DE3826930C2 - Radaufhängungssystem - Google Patents
RadaufhängungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Radaufhängung gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1. Eine solche Radaufhängung ist aus DE 19 38 850 C3
bekanntgeworden.
Die bekannte Radaufhängung für ein steuerbares Rad genügt den
Anforderungen an die allgemeinen Fahreigenschaften sowie an die Spurtreue,
und läßt auch genügend Raum für die Bewegung des Rades. Dabei sind zwei
Paare von seitlichen Lenkern vorgesehen, deren eines einen oberen Teil des
Radträgers mit der Karosserie verbindet, während deren anderes Paar ein
unteres Teil des Radträgers mit der Karosserie verbindet. Hierbei wird eine
ideelle Lenkachse gebildet.
Alle bisher bekannten Radaufhängungen haben sich als nachteilig erwiesen
was das Nick-Verhalten und die Fahrstabilität bei Kurvenfahrt anbetrifft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radaufhängung mit eine
Mehrlenkerachse gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derart zu gestalten,
daß durch die räumliche Anordnung der einzelnen Lenker das Fahrverhalten,
der Fahrkomfort und die Radaufhängung optimal ausgelegt werden, wobei
insbesondere das Nick-Verhalten und die Fahrstabilität bei Kurvenfahrt
verbessert werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen
folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt ein steuerbares Rad mit einem Aufhängungssystem gemäß
der Erfindung in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Gegenstand von Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Rückansicht des Aufhängungssystemes von Fig. 1;
Fig. 4 ist eine fragmentarische Seitenansicht eines wesentlichen Teiles
der Aufhängung gemäß Fig. 1, woraus man die
Kugelgelenkverbindung zwischen dem unteren
Verbindungselement und dem Radträger im einzelnen erkennt;
Fig. 5 ist eine fragmentarische Seitenansicht eines wesentlichen Teiles
der Aufhängung gemäß Fig. 1, wobei man die
Kugelgelenkverbindung zwischen dem unteren
Verbindungselement und dem Radträger im einzelnen erkennt.
Fig. 6 ist eine schematische Darstellung der geometrischen
Verhältnisse der oberen seitlichen Verbindungselemente;
Fig. 7 ist eine schematische Darstellung der geometrischen
Verhältnisse der unteren seitlichen Verbindungselemente;
Fig. 8 ist ein Diagramm, das den Unterschied der von den Außenenden
der oberen Verbindungselemente bedeckten Abstände zeigt;
Fig. 9 ist eine Draufsicht auf ein Innenrad während einer Kurvenfahrt;
Fig. 10 ist eine schematische Darstellung, die das Steuern des Rades
um einen großen Winkel veranschaulicht;
Fig. 11 veranschaulicht u. a. die Bewegungsbahn 18 der Schnittstelle 17
zwischen dem imaginären Achsschenkelbolzen 16 und der
Straßenfläche.
Die Fig. 12 und 13 sind vereinfachte Draufsichten und Rückansichten, die
eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung zeigen;
Fig. 14 ist eine Rückansicht einer weiteren abgewandelten
Ausführungsform der Erfindung.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine Radaufhängung für ein steuerbares und
frontangetriebenes Rad gemäß der Erfindung. Rad 1 sitzt auf einer
Antriebswelle D, die von einem hier nicht dargestellten Lager drehbar gelagert
ist, aufgenommen in eine Zentralbohrung 3 in einem zentralen Teil eines
Radträgers 2. Von einem unteren Teil des Radträgers 2 ragt ein Lenker nach
hinten, und ein freies Ende des Lenkers greift an einem Ende einer Zugstange
5 an.
