestwert überschreitet.
Bevorzugt beträgt der Mindestwert zwei.
Ein weiteres Kritierium für die Bewertung der Zweige des
Lösungsbaums ist die Summe der Impulse der Impulsfolgen
jedes Zweiges. Bevorzugt wird man so vorgehen, daß man
den Zweig mit der größeren Summe einem Zweig mit nied
rigerer Summe als Lösung vorzieht.
Bei zwei Zweigen mit im wesentlicher gleicher Summe wird
bevorzugt derjenige Zweig als Lösung vorgezogen, welcher
weniger Impulsfolgen umfaßt.
Ferner ist bevorzugt vorgesehen, daß man bei einem ersten
Zweig mit einer ersten Summe, welcher eine erste Impuls
folge mit einer ersten Impulsperiode und eine zweite
Impulsfolge mit einer einem Vielfachen der ersten
Impulsperiode entsprechenden zweiten Impulsperiode auf
weist, und einem zweiten Zweig mit einer zumindest der
ersten Summe entsprechenden zweiten Summe, welcher die
erste Impulsfolge jedoch nicht die zweite Impulsfolge
umfaßt, den zweiten Zweig als Lösung vorzieht.
Je nach Komplexität der zusammengesetzten Radarimpuls
folge kann der Lösungsbaum dementsprechend viele Zweige
aufweisen, die dementsprechend großen Rechenaufwand
erfordern. Um diesen Aufwand zu reduzieren, wird vorge
schlagen, daß man bei der Erstellung des Lösungsbaumes
dann bei einem Zweig abbricht und zur Erstellung des
nächsten Zweiges übergeht, wenn die zuletzt ermittelte
Impulsfolge als Lösungselement nicht in Frage kommt.
Ein weiteres wichtiges Kriterium zur Auswahl der wahr
scheinlichsten Lösung besteht darin, daß man bei einem
ersten Zweig, welcher aus einem oder mehreren ersten
Impulsfolgen gebildet ist und einem zweiten Zweig, der
sämtliche ersten Impulsfolgen jedoch mit verringerter
Impulsanzahl enthält, den zweiten Zweig als Lösung
vorzieht.
Letzteres Kriterium kann wiederum bereits bei der Er
stellung des Lösungsbaumes angewandt werden, nämlich
dadurch, daß man bei der Erstellung des Lösungsbaumes
dann bei einem Zweig abbricht und zur Erstellung des
nächsten Zweiges übergeht, wenn der Vergleich mit den
bereits erstellten Zweigen ergibt, daß der momentan zu
erstellende Zweig sämtliche Impulsfolgen eines der
bereits erstellten Zweige, jedoch mit verringerter
Impulszahl enthält. Auf diese Weise erspart man es sich,
Zweige bis in die letzte Ebene durchzurechnen, die
aufgrund der bisher ermittelten besseren Lösungen gar
nicht in Frage kommen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung an
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung mit drei möglichen
Aufschlüsselungen einer zusammengesetzten
Radarimpulsfolge;
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung zur Erläuterung
der Aufstellung einer Versuchsimpulsfolge;
Fig. 3 einen Lösungsbaum möglicher Zusammensetzung der
Radarimpulsfolge aus Versuchsimpulsfolgen;
Fig. 4 ein Struktogramm zur Versuchsimpulsfolgen-
Aufstellung und
Fig. 5 einen weiteren Lösungsbaum.
In Fig. 1 ist die Problemstellung dargestellt. Im
obersten, mit a bezeichneten Teil der Abbildung ist eine
Radarimpulsfolge 10 angedeutet, die aus Radarimpulsen 12
zusammengesetzt ist. Es besteht nun die Möglichkeit, daß
die Impulse 12 von einem einzigen Radarsender stammen
(Teilabbildung b), welcher mit einer Impulsperiode PRI1
(Puls Repitation Intervall) kontinuierlich abstrahlt.
