DE3828988C2 - - Google Patents
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Description
Bei sicherheitsrelevanten elektronischen Baugruppen, beispielsweise
für Fahrzeug- und Raumfahrtanwendungen hat es sich bewährt, die Bau
gruppen selbst sowie jedes einzelne Bauelement der Baugruppe zu
überprüfen und die Fertigungs- und Prüfschritte mit Laufkarten zu
protokollieren. Diese Protokolle sollen einerseits ein fehlerfreies
Herstellungsverfahren und damit fehlerfreie Produkte garantieren;
andererseits ermöglichen die Prüfprotokolle Fehleranalysen bei gege
benenfalls später auftretenden Fehlern. Offensichtlich erfordern
diese strengen Herstellungs- und Prüfvorschriften einen außerordent
lich hohen Aufwand an Zeit und Kosten, der das Produkt selbst stark
verteuert. Außerdem sind die das Produkt begleitenden Prüfdokumente
bei komplexen Baugruppen sehr umfangreich und erfordern beim Hersteller
und Anwender der Baugruppe einen außerordentlich großen Auf
wand für Lagerung und Verwaltung.
Aus der Zeitschrift Feinwerktechnik und Meßtechnik 96 (1988) 5, Sei
ten 209 und 210 ist es weiter bekannt, elektronische Baugruppen für
die Automobilelektronik auf rechnergesteuerten Prüfständen automa
tisch zu testen und die gewonnenen Testergebnisse über ein Netzwerk
an einen Leitrechner zu übertragen, der diese Testergebnisse für Re
paraturzwecke und für die Erstellung von Management- und Qualitäts
reports in einem Datenbanksystem ablegt.
Aus DE 25 47 110 B2 sind weiter ein mit Markierungen versehenes
elektrisches Bauelement sowie Verfahren zu dessen Markierung und
Anwendung derartiger Bauelemente zum automatischen Bestücken von
Druckplatinen bekannt. Das Bauelement weist dabei wenigstens auf
einem Teil seiner Oberfläche magnetisierbare Bereiche zum Anbringen
von magnetisch kodierten Informationen auf. Dadurch sollen insbeson
dere zur Bestimmung von Druckplatinen geeignete elektronische Bau
elemente geschaffen werden, die einerseits die Weiterverarbeitung
bzw. den praktischen Bauelementeinsatz wesentlich erleichtern und
andererseits sogar eine genauere, innerhalb vorgebbar geringer
Toleranzwerte liegende Schaltungsbemessung gestatten. Durch die
Bereitstellung magnetisierbarer Bereiche soll es nämlich möglich
sein, eine im Vergleich zu bisher bekannten Bauteilkennzeichnungen
unvergleichlich höhere Informationsdichte zu erzielen und gleich
zeitig den entscheidenden Vorteil zu erhalten, daß all die magne
tisch kodiert aufgebrachten Informationen auf vergleichsweise ein
fache Art und Weise wieder gelesen und verwertet werden können.
Diese magnetisierbaren Bereiche sollen insbesondere die herkömmliche
Kennzeichnung von Bauelemente, wie z. B. Widerständen und Konden
satoren, mittels Ziffern und/oder Buchstaben, bzw. mittels Farb
ringen ersetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren anzugeben, das
eine automatische Überwachung des
Herstellungs- und Prüfablaufs ermöglicht und sicherstellt, daß
jeder Prüfstand ordnungsgemäß durchlaufen wird.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1
genannte Verfahren gelöst.
