DE3833886C2 - Magnetfeldabschirmung mit einem supraleitenden Film - Google Patents
Magnetfeldabschirmung mit einem supraleitenden FilmInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Magnetfeldabschirmung mit einem supraleitenden Film, die
magnetische Felder unter Verwendung der Supraleitfähigkeit abschirmt.
Eine Magnetfeldabschirmung mit einem supraleitenden Film, die ein metallisches Substrat
aus Kupfer oder Aluminium und eine supraleitende Filmschicht aufweist, die aus einem
mischkristallinen Körper aus Niobnitrid und Titannitrid besteht und die auf das metallische
Substrat aufgebracht ist, ist aus der EP 0 190 767 A2 bekannt. Aus dieser Druckschrift ist
ferner eine Magnetfeldabschirmung mit einem supraleitenden Film bekannt, die ein me
tallisches Substrat aus Kupfer oder Aluminium und eine Mehrzahl von aufgebrachten
sandwichartigen Schichtfolgen aufweist, von denen jede aus einer Metallschicht und einer
supraleitenden Filmschicht aus Niob, Nioblegierungen, Niobverbindungen oder
Vanadiumverbindungen, insbesondere Nb, Nb-Ti, Nb-Zr, NbN · TiN, NbN, NbC, Nb₃Sn,
NbAl, Nb₃Ga, NbGe und/oder V₃Ga, besteht, wobei in der obersten Schichtfolge die
Metallschicht weggelassen ist.
Zur Magnetfeldabschirmung unter Ausnutzung der Supraleitfähigkeit wurden Supraleiter
vom Typ I oder Supraleiter vom Typ II je nach der Feldstärke des magnetischen Feldes
verwendet. Magnetfeldabschirmungen, die mit Supraleitern vom Typ I arbeiten, nutzen den
vollkommenen Diamagnetismus (Meißner-Effekt), eine Eigenschaft der Supraleitfähigkeit,
aus. Eine solche Magnetfeldabschirmung kann starke Magnetfelder nicht abschirmen, da
ihre kritische magnetische Flußdichte niedrig ist. Magnetfeldabschirmungen, die mit
Supraleitern vom Typ II arbeiten, nutzen eine Kombination von supraleitfähigem Zustand
und normalem leitendem Zustand aus. Hinsichtlich ihrer kritischen magnetischen
Feldstärke ist zwischen einer oberen und einer unteren kritischen magnetischen Feldstärke
zu unterscheiden. Da die obere kritische magnetische Feldstärke extrem hoch liegt, kann
ein Supraleiter vom Typ II zum Abschirmen von starken magnetischen Feldern verwendet
werden.
Für eine Magnetfeldabschirmung unter Verwendung von Supraleitern vom Typ II kann
auch ein sogenannter "elektromagnetischer Abschirmeffekt" ausgenutzt werden, der auf
dem Prinzip der Unwandelbarkeit der Verkettung des magnetischen Flusses beruht, um auf
diese Weise starke magnetische Felder abzuschirmen.
Wenn die vorstehend genannte Magnetfeldabschirmung dicker wird, nimmt der Ab
schirmeffekt zu. Infolgedessen werden dickere Supraleiter verwendet, um starke
Magnetfelder abzuschirmen. Ein dicker Supraleiter wird jedoch durch einen örtlichen ma
gnetischen Fluß aufgewärmt, und seine Abschirmwirkung nimmt beträchtlich ab
(schädliche Sekundäreffekte). Zum Abschirmen von starken Magnetfeldern unter Einsatz
der oben genannten Supraleiter vom Typ II werden relativ dicke supraleitende Blätter oder
Bänder in Schichten laminiert oder zusammen mit Aluminium- oder Kupferschichten
aufgeschichtet. Diese beiden Arten von Magnetfeldabschirmungen sind unvermeidlich dick
und schwer. Sie sind daher für praktische Anwendungen wenig geeignet. Außerdem kann es
bei einer Magnetfeldabschirmung der erstgenannten Art zu einem Magnetfluß-
Sprungeffekt kommen (magnetische Flüsse dringen in die Abschirmung ein und gelangen
zum Zentrum der Abschirmung, wo sie die Innentemperatur erhöhen, so daß weiterer
Magnetfluß in die Abschirmung eintreten kann, was zu einem katastrophalen Phänomen
führt). Abschirmungen der erstgenannten Art lassen die für das Abschirmen von
Magnetfeldern notwendige Stabilität vermissen. Abschirmungen der letztgenannten Art
sind denjenigen der erstgenannten Art im Aufbau überlegen, weil eine Kühlwirkung auf
grund der Aluminium- oder Kupferschichten hinzukommt. Dies reicht jedoch nicht aus, um
die Eigenschaften des supraleitenden Werkstoffes voll zu nutzen. Weil diese Art von
Magnetfeldabschirmung dicker ist, sorgt sie für einen größeren Magnetfeld-Abschirmeffekt
(wobei davon ausgegangen wird, daß die Dicke des Supraleiters proportional dem
Magnetfeld-Abschirmeffekt ist). Statt Schichten von dünnen supraleitenden Filmen zu la
minieren wurde es daher als vorteilhaft erachtet, einen möglichst dicken Supraleiter einzu
setzen, vorausgesetzt, daß Vorsorge zum Verhindern der oben erläuterten
Wärmeerzeugung getroffen wird, weil sich dadurch die Fertigungskosten und die Anzahl
der Verfahrensschritte vermindern lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Magnetfeldabschirmung zu schaffen, die es
erlaubt, auch bei Verwendung einer relativ dünnen supraleitenden Schicht eine hervorra
gende Magnetfeld-Abschirmwirkung zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Magnetfeldabschirmung mit
- - einem metallischen Substrat aus Kupfer, Aluminium, Nickel, rostfreiem Stahl, Titan oder Niob,
- - einer supraleitenden Filmschicht, die zu mindestens 70 Gew.% aus einem Mischkri stallkörper aus Niobnitrid und Titannitrid besteht, und
- - einer zusätzlichen Schicht aus einer Niob-Titan-Legierung, die zwischen der supralei tenden Filmschicht und dem metallischen Substrat auf letzteres aufgebracht ist und auf welche die supraleitende Filmschicht aufgebracht ist.
