DE3829976C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Schwenklagers für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug, die um eine Fahrzeughochachse in eine in ihrer Längserstreckung etwa horizontal ausgerichtete Abdeckstellung wahlweise vor eine Front- oder eine Seitenscheibe verschwenkbar ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Im DE-GM 75 29 516 ist ein Schwenklager für eine Sonnen­ blende beschrieben, das einen Lagerbügel für den Sonnen­ blendenkörper umfaßt, der in einem karosseriefesten La­ gerbock verschwenkbar ist. Der Lagerbock ist am Dach des Fahrzeugs verschraubt und begrenzt durch eine schlitzförmige Schwenköffnung den Schwenkbereich der Sonnenblende. Dieses Schwenklager kann bei einem Aufprall Verletzungen hervorrufen.

In der nicht vorveröffentlichten DE-PA 38 04 586 ist eine Sonnenblende beschrieben, deren Körper einen Lagerbügel aufnimmt, welcher mit einem Ende über ein Scharniergelenk schwenkbar an der Karosserie festliegt. Dieses Schwenkla­ ger muß bereits im Fahrzeugrohbau an der A-Säule der Ka­ rosserie befestigt werden, damit sein Befestigungsfuß aus optischen Gründen durch eine Innenraumverkleidung über­ deckbar ist. Das von der Karosserie abstehende Scharnier­ gelenk ragt nun bis zum Anbau der Sonnenblende störend in den Fahrzeuginnenraum und kann bereits beschädigt werden.

Die GB-A 13 90 555 beschreibt eine Sonnenblende, deren Lagerbügel um eine annähernd in einer Fahrzeughochachse ausgerichtet liegende Achse eines Scharniergelenks verschwenkbar ist, welches mit dem Fahrzeugdach ver­ schraubt ist. Der Sonnenblendenkörper ist hier in verti­ kaler Ausdehnung am Lagerbügel festgelegt und kann deshalb mit seiner Breite nur einen kleinen seitlichen Teil einer Seiten- oder einer Windschutzscheibe abdecken. Diese hier angewendete, nahezu beliebige Ausrichtung des Scharnier­ gelenks ist aber nur bei diesem in Horizontalrichtung sehr kurzen Sonnenblendenkörper verwendbar, da sich ein hori­ zontal ausgedehnter Sonnenblendenkörper aus Platzgründen nur bedingt schwenken lassen würde, auch wenn das Schar­ niergelenk mit seiner Abdeckung in den Innenraum hinein­ ragt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein herstellungs­ günstig ausgebildetes Schwenklager optisch ansprechend in die Fahrzeugkarosserie zu integrieren.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.

Das Schwenklager ist durch seine Aufteilung in Lagerbock und Abdeckteil einfach in seine Umgebung einzupassen und ergibt mit seiner vertieften Festlegung im Windschutzrah­ men darüber hinaus eine bei einem Aufprall Verletzungen vermeidende Anordnung innerhalb des Fahrzeuginnenraums.

Der Abstand des Schwenklagers von der Fahrzeugseitenwand ist nun einfach durch Änderung der Länge des kurzen La­ gerbügelschenkels und entsprechende Vergrößerung des Hohl­ raums variierbar und damit an verschiedene Innenraumge­ staltungen anpaßbar.

Eine feste Stütze findet das Scharniergelenk im Lagerbock und auch im Windschutzrahmen, so daß es auch für starke Belastungen auslegbar ist.

Die Optik des gesamten Schwenklagers wird allein durch die Gestaltung des Abdeckteils bestimmt, so daß sich Toleranz- und Fertigungsunterschiede des Scharniergelenks nicht ne­ gativ auswirken.

Weitere vorteilhafte Ausbildungsformen des Gegenstands des Hauptanspruchs sind in den weiteren Ansprüchen benannt.

Zwei Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 in einem Schrägbild ein erfindungsgemäßes Schwenklager für eine Sonnenblende mit räumlich vorgesetztem Abdeckteil,

Fig. 2 einen Querschnitt des Schwenklagers aus Fig. 1 mit eingezeichneter Innenraumverkleidung, und

Fig. 3 einen entsprechenden Querschnitt eines weiteren Schwenklagers.

Fig. 1 zeigt ein Schwenklager 1 für eine Sonnenblende 2 eines Kraftwagens, die um eine Fahrzeughochachse 3 wahl­ weise in einem Fahrzeuginnenraum 4 vor eine Frontscheibe 5 oder eine Seitenscheibe 6 verschwenkbar ist. Dazu nimmt ein Sonnenblendenkörper 7 einen Lagerbügel 8 auf, der mit seinem hervorstehenden Ende über das Schwenklager 1 an einem quer über der Frontscheibe 5 verlaufenden Windschutz­ rahmen 9 schwenkbar festgelegt ist.

Das Schwenklager 1 umfaßt einen Lagerbock 10, der in einer durch eine Abkühlung des Rahmenprofils gebildeten Mulde 11 nahe der Seitenscheibe 6 mit seiner Rückwand 12 am Wind­ schutzrahmen 9 in zwei Befestigungspunkten 13, 14 ver­ schraubt ist. Durch diese im Windschutzramen 9 vertiefte Festlegung des Lagerbocks 10 bildet dieser kein im Fahr­ zeuginnenraum hervorstehendes Bauteil, das bei einem Auf­ prall zu Verletzungen führen könnte.

Der Lagerbock 10 ist als Hohlkörper ausgebildet, der in einem, mit einer Öffnung zum Fahrzeuginnenraum ausgerich­ teten Hohlraum 15 ein Scharniergelenk 16 aufnimmt, über das der Lagerbügel 8 schwenkbar gelagert ist.

