DE3826818A1 - Verfahren zum herstellen einer ronde und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum herstellen einer ronde und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer eben
en, im wesentlichen kreisringförmigen Ronde aus plastisch ver
formbarem Metall mit vorbestimmtem Außendurchmesser und Innen
durchmesser, vorzugsweise als Halbzeug für die Herstellung der
Schüssel eines Fahrzeugrads.
Zum Herstellen von unterschiedlich großen Schüsseln für unter
schiedliche Fahrzeugräder müssen unterschiedlich große Ronden
hergestellt werden. Für jeden Außendurchmesser einer Ronde ist
ein eigenes Schnittwerkzeug erforderlich, mit dessen Hilfe aus
einem Stahlblech die Außenkontur der Ronde geschnitten wird,
mit einem weiteren Werkzeug wird ein zentrisches Loch in die
Ronde geschnitten. Dieses Loch ist im allgemeinen bei unter
schiedlich großen Ronden gleich groß und an die Maschinen, die
aus der Ronde eine Radschüssel beispielsweise durch Drücken
herstellen, angepaßt. Da ein Radhersteller im allgemeinen eine
Vielzahl unterschiedlicher Räder herstellt, ist eine
entsprechend große Anzahl unterschiedlicher Schnittwerkzeuge
erforderlich, deren Kosten hoch sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu
schaffen, die Anzahl der Schnittwerkzeuge zu verringern. Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine Aus
gangsronde mit einem Außendurchmesser und Innendurchmesser,
die kleiner sind als der vorbestimmte Außendurchmesser bzw.
Innendurchmesser, aufgeweitet wird, wobei die Ronde während
des Aufweitens mindestens teilweise abgestützt wird, um eine
Verformung der Ronde quer zu deren Ebene weitgehend zu ver
hindern.
Beim Aufweiten, das von innen her, also vom inneren Rand der
Ausgangsronde her erfolgt, wobei bei diesem Aufweiten das Ma
terial der Ronde radial nach außen gedrückt wird, wird sowohl
der Innendurchmesser der Ronde vergrößert, als auch durch das
nach außen gedrückte Material der Außendurchmesser der Ronde
vergrößert. Wenn der gewünschte Außendurchmesser der Ronde
erreicht ist, wird das Aufweiten beendet.
Im radial äußeren Bereich und in einem mittleren Bereich ist
es zweckmäßig, die Ronde beidseitig abzustützen, damit sie in
diesen Bereichen eben bleibt und die gewünschte Vergrößerung
des Außendurchmessers erreicht wird. Im Bereich des inneren
Randes der Ronde kann es in Abhängigkeit von der Art, wie die
im Bereich des inneren Randes der Ronde angreifende, radial
nach außen gerichtete Kraft, die das Aufweiten bewirkt, erzeugt
wird, ausreichen, die Ronde lediglich an einer Seite
abzustützen.
Durch Abstützen des inneren Randes der Ronde wird so weit wie
möglich verhindert, daß im Bereich des inneren Randes der Ronde
Material quer zur Ebene der Ronde seitlich ausweicht, wodurch
die Wirkung des Vergrößerns des Außendurchmessers der Ronde
verringert oder im Extremfall völlig verhindert werden könnte.