Entsprechend zweier abgewandelter Ausführungsformen der Erfindung wird eine Magnet
feldabschirmung geschaffen, die versehen ist mit
- - einem metallischen Substrat aus Kupfer, Aluminium, Nickel, rostfreiem Stahl, Titan oder Niob und
- - einer Mehrzahl von aufgebrachten sandwichartigen Schichtfolgen, von denen jede aus einer Schicht aus einer Niob-Titan-Legierung, einer zu mindestens 70 Gew.% von ei nem Mischkristallkörper aus Niobnitrid und Titannitrid gebildeten supraleitenden Filmschicht und einer Metallschicht besteht, die in dieser Reihenfolge aufeinanderfol gen, wobei in der obersten Schichtfolge die Metallschicht weggelassen ist (Anspruch 3) bzw. vorhanden ist (Anspruch 5).
Würde die NbN-TiN-Schicht im Sputterverfahren unmittelbar auf das metallische Substrat
aufgebracht, könnte es leicht zu einem zunderartigen Abblättern des supraleitenden Films
kommen, weil dieser keine Affinität zu dem metallischen Substrat hat. Durch
Zwischenfügen der Nb-Ti-Legierungsschicht zwischen dem Substrat bzw. der Metallschicht
und der supraleitenden Filmschicht werden bei beiden erfindungsgemäßen
Ausführungsformen sämtliche Schichten fest miteinander verbunden, weil die Niob-Titan-
Legierungsschicht eine hohe Affinität sowohl zu dem Substrat bzw. der Metallschicht als
auch zu der supraleitenden Filmschicht hat. Da ferner die Nb-Ti-Legierung selbst einen
Supraleiter darstellt, wird die Magnetfeld-Abschirmwirkung durch die Supraleitfähigkeit
der Niob-Titan-Legierungsschicht weiter gesteigert.
Bei beiden Ausführungsformen der Magnetfeldabschirmung nach der Erfindung ist in wei
terer Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise eine Mehrzahl von durchgehenden
Löchern vorgesehen, die in Dickenrichtung durch die Abschirmung hindurchreichen.
Bei diesen beiden Ausführungsformen erfolgt eine elektromagnetische Abschirmung im
Bereich der durchgehenden Löcher sowie eine supraleitende Abschirmung in den anderen
Bereichen unter Ausnutzung von vollständigem Diamagnetismus und Mischdiamagnetis
mus (Mischung von Supraleitfähigkeit und normaler Leitfähigkeit). Diese beiden
Abschirmeffekte unterstützen sich auf synergistische Weise, und es kann eine extrem hohe
Magnetfeldabschirmung erzielt werden. Im Falle der elektromagnetischen Abschirmung
fließt ein Abschirmstrom in dem aus einem Supraleiter bestehenden geschlossenen
Stromkreis, wobei er das abzuschirmende Magnetfeld auslöscht, indem er ein Magnetfeld
erzeugt, dessen Wirkungsrichtung entgegengesetzt zu derjenigen des abzuschirmenden
Magnetfeldes ist. Bei steigender kritischer Stromdichte des Supraleiters können starke
Magnetfelder wirkungsvoller und stabil abgeschirmt werden.
Durch dünnere Ausführung der supraleitenden Filmschicht steigen die obere kritische ma
gnetische Feldstärke und die kritische Stromdichte über diejenigen Werte an, die bei
Anordnungen ähnlicher Art erzielt werden. Die bevorzugte Abschirmung, bei der die bei
den erläuterten Abschirmmethoden kombiniert genutzt werden, ist daher in der Lage, ex
trem starke Magnetfelder abzuschirmen. Infolgedessen ist eine verhältnismäßig geringere
Menge an supraleitendem Werkstoff notwendig, um ein Magnetfeld von vorgegebener
Stärke abzuschirmen.
Anders als bei einer Netzwerk-Abschirmung braucht die vorliegende Magnetfeldabschir
mung keine Verbindungs- oder Lötbereiche, um geschlossene Stromkreise entstehen zu las
sen. Wenn die magnetische Abschirmung bei einer unter der kritischen Temperatur liegen
den Temperatur eingesetzt wird, wird der Gesamtwiderstand des geschlossenen
Stromkreises (der Umfang der Löcher), der abzuschirmen ist, zu Null. Auf diese Weise ist
eine vollständige Abschirmung ohne Rücksicht darauf möglich, ob das abzuschirmende
Magnetfeld gleichförmig oder variabel ist. Die vorliegend erläuterte Magnetfeldabschir
mung kann daher für die vielfältigsten Zwecke eingesetzt werden.
Im Gegensatz zu einem gleichförmigen Magnetfeld-Abschirmblech, in dessen Substrat
keine durchgehenden Löcher vorgesehen sind, kann bei der vorliegenden, mit den durchge
henden Löchern ausgestatteten Magnetfeldabschirmung Kühlmittel in die Innenräume der
Löcher gelangen, so daß sich der gesamte Bereich wirkungsvoll kühlen läßt. Magnetische
Flüsse können im Umfangsbereich der durchgehenden Löcher wirkungsvoll eingefangen
werden, um die Erzeugung von Wärme aufgrund des magnetischen Flusses zu verhindern.