Ein vorderer und ein rückwärtiger Teil eines oberen Teiles des Radträgers 2
sind an den Außenenden 6a und 7a von oberen seitlichen Lenkern 6 bzw. 7
angelenkt, und zwar jeweils mittels eines Kugelgelenkes 26a bzw. 27a. Die
Innenenden 6b und 7b dieser oberen seitlichen Lenker 6 und 7 greifen an der
Karosserie an, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, und zwar in gleicher
Weise mittels Kugelgelenken 26b und 27b, was man am besten aus Fig. 4
erkennt. Der Radträger 2 ist mit einem vertikalen Arm 2a ausgestattet, der sich
im wesentlichen vertikal von dem zentralen Teil des Radträgers 2 aus
erstreckt. Das freie Ende oder obere Ende des vertikalen Armes 2a gabelt
sich in ein Paar von Armen 2b und 2c, die sich ihrerseits von einem vorderen
und einem rückwärtigen Teil des oberen Endes des Radträgers 2 aus
unterschiedlich hoch nach vom bzw. nach hinten erstrecken. Die Kugelzapfen
6c und 7c der Kugelgelenkverbindungen 6 und 7 sind nach unten durch
Bohrungen in diesen Armen 2b und 2c hindurchgeführt und durch Muttern an
ihren unteren Enden gesichert.
Aus Fig. 5 erkennt man ein unteres Teil des Radträgers, das mit einer
Konsole 2d ausgestattet ist. Diese weist eine Platte auf, die in Bezug auf eine
Horizontalebene leicht nach oben und nach vorn geneigt ist. Die
Außenenden 8a und 9a der unteren seitlichen Lenker 8 und 9 sind gelenkig
an diese Konsole 2d mittels Kugelgelenkverbindungen 28a und 29a
angeschlossen. Dabei sind die Kugelzapfen 28c und 29c von einander
gegenüberliegenden Seiten der Platte durch die Platte der Konsole 2d
hindurchgeführt und hieran mittels Muttern befestigt (siehe Fig. 5). Die
Innenenden 8b und 9b der unteren seitlichen Lenker 8 und 9 sind mit der
Karosserie verbunden, und zwar die vorderen unteren seitlichen Lenker 8
mittels eines Dämpfers 30 und einer Gummibuchse 31, und die hinteren
unteren seitlichen Lenker 9 mittels einer Gummibuchse 29b. Die inneren
Enden 8b und 9b der unteren seitlichen Lenker 8 und 9 können auch mittels
Kugelgelenkverbindungen an der Fahrzeugkarosserie auf die gleiche Weise
wie die Außenenden 8a und 9a der unteren seitlichen Lenker 8 und 9 am
Radträger 2 angeschlossen werden. Die Winkelverschiebung dieser unteren
seitlichen Lenker 8 und 9 mehrere Gelenkpunkte an der Karosserie in einer
Horizontalebene, die diese seitlichen Lenker enthält, sind jedoch derart klein
daß diese Winkelbewegungen der unteren seitlichen Lenker 8 und 9 aufgrund
eines Steuervorganges bequem durch die Verformung der
Gummibuchsen 29b und 31 aufgenommen werden können.
Der hintere untere seitliche Lenker 9 erstreckt sich linear im wesentlichen in
Seitenrichtung der Karosserie, projiziert auf einer Horizontalebene, während
sich der vordere untere seitliche Lenker 8 nach vorn geneigt erstreckt und
somit als Radiusstange dient. Ein mittlerer Teil des rückwärtigen unteren
seitlichen Lenkers 9 ist an ein gegabeltes unteres Ende eines
Stoßdämpfers 10 angeschlossen, der aus einer Schraubenfeder und einem
hydraulischen Dämpfer besteht; ein Teil des rückwärtigen unteren seitlichen
Lenkers 9 im Bereich des Stoßdämpfers 10 ist an ein Ende eines
Stabilisators 11 angeschlossen, bestehend aus einer Torsionsfeder. Das
obere Ende 10b des Stoßdämpfers 10 greift an der in der Zeichnung nicht
dargestellten Karosserie an, und die oberen seitlichen Lenker 6 und 7
erstrecken sich nach vorn bzw. nach hinten geneigt in Bezug auf die
Querrichtung der Karosserie, so daß keine Kollision mit dem Stoßdämpfer 10
eintritt.
Rad 1 ist derart aufgehängt, daß es sich zusammen mit dem Radträger 2
vertikal bewegen kann. Die Änderungen seines Radsturzes sowie seiner
Spurweite, abhängig von der Vertikalbewegung des Radträgers 2, lassen sich
frei justieren durch geeignete Auswahl der Längen der Lenker 6 bis 9 und der
Orte der Gelenkpunkte. Die Zugstange 5 überträgt eine Steuerkraft von einem
Zahnstangen-Steuergetriebe 22 (Fig. 9) auf Radträger 2 in Gestalt einer
seitlichen Axialkraft, und das Rad wird in nachstehend beschriebener Weise
um einen imaginären Achsschenkelbolzen gesteuert.