Die Seite, an der die Abstützung des inneren Randes angreift,
hängt davon ab, in welcher Weise die das Aufweiten bewirkende,
radial nach außen wirkende Kraft erzeugt wird. Beim später
beschriebenen Ausführungsbeispiel, bei dem das Aufweiten mittels
eines Dorns erfolgt, der relativ zur Ronde rechtwinklig zu
deren Ebene bewegt wird, genügt es, wenn die Abstützung des
inneren Randes sich an derjenigen Seite der Ronde befindet,
nach der hin die Relativbewegung des Dorns erfolgt. Sofern,
was nicht ausgeschlossen wird, das Aufweiten durch ausschließ
lich radial nach außen wirkende Kräfte erfolgt, kann es er
forderlich sein, an beiden Seiten der Ronde im Bereich von
deren innerem Rand Abstützungen, die das Ausweichen des Ma
terials der Ronde quer zur Ebene der Ronde verhindern, vorzu
sehen.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß für eine Vielzahl
von unterschiedlich großen Schüsseln für Fahrzeugräder, für
die unterschiedlich große Ronden, also Ronden mit unterschied
lich großen Außendurchmessern benötigt werden, als Ausgangs
material für die Herstellung der Ronde steht eine Ausgangsronde
mit gleichem Innendurchmesser und Außendurchmesser verwendet
werden kann. Dies gilt zumindest innerhalb eines gewissen Ver
hältnisses der Außendurchmesser der verschiedenen herzustellen
den Ronden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß unter der Voraussetzung,
daß als Ausgangsmaterial für eine Ronde eine quadratische Pla
tine benötigt wird, erhebliche Einsparungen an Material für
diese Platine deswegen möglich sind, weil die Kantenlänge des
Quadrats bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kleiner
sein kann als beim herkömmlichen Herstellungsverfahren.
Weiter ist von Vorteil, daß in demjenigen Bereich der fertig
aufgeweiteten Ronde, in dem später das Rad mit einer ebenen
Fläche an einer Befestigungsfläche eines Fahrzeugs anliegt,
beispielsweise an einer Bremstrommel, wobei diese Fläche des
Rads beziehungsweise der Schüssel als Planspiegelbereich oder
als Radanschlußpartie bezeichnet wird, durch das radiale Aus
dehnen der Ronde eine plastische Verformung stattgefunden hat,
die zu einer Festigkeitssteigerung in diesem Bereich führt.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß dieser ebene Bereich bei der
Herstellung der Radschüssel durch Ziehen oder durch Fließdrücken
nicht verformt wird, so daß durch diese Verfahrensschritte,
die zu einer Festigkeitssteigerung im äußeren Bereich der Schüs
sel führen, in dem genannten ebenen Bereich der Schüssel eine
Festigkeitsvergrößerung nicht möglich ist. Diese Festigkeits
vergrößerung durch die radiale Ausdehnung der Ronde in dem
genannten Planspiegelbereich kann dazu benutzt werden, bei
unveränderter Dicke im Vergleich zu den herkömmlich hergestel
lten fertigen Radschüsseln die Festigkeit und dadurch die
Sicherheit des Rads zu vergrößern, ohne daß Ausgangsmaterial
(z.B. Stahl) größerer Festigkeit verwendet werden muß. Die
genannte Verfestigung im Planspiegelbereich kann auch so aus
genutzt werden, daß die Dicke der Ronde und somit der fertigen
Schüssel im Planspiegelbereich kleiner gemacht wird als bei
den bisher hergestellten Schüsseln, so daß auf diese Weise
eine Gewichtsverringerung des fertigen Rads möglich ist.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Ronde zwischen ihren beiden quer zu ihrer Achse verlaufenden
Seitenflächen in einer eine radiale Ausdehnung erlaubenden
Weise eingespannt ist, während sie aufgeweitet wird. Dadurch
wird einerseits sichergestellt, daß die Ronde in dem einge
spannten Bereich eben bleibt und dadurch eine wirkungsvolle
Vergrößerung des Außendurchmessers erfolgt, andererseits ist
die Einspannkraft und die dadurch hervorgerufene Reibungskraft
nicht so groß, daß sie die Ausdehnung verhindert.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß zum Aufweiten ein Dorn mit sich über seine Länge erweitern
dem Durchmesser verwendet wird und daß der Dorn relativ zur
Ronde verschoben wird, wodurch der Innendurchmesser der Ronde
auf den jeweiligen Durchmesser des Dorns aufgeweitet wird.
