DE3829216A1 - Werkzeug zum herstellen einer gewindeartigen nut - Google Patents
Werkzeug zum herstellen einer gewindeartigen nutInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Werkzeug zum Herstellen einer
gewindeartigen Nut nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist
bekannt, in ein in Gestein vorgebohrtes Loch eine Verbund
anker-Patrone einzubringen. Dies geschieht durch Zerschlagen der
Verbundanker-Patrone mit einer passenden Verbundankerstange, die
drehschlagend mit einem Bohrhammer oder einer Schlagbohrmaschine in
das Bohrloch eingeführt wird. Dadurch wird der Verbundanker-Mörtel
aktiviert und mit den Glassplittern der Verbundankerpatrone ver
mischt, worauf der Mörtel aushärtet. Bei Belastung des Verbund
ankers, speziell in einem Riß, kann es wegen der schlechten Verbin
dung zwischen Mörtel und der mit Bohrstaub behafteten Bohrlochwand
zum Herausreißen der Verbundankerstange kommen. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß der an der Bohrlochwand haftende Reststaub nur schlecht
vom dickflüssigen Verbundanker-Mörtel aufgenommen wird.
Es ist auch bekannt, ein vorgebohrtes Loch im Gestein zum Ein
schlagen der stirnseitig mit Hartmetall-Schneidstiften besetzten
Verbundankerstange konisch zu erweitern, wobei gleichzeitig eine
Glaspatrone mit Verbundanker-Mörtel drehend zerschlagen und ver
mischt wird. Der Mörtel bildet nur im Bereich der konischen Hinter
schneidung einen Formschluß mit Haltewerten, die seiner kurzen Form
schlußlänge und Konizität entsprechen. Auch solche Befestigungen
des Verbundankers reichen für viele Fälle nicht aus.
Das erfindungsgemäße Werkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die Bohrlochwand
mit einem Gewinde, insbesondere Steilgewinde, versehen wird. Diese
Hinterschneidung sorgt für festen Halt von Verbundanker-Stangen im
Gestein, wenn darin ein Gemisch aus Verbundanker-Mörtel, Glas
splittern und Gesteinstaubrest ausgehärtet ist. Es entsteht eine
formschlüssige Verbindung von der Länge der in der Bohrung stecken
den Verbundanker-Stange mit guten axialen Haltewerten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Besonders zweckmäßig ist es, das Gewinde als
Steilgewinde, insbesondere zweigängiges, auszubilden. Als Führungs
elemente für den Meißel erweisen sich Kugeln oder Stifte im Füh
rungsteil als besonders vorteilhaft, da sie eine sichere Führung des
Werkzeugs gewährleisten.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert und in der Zeichnung dargestellt.
Letztere zeigt in Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel im Längs
schnitt, in Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel und in den
Fig. 3 und 4 Anwendungen der Erfindung.
In eine Wand 10 aus z. B. Beton ist durch eine Bohrmaschine ein
Bohrloch 11 eingebracht, in welchem ein Verbundanker 12 möglichst
fest angebracht werden soll (siehe Fig. 3 und 4). Hierzu dient
ein Werkzeug 13, welches am Bohrloch 11 ein Steilgewinde 14 her
stellt. Das Werkzeug 13 weist unter anderem einen Drehschlagmeißel
15 auf mit einem Schaft 16, an dessen Spitze sich eine Hartmetall
schneide 16′ befindet, welche das Steilgewinde 14 schneidet. An den
Schaft 16 schließt sich ein zylindrischer Führungsteil 17 an, an
dessen Oberfläche ein Steilgewinde 18 ausgebildet ist. Am hinteren
Teil des Drehmeißels befindet sich ein Einsteckende 19, welches in
einem Halter 20 steckt.