Betrachtet man die oberen seitlichen Lenker 6 und 7, so ist ein Momen
tan-Rotationszentrum 12 des oberen Teiles des Radträgers 2 als
Bewegungsbahn 13 der Schnittstelle der Linien gegeben, deren jede durch
die Gelenkpunkte an den Enden eines der oberen seitlichen
Verbindungselemente 6 und 7 hindurchläuft - siehe Fig. 6. Betrachtet man die
unteren seitlichen Lenker 8 und 9, so ist ein Momentan-Rotationszentrum 14
des unteren Teiles des Radträgers als Bewegungsbahn 15 der Schnittstelle
der Linien gegeben, deren jede durch die Gelenkpunkte an den Enden eines
der unteren seitlichen Lenker 8 und 9 hindurchläuft - siehe Fig. 7. Die
Mittellinie der Rotation des Radträgers 2, oder anders gesagt, der imaginäre
Achsschenkelbolzen ergibt sich als Linie, die diese Momentanzentren der
Drehung 12 und 14 miteinander verbindet.
Wie bekannt, läßt sich ein Anti-Nick-Effekt dann erreichen, wenn der
Nachlaufwinkel der Vorderräder bei deren Bewegung in den Aufsitzzustand
vergrößert wird, d. h. bei jenem Zustand, bei dem das Aufhängungssystem
zusammengedrückt wird. Wie man am besten aus den Fig. 3 und 4
erkennt, sind die Innenenden 6b und 7b der vorderen und hinteren oberen
seitlichen Lenker 6 und 7, die an der Karosserie angelenkt sind, im
wesentlichen auf ein und demselben Niveau angeordnet, während die
Außenenden 6a und 7a im Bereich des Radträgers 2 derart angeordnet sind,
daß sie im rückwärtigen Bereich 7a höher als im Frontbereich 6a sind.
Fig. 8 veranschaulicht schematisch das Verhältnis zwischen den beiden
oberen seitlichen Lenkern 6 und 7. Diese Figur veranschaulicht außerdem, in
welcher Weise die Verschwenkungen der Außenenden 6a und 7a der oberen
seitlichen Lenker 6 und 7 um eine Linie 20, die durch die Innenenden 6b
und 7b der oberen seitlichen Lenker 6 und 7 hindurchläuft, einen Unterschied
in den vertikalen Komponenten der Hube der Außenenden 6a und 7a
hervorruft. Da die Außenenden 6a und 7a unterschiedlich hoch sind, und da
hierdurch eine Drehphasendifferenz um das Drehzentrum 20 erzeugt wird,
und da außerdem der vordere Bereich niedriger als der hintere Bereich ist, ist
die Differenz h zwischen den Höhen der Außenenden 6a und 7a der oberen
seitlichen Lenker 6 und 7 in neutralem Zustand der Aufhängung größer als die
entsprechende Differenz h′ zwischen den Höhen der Außenenden 6a′ und 7a′
der oberen seitlichen Lenker 6′ und 7′ bei einem etwas mehr komprimierten
Zustand der Aufhängung. Hierbei sei unterstellt, daß die beiden seitlichen
Lenker 6 und 7 um ein und denselben Drehwinkel a nach oben schwenken.
Dies trifft jedoch nur als Annäherung zu, da die seitlichen Lenker im
wesentlichen dreidimensionale Bewegungen ausführen, die sich nur schwierig
grafisch darstellen lassen.
Da die Außenenden 6a und 7a andererseits am oberen Teil des Radträgers 2
angeschlossen sind, der aus einem starren Körper besteht, ist der Abstand
zwischen ihnen in Fahrzeuglängsrichtung mechanisch fixiert. Werden die
oberen seitlichen Lenker 6 und 7 nach oben verschwenkt, so wird
Radträger 2 in einer Richtung verdreht, die der normalen Drehrichtung von
Rad 1 entgegengerichtet ist. Dies bedeutet, daß Radträger 2 nach hinten
gekippt wird, oder daß anders ausgedrückt der Nachlaufwinkel dann
zunimmt, wenn sich das Rad der Aufsitzposition nähert, d. h. wenn die
Aufhängung komprimiert wird.
