DE383003C - Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten Nachrichten - Google Patents
Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten NachrichtenInfo
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- DE383003C DE383003C DE1921P0042764 DEP0042764D DE383003C DE 383003 C DE383003 C DE 383003C DE 1921P0042764 DE1921P0042764 DE 1921P0042764 DE P0042764 D DEP0042764 D DE P0042764D DE 383003 C DE383003 C DE 383003C
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- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09C—CIPHERING OR DECIPHERING APPARATUS FOR CRYPTOGRAPHIC OR OTHER PURPOSES INVOLVING THE NEED FOR SECRECY
- G09C3/00—Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text
- G09C3/04—Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text wherein the operative connections between the keys and the type-bars are automatically and continuously permuted, during operation, by a coding or key member
- G09C3/06—Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text wherein the operative connections between the keys and the type-bars are automatically and continuously permuted, during operation, by a coding or key member the connections being mechanical
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 9. OKTOBER 1923
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42 η GRUPPE 14
(P 42764 IXJ42n)
James Powers in New York, V. StA.
Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten Nachrichten.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. September 1921 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni iqii die Priorität auf Grund
der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerilca vom 22. Juli 1916 beansprucht.
Die Erfindung bezieht sich auf eine A7Or- Art und Weise der Benutzung dieser Ma-
richtung zum Niederschreiben und Entziffern schine, die auch als Chiffrebildungs- und
von chiffrierten Nachrichten. Sie besteht aus -Übersetzungsvorrichtung bezeichnet werden
einer selbsttätigen Vorrichtung, die als Chiff- kann. Die Erfindung hat zum Zweck, eine
riermaschine bezeichnet werden soll, und der Vorrichtung zu geben, die Nachrichten in
chiffrierter Schrift übermittelt, ohne daß dabei die Verwendung von Codes und anderen ähnlichen
Hilfsmitteln notwendig ist. Gleichzeitig erhält man ein verbessertes Chiffriersystem,
das eine Entzifferung ohne Kenntnis des Schlüssels unmöglich macht.
Ferner bezweckt die Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die in Verbindung mit
einer gewöhnlichen Schreibmaschine sowohl ίο zum Niederschreiben als zum übersetzen der
Nachrichten benutzt werden kann.
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, mittels einer einfach herzustellenden
und zu benutzenden Vorrichtung eine praktisch unbegrenzte Anzahl von Chiffresystemen
zu bilden, so daß gewünschtenfalls die Chiffre täglich gewechselt werden kann.
Weiter bezweckt die Erfindung, eine Chiffriermaschine zu schaffen, die in Verbindung
ao mit einer gewöhnlichen Schreibmaschine des Absenders und einer gleichartigen Schreibmaschine
des Empfängers benutzt werden kann, um irgendeine chiffrierte Nachricht in der gewöhnlichen Weise wie mit einer
Schreibmaschine niederzuschreiben und zu übersetzen, ohne daß die Gefahr besteht, daß
die Nachricht durch einen Unbefugten entziffert wird.