Dadurch läßt sich
auf besonders einfache und rationelle Weise die Qualität der
elektronischen Geräte verbessern. Außerdem ermöglicht es das
erfindungsgemäße Verfahren, daß alle Prüfabläufe und deren Ergeb
nisse im Speicherelement des elektronischen Geräts abgespeichert
werden, so daß das elektronische Gerät eine Dokumentation über sein
Herstellungsverfahren mit sich führt. Sofern später während des
Betriebs des elektronischen Geräts Fehler auftreten, kann überprüft
werden, ob die Fehlerursache auf Mängel im Herstellungsverfahren des
elektronischen Geräts zurückzuführen ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine schematische Darstellung eines elektronischen Geräts mit
Speicherelement und mehrerer Prüfstände,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm
zur Erläuterung der Prüfung des elektronischen Geräts.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines elektronischen Ge
räts, beispielsweise eines Steuergeräts SG für die Auslösung von
Rückhaltemitteln für Fahrzeuginsassen, das während des Herstellungs
verfahrens mehreren Prüfstationen PS1 bis PS10 zuführbar ist und von
diesen geprüft wird. In dem Steuergerät SG ist mindestens ein für
seine spätere Funktion notwendiges Speicherelement S angeordnet.
Während eines Prüfvorgangs sind Steuergerät SG und jeweils eine der
Prüfstationen PS1 über Schnittstellen IS, IP und Verbindungsleitun
gen C miteinander verbunden. Nach Beendigung eines Prüfvorgangs im
Rahmen des Herstellungsverfahren, beispielsweise an der Prüfstation
PS1, wird das Steuergerät SG nacheinander den jeweils folgenden
Prüfstationen PS2, PS3 bis PS10 zur Durchführung weiterer Prüfvor
gänge zugeführt.
Anhand des in Fig. 2 dargestellten Ablaufdiagramms wird die Durch
führung des Prüfungsverfahrens an verschiedenen Prüfstationen weiter
erläutert. Das Ablaufdiagramm stellt dabei einen Teil der Prüfvor
gänge dar, die an den Prüfstationen PS6 bis P510 stattfinden. Das
Steuergerät SG werde der Prüfstation PS6 zugeführt, nachdem es zuvor
die vorhergehenden Prüfstationen PS1, PS2, PS3, PS4 und zuletzt PS5
durchlaufen hat. Sofern der Prüfvorgang in der Prüfstation PS5 ord
nungsgemäß durchgeführt worden ist, wird im Spei
cherelement S des Steuergerätes SG neben gegebenenfalls den Prü
fungsablauf und die Prüfergebnisse dokumentierenden Informationen
ein für den Prüfstand PS5 spezifischer Code ("eine Prüfstandsidenti
fizierung") abgespeichert, der hier lediglich symbolhaft mit der
Ordnungszahl "5" verkürzt wiedergegeben ist. Sobald das Steuergerät
SG der Prüfstation PS6 zugeführt worden ist, fragt die Prüfstation
PS6 zunächst den Inhalt des Speicherelements des Steuergeräts SG ab
und prüft, ob im Speicherelement 5 der Prüfstandscode für die Prüf
station 5 abgespeichert ist, der auf die ordnungsgemäße Prüfung in
dieser letztgenannten Prüfstation hinweist. Wird dieser Prüfstands
code der Prüfstation 5 nicht erkannt, wird auf einen falschen Prüf
ablauf geschlossen und das Steuergerät SG wird zunächst ausgesondert
und gegebenenfalls erneut der vorhergehenden Prüfstation PS5 zuge
führt. Wenn andererseits das Vorhandensein des Prüfstandscode 5 im
Speicherelement S des Steuergeräts SG festgestellt wird, wird das
Steuergerät SG den Prüfschritten unterzogen, für die die Prüfstation
PS6 zuständig ist. Sofern das Steuergerät SG alle vorgesehenen Prü
fungen in der Prüfstation PS6 erfolgreich besteht, wird wiederum ein
den Prüfstand PS6 charakterisierender Prüfstandscode, in diesem Fall
