DE3833551A1 - Bremsdruckgeber fuer eine bremsanlage mit blockierschutzregelung - Google Patents
Bremsdruckgeber fuer eine bremsanlage mit blockierschutzregelungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanlage für eine
Kraftfahrzeug-Bremsanlage mit Blockierschutzregelung, mit
einem Hauptbremszylinder, dem ein Unterdruck-Bremskraft
verstärker vorgeschaltet ist, und mit einer Einrichtung zur
Erzeugung einer der Bremsenbetätigungskraft entgegengerich
teten, durch Unterdruck hervorgerufenen und mit Hilfe von
Mehrwegeventilen steuerbaren Rückstellkraft.
Eine Bremsanlage dieser Art ist z.B. durch die DE-Offenle
gungsschriften 33 17 629 und 34 28 869 bekannt. Mit diesen
Geräten wird für eine Blockierschutzregelung bei zu hoher
Pedalkraft eine Gegenkraft erzeugt, indem die Druckverhält
nisse in dem Unterdruck-Bremskraftverstärker mit Hilfe von
elektromagnetisch steuerbaren Mehrwegeventilen verändert
oder gar umgekehrt werden. Der hydraulische Druck in dem
Hauptbremszylinder, der dem Bremskraftverstärker nachge
schaltet ist, wird durch diese Gegenkraft reduziert. Über
ebenfalls elektromagnetisch steuerbare Mehrwegeventile, die
in den zu den einzelnen Radbremsen führenden Hydrauliklei
tungen eingefügt sind, wird der zuvor erreichte Druck in
den Radbremsen aufrechterhalten oder auf das durch die Ge
genkraft verringerte Druckniveau im Hauptbremszylinder
herabgesetzt. Dabei wird der Druck in den einzelnen Rad
bremsen nach dem sogen. Multiplex-Verfahren im Zyklus nach
einander auf den von der Elektronik errechneten Wert einge
stellt.
Bei diesen bekannten Bremsanlagen bereitet es Schwierig
keiten, den Bremsdruck in den einzelnen Radbremsen mit der
gewünschten Schnelligkeit zu variieren und die hierfür er
forderliche Hilfsenergie durch Unterdruck aufzubringen, der
als Energiequelle zur Erzeugung der Bremskraftverstärkung
und der Rückstellkraft dient, die der Pedalkraft entgegen
richtet ist. Die Baugröße der hierzu benötigten Servoaggre
gate ist aus Kostengründen und wegen des Platzbedarfs in
der Praxis begrenzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Nach
teile zu überwinden und eine Bremsanlage zu schaffen, die
mit dem üblicherweise in Kraftfahrzeugen mit Otto-Motoren
zur Verfügung stehenden Unterdruck auskommt, relativ wenig
Einbauvolumen benötigt und sich mit vergleichsweise gerin
gen Kosten herstellen läßt. Diese Forderungen sollten ohne
Einbuße an die Wirksamkeit der Bremsen und der Blockier
schutzregelung erfüllt werden.
Es hat sich nun gezeigt, daß sich diese Aufgabe mit einem
Bremsdruckgeber der eingangs genannten Art lösen läßt, des
sen Weiterentwicklung und Besonderheit darin besteht, daß
zur Erzeugung der Rückstellkraft im Übertragungsweg der
Bremsenbetätigungskraft auf dem Bremskraftverstärker ein
Unterdruck-Gegenkrafterzeuger und ein hydraulischer Kraft
übersetzer, der die Gegenkraft erhöht, eingefügt sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Bremsdruckge
bers wird ein kompaktes, allen Anforderungen genügendes Ge
rät erreicht. Hierzu trägt insbesondere die Einfügung des
hydraulischen Kraftübersetzers bei, der die durch den Un
terdruck-Gegenkrafterzeuger aufgebrachte Kraft in eine noch
höhere Rückstellkraft übersetzt, welche in der Lage ist,
selbst die hohe, bei Panikbremsungen auf das Bremspedal
ausgeübte Fußkraft in ausreichendem Maße zu kompensieren.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung ist
der Unterdruck-Gegenkrafterzeuger ähnlich wie der Unter
druck-Bremskraftverstärker aufgebaut und besitzt einen Ar
beitskolben, der zwei Kammern trennt, in denen in der
Löse- oder Ausgangsstellung des Gegenkrafterzeugers Druck
gleichgewicht und in der Arbeitsstellung eine Druck
differenz herrscht, die die Gegenkraft hervorruft, wobei
diese Gegenkraft über die Ring- oder Stirnfläche eines Kol
bens in einer Arbeitskammer des Kraftübersetzers einen hy
draulischen Druck erzeugt, der in Rückstellrichtung auf
einen Betätigungskolben einwirkt, welcher durch die Brem
senbetätigungskraft axial verschiebbar angeordnet ist.