Gegenwärtig ist es üblich, bei der Niederschrift und der Übersetzung chiffrierter Nachrichten
verschiedene Codes zu benutzen, was natürlich erfordert, daß der Absender und der
Empfänger übereinstimmende Codes besitzen, so daß, wenn einer davon abhanden kommt,
die Chiffre von Unbefugten leicht entziffert werden kann. Infolgedessen ist es im diplomatischen
und sonstigen Verkehr üblich, zur Vermeidung der erwähnten Möglichkeit die Chiffre von Zeit zu Zeit zu wechseln, natür-Hch
muß aber jeder Regierungsvertreter oder sonst Beteiligte, gleichgültig, wo er sich befindet,
ein Exemplar desselben Codes haben und von allen Änderungen benachrichtigt werden. Abgesehen von diesem Übelstande
erfordert die Niederschrift und die Übersendung derartiger chiffrierter Nachrichten
die unbequeme Benutzung eines solchen Codes, während vermöge der Erfindung mittels
einer gewöhnlichen Schreibmaschine eine Chiffre unmittelbar gebildet und übersetzt
werden kann, ohne daß man einen Code oder irgend etwas anderes braucht, außer der Maschine
und dem Schlüssel zu ihrer Einstellung", der im vorliegenden Fall aus einem Zahlenpaar
besteht, das der Absender und der Empfänger leicht behalten kann oder das leicht auf
irgendeinem anderen Wege, z.B. telegraphisch, übermittelt werden kann als auf demjenigen,
den die Nachricht selbst nimmt. Die Erfindung macht also alle Codesysteme und Codes entbehrlich und erspart den bei
deren Gebrauch eintretenden Verlust an wertvoller Zeit. Außerdem können mit Hilfe der
Erfindung zahllose Chiffrearten oder neue Buchstabenkombinationen hergestellt und tag-Hch
gewechselt werden, so daß unter Verwendung einer solchen Maschine der Absender verschiedene chiffrierte Nachrichten an verschiedene
Vertreter schicken kann, ohne daß einer von ihnen außer dem richtigen Empfänger
diese Nachrichten lesen kann.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Abb. ι ist eine Seitenansicht der Vorrichtung. Abb. 2 ist eine Teilansicht von oben.
Abb. 3 ist eine Oberansicht des Teils, der als Chiffrebildungs- und -Übersetzungsvorrichtung
bezeichnet werden soll, und
Abb. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie 4-4 in Abb. 3.
Die Maschine besteht in ihrer bevorzugten Ausführungsform aus einer gewöhnlichen
Schreibmaschine 2 mit der üblichen Tastatur 3 und Typenhebeln 4. Bei der dargestellten
Ausführungsform steht diese Schreibmaschine vorzugsweise auf einem geeigneten Fuß 5, der
mit seinem einen Ende, vorzugsweise gegenüber der Schreibmaschinentastatur, einen Unterbau
6 bildet. Letzterer ist mit einem Dreifuß 7 versehen, der ein Lager 8 und eine Laufschiene 9 für die Tragplatte der Chiffrebildungs-
und -Übersetzungsvorrichtung trägt. Letztere besteht aus einer drehbaren Scheibe
10, die eine Reihe im Kreis angeordneter heralxlrückbarer
Tasten 11 trägt, deren Typen denen der Tastatur einer Schreibmaschine
entsprechen. Die Tasten bestehen bei der vorliegenden Ausführungsform aus unter Federdruck stehenden Kolben, die mit ihrem
oberen Ende in der Scheibe 10 und mit ihrem unteren Ende in einem Schneckenrad 12 geführt
sind. Die obere Scheibe 10 ist mit dein Schneckenrad in geeigneter Weise, z. B. durch
Bolzen 13, verbunden, so daß sie sich !-.ei
Drehung des Schneckenrades 12 mittels einer Schnecke 14 mit dem Schneckenrad zusammen
dreht. Die Schnecke 14 kann mittels einer Kurbel 15 gedreht werden, und die richtige
Betätigung der Schnecke 14 kann in der Weise gesichert werden, daß ihr Körper von einem
Sicherheitsschloß gebildet wird, während das Ende der Kurbel 15 einen Schlüssel bildet, so
daß man die Schnecke 14 nur mittels der zugehörigen Kurbel drehen kann. Bei den zahlreichen
Kombinationen derartiger Sicherheitsschlösser, z. B. des Yale-Schlosses, ist es klar,
daß die Vorrichtung zur Chiffrebildung und -übersetzung hierdurch wirksam gegen mißbräuchliche
Benutzung gesichert werden kann. Die Schnecke 14 ruht in Lagern 16, die von
einem Teil des Unterbaues getragen werden.
