DE3830232A1 - Berstschutzring aus faserwerkstoff - Google Patents
Berstschutzring aus faserwerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Berstschutzring aus Faserwerkstoff zur
Verhinderung des Austretens von mit hoher kinetischer Energie aus
einem Innenraum abgeschleuderter Teile durch ein Gehäuse.
Aus der DE-OS 29 50 752 ist beispielsweise ein gattungsgemäßer
Berstschutzring bekannt geworden, bei dem mehrere Lagen Fasermaterials
auf einem Gehäuse aufgewickelt sind. Um eine möglichst hohe Faseraus
nutzung zu erzielen, ist das Fasermaterial nur wenig oder überhaupt
nicht mit Harzmaterial durchtränkt. Hierdurch bleibt dieses elastisch
und kann sich bei Beanspruchung durch ein abgeschleudertes Teil derart
dehnen, daß die gesamte kinetische Energie aufgenommen wird. Nachtei
lig bei dieser Ausführung wirkt sich aus, daß bei der Energieumsetzung
mehr oder weniger nur der direkt von dem abgeschleuderten Teil getrof
fene Faserbereich an der Energieumsetzung beteiligt wird. Die nicht
direkt getroffenen Fasern werden somit nur geringfügig an der Energie
umsetzung beteiligt, was dazu führt, daß zur Erzielung einer hohen
Rückhaltewirkung sehr viele Faserlagen übereinander aufgewickelt sein
müssen. Dies jedoch ist mit einem hohen Gewicht verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Berstschutzring zu
schaffen, bei dem fast alle Faserstränge an der Energieumsetzung be
teiligt sind und somit eine möglichst leichte Ausführung des Berst
schutzringes erzielbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des Haupt
anspruches angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, daß bei Auftreffen
eines abgeschleuderten Teiles, beispielsweise eines Schaufelbruch
stückes, aus einer Gasturbine auf einen Bereich des Berstschutzringes
die getroffenen Fasern sich entlang ihrer gesamten zickzackartigen
Erschreckung dehnen können. Dies wird durch die reibungsarme Kraftum
lenkung an den Umlenkstiften erreicht, so daß die Faserstränge am
gesamten Umfang des Berstschutzringes fast gleichmäßig belastet wer
den. Durch diese erhebliche Gesamtlänge jeder belasteten Faser steigt
die durch den Faserstrang aufnehmbare Energie gegenüber herkömmlicher
Anordnungen um ein Vielfaches. Es wird vorteilhafterweise praktisch
das gesamte Fasermaterial also das gesamte Ringvolumen des Berst
schutzringes in die Energieumsetzung einbezogen, wodurch die Menge des
benötigten Materials und somit das Gewicht erheblich reduzierbar sind.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Umlenkstifte an
axial außerhalb des Fasernetzes befindlichen Fixierpunkte des Gehäuses
verankert. Dies ermöglicht eine wirksame Abstützung der auf die Um
lenkstifte wirkenden Kräfte, wobei die Breite des Berstschutzringes
unabhängig von konstruktiv bedingten Orten der Fixierpunkte festlegbar
ist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Umlenkstifte bei den
Stiftreihen an zwei ortsfesten steifen Ringen angebracht. Diese sind
vorzugsweise am Gehäuse angebracht. Dies ermöglichte eine einfache
Befestigung des Berstschutzringes an dem Gehäuse, wobei die Reak
tionskräfte der Stiftreihen dadurch auf das Gehäuse übertragbar sind,
das die steifen Ringe angeschraubt oder angeschweißt sind.
Vorzugsweise sind die Umlenkstifte radial angeordnet. Dies ermöglich
die Anbringung eines Vielzahl von Umlenkstiften am Umfang und somit
ein dichtgeknüpftes Fasernetz.
In weiterer Ausbildung der Erfindung umfassen die Umlenkstifte um
radiale Achsen drehbar gelagerte Rollen. Dies reduziert vorteilhafter
weise die Reibung bei der Umschlingung der Umlenkstifte, so daß eine
noch gleichmäßigere Belastung der Faserstrange entlang ihrer gesamten
Erstreckung möglich wird.
Der Winkel zwischen den Richtungen eines Faserstranges beidseitig
eines Umlenkstiftes beträgt zwischen 60 und 120°. Die Größe des Um
lenkwinkkels ist abhängig von den auftretenden Kräften an den Stiften
bzw. den Faserspannungen. Mit zunehmenden Umlenkkräften sind kleine
Winkel zu wählen. Bei großen Umlenkwinkeln wird vorteilhafterweise ein
dichtes Fasernetz erreicht und die zwischen zwei Umlenkstiften verlau
fenden Fasern werden nicht durch die Krümmung des Gehäuses behindert.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die
Kreuzungspunkte übereinanderliegender Faserstränge miteinander verbun
den. Dies kann mittels Verknotung oder mittels Verklebung der Faser
stränge erfolgen. Durch diese Verbindung übereinanderliegender Faser
stränge wird verhindert, daß abgeschleuderte Bruchstücke zwischen
einzelnen Fasersträngen durchgleiten. Dadurch kann die Maschenweite
des Fasernetzes und somit die Gesamtzahl der verwendeten Fasern redu
ziert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung weiter
erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Berstschutzringes,
Fig. 2 eine Berstschutzringbefestigung an einem Turbinengehäuse,
Fig. 3 eine alternative Ausführung des Berstschutzringes,
Fig. 4 eine Ansicht in axialer Richtung des Berstschutzringes,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des Berstschutzringes in schema
tischer Seitenansicht.
