DE3832423A1 - Radiales gasmischsystem - Google Patents
Radiales gasmischsystemInfo
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- B01F—MIXING, e.g. DISSOLVING, EMULSIFYING OR DISPERSING
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- B01F25/105—Mixing heads, i.e. compact mixing units or modules, using mixing valves for feeding and mixing at least two components
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Description
Bei dem Verfahren der Metallorganischen Gasphasenepitaxie
(MOVPE, Metallorganic Vapour Phase Epitaxy) werden Halbleiter
materialien einkristallin abgeschieden, indem man metallorga
nische Verbindungen zum Beispiel der dritten und Hydride der
fünften Gruppe des Periodensystems einem Wasserstoff-Träger
gasstrom kontrolliert zumischt und bei hoher Temperatur über
geeigneten Substraten pyrolysiert.
Moderne Halbleiterbauelemente beinhalten immer komplexere
Schichtfolgen, die zum Beispiel bei Quantum-Well-Strukturen in
den Dickenbereich von einigen Atomlagen hinabreichen und hängen
in ihrem Wirkungsgrad entscheidend von der Schichtqualität und
der Güte der Grenzflächen zwischen Heteroschichten bezüglich
Reinheit, Homogenität und Steilheit der Übergangsgradienten ab.
Die geforderten Genauigkeiten liegen dabei im Bereich atomarer
Monolagen.
Die Erzeugung von Heteroschichtfolgen erfordert daher eine
exakte mengen- und zeitmäßige Flußkontrolle der Reaktanden ab
solut und relativ zum Gesamtgasstrom. Dies geschieht zum einen
durch eine unmittelbare Flußregelung der Gase, bzw. kleiner
Trägergasmengen, die mit dem Dampf der flüssigen oder festen
metallorganischen Verbindungen gesättigt sind. Zum anderen
werden diese Gasströme durch geeignete Ventilkombinationen in
einer sogenannten VENT/RUN-Schaltung zeitlich exakt kontrolliert
zwischen dem Reaktorgasstrom und einer unmittelbar in das Abgas
system führenden Leitung hin und her geschaltet.
Da das Trägergas aus prozeßtechnischen Gründen relativ hohe
Strömungsgeschwindigkeiten hat (10 bis 100 cm/sec bei 5 bis 30
l/min), die Mengen der Reaktanden jedoch relativ klein sind (10
bis 1000 ml/min), kommt es bei der MOVPE darauf an, letztere in
ihren Flußbedingungen unter anderem durch Druckregelung oder
Ausgleich von Druckdifferenzen an den Ventilausgängen so stabil
wie möglich zu halten, in der Geschwindigkeit anzupassen und
die in den Reaktor geschalteten Gaspakete möglichst abrupt und
örtlich gleich zu definieren.
Die Empfindlichkeit der verwendeten Materialien hauptsächlich
gegen Feuchte und Sauerstoff sowie die Absorptionsgleichge
wichte an den Wandungen erfordern zusätzlich eine möglichst
einfache, saubere und oberflächenkontrollierte Gasführung be
sonders im Ventilbereich. Üblicherweise werden die medienfüh
renden Teile elektropoliert.
Die Wechselschaltung der stabilisierten Reaktionsgasströme
zwischen VENT- und RUN-Leitungen wird in den meisten Fällen mit
zwei Zweiwegeventilen oder einem Dreiwegeventil realisiert.
Diese werden häufig aus Sicherheitsgründen pneumatisch ange
steuert und sind in den beweglichen Teilen durch Faltenbalg
oder Membransysteme gegen die Umgebung abgedichtet. Es kommen
ebenfalls elektropneumatische Dreiwegeventile zum Einsatz.
Verwendet man die vollständigen Ventile und koppelt sie mit den
üblichen Schraubverbindungen und T-Stücken an die Leitung des
Trägergases, so resultiert ein relativ hoher räumlicher Versatz
der einzelnen Injektionspunkte. Die in den Verbindungsfittings
verbleibenden stehenden Totvolumina sind besonders bei extrem
dünnen abzuscheidenden Halbleiterschichten um ein mehrfaches
größer als die zu schaltenden Reaktionsgasvolumina. Beim typge
mäßen Einbau von Zweiwegeventilen addiert sich noch der gesamte
Faltenbalg- bzw. Membranbereich zu diesen nicht ständig gespül
ten Teilen. Ebenso bleibt die Wirkung einer einzelnen Differenz
druckregelung für mehrere hintereinandergeschaltete Ventilaus
gänge wegen der jeweils anderen Bedingungen pro Ventilpaar frag
würdig.