An der Scheibe ίο ist ein Gehäuse 17 befestigt,
das zusammen mit dem noch zu erwähnenden festen Teil 24 das Schneckenrad
12 einschließt, wobei der Teil 24 mit einer
Öffnung 18 versehen ist, durch die hindurch die Schnecke 14 mit dem Schneckenrad 12 in
Eingriff kommen kann. Die aus dem Schnekkenrad 12, der oberen Scheibe 10 und dem
Gehäuse 17 gebildete drehbare Trommel hat eine Mittelachse 19, die in das Lager 8 hinein
und zweckmäßig durch dieses Lager hindurch reicht. Die Achse ist an ihrer unteren Seite
zur Erleichterung der Drehung der Trommel mit einem Kugellager 20 versehen. Ebenso
ist die Unterseite des Schneckenrades 12 mit einer Laufrinne 21 versehen, und zwischen
dieser und der Laufrinne der Schiene 9 des Unterbaues können geeignete Kugellager 22
angeordnet sein, mittels deren die Trommel auf dem Unterbau aufruht. Das untere Ende
der Achse 19 kann so eingerichtet sein, daß man die Vorrichtung plombieren kann, so daß
ein unbefugter Eingriff in die Vorrichtung unmittelbar festgestellt werden kann, da die.
Plombe bei einer Entfernung der Scheibe verletzt sein muß.
An dem Dreifuß 7 sind Vorsprünge 23 angebracht, an denen ein Streifen 24 befestigt
ist, der mit der vorher erwähnten Trommel 17 eine vollständige Umhüllung für die meisten
der vorher beschriebenen Teile bildet. Die Trommel 17 und das Band 24 tragen auf ihrer
Außenseite aufeinander passende Marken, deren Bezeichnungen Schlüsselnummern genannt
werden sollen. Die Trommel trägt eine Reihe von Zahlen, beispielsweise von r bis zu
irgendeiner beliebigen der Zahl der Typen der Schreibmaschine entsprechenden Zahl. Diese
Reihe ist mit 25 bezeichnet. In gleicher Weise trägt das Band 24 eine kreisförmig angeordnete
Reihe von Zahlen bei 26. Diese Zahlenreihe kann dieselbe wie die auf der Trommel
oder von ihr verschieden sein. Die beiden Zahlenreihen bilden die Scihlüsselnummern der
Maschine, so daß man beim Drehen der Trommel mittels der Kurbel jede Zahl der Trommel
auf jede beliebige Zahl auf dem Streifen einstellen kann, welch letzterer natürlich feststeht
und nicht drehbar ist, so daß, wie in Abb. 1 dargestellt, die Zahl 1 auf die Zahl 11,
die Zahl 2 auf die Zahl 12 usw. eingestellt werden kann.
Mit jedem Typenhebel 4 der Schreibmaschine ist mittels eines Verbindungs-Stückes
27, das beispielsweise aus Draht bestehen kann, je ein Hebel 28 verbunden, der am hinteren Ende bei 29 im Fuß 5 drehbar
gelagert ist, während das vordere Ende jedes Hebels bei 30 aufwärts gebogen ist. Diese
aufwärts gebogenen Enden liegen kreisförmig so, daß jedes Ende durch irgendeine der j
Tasten 11 der Vorrichtung betätigt werden kann, wenn diese auf ihrem Dreifuß 7 gedreht
wird. .
Bei dem dargestellten Beispiel sind die Umschalttaste und die Spatiumtaste der Schreibmaschine
nicht mit der Chiffrebildungs- und -Übersetzungsvorrichtung verbunden, sondern
werden durch den Benutzer in üblicher Weise betätigt, erstere, um große oder kleine Buchstäben
zu schreiben, und letztere, um die Zwischenräume zwischen den Wörtern zu bilden.
Wenn, der Benutzer eine chiffrierte Mitteilung übersenden will, so dreht er die Typenscheibe
in irgendeine Stellung, bei der die Typen andere sind als diejenigen der Schreibmaschine.