Wie bekannt, erzeugt die dynamische Veränderung des Nachlaufwinkels des
Rades eine Reaktionskraft zwischen Rad und Karosserie. Diese ist dem bei
einer Bremsung erzeugten Drehmoment entgegengerichtet und verringert die
Nick-Neigung des Vorderteiles des Fahrzeuges, d. h. die Neigung des
Fahrzeuges, da sich die Kühlerhaube absenkt.
Es wurden bereits zahlreiche Vorschläge gemacht, um eine solche
dynamische Änderung des Nachlaufwinkels zu erzielen. Diese Vorschläge
erforderten jedoch sehr komplexe Gestaltungen der Innenenden der
Verbindungselemente, die an der Karosserie angelenkt sind; der
Rahmenaufbau, der entsprechend solcher Vorschläge gestaltet ist, ist
außerordentlich komplex. Richtet man statt dessen die Gelenkpunkte der
oberen seitlichen Lenker an einer Karosserie auf einer Längslinie des
Fahrzeuges aus, ohne daß dies irgendein Versetzen in vertikaler oder
seitlicher Richtung erfordert, so kann der Rahmen sehr einfach gehalten
werden.
Wird das innere Rad einer Aufhängung, bei welchem die Zugstange hinter
und unter ihrer Achse angeordnet ist, bis zu seiner Grenze gesteuert, so wie
dies in Fig. 9 veranschaulicht ist, so kommt das Rotationszentrum 14 oder
- anders ausgedrückt - die Schnittstelle zwischen Achsschenkelbolzen und der
Ebene, die die beiden unteren seitlichen Lenker 8 und 9 enthält, nahe an eine
Fortsetzung einer Linie heran, die die beiden Gelenkpunkte 5a und 5b der
Zugstange 5 miteinander verbindet. Man kann die Abmessungen des
Gelenkarmes 4 und der Zugstange 5 vergrößern oder die
Vorwärtsverschiebung des imaginären Achsschenkelbolzens verringern. Das
Vergrößern von Gelenkarm und Zugstange ist aus konstruktiven Gründen
nicht zu empfehlen. Aufgrund der Tatsache, daß das Innenrad während
Kurvenfahrt ausgefahren ist, wird die geometrische Anordnung der unteren
seitlichen Lenker derart gewählt, daß der Nachlaufwinkel des Rades 1 beim
Annähern des Rades an diese Grenzposition verringert wird.
Wie man am besten aus Fig. 3 erkennt, erstreckt sich die Linie 1₃ in die
beiden Enden 8a und 8b des vorderen unteren seitlichen Lenkers 8 in einen
natürlichen Zustand miteinander im wesentlichen horizontal, während die
Linie 1₄, die die beiden Enden 9a und 9b des rückwärtigen unteren seitlichen
Lenkers 9 miteinander verbindet, nach unten geneigt ist, vom Zentrum des
Fahrzeuges aus gesehen. Bewegt sich Rad 1 auf die Grenzposition zu
(= die ausgefahrene Position des Aufhängungssystemes), so fällt der vordere
Bereich des Radträgers 2 mehr ab als der rückwärtige Teil dies tut, und der
Nachlaufwinkel wird hierdurch verringert, oder, anders ausgedrückt, der
imaginäre Achsschenkelbolzen nimmt eine mehr senkrechte Lage ein.
Gleichzeitig veranlaßt dies den unteren Teil des imaginären
Achsschenkelbolzens wie auch den Gelenkarm 4, sich in rückwärtiger
Richtung zu bewegen. Wie schematisch in Fig. 10 dargestellt ist, wird es
ermöglicht, das Rad um einen großen Winkel zu steuern, oder anders
ausgedrückt, die Knebelgrenze wird gesteigert, je mehr sich das Rad der
Grenzposition annähert.