Dadurch kann das Aufweiten in besonders einfacher Weise erfol
gen, weil die das Aufweiten bewirkende Kraft durch eine Relativ
bewegung des Dorns in einer Richtung rechtwinklig zur Ebene
der Ronde erzeugt werden kann.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindunggemäßen Verfahrens. Bei einer derartigen Vorrich
tung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein sich auf seiner
Länge im Durchmesser erweiternder Dorn vorgesehen ist, dessen
freies Ende im Bereich seines kleinsten Durchmessers liegt,
daß eine zum Auflegen einer Ronde bestimmte Stützplattenanord
nung vorgesehen ist, die eine zentrische Aussparung aufweist,
durch die sich der Dorn beim Aufweitvorgang hindurch bewegt,
daß eine Druckplattenanordnung mit einer in ihrer Größe vari
ablen Aussparung vorgesehen ist, daß die Ronde zwischen der
Stützplattenanordnung und der Druckplattenanordnung anzuordnen
ist und daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, die mindestens
Teile der Druckplattenanordnung in kleinem Abstand von oder in
Anlage an dem Dorn hält. Auch hier ergeben sich die oben bereits
für das erfindungsgemäße Verfahren und dessen Ausgestaltungen
genannten Vorteile. Weiter ist von Vorteil, daß die Druckplat
tenanordnung die Ronde auch während des Aufweitens stets im
Bereich von deren innerem Rand mindestens auf Teilen des Umfangs
abstützt, so daß verhindert wird, daß die Ronde im Bereich
ihres inneren Randes lediglich umgebogen wird, wodurch eine
Vergrößerung des Außendurchmessers der Ronde nicht möglich
wäre.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Druckplattenanordnung eine Mehrzahl von mindestens in ihrem
radial inneren Bereich mindestens annähernd radial nach außen
verlagerbaren Druckplatten aufweist. Wenn sich diese Druck
platten radial nach außen verlagern, so bilden sich zwischen
ihnen Zwischenräume. Im Ausführungsbeispiel ist eine relativ
große Anzahl solcher Druckplatten vorgesehen, nämlich 30 Druck
platten, die im wesentlichen kreisringsektorförmig sind, und
zwischen denen dann, wenn diese Druckplatten radial nach außen
verschoben werden, wobei ihr inneres Ende stets dicht am Dorn
bleibt, Zwischenräume entstehen. Wegen der großen Anzahl der
Druckplatten sind die einzelnen Zwischenräume jedoch verhältnis
mäßig schmal, so daß in deren Bereich zwar eine gewisse Wellig
keit der Ronde auftritt, diese Welligkeit reicht jedoch radial
nicht weit nach außen. Bei den später beschriebenen Ausführungs
beispielen erstreckt sich diese unerwünschte Welligkeit bei
der fertig aufgeweiteten Ronde vom inneren Rand der Ronde nur
etwa 5 mm radial nach außen; dieser wellige Bereich kann daher
ohne Schwierigkeiten durch Abtrennen beseitigt werden. Dies
setzt selbstverständlich voraus, daß beim Ende des Aufweitens
der Innendurchmesser der aufgeweiteten Ronde noch kleiner ist
als der Innendurchmesser der für die Weiterverarbeitung be
nötigten Ronde.
Vorzugsweise sind die Druckplatten radial verschiebbar gelagert.
Dadurch ergibt sich eine einfache Konstruktion im Vergleich
mit einer denkbaren schwenkbaren Lagerung der Druckplatten.