Eine Verbesserung ist durch die Anordnung dieser Ventile in
einem linearen Modul möglich, in dem mehrere Ventilkörper durch
einen Edelstahlblock mit geeigneten Bohrungen ersetzt und durch
die herkömmlichen Ventilkörper ergänzt werden. Nachteilig bleibt
jedoch der immer noch vorhandene räumliche Versatz relativ zur
Hauptstromrichtung. In dieser Hinsicht optimal ist daher eine
um die Hauptleitung radial symmetrische Anordnung der Ventile,
die deren Ausgänge auf einen gemeinsamen Mischpunkt führt. Will
man jedoch die verbleibenden Totvolumina nicht wieder durch
eine zu große Entfernung der Ventilsitze von diesem Zentrum ver
größern, ist deren Zahl beschränkt. Auf dem Markt sind verschie
dene Systeme dieser Art erhältlich. Während die Ventilherstel
ler (zum Beispiel NUPRO Company, Willoughby, Ohio USA) einfache,
modulare, lineare Systeme bevorzugen, sind die Hersteller von
MOVPE-Anlagen, wie EMCORE Corporation, Sommerset, New jersey,
USA (lineares Manifold), Crystal Specialties (CSI), Portland,
Oregon, USA (radiales Monifold, Dreiwegeventile), SPIRE Corpora
tion, Bedford, Massachusetts, USA (radiales Manifold), Cryogenic
& Vacuum Technology (CVT), Milton, Keynes, Großbritannien (radia
les Manifold, Ringausgang), Thomas SWAN & Co. Ltd., Harston,
Cambridge, Großbritannien (lineares Manifold), naturgemäß füh
rend bei derartig zielgerichteten Entwicklungen. Beschränkt man
die Betrachtung auf die besseren radialsymmetrischen Anordnungen,
so verfügen die bestehenden Konzepte alle über Eigenschaften,
die sie entweder an bestimmte Reaktortypen koppeln, in der Gas
führung Nachteile in sich tragen oder in der Größe und im Preis
als Einzelstücke unattraktiv werden lassen. Als besondere Nach
teile seien hier lediglich die häufig fehlende Anpassung der
Gasgeschwindigkeiten und der massive Einsatz von zusätzlichen
und vermeidbaren Dichtungssystemen erwähnt.
Eine Verbesserung bietet ein von dem Ventilhersteller Fujikin
International Inc., Japan auf den Markt gebrachte Ventilblock
mit radialem Manifold. Durch die bei diesem Aufbau realisierte
Anordnung der Ventile werden die Totvolumina und die Oberflä
chen der Ventilkammern vergleichsweise sehr klein gehalten,
durch die äußerst komplizierte Führung der Verbindungskanäle
der Ventile untereinander wird die Herstellung eines solchen
Ventilblockes äußerst aufwendig und schwierig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gasmischsystem,
insbesondere für MOVPE, anzugeben, mit dem eine besonders
exakte mengen- und zeitmäßige Flußkontrolle der Reaktanden
absolut und relativ zum Gesamtgasstrom, eine einfache, saubere
und oberflächenkontrollierte Gasführung und eine Übertragung
auf alternative Anwendungen möglich ist, wobei dieses Gasmisch
system möglichst einfach herstellbar sein soll.