Hierbei sind offensichtlich zwei zusätzliche, mit 14
bezeichnete Impulse abgestrahlt worden, die auf dem
Übertragungswege verlorengegangen sind. Im übrigen stimmt
die zusammengesetzte Radarimpulsfolge 10 gemäß Teilab
bildung a mit der mit 16 bezeichneten Versuchsimpulsfolge
überein.
Es ist jedoch auch möglich, daß die Radarimpulsfolge 10
von zwei Radarsendern stammt, von welchen der eine
ständig mit der Impulsperiode PRI2 sendet (Versuchsim
pulsfolge 18) und der andere nur zeitweilig mit einer der
Impulsperiode PRI2 etwa entsprechenden Impulsperiode PRI3
mit Phasenverschiebung um etwa eine halbe Periode (Ver
suchsimpulsfolge 20). Die Überlagerung von zwei Impulsen
der letzteren Impulsfolge mit fünf Impulsen der Impuls
folge 18 ergibt die zusammengesetzte Radarimpulsfolge 10
mit fünf im Abstand PRI1 aufeinanderfolgenden Impulsen
12′, auf die zwei Impulse 12′′ mit Impulsabstand PRI2
folgen.
Die Teilabbildung d von Fig. 1 zeigt eine weitere mög
liche Alternative. Hierbei wird angenommen, daß die
beiden weitabständigen Impulse 12′′ der Radarimpulsfolge
10 sowie der nächstfolgende erste Impuls der eng beiein
anderliegenden Impulse 12′ von einem ersten Radarsender
stammen, der eine Impulsfolge 22 mit Impulsabstand PRI2
abgibt, wobei weitere Impulse entweder vom Sender ausge
lassen werden, oder auf dem Empfangswege verlorengehen.
Die übrigen Impulse stammen von einem zweiten Radarsender
(Impulsfolge 24), von welchem vier Impulse mit Impulsab
stand PRI1 vorliegen.
Im folgenden wird nun beschrieben, auf welche Weise man
zu den verschiedenen Möglichkeiten (b, c und d) gelangt
und nach welchen Kriterien die wahrscheinlichste Lösung
ausgesucht wird.
In einem ersten Schritt wird ein Untersuchungs-Zeitin
tervall festgelegt, der im Beispiel der Fig. 2 den Wert
t10-t1 hat. Die in diesem Zeitintervall eintreffenden
Impulse bilden die zusammengesetzte Radarimpulsfolge 10′.
Bei diesem Beispiel treten insgesamt zehn Radarimpulse 12
auf, die mit t1 bis t10 bezeichnet sind. Die Impulse
innerhalb des Untersuchungs-Zeitintervalls bilden eine
Ausgangsimpulsfolge für die nachfolgenden Ermittlungen.
Das Untersuchungs-Zeitintervall muß nicht notwendiger
weise mit seinen Grenzen mit Impulsen übereinstimmen.
Im folgenden werden sämtliche in Frage kommenden Lö
sungsvarianten für Versuchsimpulsfolgen ermittelt, deren
Impulse die zusammengesetzte Radarimpulsfolge bilden
könnten.
In einem ersten Schritt werden eine Reihe von möglichen
Versuchsimpulsfolgen PF aufgestellt. Hierbei geht man von
einem Anfangsimpuls aus, der im Beispiel der Fig. 2 vom
Impuls t4 gebildet ist. Es wird eine Impulsperiode PRI45
aufgestellt, die einem der Zeitabstände des Anfangs
impulses von den übrigen Impulsen der Ausgangsimpulsfolge
entspricht. Im dargestellten Beispiel wird als Zeitab
stand der zum nächsten Impuls t5 gewählt, so daß folgende
Beziehung gilt: PRI45=t5-t4.