Es wird also als Gegenkrafterzeuger ein Servo-Gerät verwen
det, das dem bekannten, außerordentlich bewährten und über
aus zuverlässigen Unterdruck-Bremskraftverstärker gleicht
und daher eine gleich hohe Zuverlässigkeit bei relativ ge
ringen Herstellungskosten erwarten läßt.
Es ist auch möglich, den Arbeitskolben des Gegenkrafter
zeugers und den Kolben, der Druck in der Arbeitskammer des
Kraftübersetzers erzeugt, starr miteinander zu verbinden
oder als ein einziges Teil auszubilden.
Nach einer weiteren Ausführungsart des erfindungsgemäßen
Bremsdruckgebers ist es vorgesehen, daß in den beiden Kam
mern des Gegenkrafterzeugers in dessen Lösestellung At
mosphärendruck herrscht, wobei zur Erzeugung der Gegenkraft
Unterdruck mit Hilfe von Mehrwegeventilen in die dem Kraft
übersetzer nahe Kammer des Gegenkrafterzeugers einsteuerbar
ist. Andererseits ist es auch möglich, den Bremsdruckgeber
derart auszubilden, daß in der Lösestellung in beiden Kam
mern Unterdruck herrscht, wobei zur Gegenkrafterzeugung der
Druck in der den Kraftübersetzer fernen Kammer des Gegen
krafterzeugers erhöht wird.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Brems
kraftverstärker einschließlich des nachgeschalteten Haupt
bremszylinders, den Gegenkrafterzeuger und den Kraftüber
setzer als kompakte Einheit auszubilden und mit einem zen
tralen, axial in einem Zylinder verschiebbar angeordneten
Betätigungskolben zu versehen, der die von einem Bremspedal
aufgenommene Bremsenbetätigungskraft auf den Bremskraftver
stärker überträgt und an dessen Umfang eine Ringkammer aus
gespart ist, in die ein hohlzylinderförmiger, mit dem Ar
beitskolben des Gegenkrafterzeugers in Verbindung stehende
Kolben eintaucht und die als Arbeitskammer des hy
draulischen Kraftübertragers dient. Zweckmäßigerweise ist
bei dieser Ausführungsart in die Ringkammer über ein Rück
schlagventil, das bei Überdruck der Ringkammer schließt,
jedoch in der Lösestellung des Gegenkrafterzeugers durch
einen Anschlag an dem in die Ringkammer eintauchenden Kol
ben offengehalten wird, mit einem Druckausgleichsbehälter
verbunden.
Ein solcher Bremsdruckgeber ist nur wenig voluminöser als
ein herkömmlicher Bremskraftverstärker mit dem zugehörigen
Hauptbremszylinder und kann daher an dessen Stelle in ein
Kraftfahrzeug montiert werden. Das Übersetzungsverhältnis
des Kraftübersetzers, mit der die über die Ringfläche des
eintauchenden Kolbens zugeführte Gegenkraft auf den Betäti
gungskolben übertragbar ist, liegt nach einem Ausführungs
beispiel der Erfindung zwischen 1 : 2 und 1 : 5.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung anhand der
beigefügten Abbildungen von Ausführungsbeispielen hervor.
