DE3828736A1 - Verfahren zur oelgewinnung - Google Patents
Verfahren zur oelgewinnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Öl aus einer unterirdischen
Lagerstätte durch Ölverdrängung unter Verwendung
eines Dampfschaum-bildenden oberflächenaktiven Mittels oder
Surfactant, welches sich schnell in der Lagerstätte ausbreitet
unter Bildung eines steifen Dampfschaums.
Viele Kohlenwasserstoffe sind zu viskos, um sie aus unterirdischen
ölführenden Lagerstätten ohne Unterstützung zu gewinnen.
Diese schweren Kohlenwasserstoffe lassen sich nur
gewinnen mit Hilfe von Dampf, der die Lagerstätte erwärmt,
die Viskosität der Kohlenwasserstoffe herabsetzt und damit
das Fließvermögen der Kohlenwasserstoffe gegen die Förderbohrung
verbessert. Jedoch nach der anfänglichen Injektion
und Durchbruch bis zur Förderbohrung folgt der injizierte
Dampf bevorzugt diesem Durchbruchs-Weg. Außer unmittelbar um
die Injektions- und Förderbohrungen hat die aktive Dampfzone
in der Lagerstätte die Tendenz, auf ein höheres Niveau
innerhalb der ölführenden Schicht anzusteigen. Daher ist das
Ausmaß der Lagerstätte, die vom injizierten Dampf erreicht
wird, begrenzt.
Zusammen mit dem Dampf wurden bereits oberflächenaktive Mittel
oder Surfactants injiziert, um ein Fluten mit Dampfschaum
zu ermöglichen. Die Kombination von Dampf und Dampfschaum-bildendem
Surfactant führt zu einem Dampfschaum, der
eine Dispersion von Dampf in einer kontinuierlichen Wasserphase
ist, in welcher zumindest ein Teil der Dampfphase
durch einen Flüssigkeitsfilm oder durch Lamellen zur dispersen
Phase wird. Die Anwesenheit dieses Schaums zeigt sich
durch Herabsetzung der Geschwindigkeit, mit welcher der
Dampf durch die Lagerstätte wandert. Der Schaum bildet eine
Sperrschicht, die die Bewegung des Dampfs sowohl zu einem
höheren Niveau innerhalb der ölführenden Schicht als auch
gegen die Förderbohrung verlangsamt. Diese Herabsetzung der
Mobilität ergibt einen wirksameren Wärmeübergang auf das Öl,
der seinerseits wieder die Ölförderung durch die Förderbohrung
erhöht und zu einem geringeren durchschnittlichen Restölgehalt
in der Lagerstätte führt, wenn die Dampfschaumbehandlung
zu Ende ist.
Um das Ausmaß der Ölgewinnung zu optimieren, ist es wünschenswert,
ein Dampfschaum-Surfactant zu haben, welches in
der Lagerstätte schnell den Schaum zu bilden vermag. Ein
wirksamer Transport des Surfactant durch die Lagerstätte ist
wichtig, da die Geschwindigkeit, mit der sich der Schaum
durch die Lagerstätte bewegt, begrenzt wird durch die
Geschwindigkeit, mit welcher das Surfactant sich durch die
Lagerstätte bewegt. Der Transport des Surfactant durch die
Lagerstätte kann auf verschiedene Weise herabgesetzt werden,
wie durch Adsorption am Gestein der Lagerstätte, Ausfällung
mit Hilfe von zweiwertigen Ionen, die im Wasser der Lagerstätte
vorhanden sind, und/oder durch Ionenaustausch aus dem
Gestein der Lagerstätte und Verteilung in die Ölphase.
Ausreichende Menge an Surfactant müssen schnell durch die
Lagerstätte bewegt werden, um den Schaum seine Funktion als
Dampfschaum bei der Verdrängung des Öls erfüllen zu lassen.
Es kann angenommen werden, daß die Geschwindigkeit des
Schaumtransports vergleichbar ist mit der Geschwindigkeit
des Surfactant-Transports.
Die verschiedensten Verfahren mit Dampf in Verbindung mit
einem Surfactant sind bereits bekannt und viele Verbesserungen
dieser bekannten Verfahren stehen zur Verfügung. In der
US-PS 32 92 702 wird ein Dampf-Prozeß beschrieben, bei dem
ein wäßriges Surfactant vor dem Dampf injiziert wird, um
die Injizierbarkeit während der Dampfperiode zu vergrößern
und eine größere Produktionsleistung während des Rückflusses
zu erreichen. Nach der US-PS 33 57 487 wird eine Lösung
eines Surfactants vor oder während der Dampfinjektion derart
eingeführt, daß ein Band der Surfactant-Lösung von dem Dampf
verdrängt wird. Bei dem Verfahren der US-PS 34 12 793 wird
ein Dampf-Prozeß zur Ölgewinnung in einer relativ hoch
geschichteten Lagerstätte verbessert durch zeitweises
Verschließen der leichter durchgänglichen Schichten mit
Hilfe des Schaums. Bei der US-PS 40 86 964 geht es um die
Ölgewinnung durch Injektion eines Dampfschaum-bildenden
Gemischs durch einen Dampfkanal, der sich im wesentlichen
zwischen Injektions- und Förderbohrung befindet. In den
US-PS 43 93 937 und 44 88 976 wird ein Dampfschaum-bildendes
Gemisch, dessen Surfactant ein besonders wirksames α-Olefinsulfonat
ist, beschrieben sowie Verfahren zur Ölgewinnung
(steam drive und steam soak). Bei dem Verfahren nach
der US-PS 44 88 598 wird ein Dampf- oder Gasdestillations-Trieb
unter Verwendung eines schäumbaren Surfactants beschrieben.