Damit wird eine extrem stabile Wirkung selbst in einem Magnetfeld hoher Feldstärke er
zielt.
Wie oben erläutert ist, wird der Effekt stabiler, wenn die supraleitende Filmschicht dün
ner ausgeführt wird. Selbst wenn die Dicke der supraleitenden Filmschicht kleiner als die
Eindringtiefe des magnetischen Flusses gemacht wird, kann die erläuterte
Magnetfeldabschirmung ein Magnetfeld abschirmen, dessen Feldstärke höher ist als die
obere kritische magnetische Feldstärke der meisten Abschirmungen ähnlicher Art. Weil
nämlich die Eindringtiefe eines magnetischen Flusses im Falle eines Supraleiters vom Typ
II größer als die Kohärenzlänge (die Tiefe von der Oberfläche des Supraleiters, wo
Supraleiter-Elektronen existieren können) ist, bleibt der elektrische Widerstand selbst dann
gleich Null, wenn die Dicke der Filmschicht kleiner als die Eindringtiefe des Magnetfeldes
ist. Die obere kritische magnetische Feldstärke liegt bei der vorliegend erläuterten
Abschirmung erheblich höher als bei den meisten Abschirmungen ähnlicher Art.
Wenn bei einer konventionellen Magnetfeldabschirmung mit supraleitenden Filmschichten
die Dicke kleiner als die Eindringtiefe des Magnetflusses gemacht wird, um einen stabilen
Effekt zu erzielen, geht der größte Teil des Magnetfeldes durch die Magnetfeldabschir
mung unabhängig von der Intensität des Magnetfeldes und der Anzahl der supra-leitenden
Schichten hindurch, und ein Abschirmen wird sehr schwierig. Die mit den durchgehenden
Löchern versehene Magnetfeldabschirmung sorgt dagegen auch für eine elektromagneti
sche Abschirmwirkung. Selbst wenn die Dicke der supraleitenden Filmschicht kleiner als die
Eindringtiefe des magnetischen Flusses ist, fließt aufgrund des Widerstandes Null der su
praleitenden Schicht ein Abschirmstrom, und der magnetische Abschirmeffekt geht so nicht
verloren.
Auch bei einer mit den durchgehenden Löchern ausgestatteten Magnetfeldabschirmung,
die mehrere supraleitende Filmschichten aufweist, tritt der oben erläuterte Kühl- und
Stabilisierungseffekt der Metallfilmschichten zwischen den supraleitenden Filmschichten
auf.
Eine Magnetfeldabschirmung mit einer Mehrzahl von supraleitenden Filmschichten hat ei
ne wesentlich bessere Abschirmwirkung als eine Magnetfeldabschirmung mit einer einzigen
supraleitenden Schicht, selbst wenn diese beiden Arten von Magnetfeldabschirmungen die
gleiche Gesamtdicke aufweisen. Eine solche Magnetfeldabschirmung zeichnet sich im übri
gen auch durch eine hohe Beständigkeit gegen Abblättern oder Ablösen aus.
Eine Magnetfeldabschirmung mit einem Substrat aus Kupfer, Aluminium, Nickel oder
rostfreiem Stahl, einer supraleitenden Filmschicht aus Niob, einer Niob-Titanlegierung, ei
ner Niob-Zirkonium-Legierung, NbN, NbC, Nb₃Sn, Nb₃Al, Nb₂Ga, Nb₃Ge, Nb₃AlGe oder
V₃Ga sowie mit einer Mehrzahl von durchgehenden Löchern, die in Dickenrichtung durch
die Abschirmung hindurchreichen, ist in der nicht vorveröffentlichten, prioritätsälteren DE
38 09 452 beschrieben, wobei an Stelle einer einzigen supraleitenden Filmschicht auch eine
Mehrzahl von Supraleiter-Filmschichten und Metallfilmschichten vorgesehen sein kann, die
alternierend auf das Substrat aufgebracht sind.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen lotrechten Schnitt für ein Grundbeispiel einer ersten Ausfüh
rungsform der Magnetfeldabschirmung nach der Erfindung,
Fig. 2 bis 4 lotrechte Schnitte ähnlich Fig. 1 für weitere Ausführungsbeispiele der er
findungsgemäßen Magnetfeldabschirmung, wobei Fig. 4 ein Schnitt ent
lang der Linie V-V in Fig. 5 ist, und
Fig. 5 in kleinerem Maßstab eine perspektivische Darstellung der Magnet
feldabschirmung nach Fig. 4.
Die in Fig. 1 veranschaulichte, mit einem supraleitenden Film versehene Magnetfeldab
schirmung weist ein metallisches Substrat 1 aus Kupfer, Aluminium, Nickel oder rostfreiem
Stahl, eine Schicht 3 aus einer Niob-Titan-Legierung sowie einen supraleitenden Film 2 auf,
der hauptsächlich aus einem mischkristallinen Körper aus Niobnitrid und Titannitrid (NbN
bzw. TiN) besteht, wobei die Schichten 3 und 2 in dieser Reihenfolge auf das metallische
Substrat 1 aufgebracht sind.