Mit anderen Worten, er dreht die Scheibe so, daß der Buchstabe A der Chiffriervorrichtung
einen anderen Typenhebel der Schreibmaschine als den für die Type A betätigt. Wenn beispielsweise der Benutzer das
Wort »POWERS« chiffriert übermitteln will, so stellt er die Scheibe so ein, daß der Buchstabe
P einen anderen Typenhebel der Schreibmaschine als denjenigen für den Buchstaben P
betätigt, d. h., er stellt sie beispielsweise so ein, daß die Taste P beim Herabdrücken auf
die Scheibe z. B. den Typenhebel A der Schreibmaschine herabdrückt, während die
Taste O aus der Scheibe denjenigen Typenhebel herabdrückt, der ihn gemäß der Einstellung
der Scheibe entspricht usw., so daß also, wenn der Benutzer das Wort »POWERS« schreibt, die Schreibmaschine irgendein unverständliches
Wort schreibt, das jedoch immer dasselbe ist, solange dieselbe Schlüsselnummern benutzt werden. Dieses Wort kann
z. B. »A?0,U9« sein, vorausgesetzt, daß in Abb. 2 die Scheibe beispielsweise um 24 Buchstaben
nach rechts gedreht worden ist, so daß der Buchstabe P dem Buchstaben A der Schreibmaschine entspricht. Es ist natürlich
klar, daß das eben erwähnte unverständliche Wort nicht notwendigerweise dasjenige ist,
das mit der gewöhnlichen Schreibmaschine geschrieben wind, weil diese Buchstaben nicht in
der Reihenfolge stehen, wie sie auf allen Schreibmaschinen angeordnet sind, sie sollen
vielmehr nur als Beispiel dienen.
.Aus dem vorhergehenden ist ersichtlich, daß n«
die Geber- und Empfängerscheibe gleich sein müssen, so daß, wenn die Geberscheibe auf
die Schlüsselnummern 1 bis 11 eingestellt ist
und hierdurch die Schreibmaschine ein gewisses unverständliches Wort schreibt, und wenn
ferner der Empfänger seine Scheibe auf dieselben Schlüsselnummern einstellt und die
Tasten entsprechend diesem unverständlichen Wort herabdrückt, seine Schreibmaschine das
Wort »POWERS« schreiben muß.
Wenn der Benutzer seine Typenscheibe mit der Trommel 17 in der angegebenen Weise
einstellt, so werden hierdurch die Schlüsselnummern auf der Außenseite der Trommel in
eine bestimmte Beziehung zu den Schlüsselnummern der Reihe 26 gebracht, und wenn
dies die Beziehung 1 bis 11 ist, so daß beim Schreiben des Wortes »POWERS« ein unverständliches
Wort wie das erwähnte gebildet wird, so sind die Schlüsselnummern 1 bis
11. Infolgedessen braucht der Benutzer, wenn der Empfänger die verwendeten Schlüsselnummern
seiner chiffrierten Mitteilungen nicht kennt, dem Empfänger der Mitteilung nur die Schlüsselnummern 1 bis 11 zu telegraphieren,
worauf der Empfänger der Nachrieht seine Vorrichtung so einstellt, daß die
Zahl ι der Typenscheibe auf die Zahl 11 der
Reihe 26 eingestellt ist. Wenn er dann die Tasten herabdrückt, die die Buchstaben des
unverständlichen chiffrierten Worts tragen, beispielsweise »A?O,U0«, so wird seine
Schreibmaschine das Wort »POWERS« schreiben.
Durch die Benutzung dieser Chiffrebildungs- und -Übersetzungsvorrichtung können
der Absender und der Empfänger, die jeder gleichartige Schreibmaschinen und Chiffriermaschinen
haben, irgendeine beliebige chiffrierte Nachricht niederschreiben und übersetzen,
wobei die Chiffre nötigenfalls täglich wechseln kann, indem einfach abweichende Schlüsselnummern eingestellt werden, ohne
daß Codes oder andere ähnliche Hilfsmittel notwendig sind. Durch Drehung der Scheibe
kann irgendeine beliebige Buchstabenkombi nation erhalten werden, deren Zahl nur durch
die möglichen Kombinationen zwischen den Buchstaben, Zahlen und anderen Typen der
Schreibmaschine begrenzt ist, denn es ist ersichtlich, daß der Buchstabe A der Chiffriermaschine
statt des Buchstaben P auf der Schreibmaschine ebensogut das Fragezeichen, den Punkt oder eine Zahl schreiben kann.
