DE383003C - Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten Nachrichten - Google Patents

Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten Nachrichten

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DE383003C
DE383003C DE1921P0042764 DEP0042764D DE383003C DE 383003 C DE383003 C DE 383003C DE 1921P0042764 DE1921P0042764 DE 1921P0042764 DE P0042764 D DEP0042764 D DE P0042764D DE 383003 C DE383003 C DE 383003C
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    • G09C3/00Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text
    • G09C3/04Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text wherein the operative connections between the keys and the type-bars are automatically and continuously permuted, during operation, by a coding or key member
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 9. OKTOBER 1923
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42 η GRUPPE 14
(P 42764 IXJ42n)
James Powers in New York, V. StA.
Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten Nachrichten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. September 1921 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni iqii die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerilca vom 22. Juli 1916 beansprucht.
Die Erfindung bezieht sich auf eine A7Or- Art und Weise der Benutzung dieser Ma-
richtung zum Niederschreiben und Entziffern schine, die auch als Chiffrebildungs- und
von chiffrierten Nachrichten. Sie besteht aus -Übersetzungsvorrichtung bezeichnet werden
einer selbsttätigen Vorrichtung, die als Chiff- kann. Die Erfindung hat zum Zweck, eine
riermaschine bezeichnet werden soll, und der Vorrichtung zu geben, die Nachrichten in
chiffrierter Schrift übermittelt, ohne daß dabei die Verwendung von Codes und anderen ähnlichen Hilfsmitteln notwendig ist. Gleichzeitig erhält man ein verbessertes Chiffriersystem, das eine Entzifferung ohne Kenntnis des Schlüssels unmöglich macht.
Ferner bezweckt die Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die in Verbindung mit einer gewöhnlichen Schreibmaschine sowohl ίο zum Niederschreiben als zum übersetzen der Nachrichten benutzt werden kann.
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, mittels einer einfach herzustellenden und zu benutzenden Vorrichtung eine praktisch unbegrenzte Anzahl von Chiffresystemen zu bilden, so daß gewünschtenfalls die Chiffre täglich gewechselt werden kann.
Weiter bezweckt die Erfindung, eine Chiffriermaschine zu schaffen, die in Verbindung ao mit einer gewöhnlichen Schreibmaschine des Absenders und einer gleichartigen Schreibmaschine des Empfängers benutzt werden kann, um irgendeine chiffrierte Nachricht in der gewöhnlichen Weise wie mit einer Schreibmaschine niederzuschreiben und zu übersetzen, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Nachricht durch einen Unbefugten entziffert wird.
Gegenwärtig ist es üblich, bei der Niederschrift und der Übersetzung chiffrierter Nachrichten verschiedene Codes zu benutzen, was natürlich erfordert, daß der Absender und der Empfänger übereinstimmende Codes besitzen, so daß, wenn einer davon abhanden kommt, die Chiffre von Unbefugten leicht entziffert werden kann. Infolgedessen ist es im diplomatischen und sonstigen Verkehr üblich, zur Vermeidung der erwähnten Möglichkeit die Chiffre von Zeit zu Zeit zu wechseln, natür-Hch muß aber jeder Regierungsvertreter oder sonst Beteiligte, gleichgültig, wo er sich befindet, ein Exemplar desselben Codes haben und von allen Änderungen benachrichtigt werden. Abgesehen von diesem Übelstande erfordert die Niederschrift und die Übersendung derartiger chiffrierter Nachrichten die unbequeme Benutzung eines solchen Codes, während vermöge der Erfindung mittels einer gewöhnlichen Schreibmaschine eine Chiffre unmittelbar gebildet und übersetzt werden kann, ohne daß man einen Code oder irgend etwas anderes braucht, außer der Maschine und dem Schlüssel zu ihrer Einstellung", der im vorliegenden Fall aus einem Zahlenpaar besteht, das der Absender und der Empfänger leicht behalten kann oder das leicht auf irgendeinem anderen Wege, z.B. telegraphisch, übermittelt werden kann als auf demjenigen, den die Nachricht selbst nimmt. Die Erfindung macht also alle Codesysteme und Codes entbehrlich und erspart den bei deren Gebrauch eintretenden Verlust an wertvoller Zeit. Außerdem können mit Hilfe der Erfindung zahllose Chiffrearten oder neue Buchstabenkombinationen hergestellt und tag-Hch gewechselt werden, so daß unter Verwendung einer solchen Maschine der Absender verschiedene chiffrierte Nachrichten an verschiedene Vertreter schicken kann, ohne daß einer von ihnen außer dem richtigen Empfänger diese Nachrichten lesen kann.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt. Abb. ι ist eine Seitenansicht der Vorrichtung. Abb. 2 ist eine Teilansicht von oben. Abb. 3 ist eine Oberansicht des Teils, der als Chiffrebildungs- und -Übersetzungsvorrichtung bezeichnet werden soll, und
Abb. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie 4-4 in Abb. 3.