Es zeigen
Fig. 1 in rein schematischer Darstellung eine Ausfüh
rungsart des erfindungsgemäßen Bremsdruckgebers,
Fig. 2 in gleicher Darstellungsart wie Fig. 1 eine abge
wandelte Ausführungsart,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung die Außenansicht
eines besonders kompakten Bremsdruckgebers nach
der Erfindung,
Fig. 4 im Vertikalschnitt einen Bremsdruckgeber nach Fig. 3
mit der Arbeitsweise des Gerätes nach Fig. 1 und
Fig. 5 in gleicher Darstellungsweise wie Fig. 4 einen
Bremsdruckgeber nach Fig. 3 mit der Arbeitsweise
des Gerätes nach Fig. 2.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht ein Bremsdruckgeber nach der Er
findung im wesentlichen aus einem herkömmlichen Unter
druck-Bremskraftverstärker 1 mit einem nachgeschalteten
Hauptbremszylinder 2, einem Gegenkrafterzeuger 6 und einem
Kraftverstärker 7. Im dargestellten Beispiel handelt es
sich um einen Tandem-Hauptbremszylinder mit zwei Brems
kreisen I, II. Der zugehörige Druckausgleichs- oder Druck
mittelvorratsbehälter 3 ist ebenfalls angedeutet.
Die auf ein Bremspedal 5 des Fahrzeugs ausgeübte Bremsen
betätigungskraft oder Pedalkraft F wird über eine Druck
stange 4, die durch den Gegenkrafterzeuger 6 und den Kraft
übersetzer 7 hindurchgeführt ist, auf den Bremskraftver
stärker 1 übertragen. Solange der Gegenkrafterzeuger 6
nicht in Funktion ist, also bei üblichen, ungeregelten
Bremsvorgängen, wird die axiale Verschiebung der Druck
stange 4 und somit die Bremskraftübertragung und Bremsen
entlastung durch den Gegenkrafterzeuger 6 und den Kraft
übersetzer 7 nicht behindert.
Der Kraftübersetzer 7 ist ebenfalls mit einem Druckaus
gleichsbehälter 8 ausgerüstet, der mit dem Behälter 3 ver
eint werden kann.
Ein Bremskraftverstärker 1 der bekannten Art, wie er auch
hier verwendet wird, besitzt zwei durch einen Arbeitskolben
oder eine Membran 9 getrennte Kammern 10 und 11. In beiden
Kammern herrscht in der Bremslösestellung Unterdruck, wobei
die Kammer 10 über eine Leitung 12 direkt an eine Unter
druckquelle Vac und die zweite Kammer 11 über einen nicht
gezeigten Weg im Inneren des Bremskraftverstärkers 1 an die
Kammer 10 angeschlossen ist. Bei Bremsenbetätigung wird be
kanntlich die Verbindung von der Kammer 10 zur Kammer 11
unterbrochen, über ein Steuergehäuse 13 eine Verbindung zur
Außenluft (Atm) hergestellt und dadurch der Druck in der
Kammer 11 maximal bis zum Atmosphärendruck erhöht. Die
durch diese Druckdifferenz auf den Kolben 9 ausgeübte Kraft
wird schließlich in bekannter Weise auf die angedeuteten
Arbeitskolben im Inneren des Hauptbremszylinders 2 übertra
gen.
Als Unterdruckquelle Vac dient üblicherweise das Ansaugrohr
des Kraftfahrzeug-Ottomotors.
Zur Erzeugung einer Gegenkraft, die der Pedalkraft F entge
gengerichtet ist und diese bei Bedarf teilweise oder voll
ständig kompensiert, ist der Gegenkrafterzeuger 6 sehr ähn
lich wie der Bremskraftverstärker 1 aufgebaut. Der Gegen
krafterzeuger besitzt ebenfalls einen Arbeitskolben oder
Membrane 14, die zwei Kammern 15, 16 im Inneren des Gegen
krafterzeugers trennt. In der Lösestellung des Gegenkraft
erzeugers 6 herrscht in beiden Kammern 15, 16 Atmosphären
druck, weil die Kammer 15 direkt, die Kammer 16 über ein
Mehrwegeventil 17 in der dargestellten Löse- oder Ruhestel
lung des Gegenkrafterzeugers 6, in der auch das Ventil 17
seine Grundstellung einnimmt, an den Umgebungsdruck Atm an
geschlossen sind. Wird entgegen der Wirkungsrichtung der
Pedalkraft F eine Gegenkraft benötigt, wird das Mehrwege
ventil 17 umgeschaltet und dadurch Unterdruck in der Kammer
16 hervorgerufen. Auf den Kolben 14 wirkt eine Kraft ein,
die der Bremsenbetätigungskraft F entgegengerichtet ist.
