DE3826192C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B39/00—Cooling or quenching coke
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coke Industry (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur weiteren
Abkühlung von in einer Kokstrockenkühlanlage gekühltem Koks
mittels Wasserbedüsung auf eine Temperatur von ≦ 80°C in einem
Puffersilo, das aus einem Gehäuse mit einer Kokszuführung
und einem Koksaustrag besteht mit im oberen Gehäuseteil
angeordneten Wasserdüsen sowie mit Brüdenabzug. Eine solche
Vorrichtung ist aus DE-OS 28 56 141 bekannt. Dabei ist es
nachteilig, daß durch die Bewässerung ein vergleichsweise
hoher Wassergehalt des Kokses verbleibt und sogar nach Wasserüberschuß
unten aus dem Puffersilo ausgetragen wird
(Übernässung).
Der Koks wird in Kokstrockenkühlanlagen trocken gekühlt. Bei der
Kokstrockenkühlung handelt es sich zwar um eine seit langem
bekannte Verfahrensweise, die aber noch keine große Verbreitung
gefunden hat. Überwiegend wird der aus dem Ofen glühend anfal
lende Koks mit Wasser noch abgelöscht. Bei der Kokstrockenkühlung
wird zur Kühlung anstelle von Wasser ein Gas verwendet. Das Gas
wird im Kreislauf geführt, wobei in dem Gaskreis auch
Wärmetauscher und Entstauber vorgesehen sind. Die Wärmetauscher
nehmen die in dem Gas enthaltene Wärme auf bzw. führen diese ab,
so daß das Gas zur weiteren Wärmeaufnahme bzw. zur Rezierkulation
und Kühlung geeignet ist. Die Entstauber verhindern, daß die
Wärmetauscherflächen sich zusetzen bzw. mit einer starken, den
Wärmeübergang hindernden Staubschicht belegt werden.
Der trockengekühlte Koks entwickelt beträchtliche Staubmengen.
Diese Staubmengen bilden keinen Störfaktor, wenn der Koks über
geschlossene Bandanlagen aus der Kokerei in eine verbundene
Hochofenanlage transportiert wird. Störend wirkt der Staub jedoch
bei verschiedenen Transporten und dergleichen vom Standort der
Kokstrockenkühlanlage zum Standort der Hochofenanlage. Bei jedem
Umschlagen des Kokses werden ganze Staubwolken frei. Die Staub
wolken sind eine solche Umweltbelastung, daß zu deren Verhinde
rung Maßnahmen getroffen werden müssen.
Zur Beseitigung des Staubes bestehen eine Reihe von Vorschlägen.
Einer der Vorschläge beinhaltet das Abblasen des Staubes in der
Sieberei durch Aufgabe von Gasimpulsen am Ende des jeweiligen
Siebes. Die Sieberei ist Bestandteil der Kokerei. In der Sieberei
findet eine Klassierung des Kokses durch Sieben statt.
Der Vorschlag, den Staub abzublasen, erscheint wenig geeignet.
Der Koks ist nämlich mit Unterkorn behaftet. Bei jeder Belastung
des Kokses aus Transport und Umschlag entstehen neue Unterkorn
anteile. Verantwortlich hierfür sind die sehr dünnen und spröden
Zellwände der einzelnen Koksstücke. Es kann beobachtet werden,
daß die Bildung von Unterkornanteilen mit Zunahme der Belastungen
des Koksstückes einen degressiven Verlauf nimmt. Es muß daher
davon ausgegangen werden, daß sich das Kokskorn nicht stabili
sieren läßt, sondern bei jeder Belastung Unterkorn bildet, bis es
schließlich ganz aufgerieben ist.
Andere Vorschläge zur Staubvermeidung gehen dahin, den aus der
Kokstrockenkühlanlage ausgetragenen Koks durch Bedüsung mit
Staubbindemitteln zu umhüllen. Dieser Vorschlag konnte sich
jedoch nicht durchsetzen, weil die Staubbindemittel zu
erheblichen Kostenlasten führen. Darüber hinaus wird bislang
befürchtet, daß die Staubbindemittel den Hochofengang negativ
beeinflussen.
In Untersuchungen wurde weiterhin ermittelt, daß eine wirksame
Reduzierung der Staubentwicklung beim Umschlag nur dann erreicht
wird, wenn ein Koks mit Temperaturen von < 80 Grad C mit
Wasser bedüst wird. Die Staubentwicklung beim Umschlag ist dann
nur noch eine Funktion des Endwassergehaltes (in Gewichtspro
zenten) des Kokses. Ermittelt wurde, daß bei einer solchen
Verfahrensweise das Wasser nicht tief in den Koks eindringt,
sondern sich in einer mehr oder minder dicken Randschicht der
einzelnen Koksstücke befindet.