Die Maschine besteht in ihrer bevorzugten Ausführungsform aus einer gewöhnlichen Schreibmaschine 2 mit der üblichen Tastatur 3 und Typenhebeln 4. Bei der dargestellten Ausführungsform steht diese Schreibmaschine vorzugsweise auf einem geeigneten Fuß 5, der mit seinem einen Ende, vorzugsweise gegenüber der Schreibmaschinentastatur, einen Unterbau 6 bildet. Letzterer ist mit einem Dreifuß 7 versehen, der ein Lager 8 und eine Laufschiene 9 für die Tragplatte der Chiffrebildungs- und -Übersetzungsvorrichtung trägt. Letztere besteht aus einer drehbaren Scheibe 10, die eine Reihe im Kreis angeordneter heralxlrückbarer Tasten 11 trägt, deren Typen denen der Tastatur einer Schreibmaschine entsprechen. Die Tasten bestehen bei der vorliegenden Ausführungsform aus unter Federdruck stehenden Kolben, die mit ihrem oberen Ende in der Scheibe 10 und mit ihrem unteren Ende in einem Schneckenrad 12 geführt sind. Die obere Scheibe 10 ist mit dein Schneckenrad in geeigneter Weise, z. B. durch Bolzen 13, verbunden, so daß sie sich !-.ei Drehung des Schneckenrades 12 mittels einer Schnecke 14 mit dem Schneckenrad zusammen dreht. Die Schnecke 14 kann mittels einer Kurbel 15 gedreht werden, und die richtige Betätigung der Schnecke 14 kann in der Weise gesichert werden, daß ihr Körper von einem Sicherheitsschloß gebildet wird, während das Ende der Kurbel 15 einen Schlüssel bildet, so daß man die Schnecke 14 nur mittels der zugehörigen Kurbel drehen kann. Bei den zahlreichen Kombinationen derartiger Sicherheitsschlösser, z. B. des Yale-Schlosses, ist es klar, daß die Vorrichtung zur Chiffrebildung und -übersetzung hierdurch wirksam gegen mißbräuchliche Benutzung gesichert werden kann. Die Schnecke 14 ruht in Lagern 16, die von einem Teil des Unterbaues getragen werden.
An der Scheibe ίο ist ein Gehäuse 17 befestigt, das zusammen mit dem noch zu erwähnenden festen Teil 24 das Schneckenrad 12 einschließt, wobei der Teil 24 mit einer Öffnung 18 versehen ist, durch die hindurch die Schnecke 14 mit dem Schneckenrad 12 in Eingriff kommen kann. Die aus dem Schnekkenrad 12, der oberen Scheibe 10 und dem Gehäuse 17 gebildete drehbare Trommel hat eine Mittelachse 19, die in das Lager 8 hinein und zweckmäßig durch dieses Lager hindurch reicht. Die Achse ist an ihrer unteren Seite zur Erleichterung der Drehung der Trommel mit einem Kugellager 20 versehen. Ebenso ist die Unterseite des Schneckenrades 12 mit einer Laufrinne 21 versehen, und zwischen dieser und der Laufrinne der Schiene 9 des Unterbaues können geeignete Kugellager 22 angeordnet sein, mittels deren die Trommel auf dem Unterbau aufruht. Das untere Ende der Achse 19 kann so eingerichtet sein, daß man die Vorrichtung plombieren kann, so daß ein unbefugter Eingriff in die Vorrichtung unmittelbar festgestellt werden kann, da die.
Plombe bei einer Entfernung der Scheibe verletzt sein muß.
An dem Dreifuß 7 sind Vorsprünge 23 angebracht, an denen ein Streifen 24 befestigt ist, der mit der vorher erwähnten Trommel 17 eine vollständige Umhüllung für die meisten der vorher beschriebenen Teile bildet. Die Trommel 17 und das Band 24 tragen auf ihrer Außenseite aufeinander passende Marken, deren Bezeichnungen Schlüsselnummern genannt werden sollen. Die Trommel trägt eine Reihe von Zahlen, beispielsweise von r bis zu irgendeiner beliebigen der Zahl der Typen der Schreibmaschine entsprechenden Zahl. Diese Reihe ist mit 25 bezeichnet. In gleicher Weise trägt das Band 24 eine kreisförmig angeordnete Reihe von Zahlen bei 26. Diese Zahlenreihe kann dieselbe wie die auf der Trommel oder von ihr verschieden sein. Die beiden Zahlenreihen bilden die Scihlüsselnummern der Maschine, so daß man beim Drehen der Trommel mittels der Kurbel jede Zahl der Trommel auf jede beliebige Zahl auf dem Streifen einstellen kann, welch letzterer natürlich feststeht und nicht drehbar ist, so daß, wie in Abb. 1 dargestellt, die Zahl 1 auf die Zahl 11, die Zahl 2 auf die Zahl 12 usw. eingestellt werden kann.