Diese Kraft wird in dem Kraftübersetzer 7 hydraulisch so
weit erhöht, daß auch bei kräftiger Pedalbetätigung die
Bremsenbetätigungskraft F weitgehend oder vollständig kom
pensiert werden kann.
Der Kraftübersetzer 7 enthält eine (in Fig. 1 nicht ge
zeigte) Ventileinrichtung, die, solange die Gegenkraft null
ist, eine ungehinderte Kraftübertragung von dem Pedal 5 auf
den Bremskraftverstärker 1 zuläßt, und für eine Ankopplung
der Gegenkraft sorgt, sobald der Gegenkrafterzeuger 6 in
Funktion tritt. Die Fig. 4 und 5 zeigen im Detail Ausfüh
rungsbeispiele zur Verwirklichung dieser Funktionen.
Der Bremsdruckgeber nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem
jenigen nach Fig. 1 im wesentlichen nur durch die Druckver
hältnisse im Gegenkrafterzeuger 6′. In der Lösestellung
dieses Gegenkrafterzeugers 6′ herrscht in beiden Kammern
15′, 16′ Unterdruck, im Gegensatz zum Gegenkrafterzeuger 6
nach Fig. 1. Folglich muß zur Erzeugung der gewünschten
Rückstellkraft oder Gegenkraft zur Bremsenbetätigungskraft
F der Druck in der pedalfernen Kammer 15′ erhöht werden.
Durch Umschalten des Mehrwegeventiles 17′ läßt sich daher
in dieser Ausführungsart der Erfindung die Kammer 15′ mit
der Außenluft (Anschluß Atm) verbinden.
Fig. 3 veranschaulicht, wie sich die in Fig. 1 und 2 sym
bolisch dargestellten Komponenten zu einem kompakten Brems
druckgeber, der nur wenig größer ist als ein bekannter Un
terdruck-Bremskraftverstärker, zusammenfügen lassen. Kon
struktive Einzelheiten und die Wirkungsweise dieses Brems
druckgebers nach Fig. 3 zeigen die Fig. 4 und 5. Zur Er
leichterung des Verständnisses wurden in den verschiedenen
Zeichnungen für gleiche Teile gleiche oder entsprechende
Bezugsziffern gewählt, obwohl die Darstellungsweise in den
Fig. 1 und 2 von der Darstellungsweise in den Fig. 3 bis 5
abweicht.
In Fig. 4 ist wiederum mit 1 und 2 der herkömmliche Unter
druck-Bremskraftverstärker bzw. der nachgeschaltete Haupt
bremszylinder bezeichnet. Die beiden Bremskreise tragen die
Bezugsziffern I und II. Der Bremskraftverstärker 1 und der
Gegenkrafterzeuger 6 sind direkt hintereinander angeordnet
und zu einer Einheit zusammengebaut. Beide Servogeräte
trennt eine feststehende Gehäusewand 19, die zusammen mit
einem Vorderteil 20, an das der Hauptbremszylinder 2 an
grenzt, die beiden Kammern 10, 11 des Bremskraftverstärkers
1 umschließt. Getrennt werden die beiden Kammern 10 und 11
im Innenraum durch den Arbeitskolben 9, der durch eine
Druckfeder oder Kolbenrückstellfeder 18 in der darge
stellten Ausgangslage, nämlich in der Bremslösestellung,
gehalten ist. Die Unterdruckquelle Vac ist über die Leitung
12 an die Kammer 10 angeschlossen. Die beiden Kammern 10
und 11 sind über einen, der Übersichtlichkeit wegen nicht
gezeigten Kanal im Steuergehäuse 13 in der Bremslösestel
lung miteinander verbunden, so daß in der dargestellten
Bremslösestellung in beiden Kammern Unterdruck herrscht.
Bei Bremsenbetätigung wird dieser Kanal verschlossen und in
bekannter Weise je nach Höhe der Bremsenbetätigungskraft F
- vgl. Fig. 1 - eine Öffnung zur Außenluft über ein Teller
ventil 21 freigegeben.