Damit die Druckplatten mit ihrem inneren Ende sich stets in
unmittelbarer Nähe des Dorns befinden, sind gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung die Druckplatten durch elastische
Spannmittel in Richtung auf den Dorn zu vorgespannt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Druckplattenanordnung durch eine eine Zwangskraft erzeugende
Vorrichtung in Richtung auf die Stützplattenanordnung zu an
treibbar ist, und daß die Stützplattenanordnung durch eine
eine Gegenkraft erzeugende Vorrichtung elastisch abgestützt
ist, derart, daß sich die Druckplattenanordnung und die Stütz
plattenanordnung sowie ggf. die zwischen diesen gehaltene Ronde
gemeinsam relativ zum Dorn bewegen. Die die Gegenkraft erzeugen
de Vorrichtung kann dabei in einfacher Weise durch ein soge
nanntes Druckkissen erzeugt werden, das bei manchen handels
üblichen Pressen vorhanden ist und dessen Gegendruck durch
Druckluft auf einen gewünschten Wert gebracht werden kann. Die
Zwangskraft, beispielsweise die von der Presse erzeugte Kraft
wird größtenteils in eine plastische Verformung der Ronde um
gesetzt; die Gegenkraft kann gegenüber der von der Presse auf
gebrachten Kraft verhältnismäßig klein sein, wie sich aus den
Ausführungsbeispielen ergibt; diese Gegenkraft muß lediglich
so groß sein, damit sie sicherstellt, daß die Ronde in dem
Bereich, in dem sie zwischen der Stützplattenanordnung und der
Druckplattenanordnung eingespannt ist, ausreichend eben bleibt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann die Stützplatten
anordnung in ähnlicher Weise wie die Druckplattenanordnung so
ausgebildet sein, daß sie eine Aussparung mit variabler Größe
aufweist, wobei vorzugsweise die radial inneren Ränder dieser
Stützplattenanordnung möglichst dicht am Dorn bleiben; in ähn
licher Weise wie bei der Druckplattenanordnung können vorzugs
weise radial verschiebbare Stützplatten, die durch elastische
Spannmittel in radialer Richtung nach innen vorgespannt sein
können, vorgesehen sein.
Beim Ausführungsbeispiel ist die Stützplattenanordnung starr
und in ihrer Größe nicht veränderbar.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, an Hand von der auch das Ver
fahren beschrieben wird. Die einzelnen Merkmale können je ein
zeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei
einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die linke Hälfte der Vor
richtung bei Beginn des Aufweitens einer Ronde,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die rechte Hälfte der Vor
richtung beim Abschluß des Aufweitens,
Fig. 3 eine teilweise abgebrochene und aufgebrochene
Draufsicht auf die Vorrichtung beim Abschluß des
Aufweitens.
Die in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigte Vorrichtung 1 ist zum Ein
setzen in eine Presse bestimmt. Die Vorrichtung 1 weist eine
Grundplatte 2 auf, auf der ein nachfolgend als Dorn 4 bezeich
neter rotationssymmetrischer Aufweitdorn, der zentrisch zu
einer Achse 7 verlängert aufrechtstehend montiert ist, der
eine durchgehende zentrische Bohrung 6 aufweist. Die Grundplatte
2 weist Führungsbohrungen für Auswerfer 8 auf, die mit einem
sogenannten Druckkissen im unteren Teil der Presse in Verbindung
bringbar sind. Durch dieses Druckkissen können mit Hilfe von
Druckluft die Auswerfer mit einer vorbestimmten Kraft federnd
nach oben gedrückt werden.
Eine Stützplattenanordnung ist aus einer Stützplatte 12 und
darauf angeordneter gehärteter Halteplatte 14 gebildet. Die
Stützplatte 12 ist mit den Auswerfern 8 und mit Haltestangen
10 verschraubt, und die Halteplatte 14 ist mit der Stützplatte
12 verschraubt. Die Haltestangen 10 weisen am unteren Ende
Verdickungen auf und dienen dazu, die Stützplattenanordnung
mit der Grundplatte 2 so zu verbinden, daß sich die Teile nicht
ungewollt voneinander lösen können. Die Halteplatte 14 weist
einen kleineren Außendurchmesser auf als die Stützplatte 12,
deren Außendurchmesser der der Breite der Grundplatte 2 ent
spricht. Die einstückig ausgebildete Halteplatte 14 weist eine
zentrale Bohrung 16 auf, deren Durchmesser lediglich um das
erforderliche Spiel größer ist als der größte zum Aufweiten
benutzte Außendurchmesser des Dorns 4. Die ebene Oberseite 18
der Halteplatte 14 dient als Auflage für eine Ausgangsronde
20, die durch die Vorrichtung in radialer Richtung aufgeweitet
werden soll. Die Ausgangsronde 20 kann dann auf die Oberseite
18 aufgelegt werden, wenn die oberhalb der Stützplatte 12 und
der Halteplatte 14 angeordneten Teile der Vorrichtung, die
nachfolgend beschrieben werden, soweit angehoben worden sind,
daß die Ausgangsplatine 20 in die Vorrichtung so eingelegt
werden kann, daß das obere verjüngte Ende des Dorns 4 in eine
zentrale runde Aussparung 22 der Ausgangsronde 20 eingreift.
