DE3830677A1

DE3830677A1 - Kastenfoermige, stapel- und tragbare verpackung

Info

Publication number: DE3830677A1
Application number: DE19883830677
Authority: DE
Inventors: Klaus Schulz
Original assignee: HANS HOELL FLEISCHWARENFABRIK
Current assignee: HANS HOELL FLEISCHWARENFABRIK AG & CO. KG, 66557 I
Priority date: 1988-09-09
Filing date: 1988-09-09
Publication date: 1990-03-15
Also published as: DE3830677C2

Description

Die Erfindung betrifft eine kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung zum Lagern und Transport von Wurst, insbesondere von schimmelgereifter Rohwurst.

Schimmelgereifte, zellglasverpackte Rohwurst wurde bisher im Umkarton ungeordnet übereinander liegend gelagert und transportiert. Bei höheren Außentemperaturen und einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit kam es bei dieser Art der Lagerung zu einem erneuten Wachstum des auf der Wurstoberfläche befindlichen Schimmels und zumindest an einigen Stellen zu einer verstärkten Ammoniakbildung, die den pH-Wert (Maßzahl der Wasserstoffionenkonzentration) deutlich über den für den Bereich mikrobiologischer Stabilität zulässigen Wert von 5,0-5,5 anhob.

Außerdem wurde bei dieser Art der Lagerung der Rohwurst festgestellt, daß das unten liegende Produkt durch den an den Auflagestellen herrschenden erhöhten Druck Produktwasser freisetzt, das den aw-Wert (Maßzahl des zum Bakterienwachstum frei zur Verfügung stehenden Wassers) und damit die Luftfeuchtigkeit erhöhte und ebenfalls zu einem Wachstum von pathogenen Keimen, insbesondere von Staphylokokken, führte. Die Folge war eine eingeschränkte Lagerfähigkeit der Wurst, und in besonders schweren Fällen traten Lebensmittelvergiftungen, ausgelöst durch den äußerst resistenten Keim Staphylococcus aureus, auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das durch den Wegfall der pH-Barriere, sowie durch das Auftreten von Produktwasser infolge Druckstellen an der Wurstoberfläche ausgelöste Wachstum von pathogenen Keimen während der Lagerung und des Transports schimmelgereifter Rohwurst zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die kastenförmige Verpackung einen zur stehenden Aufnahme von Wurst mit Löchern versehenen Einsatz aufweist und in den Seitenwänden der kastenförmigen Verpackung jeweils miteinander korrespondierende Öffnungen vorgesehen sind.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Löcher in dem Einsatz kreisförmig sind.

Eine andere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Löcher in dem Einsatz oval sind.

Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen, daß die Öffnungen in den Seitenwänden kreisförmig sind.

Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, daß die Öffnungen in den Seitenwänden schlitzartig sind.

Vorteilhaft kann es auch sein, wenn die Öffnungen in den Seitenwänden oval sind.

Gemäß der Erfindung ist auch vorgesehen, daß der obere Teil der kastenförmigen Verpackung umklappbare Kanten aufweist.

Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht auch darin, daß der obere Teil der kastenförmigen Verpackung mit einem Deckel verschlossen ist.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die stehende Anordnung der Wurst eine druckfreie Lagerung möglich wird, und daß die sich korrespondierenden Öffnungen in den Wänden der kastenförmigen Verpackung für eine gute Durchlüftung und somit für eine entsprechende Produktabtrocknung und bei Lagerung im Stapel sorgen.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen dargestellt und im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 die erfindungsgemäße Verpackung in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 den Schnitt A-A aus Fig. 1 mit stehend angeordneter Wurst,

Fig. 3 den Einsatz für stehende Anordnung der Wurst in perspektivischer Darstellung

Fig. 4 den oberen Teil der kastenförmigen Verpackung mit umklappbaren Kanten in perspektivischer Darstellung,

Fig. 5 den Deckel der kastenförmigen Verpackung in perspektivischer Darstellung und

Fig. 6 einen Stapel kastenförmiger Verpackungen in perspektivischer Darstellung.

