DE3837230A1 - Nach dem wickelprinzip arbeitende aufsammelpresse zum herstellen von hochverdichteten halmgutpresslingen - Google Patents
Nach dem wickelprinzip arbeitende aufsammelpresse zum herstellen von hochverdichteten halmgutpresslingenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine nach dem Wickelprinzip arbeitende Aufsammelpresse
zum Herstellen von hochverdichteten zylindrischen
Preßlingen aus losem Halmgut, wie Heu oder Stroh, oder aus anderen
Materialien, bestehend aus einem durch mehrere verschwenkbare Preßwalzen
gebildeten, an einer Stirnseite offenen, umfangsseitig zu beschickenden
Wickelraum zur Erzeugung eines an der offenen Stirnseite
in axialem und kontinuierlichem Vorschub ausfließenden Preßstrangs
und einer Trennvorrichtung zum Zerteilen des Preßstrangs in einzelne
Preßlinge.
Nach dem Wickelprinzip arbeitende Aufsammelpressen sind als diskontinuierlich
arbeitende Rollballenpressen und als kontinuierlich arbeitende
Brikettierpressen bekannt. Während die überwiegend mit Wickeldurchmessern
von etwa 100 bis 150 cm arbeitenden und in der Praxis
weit verbreiteten Rollballenpressen Rollballen erzeugen können, deren
Trockenmassendichte nur etwa zwischen 100 und 120 kg/m³ liegt,
können die mit kleineren Wickeldurchmessern von etwa 10 bis 15 cm
arbeitenden Brikettierpressen Preßlinge erzeugen, deren Dichten
zwischen 350 und 500 kg/m³, im Extremfall bei etwa 800 kg/m³ liegen.
Bei den diskontinuierlich arbeitenden Rollballenpressen (z. B. deutsche
Patentschrift 24 43 838) wird der im Wickelraum befindliche fertige
Ballen mit einem Bindemittel, einem Faden oder einer Matte aus
Netz oder Folie, mehrmals umwickelt. Durch Schwenken des hinteren
Teils des Wickelraumgehäuses wird der umwickelte Ballen aus diesem
entfernt; danach wird der Wickelraum wieder geschlossen. Während
des Abbindens und des Öffnens und Schließens des Wickelraums muß
die Maschine zum Stillstand gebracht werden, so daß mit den üblichen
Rollballenpressen nicht kontinuierlich gearbeitet und somit die Kapazität
ihres Wickelaggregats nicht ausgenutzt werden kann.
Dagegen formen die bekannten Brikettierpressen kontinuierlich einen
axial aus dem Wickelraum geförderten rotierenden Preßstrang, dem
durch konische Ausbildung des Wickelraumes (z. B. deutsche Patentschrift
11 76 418) oder durch Verschwenken der Preßwalzenachsen im
Verhältnis zur Wickelraumachse (z. B. US-Patent 32 44 088) ein axialer
Vorschub erteilt wird. Der aus dem Wickelraum austretende Preßstrang
wird unmittelbar hinter dem Wickelraum durch eine Trennvorrichtung
in einzelne Briketts zertrennt. Dieses Brikettierverfahren hat sich infolge
der nachstehend dargestellten technischen Schwierigkeiten in der
Praxis nicht durchsetzen können.
Infolge der Rotation des Preßstrangs und der dadurch auf das Halmgut
einwirkenden Zentrifugalkräfte und infolge der vom Trennelement auf
den Preßstrang ausgeübten Trennkräfte werden die Wickelbriketts vor
allem an ihrer Oberfläche derart aufgelockert, daß sie sich beim Zertrennen,
spätestens bei der nachfolgenden Handhabung weitgehend auflösen
und daher für den Landwirt unbrauchbar sind. Aufgrund dieses
Nachteils sind jahrzehntelang und weltweit in Wissenschaft und Industrie
durchgeführte Entwickelungsarbeiten an kontinuierlich arbeitenden Aufsammel-
Brikettierpressen oder Wickelvorrichtungen mit axial austretendem
Preßstrang und anschließender Trennvorrichtung für diesen Preßstrang
über das Versuchsstadium nicht hinausgekommen und schließlich
in der Praxis ganz eingestellt worden.