Aus der US-PS 45 97 442 ist eine Vorspüllösung
zur Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der das injizierte
Surfactant sich durch die Lagerstätte ausbreitet, beschrieben,
indem der Ionenaustauscheffekt reduziert wird. Aus den
US-PS 45 56 107 und 46 07 700 ist ein Dampfschaum-Injektionsprozeß
bekannt, der durch Verwendung eines a-Olefinsulfonat-Dimeren
als Surfactant verbessert ist. Die US-PS
46 09 044 betrifft ein Verfahren unter Verwendung von Dampfschaum,
welches mit Alkali verbessert ist, zur Förderung von
leichtem saurem Öl. Bei der US-PS 46 17 995 geht es um die
Injektion eines Vorbehandlungsmediums vor zumindest einem
Teil des Dampfs und Dampfschaum-bildenden Surfactants zur
Erhöhung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Surfactants
und Verringerung der benötigten Surfactant-Menge. Nach der
US-PS 46 43 256 wird ein Dampfschaum-bildendes Surfactantgemisch
verwendet, welches selbst in Gegenwart von mehrwertigen
Kationen wirksam ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung der Ölförderung
aus einer Lagerstätte, in welche zumindest eine Injektionsbohrung
eingeführt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft
die Einführung eines Dampfschaum-bildenden Gemischs
von Dampf, Surfactant und Wasser in die Lagerstätte, Verdrängen
oder Ausbreiten der Dampfschaum-bildenden Mischung
innerhalb der Lagerstätte und Förderung der Dampfschaum-bildenden
Mischung und Öl aus der Lagerstätte, wobei das Surfactant
zumindest 15 Gew.-% Olefindisulfonat enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich für Dampfsättigungsbetrieb
anwenden, wobei die Injektion des Dampfschaumbildenden
Gemischs und die anschließende Förderung des
Dampfschaum-bildenden Gemischs und Öls aus der Lagerstätte
aus der gleichen Injektionsbohrung oder -sonde erfolgt. Das
erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aber auch für Dampftrieb
anwenden, bei dem die Injektion der Dampfschaum-bildenden
Mischung durch Injektionsbohrungen und die Förderung
der Dampfschaum-bildenden Mischung und Öl aus zumindest
einer eigenen Förderbohrung stattfindet. Dazu muß die Lagerstätte
zumindest eine Fördersonde aufweisen.
Bei einer besonderen Ausführungsform wird zusammen mit dem
Dampfschaum-bildenden Gemisch ein Elektrolyt in einer Konzentration
von 0,1 bis 15 Gew.-% der wäßrigen Phase angewandt.
Die brauchbaren Surfactants oder Tenside enthalten zumindest
25 Gew.-% Olefindisulfonat.
Der Dampf kann zumindest 30 Gew.-% Dampfphase aufweisen.
Darüberhinaus kann man zusammen mit dem Dampfschaum-bildenden
Gemisch auch ein nicht kondensierbares Gas in einer
Menge von 0,01 bis 50 mol-% der Gasphase des Dampfschaum-bildenden
Gemischs verwenden.
Brauchbare Tenside leiten sich ab von Olefinen mit 18 bis 26
Kohlenstoffatomen, und zwar von α-Olefinen oder inneren
Olefinen.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht zumindest teilweise
darauf, daß die mit Olefindisulfat angereicherten Tenside
einen unvorhergesehenen und überraschenden Vorteil beim
Dampftrieb erbringen. Enthält beispielsweise das Dampfschaumgemisch
Dampf, ein Disulfonat angereichertes Tensid,
einen Elektrolyten und ein nicht-kondensierbares Gas in
nahezu optimalen Mengen für die Schaumbildung in Gegenwart
von Öl, bewegen sich die erfindungsgemäß verwendeten Tenside
- zum Vergleich mit den üblichen handelsüblichen Olefinsulfonat-Tensiden
- infolge geringerer Grenzflächenspannung gegenüber
Öl wesentlich schneller durch die Lagerstätte,
bilden festere Dampfschäume und ergeben wesentlich geringere
Dampfmobilitäten. Die erfindungsgemäß verwendeten Tenside
führen auch zu einer beträchtlichen Herabsetzung der Dampfmobilität
und einer bemerkenswert geringeren Restölsättigung
bei Konzentrationen, die wesentlich unter denen liegen, die
für gleiche Mobilität und gleiche Restölsättigungs-Verringerung
durch bisher optimale Tenside erreichbar waren.
Die Erfindung betrifft auch ein neues Tensid und dessen Gemische
für einen Dampftrieb- oder Dampfsättigungsprozeß. Von
besonderem Interesse ist in dieser Hinsicht ein Dampfschaumgemisch,
enthaltend (a) ein Surfactant in der flüssigen
Phase in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der flüssigen Phase, wobei dieses Surfactant zu einem
wesentlichen Teil ein Olefindisulfonat ist, und (b)
Dampf, der unter Lagerstättenbedingungen sowohl in flüssiger
Phase als auch in der Dampfphase vorliegt. Gegebenenfalls
kann ein Elektrolyt in der flüssigen Phase in einer Menge
von 0,01 bis 15 Gew.-% vorliegen und gegebenenfalls kann in
der Gasphase ein nicht-kondensierbares Gas in einer Menge
von 0,01 bis 50 mol-% - berechnet auf die gesamte Molanzahl
in der Gasphase - vorhanden sein.