Mit jedem Typenhebel 4 der Schreibmaschine ist mittels eines Verbindungs-Stückes 27, das beispielsweise aus Draht bestehen kann, je ein Hebel 28 verbunden, der am hinteren Ende bei 29 im Fuß 5 drehbar gelagert ist, während das vordere Ende jedes Hebels bei 30 aufwärts gebogen ist. Diese aufwärts gebogenen Enden liegen kreisförmig so, daß jedes Ende durch irgendeine der j Tasten 11 der Vorrichtung betätigt werden kann, wenn diese auf ihrem Dreifuß 7 gedreht wird. .
Bei dem dargestellten Beispiel sind die Umschalttaste und die Spatiumtaste der Schreibmaschine nicht mit der Chiffrebildungs- und -Übersetzungsvorrichtung verbunden, sondern werden durch den Benutzer in üblicher Weise betätigt, erstere, um große oder kleine Buchstäben zu schreiben, und letztere, um die Zwischenräume zwischen den Wörtern zu bilden.
Wenn, der Benutzer eine chiffrierte Mitteilung übersenden will, so dreht er die Typenscheibe in irgendeine Stellung, bei der die Typen andere sind als diejenigen der Schreibmaschine. Mit anderen Worten, er dreht die Scheibe so, daß der Buchstabe A der Chiffriervorrichtung einen anderen Typenhebel der Schreibmaschine als den für die Type A betätigt. Wenn beispielsweise der Benutzer das Wort »POWERS« chiffriert übermitteln will, so stellt er die Scheibe so ein, daß der Buchstabe P einen anderen Typenhebel der Schreibmaschine als denjenigen für den Buchstaben P betätigt, d. h., er stellt sie beispielsweise so ein, daß die Taste P beim Herabdrücken auf die Scheibe z. B. den Typenhebel A der Schreibmaschine herabdrückt, während die Taste O aus der Scheibe denjenigen Typenhebel herabdrückt, der ihn gemäß der Einstellung der Scheibe entspricht usw., so daß also, wenn der Benutzer das Wort »POWERS« schreibt, die Schreibmaschine irgendein unverständliches Wort schreibt, das jedoch immer dasselbe ist, solange dieselbe Schlüsselnummern benutzt werden. Dieses Wort kann z. B. »A?0,U9« sein, vorausgesetzt, daß in Abb. 2 die Scheibe beispielsweise um 24 Buchstaben nach rechts gedreht worden ist, so daß der Buchstabe P dem Buchstaben A der Schreibmaschine entspricht. Es ist natürlich klar, daß das eben erwähnte unverständliche Wort nicht notwendigerweise dasjenige ist, das mit der gewöhnlichen Schreibmaschine geschrieben wind, weil diese Buchstaben nicht in der Reihenfolge stehen, wie sie auf allen Schreibmaschinen angeordnet sind, sie sollen vielmehr nur als Beispiel dienen.
.Aus dem vorhergehenden ist ersichtlich, daß n« die Geber- und Empfängerscheibe gleich sein müssen, so daß, wenn die Geberscheibe auf die Schlüsselnummern 1 bis 11 eingestellt ist und hierdurch die Schreibmaschine ein gewisses unverständliches Wort schreibt, und wenn ferner der Empfänger seine Scheibe auf dieselben Schlüsselnummern einstellt und die Tasten entsprechend diesem unverständlichen Wort herabdrückt, seine Schreibmaschine das Wort »POWERS« schreiben muß.