Es ist lediglich durch die DE-OS 36 09 631 eine Brikettierpresse
bekanntgeworden, bei der in den Preßstrang
nacheinander Trennmesser radial eingedrückt werden, die
von einem Schneidrad radial abstehen, das über die Messer
vom Vorschub des Preßstranges mitgenommen wird und dabei
Preßlinge abschneidet. Bei dieser Mitnahme des Schneidrades
werden die Messer relativ langsam in den Preßstrang
hineingedrückt, der hierzu von zwei Förderwalzenpaaren
getragen wird. Die Förderwalzen bilden also das Widerlager
für den von den Messern aufzubringenden erheblichen Druck.
Das Auffangen dieses Drucks durch die Förderwalzen ist
darum schwierig, weil diese notwendigerweise Zwischenräume
zwischen ihren Oberflächen freilassen, durch die das Halmgut
des Preßstranges hindurchgequetscht werden kann, so daß
die Gefahr der Auflösung des Preßstranges bzw. der Briketts
besteht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine nach dem
Wickelprinzip kontinuierlich arbeitende Aufsammelpresse mit der oben
angegebenen Gestaltung zu schaffen, die in der Lage ist, formbeständige
und hochvedichtete Preßlinge zu erzeugen. Erfindungsgemäß geschieht
dies dadurch, daß vor der Trennvorrichtung eine Bindeeinrichtung
zum Umbinden des Preßstranges während seines axialen Vorschubes
mit einem unter Spannung zugeführten Bindemittel als Faden,
Band, Netz oder Folie, aus Kunststoff oder anderem, z. B. verfütterbarem
Material, angeordnet ist.
Aufgrund des während seines axialen Vorschubes stattfindenden Umbindens
des Preßstranges ergeben sich eine Reihe von wesentlichen
Vorteilen: den Wickelbriketts wird wegen des noch vor ihrem Abtrennen
vom Preßstrang erfolgenden Umbindens die Möglichkeit genommen,
sich beim Abtrennen oder bei der nachfolgenden Handhabung aufzulockern
bzw. sogar aufzulösen, so daß Zentrifugalkräfte und insbesondere
die beim Zertrennen oder bei der späteren Weiterverarbeitung
auftretenden zerstörenden Einflüsse völlig eliminiert sind. Außerdem
spielt die Halmlänge überhaupt keine Rolle, die bei den bekannten
kontinuierlich arbeitenden Wickelbrikettierpressen wegen des bei diesen
erforderlichen inneren Zusammenhalts der Wickelbriketts eine kritische
Länge nicht unterschreiten darf, was insbesondere ein Brikettieren
von Grummet praktisch unmöglich macht. Auch können Halmgutarten,
wie z. B. Stroh, die mit den bekannten Wickel-Brikettierpressen überhaupt
nicht verarbeitet werden können, mit der erfindungsgemäßen Aufsammelpresse
ohne weiteres zu formbeständigen Preßlingen geformt
werden. Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße, kontinuierlich
arbeitende Brikettierpresse einen wesentlich größeren Durchsatz,
da mit ihr Preßlinge von wesentlich größerem Durchmesser, als bisher
möglich, erzeugt werden können. Die aufgrund des erhöhten Durchsatzes
entsprechend erhöhte Maschinenleistung ist für die Landwirtschaft
von entscheidendem Vorteil.
Zweckmäßig gestaltet man die Aufsammelpresse so, daß die rahmenfest
angeordnete Bindeeinrichtung den noch unter Radialdruck stehenden
Preßstrang kontinuierlich mit dem Bindemittel durch die Rotation und
den Vorschub des Preßstrangs selbsttätig schraubenlinienförmig umwickelt.
Wegen der rahmenfest angeordneten Bindeeinrichtung, die zusammen
mit dem axialen Vorschub des Preßstranges zum selbsttätigen, schraubenlinienförmigen
Umwickeln des Preßstranges führt, ergibt sich einerseits
eine einfache Konstruktion und andererseits ein geringer Bindemittelbedarf,
da die einzelnen Windungen des Bindemittels insbesondere
bei der Verarbeitung von längerem Halmgut einen ensprechenden Abstand
voneinander einhalten können. Im Falle der Verwendung von
einem Band als Bindemittel ergibt sich der Vorteil, daß dieses
hinsichtlich seiner Windungen mit nur geringem Abstand gewickelt
werden kann, so daß sich praktisch eine einlagige Umhüllung des Preßlings
ergibt.