Die erfindungsgemäßen Tenside unterscheiden sich von den
üblichen Tensiden dahingehend, daß sie gegenüber dem dort
verwendeten α-Olefin und den inneren Olefinsulfonaten an
Olefindisulfonaten angereichert sind. Obwohl eine größere
Disulfonat-Konzentrat für eine gegebene Kohlenstoffkettenlänge
zu einem weniger wirksamen Dampfschaum-Surfactant führen
kann, so ist doch die Kombination einer größeren Kohlenstoffkettenlänge
(wie ein Anstieg der mittleren Kohlenstoffzahl
von 17 auf 22) und eine Erhöhung der Disulfonat-Konzentration
die Ursache für eine Verbesserung des Dampfschaum-Tensids.
Daher sind auch die erfindungsgemäßen Tenside in
der Lage, festere Dampfschäume zu bilden, die die Dampfmobilität
merklich herabsetzen und zu geringerer Restölsättigung
führen, wie sie mit den bisherigen Tensiden nicht erreichbar
waren.
Die Surfactant-Komponente des erfindungsgemäß verwendeten
Tensids ist ein Olefinsulfonat, hergestellt oder formuliert
derart, daß ein höherer Disulfonatgehalt gegeben ist, als er
bei ähnlichen handelsüblichen Mischungen vorliegt. Da das
Vorliegen derartiger Disulfonate in den bisherigen Surfactants
als ungünstig angesehen wurden, war bisher der Gehalt
an derartigen Disulfonaten auf nicht mehr als 5 bis 7
Gew.-% begrenzt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Olefinsulfonate leiten sich
von einer besonderen Klasse von Olefinen ab, die durch ihre
Kohlenstoffanzahl definiert ist. Diese Olefine haben Kohlenstoffzahlen
zwischen 16 und 28, vorzugsweise 18 bis 26,
insbesondere 20 bis 24. Erfindungsgemäß lassen sich sowohl α-Olefine
als auch innere Olefine verwenden. Besonders
geeignet sind Olefinsulfonate, die sich von im wesentlichen
linearen α-Olefinen und inneren Olefinen ableiten. Olefinsulfonate
von verzweigten α-Olefinen oder inneren Olefinen
sind auch geeignet vorausgesetzt, daß die Kettenverzweigungen
nicht mehr als etwa 2 Kohlenstoffatome ausmachen.
Für die Herstellung der Olefinsulfonate wird das obige
Olefin mit Schwefeltrioxid SO₃ umgesetzt. Der Begriff Schwefeltrioxid
umfaßt Verbindungen und Komplexe, die SO₃ enthalten
oder ergeben, neben SO₃ selbst für eine Sulfonierungsreaktion.
Diese Reaktion erfolgt in üblicher Weise,
insbesondere indem verdünntes SO₃ mit einem dünnen Film von
flüssigem Olefin bei Temperaturen zwischen 4 und 50°C in Berührung
gebracht wird. Die Sulfonierungsreaktion zwischen
SO₃ und dem Olefin ergibt ein rohes Produkt, enthaltend
Alkensulfonsäuren und ein Zwischenprodukt, das möglicherweise
ein Sulton ist. Das Sulton wird dann mit Wasser hydrolysiert
und mit einer Lauge, vorzugsweise Alkali- oder Erdalkalihydroxid,
-oxid oder -carbonat neutralisiert. Obwohl
die Zusammensetzung des Sulfonats von verschiedenen Faktoren
abhängig ist, wie der Art des Olefins und den Bedingungen
der Sulfonierungsreaktion, wenn Natriumhydroxid als Lauge
verwendet wird, sind die vier Hauptbestandteile im allgemeinen
Natriumsalze der Alkensulfonsäure (50 bis 70 Gew.-%),
der Hydroxyalkansulfonsäure (20 bis 40 Gew.-%) und Dinatriumsalze
der Alken- und Hydroxyalkandisulfonsäure (5 bis
15 Gew.-%). Darüberhinaus sind in dem rohen Sulfonat noch
Sulfonate von 2-Ethylolefin, 2,3-Dimethylolefin und 4-Methylolefin.
Die beiden Natriumsalze der Sulfonsäure können
als Monosulfonate und die beiden Dinatriumdisulfonsäuresalze
als Disulfonate bezeichnet werden. Übliche Herstellungsverfahren
ergeben als Tensid wäßrige Lösungen der Olefinsulfonate,
z. B. eine 30 gew.-%ige wäßrige Lösung. Derartige
Lösungen können nach dem Verdünnen direkt für die Herstellung
von Dampfschaum-Mischungen für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendet werden.
Der Disulfonatgehalt des Surfactants läßt sich leicht
erhöhen, indem das Verhältnis verdünntes SO₃ zu flüssigem
Olefin bei der Sulfonierung erhöht wird, z. B. ein Molverhältnis
SO₃/Olefin von 0,90 bis 1,15. Molverhältnisse
SO₃/Olefin < 1,15 lassen sich auch anwenden für Olefinsulfonatmischungen,
die als angereicherte Disulfonate Anwendung
finden können. In einer großtechnischen Anlage kann es wünschenswert
sein, nicht umgesetztes verdünntes SO₃ in den
Prozeß rückzuleiten. Auch die Rückleitung sulfonierter Olefine
in die Sulfonierung kann zu an Disulfonat angereicherten
Produkten bei niederen SO₃/Olefineverhältnissen führen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Olefinesulfonate haben
einen Disulfonatgehalt von 15 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise
25 bis 100 Gew.-%, insbesondere 40 bis 100 Gew.-%.
Der für das erfindungsgemäße Verfahren benötigte Dampf kann
an der Oberfläche oder in dem Bohrloch selbst hergestellt
werden. Er kann als Sattdampf, Naßdampf, überhitzter Dampf
oder Dampf von niederem Wert zugeführt werden, bei dem
Dampfkondensat und/oder flüssige Komponenten verträglich
sind mit den schaumbildenden Eigenschaften in der Dampfschaum-Mischung.