Bei einer derartigen angehobenen Stellung der oberen Teile der
Vorrichtung 1 gegenüber der Stützplatte 12 und der Halteplatte
14 kann die fertig aufgeweitete Ronde auch aus der Vorrichtung
entnommen werden.
Oberhalb der Stützplattenanordnung 12, 14 ist eine Druckplatten
anordnung angeordnet, die von unten nach oben einen Führungsring
24 aufweist, der sich radial außerhalb an die Halteplatte 14
anschließt und diese seitlich abstützt. Der Führungsring 24
ist mit einem oberhalb von ihm angeordneten Zwischenring 26
verbunden, oberhalb von dem eine Kopfplatte 28 angeordnet ist.
Die Teile 24, 26 und 28 sind fest miteinander verbunden. Am
Umfang des Zwischenrings 26 sind in gleichmäßigen Winkelab
ständen insgesamt dreißig Gewindebolzen 30 in radialer Richtung
bezüglich der Achse 32 des Dorns 4 eingeschraubt.
Die Gewindebolzen 30 weisen in ihrem nach innen weisenden End
bereich einen kreiszylindrischen Abschnitt 32, der als Führungs
fläche für jeweils ein Schiebestück 34 dient, das zwischen
einer nach oben weisenden Fläche 36 des Führungsrings 24 und
einer Druckplatte 38 angeordnet ist, die sich mit ihrer Ober
seite an der Kopfplatte 28 abstützt und durch diese sowie den
Zwischenring 26 zentriert ist. Die insgesamt dreißig gleichen
Schiebestücke 34 sind kreisringsektorförmig in der Weise, daß
sie dann, wenn sie weitest möglich radial nach innen verschoben
sind, praktisch ohne gegenseitige Zwischenräume aneinander
anliegen und dabei eine runde zentrale Aussparung 40 (s. Fig. 1)
freilassen. Die Schiebestücke 34 weisen jeweils eine zylindri
sche Bohrung 42 auf, die mit dem kreiszylindrischen Abschnitt
32 der Schraubenbolzen 30 zusammen eine Schiebeführung bilden.
In der Bohrung 42 ist eine Schraubendruckfeder 44 angeordnet,
die bestrebt ist, die Schiebestücke 34 möglichst weit radial
nach innen zu drücken. Die radial innerste Stellung ist dadurch
bestimmt, daß ein am äußeren Ende angeordneter, nach oben ragen
der Vorsprung 46 der Schiebestücke 34 an der Außenfläche 48
der Druckplatte 38 zur Anlage kommt. In dieser Stellung berühren
die Schiebestücke 34 bei eingelegter Ausgangsronde 20 und vor
Beginn des Aufweitvorgangs die im Längsschnitt konvex gekrümmte
Außenfläche 50 des Dorns 4 noch nicht. Der Durchmesser der
genannten Aussparung 40 bei weitest möglich radial nach innen
geschobenen Schiebestücken 34 ist im wesentlichen gleich dem
Innendurchmesser der Ausgangsronde 20. Der Durchmesser der
Aussparung 16 der Halteplatte 14 ist einige Zentimeter größer
als der Durchmesser der Aussparung 40 in Fig. 1. Der Führungs
ring 24 weist nach oben weisende Stege 51 auf, die jeweils
zwischen zwei Schiebestücken 34 liegen und diese in deren
unterem Bereich führen. Im oberen Bereich werden die Schiebe
stücke zusätzlich durch die zylindrischen Teile der Gewindebol
zen 32 geführt. Die Stege 51 sind in der Draufsicht (Fig. 3)
im wesentlichen dreieckförmig. Die einander zugewandten Flächen
zweier benachbarter Stege 51 sind jeweils zueinander parallel,
und diese parallelen Flächen dienen als Führung für die
Verschiebebewegung der Schiebestücke 34, die an den Stegen 51
mit ebenfalls parallelen Seitenflächen anliegen. Radial nach
innen zu verjüngen sich die Schiebestücke, was in Fig. 3
dargestellt ist.