Daraus ergibt sich, daß beispielsweise ein Regierungsvertreter nicht imstande ist, dieNachrichten
eines anderen zu entziffern, da jeder Vertreter andere Schlüsselnummern haben kann, so daß verschiedene Vertreter ihrer Regierung verschiedene Nachrichten schicken
können und keiner von ihnen die Nachrichten der anderen lesen kann, während die Regie- ;
rung alle diese Nachrichten entziffern kann, obwohl sie mit denselben Chiffriervorrichtun- ·
gen und Schreibmaschinen hergestellt sind. ] Es können also tausende von Personen gleiche ;
Chiffriermaschinen und Schreibmaschinen : haben, und trotzdem kann keiner von ihnen die I
Nachrichten eines anderen lesen, wenn er ' nicht die entsprechenden Schlüsselnummern
kennt.
Ferner ergibt sich, daß es nicht nötig ist, die gewöhnlichen Codes zu wechseln oder neue i
Chiffrearten zu entwerfen, da mit einer Chiffriermaschine der beschriebenen Art deren
Eigentümer so · viele Kombinationen von Buchstaben und anderen Typen, also Chiffrearten,
verwenden kann, wie es dieverschiedene Anordnung der Buchstaben auf der Schreibmaschine
gestattet; diese Kombinationen sind nahezu zahllos. Außerdem ist infolge der Schlüsselkurbel die unbefugte Benutzung der
Maschine verhindert und durch die Plombier ungs vorrichtung die Entdeckung bei unbefugter
Benutzung gewährleistet. Selbst wenn also die Nachricht unterwegs gestohlen wird und selbst, wenn dem Dieb eine dieser
Chiffriermaschinen zur Verfügung steht, so kann er trotzdem die chiffrierte Nachricht
nicht entziffern, wenn er nicht die Schlüsselnummern kennt, die ja der Empfänger nur im
Gedächtnis hat oder die, wie erwähnt, auf andere Weise übermittelt werden können. Mit
anderen Worten, ohne die richtigen Schlüsselnummern ist die Maschine unbrauchbar, um
irgendeine damit geschriebene Nachricht zu entziffern, und da diese Schlüsselnummern im
Gedächtnis der Benutzer bleiben, so können sie nicht festgestellt werden, wie dies der Fall
ist, wenn sie in einem Buch oder in anderer Weise schriftlich aufgezeichnet sind, sie können
also niemals in falsche Hände kommen.
Es ist auch klar, daß der Absender einer Mitteilung bestimmte Schlüsselnummern für
den Empfänger haben kann, der bei der Beantwortung ganz andere Schlüsselnummern verwenden kann, die vorher vereinbart oder
gewünschtenfalls auf andere Weise als die Nachricht übermittelt werden können.
Es ergibt sich also schließlich, daß mittels einer sehr einfachen und billigen \rorrichtung
und unter Verwendung üblicher Schreib- io·.--masehinen
die Erfindung ein verbessertes System zur Bildung und Übersetzung von Chiffrearten ergibt, das je nach Bedarf von
Tag zu Tag gewechselt werden kann und mittels dessen verschiedene Benutzer verschiedene
Nachrichten senden können, ohne daß der eine die Mitteilungen des anderen entziffern kann,
obwohl sie alle gleiche Maschinen benutzen.
Außer den bereits beschriebenen Vorzügen kann eine Maschine dieser Art leicht so eingerichtet
werden, daß sie für fremdsprachigen Schriftwechsel benutzt werden kann, wenn man beispielsweise eine Nachricht in russischer
Sprache senden will, die für einen Kenner dieser Sprache mehr oder weniger unverständlich
ist. Wenn beispielsweise ein Benutzer eine Nachricht in russischer Sprache nach Rußland senden will, so ist es nur nötig,
daß die Schreibmaschine mit russischen Typen versehen wird, während die Chiffriermaschine
lateinische Typen trägt. Wenn man dann die lateinischen Typen der Chiffriermaschine her-
abdrückt, so schreibt die Schreibmaschine in russischer Schrift, so daß ein Angestellter des
Empfängers in Rußland, der natürlich die russischen Buchstaben kennt, aber nicht notwendigerweise
die Sprache des Absenders, nur die Typen seiner Chiffriermaschine herabzudrücken
braucht, die in diesem Fall mit russischen Typen versehen ist, worauf seine Schreibmaschine, die natürlich mit lateinisehen
Typen versehen ist, die Mitteilung in der Sprache des Absenders für den Empfänger
wiedergeben würde. Diese Mitteilung würde aber mehr oder weniger unverständlich für
den Angestellten sein, wenn er die Sprache des Absenders nicht kennt, während die ursprünglich
in dieser Sprache niedergeschriebene Mitteilung trotz der russischen Schrift ihm ebenfalls unverständlich sein würde, weil
die russischen Buchstaben erheblich durcheinandergebracht sein würden, die Worte nicht
an richtiger Stelle ständen u. dgl.