Im Falle der abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist die Magnetfeldabschir
mung das metallische Substrat 1, die Nb-Ti-Legierungsschicht 3, die supraleitende
Filmschicht 2 und eine weitere Schicht 3 aus einer Niob-Titan-Legierung auf, wobei die
Schichten 3, 2, 3 in dieser Reihenfolge auf das metallische Substrat 1 aufgebracht sind.
Im Falle der in Fig. 3 veranschaulichten Ausführungsform der Magnetfeldabschirmung sind
das metallische Substrat 1 und mehrere sandwichartige Schichtfolgen vorgesehen, von de
nen jede im wesentlichen aus der Nb-Ti-Legierungsschicht 3, der supraleitenden
Filmschicht 2 und einer Metallfilmschicht 4 besteht, die in dieser Reihenfolge aufeinander
folgen, wobei die Metallschicht 4 in der obersten Schichtfolge weggelassen ist.
Bei der weiter abgewandelten Magnetfeldabschirmung gemäß Fig. 4 sind das metallische
Substrat 1 und eine Mehrzahl von sandwichartigen Schichtfolgen vorgesehen, von denen
jede im wesentlichen aus der Nb-Ti-Legierungsschicht 3, der supraleitenden Filmschicht 2,
einer weiteren Nb-Ti-Legierungsschicht 3 und der Metallfilmschicht 4 besteht, die in dieser
Reihenfolge aufeinanderfolgen.
Bei jeder der vorstehend genannten Ausführungsformen ist zweckmäßig eine Mehrzahl von
durchgehenden Löchern 5 vorgesehen, die durch sämtliche Lagen der Abschirmung hin
durchreichen.
Die supraleitende Filmschicht 2 wird mittels eines reaktiven Sputterverfahrens in einer
Atmosphäre aus Argon- und Stickstoffgasen ausgebildet, wobei die Nb-Ti-Legierung als
Target verwendet wird. Der gebildete Film besteht in erster Linie aus einem mischkristalli
nen Körper, der bei Anwendung des vorstehend genannten Verfahrens 70 Gew.-% oder
mehr ausmacht und der durch die folgende Zusammensetzungsformel dargestellt wird:
NbN(x) · TiN(1-x) (0,1 × 1)
Der Film enthält eine kleinere Menge an Nb, Ti, NbTi und anderer Bestandteile, die bei
Verwendung des vorstehend genannten Verfahrens insgesamt 30 Gew.-% oder weniger
ausmachen. Der Wert von x kann nach Wunsch eingestellt werden, indem das Zusammen
setzungsverhältnis der Nb-Ti-Legierung geändert wird. Die Nb-Ti-Legierungsschicht 3 und
die Metallfilmschicht 4 können gleichfalls im Sputterverfahren ausgebildet werden. Wenn
die supraleitende Filmschicht 2 im reaktiven Sputterverfahren hergestellt wird, ist die
Schichtausbildung unabhängig davon möglich, ob das Substrat 1 erhitzt wird oder nicht. Der
erzielte Magnetfeld-Abschirmeffekt ist jedoch, wie unten näher erläutert ist, bei nichter
hitztem Substrat 1 um 10 bis 20% höher als bei erhitztem Substrat. Die Dicke der supralei
tenden Filmschicht 2 sollte 10 µm oder weniger betragen; sie liegt vorzugsweise bei einigen
Mikrometern. Wenn die Dicke 10 µm übersteigt, wird die Abschirmwirkung instabil und
geringer.
Obwohl die Nb-Ti-Legierungsschicht 3 selbst supraleitende Eigenschaften hat, besteht ihre
Aufgabe auch darin, die supraleitende Filmschicht 2 mit dem metallischen Substrat 1 fest
zu verbinden. Die Dicke der Filmschicht 3 sollte 100 µm oder weniger betragen. Bei einer
Dicke von mehr als 100 µm wird die Abschirmwirkung instabil und geringer. Das metalli
sche Substrat 1 sorgt für eine Kühlung der supraleitenden Schichten und besteht aus einem
Metall mit hoher Wärmeleitfähigkeit, wie Kupfer, Aluminium, Nickel, rostfreiem Stahl
oder Titan.
Die Metallfilmschicht 4 wird zwischen die supraleitenden Schichten eingefügt, um diese
Schichten zu kühlen. Die Schicht 4 ist gleichfalls aus einem Metall mit hoher Wärmeleit
fähigkeit gefertigt.
Die Querschnittsfläche der Löcher 5 sollte 3 cm² oder weniger betragen, und der
Oberflächenanteil der Gesamtfläche der Abschirmung an Löchern sollte bei 90% oder
weniger liegen. Wenn die Lochquerschnittsfläche über 3 cm² liegt und der
Oberflächenanteil der Löcher 90% überschreitet, ist die Festigkeit der laminierten
Schichten in einem starken Magnetfeld unzureichend; außerdem wird die Fläche der supra
leitenden Filmschicht 2 unerwünscht klein. Dadurch wird der zur Abschirmung eines star
ken Magnetfeldes notwendige Abschirmstrom verringert, der fließt, um das magnetische
Feld zu erzeugen, das benutzt wird, um das umgebende Magnetfeld auszulöschen. Wenn
die Öffnungsfläche der Löcher 3 cm² übersteigt, kommt es außerdem zu einer Inklination
des abzuschirmenden Magnetfeldes in jedem Loch. Dadurch wird eine vollständige
Abschirmung an jedem der Löcher unmöglich. Wenn andererseits die Querschnittsfläche
der Löcher zu gering ist, kann es während des Sputterverfahrens zu einem Verstopfen
kommen.