Bewegt sich das Rad umgekehrt auf die Aufsitzposition zu (= die Position,
bei der das Aufhängungssystem stärker komprimiert wird, also nicht die
"ausgefahrene" Position), so bewegt sich das Momentan-Rotationszentrum 14
des unteren Teiles des Radträgers 2 nach vorn und der Nachlaufwinkel steigt
an, oder anders ausgedrückt der imaginäre Achsschenkelbolzen kippt nach
hinten. Dies erzeugt einen Anti-Nick-Effekt. Wird dieser Anti-Nick-Effekt
kombiniert mit dem durch eine günstige Anordnung der oberen seitlichen
Lenker 6 und 7 erzeugten Anti-Nick-Effekt, so wie zuvor unter Bezugnahme
auf die Fig. 3 und 8 beschrieben, so läßt sich ein außerordentlich gutes
Ergebnis erreichen.
Bei einer solchen Aufhängung sind üblicherweise in den Anschlußstellen
zwischen Karosserie und seitlichen Lenkern Gummibuchsen
zwischengeschaltet, um die Karosserie gegen Vibrationen und Geräusche zu
isolieren. Bei weicher Federcharakteristik dieser Gummibuchsen ist der
Fahrkomfort bei einer ebenen Straßenfläche besser, jedoch wird die
Fahrstabilität bei Kurvenfahrt beeinträchtigt. Gemäß der Erfindung wird daher
ein Dämpfer vorgesehen, der eine genügend große Weichheit im äußeren
oder vorderen Ende 8b des vorderen unteren seitlichen Lenkers 8 aufweist,
der gelenkig an der Karosserie befestigt ist, und es wird der rückwärtige
untere seitliche Lenker 9 im wesentlichen seitlich der Karosserie angeordnet;
hieraus ergibt sich eine genügend große Längs-Nachgiebigkeit und eine
genügend hohe Seitensteifigkeit; es werden somit diese beiden Ziele
gemeinsam erreicht.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Bahn 13 des
oberen Momentan-Rotationszentrums 12 relativ lang, während die Bahn 15
des oberen Momentan-Rotationszentrums 14 relativ gering ist, wie man aus
Fig. 11 erkennt. Deshalb ändert sich die Position des imaginären
Achsschenkelbolzens 16 während eines Steuerns im wesentlichen entlang
einer konischen Fläche, erzeugt von einer Erzeugenden, die aus der Axiallinie
des imaginären Achsschenkelbolzens 16 steht; der Weg der ganzen
Bewegungsbahn 18 der Schnittstelle 17 zwischen dem imaginären
Achsschenkelbolzen 16 und der Straßenfläche wird hierdurch verringert.
Um eine solche dynamische Verschiebung des imaginären
Achsschenkelbolzens zu erzielen, sollte der Abstand zwischen den
Gelenkpunkten in Gestalt der Kugelgelenkverbindungen 28a und 29a an den
Außenenden 8a und 9a der unteren seitlichen Lenker 8 und 9 im Bereich des
Radträgers 2 minimiert werden. Gemäß der Erfindung wird daher die
Kugelgelenkverbindung 28a, die das Außenende des unteren seitlichen
Lenkers 8 mit dem Radträger 2 verbindet, dadurch hieran angeschlossen, daß
sein Kugelzapfen 28c durch Konsole 2d von oben hindurchgeführt ist; bei
Kugelgelenkverbindung 29a, die das Außenende 9a des hinteren unteren
seitlichen Lenkers 9 mit dem Radträger 2 verbindet, wird hingegen der
Kugelzapfen 29c von unten durch die Konsole 2d hindurchgeführt. Diese
Kugelzapfen 28c und 29c haben parallele Axiallinien, die nach hinten geneigt
sind, wie man in einer Seitenansicht des Fahrzeuges erkennt, so daß die
Zentren der Kugeln dieser Kugelgelenkverbindungen näher an den
imaginären Achsschenkelbolzen 16 herangerückt werden.
Wird eine Mehrzahl von Kugelgelenkverbindungen nahe beieinander
angeordnet, so bestimmt sich der gegenseitige Abstand durch die
Durchmesser der Kugelpfannen. Der Gelenkabstand läßt sich jedoch dann
gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung auf einen sehr
kleinen Wert reduzieren, wenn die Kugelzapfen 28c und 29c in einander
entgegengesetzten Richtungen entlang der geneigten Axiallinien eingeführt
werden.