Es werden dann diejenigen Impulse der Ausgangsimpulsfolge
10′ festgestellt, die mit dieser Impulsperiode PRI45 der
Versuchsimpulsfolge PF45 auftreten. In der Fig. 4 sind
dies in der einen Zeitrichtung die Impulse t5, t6, t8 und
t10 und in der anderen Zeitrichtung die Impulse t3 und
t1. In Fig. 2 sind jeweils mit einem U-förmigen Sinnbild
30 sämtliche Vielfache der Impulsperiode PRI45, ausgehend
vom Ausgangsimpuls t4, innerhalb des Zeitintervalls (t1
bis t10) angedeutet, wobei die Breite der U-Form das
Zeit-Tor andeutet, innerhalb welchem das Auftreten eines
Impulses als Impuls der Versuchsimpulsfolge anerkannt
wird. Es ist ersichtlich, daß von elf möglichen Impulsen
tatsächlich sieben Impulse (t1, t3, t4, t5, t6, t8, t10) auf
treten. Der Qualitätsfaktor Q45 als Quotient aus der
Anzahl der tatsächlichen Impulse der Versuchsimpulsfolge
und der Anzahl der maximal möglichen Impulse im Zeitin
tervall beträgt demnach 7/11=etwa 0,63.
Auf diese Weise können der Reihe nach für sämtliche
Anfangsimpulse und sämtliche möglichen Impulsperioden
dementsprechende Versuchsimpulsfolgen aufgestellt werden.
Hierbei können von vorneherein diejenigen
Versuchsimpulsfolgen außer acht gelassen werden, deren
Qualitätsfaktor einen vorgegebenen Wert von beispiels
weise 50% unterschreitet. Auch alternativ oder zusätz
lich kann man auch diejenigen Versuchsimpulsfolgen außer
Betracht lassen, die lediglich eine einen vorgegebenen
Grenzwert unterschreitende Impulsanzahl aufweisen. Dieser
Grenzwert kann beispielsweise drei betragen.
Unter der Annahme, daß mehrere Radarsender zur Ausgangs
impulsfolge beitragen, wird ein Lösungsbaum aufgestellt
aus jeweils in sich konsistenten Lösungen. Hierbei geht
man so vor, daß man ausgehend von jeweils einer der
Versuchsimpulsfolgen, wie diese gemäß Fig. 2 ermittelt
worden sind (Versuchsfolgen der ersten Ebene I in Fig.
3), der Reihe nach die übrigen Vesuchsfolgen mit der
jeweiligen Versuchsfolge aus der ersten Ebene vergleicht
und um die gemeinsamen Impulse reduziert (Versuchsfolgen
der zweiten Ebene II), sodann jeweils ausgehend von einer
der Versuchsfolgen der zweiten Ebene II der Reihe nach
die übrigen Versuchsfolgen mit der jeweiligen Versuchs
folge der zweiten Ebene vergleicht und um die zweiten
gemeinsamen Impulse reduziert (Versuchsfolgen der dritten
Ebene) usw. Es ergeben sich ebenso viele Ebenen, wie
Versuchsimpulsfolgen der ersten Ebene aufgestellt worden
sind (im Beispiel der Fig. 3 sind dies drei Versuchsfol
gen und somit drei Ebenen I bis III).
Betrachtet man beispielsweise den ganz links verlaufenden
Zweig in Fig. 3 mit den unterstrichenen Versuchsimpuls
folgen PF1, PF2′ und PF3′′, so ergibt sich unter Annahme
der Versuchsimpulsfolge PF1 als zutreffende Impulsfolge
eine um den Impuls t1 redutierte Impulsfolge PF2′. Wenn
man ferner noch annimmt, daß auch die Impulsfolge PF3 zur
Ausgangsimpulsfolge beiträgt, so wird diese um diejenigen
Impulse reduziert, die bereits in den vorhergehenden
Ebenen I und II für PF2′ bzw. PF1 benötigt werden.
Abgezogen werden demnach die Impulse P9, P10.
Gemäß der angegebenen Formel wird dann für jede dieser
mehr oder minder reduzierten Versuchsimpulsfolgen ein
entsprechender Qualitätsfaktor Q1, Q2′ und Q3′′ aufge
stellt und für die Bewertung dieser Lösung herangezogen.