Die nicht gezeigte Presse übt auf die Kopfplatte 28 einen Druck
in Längsrichtung des Dorns 4 aus. Dieser Druck wird über die
Druckplatte 38 auf die Schiebestücke 34 und von diesen auf die
Oberseite der Ronde 20 übertragen. Der Druck der Presse muß so
groß sein, daß er ausreicht, die Ronde 20 auf den Dorn 4 auf
zuschieben, so daß das Material der Ronde 20 radial nach außen
gedrängt wird, wobei sich der Durchmesser der inneren Aussparung
22 der Ronde vergrößert. Die Schiebestücke 34, die radial stets
mindestens so weit nach innen ragen, wie dem jeweiligen Innen
rand der Ronde 20 entspricht, verhindern, daß durch den Dorn 4
der innere Rand der Ronde 20 in der Darstellung der Fig. 1
nach oben umgebogen wird. Die von dem Druckkissen der Presse
über die Stangen 8 auf die Halteplatteanordnung ausgeübte Kraft
ist gerade so groß, daß ein Welligwerden oder ein Verbiegen
der Ronde in dem Bereich, in dem sie zwischen der Halteplatte
14 und den Schiebestücken 34 eingeklemmt ist, verhindert wird,
daß aber nicht verhindert wird, daß die Ronde 20 sich radial
ausdehnt. Dieser radialen Ausdehnung stehen die Schiebestücke
34 nicht entgegen, denn sie können sich radial nach außen
bewegen, wobei ein möglichst leichtgängiges Gleiten relativ
zur Druckplatte 38 dadurch begünstigt wird, daß über Schmiermit
telkanäle 60 und Schmiernippel 62 Schmiermittel in ringförmige
Kanäle 64 an der Oberseite der Druckplatte und von dort aus
über senkrechte Kanäle 65 zur Berührungsfläche zwischen der
Druckplatte 38 und den Schiebestücken 34 gelangt. Die Rei
bungskraft zwischen der Ronde 20 und der Halteplatte 14 kann
durch Einfetten der Ronde, bevor sie in die Vorrichtung gelegt
wird, oder durch Ölen der Oberseite 18 der Halteplatte 14 klein
gehalten werden.
Einem Verschleiß des Dorns 4, insbesondere seiner Außenfläche
50 wird dadurch vorgebeugt, daß durch die zentrale Bohrung 6 des
Dorns 4 Öl zugeführt wird, das am oberen Ende der Bohrung 6
austritt und als Film an der Außenfläche des Dorns abläuft und
dort eine Schmierung zwischen dem Dorn und dem inneren Rand
der Ronde 20 sowie den am Dorn anliegenden Teilen der Schiebe
stücke 34 bewirkt.
Die Tatsache, daß zu Beginn des Aufweitens die Zunahme des
Dorns 4 pro Längeneinheit der Verschiebung der Ronde 20 größer
ist als am unteren Ende des Dorns, berücksichtigt, daß zu Beginn
des Aufweitens eine kleinere Kraft für eine Durchmesserver
größerung der Ronde erforderlich ist als gegen Ende des Auf
weitens.