Es wird bevorzugt, daß die Dampfqualität
wie der erzeugte Dampf ist und/oder die Menge an wäßriger
Flüssigkeit, die zugemischt, derart ist, daß die Dampfqualität
der Mischung 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 80
Gew.-%, bei Eintritt in die Lagerstätte beträgt. Das für die
Dampfherstellung verwendete Wasser kann andere Zusätze, die
die Eigenschaften verbessern, enthalten wie Korrosionsinhibitoren
oder dergleichen. Das Wasser kann auch Salze enthalten.
Die Dampfschaum-Mischung wird gebildet durch Injizieren des
Surfactants in Naßdampf in einer Menge von 0,01 bis 10
Gew.-%, bezogen auf die flüssige Phase des Dampfs. Bevorzugt
wird Surfactant in der zur Verbesserung der Ölförderung benötigten
Menge injiziert; diese liegt in der Größenordnung
von 0,1 bis 5 Gew.-% Surfactant, bezogen auf die flüssige
Phase. In die Dampfschaum-Mischung wird bevorzugt eine wäßrige
Lösung eines Elektrolyten eingebracht und gegebenenfalls
auch ein nicht-kondensierbares Gas.
Der Elektrolyt in der Dampfschaum-Mischung kann die Bildung
eines Schaums, der die Restölsättigung wesentlich herabsetzt,
beträchtlich verbessern. Der ganze oder ein Teil des
Elektrolyten kann ein anorganisches Salz, vorzugsweise ein
Alkalisalz, insbesondere ein Alkalihalogenid, speziell Natriumchlorid,
sein. Andere anorganische Salze sind beispielsweise
Halogenide, Sulfate, Carbonate, Bicarbonate,
Nitrate und Phosphate der Alkalien oder Erdalkalien. Ein
Elektrolyt ist unnötig, wenn der injizierte Dampf oder das
Lagerstättenwasser ausreichend Elektrolyt enthalten, um einen
wirksamen Schaum zu bilden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann ganz allgemein jedes
nicht-kondensierende Gas angewandt werden, welches (a) bei
Temperaturen und Drücken, bei welcher die Dampfschaum-Mischung
in die Lagerstätte injiziert und in dieser verdrängt
wird, nicht oder nur wenig kondensiert und (b) im wesentlichen
inert und verträglich ist mit dem Dampfschaum-Surfactant
und anderen Komponenten der Mischung. Ein solches Gas
ist Stickstoff; es sind aber auch andere Gase, wie Luft,
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Ethan, Methan, Rauchgase, Heizgase
oder dergleichen geeignet. Die bevorzugte Konzentration
der Dampfschaum-Mischung an nicht-kondensierbarem Gas beträgt
0,01 bis 50 mol-% der Gasphase.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann jede übliche Methode
zur Dampfschaumbildung herangezogen werden. Bevorzugt wird
dafür die Methode nach US-PS 40 86 964 oder 45 56 107. Die
Maßnahmen, wie sie in der US-PS 43 93 937 beschrieben sind,
können angewandt werden bei Lagerstätten, die Zonen hoher
Permeabilität enthalten und/oder zur Kanalbildung neigen.
Unter einigen Umständen kann eine mit Sand gefüllte Leitung
für die Bildung des Schaums herangezogen werden. Die Dampfschaum-Mischung
wird in die Lagerstätte in einer solchen
Weise eingeführt, die von den Eigenschaften der Lagerstätte
und dem Muster der Sonden bestimmt wird. Injektions- und
Fördersonden können in beliebiger Anordnung vorliegen, bevorzugt
befindet sich die Injektionssonde umgeben von Fördersonden,
jedoch läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch für den Dampfsättigungs-Prozeß, also mit einer einzigen
Bohrung oder Sonde, anwenden.
Es wurden Untersuchungen angestellt, um zu bestimmen:
- 1. die Grenzflächenspannung der Mischungen gegenüber Öl,
- 2. die Ausbreitung des Surfactants oder die Transportgeschwindigkeit,
- 3. die Festigkeit des Schaums und die Restölsättigung bei Temperaturen, wie sie für den Dampfbetrieb typisch sind, und schließlich
- 4. die Schaumfestigkeit und Restölsättigung bei hohen Dampftrieb-Temperaturen,
jeweils mit Mischungen, enthaltend verschiedene Kombinationen
von monosulfonierten und disulfonierten Olefinen.
Die untersuchten Surfactants sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
Drei Methoden wurden zur Herstellung der mit Disulfonat
angereicherten Surfactants für die laboratoriumsmäßige
Bewertung herangezogen, und zwar
- 1. hohes Verhältnis SO₃/Olefin,
- 2. Filtrieren und Trennen und
- 3. Mischen.
Einige an Disulfonat angereicherte Surfactants wurden
einfach durch Erhöhung des Verhältnisses SO₃/Olefin bei der
Sulfonierung hergestellt. Die Sulfonierungsreaktionen
erfolgten mit einem Verhältnis von SO₃/Olefin von 7; man
erhielt dabei Produkte mit bis zu 84 Gew.-% Disulfonat. Die
Grenzwerte lassen jedoch den Schluß zu, daß eine Steigerung
des Verhältnisses SO₃/Olefin über etwa 1,8 keine Verbesserung
der Surfactant-Eigenschaften erbringt, scheinbar aufgrund
der Anwesenheit geringer Anteile an Nebenprodukten,
die sich bei hohen SO₃/Olefinverhältnissen bilden können.