Folgende Gesichtspunkte werden bei der Bewertung der
Zweige des Lösungsbaums berücksichtigt:
Als Lösungen kommen nicht nur die bis zur tiefsten Ebene
reichenden Zweige, sondern auch in höherer Ebene endende
Teilzweige in Frage, so z. B. lediglich die Impulsfolge
PF1 oder die Impulsfolgen PF1 in der Ebene I und die
Impulsfolgen PF2′ in der Ebene II. Auch hier ist für die
reduzierten Impulsfolgen der tieferen Ebenen zu untersu
chen, ob diese aufgrund ihres Qualitätsfaktors sowie
aufgrund ihrer Impulsanzahl überhaupt als mögliche
Lösungen in Frage kommen. Allein aufgrund des letzteren
Kriteriums werden daher die in Fig. 3 umkringelten
Lösungen außer Betracht gelassen.
Bei vorgegebener ersten Impulsfolge mit einer ersten
Impulsperiode läßt sich häufig sogleich eine zweite
Impulsfolge aufstellen mit einer zweiten Impulsperiode
entsprechend einem Vielfachen der ersten Impulsperiode
und mit gleicher Phasenlage, wobei die zweite Impulsfolge
eine entsprechende Vielzahl von Impulsen aufweist mit
relativ hohem Qualitätsfaktor. Um derartige Schein
lösungen (höhere Harmonische) auszuschließen, geht man
derart vor, daß man einen Lösungszweig, welcher eine
vergleichbare Summe der Impulse der Impulsfolgen auf
weist, jedoch ohne die höhere harmonische Impulsfolge
auskommt, dem Zweig mit harmonischen Impulsfolgen vor
zieht.
Die Fig. 4 zeigt in Form eines Struktogramms die Ermitt
lung der Versuchsimpulsfolge PF (Ebene I in Fig. 3).
Hierbei sind mit TOA die Ankunftszeiten (englisch: TIME
OF ARRIVAL) der Impulse der Ausgangsimpulsfolge bezeich
net. Mit PRI ist wiederum die Impulsperiode angegeben.
Im Ausgangsblock 100 wird die kürzeste Impulsperiode
bestimmt. Diese wirkt sich beispielsweise auf die Zeit
tor-Breite aus.
Es folgt eine Schleife 110 über alle Anfangsimpulse
(Startpunkte) der Versuchsimpulsfolgen PF (Abschnitt
110).
Innerhalb der genannten Schleife wird eine weitere
Schleife durchfahren, die über alle möglichen Impulspe
rioden für diesen Startpunkt (Anfangsimpuls) läuft
(Abschnitt 112).
Innerhalb dieser Schleife wird in einem Block 114 die
Impulsperiode PRI festgelegt samt absoluter Toleranz
(Zeit-Tor).
Falls diese Impulsperioden bei denselben Impulsen und
somit mit der gleichen Phase bereits einmal vorgekommen
sind, wird die Schleife abgebrochen (Block 116).
Ansonsten wird in der nachfolgenden Schleife (Abschnitt
118) geprüft, welche Impulse mit der Phase und Periode
der momentanen Versuchsimpulsfolge auftreten (Abschnitte
120 und 122). Tritt ein Impuls innerhalb des jeweiligen
Zeit-Tors auf, so wird dieser abgespeichert und dement
sprechend der Qualitätsfaktor erhöht (Block 124).
Gleichzeitig kann mit diesem neu hinzugekommenen Impuls
ein besserer mittlerer Impulsabstand und somit eine
verbesserte Impulsperiode errechnet werden.
Am Ende dieser Schleife wird überprüft, ob der ermittelte
Qualitätsfaktor sowie die Anzahl der aufgetretenen
Impulse zu klein sind, um diese Versuchsimpulsfolge als
mögliche Lösung in Frage kommen zu lassen (Abschnitt
126). Ist dies der Fall, so wird das eben ermittelte Feld
gelöscht (Abschnitt 128).
Ist der Qualitätsfaktor sowie die Impulsanzahl ausrei
chend, so wird, falls erforderlich, auch eine Schleife
über die vorherigen Zeit-Tore durchgeführt (Abschnitte
130 und 132). Diejenigen, dem Anfangsimpuls vorangegan
genen Impulse, die mit der gewünschten Periode auftreten,
werden wiederum abgespeichert mit entsprechender Verbes
serung des Qualitätsfaktors (Abschnitte 134, 136 und 138).
