DE3826348A1 - Schaufelradausleger - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schaufelradausleger für die Auslage von Falzprodukten an einer Rollenrotations-Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einem herkömmlichen Schaufelradausleger, wie er beispielsweise im Fachbuch "Atlas des Zeitungs- und Illustrationsdruckes" von A. Braun, Frankfurt 1960, in der Abb. 91 auf Seite 76 gezeigt ist, sind die Schaufeln aus einem Flacheisen mit rechteckigem Querschnitt hergestellt. Bei steigenden Maschinengeschwindigkeiten neigen die metallischen Schaufeloberflächen dazu, Farbe von den Falzexemplaren anzunehmen. Bei sogenannten Stopfern, das heißt einem unkontrollierten Einfallen zuvieler Falzexemplare in ein aus zwei benachbarten Schaufeln gebildetes Fach, werden metallische Schaufeln häufig verbogen und müssen zur Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit des Falzapparates in aufwendiger Weise gerichtet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schaufelradausleger so weiterzubilden, daß dieser bei leichter Herstellbarkeit eine schonende Behandlung der Falzexemplare ermöglicht und ein Nachrichten der Schaufeln bei Stopfern entfällt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schaufeln aus einem ein Farbablegen verhindernden Kunststoff gefertigt sind.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Durch die Fertigung der Schaufeln aus kohlefaserverstärktem Polyamid weisen dieselben eine hohe Stabilität, verbunden mit einer hohen Elastizität und eine ein Farbablegen in hohem Maß verhindernde Oberfläche auf. Abgerundete Kanten - bei den herkömmlichen, aus Flacheisen geformten Schaufeln nur durch eine aufwendige mechanische Bearbeitung erzielbar - lassen sich in vorteilhafter Weise bei einer Herstellung im Spritzgußverfahren gleich mit anformen.

Schaufeln mit balligem oder elliptischem Querschnitt erweisen sich als besonders vorteilhaft, um ein Farbablegen an den Schaufelkanten zu verhindern, insbesondere wenn mit dem Schaufelrad feststehende Bremszungen in der Weise zusammenarbeiten, daß die einfallenden Falzexemplare durch eine aufgrund der Verschränkung der Bremszungen mit den Schaufeln erfolgende wellenförmige Verformung ihrer Vorderkante abgebremst werden.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erklärt. Es zeigt

Fig. 1 einen bekannten Schaufelradausleger mit zwischen den Schaufelkränzen angeordneten, feststehenden Bremszungen,

Fig. 2 eine erfindungsgemäße Schaufel in Seitenansicht,

Fig. 3 eine erfindungsgemäße Schaufel im Querschnitt und

Fig. 4 einen Schnitt durch Schaufeln und Bremszungen in einer Ebene senkrecht zu einem einfallenden Falzexemplar.

In Fig. 1 ist in einem Ausschnitt aus einem bekannten Falzapparat ein Falzklappenzylinder 1 und ein Schaufelradausleger 2 gezeigt. Der Schaufelradausleger 2 setzt sich aus mehreren auf einer gemeinsamen Welle 3 axial voneinander beabstandet angeordneten Schaufelkränzen 4 zusammen, von denen jeder mehrere gleichmäßig am Umfang verteilte Schaufeln 5 trägt.

In der rechten Hälfte des Schaufelradauslegers 2 sind senkrecht von oben kommend in den axialen Lücken zwischen den Schaufelkränzen 4 Bremszungen 6 fest angeordnet, deren Außenkontur ein aus zwei aufeinanderfolgenden Schaufeln 5 gebildetes Fach partiell verengt und dadurch ein vom Falzklappenzylinder 1 senkrecht einfallendes Falzexemplar 7 abbremst. Das abgebremste Falzexemplar 7 wird anschließend auf einem unter dem Schaufelradausleger 2 angeordneten Förderband 10 ausgelegt.