Bei Verwendung von breiterem Netz oder Folie als Bindemittel kann
man die Aufsammelpresse so gestalten, daß die Bindeeinrichtung den
noch unter Radialdruck stehenden Preßstrang diskontinuierlich mit
einem Netz oder einer Folie umwickelt, deren Breite einen wesentlichen
Teil der Länge des Preßlings überdeckt. Da sich hierbei eine dichte
Überdeckung des Preßlings mit dem Bindemittel ergibt, ist diese Art
der Umwicklung insbesondere bei besonders kurzem Halmgut von Vorteil.
Um zu vermeiden, daß die Bindeeinrichtung bei Ausfall des Preßstrangsvorschubs
unnötig weiterarbeitet, schaltet man bei Ausfall die Bindeeinrichtung
von Hand oder automatisch ab.
Um die Trennvorrichtung harmonisch mit dem Vorschub des Preßstrangs
zusammenwirken zu lassen, gestaltet man die Trennvorrichtung zweckmäßig
in Form eines einschwenkbaren Trennelements (Trennscheibe,
Trennmesser, Doppelmesser-Schneidwerk, Kettensäge), das während
des Trennvorgangs mit dem Preßstrang derart gekoppelt ist, daß es
an seinem Vorschub teilnimmt, und dessen Einschwenken so steuerbar
ist, daß wahlweise Preßlinge unterschiedlicher Länge (Halmgutbriketts
oder Kompaktrollen) abtrennbar sind. Aufgrund dieses Mitlaufens des
Trennelements mit dem Preßstrang ergibt sich keine axiale Verklemmung
zwischen Trennelement und Preßstrang. Das Trennelement schneidet
in den durch die Umbindung formbeständig gehaltenen Preßstrang unter
gleichzeitiger Abtrennung der Umbindung ein, wobei die Umbindung
über dem abgetrennten Preßling in seiner Haftung am Halmgut erhalten
bleibt.
Insbesondere für das Einschwenken des Trennelements ist dessen Auslösung
in Abhängigkeit vom Vorschub des Preßstrangs erforderlich.
Die Ermittlung des Preßstrangvorschubs ist darüber hinaus wichtig für
die Tätigkeit der Bindeeinrichtung. Zur Ermittlung des Preßstrang-Vorschubs
für das Auslösen der Trennvorrichtung und/oder die Steuerung
der Bindeeinrichtung sieht man zweckmäßig ein durch den Vorschub
angetriebenes Auslöserad vor, das in der Axialebene des Preßstrangs
angeordnet ist und an seinem Umfang senkrecht zu seiner
Ebene angeordnete Sternräder trägt, die die Rotation des Preßstranges
aufnehmen.
Für die Wegbeförderung der Halmgutbriketts kann man am Rahmen
der Aufsammelpresse einen abbaubaren Elevator oder eine abbaubare
Wurfvorrichtung zum Fördern der Halmgutbriketts anordnen. Diese
Zusatzorgane sind nur dann erforderlich, wenn die Halmgutbriketts
nicht direkt auf den Boden abgeworfen werden sollen. Darüber hinaus
ist es möglich, am Rahmen der Aufsammelpresse eine abbaubare Vorrichtung
zum Sammeln, Bündeln und Abwerfen einer größeren Anzahl
von langen Preßlingen, sogenannten Kompaktrollen, anzubringen.
Eine derartige Zusatzvorrichtung gestattet es, größere Einheiten sofort
aufzuladen und einzufahren.
Die beiden Möglichkeiten, d. h. wahlweise die Brikettherstellung oder
die Kompaktrollenherstellung, können mit ein- und derselben Maschine
duchgeführt werden. Bei beiden Möglichkeiten können sowohl der
Transport- als auch der Lagerraumbedarf auf ein Drittel bis ein Viertel
der für Hochdruckballen oder für Rollballen üblichen Werte reduziert
werden. Während bei den diskontinuierlich arbeitenden Rollballenpressen
in einer Maschine zwei Wickelaggregate oder andere sehr aufwendige
Lösungen verwendet werden müssen, um eine kontinuierliche
Arbeitsweise zu erreichen, erlaubt die erfindungsgemäße Aufsammelpresse
eine kontinuerliche Arbeitsweise mit nur einem einzigen Wickelaggregat.