Im Ausführungsbeispiel werden Ausgangsronden mit einem Außen
durchmesser von 485 mm und einem Innendurchmesser von 175 mm
verwendet. Die Ronde besteht dabei bei einem Beispiel aus Stahl
St 37 und hat eine Dicke von 12,5 mm. Die Ronde wird durch die
in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung auf einen Außendurch
messer von 520 mm und einen Innendurchmesser von 250 mm auf
geweitet, wobei die Dicke der Ronde auf 12,3 mm abnimmt. Bei
beiden Dickenangaben ist eine Abweichung nach oben um 0,5 mm
zulässig.
Nach dem Aufweiten ist deswegen, weil die Schiebestücke 34 den
inneren Rand der Ronde nicht lückenlos abstützen, der innere
Randbereich der Ronde auf einer Breite von etwa 5 mm leicht
wellig. Dieser Bereich muß ohnehin entfernt werden, weil beim
fertigen Rad die innere Aussparung der Schüssel einen Durch
messer von 281 mm im speziellen Beispiel haben muß.
Als Platine, aus der die Ausgangsronde geschnitten wird, ist
bei dem obigen Beispiel ein quadratisches Stück mit 485 mm
Kantenlänge erforderlich. Demgegenüber ist bei der herkömmlichen
Herstellung, bei der eine Ronde von 520 mm Außendurchmesser
durch einen Stanzvorgang erzeugt wird, ein quadratisches Stück
der Platine mit 520 mm Außendurchmesser erforderlich. Die Dicke
dieser Platine beträgt dabei 12,3 mm. Es ergibt sich hierbei
durch die Möglichkeit der Verwendung einer kleineren Ausgangs
platine eine Materialeinsparung von etwa 3,2 kg für jede Ronde.
Durch die plastische Verformung erfolgt außerdem eine Verfesti
gung des Materials der Ronde auch in solchen Bereichen, die
bei der späteren Weiterverarbeitung der Ronde nicht mehr
plastisch verformt werden. Ein derartiger Bereich ist der in
Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 70 bezeichnete sogenannte Plan
spiegelbereich mit einem Durchmesserbereich etwa zwischen 281
und 380 mm.
Die durch das Aufweiten hervorgerufene Kaltverfestigung des
Materials führt bei dem obigen Beispiel zu einer Zugfestigkeit
von 470 N/mm2 im Vergleich zu einer Zugfestigkeit von 370 N/mm2
bei dem Material der Ausgangsronde. Der äußere Rand der auf
geweiteten Ronde verläuft genau kreisförmig und koaxial zur
Achse 7. Eine Nacharbeit am äußeren Rand ist nicht nötig.
Wenn bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung die
Druckplattenanordnung 24, 26, 34, 28, 38 so weit wie möglich
nach unten bewegt wird, d.h. bis zu der in Fig. 2 gezeigten
Stellung, so wird die weitest mögliche Aufweitung der Ronde 20
erzielt. Dies führt zu der oben beschriebenen Aufweitung von
einem Außendurchmesser 485 mm auf einen Außendurchmesser von
520 mm. Wenn die Druckplattenanordnung nicht so weit nach unten
bewegt wird, so ist die Aufweitung weniger stark, und es können
dabei beispielsweise Ronden mit Außendurchmessern von 495 oder
510 mm hergestellt werden, je nach den Anforderungen.
Es erscheint möglich, eine Aufweitung sogar bis zu einem Außen
durchmesser von 620 mm oder mehr zu erreichen.
Die im Ausführungsbeispiel verwendete Presse, die nicht Gegen
stand der Erfindung ist, ist in der Lage, eine Preßkraft von
maximal 10 000 kN (Kilonewton) zu erzeugen. Die Kraft des Zieh
kissens beträgt 220 kN.