Falls der sich ergebende Qualitätsfaktor (bezogen auf ein
entsprechend größeres Zeitintervall) weiterhin wenigstens
gleich dem Sollwert ist, wird das Feld beibehalten,
anderenfall gelöscht (Block 140).
Die auf diese Weise ermittelten Felder bilden die Ver
suchsimpulsfolgen der Ebene I in Fig. 3.
Die Fig. 5 zeigt einen weiteren Lösungsbaum, an welchem
die Anwendung einer weiteren Lösungsauswahlregel gezeigt
werden soll. Es sind hierbei drei Ebenen I-III
angegeben, wobei der Übersichtlichkeit halber eine Reihe
von Zweigen nur teilweise dargestellt sind.
In der ersten Ebene sind Impulsfolgen A-H angegeben,
die sich gemäß Fig. 2 und 4 ergeben, wenn man die
Ausgangsimpulsfolge jeweils auf einige der möglichen
Versuchsimpulsfolgen abbildet.
Wie an Hand von Fig. 3 bereits beschrieben worden ist,
wird in der Ebene II untersucht, ob, ausgehend von
jeweils einem der Versuchsimpulsen A-H, eine der
übrigen Versuchsimpulsfolgen ebenfalls als Lösungselement
in Frage kommt. So ergibt für die Versuchsimpulsfolge A,
daß sie bereits einen vollständigen Lösungszweig bildet,
da die nicht von der Versuchsimpulsfolge A erfaßten
Impulse der Ausgangsimpulsfolge keiner der übrigen
Impulsfolgen B-A zugeordnet werden können.
Geht man beispielsweise von der Versuchsimpulsfolge B
aus, so gibt es mehrere Möglichkeiten, die verbleibenden
Impulse auf eine der übrigen Impulsfolgen aufzuteilen,
wobei dann die entsprechenden Impulsfolgen jeweils um
diejenigen Impulse reduziert sind, die bereits in der
Impulsfolge B enthalten sind (s. auch Fig. 3). Eine Lö
sung benutzt die Impulsfolge A, die als a1 bezeichnet
wird, da sie weniger Impulse als die Impulsfolge A
aufweist. Da die von dieser Lösung (Impulsfolge B und
Impulsfolge a1) nicht erfaßten Impulse sich nicht
weiteren Impulsfolgen zuordnen lassen bzw. keine weiteren
Impulse vorhanden sind, endet dieser Zweig in der Ebene
II.
Wird dagegen, ausgehend wiederum von der Versuchsimpuls
folge B, in der Ebene II die Versuchsfolge C ausprobiert,
so ergibt sich, daß diese nach Reduktion um die mit der
Impulsfolge B gemeinsamen Impulse als Impulsfolge c1 nur
einen Teil der übrigen der Impulse der Ausgangsimpulse
erfaßt. Die übrigen Impulse können in der nächstfolgenden
Ebene III alternativ der Versuchsfolge A zugeordnet
werden (reduzierte Impulsfolge a2) oder der Impulsfolge D
(reduzierte Impulsfolgen d1). Es ergeben sich also zwei
Lösungen, nämlich (B, c1, a2) und (B, c1 und d1).
Um die wahrscheinlichste Lösung zu finden, werden eine
Reihe von Auswahlregeln angewandt. Bereits erwähnt wurde
die Regel, daß nur diejenigen Lösungen in Betracht
gezogen werden, bei welchen die Qualitätsfaktoren der
beteiligten Impulsversuchsfolgen einen vorgegebenen
Grenzwert überschreiten. Ebenso werden diejenigen Lö
sungen ausgeschlossen, bei welchen zumindest eine der
beteiligten Impulsfolgen weniger Impulse aufweist als ein
vorgegebener Grenzwert. Schließlich werden höher
harmonische Impulsfolgen dann ausgeschlossen, wenn eine
vergleichbare Lösung (vergleichbare Impulssumme) exi
stiert, die ohne die harmonische Impulsfolge auskommt.
