DE3830089C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C17/00—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating
- C03C17/34—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with at least two coatings having different compositions
- C03C17/3411—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with at least two coatings having different compositions with at least two coatings of inorganic materials
- C03C17/3417—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with at least two coatings having different compositions with at least two coatings of inorganic materials all coatings being oxide coatings
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von planaren,
mit dielektrischen Schichtsystemen versehenen Glassubstraten, die als reflektierende,
entspiegelnde oder polarisierende Optiken eingesetzt werden
können, aus Rohren.
Planare, mit dielektrischen Schichtsystemen versehene Glassubstrate werden
als reflektierende, entspiegelnde oder polarisierende Optiken eingesetzt.
Üblicherweise werden für die Erzeugung der Schichten Aufdampf- und Sputtertechniken
eingesetzt, so z. B. Elektronenstrahlverdampfen, Ionplating,
Sputtering, Ionbeam-Sputtering, Ion Beam Assisted Deposition usw. Nachteilig
bei diesen Verfahren ist jedoch, daß die so hergestellten Schichten
nicht die Eigenschaften, insbesondere nicht die geringe Absorption, die
Brechzahl und die Kompaktheit des Ausgangsmaterials aufweisen. Ferner ist
die Schichtanzahl von hoch-/niedrigbrechenden Materialpaaren auf einige 10
bis maximal etwa 100 Schichten begrenzt. Weiterhin lassen sich mit den
bekannten Verfahren auch keine perfekten Schichten erzielen, so daß
innerhalb der Schichten noch gewisse Verluste (z. B. Absorption) von Licht auftreten,
die bei manchen Anwendungsfällen, z. B. bei der Reflexion
hochenergiereicher Laserstrahlen, sehr negative Auswirkungen zeigt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu finden, das es
erlaubt, mit dielektrischen Schichtsystemen versehene planare Glassubstrate
herzustellen, bei denen die einzelnen Schichten von höchster Reinheit
und Perfektion sind und bei denen die mögliche Zahl von Schichten ganz
erheblich höher als bei den bisherigen Schichtsystemen sein kann.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 4 beschriebenen
Verfahren gelöst.
Die Verfahren machen sich die Tatsache zunutze, daß bei den bekannten, für
die Innenbeschichtung von rohrförmigen Glasrohlingen für die Herstellung
von Lichtleitfasern benutzten Plasmabeschichtungsverfahren dielektrische
Schichten höchster Qualität erzeugbar sind. Diese Verfahren sind dem Fachmann
wohlbekannt und z. B. beschrieben in "Journal of the Electrochemical
Society, Band 123, Nr. 7, Juli 1976, Seiten 1079 bis 1083, D. Küppers et
al.: "Codeposition of Glassy Silica and Germania Inside a Tube by Plasma-Activated
CVD" oder in EP-OS 5 963, GB-OS 20 79 267, US-PS 42 62 035 oder
US-PS 43 49 582. Von diesen plasmainduzierten Abscheideverfahren sind die
gepulsten Verfahren, insbesondere das PICVD-Verfahren, wie es z. B. in US-PS
43 49 582 (= DE-AS 30 10 314) oder unter anderen Plasmaverfahren in
"Journal of Optical Communications" 8 (1987), 4, S. 122-129 beschrieben
sind, besonders geeignet.
Der Aufbau von dielektrischen Schichten zur Herstellung von reflektierenden,
antireflektierenden oder polarisierenden optischen Elementen an sich
ist Stand der Technik und z. B. in dem Standardwerk: H. A. Macleod, Thin
film optical filters, Adam Hilger Lim LT, Bristol, UK, erschöpfend beschrieben.
Sobald die Innenfläche des Rohres mit der gewünschten Anzahl
dielektrischer Schichten belegt worden ist, wird das Rohr zu einem planaren
Körper verformt. Diese Verformung eines Rohres zu einem planaren Körper
ist für sich ebenfalls wohlbekannt.
Die Verformung kann einmal erfolgen durch Kollabieren des Glasrohres zu
einem planaren Körper. Dabei wird das Rohr einseitig erhitzt, so daß es
beim Zusammenfallen einen flachen sandwichartigen Körper bildet.
Die erforderliche Wärme für das Erhitzen kann in Form von thermischer,
optischer oder elektrischer Energie zugeführt werden. Das Zusammenfallen
des Rohres zu dem sandwichartigen Körper kann durch Anlegen eines Unter
drucks im Rohr unterstützt werden.