Um das oben geschilderte Verhalten des imaginären Achsschenkelbolzens zu
erreichen, müssen die Kugelgelenkverbindungen 26a und 27a, die sich an
den Enden der oberen seitlichen Lenker 6 und 7 im Bereich des Radträgers 2
befinden, nahe beim Rad 1 befinden, und der Abstand zwischen diesen muß
relativ groß sein. Wie man aus Fig. 4 erkennt, erstrecken sich deshalb die
Arme 2b und 2c von einem vorderen und einem rückwärtigen Teil eines
oberen Endes des Radträgers 2 aus nach vom bzw. nach hinten, und die
Kugelzapfen 26c und 27c der Kugelgelenkverbindung 26a und 27a sind durch
die Bohrungen in diesen Armen 2b und 2c nach unten hindurchgeführt, wobei
auf die Kugelzapfen 26c und 27c an deren unteren Enden Muttern
aufgeschraubt sind.
Es empfiehlt sich, die Kugelzapfen 26c und 27c in einer Horizontalrichtung
entweder vom Zentrum der Karosserie des Fahrzeug es oder von der Front
und der Rückseite her zu montieren. Die erstgenannte Lösung hat den
Nachteil, daß man hierbei bezüglich des Schwenkradius der oberen seitlichen
Lenker beschränkt ist. Da bei der zweitgenannten Lösung die Kugeln in ihren
Pfannen oder Fassungen ständig um die Axiallinie der Kugelzapfen rotieren
können Probleme bezüglich der Dauerhaftigkeit der Dichtungselemente
auftreten, die ihrerseits Torsionen ausgesetzt sein können. Dies trifft in
gleicher Weise auf die Kugelgelenkverbindungen 28a und 29a im unteren Teil
des Radträgers 2 zu.
Die Fig. 12 und 13 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform der
Erfindung. Hierbei erstrecken sich die vorderen seitlichen Lenker 61 und 81
relativ zum Fahrzeug in geneigter Richtung, während die hinteren seitlichen
Lenker 71 und 81 in Bezug auf das Fahrzeug seitlich angeordnet sind. Ist in
diesem Falle das Verhältnis der Federcharakteristika der Gummibuchsen für
die inneren Enden 61b und 81b der vorderen, oberen und unteren seitlichen
Lenker gleich dem Verhältnis ihrer Abstände von Radzentrum (A:B), so läßt
sich die Änderung des Nachlaufwinkels auf sehr geringem Niveau unter
Kontrolle halten, und zwar aufgrund des Gleichgewichtes zwischen dem
Moment um das Radzentrum und den Verformungen der Gummibuchsen.
Fig. 14 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Hierbei sind die
Einzelteile mit denselben Bezugszeichen versehen, wie entsprechend der
Einzelteile der vorausgegangenen Figuren. Diese Ausführungsform ist ähnlich
jener in den Fig. 1 bis 3 dargestellten. Jedoch ist bei dieser
Ausführungsform das Außenende 7a des hinteren seitlichen Lenkers 7
gelenkig am Nabenträger 2 angelenkt, und zwar an einer Stelle unterhalb des
Außenendes 6a des vorderen oberen seitlichen Lenkers 6. Bewegt sich Rad 1
in Aufsitzposition (= Aufhängung komprimiert), so werden der obere Teil und
der untere Teil des Radträgers 2 in Bezug auf das Fahrzeug nach vorn
verschoben, was wiederum einen Anti-Nick-Effekt erzeugt. Dies ist deshalb
vorteilhaft, weil der Nachlautwinkel konstant bleibt, ungeachtet der vertikalen
Verschiebung des Rades, und weil die Kraft zum Einstellen bzw.
Aufrechterhalten eines Steuerwinkels durch den Zustand des
Aufhängungssystemes nicht beeinflußt wird.
Insgesamt ergibt sich folgende Wirkung: Der imaginäre Achsschenkelbolzen,
der aus der Linie besteht, die die Momentan-Rotationszentren des oberen und
des unteren Teiles des Radträgers miteinander verbindet, gegeben durch die
Schnittstellen der oberen und unteren seitlichen Lenker 6, 7, 8, 9, dann durch
die vorderen seitlichen Lenker 6 und 8 nach vorn gezogen wird, wenn sich
das Rad in Aufsitzposition bewegt, und zwar im wesentlichen parallel.