Die Grundidee der vorliegenden Erfindung ist, einen Ventilblock,
das heißt einen modularen Aufbau zu verwenden, die Ventile für
die verschiedenen Reaktanden radial anzuordnen, für jeden Reak
tanden zwei Ventile einzusetzen, die entgegen der vom Hersteller
ursprünglich vorgesehenen Flußrichtung betrieben werden, und durch
eine geschickte Führung der Verbindungskanäle die im Betrieb auf
tretenden Totvolumina möglichst gering zu halten. Der Vorteil des
erfindungsgemäßen Aufbaus ist zum einen darin zu sehen, daß die
bei der Herstellung auftretenden Schwierigkeiten, den Ventilblock
nach außen abzudichten und die Oberflächen der vom Gas durch
strömten Kanäle in ausreichender Qualität herzustellen, vermin
dert werden. Zum anderen wird durch diesen Aufbau im Betrieb
eine einfache Gasführung, welche die relativen Geschwindigkei
ten von Trägergas zu Nutzgas besser aneinander anpaßt als die
im Stand der Technik vorhandenen Konzeptionen und ungespülte
Totvolumina reduziert, erreicht. Von Vorteil ist ferner, daß
ein erfindungsgemäßer Ventilblock mit handelsüblichen Ventilen,
für die also in der Regel keine Sonderanfertigung erfolgen muß,
ausgestattet ist.
Der erfindungsgemäße Aufbau wird anhand der Fig. 1 bis 4 be
schrieben.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch den Ventil
block mit den Strömungskanälen für die Trägergase und
ein Reaktionsgas.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt entsprechend Fig. 1 für ein
Ausführungsbeispiel.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Ventilblock längs der
in Fig. 2 bezeichneten Ebene.
Fig. 4 zeigt den in Fig. 3 bezeichneten Ausschnitt.
Der Strömungsweg für jeweils eine zuzumischende Gassorte ist im
Längsschnitt in Fig. 1 erkennbar. Es handelt sich um eine Vent/
Run-Schaltung. Für jedes der zu mischenden Gase ist ein separater
Reaktandeneinlaß 3 und eine Schaltung aus zwei Zweiwegeventilen,
die im Hinblick auf die Dichtigkeit vorteilhafter sind, vorhan
den. Diese Ventile sind dabei so aufgebaut, geschaltet und durch
Kanäle miteinander verbunden, daß alle mit dem Gasstrom kommuni
zierenden Volumina von dem Reaktanden durchströmt werden. Zu
diesem Zweck ist das erste von dem Reaktandenstrom erreichte
Ventil eine in Normalposition geschlossene Ausführung. Wenn an
dieser Stelle ein handelsübliches Ventil (zum Beispiel NUPRO
4BK-Ventil) eingesetzt wird, wird dieses so eingebaut, daß der
Ventilinnenraum in geschlossener, das heißt Normalposition, von
dem eingeleiteten Gas erfüllt wird. Dieser Ventilinnenraum bil
det die in dem in Fig. 1 gezeigten schematischen Aufbau erste
obere Ventilkammer 81. Der Ventilstößel 41 schließt in der Nor
malposition diese erste obere Ventilkammer 81 gegen eine in dem
Ventilblock 7 ausgesparte erste untere Ventilkammer 91 ab. Die
erste obere Ventilkammer 81 des ersten Ventiles ist durch eine
Ventilraumkorrespondenz 6 mit der zweiten oberen Ventilkammer
82 des zweiten von dem Reaktandenstrom erreichten Ventiles ver
bunden. Für dieses zweite Ventil wird eine in Normalposition
geöffnete Ausführung verwendet. In der Normalposition des zwei
ten Ventilstößels 42 dieses zweiten Ventiles ist dessen zweite
obere Ventilkammer 82 mit einer gleichfalls in den Ventilblock
7 hineingearbeiteten zweiten unteren Ventilkammer 92 verbunden.
Es sind je ein Strömungskanal für das Trägergas und das Spülgas
vorgesehen, wobei der Trägergaseinlaß 1 und der Spülgaseinlaß 2
seitlich des Ventilblocks 7 angeordnet sind und nach Abknickun
gen 8, 9 dieser Strömungskanäle ein Abschnitt 4 des Strömungska
nals für das Trägergas und ein Abschnitt 5 des Strömungskanals
für das Spülgas jeweils längs der Symmetrieachse der radialsym
metrischen Ventilanordnung verlaufen. Diese Abschnitte 4, 5 mün
den in den Trägergasauslaß 11, an den die Zuleitung zum Bei
spiel zum MOVPE-Reaktor angeschlossen werden kann, bzw. in den
Spülgasauslaß 12, der in ein Abgaß- System führt. Der längs der
Mittenachse des Ventilblockes 7 verlaufende Abschnitt 4 des Strö
mungskanals für das Trägergas weist Mündungen 21 von ersten Ver
bindungskanälen 31 zu jeweils einer ersten unteren Ventilkammer
91 auf. Der längs der Mittenachse des Ventilblockes 7 verlaufen
de Abschnitt 5 des Strömungskanals für das Spülgas weist Mündun
gen 22 von zweiten Verbindungskanälen 32 zu den zweiten unteren
Ventilkammern 92 auf. Bei Verwendung von Faltenbalgventilen
wird die jeweils erste obere Ventilkammer 81 nach außen durch
einen ersten Ventilbalg 51 und die jeweils zweite obere Ventil
kammer 82 jeweils durch einen zweiten Ventilbalg 52 nach oben
abgedichtet. Es können genausogut zum Beispiel Membran-Ventile
verwendet werden.