Eine weitere Möglichkeit des Kollabierens des Glasrohres besteht darin,
das Glasrohr auf seine Erweichungstemperatur zu erwärmen und dann das erweichte
Glasrohr durch eine mechanische Verformung wie Flachdrücken oder
Flachwalzen in den planaren Zustand zu überführen (etwa analog zu z. B.
US-PS 45 29 426).
Das Innere des auf diese Weise flachkollabierten Rohres weist das gewünschte
planare Schichtpaket auf. Die Schichtdicken bleiben bei diesem Kollabier
prozeß unverändert. Das Schichtpaket ist weiterhin durch das Material
des benutzten Ausgangsrohres nach außen hin geschützt. An den Rändern
ist es natürlich deformiert und daher nicht brauchbar; sollte dies stören,
so kann der brauchbare Teil aus dem Sandwich herausgeschnitten werden.
Da beim Kollabieren die Schichten der "oberen" und "unteren" Hälfte des
Glasrohres aufeinander zu liegen kommen, enthält der fertige planare Körper
doppelt so viel Schichten, wie ursprünglich in dem Rohr erzeugt worden
sind. Die innerste Schicht des planaren Körpers, die ja aus der aufeinander
gelegten innersten Schicht des Glasrohres besteht, hat somit die doppelte
Stärke im Vergleich zu den übrigen Schichten. Bei der Belegung des Glas
rohres mit den Schichten ist daher darauf zu achten, daß die zuletzt er
zeugte, d.h. innerste dielektrische Schicht in dem Glasrohr nur mit der
halben Sollstärke erzeugt wird, damit nach dem Kollabieren des Glasrohres
alle Schichten die Solldicke besitzen. Es ist weiterhin einleuchtend,
daß die Schichten zur innersten Schicht gesehen symmetrisch aufgebaut
sind, was bei der Abfolge der verschiedenen Schichten (Schicht-Design)
zu berücksichtigen ist. Da jedoch die Anzahl der Schichten sehr hoch sein
kann (einige 100 bis einige 1000), bedeutet die Symmetrie keine Einschränkung
beim Schicht-Design.
Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen ist das aus den dielektrischen
Schichten bestehende Schichtenpaket nach außen hin durch Glasschichten
begrenzt bzw. geschützt. Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, bei denen
bevorzugt ist, wenn das Schichtenpaket außen ist und der Lichtstrahl,
bevor er auf das Schichtenpaket stößt, nicht erst eine Glasschicht passie
ren muß. Derartige Anordnungen sind z. B. als Frontspiegel für hochenergie
reiche Lichtstrahlen geeignet, die beim Durchtritt durch eine Glasschicht
in dieser Veränderungen hervorrufen würden. Derartige planare Schicht
systeme mit außenliegenden Schichten lassen sich dadurch herstellen, daß
das mit der Innenbeschichtung versehene Rohr in Axialrichtung, d. h.
längs, aufgetrennt, aufgeschnitten oder aufgesprengt wird, daß man das
Rohr dann auf Erweichungstemperatur bringt, das erweichte Rohr längs der
Trennaht aufklappt und anschließend das aufgeklappte Rohr einebnet. Die
Techniken zur Erzeugung eines planaren Körpers aus einem zylindrischen
durch Aufschneiden in Längsrichtung und Strecken sind bereits aus der
Anfangszeit der Fenster- und Spiegelglasproduktion allgemein bekannt.
Bei einem solchen Glassubstrat mit außenliegendem Schichtsystem ist es
empfehlenswert, wenn das Schichtenpaket nach außen hin durch eine vorzugs
weise 1-5 µm starke SiO2-Schicht als Schutzschicht abgeschlossen wird.
Die Größe der erzeugbaren planaren beschichteten Substrate hängt von dem
Durchmesser der innenbeschichteten Rohre ab. Man wird sich üblicherweise
bemühen, möglichst Rohre mit großem Durchmesser einzusetzen, da dann die
entstehenden planaren Substrate eine große brauchbare Fläche besitzen.
Als Rohre können nicht nur die üblichen Rohre mit rundem Querschnitt ein
gesetzt werden, sondern auch Rohre mit eckigem, insbesondere rechteckigem
Querschnitt, z. B. Vierkantrohre.
Bei Verwendung von Vierkantrohren können diese an den Kanten aufgetrennt
werden. Die erhaltenen Innenseiten können ohne Umformschritt eingesetzt
werden.
Das Verfahren erlaubt die Herstellung von planaren Glassubstraten, die
mit einer bis dahin unerreichten Anzahl von dielektrischen Schichten
höchster Güte versehen werden können.