Der Lagerbügel 8 ist L-förmig ausgebildet und greift mit einem langen Schenkel 17 in den Sonnenblendenkörper 7 ein, während er mit seinem kurzen Schenkel 18 an einer Buchse 19 des Scharniergelenks 16 festliegt. Dabei ist der La­ gerbügel 8 so dimensioniert und im Lagerbock 10 gelagert, daß der kurze Schenkel 18 in den Hohlraum 15 des Lager­ bocks 10 einschwenkbar ist und danach mit dem langen Schenkel 17 entlang der Seitenscheibe 6 ausgerichtet liegt. Diese Schwenkbewegung des Lagerbügels 8 kann dabei, wenn notwendig, durch Anlage seiner Schenkel 17 bzw. 18 an Seitenwänden 20, 21 des Lagerbocks 10 begrenzt werden.

Die Buchse 19 des Scharniergelenks 16 ist, wie in den Fig. 2 und 3 deutlicher sichtbar, auf einen Haltebolzen 22 drehbar aufgesetzt, der im Lagerbock 10 festliegt und zusätzlich noch mit einem Ende 23 bzw. 24 im Windschutz­ rahmen 9 abgestützt ist. Das Schwenkmoment der Buchse 19 und damit die Bedienkraft für den Sonnenblendenkörper 7 ist durch die Variation einer Anordnung von Tellerfedern 25 auf dem Haltebolzen 22 in bekannter Weise einstellbar.

In Fig. 2 bildet der Lagerbock 10 mit einer Muldenwand 26 einen U-förmigen Querschnitt, in dem der Haltebolzen 22 mit einem Endbereich im Lagerbock 10 und mit seinem ande­ ren Ende 23 in einer Aufnahme 27 des Windschutzrahmens 9 festliegt. Eine Anordnung von Tellerfedern 25 bremst die freie Drehung der Buchse 19 auf dem Haltebolzen 22 ab. Diese Tellerfedern 25 werden durch das Festschrauben des Lagerbocks 10 am Windschutzrahmen 9 gespannt. Die Befe­ stigungspunkte 13, 14 des Lagerbocks 10 sind auch bei im Lagerbock 10 gelagertem Lagerbügel 8 zugänglich.

In Fig. 3 ist der Lagerbock 10 im Querschnitt mit zwei Wänden 12 bzw. 28 in die Mulde 11 eingefügt, und die Buchse 19 wird durch einen Sicherungsring 29, der die freie Drehung der Buchse 19 bremsende Tellerfedern 25 spannt, auf dem Haltebolzen 22 gehalten, welcher im La­ gerbock 10 festliegt und in einer Bohrung 30 des Wind­ schutzrahmens 9 mit einem Ende 24 zusätzlich abgestützt ist.

Der zum Fahrzeuginnenraum 4 offene Hohlraum 15 des Lager­ bocks 10 wird durch ein Abdeckteil 31 überdeckt, das mit seitlichen Clipsen 32, 33 in Schlitzen 34, 35 im Lagerbock 10 einclipsbar ist und mit einem Clipsfortsatz 36 auch den Befestigungspunkt 13 im Hohlraum 15 überdeckt. Dieses Ab­ deckteil 31 weist eine schlitzförmige Schwenköffnung 37 für den Lagerbügel 8 auf, der diese durchgreift, und bil­ det einen harmonischen Übergang zu einer Innenraumver­ kleidung 38 des Windschutzrahmens 9.

Claims (8)

1. Anordnung eines Schwenklagers für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug, die um eine Fahrzeughochachse in eine in ihrer Längserstreckung etwa horizontal ausgerichtete Ab­ deckstellung wahlweise vor eine Front- oder eine Seiten­ scheibe verschwenkbar ist, welches einen in einem Sonnen­ blendenkörper aufgenommenen Lagerbügel aufweist, der in einem karosseriefesten, einen zum Fahrzeuginnenraum of­ fenen Hohlraum aufweisenden Lagerbock um die Fahrzeug­ hochachse verschenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (10) in einer Mulde (11) eines quer über der Frontscheibe (5) verlaufenden Windschutzrahmens (9) vertieft festgelegt ist, und daß der Hohlraum (15) des Lagerbocks (10) und die Mulde (11) durch ein aufsetzbares Abdeckteil (31) überdeckt ist, das eine schlitzförmige Schwenköffnung (37) für den Lagerbügel (8) aufweist.

2. Schwenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbügel (8) L-förmig ausgebildet ist und mit einem langen Schenkel (17) im Sonnenblendenkörper (7) und mit dem Ende des kurzen Schenkels (18) derart im Lagerbock (10) gelagert ist, daß der kurze Schenkel (18) in den La­ gerbockhohlraum (15) einschwenkbar ist, wonach der lange Schenkel (17) entlang einer Seitenscheibe (6) ausgerichtet liegt.

3. Schwenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (20, 21) des Lagerbocks (10) derart angeordnet sind, daß die Schwenkbewegung des Lagerbügels (8) durch diese Seitenwände (20, 21) begrenzbar ist.

4. Schwenklager nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Befestigungspunkte (13, 14) des Lagerbocks (10) auch bei im Lagerbock (10) gelagertem Lagerbügel (8) zugänglich sind.

5. Schwenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltebolzen (22) des Scharniergelenks (16) im La­ gerbock (10) und im Windschutzrahmen (9) abgestützt gela­ gert ist.

6. Schwenklager nach einem der Ansprüche 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltebolzen (22) des Scharniergelenks (16) ein­ teilig mit dem Lagerbock (10) ausgeformt ist.

7. Schwenklager nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkmoment des Sonnenblendenkörpers (7) durch auf das Scharniergelenk (16) aufgesetzte Tellerfedern (25) einstellbar ist.

8. Schwenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckteil (31) auf den Lagerbock (10) aufclipsbar ist.