Es können mit dieser Aufsammelpresse bei Verwendung einer
geeigneten Trennvorrichtung, z. B. eines schwenkbaren Doppelmesserschneidwerks,
unter wesentlicher Einsparung von Bindemittel, auch
Ballen sehr viel größeren Durchmessers, also Rollballen, mit nur einem
einzigen Wickelaggregat kontinuierlich hergestellt werden.
Stellt man mit der vorgeschlagenen Lösung Kompaktrollen aus silierfähigem
Gut her, so kann in einer solchen Komkpaktrolle infolge des
fütterungstechnisch günstigen, mit dem Pressen verbundenen weitgehenden
Aufschließens der Halme und infolge der in der Kompaktrolle
etwa doppelt so hohen Dichte wie in üblichen Häckselgut-Silos
hervorragende Silage erzeugt werden. Durch Vorschalten einer Aufbereitungsvorrichtung,
z. B. eines Quetschwalzenpaars, vor das Wickelaggregat
kann die Silagequalität weiter verbessert werden. Durch Umbinden
des Preßstrangs mit Folie und Abschließen der Stirnseiten der
Kompaktrollen mit Folie oder mit Kappen, z. B. aus Folie oder Kunststoff,
innerhalb der Maschine können maschinell erzeugte "Kleinstsilos"
in Form der Kompaktrollen hergestellt werden.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die erfindungsgemäße
Aufsammelprese infolge der damit erzielbaren formbeständigen Preßlinge
von hoher Dichte infolge der Möglichkeit, mit einem einzigen
Wickelaggregat in kontinuierlicher Arbeitsweise sowohl Halmgutpreßlinge
insbesondere auch größeren Durchmessers, als auch längere
Kompaktrollen herzustellen und infolge der weiteren Möglichkeit, diese
Aufsammelpresse sowohl für die Strohernte, als auch die Heuernte
und für die Silagebereitung zu verwenden, alle Voraussetzungen für
eine vielseitige Verwendung in der Halmguternte bietet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der
Fig. 1 bis 9 beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Elemente einer im Längs-Querfluß
nach dem Wickelprinzip arbeitenden Aufsammelpresse
von im wesentlichen bekannter Bauart,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine im Längs-Querfluß arbeitende
Aufsammelpresse mit außerhalb des Wickelraums angeordneter
Bindeeinrichtung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine im Längs-Querfluß arbeitende
Aufsammelpresse mit im letzten Abschnitt des Wickelraums
angeordneter Bindeeinrichtung und angebautem
Brikett-Elevator,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine im Quer-Längsfluß arbeitende
Aufsammelpresse mit angebauter Kompaktrollen-Sammel-
und Bündelvorrichtung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Sammel- und Bündelvorrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Bindeeinrichtung und der Auslöse-
und Trennvorrichtung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Bindeeinrichtung und die Auslöse-
und Trennvorrichtung,
Fig. 8 einen Querschnitt durch eine Alternativlösung für die
Trennvorrichtung,
Fig. 9 die Seitenansicht der alternativen Trennvorrichtung.
Die in den Beispielen der Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Aufsammelpresse
besteht (Fig. 1) aus einem Wickelaggregat 1 mit mehreren
Preßwalzen 2, die den durch die strichpunktierte Kreislinie dargestellten
Wickelraum 3 bilden. Das vom Aufsammler 4 aufgenommene
Halmgut wird dem Wickelraum 3 über die Zuführschnecken 5, das
Vorpreßwalzenpaar 6 und die Zuführwalze 7 zugeführt.
Da sich alle Preßwalzen 2 zur Formung des Preßstrangs 11 gleichsinnig
drehen müssen, ist hinter der unteren Preßwalze 6 nicht -
wie bisher üblich - eine den anderen Preßwalzen 2 entsprechende
gleichgroße Preßwalze angeordnet, die dann einen der unteren Vorpreßwalze
6 entgegengesetzten Drehsinn haben und die Gutzufuhr
behindern würde. Vielmehr hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
anstatt einer gleichgroßen Preßwalze 2 eine unmittelbar hinter der
unteren Vorpreßwalze 6 angeordnete Zuführwalze 7 von gleichem
Drehsinn, wie die Vorpreßwalze 6 und dahinter eine kleinere Preßwalze
2 von entgegengesetztem Drehsinn anzuordnen.