Die Funktionen der vorliegenden, mit einem supraleitenden Film ausgestatteten
Magnetfeldabschirmung sind nachstehend im einzelnen geschildert. Die in Fig. 1 veran
schaulichte erste Ausführungsform der Magnetfeldabschirmung hat den einfachsten
Aufbau. Wenn diese Abschirmung in ein starkes Magnetfeld eingebracht wird, ergibt sie ei
ne hervorragende Magnetfeld-Abschirmwirkung, selbst wenn die Dicke der supraleitenden
Filmschicht 2 nur einige Mikrometer beträgt. Dies ist auf den dem Mischkristallkörper aus
Niobnitrid und Titannitrid eigenen Magnetfeld-Abschirmeffekt zurückzuführen. Dieser
Effekt wird durch die Kühlwirkung des Substrats 1 stabilisiert. Die ausgezeichnete
Magnetfeld-Abschirmwirkung kann auf diese Weise aufrechterhalten werden. Dabei sorgt
die sandwichartig zwischen dem Substrat 1 und der supraleitenden Filmschicht 2 angeord
nete Schicht 3 aus einer Niob-Titan-Legierung für eine besonders sichere Verbindung der
supraleitenden Filmschicht 2 mit dem Substrat 1.
Die in Fig. 2 veranschaulichte Magnetfeldabschirmung wird dadurch erhalten, daß eine Nb-
Ti-Legierungsschicht 3 auf die Oberfläche der supraleitenden Filmschicht 2 der
Ausführungsform gemäß Fig. 1 auflaminiert wird. Bei diesem Aufbau kommt die
Magnetfeld-Abschirmwirkung der an der Oberseite auflaminierten Nb-Ti-Legierungs
schicht 3 zusätzlich zum Tragen, wodurch der resultierende Magnetfeld-Abschirmeffekt
weiter gesteigert wird.
Die in Fig. 3 veranschaulichte Ausführungsform der Magnetfeldabschirmung weist ein me
tallisches Substrat 1 aus Kupfer, Aluminium, Nickel, rostfreiem Stahl, Titan oder Niob so
wie eine Mehrzahl von laminierten sandwichartigen Schichtfolgen auf, von denen jede aus
einer Schicht 3 aus einer Niob-Titan-Legierung, einer hauptsächlich von einem mischkris
tallinen Körper aus Niobnitrid und Titannitrid gebildeten supraleitenden Filmschicht 2 und
einer Metallschicht 4 besteht, die in dieser Reihe aufeinanderfolgen. Dabei ist in der ober
sten Schichtfolge die Metallschicht 4 weggelassen. Mit Ausnahme der obersten Schichtfolge
befindet sich die supraleitende Filmschicht 2 jeweils zwischen der metallischen
Dünnfilmschicht 4 und der Niob-Titan-Legierungsschicht 3. Bei diesem Aufbau lassen sich
sämtliche supraleitenden Schichten kühlen und stabilisieren, selbst wenn mehrere sand
wichartige Schichtfolgen vorgesehen sind. Es wird in sämtlichen Bereichen der supraleiten
den Filmschicht 2 für eine erhebliche Kühlwirkung gesorgt. Der Temperaturanstieg auf
grund des Magnetflusses wird dadurch verringert, und Stromverzweigungen treten in
Bereichen auf, wo der supraleitende Zustand in den Zustand normaler Leitfähigkeit umge
wandelt wird; dies hat eine Verringerung der Wärmeerzeugung und die Wiederherstellung
des supraleitenden Zustands zur Folge.
Allgemein gilt, daß dann, wenn mehrere supraleitende Schichten einem starken Magnetfeld
ausgesetzt werden, die erste Schicht unter dem Einfluß der höchsten magnetischen
Feldstärke steht. Die zweite und die nachfolgenden Schichten werden schwächeren
Magnetfeldern ausgesetzt. An der letzten Schicht wird die magnetische Feldstärke zu nahe
zu Null. Die Abschirmwirkung ist nur möglich, wenn sämtliche Schichten stabil arbeiten.
Wenn es beispielsweise zu einem Flußsprung an der ersten Schicht kommt, tritt eine ab
rupte Magnetfeldänderung an der zweiten Schicht auf. Infolgedessen kommt es zu einem
Flußsprung auch an der zweiten Schicht, so daß die gewünschte Magnetfeld-
Abschirmwirkung nicht erzielt werden kann. Weil bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3
die supraleitenden Schichten 2 durch die Metallfilmschicht 4 gekühlt werden, zeigen die
supraleitenden Schichten ein stabiles Betriebsverhalten; die magnetische Abschirmwirkung
wird auf einem hohen Wert gehalten. Des weiteren sind sämtliche Schichten fest miteinan
der verbunden, weil die zwischen der supraleitenden Filmschicht 2 und der
Metallfilmschicht 4 befindliche Nb-Ti-Legierungsschicht 3 eine gute Affinität zu der supra
leitenden Filmschicht 2 und zu der Metallfilmschicht 4 hat. Die Metallfilmschicht 4 an der
Oberseite soll nicht in jedem Fall weggelassen werden. Insbesondere wenn ein höherer
Wärmestrahlungseffekt notwendig ist, sollte entsprechend der Darstellung in Fig. 4 besser
eine Metallfilmschicht 4 an der Oberseite der Magnetfeldabschirmung vorgesehen sein.