Im Ausführungsbeispiel hat die Vorrichtung 1 Außenmaße von
950 mm × 1100 mm und eine Höhe (in Fig. 1) von 785 mm. Der Hub
entsprechend dem maximalen Verschiebeweg der Ronde in verti
kaler Richtung beträgt 240 mm. Die Kraft einer Feder 44 beträgt
bei der Stellung der Fig. 2 etwa 970 N. Die gewünschte
Federkraft und Vorspannung kann über die Schraubenbolzen 30
eingestellt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen einer ebenen, im wesentlichen
kreisringförmigen Ronde aus plastisch verformbarem Metall
mit vorbestimmtem Außendurchmesser und Innendurchmesser,
vorzugsweise als Halbzeug für die Herstellung der Schüssel
eines Fahrzeugrads, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aus
gangsronde mit einem Außendurchmesser und Innendurchmesser,
die kleiner sind als der vorbestimmte Außendurchmesser
bzw. Innendurchmesser, aufgeweitet wird, wobei die Ronde
während des Aufweitens mindestens teilweise abgestützt
wird, um eine Verformung der Ronde quer zu deren Ebene
weitgehend zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der innere Rand der Ronde während des Aufweitens mindestens
teilweise abgestützt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ronde zwischen ihren beiden quer zu ihrer Achse
verlaufenden Seitenflächen in einer eine radiale Ausdehnung
erlaubenden Weise eingespannt ist, während sie aufgeweitet
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Aufweiten ein Dorn mit sich über
seine Länge erweiterndem Durchmesser verwendet wird und
daß der Dorn relativ zur Ronde verschoben wird, wodurch der
Innendurchmesser der Ronde auf den jeweiligen Durchmesser
des Dorns aufgeweitet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich auf seiner Länge
im Durchmesser erweiternder Dorn (4) vorgesehen ist, dessen
freies Ende im Bereich seines kleinsten Durchmessers liegt,
daß eine zum Auflegen einer Ronde (20) bestimmte Stützplat
tenanordnung (12, 14) vorgesehen ist, die eine zentrische
Aussparung aufweist, durch die sich der Dorn beim Aufweit
vorgang hindurch bewegt, daß eine Druckplattenanordnung
mit einer in ihrer Größe variablen Aussparung (40) vorge
sehen ist, daß die Ronde zwischen der Stützplattenanordnung
und der Druckplattenanordnung anzuordnen ist und daß
eine Vorrichtung vorgesehen ist, die mindestens Teile der
Druckplattenanordnung in kleinem Abstand von oder in Anlage
an dem Dorn hält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckplattenanordnung eine Mehrzahl von mindestens in
ihrem radial inneren Bereich mindestens annähernd radial
nach außen verlagerbaren Druckplatten (Schiebestücke 34)
aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckplatten radial verschiebbar gelagert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckplatten durch elastische Spannmittel in Rich
tung auf den Dorn (4) zu vorgespannt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckplattenanordnung durch eine
eine Zwangskraft erzeugende Vorrichtung in Richtung auf
die Stützplattenanordnung zu antreibbar ist und daß die
Stützplattenanordnung durch eine eine Gegenkraft erzeugende
Vorrichtung elastisch abgestützt ist, derart, daß sich
die Druckplattenanordnung und die Stützplattenanordnung
sowie ggf. die zwischen diesen gehaltene Ronde gemeinsam
relativ zum Dorn bewegen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützplattenanordnung eine in der
Größe variable Aussparung aufweist, durch die sich der
Dorn beim Aufweiten hindurch bewegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenfläche (50) des Dorns (4) im
Längsschnitt konvex gekrümmt verläuft.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zum Schmieren der
Außenfläche (50) des Dorns (4) vorgesehen ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8816731U DE8816731U1 (de) | 1988-08-06 | 1988-08-06 | Vorrichtung zum Herstellen einer Ronde |
DE19883826818 DE3826818A1 (de) | 1988-08-06 | 1988-08-06 | Verfahren zum herstellen einer ronde und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
EP19890113938 EP0354421A3 (de) | 1988-08-06 | 1989-07-28 | Verfahren zum Herstellen einer Ronde und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883826818 DE3826818A1 (de) | 1988-08-06 | 1988-08-06 | Verfahren zum herstellen einer ronde und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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Patent Citations (1)
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