Das Steilgewinde 18 ist zweigängig ausgebildet, und in jeden Gang
taucht eine Kugel 21, 22 ein, die sich in einer Bohrung 23 bzw. 24
befindet, welche Bohrungen durch nicht weiter bezeichnete Verschluß
schrauben verschlossen sind. Die Bohrungen 23, 24 befinden sich in
einer Führungshülse 25, in deren vorderem Bohrungsteil 26 das Füh
rungsteil 17 des Drehmeißels 15 geführt ist. Damit sind die Kugeln
gehäusefest gelagert. Das Bohrungsteil 26 geht in eine Bohrung 27
der Führungshülse über, in welcher Bohrung der Halter 20 angeordnet
ist. Zwischen diesem und einer durch die zwei Bohrungen 26, 27
gebildeten Schulter 28 befindet sich eine Druckfeder 29. Am Ein
steckende 19 ist eine Ringnut 30 mit etwa halbkreisförmigem Quer
schnitt ausgebildet, in welche eine Kugel 31 eingreift, die in einer
Bohrung 32 des Halters 20 ausgebildet ist. An dem der Wand 10 zuge
wandten Ende der Führungshülse 25 ist eine flanschartige Erweiterung
33 ausgebildet, in der sich mehrere Halteteile 34 befinden, welche
beim Herstellen des Steilgewindes 14 an die Wand 10 aufgesetzt
werden. Am Außenumfang der Führungshülse 25 ist ein Handgriff 35
befestigt. Der Steigungswinkel α des Steilgewindes liegt außerhalb
der Selbsthemmung, d. h. über etwa 10 Grad.
Wenn die Führungshülse 25 richtig an das schon zuvor hergestellte
Bohrloch 11 aufgesetzt wird, wird auf das Einsteckende 19 über den
Halter 20 eine Schlagbewegung ausgeübt, so daß der Bohrmeißel eine
Dreh-Längsbewegung ausführt und infolge des Steilgewindes 18 die
gewindeartige Nut 14 am Bohrloch herstellt. Der Drehschlagmeißel
erhält seinen Vorschub durch den Andruck und durch die in sein
Steilgewinde eingreifenden Kugeln 21, 22. Zwischen dem Einsteckende
19 und dem Halter 20 besteht während des schlagenden Betriebs keine
Drehmitnahme. Die Kugel 29 läuft in der Ringnut 30 um, falls zum
Antrieb ein Bohrhammer benutzt wird. Beim Betrieb mit einem Schlag
hammer hat die Kugel 31 nur Haltefunktion. Das Herausnehmen des
Drehschlagmeißels aus dem fertiggeschnittenen Bohrloch im Gestein
erfolgt durch Zurückziehen des Drehschlagmeißels in seiner Steilge
windeführung und wird von der sich entspannenden Druckfeder 29
unterstützt.
Zweckmäßig ist es, den beim Meißeln entstehenden Bohrstaub durch den
Meißel hindurch aus dem Bereich der Schneide 16′ abzusaugen. Dies
wird mit dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 erreicht, das im
Prinzip aber wieder dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 entspricht.
Der Drehschlagmeißel hat wiederum ein doppelgängiges Steilgewinde,
wobei nun aber in die Nuten keine Kugeln, sondern Bolzen 38, 39 ein
greifen. Der wesentliche Unterschied gegenüber dem vorigen Ausfüh
rungsbeispiel besteht jedoch darin, daß dieses Werkzeug nun eine
Staubabsaugung für den Staub im Bohrloch aufweist. Hinter der
Führungshülse 40 befindet sich nun ein Spülkopf 42, der Anschluß zu
einem staubabsaugenden Gerät hat. Für die Absaugung des Staubs weist
der Bohrschlagmeißel eine durchgehende Längsbohrung 41 auf, die
jedoch nicht in der Bohrerachse verläuft, sondern seitlich versetzt
dazu. Die Spitze des Drehschlagmeißels weist eine Anschrägung 43
auf, daneben ist der Schlitz für die das Steilgewinde erzeugende
Hartmetallschneide 16′. Die Anordnung der auf den Drehschlagmeißel
einwirkenden Druckfeder ist auch etwas anders ausgebildet, hat
jedoch genau dieselbe Wirkung. Der Spülkopf 42 sitzt auf dem
hinteren Teil des Drehschlagmeißels und ist von hinten über das Ein
steckende aufgeschoben.