Der Aufbau der kastenförmigen, stapel- und tragbaren Verpackung 1 geht aus der perspektivischen Darstellung in Fig. 1 hervor. Die Seitenwände 4, 5, 6, 7 der Verpackung 1 sind mit Öffnungen 8 versehen, die bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der Verpackung 1 als Schlitze ausgebildet sind. Sie können auch ohne Einschränkung ihrer Funktion, die darin besteht, für eine gute Be- und Entlüftung der Wurst innerhalb der Verpackung zu sorgen, auch kreisförmig oder oval gestaltet sein.

Im Innern der Verpackung 1 befindet sich eine dem Grundriß der kastenförmigen Verpackung 1 angepaßte Einlage 2. Sie weist nebeneinander und übereinander angeordnete Löcher 3 auf, die, wie der in Fig. 2 dargestellte Schnitt A-A aus Fig. 1 zeigt, zur stehenden Aufbewahrung der Wurst 9 in der Verpackung 1 bestimmt sind. Für Stangenwurst sind diese Löcher 3 kreisförmig ausgebildet, wie in Fig. 1 und 3 dargestellt, für Wurstringe 9 in Fig. 2 weisen sie eine ovale Form auf.

Die stehende Anordnung der Wurst 9 erfolgt zweckmäßig mit dem Kopf 10 nach unten (Fig. 2). Die stehende Aufbewahrung hat den Vorteil, daß die Wurst 9, im Gegensatz zu der herkömmlich übereinander liegend gelagerten Wurst, druckfrei und berührungslos gelagert ist, und die Bildung von Produktwasser an der Oberfläche, das bei schlechter Durchlüftung zu einem Wachstum pathogener Keime führt, vermieden wird.

Fig. 4 und 5 zeigen in perspektivischer Darstellung den oberen Teil 11 der kastenförmigen Verpackung 1. Der obere Teil 11 der Verpackung 1 weist als Abschluß entweder umklappbare Kanten 12 auf (Fig. 4) oder ist mit einem Deckel 13 (Fig. 5) verschlossen. Beide Ausführungsformen geben der Verpackung 1 die notwendige Stabilität für das Aufeinanderstapeln einzelner Verpackungen 1, wie in Fig. 6 dargestellt.

Aus Fig. 6 geht weiterhin deutlich hervor, daß die Öffnungen 8 in den Wänden 4, 5, 6, 7 jeder einzelnen Verpackung 1 so angeordnet sind, daß sie sich beim stapelförmigen Aufbau der Verpackungen 1, beispielsweise zu einer Palette, direkt gegenüber stehen (korrespondieren). Dadurch ist eine gute Durchlüftung sowohl in Richtung A wie auch in Richtung B des Stapels 14 (Fig. 6) gewährleistet, was zu einer weiteren Abtrocknung der Wurstoberfläche und damit verbunden zu einer Senkung und Stabilisierung des aw-Wertes führt.

Claims

1. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung zum Lagern und Transport von Wurst, insbesondere von schimmelgereifter Rohwurst, dadurch gekennzeichnet, daß die kastenförmige Verpackung (1) einen zur stehenden Aufnahme von Wurst (9) mit Löchern (3) versehenen Einsatz (2) aufweist und in den Seitenwänden (4, 5, 6, 7) der kastenförmigen Verpackung (1) jeweils miteinander korrespondierende Öffnungen (8) vorgesehen sind.

2. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (3) in dem Einsatz (2) kreisförmig sind.

3. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (3) in dem Einsatz (2) oval sind.

4. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8) in den Seitenwänden (4, 5, 6, 7) kreisförmig sind.

5. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8) in den Seitenwänden (4, 5, 6, 7) schlitzartig sind.

6. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8) in den Seitenwänden (4, 5, 6, 7) oval sind.

7. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (11) der kastenförmigen Verpackung (1) umklappbare Kanten (12) aufweist.

8. Kastenförmige, stapel- und tragbare Verpackung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (11) der kastenförmigen Verpackung (1) mit einem Deckel (13) verschlossen ist.