Eine weitere Auswahlregel liegt darin, daß man dann, wenn
ein Lösungszweig in einem anderen Lösungszweig vollstän
dig, jedoch mit deutlich reduziertem Qualitätsfaktor bzw.
mit verringerter Impulsanzahl vorkommt, den anderen
Lösungszweig außer Betracht läßt. Diese Regel reduziert
den Umfang des Lösungsbaumes erheblich (in einem Beispiel
reduziert sich die Anzahl der Zweige von 131 auf 18).
Angewandt auf Fig. 5 erkennt man, daß in der Ebene I die
Versuchsimpulsfolge A bereits eine vollständige Lösung
darstellt. Sämtliche übrigen Zweige, bei welchen die
Versuchsimpulsfolge A mit reduzierter Impulsanzahl
vorkommt (a1-a5) fallen daher als Lösungen aus.
Eine weitere vollständige Lösung ist die Versuchsfolge C
in Verbindung mit der nicht reduzierten Impulsfolge D in
der Ebene II (d. h. C und D haben keinen Impuls gemein
sam). Sämtliche übrigen Zweige, bei welchen in irgend
welchen Ebenen die Versuchsfolgen C und D mit reduzierter
Impulsanzahl vorkommen, fallen ebenfalls aus. In Fig. 5
sind dementsprechende Markierungen eingetragen.
Berücksichtigt man bei diesem reduzierten Lösungsbaum
noch in nicht dargestellter Weise die Qualitätsfaktoren
und Lösungssummen, so läßt eine wahrscheinlichste Lö
sungen finden, die bei diesem Beispiel die Versuchsfolge
A alleine ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herkunfts-Aufschlüsselung von von
mehreren Radarsendern stammenden, zusammengesetzten
Radarimpulsfolgen, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- a) man legt ein Untersuchungs-Zeitintervall fest;
- b) man ermittelt als Ausgangsimpulsfolge die im Zeitintervall eintreffenden Impulse der zusammengesetzten Radarimpulsfolge;
- c) man stellt mehrere Versuchs-Impulsfolgen (PF) auf, jeweils ausgehend von einem Anfangsimpuls, der einem der Impulse der Ausgangsimpulsfolge entspricht, und mit einer Impulsperiode, die einem der Zeitabstände des einen Impulses von den übrigen Impulsen der Ausgangsimpulsfolge entspricht, wobei man diejenigen Impulse der Ausgangsimpulsfolge feststellt, die mit der Impulsperiode der Versuchsimpulsfolge, aus gehend vom Anfangsimpuls, auftreten und diese Impulse sowie den Anfangsimpuls als Elemente der Versuchsimpulsfolge speichert;
- d) man stellt einen Lösungsbaum möglicher Zusammensetzungen der Radarimpulsfolge aus den Versuchsimpulsfolgen auf, mit einer der Anzahl der Versuchsimpulsfolgen entsprechenden Anzahl von Verzweigungsebenen, indem man jeweils ausgehend von einer der Versuchsimpulsfolgen (Versuchsfolgen der ersten Ebene) der Reihe nach die übrigen Versuchsfolgen mit der jeweiligen Versuchsfolge der ersten Ebene vergleicht und um die gemeinsamen Impulse reduziert (Versuchsfolgen der zweiten Ebene), sodann jeweils ausgehend von einer der Versuchsfolgen der zweiten Ebene der Reihe nach die übrigen Versuchsfolgen (d. h. ohne die jeweilige Versuchsfolge der zweiten Ebene und ohne die jeweils zugeordnete Versuchsfolge der vorhergehenden Ebene bzw. Ebenen) mit der jeweiligen Versuchsfolge der zweiten Ebene vergleicht und um die gemeinsamen Impulse reduziert (Versuchsfolgen der dritten Ebene) usw. und
- e) man führt eine Bewertung der Zweige des Lösungsbaums durch, um denjenigen Zweig festzustellen, der die wahrscheinlichste Zusammensetzung der Radarimpulsfolge aus den Versuchsimpulsfolgen wiedergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man für jede Versuchsimpulsfolge jeder der
Ebenen einen Qualitätsfaktor bestimmt als Quotient
aus der Anzahl der Impulse dieser Impulsfolge und
der Anzahl der maximal möglichen Impulse im Zeit
intervall ausgehend vom Anfangsimpuls und ent
sprechend der Impulsperiode der jeweiligen Versuchs
impulsfolge.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß nur diejenigen Zweige als Lösungen in Betracht
gezogen werden, bei denen sämtliche Impulsfolgen
jeweils einen Qualitätsfaktor aufweisen, der einen
vorgegebenen Mindestwert überschreitet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorgegebene Wert 50% beträgt.