Demgemäß bewegt sich Rad 1 zusammen mit Radträger 2 ebenfalls nach
vorn, und die Radkontaktfläche bewegt sich im Aufsitzzustand (= Aufhängung
komprimiert) ebenfalls nach vorn mit dem Ergebnis eines hohen Anti-Nick-Ef
fektes. Durch Verschieben der Berührungsflächen von Rad und Straße nach
vorn beim Bremsvorgang erzielt man somit einen Anti-Nick-Effekt. Da anders
ausgedrückt die wirksame Radbasis beim Bremsen vergrößert wird, geht das
Fahrzeugvorderteil hierbei weniger oder überhaupt nicht nach unten.
Claims (7)
1. Radaufhängung;
- 1.1 mit einem Radträger (2), der in seinem oberen und unteren Bereich mittels zweier hintereinander angeordneter Lenker (6, 61; 7, 71) im wesentlichen in ein und derselben Höhe an der Karosserie angelenkt ist;
- 1.2 die äußeren Enden der unteren und oberen Lenker (6, 61; 7, 71) sind mit dem Radträger (2, 2b, 2c, 2d, 4) mittels Kugelgelenken (26a, 26b, 27a, 27b) verbunden;
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1.3 das äußere Ende (6a) des oberen vorderen Lenkers (6, 61) im wesentlichen auf derselben Höhe wie die inneren Enden (6b, 61b; 7b, 71b) der oberen Lenker (6, 61, 7, 71), und das äußere Ende (7a) des oberen hinteren Lenkers (7, 71) höher als das äußere Ende (6a) des oberen vorderen Lenkers (6, 61) liegt;
- 1.4 daß der hintere untere Lenker (71) in Bezug auf das obere und das untere Lenkerpaar im wesentlichen mit der Achse des Rads (1) fluchtet, bei Projektion auf einer Horizontalebene;
- 1.5 daß sich die vorderen Lenker (61 und 81) in Bezug auf jedes Paar der oberen und unteren Lenker (61, 71, 81 und 91) nach vorn und einwärts vom Radträger (2) erstrecken, und daß das Verhältnis der axialen Nachgiebigkeit des oberen vorderen Lenkers und des unteren vorderen Lenkers im wesentlichen gleich dem Verhältnis ihrer vertikalen Abstände A und B vom Radzentrum sind; und
- 1.6 daß der untere hintere Lenker (9) stärker nach unten geneigt ist als der untere vordere Lenker (8).
2. Radaufhängungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugelgelenke (28a, 29a) der unteren Lenker am Radträger (2)
mit Kugelzapfen (28c, 29c) versehen sind, die durch den unteren Teil
des Radträgers (2) aus entgegengesetzten Richtungen her entlang
einer Linie hindurchgeführt sind, die gegen eine Vertikale (16) geneigt
ist.
3. Radaufhängungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der untere vordere Lenker (8) wesentlich länger
als der untere hintere Lenker (9) ist.
4. Radaufhängungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Radträger (2) einen Spurstangenhebel (4) aufweist, der sich
von einer Stelle aus nach hinten erstreckt, die unterhalb des
Radzentrums liegt.
5. Radaufhängungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der untere vordere Lenker (8) nach vorn und nach innen
geneigt erstreckt, vom Radträger (2) aus gesehen, und mit elastischen
Mitteln (30, 31) ausgestattet ist, die eine elastische Ausdehnung der
effektiven Länge des unteren vorderen Lenkers (8) ermöglichen.
6. Radaufhängung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden
Merkmale:
der obere vordere Lenker (6) ist stärker nach oben geneigt als der untere hintere Lenker (7); der untere vordere Lenker (8) ist stärker nach oben geneigt als der untere hintere Lenker (9).
der obere vordere Lenker (6) ist stärker nach oben geneigt als der untere hintere Lenker (7); der untere vordere Lenker (8) ist stärker nach oben geneigt als der untere hintere Lenker (9).
Applications Claiming Priority (6)
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---|---|---|---|
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JP62199514A JP2823854B2 (ja) | 1987-08-10 | 1987-08-10 | 操舵輪懸架装置 |
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