Für die Verwirklichung des oben beschriebenen Verfahrensweges
bietet sich insbesondere eine Abkühlung auf dem Transportband
zwischen der Kokstrockenkühlung und der Sieberei an. Dort ließe
sich der etwa mit 200 Grad C aus der Kokstrockenkühlanlage
anfallende Koks durch Aufdüsen von Wasser auf ca. 80 Grad C
leicht abkühlen. Die notwendige Wassermenge kann dabei danach
bestimmt werden, daß sie am Ende des Transportbandes vollständig
verdampft ist. Im Gegenstrom zum Koks kann ein Trägergas (Luft)
geführt werden, welches in der Lage ist, die gesamte entstehende
Wasserdampfmenge aufzunehmen und möglichst ohne Taupunkt zur
Unterschreitung abzutransportieren. Bei dem Engineering eines
solchen Abkühlungsweges zeigen sich jedoch folgende Problem
punkte:
- - die gleichmäßige Beladung des Transportbandes,
- - die erforderliche Einhausung des Bandes mit unkalkulierbarem Fremdluftzutritt durch die Absaugung, der besonders in kalter Jahreszeit im gesamten Band- und Einhausungsbereich auftretenden Kondensation, welche zur Korrosion führt,
- - die Bildung von Schwaden und Brüden, besonders bei hohen Luftfeuchten im Winter,
- - die Bestimmung der Bedüsungsintervalle, da zuviel Wasser auf einmal infolge des zu geringen Wärmeleitfähigkeitswertes des Kokses zur Übernässung des Kokskornes führt,
- - das ungelöste Problem der Umschichtung der Koksstücke auf dem Band und die damit einhergehende einseitige Kühlung der Koksstücke,
- - die unflexible Kühlung bei unterschiedlichem Austrag aus der Kokstrockenkühlkammer, besonders wenn unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten der Koksstücke vorliegen,
- - die unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich großer Koksstücke, da der Wärmeausgleich unter den Koksstücken aus Zeitgründen nicht stattfinden kann,
- - ohne Begleitheizung der Bandeinhausung unvermeidliche Taupunktunterschreitungen.
Ferner ist dieser Verfahrensweg mit erheblichen Investitions
kosten belastet.
Ein ähnliches Verfahren wie das vorbeschriebene ist aus der
DE 36 04 061 C2 bekannt, wobei die zugehörige Vorrichtung
ein Siebband umfaßt, das den trockengekühlten Koks durch ein
Gehäuse transportiert, in dem der Koks von oben mit Wasser
bedüst und belüftet wird und die Brüden unten aus dem Gehäuse
abgezogen werden. Auch bei dieser Vorrichtung ist die Gefahr
einer Übernässung des Kokses gegeben. Die erwünschte
Restfeuchte soll 2-4% betragen, was ein vergleichsweise
hoher Wert ist und oberhalb des für die Entstaubung optimalen
Wertes <0,5% liegt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend
von einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung, einen
einfachen, kostengünstigen und sicheren Weg zur weiteren Abkühlung
des Kokses auf eine Endtemperatur von ≦80°C zu erreichen
und zugleich eine Optimierung des Wassergehaltes des
trockengekühlten Kokses auf einen Wert <0,5% zu erzielen,
um während des Kokstransportes die Bildung von flugfähigem
Koksstaub weitgehend zu vermeiden. Nach der Erfindung wird
das mit den Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. Bevorzugte
Ausführungen der Vorrichtung ergeben sich aus den Merkmalen
der Ansprüche 2 bis 5.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
Mit 1 ist ein Puffersilo bezeichnet, der ein Fassungsvolumen von
160 m3 aufweist. In dem Puffersilo 1 soll der aus der Kokstroc
kenkühlanlage kommende Koks auf dem Weg zur Sieberei abgekühlt
werden. Der Puffersilo 1 ist als Rundsilo ausgeführt und hat
einen Durchmesser von ca. 5 m. Die zylinderische Höhe des Puf
fersilos beträgt ca. 8 m. Ausgetragen wird der gekühlte Koks aus
dem Puffersilo aus vier Ausläufen 2, um ein möglichst gleichmä
ßiges Absinken der Koksschicht im Puffersilo 1 zu erreichen.
Beschickt wird das Puffersilo von einem Bandförderer 3, dessen
1200 mm breites Band mit einer Geschwindigkeit von ca. 1,4 m/sec. läuft.
Im Abwurfbereich des Bandes 3 sind Wasserdüsen 4 instal
liert, die die abgeworfene Koksschicht von beiden Seiten
besprühen und eine Teilmenge des benötigten Wassers aufgeben. Vom
Abwurf des Bandes gelangt der Koks auf eine Drehschurre 5, die
den Koks in ständig neuen, aber dünnen Schichten in den den
Puffersilo bildenden Bunker verteilt. Von der Decke aus sind
weitere Wasserdüsen 6 installiert, die aktiviert werden, wenn die
Drehschurre 5 sich unter ihnen befindet. Die Betätigung der
Wasserdüsen 6 kann mit Zeitversatz erfolgen, z.B. um 180 Grad
versetzt zur Drehschurre 5, um eine Nachkühlung durchzuführen.