In der in Fig. 1 dargestellten Normalposition der Ventilstößel
41, 42 strömt das betreffende für die Zusammenmischung vorgese
hene Gas in den Reaktandeneinlaß 3, spült die erste obere Ven
tilkammer 81, strömt durch die Ventilraumkorrespondenz 6, spült
die zweite obere Ventilkammer 82 und die zweite untere Ventil
kammer 92 und gelangt durch den zweiten Verbindungskanal 32 in
den Strömungskanal 5, wo es von dem Spülgasstrom F aufgenommen
und in das Abgassystem abgeleitet wird. Der Reaktandenstrom
längs der mit A bezeichneten Pfeile spült also alle Volumina
der beiden Ventile als Spülgas im eigentlichen Sinn und wird
durch den Spülgasstrom als Träger aus dem Ventilblock 7 heraus
geführt. Wenn ein bestimmtes Gasquantum dem Trägergasstrom C
beigemischt werden soll, werden beide Ventile gleichzeitig umge
schaltet. Die Positionen der Ventilstößel 41, 42 werden gegen
einander vertauscht. Das Umschalten wird für beide Ventile syn
chron vorgenommen. Durch das Schließen des zweiten Ventiles
wird der Reaktandenstrom längst der mit A bezeichneten Pfeile
rückgestaut und das Gas strömt jetzt längs der mit B bezeichne
ten Pfeile durch die erste untere Ventilkammer 91 und dem ersten
Verbindungskanal 31 in den Strömungskanal 4 für das Trägergas.
Bei diesem erfindungsgemäßen Aufbau ist daher in der Phase des
Zumischens das gesamte auftretende Totvolumen nicht größer als
die Volumina der ersten unteren Ventilkammer 91 und des ersten
Verbindungskanals 31.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltung von sieben Gasen ist
in den Fig. 2 bis 4 dargestellt. Fig. 2 zeigt den in Fig.
1 im Schema dargestellten Längsschnitt. Die Schaltköpfe von
pneumatisch gesteuerten Faltenbalgventilen, zum Beispiel der
Firma NUPRO (Typ: SS-4BK-...-1C bzw. ...-10), werden mittels
der Gewinde 15 an den Ventilblock 7 angeschraubt. Fig. 3 zeigt
den Querschnitt durch den Ventilblock 7 mit den radialsymme
trisch um den längs der Symmetrieachse des Ventilblockes 7 ver
laufenden Abschnitt 4 des Strömungskanals für das Trägergas an
geordneten ersten Ventilkammern 81. Dieselbe Ansicht ergibt
sich bei einem Querschnitt durch die jeweils zweiten Ventilkam
mern in entgegengesetzter Blickrichtung. Die Ventilraumkorres
pondenzen 6, die ersten Verbindungskanäle 31 und die zweiten
Verbindungskanäle 32 sind jeweils Bohrungen von 2,5 mm Durch
messer. Durch eine derartige Verbindung der Ventile untereinan
der und mit den Strömungskanälen für die Trägergase sind eine
Vielzahl der sonst nötigen Dichtungs- oder Schweißverbindungen
vermeidbar. An der Oberfläche des Ventilblockes 7 sind alle
Bohrungen zum Einschweißen von CAJON-VCR-Schraubfittings aufge
weitet, die dem Anschluß zum übrigen Leitungssystem dienen. Um
glatte innere Übergänge zu erhalten, richten sich die exakten
Bohrungsdurchmesser nach den lichten Weiten der VCR-Fittings.