Gemäß dem in Journal of Optical Communications 8 (1987) 4, S. 125-128
beschriebenen Plasma-Impuls CVD (PICVD)-Verfahren wurde ein 125 cm langes
Quarzglasrohr mit einem Innendurchmesser von 17 mm und einer Wandstärke
von 1,4 mm auf einer Länge von 65 cm beschichtet. Die Frequenz des Mikro
wellengenerators betrug 2,45 GHz, die Impulsdauer betrug 1,3 ms und die
Impulspause 11 ms. Die mittlere Mikrowellenleistung betrug 0,75 KW, das
Quarzglasrohr hatte eine Temperatur von 1100°C. Der Druck im Beschichtungs
bereich betrug 3 mbar, es wurde ein Massenfluß von 50 ml/min SiCl4-Gas,
2 ml/min CF2Cl2-Gas und 200 ml/min O2-Gas aufrechterhalten. Zusätzlich
wurde noch ein sinusförmig zwischen 0 und 5 ml/min schwankender GeCl4-
Gasstrom zugegeben. Die Sinus-Periodendauer betrug 8,1 s. Die Beschichtungs
dauer betrug insgesamt 8100 s, was 1000 hoch- und 1000 niedrigbrechenden
Schichten entspricht. Die Beschichtungsrate bzw. das im Rohr erzeugte
Schichtdickenwachstum betrug etwa 1,7 µm/min.
Das beschichtete Quarzrohr wurde auf eine Temperatur von etwa 2000°C erhitzt
und zwischen zwei mit Inertgas gespülten Walzen aus Kohlenstoff zu einem
Streifen flachgedrückt. Der Reflexionsgrad des Streifens liegt oberhalb
0,99.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem einzigen Unterschied, daß statt eines
runden Rohres ein Rohr mit einer rechteckigen Querschnittsfläche von
10×22 mm2 (lichte Weite) eingesetzt wurde. Die Beschichtungsrate betrug
etwa 2 µm/min. Aus dem beschichteten Rechteckrohr wurden die Breitseiten
mittels einer Diamantsäge herausgeschnitten. Im Gegensatz zu der Beschichtung
des runden Rohres war nur der mittlere Bereich der Breitseiten brauchbar,
da die Dicke der Beschichtung in der Nähe der Kanten des Rechteckrohres
abnahm. Die Breite des nutzbaren mittleren Bereichs des Breitseitenstreifens
betrug etwa 11 mm, was etwa 50% der Gesamtbreite von 22 mm entsprach.
Der Reflexionsgrad des Streifens im nutzbaren Bereich lag oberhalb 0,99.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von planaren, mit dielektrischen Schichtsystemen
versehenen Glassubstraten, die als reflektierende, entspiegelnde
oder polarisierende Optiken eingesetzt werden können, aus
Rohren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche eines Rohres mit einer gewünschten Anzahl dielektrischer
Schichten belegt wird und daß durch Flachkollabieren des
Glasrohres der planare Körper erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr durch einseitiges Erhitzen mit oder ohne Unterdruck im
Rohr flachkollabiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr durch Erweichen und anschließendes Flachdrücken flachkollabiert
wird.
4. Verfahren zur Herstellung von planaren, mit dielektrischen Schichtsystemen
versehenen Glassubstraten, die als reflektierende, entspiegelnde
oder polarisierende Optiken eingesetzt werden können, aus
Rohren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche eines Rohres mit einer gewünschten Anzahl dielektrischer
Schichten belegt wird und daß durch axiales Auftrennen des
Rohres, Aufklappen des erweichten Rohres längs der Trennaht und anschließendes
Einebnen der planare Körper erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit wenigstens einer ebenen Oberfläche versehenes Rohr beschichtet
wird und daß durch Abtrennen der ebenen Oberfläche von dem
Rohr der planare Körper erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rohr mit quadratischer oder rechteckiger Querschnittsfläche
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche des Rohres mittels eines Plasma-Abscheideverfahrens
belegt wird.
Priority Applications (1)
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DE19883830089 DE3830089A1 (de) | 1988-09-03 | 1988-09-03 | Verfahren zur herstellung von planaren, mit dielektrischen schichtsystemen versehenen glassubstraten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883830089 DE3830089A1 (de) | 1988-09-03 | 1988-09-03 | Verfahren zur herstellung von planaren, mit dielektrischen schichtsystemen versehenen glassubstraten |
Publications (2)
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DE3830089A1 DE3830089A1 (de) | 1990-03-15 |
DE3830089C2 true DE3830089C2 (de) | 1990-07-05 |
Family
ID=6362298
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883830089 Granted DE3830089A1 (de) | 1988-09-03 | 1988-09-03 | Verfahren zur herstellung von planaren, mit dielektrischen schichtsystemen versehenen glassubstraten |
Country Status (1)
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