Wie die Fig. 3 zeigt, ist in das fertige Bohrloch samt Steilgewinde
14 der Verbundanker 12 eingebracht. Zwischen dessen gewindeartigen
Rillen 44 und der Wand der Bohrung befindet sich das ausgehärtete
Verbundgemisch, wie eingangs erwähnt.
Claims (8)
1. Werkzeug zum Herstellen einer gewindeartigen Nut (14) in einer in
Gestein, insbesondere Beton, ausgebildeten Bohrung (11) zur Aufnahme
eines Verbundankers (12), wobei dem Werkzeug eine Schlagbewegung
erteilt wird, das aus einem zylindrischen Drehschlagmeißel (15)
besteht, der an seinem einen Ende eine die Nut herstellende Schneide
trägt, an den sich ein Schaft (17) anschließt, der ein Außengewinde
(18) aufweist, das mit mindestens einem Führungselement (21, 22) in
Wirkungverbindung steht, welches in einem ortsfesten Führungsteil
(25) angeordnet ist und dadurch dem Meißel (15) eine Dreh-Längs
bewegung erteilt.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde
(18) ein Steilgewinde ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewinde zweigängig ist.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungselemente Kugeln (21) oder Bolzen (38, 39) sind,
die ortsfest im Führungsteil (25) angeordnet sind.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß sich das Einsteckende (19) des Meißels (15) in einem Halter
befindet, auf den eine im Führungsteil angeordnete Druckfeder (29)
einwirkt.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß dieses eine den Meißel (15) durchdringende Längsbohrung
(41) aufweist, die von der Schneide ausgeht und bis zu einer Spül
einrichtung (14) führt, über die der Bohrstaub abgesaugt wird.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Führungsteil (35) an seiner der Bohrung (11) zuge
wandten Stirnseite Halteteile (34) zum Aufsetzen an die Wandung hat.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß an der Spitze des Werkzeugs eine Hartmetallschneide (17′)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829216 DE3829216A1 (de) | 1988-08-29 | 1988-08-29 | Werkzeug zum herstellen einer gewindeartigen nut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883829216 DE3829216A1 (de) | 1988-08-29 | 1988-08-29 | Werkzeug zum herstellen einer gewindeartigen nut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3829216A1 true DE3829216A1 (de) | 1990-03-08 |
DE3829216C2 DE3829216C2 (de) | 1990-06-07 |
Family
ID=6361786
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883829216 Granted DE3829216A1 (de) | 1988-08-29 | 1988-08-29 | Werkzeug zum herstellen einer gewindeartigen nut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3829216A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4121621A1 (de) * | 1991-06-29 | 1993-01-07 | Fischer Artur Werke Gmbh | Bohrer zur herstellung von bohrloechern mit hinterschneidung |
US20140126972A1 (en) * | 2009-02-24 | 2014-05-08 | Black & Decker Inc. | Depth gauge and drill bit |
CN107538625A (zh) * | 2016-09-23 | 2018-01-05 | 青岛智享专利技术开发有限公司 | 墙壁电线铺设开孔器 |
CN114770764A (zh) * | 2022-06-02 | 2022-07-22 | 上海宝冶集团有限公司 | 一种用于建筑工程的打孔定位装置 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3106612A1 (de) * | 1981-02-23 | 1982-09-02 | Manfred Hinn | "geraet zum zurichten von treppenstufen aus natur- und/oder werkstein" |
-
1988
- 1988-08-29 DE DE19883829216 patent/DE3829216A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3106612A1 (de) * | 1981-02-23 | 1982-09-02 | Manfred Hinn | "geraet zum zurichten von treppenstufen aus natur- und/oder werkstein" |
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CN114770764A (zh) * | 2022-06-02 | 2022-07-22 | 上海宝冶集团有限公司 | 一种用于建筑工程的打孔定位装置 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3829216C2 (de) | 1990-06-07 |
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