Die Isolierung hoch reiner α-Olefindisulfonate (AODS) aus α-Olefinsulfonaten
(AOS) erreicht man durch physikalische
Trennung (durch Filtration) der flüssigen und halbfesten
Emulsionsphasen aus dem AOS-Produkt, bei dem die mittlere
Kohlenstoffzahl < 20 ist. Eine Probe von AOS 2024 mit einer
nominellen Kohlenstoffzahl von 20 bis 24 und insgesamt 17
Gew.-% Disulfonat enthält in flüssiger Phase 98 Gew.-% Disulfonat,
aber nur etwa 2 Gew.-% Disulfonat in der halbfesten
Emulsionsphase des Surfactants. Surfactants aus Sulfonaten
interner Olefine und α-Olefinsulfonate mit Kohlenstoffzahlen
< 20 besitzen keinen so deutlichen Unterschied
zwischen den flüssigen und halbfesten Emulsionsphasen.
Weitere mit Disulfonat angereicherte Surfactants können hergestellt
werden durch Mischen eines 98-gew.-%igen Disulfonat-Surfactants
mit dem Ausgangsprodukt AOS 2024, um ein
Surfactant mit z. B. 65 Gew.-% Disulfonat zu erhalten.
Das Vergleichsprodukt für alle Versuche war "ENORDET"® AOS
1618, ein in üblicher Weise hergestelltes Handelsprodukt mit
einer nominellen Kohlenstoffzahl 16 bis 18. Einige Versuche
wurden auch durchgeführt mit "CHASER"® SD 1000, ein übliches
dimeres Handelsprodukt mit einer nominellen Kohlenstoffanzahl
von 22 bis 32, wobei das Gewichtsverhältnis monomeres
AOS zu dimerem AOS 48/52 beträgt. Die CHASER-Produkte leiten
sich ab von α-Olefinen und werden durch eine etwas andere
Sulfonierungsreaktion erhalten. Die AOS-Dimeren erhält man
durch Sulfonieren von α-Olefinen, Erhitzen des sulfonierten
Produkts zur Erreichung der Dimerisation in einer getrennten
Verfahrensstufe und Neutralisieren des dimeren Produkts
(US-PS 37 21 707).
Für die Bestimmung der Grenzflächenaktivität wurde ein
"University of Texas Model 500 Spinning Drop Interfacial
Tensiometer" verwendet, und zwar wurden die Messungen durchgeführt
bei 75°C mit 0,5-gew.-%igen Lösungen, die gegebenenfalls
3 Gew.-% NaCl enthielten. Die Ölphase war entweder
Decan, ein raffiniertes Öl oder "Patricia Lease", ein schweres
Rohöl aus Kalifornien. Es wurde festgestellt, daß man
stabile Meßwerte für raffinierte Öle erhalten kann während
einer kurzen Zeit, wenn die wäßrige Phase enthaltend Surfactant
und gegebenenfalls Salz und die Ölphase im Gleichgewicht
unter Prüfungsbedingungen stehen. Bei der Verwendung
von Decan als Ölphase konnten Öl- und Surfactant-Lösungen
zuerst über Nacht in Gleichgewicht kommen. Für Decan wurde
das Tensiometerrohr zuerst mit dem Surfactant-Gemisch gefüllt
und dann 3 µl Öl zugesetzt. Für Schweröl wurde das
Tensiometerrohr zuerst mit der Mischung ausgeschwenkt, um
einen an dem Rohr klebenden viskosen Ölfilm zu vermeiden,
und dann in das Rohr 0,005 g Öl eingewogen, worauf das Rohr
mit der Mischung aufgefüllt wurde. Sobald sich die Öltröpfchen
in dem Tensiometer stabilisiert haben, können die
Messungen zur Bestimmung der Grenzflächenspannung vorgenommen
werden.
Das Fortschreiten des Schaums, die Schaumfestigkeit und die
Restölsättigung wurden bestimmt mit Hilfe einer ölhaltigen
Sandpackung. Ein Beispiel für eine Vorrichtung für derartige
Prüfungen mit Sandpackungen besteht aus einem zylindrischen
Rohr mit einem Durchmesser von etwa 0,04 m und einer Länge
von etwa 0,3 m. Eine solche Sandpackung wird horizontal oder
vertikal angeordnet. Die Sandpackung ist mit mindestens zwei
Druckkappen versehen, die so angeordnet sind, daß die
Packung in etwa gedrittelt ist. Das Eintrittsende der Sandpackung
ist vorzugsweise mit einer Zuführung für Dampf,
nicht-kondensierbares Gas und eine oder mehrere wäßrige
Lösung(en), enthaltend Surfactant und/oder gelösten Elektrolyt
versehen. Alle oder einige dieser Komponenten werden als
konstanter Massestrom eingeführt so dosiert, daß ein homogenes
Gemisch im wesentlichen bei Eintritt in die Sandpackung
gebildet ist. Die Permeabilität der Sandpackung und die
schaumbrechenden Eigenschaften des Öls in der Schaumpackung
sollten zumindest gleich denen in der entsprechenden Lagerstätte
sein. Bei den Untersuchungen betrug die Porosität der
Sandpackungen 0,36. Durch solche Untersuchungen läßt sich
der Anteil an Surfactant, nicht-kondensierbarem Gas und
Elektrolyt, bestimmen der benötigt wird für die Dampfqualität,
die zum Einsatz kommt, um die gewünschte Behandlung
durchzuführen.
Für die im folgenden beschriebenen Untersuchungen wurden die
Sandpackungen hergestellt, indem diese mit mit Kernridge-Öl,
das ist ein Schweröl aus Kalifornien, bei einer Temperatur
über etwa 90°C geflutet wurden, um Ölsättigungen in der
Größenordnung von 80 bis 90% des Porenvolumens zu erreichen.