Alle Innenoberflächen und Ventildichtungssitze sind mechanisch
poliert. Die engsten Toleranzgrenzen müssen dabei an den Boh
rungen und Dichtflächen für die Ventile eingehalten werden.
Die Strömungskanäle für das Trägergas und das Spülgas besitzen
hinter dem Trägergaseinlaß 1 bzw. dem Spülgaseinlaß 2 eine
lichte Weite von 5 bis 6 mm. Hinter den Abknickungen 8, 9 sind
diese Bohrungen längs der Symmetrieachse des Ventilblockes 7
geführt und auf etwa 10 mm Durchmesser aufgeweitet. Diese
Kanäle münden in dem Trägergasauslaß 11 bzw. dem Spülgasauslaß
12.
Der Ventilblock 7 wird für den Betrieb mit einer Druckregelung
ausgestattet, die Druckdifferenzen zwischen Trägergasstrom C
und Spülgasstrom F automatisch ausgleicht. Dieser Ausgleich mög
licher Druckdifferenzen kann zum Beispiel durch eine Regelung
der Spülgasmenge in der VENT-Leitung erfolgen.
Im bezeichneten Normalzustand ist das Ventil auf der RUN-Seite
geschlossen und die Reaktanden werden durch den Reaktandenein
laß 3 und den oberen Ventilteil über das gleichzeitig geöffnete
VENT-Ventil in das Abgassystem geleitet (längs der mit A be
zeichneten Pfeile). Bei diesem Vorgang spülen die für die Mi
schung vorgesehenen Gase den größten Teil der vorhandenen Tot
volumina und Metalloberflächen in den Ventilkammern. Bei Ver
wendung handelsüblicher Ventile werden diese umgekehrt zu ihrer
vom Hersteller vorgesehenen Strömungsrichtung betrieben und
nicht im Hochdruckbereich eingesetzt.
Werden beide Ventile des von einem Reaktanden durchströmten Ka
nals gleichzeitig umgeschaltet, so gelangt der Reaktionsgasstrom
unmittelbar durch die jeweilige erste untere Ventilkammer 91
und den jeweiligen ersten Verbindungskanal 31 in den Strömungs
kanal 4 für das Trägergas und wird so zum Reaktor geführt
(längs der mit B bezeichneten Pfeile). Das verbleibende Totvo
lumen beschränkt sich auf wenige Kubikmillimeter und besteht
lediglich aus einer glatten Bohrung. Durch die radiale Anord
nung sind die Eintrittspunkte für alle Reaktionsgase relativ
zum Trägergas örtlich gleichwertig, das heißt die zusammenge
mischten Gasquanten überlappen zeitlich mit der Genauigkeit,
mit der sich die betreffenden Ventile durch eine geeignete Elek
tronik ansteuern lassen. Fig. 4 zeigt den in Fig. 3 gekenn
zeichneten Ausschnitt in Vergrößerung.
Ein vollständig aufgebauter erfindungsgemäßer Ventilblock wurde
in einer MOVPE-Anlage eingebaut und seit über einem Jahr betrie
ben. Die gesamte Anordnung ist leckgeprüft und verfügt über
eine He-Leckrate kleiner als 10-9 1 × mbar × s-1 nach außen und
über alle Ventilsitze. In diesem Fall werden pro Kanal ein nor
mal geschlossenes (RUN-Seite) und ein normal geöffnetes Ventil
(VENT-Seite) verwendet und über eine gemeinsame Druckleitung ge
steuert. Wie Photolumineszenz- und Transmissions-Elektronen
mikroskopuntersuchungen zeigen, lassen sich in der MOVPE-Anlage,
die für das Materialsystem (Al, Ga) As verwendet wird, bei Nor
maldruck Schichtfolgen mit einer Übergangsschärfe von 1 bis
maximal 2 atomaren Monolagen erzeugen. Die bisher kürzeste ver
wendete Schaltzeit lag bei 0,3 Sekunden und führte zu einer
GaAs-Schicht von 0,5 nm Schichtdicke.
Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel läßt sich durch eine
geringfügig veränderte Gasführung bzw. Radiusvergrößerung auf 8
bis 10 Reaktionsgase erweitern, ohne die entscheidenden Totvo
lumina wesentlich zu vergrößern. Der erfindungsgemäße Ventil
block kann auch in andersartigen Anwendungsfällen eingesetzt
werden, wobei gegebenenfalls eine Anpassung der Bohrungsdurch
messer möglich ist. Bei einer größeren Zahl von erforderlichen
Gaszuführungen lassen sich mehrere dieser Einheiten parallel
oder hintereinander koppeln.