Der Antrieb der Preßwalzen 2 (Fig. 2) erfolgt von der Schlepperzapfwelle
aus über den Wellenstummel 8, das Kettengetriebe 9 und
die Gelenkwellen 10. Die Preßwalzen 2 werden durch eine hier nicht
näher dargestellte Vorrichtung in Abhängigkeit vom Preßdruck im
Wickelraum in bekannter Weise aus der in Fig. 2 gezeichneten achsparallelen
Lage heraus so verschwenkt, daß ihre Achsen
schiefwinklig zur Wickelraumachse liegen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist diese Verschwenkung von wenigen Winkelgraden
nicht dargestellt. Das Verschwenken geschieht durch Drehen der
auf einer Seite des Wickelraums 3 verdrehbar angeordneten Lagerplatte
für die Preßwalzen. Bei Verschwenken der Preßwalzen wird
das tangential zugeführte und im Wickelraum 3 verdichtete Halmgut
in Form eines kontinuierlich fließenden rotierenden Preßstrangs 11
(Fig. 2) axial aus dem Wickelraum herausgefördert. Dabei wird der
Preßstrang 11 von an einem rahmenfesten Gestell angeordneten
Rohren oder Rollen 42 (Fig. 6 und 8) aufgenommen.
Unmittelbar hinter dem Wickelraum 3 ist gemäß Fig. 2 die Bindeeinrichtung
12 angeordnet; sie weist die mechanisch angetriebenen
oder lose umlaufenden und vom rotierenden Preßstrang 11 angetriebenen
Führungsrollen 13 (Fig. 2) auf, denen von einer Vorratsspule
14 aus das Bindemittel, ein Faden oder ein schmales Band 15
aus Netz oder Folie, zugeführt wird. Infolge von Rotation und Vorschub
des durch die Führungsrollen unter Druck stehenden Preßstrangs
11 wickelt sich das Bindemittel selbsttätig und kontinuierlich
schraubenlinienförmig um den Preßstrang 11. Bei entsprechender
Wahl der Bandbreite kann die schraubenlinienförmige Umbindung in
Abhängigkeit von Drehzahl und Vorschub des Preßstrangs 11 so
vorausbestimmt werden, daß die Bandränder sich geringfügig überlappen.
Der so gebundene, aus der Bindeeinrichtung 12 austretende
Preßstrang 11 wird dann durch eine Trennvorrichtung 16 - beispielsweise
durch eine schwenkbare und während des Trennvorgangs am
Vorschub des Preßstrangs 11 teilnehmende rotierende Trennscheibe 33
(Fig. 6 und 7) - in beliebig lange Preßlinge (11 a in Fig. 2 oder
11 b in Fig. 4) zerteilt. Dabei wird die gewünschte Länge der Preßlinge
mit Hilfe eines Auslöserades 17 eingestellt und gemessen
(siehe Beschreibung zu Fig. 6 und 7).
Auf die beschriebene Weise können sowohl mit der Ausführungsform
der Maschine nach Fig. 2 und 3 (Längs-Querfluß-Bauart) als auch
mit der Ausführungsform nach Fig. 4 (Quer-Längsfluß-Bauart) mit
einem einzigen Wickelaggregat wahlweise formbeständige, hochverdichtete
Halmgutbriketts 11 a hergestellt werden, deren Länge in
etwa ihrem Durchmesser entspricht, oder aber - bei anderer Einstellung
des Auslöserades 17 - Kompaktrollen 11 b, deren Länge ein
Vielfaches ihres Durchmessers betragen kann (in der Praxis etwa
1-2 m). Die schüttgutähnlichen Halmgutbriketts 11 a lassen sich
leicht mit einem anbaubaren Elevator 18 (Fig. 3) oder einer nicht
gezeichneten, bekannten Schleudervorrichtung auf den an die Aufsammelpresse
angehängten Wagen fördern. Längere Kompaktrollen 11 b
können mit einer nicht näher beschriebenen anbaubaren Vorrichtung
19, 19 a (Fig. 4 und 5) gesammelt und gebündelt werden, so daß
das auf das Feld abgeworfene Bündel mit dem Frontlader aufgehoben
und geladen werden kann. Zur Bündelung kann beispielsweise eine
der im Pressenbau bekannten Bindeeinrichtungen 19 a verwendet
werden.