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man nur
diejenigen Zweige als Lösungen in Betracht zieht,
bei denen sämtliche Impulsfolgen jeweils eine
Impulsanzahl aufweisen, die einen vorgegebenen
Mindestwert überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mindestwert drei beträgt.
7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bei jedem
Zweig des Lösungsbaums die Summe der Impulse der
Impulsfolgen dieses Zweiges feststellt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Zweig mit der größeren Summe einem Zweig
mit niedrigerer Summe als Lösung vorzieht.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei zwei Zweigen mit im
wesentlichen gleicher Summe denjenigen Zweig als
Lösung vorzieht, der weniger Impulsfolgen umfaßt.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem ersten
Zweig mit einer ersten Summe, welcher eine erste
Impulsfolge mit einer ersten Impulsperiode und eine
zweite Impulsfolge mit einer einem Vielfachen der
ersten Impulsperiode entsprechenden zweiten
Impulsperiode aufweist, und einem zweiten Zweig mit
einer zumindest der ersten Summe entsprechenden
zweiten Summe, welcher die erste Impulsfolge jedoch
nicht die zweite Impulsfolge umfaßt, den zweiten
Zweig als Lösung vorzieht.
11. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem
ersten Zweig, welcher aus einem oder mehreren ersten
Impulsfolgen gebildet ist und einem zweiten Zweig,
der sämtliche ersten Impulsfolgen jedoch mit
verringerter Impulsanzahl enthält, den zweiten Zweig
als Lösung vorzieht.
12. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der
Erstellung des Lösungsbaumes dann bei einem Zweig
abbricht und zur Erstellung des nächsten Zweiges
übergeht, wenn die zuletzt ermittelte Impulsfolge
als Lösungselement nicht in Frage kommt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Erstellung des Lösungsbaumes dann
bei einem Zweig abbricht und zur Erstellung des
nächsten Zweiges übergeht, wenn der Vergleich mit
den bereits erstellten Zweigen ergibt, daß der
momentan zu erstellende Zweig sämtliche Impulsfolgen
eines des bereits erstellten Zweiges jedoch mit
verringerter Impulszahl enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883837760 DE3837760A1 (de) | 1988-11-07 | 1988-11-07 | Verfahren zur herkunfts-aufschluesselung von radarimpulsfolgen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883837760 DE3837760A1 (de) | 1988-11-07 | 1988-11-07 | Verfahren zur herkunfts-aufschluesselung von radarimpulsfolgen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3837760A1 true DE3837760A1 (de) | 1992-11-12 |
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ID=6366662
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883837760 Ceased DE3837760A1 (de) | 1988-11-07 | 1988-11-07 | Verfahren zur herkunfts-aufschluesselung von radarimpulsfolgen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3837760A1 (de) |
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US3940768A (en) * | 1969-01-07 | 1976-02-24 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Precise pulse repetition frequency measuring device and signal sorter |
DE2838185A1 (de) * | 1977-09-09 | 1979-03-15 | Onera (Off Nat Aerospatiale) | Verfahren zur syntaktischen echtzeit-trennung eines nutzsignals vom rauschen |
-
1988
- 1988-11-07 DE DE19883837760 patent/DE3837760A1/de not_active Ceased
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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GRABAU, R.: Funküberwachung und elektronische Kampfführung Grundlagen, Technik und Verfahren. Stuttgart: Franck'sche Verlagshandlung, 1986, S.337-343 * |
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