Wenn der Benutzer seine Typenscheibe mit der Trommel 17 in der angegebenen Weise
einstellt, so werden hierdurch die Schlüsselnummern auf der Außenseite der Trommel in eine bestimmte Beziehung zu den Schlüsselnummern der Reihe 26 gebracht, und wenn dies die Beziehung 1 bis 11 ist, so daß beim Schreiben des Wortes »POWERS« ein unverständliches Wort wie das erwähnte gebildet wird, so sind die Schlüsselnummern 1 bis 11. Infolgedessen braucht der Benutzer, wenn der Empfänger die verwendeten Schlüsselnummern seiner chiffrierten Mitteilungen nicht kennt, dem Empfänger der Mitteilung nur die Schlüsselnummern 1 bis 11 zu telegraphieren, worauf der Empfänger der Nachrieht seine Vorrichtung so einstellt, daß die Zahl ι der Typenscheibe auf die Zahl 11 der Reihe 26 eingestellt ist. Wenn er dann die Tasten herabdrückt, die die Buchstaben des unverständlichen chiffrierten Worts tragen, beispielsweise »A?O,U0«, so wird seine Schreibmaschine das Wort »POWERS« schreiben.
Durch die Benutzung dieser Chiffrebildungs- und -Übersetzungsvorrichtung können der Absender und der Empfänger, die jeder gleichartige Schreibmaschinen und Chiffriermaschinen haben, irgendeine beliebige chiffrierte Nachricht niederschreiben und übersetzen, wobei die Chiffre nötigenfalls täglich wechseln kann, indem einfach abweichende Schlüsselnummern eingestellt werden, ohne daß Codes oder andere ähnliche Hilfsmittel notwendig sind. Durch Drehung der Scheibe kann irgendeine beliebige Buchstabenkombi nation erhalten werden, deren Zahl nur durch die möglichen Kombinationen zwischen den Buchstaben, Zahlen und anderen Typen der Schreibmaschine begrenzt ist, denn es ist ersichtlich, daß der Buchstabe A der Chiffriermaschine statt des Buchstaben P auf der Schreibmaschine ebensogut das Fragezeichen, den Punkt oder eine Zahl schreiben kann. Daraus ergibt sich, daß beispielsweise ein Regierungsvertreter nicht imstande ist, dieNachrichten eines anderen zu entziffern, da jeder Vertreter andere Schlüsselnummern haben kann, so daß verschiedene Vertreter ihrer Regierung verschiedene Nachrichten schicken können und keiner von ihnen die Nachrichten der anderen lesen kann, während die Regie- ; rung alle diese Nachrichten entziffern kann, obwohl sie mit denselben Chiffriervorrichtun- · gen und Schreibmaschinen hergestellt sind. ] Es können also tausende von Personen gleiche ; Chiffriermaschinen und Schreibmaschinen : haben, und trotzdem kann keiner von ihnen die I Nachrichten eines anderen lesen, wenn er ' nicht die entsprechenden Schlüsselnummern kennt.
Ferner ergibt sich, daß es nicht nötig ist, die gewöhnlichen Codes zu wechseln oder neue i Chiffrearten zu entwerfen, da mit einer Chiffriermaschine der beschriebenen Art deren Eigentümer so · viele Kombinationen von Buchstaben und anderen Typen, also Chiffrearten, verwenden kann, wie es dieverschiedene Anordnung der Buchstaben auf der Schreibmaschine gestattet; diese Kombinationen sind nahezu zahllos. Außerdem ist infolge der Schlüsselkurbel die unbefugte Benutzung der Maschine verhindert und durch die Plombier ungs vorrichtung die Entdeckung bei unbefugter Benutzung gewährleistet. Selbst wenn also die Nachricht unterwegs gestohlen wird und selbst, wenn dem Dieb eine dieser Chiffriermaschinen zur Verfügung steht, so kann er trotzdem die chiffrierte Nachricht nicht entziffern, wenn er nicht die Schlüsselnummern kennt, die ja der Empfänger nur im Gedächtnis hat oder die, wie erwähnt, auf andere Weise übermittelt werden können. Mit anderen Worten, ohne die richtigen Schlüsselnummern ist die Maschine unbrauchbar, um irgendeine damit geschriebene Nachricht zu entziffern, und da diese Schlüsselnummern im Gedächtnis der Benutzer bleiben, so können sie nicht festgestellt werden, wie dies der Fall ist, wenn sie in einem Buch oder in anderer Weise schriftlich aufgezeichnet sind, sie können also niemals in falsche Hände kommen.
Es ist auch klar, daß der Absender einer Mitteilung bestimmte Schlüsselnummern für den Empfänger haben kann, der bei der Beantwortung ganz andere Schlüsselnummern verwenden kann, die vorher vereinbart oder gewünschtenfalls auf andere Weise als die Nachricht übermittelt werden können.