Die Wasserflutungen wurden vorgenommen, um die Ölsättigungen
auf einen Rest von etwa 30% des Porenvolumens
herabzusetzen. Zur Bestimmung des Fortschreitens des Surfactants
wurden die Sandpackungen mit synthetischem Lagerstättenwasser
geflutet. Um die Schaumfestigkeit und die
Restölsättigung zu ermitteln, wurde zum Wasserfluten destilliertes
Wasser verwendet und an dieses schloß sich ein Naßdampftrieb
(50 Gew.-% Qualität mit einer Gasgeschwindigkeit
von 2,5 · 10³ m/s) an, um die Ölsättigung auf etwa 15% zu
senken. Die Untersuchungen über die Verdrängung des Surfactants
wurden mit Sandpackungen, enthaltend Kernridge Sande
von 140°C, durchgeführt. Das Surfactant wurde kontinuierlich
in die Packung mit einer Geschwindigkeit von 15,6 · 10⁶ m/s
eingeführt. Die Untersuchungen über die Schaumfestigkeit und
die Restölsättigung wurden in Sandpackungen, enthaltend
Ottawa-Sande, welche durch einen Druck von 0,69 mPa verdichtet
worden sind und einen Dampf mit 50 Gew.-% Qualität in
einer Gasgeschwindigkeit von 2,5 · 10³ m/s, jeweils nach dem
Wasserfluten und während der Untersuchungen, durchgeführt.
Surfactants, die geringe Grenzflächenspannungen ergeben und
damit eine größere Ölförderung gestatten, sind sehr wünschenswert.
Die Ergebnisse aus den Untersuchungen zur Bestimmung
der Grenzflächenspannung zum Vergleich mit
ENORDET® AOS 1618 sind in der Tabelle 2 aufgeführt und werden
im folgenden zusammengefaßt. Die Werte der Grenzflächenspannung
für das Vergleichsprodukt sinken ab durch Zugabe
von NaCl anstelle von Frischwasser und liegen für Schweröl
tiefer als für Decan. Die Grenzflächenspannung von AOS 2024
mit etwa 17 Gew.-% Disulfonat unter gleichen Bedingungen war
geringer. Dies zeigt die Tatsache, daß mit steigender Kohlenstoffzahl
die Löslichkeit des Surfactants in Wasser abnimmt
und daher die Grenzflächenspannung etwas sinkt. Die
Grenzflächenspannung von AOS 2024 mit etwa 98 Gew.-% Disulfonat
lag ebenfalls unter den entsprechenden Werten für
ENORDET® AOS 1618, jedoch etwa über den Werten für AOS
2024. Aus diesen Ergebnissen kann man schließen, daß ein
Anstieg der Kohlenstoffanzahl die Reduktion der Grenzflächenspannung
durch merkliche Erhöhung des Disulfonatgehalts
des oberflächenaktiven Mittels mehr als ausgleicht.
Einige weitere Untersuchungen zeigen den Unterschied in der
Grenzflächenspannung zwischen ENORDET® AOS 1618 und an Disulfonat
angereicherten Surfactants AOS 2024 C mit etwa 42
Gew.-% Disulfonat. Die Testrohre wurden hergestellt mit 10 ml
wäßriger Lösung von 0,5 Gew.-% Surfactant und 4 Gew.-%
NaCl sowie etwa 2,5 cm³ Kernridge Rohöl, unter Stickstoff-Schutzgas
versiegelt und in einem Ofen etwa 2 d bei 90°C gehalten.
Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen wurden die Rohre
heftig geschüttelt, bis sich Schaum bildete.
Die Oberfläche des Schaums auf der Öl/Surfactant-Lösungs-Mischung
wurde unter dem Mikroskop beobachtet. Bei der
Lösung des Vergleichsprodukts lag das Öl in großen Klumpen
in Wasserlamellen, die Luftblasen umhüllten, in der Art
einer groben Textur einer Öl-in-Wasser Makroemulsion vor.
Befindet sich diese Makroemulsion in einem porösen Medium,
so führt dies zu einer hohen Restölsättigung. Bei der Oberfläche
des erfindungsgemäßen Schaums zeigt sich eine sehr
feine Textur der Öl-in-Wasser-Makroemulsion in Wasserlamellem
um Luftblasen. Diese sehr fein texturierte Makroemulsion
fließt leicht durch ein poröses Medium und ergibt damit niedere
Restölsättigungen.
Die Tenside, die die größte Geschwindigkeit der Ausbreitung
oder des Transports zeigen, sind wirksam für Dampfschäume,
die sich für Dampftrieb eignen. Die Ergebnisse aus den
Untersuchungen über die Geschwindigkeit des Fortschreitens
des Tensids gegenüber dem Vergleichsprodukt ENORDET AOS 1618
in Kern River Sanden sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Der Ablauf aus der Sandpackung wurde hinsichtlich Surfactant,
Calcium und Chlorid analysiert. Die Surfactant-Retention
wurde durch Integration der Durchbruchkurven des Surfactants
und Chlorids berechnet. Diese so bestimmten Surfactant-Retentionen
in Porenvolumina wurden für die Berechnungen
zur Bestimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des
Surfactants, die der Kehrwert von S w + Surfactant-Retention
ist. Die normalisierte Ausbreitungsgeschwindigkeit des
Surfactants erhält man durch Dividieren der Geschwindigkeit
durch den Grundwert, in dem S w 0,30 oder 30% des Porenvolumens
und die Surfactant-Retention 0,80 oder 80% des Porenvolumens
ist. Dies entspricht (0,30 + 0,80)/S w + Surfactant-Retention).
Es kann angenommen werden, daß die Ausbreitungsgeschwindigkeit
des Schaums vergleichbar ist der des Surfactants.
In den Untersuchungen betrug S w 0,30.