Die Magnetfeldabschirmung gemäß Fig. 4 weist ein metallisches Substrat 1 aus Kupfer,
Aluminium, Nickel, rostfreiem Stahl, Titan oder Niob sowie eine Mehrzahl von laminierten
sandwichartigen Schichtfolgen auf, von denen jede aus einer Niob-Titan-Legierungsschicht
3, einer hauptsächlich von einem mischkristallinen Körper aus Niobnitrid und Titannitrid
gebildeten supraleitenden Filmschicht 2, einer weiteren Niob-Titan-Legierungsschicht 3
und einer Metallfilmschicht 4 besteht, die in dieser Reihenfolge aufeinanderfolgen. In der
obersten Schichtfolge wird die Metallschicht häufig weggelassen werden. Zwischen den
Metallfilmschichten 4 und den supraleitenden Filmschichten 2 befindet sich also bei dieser
Ausführungsform eine Schicht 3 aus einer Niob-Titan-Legierung. Bei diesem Aufbau wer
den sämtliche supraleitenden Schichten durch die Metallfilmschicht 4 gekühlt und stabili
siert, selbst wenn mehrere laminierte sandwichartige Schichtfolgen vorhanden sind. Weil
ferner auf die Oberseite und die Unterseite der Metallfilmschichten 4 Niob-Titan-
Legierungsschichten 3 auflaminiert sind, werden sämtliche Schichten besonders fest mitein
ander verbunden. Die Metallfilmschicht 4 der obersten Schichtfolge wird, wie ausgeführt,
für gewöhnlich weggelassen werden. Kommt es jedoch auf eine höhere Wärmeabstrahlung
an, kann diese Metallfilmschicht 4 auch entsprechend Fig. 4 vorgesehen werden.
(I) Zur Ausbildung von Magnetfeldabschirmungen wurden Schichten auf ein 40 µm dickes
Titansubstrat ohne durchgehende Löcher auflaminiert. Diese Magnetfeldabschirmungen
wurden in ein starkes Magnetfeld eingebracht, und die maximalen Magnetfeld-
Abschirmungswerte wurden gemessen. Die Meßergebnisse sind in den nachstehenden
Tabellen aufgelistet. Die supraleitenden Filmschichten wurden im reaktiven
Sputterverfahren in einer Atmosphäre aus Argon- und Stickstoffgasen unter Verwendung
der Nb-Ti-Legierung als Target in der vorstehend erläuterten Weise ausgebildet. Der NbN-
TiN-Mischkristallkörper macht 80 bis 90 Gew.% des ausgebildeten Filmes aus. In den
nachstehenden Tabellen stellen *1 die Dicke der supraleitenden Filmschicht und *2 die
Dicke der Nb-Ti-Legierungsschicht, jeweils gemessen in µm, dar.
Bei einer ersten Gruppe von Abschirmungen wurde das Substrat während der
Durchführung des Sputterverfahrens nicht erhitzt. Bei einer zweiten Gruppe von
Abschirmungen wurde das metallische Substrat während des Sputterverfahrens auf etwa
300°C erhitzt.
(1-i) Das metallische Substrat wurde nicht erhitzt:
Die angegebene Anzahl von Schichten stellt die Anzahl der vorgesehenen Verbundfilme
dar. Bei dieser Ausführungsform ist ein Verbundfilm (nachstehend als Verbundfilm a be
zeichnet) eine Kombination aus einer supraleitenden Filmschicht und einer Schicht aus ei
ner Nb-Ti-Legierung.
(1-ii) Das metallische Substrat wurde erhitzt:
Die Bedeutung der Anzahl an Schichten ist die gleiche, wie vorstehend angegeben. Die
Beispiele 13, 14 und 15 dieser Tabelle entsprechen den Beispielen 1, 4 und 5 der Tabelle
1. Die Magnetfeld-Abschirmwirkung der Abschirmung bei nichterhitztem metallischem
Substrat ist um 10 bis 20% höher als bei einer Abschirmung mit erhitztem Substrat. Dies
läßt sich wie folgt erklären. Wenn das metallische Substrat erhitzt wird, wird die supralei
tende Filmschicht einer Beanspruchung ausgesetzt, und es kommt zu einer Diffusion zwi
schen den Schichten, wodurch die Abschirmeigenschaften leicht herabgesetzt werden.
Wiederum erfolgte bei einer ersten Gruppe keine Aufheizung während der Durchführung
des Sputterverfahrens. Bei einer zweiten Gruppe von Abschirmungen wurde dagegen das
metallische Substrat während des Sputterns auf etwa 300°C erhitzt.
2-i) Das metallische Substrat wurde nicht erhitzt:
Die angegebene Anzahl der Schichten stellt die Anzahl der Verbundfilmschichten dar. In
diesem Fall ist eine Verbundfilmschicht (nachstehend als Verbundfilm b bezeichnet) eine
Kombination aus einer Nb-Ti-Legierungsschicht, einer supraleitenden Filmschicht und ei
ner weiteren Nb-Ti-Legierungsschicht.
(2-ii) Das metallische Substrat wurde erhitzt:
Die Bedeutung der Anzahl der Schichten ist die gleiche wie vorstehend angegeben. Die
Beispiele 26, 27 und 28 dieser Tabelle entsprechen den Beispielen 16, 17 und 20 der
Tabelle 3. Die Magnetfeld-Abschirmeffekte für Abschirmungen mit nichterhitztem metalli
schem Substrat liegen um 10 bis 20% höher als bei Abschirmungen mit erhitztem metalli
schem Substrat.
Die Anzahl der Schichten stellt die Anzahl der Verbundfilme a dar. Zwischen zwei
Verbundfilmschichten wird eine Aluminiumfilmschicht zwischengefügt. Die Beispiele 29
und 30 dieser Tabelle entsprechen dem Beispiel 1 der Tabelle 1. In ähnlicher Weise ent
sprechen das Beispiel 31 dem Beispiel 2 und das Beispiel 32 dem Beispiel 4. Der erzielte
Magnetfeld-Abschirmungswert nimmt entsprechend der Anzahl der Schichten zu.