symmbolisch durch die Zahl "6" dargestellt, im Speicherelement S des
Steuergeräts SG abgespeichert. Sollte sich bei Durchführung der
Prüfvorgänge in der Prüfstation PS6 herausstellen, daß ein Prüfvor
gang nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann, wird auf einen De
fekt des Steuergeräts SG geschlossen, mit der Folge, daß das Steuer
gerät SG aus dem Prüfablauf herausgenommen und gegebenenfalls zu
nächst einer Reparaturschleife zugeführt wird. In dieser Reparatur
schleife wird versucht, den aufgetretenen Defekt festzustellen und
zu reparieren. Das reparierte Steuergerät SG wird anschließend der dem
Fehler entsprechendem Prüfstation erneut zugeführt. Nach erfolg
reichem Abschluß aller Prüfvorgange in der Prüfstation PS6 wird das
ordnungsgemäß geprüfte und für gut befundene Steuergerät SG weiteren
Prüfstationen PS7, PS8, PS9 zugeführt, die zum Teil im Ablaufdia
gramm der Fig. 2 nicht dargestellt sind. Schließlich wird das Steu
ergerät SG nach erfolgreicher Überprüfung in der Prüfstation PS9 dem
letzten Prüfstand PS10 zugeführt, in dem die Endprüfung durchgeführt
wird. Wenn das Steuergerät SG auch alle Prüfungen in diesem Prüf
stand PS10 erfolgreich übersteht, wird im Speicherelement S des
Steuergeräts SG ein entsprechender Prüfstandscode abgespeichert, der
darauf hinweist, daß das Steuergerät SG alle Prüfstände erfolgreich
durchlaufen hat. Neben dem Prüfstandscode für den Prüfstand PS10
werden zweckmäßig Informationen über den gesamten Prüfablauf und die
dabei gemessenen Kennwerte des Steuergeräts SG im Speicherelement
des Steuergeräts SG abgespeichert. Das Steuergerät SG trägt damit
eine vollständige Dokumentation über das Herstellungsverfahren und
die während des Herstellungsverfahrens durchgeführten Prüfvorgänge
mit sich. Bei einem späteren Versagen des Steuergeräts während sei
nes bestimungsgemäßen Betriebs kann dann erforderlichenfalls fest
gestellt werden, ob das Versagen auf Fehlerursachen während der Her
stellung des Steuergeräts SG zurückzuführen ist. Diese Überprüfungs
möglichkeit ist insbesondere bei sicherheitsrelevanten elektroni
schen Geräten, wie beispielsweise Steuergeräten für Rückhaltesysteme
von Fahrzeuginsassen, von außerordentlich großer Bedeutung, da nach
Unfallereignissen häufig Haftungsansprüche an den Fahrzeughersteller
gestellt werden.
Sofern das Speicherelement S des Steuergeräts SG nur über eine be
grenzte Speicherkapazität verfügt, die zudem während des bestim
mungsgemäßen Gebrauchs des Steuergeräts SG nahezu vollständig beno
tigt wird, ist es selbstverständlich möglich, auf die Abspeicherung
der vollständigen Dokumentation über die Prüfvorgänge und die dabei
gewonnen Meßwerte zu verzichten und lediglich in verkürzter Codie
rung das erfolgreiche Bestehen aller Prüfabläufe im Speicherelement
S festzuhalten.
Zweckmäßig wird die im Speicherelement S abgespeicherte Information
über die Durchführung der Prüfabläufe auch vor einem unbefugten Zu
griff bewahrt, um diese Information dauerhaft zu sichern. Diese Si
cherung kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, daß über eine
zweckmäßige Ausgestaltung der Steckverbindungen der Schnittstelle IS
des Steuergeräts SG ein Zugriff zu den Speicherbereichen des Spei
cherelements S unterbunden wird, in dem diese speziellen Daten abge
legt sind. Weiterhin kann auch durch schaltungstechnische und/oder
programmtechnische Maßnahmen verhindert werden, daß bei unbefugtem
Abfragen des Speicherinhalts des Speicherelements S auf diese ge
schützten Daten zurückgegriffen wird.