Fig. 3 zeigt eine Aufsammelpresse, bei der die Bindeeinrichtung 12
nicht außerhalb des Wickelraums, sondern im letzten Teil des Wickelraums
selbst angeordnet ist. Dadurch können die Führungsrollen 13
(Fig. 2) eingespart werden, jedoch verliert man bei dieser Lösung
einen Teil der Wickelraumbreite. Andererseits ist es möglich, die
außerhalb des Wickelraums 3 angeordneten Führungsrollen 13 wesentlich
länger auszubilden, als in Fig. 2 dargestellt, und den Preßstrang
11 außerhalb des Wickelraums 3 in der bei Rollballenpressen
bekannten Weise diskontinuierlich mit einem breiteren Bindemittel 15,
d. h. mit einem Netz oder einer Folie, zu umwickeln, deren Breite
einen wesentlichen Teil der Länge des Preßlings 11 a, 11 b überdeckt.
Vorzugsweise wird zum Binden ein z. B. mit Widerhaken versehener
Faden oder ein schmales Band 15 aus Netz oder Folie verwendet.
Bei normaler, fortlaufender Schwadaufnahme umwickelt ein solches
Bindemittel 15 den Preßstrang 11 selbsttätig und stetig ohne Unterbrechung.
Bei kürzeren Unterbrechungen der Halmgutzufuhr und
damit des Preßstrangvorschubes - wie z. B. beim Überfahren von Fehlstellen
im Schwad - braucht die Bindemittelzufuhr nicht unterbrochen
zu werden, da die dann an einer Stelle des Preßlings entstehende
etwas größere Lagenzahl später nicht störend wirkt und da auch der
dadurch bedingte Mehrverbrauch an Bindemittel 15 nur unwesentlich
ist. Bei längerer Unterbrechung - wie z. B. bei Fahrten am Vorgewende
- wird jedoch die Bandzufuhr durch eine von Hand oder automatisch
zu betätigende Einrichtung unterbrochen; durch dieselbe Einrichtung
wird bei erneuter Halmgutzufuhr das Band 15 dann dem Preßstrang
11 wieder zugeführt.
Die Bindeeinrichtung 12 ist zusammen mit der Trennvorrichtung 16 in
Fig. 6 und 7 dargestellt. Das Bindemittel 15 wird von der Vorratsspule
14 über Bremsrollen 20, die Zuführrolle 21 und die angetriebene
Zuführrolle 22 in den Spalt zwischen Leitblech 23 und eine der Führungsrollen
13 zugeführt. Bei längerer Unterbrechung der Gutzufuhr,
d. h. bei ausbleibendem Axialausschub des Preßstranges 11, wird die
Zufuhr des Bindemittels 15 durch Schwenken des Schlagmessers 24
(entgegen dem Uhrzeigersinn) um die Achse 25 und durch gleichzeitiges
Ausschwenken der Druckrolle 26 (im Uhrzeigersinn) um die
Achse 27 unterbrochen. Das Schlagmesser 24 trennt dabei den den
Preßstrang umhüllenden Teil des Bindemittels 15 von dem von der
Vorratsspule zugeführten Bindemittelende. Bei Wiedereinsetzen von Gutzufuhr
und Preßstrangvorschub wird durch Einschwenken der Druckrolle
26 gegen die vom Bindemittel 15 umschlungene Zuführrolle 22
die Bindung erneut eingeleitet. Dabei wird das Schlagmesser 24 gleichzeitig
in die in Fig. 6 gezeichnete Stellung zurückgeschwenkt. Nachdem
das Bindemittel 15 infolge Reibung gegenüber Preßstrang 11 und Führungsrollen
13 von beiden erfaßt worden ist, setzt sich die oben beschriebene
Bindung selbsttätig fort. An den Bremsrollen 20 kann die
Bindemittelvorspannung in an sich bekannter Weise eingestellt werden.
Start und Unterbrechung des Bindevorgangs können in der bei Rollballenpressen
bekannten, hier nicht dargestellten Weise über mechanische
und elektromagnetische Betätigungsmittel sowohl vom Schlepperfahrer
manuell als auch durch das Schaltrad 17 automatisch gesteuert
werden.