Wie in Fig. 1 zu sehen, besteht der Berstschutzring 1 im wesentli
chen aus zwei parallelen Stiftreihe 6 und 7, die aus über dem Umfang
verteilten Umlenkstiften 4 und 5 aufgebaut sind. Zwischen den Stift
reihen 6 und 7 ist ein Fasernetz 8 durch eine Vielzahl von zickzackar
tig verlegter Faserstränge gebildet, wobei die Faserstränge 11 abwech
selnd Umlenkstifte 4 und Umlenkstifte 5 umschlingen. Die Umlenkstifte
4,5 sind dabei mittels Zuggliedern 15 an Fixierpunkten 10 befestigt.
Wie in Fig. 2 gezeigt, kann die Fixierung der Umlenkstifte 4, 5 an
radial geteilten Gehäusen über Befestigungsschrauben 16 erfolgen.
Mittels dieser Befestigungsschrauben 16 sind die aneinander liegenden
Flansche 18 a, b zweier Gehäuseabschnitte 19 a, b verspannt. Der darge
stellte Umlenkstift 5 ist in einem U-förmigen Zugglied 15 gelagert,
welches wiederum über die Befestigungsschraube 16 an den Flanschen
18 a, b befestigt ist. Der Umlenkstift 5 dient ferner als Achsstift für
eine Rolle 14, mittels der die bei Beanspruchung des Berstschutzringes
auftretenden Reibungskräfte reduzierbar sind.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung, wobei die
beiden Stiftreihen 6 und 7 an steifen Ringen 2 und 3 angebracht sind.
Die Umlenkstifte 4, 5 sind radial ausgerichtet und beispielsweise mit
den Ringen 2, 3 verschweißt. Dabei können die steifen Ringe 2, 3 ana
log zu Fig. 2 als Flansche von Gehäuseabschnitten ausgebildet sein.
Die Faserstränge 11 sind dabei an Kreuzungspunkten 9 miteinander ver
bunden, was mittels Verknoten, Verkleben oder anderer geeigneter Ver
bindungsmittel geschehen kann.
In der axialen Ansicht des Berstschutzringes 1 gemäß Fig. 4 ist die
Verlegung der Faserstränge 11 zwischen Umlenkstiften 4 und 5 darge
stellt. Wie erkennbar, können an einzelnen Umlenkstiften 4 mehrere
Faserstränge 11 und 16 umgelenkt werden, die zu verschiedenen Umlenk
stiften 5 und 17 der anderen Stiftreihe geführt sind.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 sind Ringflansche 12 eines zylin
drischen Gehäuses 13 gezeigt, an denen die Umlenkstifte 4 und 5, ange
bracht sind. Hierdurch werden die aus konstruktiven Gründen erforder
lichen Ringflansche des Gehäuses 13 vorteilhafterweise zum Zweck der
Abstützung des Berstschutzringes 1 verwendet.
Claims (9)
1. Berstschutzring aus Faserwerkstoff zur Verhinderung des Austretens
von mit hoher kinetischer Energie aus einem Innenraum abgeschleu
deter Teile durch ein Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß in
beidseitigen Randbereichen zwei Reihen (6, 7) über dem Umfang ver
teilter, am Gehäuse (13) angebrachter Umlenkstifte (4, 5) vorgese
hen sind und Faserstränge (11) unter abwechselnder reibungsarmer
Umschlingung der Umlenkstifte (4, 5) der beiden Stiftreihen (6, 7)
zur Bildung eines gitterartigen Fasernetzes (8) zwischen den
Stiftreihen (6, 7) verlegt sind.
2. Berstschutzring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkstifte (4, 5) an axial außerhalb des Fasernetzes (8) befind
lichen Fixierpunkten (10) am Gehäuse (13) verankert sind.
3. Berstschutzring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkstifte (4, 5) der beiden Stiftreihen (6, 7) an zwei ortsfe
sten, steifen Ringen (2, 3) angebracht sind.
4. Berstschutzring nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenkstifte (4, 5) radial angeordnet sind.
5. Berstschutzring nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenkstifte (4, 5) um radiale Achsen drehbar
gelagerte Rollen (14) umfassen.
6. Berstschutzring nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Winkel zwischen den Richtungen eines Faserstran
ges (11) beidseitig eines Umlenkstiftes (4) zwischen 60° und
120° beträgt.
7. Berstschutzring nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß Kreuzungspunkte (9) übereinanderliegender Faser
stränge (11) miteinander verbunden sind.
8. Berstschutzring nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kreuzungspunkte (9) durch Verknotung der Faserstränge (11) gebil
det werden.
9. Berstschutzring nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kreuzungspunkte (9) durch Verkleben der Faserstränge (11) gebildet
werden.
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