Statt der Schaltköpfe von Ventilen können alternativ vollstän
dige Ventilkörper die als Kartusche ausgebildet sind in den Ven
tilblock 7 eingeschraubt werden. Dabei ist der Ventilkörper auf
minimalen Umfang reduziert und die für die Aufnahme der Ventile
nötigen Bohrungen vereinfachen sich erheblich. Die für die Boh
rungen einzuhaltenden Toleranzwerte verringern sich und die
Totvolumina werden weiter reduziert. Der Abfluß nach außen er
folgt durch zwei zusätzliche Elastomer-Dichtungen.
Alternativ können die Schaltköpfe von Hochdruckventilen (zum
Beispiel NUPRO-Typ HB) verwendet werden. Diese haben ein innen
liegendes Faltenbalgsystem, das zu einer geringfügig vergrößer
ten Einbautiefe führt und bezüglich der Spülbarkeit und Par
tikelfreiheit weitaus besser erscheint, da die Oberfläche des
Faltenbalgs gegenüber den anderen Ventilausführungen reduziert
ist. Allgemein kann man durch die Flexibilität bei der Verwen
dung von Ventilköpfen beliebige weitere Aspekte wie zum Bei
spiel Ventilstellungsanzeigen oder Gasprüfleitungen berücksich
tigen.
Will man den erfindungsgemäßen Ventilblock im Bereich niedriger
Drucke (10 bis 200 mbar) betreiben, so empfiehlt es sich, die
Bohrungen von den Ventilsitzen zu den Trägergasleitungen, das
heißt die jeweils ersten und zweiten Verbindungskanäle 31, 32
nicht exakt senkrecht zu den Trägergasleitungen, sondern in
Richtung des Hauptstroms angewinkelt anzuordnen, da die Gasge
schwindigkeiten und mittleren freien Weglängen der Gasteilchen
relativ hoch werden können und sich aus angewinkelten Verbin
dungskanälen gleichzeitig eintretende Gase weniger gegenseitig
beeinflussen.
Der Abstand der Bohrungen in diesem erfindungsgemäßen Ventil
block, der im wesentlichen durch die Dimensionen der außenlie
genden Ventilteile bestimmt wird, erlaubt die Anbringung zusätz
licher Öffnungen zum Beispiel für Heizelemente. Ferner können
über zwei weitere relativ dünne Bohrungen zur VENT- und RUN-
Leitung die Meßpunkte für einen Differenzdruckaufnehmer inte
griert werden.
Claims (7)
1. Gasmischsystem mit radialsymmetrisch an einem Ventilblock
angeordneten Ventilen und Strömungskanälen für Trägergas und
Spülgas, dadurch gekennzeichnet,
- - daß für jedes zur Mischung vorgesehene Gas zwei Ventile vor gesehen sind,
- - daß jeweils ein Reaktandeneinlaß (3) zum Einleiten dieses je weiligen Gases in den Ventilblock (7) vorhanden ist,
- - daß dieser jeweilige Reaktandeneinlaß (3) jeweils in einer er sten oberen Ventilkammer (81) des jeweiligen ersten Ventils mündet,
- - daß in dem Ventilblock (7) jeweils eine an die jeweilige erste obere Ventilkammer (81) angrenzende erste untere Ventilkammer (91) ausgespart ist,
- - daß das jeweilige erste Ventil jeweils einen ersten Ventil stößel (41), der aus seiner Normalposition in vom Ventilblock (7) wegweisender Richtung bewegt wird, besitzt,
- - daß dieser jeweilige Ventilstößel (41) in seiner Normalposi tion die jeweils erste obere Ventilkammer (81) gegen die je weilige erste untere Ventilkammer (91) abdichtet,
- - daß aus der jeweiligen ersten unteren Ventilkammer (91) je weils ein erster Verbindungskanal (31) herausgeführt ist,
- - daß dieser jeweilige erste Verbindungskanal (31) jeweils eine Mündung (21) in einen längs der Symmetrieachse der radialsymme trischen Ventilanordnung verlaufenden Abschnitt (4) des Strö mungskanals für das Trägergas aufweist,
- - daß aus der jeweiligen ersten oberen Ventilkammer (81) jeweils eine Ventilraumkorrespondenz (6) herausgeführt ist,
- - daß diese jeweilige Ventilraumkorrespondenz (6) jeweils in eine zweite obere Ventilkammer (82) des jeweiligen zweiten Ventiles mündet,