Aus der Tabelle 3 ergibt sich folgendes. Bei einer Surfactant-Konzentration
von etwa 0,5 Gew.-% und 4 Gew.-% Natriumchlorid
schreitet AOS 2024 E, enthaltend etwa 42 Gew.-% Disulfonat,
schneller vor als das Vergleichsprodukt mit etwa
11% Disulfonat. Durch Interpolation ergibt sich, daß bei
einer Konzentration von 0,44 Gew.-% und 4% NaCl eine
Geschwindigkeit, entsprechend 0,5 Gew.-% des Vergleichsprodukts
zu erwarten ist. Es ist also der Schluß berechtigt,
daß die an Disulfonat angereicherten Surfactants mit höheren
Kohlenstoffzahlen durch die Lagerstätte mindestens so
schnell fortzuschreiten vermögen wie das Vergleichsprodukt
ENORDET AOS 1618.
Surfactants, die einen steifen Schaum ergeben, bewirken eine
Herabsetzung der Dampfmobilität und auch eine geringere
Restölsättigung der Lagerstätte. Die Festigkeit des Schaums
kann definiert werden als die scheinbare Dampfviskosität in
Gegenwart des Schaums, gebrochen durch die scheinbare Dampfviskosität
am Ende des Dampftriebs. In Tabelle 4 sind die
Ergebnisse der Untersuchungen zur Bestimmung der Festigkeit
des Schaums und der Restölsättigung gegenüber dem obigen
Vergleichsprodukt zusammengefaßt. Diese Versuche wurden bei
einer Temperatur des Dampftriebs zwischen 150 und 170°C
durchgeführt.
Aus der Tabelle 4 ergibt sich folgendes. Das Surfactant AOS
2024 B mit etwa 65 Gew.-% Disulfonat ergibt höhere Festigkeit
und geringere Restölsättigung als das Vergleichsprodukt
ENORDET AOS 1618 bei gleicher Konzentration. Selbst AOS 2024
mit nur etwa 17 Gew.-% Disulfonat und nur einer Konzentration
von 0,2 Gew.-% führt zu höherer Dampffestigkeit und geringerer
Restölsättigung als das Vergleichsprodukt bei einer
Konzentration von 0,5 Gew.-%. AOS 2024 E mit etwa 42 Gew.-%
Disulfonat ergibt ebenfalls bessere Ergebnisse als das Vergleichsprodukt,
jedoch läßt sich kein Dampfschaum herstellen
mit AOS 2024 E oder AOS 1618 E durch die übliche Injektion von
Dampf mit einer Qualität von 50 Gew.-% und etwa 0,6 mol-%
Stickstoff in der Dampfphase sowie etwa 0,5 Gew.-% Surfactant
und 4 Gew.-% NaCl in der wäßrigen Phase. Bei den Versuchen
mit AOS 2024 E und AOS 1618 E wurde der Stickstoffanteil
variiert, um den Einfluß des Stickstoffgehalts auf die
Bildung und Festigkeit des Schaums zu ermitteln.
Mit AOS 2024 E, also etwa 42 Gew.-% Disulfonat, läßt sich ein
Dampfschaum herstellen, wenn die Konzentration des eingeführten
Stickstoffs 13,3 mol-% beträgt. Ein so hergestellter
Dampfschaum hatte eine Festigkeit von 209, das ist mehr als
das 4fache des Dampfschaums bei dem Vergleichsprodukt und
gleicher Konzentration. Sobald der Schaum gebildet ist, beeinflußt
ein folgendes Sinken der Stickstoff-Konzentration
von 13,3 auf 9,5 und auf 5,4 mol-% nicht nennenswert die
Schaumfestigkeit. Bei einer weiteren Absenkung der Stickstoff-Konzentration
auf 0,8 mol-% sank die Schaumfestigkeit
um etwa 50%, bleibt aber immer noch das Doppelte von der
des Dampfschaums aus dem Vergleichsprodukt. Die erreichte
Restölsättigung war 0,6%, bestimmt nach Beendigung der
Untersuchung. Es scheint jedoch, daß die größte Absenkung
der Restölsättigung mit einer Stickstoffmenge von 13,3 mol-%
erreicht werden kann. Der Dampfschaum kann auch hergestellt
werden aus dem gleichen Gemisch und nur 0,7 mol-% Stickstoff,
wenn das Gemisch vor Eintreten in die Sandpackung
durch eine mit Sand gefüllte Leitung gepreßt wird. Der erhaltene
Schaum hatte eine Festigkeit von 158, also etwa ³/₅
mal die Festigkeit mit dem Vergleichsprodukt bei gleicher
Konzentration, wobei die Restölsättigung auf 1,3% gesenkt
werden konnte.
AOS 1618 E mit etwa 61 Gew.-% Disulfonat gestattet nicht die
Schaumbildung unter üblichen Prüfbedingungen. Mit einer
Festigkeit von 27 ließ sich ein Dampfschaum herstellen, wenn
der Stickstoffanteil auf 18 mol-% angehoben wird. Ein
folgendes Absenken des Stickstoffgehalts auf 5,9 und 2,8 mol-%
hatte keinen Einfluß, jedoch eine Absenkung auf 0,8 mol-%
erniedrigte die Schaumfestigkeit auf 14. Die erreichbaren
Restölsättigungen entsprachen in etwa denen für das
Vergleichsprodukt. Die Untersuchungen mit AOS 1618 E ergaben,
daß mit Ansteigen des Disulfonatgehalts ohne gleichzeitigem
Anstieg der Kohlenstoffanzahl kein wirksameres Dampfschaum-Surfactant
erreicht werden kann.