Die Anzahl der Schichten stellt die Anzahl der Verbundfilme b dar. Zwischen zwei
Verbundfilmschichten ist eine Aluminiumfilmschicht zwischengefügt. Das Beispiel 33 die
ser Tabelle entspricht dem Beispiel 16 der Tabelle 3. In ähnlicher Weise entsprechen das
Beispiel 34 dem Beispiel 17 und das Beispiel 35 dem Beispiel 19. Auch hier ist zu erkennen,
daß der Magnetfeld-Abschirmungswert proportional der Anzahl der Schichten ansteigt.
(II) Beispiele von Ausführungsformen mit durchgehenden Löchern:
Bei den oben unter (I) angegebenen Magnetfeldabschirmungen wurde eine Mehrzahl von
durchgehenden Löchern vorgesehen, und die maximalen Magnetfeld-Abschirmungswerte
der Abschirmungen wurden gemessen. Die durchgehenden Löcher hatten einen
Durchmesser von 2 mm und der Oberflächenanteil an durchgehenden Löchern betrug 20
%. Die Schichten wurden auf das Substrat auflaminiert.
Die Anzahl der Schichten entspricht der Definition für die Tabelle 1.
Die Anzahl der Schichten entspricht der Definition für die Tabelle 3.
Die Anzahl der Schichten entspricht der Definition für die Tabelle 5.
Die Anzahl der Schichten entspricht der im Zusammenhang mit der Tabelle 6 gegebenen
Definition.
Aus den Tabellen 7 bis 10 ist zu erkennen, daß bei den Beispielen mit durchgehenden
Löchern die erzielten Magnetfeld-Abschirmeffekte wesentlich höher als bei den Beispielen
ohne solche Löcher liegen. Dies ist auf den elektromagnetischen Abschirmeffekt der
durchgehenden Löcher zurückzuführen. Entsprechend den Tabellen 7 und 8 sind die
Magnetfeld-Abschirmwirkungen der magnetischen Abschirmungen mit durchgehenden
Löchern etwas höher als die der magnetischen Abschirmungen ohne durchgehende Löcher,
wenn die supraleitenden Filmschichten relativ dick sind (5 µm oder mehr). Entsprechend
den Tabellen 9 und 10 sind die Magnetfeld-Abschirmeffekte der magnetischen
Abschirmungen mit durchgehenden Löchern genau proportional der Anzahl der Schichten.
Dies läßt sich wie folgt erklären. Anders als bei einem magnetischen Abschirmungsblech
ohne durchgehende Löcher kann bei einer mit durchgehenden Löchern versehenen
Magnetfeldabschirmung Kühlmittel in den Innenraum der durchgehenden Löcher gelan
gen, so daß der gesamte Bereich wirkungsvoll gekühlt werden kann. Magnetische Flüsse
lassen sich im Bereich der durchgehenden Löcher einfangen, wodurch eine
Wärmeerzeugung aufgrund von Magnetflüssen verhindert wird. Infolgedessen wird ein ex
trem stabiler Effekt selbst in einem Magnetfeld hoher Stärke erzielt.
Obwohl die Nb-Ti-Legierungsschicht selbst die Eigenschaften eines Supraleiters hat, sorgt
sie vorliegend für eine feste Verbindung des Substrats mit den supraleitenden
Filmschichten. Infolgedessen ist die Dicke der Nb-Ti-Legierungsschicht nicht begrenzt.
Wenn die Nb-Ti-Legierungsschicht jedoch den in den Tabellen 7 und 8 vorkommenden
Wert von 100 µm übersteigt, können die Magnetfeld-Abschirmeffekte der Verbundfilme a
und b kleiner werden. Dies ist auf eine Verminderung des oben erläuterten
Stabilisierungseffekts zurückzuführen.
Während Titan für das Substrat und die Metallfilmschichten der oben erläuterten Beispiele
vorgesehen ist, können andere Metalle oder Legierungen zu ähnlichen Ergebnissen führen.
Dies wurde durch entsprechende Experimente bestätigt.
Die Magnetfeldabschirmung mit einem supraleitenden Film gemäß der ersten
Ausführungsform (Fig. 1) kann ein extrem starkes Magnetfeld aufgrund des Magnetfeld-
Abschirmeffekts, der der aus NbN-TiN zusammengesetzten supraleitenden Filmschicht ei
gen ist, selbst dann wirkungsvoll abschirmen, wenn die Filmdicke nur einige Mikrometer
beträgt. Weil die supraleitende Filmschicht über die Nb-Ti-Legierungsschicht mit dem
Metallsubstrat einstückig verbunden ist, läßt sich der Abschirmeffekt durch die
Kühlwirkung des Substrats stabilisieren. Infolgedessen kann ein hervorragender
Magnetfeld-Abschirmeffekt aufrechterhalten werden. Die zwischen dem Substrat und der
supraleitenden Filmschicht der Magnetfeldabschirmung befindliche Nb-Ti-
Legierungsschicht hat eine gute Affinität sowohl zu dem Substrat als auch zu der supralei
tenden Filmschicht und verleiht dadurch dem Laminat eine hohe Widerstandsfestigkeit ge
gen Abblättern. Die Supraleiter-Eigenschaften der Nb-Ti-Legierungsschicht tragen außer
dem dazu bei, die Magnetfeld-Abschirmwirkung zu erhöhen. Bei der
Magnetfeldabschirmung gemäß der zweiten Ausführungsform (Fig. 2) kommt es wegen der
Supraleiteigenschaften der zusätzlichen Nb-Ti-Legierungsschicht zu einem weiteren
Anstieg des Magnetfeld-Abschirmeffekts.