Der erfindungsgemäße Gegenkrafterzeuger 6 wird ebenfalls
durch die Wandung 19 sowie durch eine Gehäusewandung 22 be
grenzt. Der Arbeitskolben 14 dieses Gegenkrafterzeugers 6
trennt die beiden Kammern 15 und 16 und wird in prinzipiell
gleicher Weise wie der Kolben 9 des Bremskraftverstärkers 1
durch eine Druckfeder 23 positioniert; Fig. 4 zeigt die
Ruhe- oder Lösestellung dieses Gegenkrafterzeugers. Über
Durchlaßöffnungen 24, deren Größe und Form auch aus Fig. 3
zu ersehen sind, gelangt Luft unter Atmosphärendruck in die
Kammer 15 (und von dort zum Steuergehäuse 13). Der Luftzu
tritt zur Kammer 16 oder der Aufbau von Unterdruck in die
ser Kammer wird, wie dies bereits anhand der Fig. 1 be
schrieben wurde, durch ein Mehrwegeventil, hier ein
3/2-Wegeventil 17, gesteuert.
Der Arbeitskolben 14 des Gegenkrafterzeugers 6 überträgt
die auf ihn ausgeübte Kraft auf eine axial verschiebbare
Hülse bzw. einen hohlzylinderförmigen Kolben 25, dessen
rechte Stirnfläche in eine Arbeitskammer 26 eines Kraft
übersetzers, der insgesamt mit 27 bezeichnet ist, ein
taucht. Durch diesen Kraftübersetzer wird die durch den Ge
genkrafterzeuger 6 hervorgerufene Gegenkraft im Verhältnis
der Stirnfläche A 1 des Kolbens 25 zu einer Angriffsfläche
bzw. Ringfläche A 2 in der Arbeitskammer 26 übersetzt. Die
erhöhte Gegenkraft wird auf einen Kolben 28 übertragen, der
axial verschiebbar in einem Gehäuseteil (Zylinder) 37 des
Bremsdruckgebers gelagert ist. Dieser Betätigungskolben 28
dient zur Übertragung der Pedalkraft von dem (in Fig. 4
nicht gezeigten) Bremspedal über die Druckstange 4′ auf das
Steuerventil 13 des Bremskraftverstärkers 1. Die Pedalkraft
F wird daher durch die übersetzte und dadurch erhöhte Ge
genkraft teilweise oder vollständig kompensiert.
Die in Fig. 4 in vergrößertem Maßstab herausgezeichnete
Einzelheit E stellt ein Rückschlagventil dar. In der ge
zeigten Lösestellung des Gegenkrafterzeugers 6 wird ein
Ventilglied 29 dieses Rückschlagventils durch einen An
schlag 30 am Kolben 25, der den Arbeitskolben 14 des Gegen
krafterzeugers 6 mit dem Kraftübersetzer 27 verbindet, of
fengehalten. Folglich bleibt in der Lösestellung des Gegen
krafterzeugers ein Druckmittelweg 31, der die Arbeitskammer
26 mit dem Druckausgleichsbehälter 8′ verbindet, offen. Der
Betätigungskolben 28 kann daher ungehindert axial verscho
ben werden.
Tritt jedoch der Gegenkrafterzeuger 6 in Funktion, führt
dies zu einer Verschiebung des Kolbens 25 nach rechts. Der
Kolben taucht in die Arbeitskammer 26 ein. Es entsteht ein
hydraulischer Druck, der das Ventilglied 29 auf den zuge
hörigen Ventilsitz 32 zur Auflage bringt und dadurch den
Druckmittelweg 31 zum Behälter 8′ verschließt. Der entste
hende Druck in der Arbeitskammer 26 wirkt sich über den Be
tätigungskolben 28 als Rückstellkraft aus, die der Pedal
kraft F entgegengerichtet ist.
Das Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 5 verkör
pert das anhand der Fig. 2 beschriebene Prinzip. Im Unter
schied zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 herrscht in
der Lösestellung des Gegenkrafterzeugers 6′ in beiden Kam
mern 15′ und 16′ Unterdruck. Zur Erzeugung der Gegenkraft
muß daher durch Umschalten des 3/2-Wegeventils 17′ der
Druck in der Kammer 15′ erhöht werden.