Um auch ohne elektronische Auswertung des Speicherinhalts des Spei
cherelements S des Steuergeräts SG den jeweiligen Prüfzustand erken
nen zu können, wird zur Erleichterung der Handhabung zweckmäßig zu
sätzliche eine Markierung angebracht, die auch äußerlich den Prüfzu
stand erkennen läßt. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine
Markierung mit Farbpunkten, farbigen Balken und/oder eine gegebenen
falls mit Strichcodelaser lesbare Strichcodierung handeln. Zumindest
erweist sich eine derartige zusätzliche Markierung bei denjenigen
Steuergeräten SG als zweckmäßig, die den letzten Prüfstand PS10 er
folgreich durchlaufen haben.
Vielfach umfassen die Steuergeräte SG Warneinrichtungen, wie bei
spielsweise eine Warnlampe, einen Summer oder dgl., um bei Auftreten
eines Fehlers während des bestimmungsgemäßen Betriebs des Steuerge
räts SG z. B. den Fahrer eines Fahrzeugs auf einen Defekt des Steuer
geräts SG hinzuweisen. Zweckmäßig werden nun diese Warneinrichtungen
dazu benutzt um dem Bedienungspersonal der Prüfstände einen Fehler
des Steuergeräts SG anzuzeigen. Zumindest soll ein Fehler bei der
Durchführung des letzten Prüfvorgangs im Prüfstand PS10 angezeigt
werden. Dazu verfügt das Steuergerät SG über Auswertemittel die den
Prüfstandscode auswerten und bei Vorhandensein eines Fehlers die
Warneinrichtung ansteuern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde beispielhaft anhand eines Steu
ergeräts SG für Rückhaltemittel von Fahrzeuginsassen erläutert. In
gleicher Weise läßt sich das Verfahren selbstverständlich auch für
Steuergerate mit anderen Anwendungsbereichen, beispielsweise für die
Bremsregelung, einsetzen.
Claims (7)
1. Herstellungs- und Prüfverfahren für ein elektronisches Gerät mit einem für die spätere Funktion
des elektronischen Gerätes
notwendigen
Speicherelement, bei dem das Gerät in verschiedenen Fertigungsstadien
Prüfstationen durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß nach Durchlaufen
einer Prüfstation (PS) eine den jeweiligen Prüfungsschritt
dokumentierende Information in dem Speicherelement (S) des elektronischen
Geräts (SG) dauerhaft abgespeichert wird und daß diese Information
zur Steuerung nachfolgender Herstellungs- und Prüfungsschritte dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem
Speicherelement (S) des elektronischen Geräts (SG) abgespeicherte Information
für die jeweilige Prüfstation (PS) spezifische Kennwerte umfaßt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die in dem Speicherelement (S) des elektronischen Geräts
(SG) abgespeicherte Information für das elektronische Gerät (SG) spezifische
Kennwerte, beispielsweise die in den Prüfstationen (PS) ermittelten
Meßwerte umfaßt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Feststellung eines Fehlers das elektronische Gerät der entsprechenden
Prüfstation bzw. Reparaturstation wieder zugeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zugleich mit der Abspeicherung der Information in dem Speicherelement
(S) des Gerätes (SG) an dem Gerät (SG) eine sichtbare
bzw. lesbare Markierung angebracht wird, die den Prüfzustand
auch visuell erkennen läßt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß für die gerätespezifischen Kennwerte Toleranzbereiche vor
gesehen werden, und daß bei Nichteinhaltung eines Toleranzbereichs
das jeweils geprüfte Gerät (SG) zumindest zeitweilig aus dem Her
stellungs- und/oder Prüfverfahren herausgenommen und zum Zwecke der
Reparatur einer Reparaturschleife zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem mit einer Warneinrichtung ausgerüsteten elektronischen Gerät
(SG) Mittel zur Erfassung der prüfstationsspezifischen Kennwerte und
gegebenenfalls Ansteuerung der Warneinrichtung bei Nichterkennung
dieser Kennwerte vorgesehen werden.
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