Versuche mit CHASER® SD 1000, enthaltend etwa 52 Gew.-% dimere
AOS, unter gleichen Prüfbedingungen ergaben keine
Schaumbildung in Gegenwart von Öl, selbst ohne Zusatz von
Elektrolyt. In Abwesenheit von Öl und Elektrolyt ergab eine
0,5-gew.-%ige Lösung von CHASER® SD 1000 mit 0,6 mol-%
Stickstoff einen Schaum mit einer Festigkeit von 35, also
geringer als der mit dem Vergleichsprodukt ENORDET AOS 1618.
Die Zugabe von 1 Gew.-% NaCl setzte die Schaumfestigkeit auf
6 herab.
Dampfschaum-Surfactants müssen ihre Wirksamkeit auch bei erhöhten
Temperaturen über längere Zeiten während des Dampfschaumtriebs
aufrechterhalten. Zur Bestimmung des Einflusses
von erhöhter Temperatur beim Dampftrieb auf die Schaumbildung
wurde ein Versuch mit AOS 2024 E, also 42 Gew.-% Disulfonat,
bei einer Dampftriebtemperatur von 196°C und einem
Rückdruck von 1,38 mPa durch Fluten eines Kerns durchgeführt.
Sowohl der Stickstoffgehalt als auch die Surfactant-Konzentration
wurde dabei variiert und der Einfluß auf die
Schaumfestigkeit ermittelt. Die Untersuchungen wurden hintereinander
durchgeführt, und zwar zuerst mit einer Surfactant-Konzentration
von 0,5 Gew.-% und dann von 0,1 Gew.-%
mit systematischen Änderungen der in die Dampfschaummischung
eingeführten Stickstoffmenge. Die Schaumfestigkeitswerte
wurden für jede Stickstoffinjektion ermittelt, während die
Restölsättigung nur am Ende der Untersuchungen bestimmt wurde.
Die Elektrolyt-Konzentration wurde bei 4 Gew.-% NaCl in
der wäßrigen Phase gehalten.
Die Schaumfestigkeit stieg an mit der Stickstoff-Konzentration
ähnlich wie bei tieferer Dampftrieb-Temperatur von
169°C. Bei 0,8 mol-% Stickstoff führte eine Erniedrigung der
Surfactant-Konzentration von etwa 0,5 bis 0,1 Gew.-% zu einer
Erniedrigung der Schaumfestigkeit von 112 auf 75;
diese blieb jedoch noch immer größer als mit dem Vergleichsprodukt,
mit dem sie 46 betrug. Weiters ergab eine Surfactant-Konzentration
von etwa 0,1 Gew.-% und ein Anstieg der
Stickstoff-Konzentration von 0,8 auf 6,5 mol-% eine Schaumfestigkeit
von 168, also das 4fache als mit dem Vergleichsprodukt.
Die Restölsättigung wurde nach Beendigung
der Versuche mit < 1% festgestellt.
Bei einer Dampftrieb-Temperatur von 196°C war die höchste
erreichte Temperatur während der Dampfschauminjektion 238°C.
Diese hohe Dampftemperatur wirkt sich nicht nachteilig auf
die Schaumfestigkeit aus, was zeigt, daß das oberflächenaktive
Mittel noch immer bei 238°C aktiv ist. Bei dieser
sehr hohen Injektionsrate beträgt die Verweilzeit des
Surfactants in der Sandpackung nur etwa 80 min, was möglicherweise
nicht zur thermischen Zersetzung bis auf ein
Gleichgewicht ausreicht.
Aus den Untersuchungen kann geschlossen werden, daß ein
Dampfschaum, erhalten mit den erfindungsgemäßen mit Disulfonat
angereicherten Surfactants, wesentlich fester ist
als ein Dampfschaum aus dem Vergleichsprodukt ENORDET® AOS
1618. Demzufolge läßt sich eine geringere Konzentration an
Disulfonat-angereichertem Surfactant zur Herstellung eines
Schaums gleicher Festigkeit anwenden. Darüberhinaus ist die
Schaumfestigkeit, beispielsweise mit AOS 2024 E, empfindlicher
auf die Stickstoff-Konzentration als auf die Surfactant-Konzentration.
Dies bedeutet - was die Schaumfestigkeit
anbelangt - daß zunehmender Stickstoffgehalt, der zum Einsetzen
der Schaumbindung notwendig sein kann, mehr als
kompensiert werden kann durch Verringerung der Surfactant-Konzentration.
Diese beiden Faktoren geben dem erfindungsgemäß
verwendeten Disulfonat-angereicherten Surfactant beträchtliche
wirtschaftliche Vorteile gegenüber dem Vergleichsprodukt
ENORDET® AOS 1618, bei der in Rede stehenden Anwendung.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ölgewinnung aus einer Lagerstätte, die
zumindest eine Injektionssonde aufweist, durch Einbringung
einer Dampfschaum bildenden Mischung aus Dampf, Surfactant
und Wasser, Verdrängen der Mischung innerhalb der Lagerstätte
und Förderung des Gemischs und Öls aus der Lagerstätte,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Surfactant zumindest 15 Gew.-% Olefindisulfonat enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerstätte zusätzlich zumindest eine Fördersonde aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Dampfschaum bildenden Mischung ein Elektrolyt in
einer Konzentration von 0,1 bis 15 Gew.-% der wäßrigen
Phase verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Surfactant zumindest 25 Gew.-% Disulfonat enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Dampf zumindest 30 Gew.-% Dampfphase enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Dampfschaummischung ein nicht-kondensierbares Gas in
einer Konzentration von 0,01 bis 50 mol-% der Gasphase verwendet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Surfactant ableitet von einem Olefin mit der Kohlenstoffzahl
18 bis 26.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Surfactant ableitet von einem α-Olefin oder einem
inneren Olefin.
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