Claims (6)
- Patent-Ansprüche:i. Vorrichtung zum Niederschreit-en und Entziffern (Geben und Empfangen) von chiffrierten Nachrichten unter Verwendung von mit Tasten versehenen Einrichtungen, die beim Niederschreiben und beim Entziffern mit einstellbaren Umschaltern 0. dgl. zum Verwandeln einer Zeichenfolge der einen Tasteneinrichtung in eine bestimmte Zeichenfolge der anderen Tasteneinrichtung verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Niederschreiben oder zum Entziffern eine als Ganzes verstellbare Tasteneinrichtung dient, die mit den Zeichen der Tasten einer Schreibmaschine aufweisenden, an Zahl und Bezeichnung mit den Tasten der Schreibmaschine übereinstimmenden Tasten versehen und derart mit dieser Schreibmaschine zusammen angeordnet ist, daß jede Taste der Tasteneinrichtung in jeder Stellung unmittelbar mit einer Taste der Schreibmaschine oder dem zugehörigen Typenhebel zwecks. Betätigung in Verbindung steht.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteneinrichtung aus einer drehbaren Scheibe (io) besteht, in der die Tasten (11) sitzen, die mit Hebeln (28, 30) so in Verbindung gebracht werden können, daß jeder Hebel (28, 30) in jeder Stellung der Scheibe(10) von einer Taste (11) niedergedrückt werden kann, wodurch der mit dem bestimmten Hebel (28, 30) verbundene Typenhebel der Schreibmaschine (2) betätigt wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteneinrichtung als Trommel (10, 12, 17) ausgebildet ist, die mittels Schneckengetriebe (14, 15) gegenüber einem feststehenden zylinderförmigen Teil (24) verdreht werden kann, und daß der Grad der Verdrehung in an sich bekannter Weise an einer Skala o. dgl. (Marken 25, 26) abgelesen werden kann.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala zum Ablesen des Verdrehungsgrades der Trommel (10, 12, 17) gegenüber dem zylinderförmigen Teil (24) aus zwei Zahlenreihen besteht, die in mit der Zahl der Tasten(11) übereinstimmender Anzahl sowohl auf dem einen Trommelteil (17) als auch auf dem zylinderförmigen Teil (24) angebracht sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckengetriebe (14, 15) als Sicherheitsschloß ausgebildet ist, dessen Schlüssel die Antriebskurbel (15) bildet.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Fuß (5), der die Schreibmaschine (2) und die Tasteneinrichtung (iO, 11 usw.) trägt, deren drehbare Teile auf Kugellagern kufen können. goHierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1930719A GB154962A (en) | 1919-08-05 | 1919-08-05 | Improvement in code machines |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE383003C true DE383003C (de) | 1923-10-09 |
Family
ID=10127201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1921P0042764 Expired DE383003C (de) | 1919-08-05 | 1921-09-02 | Vorrichtung zum Niederschreiben und Entziffern von chiffrierten Nachrichten |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE383003C (de) |
FR (1) | FR503071A (de) |
GB (1) | GB154962A (de) |
-
1919
- 1919-08-05 GB GB1930719A patent/GB154962A/en not_active Expired
- 1919-08-26 FR FR503071A patent/FR503071A/fr not_active Expired
-
1921
- 1921-09-02 DE DE1921P0042764 patent/DE383003C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR503071A (fr) | 1920-06-02 |
GB154962A (en) | 1920-12-06 |
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