Was den vorstehend beschriebenen grundsätzlichen Aufbau anbelangt, so ähnelt der erfindungsgemäße Schaufelradausleger 2 dem bekannten. Im Unterschied zu jenem werden jedoch statt der metallenen Schaufeln 5 mit Rechteckprofil an den Schaufelkränzen 4 Schaufeln 8 (Fig. 2) befestigt, die aus einem ein Farbablegen verhindernden Kunststoff gefertigt sind.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Schaufeln 8 aus Polyamid mit Kohlefaserverstärkung gefertigt, wobei sich eine Zusammensetzung aus 70% Polyamid 6.6 mit 30% Kohlefasern als besonders vorteilfaft herausgestellt hat.

Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Schaufeln im Querschnitt ein abgerundetes Profil aufweisen, das ballig oder elliptisch sein kann. Bei einer elliptischen Form des Schaufelquerschnitts gemäß Fig. 3 hat sich ein Verhältnis der Schaufelbreite B zur Schaufeldicke D als günstig erwiesen, das etwa im Bereich von 3:1 bis 4:1 liegt.

Die erfindungsgemäßen Kunststoffschaufeln lassen sich - unabhängig von der gewählten Querschnittsform - besonders günstig im Spritzgußverfahren herstellen. Dabei können die vorteilhaften Rundungen der Kanten in einem Arbeitsgang mit erstellt werden. Des weiteren ist eine über die Länge einer Schaufel 8 variable Dicke und/oder Breite bei derart gefertigten Kunststoffschaufeln leicht realisierbar.

Die erfindungsgemäßen Schaufeln mit vorteilhaft gerundeten Kanten können sich insbesondere bei einem Schaufelradausleger, bei dem - wie in Fig. 1 dargestellt - feststehende Bremszungen in den Zwischenräumen zwischen den Schaufelkränzen angeordnet sind - als vorteilhaft erweisen: Bei einer Anordnung der Bremszungen 9 gemäß Fig. 4, bei der in einer senkrecht zum einfallenden Falzexemplar 7 liegenden Ebene die Bremszungen 9 und die Schaufeln 8 gegenseitig versetzt zueinander angeordnet sind, wird die Vorderkante des Falzexemplars zum Abbremsen in Form einer sanften Wellenlinie verformt. Ein Farbablegen oder gar ein Knicken oder Einritzen des Falzexemplares, wie es bei scharfkantigen Schaufeln aus Flacheisen auftritt, ist bei einem erfindungsgemäßen Schaufelradausleger wirkungsvoll unterbunden.

Die Bremszunge 9 kann aus dem gleichen Material wie die Schaufel 8 gefertigt sein und ebenfalls einen Querschnitt mit abgerundeten Kanten aufweisen.

Claims (9)

1. Schaufelradausleger für die Auslage von Falzprodukten an einer Rollenrotations-Druckmaschine mit mehreren auf einer gemeinsamen Welle axial voneinander beabstandet angeordneten Schaufelkränzen, von denen jeder gleichmäßig am Umfang verteilt mehrere gekrümmte Schaufeln trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (8) aus einem ein Farbablegen verhindernden Kunststoff gefertigt sind.

2. Schaufelradausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (8) aus Polyamid mit einer Kohlefaserverstärkung gefertigt sind.

3. Schaufelradausleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (8) aus 30% Kohlefasern und 70% Polyamid 6.6 gefertigt sind.

4. Schaufelradausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (8) im Querschnitt ein abgerundetes Profil aufweisen.

5. Schaufelradausleger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (8) ein balliges Profil aufweisen.

6. Schaufelradausleger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (8) ein elliptisches Profil aufweisen.

7. Schaufelradausleger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Schaufelbreite B zur Schaufeldicke D etwa zwischen 3:1 und 4:1 beträgt.

8. Schaufelradausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (8) im Spritzgußverfahren gefertigt sind.

9. Schaufelradausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zwischen den Schaufelkränzen angeordneten feststehenden Bremszungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremszungen (9) ebenfalls aus einem ein Farbablegen vermeidenden Kunststoff gefertigt sind, im Querschnitt ein abgerundetes Profil aufweisen und in einer Ebene senkrecht zu einem einfallenden Falzexemplar (7) so gegenüber den Schaufeln (8) geschränkt angeordnet sind, daß die Vorderkante des Falzexemplars (7) in einer sanften Wellenlinie verformt wird (Fig. 4).