Bei der Magnetfeldabschirmung gemäß der dritten Ausführungsform (Fig. 3) wird eine
Kombination aus einer Nb-Ti-Legierungsschicht und einer supraleitenden Filmschicht, wie
sie bei der ersten Ausführungsform vorgesehen ist, wiederholt auflaminiert, wobei jeweils
eine Metallfilmschicht zwischen zwei dieser Verbundfilme eingefügt wird. Der Magnetfeld-
Abschirmeffekt dieser Abschirmungsart ist näherungsweise proportional der Anzahl der
supraleitenden Filmschichten. Die zwischengefügten Metallfilmschichten bewirken einen
Kühleffekt zum Stabilisieren der Abschirmwirkung. Vergleicht man eine einzige supralei
tende Schicht mit einem Laminat aus einer Mehrzahl von supraleitenden Filmschichten der
gleichen Dicke, ist der Magnetfeld-Abschirmeffekt des Laminats wesentlich höher und
stabiler als der der einzelnen supraleitenden Schicht. Der Ausführungsform gemäß Fig. 3
kommt daher eine hohe praktische Bedeutung zu. Die Nb-Ti-Legierungsschichten sorgen
für eine feste gegenseitige Verbindung sämtlicher Lagen. Es wird eine Mehrlagenstruktur
erhalten, die einen hohen Widerstand gegen Ablösen hat.
Bei der Magnetfeldabschirmung gemäß der vierten Ausführungsform (Fig. 4) wird eine
Kombination aus der Nb-Ti-Legierungsschicht, der supraleitenden Filmschicht und der
weiteren Nb-Ti-Legierungsschicht der zweiten Ausführungsform wiederholt auflaminiert,
wobei zwischen aufeinanderfolgenden Verbundschichten eine Metallfilmschicht eingefügt
wird. Die supraleitenden Eigenschaften der Nb-Ti-Legierungsschicht kommen dabei im
Vergleich zu der dritten Ausführungsform hinzu, so daß die Magnetfeld-Abschirmwirkung
weiter gesteigert wird.
Die durchgehenden Löcher, die vorzugsweise in Dickenrichtung durch die Abschirmungen
hindurchreichen, führen aufgrund des elektromagnetischen Abschirmeffekts und der
Kühlwirkung dieser Löcher zu einer Steigerung und Stabilisierung der
Magnetfeldabschirmwirkung.
Mit den erläuterten Magnetfeldabschirmungen lassen sich daher hervorragende und stabile
Magnetfeld-Abschirmeffekte erzielen. Die beschriebenen Magnetfeldabschirmungen kön
nen mit relativ geringem Gewicht und kostensparend ausgebildet werden.
Claims (8)
1. Magnetfeldabschirmung mit
- - einem metallischen Substrat (1) aus Kupfer, Aluminium, Nickel, rostfreiem Stahl, Titan oder Niob,
- - einer supraleitenden Filmschicht (2), die zu mindestens 70 Gew.% aus einem mischkristallinen Körper aus Niobnitrid und Titannitrid besteht, und
- - einer zusätzlichen Schicht (3) aus einer Niob-Titan-Legierung, die zwischen der supraleitenden Filmschicht (2) und dem metallischen Substrat (1) auf letzteres aufgebracht ist und auf welche die supraleitende Filmschicht aufgebracht ist.
2. Magnetfeldabschirmung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine weitere Schicht
(3) aus einer Niob-Titan-Legierung, die auf die supraleitende Filmschicht (2) aufge
bracht ist.
3. Magnetfeldabschirmung mit
- - einem metallischen Substrat (1) aus Kupfer, Aluminium, Nickel, rostfreiem Stahl, Titan oder Niob und
- - einer Mehrzahl von aufgebrachten sandwichartigen Schichtfolgen, von denen jede aus einer Schicht (3) aus einer Niob-Titan-Legierung, einer zu mindestens 70 Gew.% von einem Mischkristallkörper aus Niobnitrid und Titannitrid gebildeten supraleitenden Filmschicht (2) und einer Metallschicht (4) besteht, die in dieser Reihenfolge aufeinanderfolgen, wobei in der obersten Schichtfolge die Metallschicht (4) weggelassen ist.
4. Magnetfeldabschirmung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede der
Schichtfolgen zusätzlich eine zwischen der supraleitenden Filmschicht (2) und der
Metallschicht (4) liegende bzw. im Falle der obersten Schichtfolge auf der betreffenden
supraleitenden Filmschicht (2) angeordnete Schicht (3) aus einer Niob-Titan-
Legierung aufweist.
5. Magnetfeldabschirmung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der ober
sten Schichtfolge die Metallschicht (4) vorhanden ist.
6. Magnetfeldabschirmung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede der
Schichtfolgen zusätzlich eine zwischen der supraleitenden Filmschicht (2) und der
Metallschicht (4) liegende Schicht (3) aus einer Niob-Titan-Legierung aufweist.
7. Magnetfeldabschirmung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Mehrzahl von durchgehenden Löchern (5), die in Dickenrichtung durch die
Abschirmung hindurchreichen.
8. Magnetfeldabschirmung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querschnittsfläche jedes der durchgehenden Löcher (5) 3 cm² oder weniger beträgt
und der Oberflächenanteil der Gesamtfläche der Abschirmung an den Löchern 90%
oder weniger beträgt.
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