Da die Kammer 15′ zwischen der Gehäusewand 19′ und dem Ar
beitskolben 14′ im Unterschied zur Ausführungsart nach Fig. 4
nicht ständig mit der Außenluft in Verbindung steht, er
folgt nun der Luftzutritt zu dem Steuerventil 13′ durch
einen Kanal 33 im Betätigungskolben 28′. Der Luftzutritt in
diesen Kanal geschieht über ein Luftfilter 34. Zwischen
einem Stutzen 36 des Steuergehäuses 13′ und dem Kolben 25′
ist ein Dichtring 35 eingefügt, um Luftzutritt in die unter
Unterdruck stehende Kammer 15′ zu verhindern. Im übrigen
gleicht das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 demjenigen nach
Fig. 4.
Der erfindungsgemäße Bremsdruckgeber arbeitet wie folgt:
Bei normalen, ungeregelten Bremsvorgängen bleibt der Gegen
krafterzeuger 6, 6′ in seiner Bremslösestellung. Bei Brems
betätigung und Verschiebung des Arbeitskolbens 28, 28′ wird
Druckmittel aus der Arbeitskammer 26 des Bremskraftüber
setzers in den unter Atmosphärendruck stehenden Behälter 8′
verschoben und fließt beim Lösen der Bremse zurück. Auf die
Übertragung der Pedalkraft F auf den Bremskraftverstärker 1
hat dies keinen Einfluß.
Wird von der nicht dargestellten Elektronik, die zu einer
Bremsanlage mit Blockierschutzregelung gehört, eine
Blockiertendenz festgestellt, die eine Bremsdruckreduzie
rung erforderlich macht, wird das Mehrwegeventil 17, 17′
durch einen oder mehrere Pulse für eine bestimmte, von der
Elektronik errechnete Zeitspanne umgeschaltet und dadurch
der Gegenkrafterzeuger aktiviert. Die Verschiebung des Ar
beitskolbens 14, 14′ nach rechts in den beschriebenen Zeich
nungen führt zu einer axialen Verschiebung des ringförmigen
Kolbens 25 in gleicher Richtung. Das Ventil E (29, 32)
schließt, so daß in der Arbeitskammer 26 durch den ein
tauchenden Kolben 25 hydraulischer Druck entstehen kann,
der sich in Rückstellrichtung auf den Betätigungskolben
28, 28′ auswirkt.
Infolge der Einfügung des hydraulischen Kraftübersetzers
27, der derart ausgelegt ist, daß die von dem hohlzylinder
förmigen Kolben 25 ausgeübte Kraft etwa im Verhältnis 2 : 1
bis 5 : 1 erhöht wird, reicht eine relativ geringe Hilfsener
gie, die durch Aufbau des Druckunterschiedes mit Hilfe der
Unterdruckquelle in den beiden Kammern des Gegenkrafterzeu
gers 6, 6′ aufgebracht wird, zur wirkungsvollen Reduzierung
des Bremsdruckes in den Bremskreisen I, II des Hauptbremszy
linders 2. Obwohl die Gegenkraftübersetzung mit einer ent
sprechenden Erhöhung des Pedalweges einhergeht, ist der er
forderliche Hub des Arbeitskolbens 14, 14′ des Gegenkrafter
zeugers 6, 6′ relativ gering, weil bereits eine kleine Volu
menverschiebung einen ausreichenden Druckabbau in den Rad
bremsen zur Folge hat. Leerwege, die bei der Bremsenbetäti
gung bis zum Bremseneingriff überwunden werden müssen, sind
bei der erfindungsgemäßen Anordnung beim Aufbau der Gegen
kraft bzw. Rückstellkraft nicht erforderlich. Ein ausrei
chender Hub der Kolben im Gegenkrafterzeuger läßt sich da
her mit einem relativ geringen Bauvolumen des Gegenkrafter
zeugers und damit des gesamten Bremsdruckgebers erreichen.
Dies ist ein in der Praxis sehr wichtiger Vorteil.
Claims (8)
1. Bremsdruckgeber für eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage mit
Blockierschutzregelung, mit einem Hauptbremszylinder,
dem ein Unterdruck-Bremskraftverstärker vorgeschaltet
ist, und mit einer Einrichtung zur Erzeugung einer der
Bremsenbetätigungskraft entgegengerichteten, durch Un
terdruck hervorgerufenen und mit Hilfe von Mehrwege
ventilen steuerbaren Rückstellkraft, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Erzeugung der Rück
stellkraft im Übertragungsweg der Bremsenbetätigungs
kraft (F) auf den Bremskraftverstärker (1) ein Unter
druck-Gegenkrafterzeuger (6, 6′) und ein hydraulischer
Kraftübersetzer (7, 27), der die Gegenkraft erhöht, ein
gefügt sind.