Das Auslösen der Trennvorrichtung 16 erfolgt durch das Auslöserad
17 (Fig. 6 und 7). Es besteht hier aus einer um die Achse 27
frei drehbaren Scheibe, an deren Umfang senkrecht zu seiner Ebene
drehbare Sternräder 28 angeordnet sind, die formschlüssig in den
Preßstrang 11 eingreifen und seine Drehbewegung aufnehmen. Durch
den Preßstrangvorschub wird das Auslöserad 17 um seine Achse 27
gedreht, wobei der jeweilige Drehwinkel ein Maß für die Länge des
Vorschubs des Preßstranges 11 ist. Durch Anbringen beispielsweise
von Schaltnocken 29 an verschiedenen Stellen seines Umfangs können
der Auslösezeitpunkt und damit die Preßlingslänge variiert werden.
Das Auslöserad 17 kann zusätzlich auch dazu verwendet werden, die
Bindeeinrichtung 12 automatisch aus- und einzuschalten. In der Regel
wird es jedoch genügen, das Aus- und Einschalten vom Schleppersitz
aus mit einem elektrischen Schalter von Hand vorzunehmen. Die Schaltnocken
29 betätigen einen Schalter, der wiederum über eine hier nicht
dargestellte Hydraulikanlage die Ölzufuhr zum Schwenkzylinder 30 der
Trennvorrichtung 16 in Gang setzt.
Die Trennvorrichtung 16 besteht aus einem um die Achse 31 schwenkbaren
Hebelarm 32, an dessen einem Ende der Schwenkzylinder 30
und an dessen anderem Ende die hydraulisch angetriebene ständig
rotierende Trennscheibe 33 angeordnet sind (Fig. 6 und 7). Bei Betätigen
des Schwenkzylinders 30 beginnt der Trennvorgang mit dem
Eingriff der rotierenden Trennscheibe 33 in den rotierenden und umbundenen
und dadurch stabilisierten Preßstrang 11. Aufgrund der
Haftung des Bindemittels am Preßstrang bleibt die Umbindung auch
nach dem Abtrennen erhalten. Wenn die Trennscheibe 33 soweit geschwenkt
ist, daß der Scheibenumfang etwa die Preßstrangachse erreicht
hat, ist der Trennvorgang beendet. Die Trennscheibe 33 ist
gleitbar auf der im Hebel 32 gelagerten, durch den Hydraulikmotor 34
angetriebenen Keilwelle 35 angeordnet, so daß sie während des Trennvorgangs
mit dem Preßstrang 11 gekoppelt ist und an dessen Vorschubbewegung
teilnimmt. Nach Beendigung des Trennvorganges wird
der Schwenkzylinder 30 durch die Hydraulikanlage entlastet, so daß
die Zugfeder 37 den Schwenkarm 32 mit der Trennscheibe 33 wieder
in die in Fig. 6 gezeichnete Ausgangsstellung zurückschwenkt. Die
Trennscheibe 33 wird dann durch die Kraft der Druckfeder 36 in
ihre in Fig. 7 gezeichnete Ausgangsstellung auf der Keilwelle 35 zurückgeführt.
Ein anderes Beispiel für die Ausbildung der Trennvorrichtung 16 besteht
darin, daß die gesamte Trennvorrichtung einschließlich ihres
Antriebs vom Wickelraumgehäuse getrennt angeordnet und so gesteuert
wird, daß sie während des Trennvorgangs mit dem Preßstrang 11 gekoppelt
ist und so am Vorschub des Preßstrangs 11 teilnimmt. Wie in
den Fig. 8 und 9 gezeigt, ist die Trennvorrichtung 16 dabei an einem
Wagen 38 montiert, der in zwei U-Eisen 39 des Maschinenrahmens in
Preßstrang-Vorschubrichtung fahrbar ist. Der Wagen 38 wird durch
zwei Zugfedern 40 oder einen nicht dargestellten Hydraulikzylinder in
Ruhestellung gehalten. Nach Auslösen des Trennvorgangs greift die
Trennscheibe 33 in den Preßstrang 11 ein, so daß der Wagen 38 bei
allmählichem Spannen der Zugfedern 40 an der Vorschubbewegung des
Preßstranges 11 teilnimmt. Nach Beendigung des Trennvorgangs gibt
die Trennscheibe 33 den Preßstrang 11 frei, so daß der Wagen 38 durch
die Federn 40 wieder in seine Ruhestellung zurückgezogen wird. Zur
sicheren Kopplung der Trennvorrichtung 16 mit dem Preßstrang 11
und zur Entlastung der Trennscheibe 33 kann am Wagen 38 zusätzlich
ein, z. B. durch eine Kurvenscheibe gesteuertes einschwenkbares und
rotierendes Mitnehmerrad 41 vorgesehen werden, das zugleich mit der
Trennscheibe 33 in den Preßstrang eingreift und für die sichere Mitnahme
der gesamten Trennvorrichtung sorgt; in Fig. 8 und 9 ist das
Mitnehmerrad 41 nur angedeutet.