- - daß in dem Ventilblock (7) jeweils eine an die jeweilige zwei te obere Ventilkammer (82) angrenzende zweite untere Ventil kammer (92) ausgespart ist,
- - daß das jeweilige zweite Ventil jeweils einen zweiten Ven tilstößel (42), der aus seiner Normalposition in zum Ventil block (7) hinweisender Richtung bewegt wird, besitzt,
- - daß dieser jeweilige zweite Ventilstößel (42) so angeordnet ist, daß er so weit aus seiner Normalposition bewegt werden kann, daß er die jeweilige zweite obere Ventilkammer (82) ge gen die jeweilige zweite untere Ventilkammer (92) abdichtet,
- - daß aus der jeweiligen zweiten unteren Ventilkammer (92) je weils ein zweiter Verbindungskanal (32) herausgeführt ist und
- - daß dieser jeweilige zweite Verbindungskanal (32) jeweils eine Mündung (22) in einen längs der Symmetrieachse der ra dialsymmetrischen Ventilanordnung verlaufenden Abschnitt (5) des Strömungskanals für das Spülgas aufweist.
2. Gasmischsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß der Durchmesser (d 1) des ersten Verbindungskanals (31) und der Durchmesser (d 2) des zweiten Verbindungskanals (32) höch stens 2,5 Millimeter betragen und
- - daß der Durchmesser (D 1) des Trägergasauslasses (11) am Ven tilblock (7) und der Durchmesser (D 2) des Spülgasauslasses (12) am Ventilblock (7) höchstens zehn Millimeter betragen.
3. Gasmischsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verhältnis des Durchmessers (d 1) des
ersten Verbindungskanals (31) zu dem Durchmesser (D 1) des Träger
gasauslasses (11) am Ventilblock (7) und das Verhältnis des
Durchmessers (d 2) des zweiten Verbindungskanals (32) zu dem
Durchmesser (D 2) des Spülgasauslasses (12) am Ventilblock (7)
höchstens ein Viertel betragen.
4. Gasmischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Oberteile
der Ventile mit dem jeweiligen Ventilstößel (41, 42) und dem je
weiligen Betätigungsmechanismus aus dem Ventilblock (7) aus
schraubbar sind.
5. Gasmischsystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventile einschließlich der Wandung
der jeweiligen unteren Ventilkammer (91, 92) und der Wandung der
jeweiligen oberen Ventilkammer (81, 82) als in den Ventilblock
(7) einsetzbare Kartusche ausgebildet sind.
6. Gasmischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere wie in
Anspruch 1 gekennzeichnete Ventilblöcke (7) zusammengeschaltet
sind.
7. Gasmischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die ersten Ver
bindungskanäle (31) jeweils so gerichtet sind, daß ein darin
geführter Reaktandenstrom (B) jeweils eine Geschwindigkeits
komponente mit derselben Richtung und Orientierung wie der Trä
gergasstrom (C) im Bereich der Mündungen (21) der ersten Ver
bindungskanäle besitzt, und daß die zweiten Verbindungskanäle
(32) jeweils so gerichtet sind, daß ein darin geführter Reak
tandenstrom (A) jeweils eine Geschwindigkeitskomponente mit
derselben Richtung und Orientierung wie der Spülgasstrom (F) im
Bereich der Mündungen (22) der zweiten Verbindungskanäle be
sitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3832423A DE3832423A1 (de) | 1988-09-23 | 1988-09-23 | Radiales gasmischsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3832423A DE3832423A1 (de) | 1988-09-23 | 1988-09-23 | Radiales gasmischsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3832423A1 true DE3832423A1 (de) | 1990-03-29 |
Family
ID=6363612
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3832423A Withdrawn DE3832423A1 (de) | 1988-09-23 | 1988-09-23 | Radiales gasmischsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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