2. Bremsdruckgeber nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Unterdruck-Gegenkrafterzeuger
(6, 6′) ähnlich dem Unterdruck-Bremskraftverstärker (1)
aufgebaut ist und einen Arbeitskolben (14, 14′) besitzt,
der zwei Kammern (15, 16; 15′, 16′) trennt, in denen in der
Löse- oder Ausgangsstellung des Gegenkrafterzeugers
(7, 27) Druckgleichgewicht und in der Arbeitsstellung
eine Druckdifferenz herrscht, die die Gegenkraft hervor
ruft, und daß diese Gegenkraft über die Ringfläche oder
Stirnfläche (A 1) eines Kolbens (25, 25′) in einer Ar
beitskammer (26) des Kraftübersetzers einen hy
draulischen Druck erzeugt, der in Rückstellrichtung auf
einen Kolben (28, 28′) einwirkt, welcher durch die Brem
senbetätigungskraft (F) axial verschiebbar ist.
3. Bremsdruckgeber nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Arbeitskolben (14, 14′) des Ge
genkrafterzeugers (6, 6′) und der Kolben (25, 25′), der
Druck in der Arbeitskammer (26) des Kraftübersetzers
(7, 27) erzeugt, starr miteinander verbunden oder als ein
Teil ausgebildet sind.
4. Bremsdruckgeber nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den beiden Kammern
(15, 16) des Gegenkrafterzeugers (6) in dessen Lösestel
lung Atmosphärendruck herrscht und daß zur Erzeugung der
Gegenkraft Unterdruck mit Hilfe eines oder mehrerer
Mehrwegeventile (17) in die dem Kraftübersetzer (7, 27)
nahe Kammer (16) des Gegenkrafterzeugers (6) einsteuer
bar ist.
5. Bremsdruckgeber nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den beiden Kammern
(15′, 16′) des Gegenkrafterzeugers (6′) in dessen Löse
stellung Unterdruck herrscht und daß zur Erzeugung der
Gegenkraft durch Ansteuerung eines Mehrwegeventils (17′)
der Druck in der dem Kraftübersetzer fernen Kammer (15′)
des Gegenkrafterzeugers (6) erhöht wird.
6. Bremsdruckgeber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bremskraftverstärker (1) einschließlich des nachgeschal
teten Hauptbremszylinders (2), der Gegenkrafterzeuger
(6, 6′) und der Kraftübertrager (7, 27) als kompakte Ein
heit ausgebildet sind, die einen zentralen, axial in ei
nem Zylinder (37) verschiebbar angeordneten Betätigungs
kolben (28, 28′) aufweist, der die von einem Bremspedal
aufgenommene Bremsenbetätigungskraft (F) auf den Brems
kraftverstärker (1) überträgt und an dessen Umfang eine
Ringkammer (26) ausgespart ist, in die ein hohlzylinder
förmiger, mit dem Arbeitskolben (14, 14′) des Gegenkraft
erzeugers (6, 6′) in Verbindung stehender Kolben ein
taucht und die als Arbeitskammer des hydraulischen
Kraftübersetzers (7, 27) dient.
7. Bremsdruckgeber nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ringkammer (26) über ein Rück
schlagventil (29, 32), das bei Überdruck in der Ringkam
mer (26) schließt, jedoch in der Lösestellung des Gegen
krafterzeugers (6, 6′) durch einen Anschlag (30) an dem
in die Ringkammer (26) eintauchenden Kolben (25, 25′) of
fen gehalten wird, mit einem Druckausgleichsbehälter
(8′) verbunden ist.
8. Bremsdruckgeber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Übersetzungsverhältnis des Kraftübertragers (7, 27), mit
der die über die Ringfläche (A 1) des eintauchenden
Kolbens (25, 25′) zugeführte Gegenkraft auf den Betäti
gungskolben (28, 28′) übertragbar ist, zwischen 1 : 2 und
1 : 5 liegt.
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