Claims (8)
1. Nach dem Wickelprinzip arbeitende Aufsammelpresse zum Herstellen
von hochverdichteten zylindrischen Preßlingen aus losem
Halmgut, wie Heu oder Stroh, oder aus anderen Materialien,
bestehend aus einem durch mehrere verschwenkbare Preßwalzen
(2) gebildeten, an einer Stirnseite offenen, umfangsseitig
zu beschickenden Wickelraum (3) zur Erzeugung eines an der
offenen Stirnseite in axialem und kontinuierlichem Vorschub ausfließenden
Preßstranges (11) und einer Trennvorrichtung (16)
zum Zerteilen des Preßstranges (11) in einzelne Preßlinge, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Trennvorrichtung (16) eine
Bindeeinrichtung (12) zum Umbinden des Preßstranges (11) während
seines axialen Vorschubs mit einem unter Spannung zugeführten
Bindemittel als Faden, Band, Netz oder Folie, aus Kunststoff
oder anderem, z. B. verfütterbarem Material, angeordnet
ist.
2. Aufsammelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die rahmenfest angeordnete Bindeeinrichtung (12) den noch
unter Radialdruck stehenden Preßstrang (11) kontinuierlich mit
dem Bindemittel durch die Rotation und den Vorschub des Preßstranges
(11) selbsttätig schraubenlinienförmig umwickelt.
3. Aufsammelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindeeinrichtung (12) den noch unter Radialdruck stehenden
Preßstrang (11) diskontinuierlich mit einem Netz oder
einer Folie umwickelt, deren Breite einen wesentlichen Teil der
Länge des Preßlings (11 a, 11 b) überdeckt.
4. Aufsammelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeeinrichtung (12) bei Ausfall
des Preßstrangvorschubes von Hand oder automatisch abschaltbar
ist.
5. Aufsammelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung aus einem einschwenkbaren
Trennelement (rotierende Trennscheibe 33, oszillierendes Trennmesser, Doppelmesser-Schneidwerk,
Kettensäge) besteht, das während des
Trennvorgangs mit dem Preßstrang (11) derart gekoppelt ist,
daß es an seinem Vorschub teilnimmt, und dessen Einschwenken
so steuerbar ist, daß wahlweise Preßlinge unterschiedlicher
Länge (Halmgutbriketts 11 a, Kompaktrollen 11 b) abtrennbar
sind.
6. Aufsammelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung des Preßstrang-Vorschubs
für das Auslösen der Trennvorrichtung (16) und/oder
die Steuerung der Bindeeinrichtung (12) ein durch den Vorschub
des Preßstrangs (11) angetriebenes Auslöserad (17) in der Axialebene
des Preßstrangs (11) angeordnet ist, das an seinem Umfang
senkrecht zu seiner Ebene angeordnete Sternräder (28)
trägt, die die Rotation des Preßstrangs (11) aufnehmen.
7. Aufsammelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an ihrem Rahmen ein abbaubarer
Elevator (18) oder eine abbaubare Wurfvorrichtung zum Fördern
von Halmgutbriketts (11 a) angeordnet ist.
8. Aufsammelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an ihrem Rahmen eine abbaubare
Vorrichtung (19, 19 a) zum Sammeln, Bündeln und Abwerfen einer
größeren Anzahl von langen Preßlingen (Kompaktrollen 11 b)
angebracht ist.
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