Es ergibt sich also schließlich, daß mittels einer sehr einfachen und billigen \rorrichtung und unter Verwendung üblicher Schreib- io·.--masehinen die Erfindung ein verbessertes System zur Bildung und Übersetzung von Chiffrearten ergibt, das je nach Bedarf von Tag zu Tag gewechselt werden kann und mittels dessen verschiedene Benutzer verschiedene Nachrichten senden können, ohne daß der eine die Mitteilungen des anderen entziffern kann, obwohl sie alle gleiche Maschinen benutzen.
Außer den bereits beschriebenen Vorzügen kann eine Maschine dieser Art leicht so eingerichtet werden, daß sie für fremdsprachigen Schriftwechsel benutzt werden kann, wenn man beispielsweise eine Nachricht in russischer Sprache senden will, die für einen Kenner dieser Sprache mehr oder weniger unverständlich ist. Wenn beispielsweise ein Benutzer eine Nachricht in russischer Sprache nach Rußland senden will, so ist es nur nötig, daß die Schreibmaschine mit russischen Typen versehen wird, während die Chiffriermaschine lateinische Typen trägt. Wenn man dann die lateinischen Typen der Chiffriermaschine her-
abdrückt, so schreibt die Schreibmaschine in russischer Schrift, so daß ein Angestellter des Empfängers in Rußland, der natürlich die russischen Buchstaben kennt, aber nicht notwendigerweise die Sprache des Absenders, nur die Typen seiner Chiffriermaschine herabzudrücken braucht, die in diesem Fall mit russischen Typen versehen ist, worauf seine Schreibmaschine, die natürlich mit lateinisehen Typen versehen ist, die Mitteilung in der Sprache des Absenders für den Empfänger wiedergeben würde. Diese Mitteilung würde aber mehr oder weniger unverständlich für den Angestellten sein, wenn er die Sprache des Absenders nicht kennt, während die ursprünglich in dieser Sprache niedergeschriebene Mitteilung trotz der russischen Schrift ihm ebenfalls unverständlich sein würde, weil die russischen Buchstaben erheblich durcheinandergebracht sein würden, die Worte nicht an richtiger Stelle ständen u. dgl.

Claims (6)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Vorrichtung zum Niederschreit-en und Entziffern (Geben und Empfangen) von chiffrierten Nachrichten unter Verwendung von mit Tasten versehenen Einrichtungen, die beim Niederschreiben und beim Entziffern mit einstellbaren Umschaltern 0. dgl. zum Verwandeln einer Zeichenfolge der einen Tasteneinrichtung in eine bestimmte Zeichenfolge der anderen Tasteneinrichtung verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Niederschreiben oder zum Entziffern eine als Ganzes verstellbare Tasteneinrichtung dient, die mit den Zeichen der Tasten einer Schreibmaschine aufweisenden, an Zahl und Bezeichnung mit den Tasten der Schreibmaschine übereinstimmenden Tasten versehen und derart mit dieser Schreibmaschine zusammen angeordnet ist, daß jede Taste der Tasteneinrichtung in jeder Stellung unmittelbar mit einer Taste der Schreibmaschine oder dem zugehörigen Typenhebel zwecks. Betätigung in Verbindung steht.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteneinrichtung aus einer drehbaren Scheibe (io) besteht, in der die Tasten (11) sitzen, die mit Hebeln (28, 30) so in Verbindung gebracht werden können, daß jeder Hebel (28, 30) in jeder Stellung der Scheibe
    (10) von einer Taste (11) niedergedrückt werden kann, wodurch der mit dem bestimmten Hebel (28, 30) verbundene Typenhebel der Schreibmaschine (2) betätigt wird.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteneinrichtung als Trommel (10, 12, 17) ausgebildet ist, die mittels Schneckengetriebe (14, 15) gegenüber einem feststehenden zylinderförmigen Teil (24) verdreht werden kann, und daß der Grad der Verdrehung in an sich bekannter Weise an einer Skala o. dgl. (Marken 25, 26) abgelesen werden kann.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala zum Ablesen des Verdrehungsgrades der Trommel (10, 12, 17) gegenüber dem zylinderförmigen Teil (24) aus zwei Zahlenreihen besteht, die in mit der Zahl der Tasten
    (11) übereinstimmender Anzahl sowohl auf dem einen Trommelteil (17) als auch auf dem zylinderförmigen Teil (24) angebracht sind.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckengetriebe (14, 15) als Sicherheitsschloß ausgebildet ist, dessen Schlüssel die Antriebskurbel (15) bildet.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Fuß (5), der die Schreibmaschine (2) und die Tasteneinrichtung (iO, 11 usw.) trägt, deren drehbare Teile auf Kugellagern kufen können. go
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DE1921P0042764 1919-08-05 1921-09-02 Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten Nachrichten Expired DE383003C (de)

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