Das Puffersilo 1 wird so gefahren, daß sein Füllstand möglichst
gleichmäßig ist. Die zudosierte Wassermenge wird bestimmt über
die durch eine Bandwaage im Band 3 ermittelte Koksmenge und die
im Bereich der Bandwaage ermittelte Kokstemperatur. Die Kokstem
peratur läßt sich z.B. mit einer Infrarot-Kamera feststellen.
Um den durch die Wasserverdampfung entstehenden Dampf zu entsor
gen, wird eine Luftmenge von ca. 75 000 Nm3/h durch den Puffersilo 1
geleitet.
- - Ca. ein Drittel der Luftmenge wird angesaugt über das ankommende Transportband 3,
- - ca. zwei Drittel der Luftmenge werden angesaugt über die Austragkonen 2 des Puffersilos 1.
In etwa in Mitte des zylindrischen Teils des Puffersilos befindet
sich ein Absaugkanal 7, der rings um den Puffersilo geführt ist
und sektionsweise geöffnet oder geschlossen werden kann. Über den
Absaugkanal 7 wird die gesamte Luft- und Dampfmenge entsorgt.
Durch die Anordnung der Luftführung wird erreicht, daß der
Puffersilo im oberen Teil im Gleichstrom und im unteren Teil im
Gegenstrom durchströmt wird. Das hat zur Folge, daß die beim
Wasseraufdüsen nicht an die Koksstücke gelangende Tröpfchen mit
dem Luftstrom in die Koksschicht eingeleitet werden (im Gleich
stromteil), daß die Dampfbrüden durch die Koksschicht gezogen
werden und die restliche Kühlung und Trocknung des Kokses im
Gegenstromteil erfolgt. Durch Differenzdruckmessung zwischen
Ansaugkanälen und Absaugkanälen wird die Durchgasung des Puffer
silos 1 derart eingestellt, daß die gewünschte Abkühlung des
Kokses gleichmäßig über den Bunkerquerschnitt erreicht wird.
Der gesamte Puffersilo ist isoliert und mit einer Verschleiß
schicht ausgekleidet. Im Bereich oberhalb der Absaugung 7 und
der Decke wird die Bunkerwand begleitend beheizt. Hierzu wird
Dampf verwendet, der kondensiert. Mit der Begleitbeheizung 8 von
Decke und Wand sowie im Bereich der Materialübergabe zum Silo
wird vermieden, daß sich ein Tropfsteinhöhleneffekt ausbilden
kann und infolge dessen Korrosionsschäden im Puffersilo
auftreten. Der Absaugeweg des Gases aus dem Puffersilo 1 ist als
Wärmetauscher ausgeführt. Der Weg ist doppelwandig ausgelegt. Im
äußeren ringförmigen Spalt wird Dampf kondensiert. Damit wird
erreicht, daß die Abgase aus dem Bunker überhitzt werden, derart,
daß ein Abstand zum Taupunkt von ca. 20 Grad C entsteht. Durch
diese Erwärmung ist es möglich, als Entstaubungsaggregat einen
Tuchfilter einzusetzten, der bei Reststaubgehalten von kleiner 25
mg/Nm3 trocken Koksstaub austrägt, welcher pneumatisch zum
Staubsilo der Siebanlage gefördert wird. Der Filter ist komplett
isoliert, im Reingasteil und im Austragkonus mit Dampf begleitbar
beheizt. Hinter dem Filter schließt sich der Saugzug an, der die
Durchströmung des Puffersilos und den Abtransport der Brüden
besorgt. Der Saugzug leitet die Gase weiter zu einem Kamin. Der
Kamin ist innenseitig gummiert, um ihn vor Korrosion zu schützen.
Über den Kamin werden die rund 75 000 Nm3 Luft und die rund
13 000 Nm3 Dampf aus der Wasserverdampfung abgeleitet.
Aufgrund der oben beschriebenen Betriebsweise wird der Koks mit
Temperaturen < 80 Grad C und einem Wassergehalt < 0,5% ausge
tragen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur weiteren Abkühlung von in einer Kokstrockenkühlanlage
gekühltem Koks mittels Wasserbedüsung auf eine
Temperatur von<80°C in einem Puffersilo, das aus einem Gehäuse
mit einer Kokszuführung und einem Koksaustrag besteht
mit im oberen Gehäuseteil angeordneten Wasserdüsen sowie mit
Brüdenabzug, dadurch gekennzeichnet, daß Luftzuführungen (5;
2) sowohl im oberen als auch im unteren Gehäuseteil des Puffersilos
(1) angeordnet sind, die Brüdenabsaugung (7) außen
am mittleren Gehäuseteil des Puffersilos (1) angebracht ist
und eine Bandwaage im Band (3) für die Ermittlung der
Koksmenge sowie eine Infrarot-Kamera im Bereich der Bandwaage
für die Ermittlung der Kokstemperatur angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Drehschurre (5) als Kokszuführung dient.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine Wärmeisolierung (8) des Puffersilos
(1).
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, gekennzeichnet durch eine Begleitbeheizung oberhalb
der Brüdenabsaugung (7) .
5. Vorrichtung nach Anspruch 45, gekennzeichnet durch eine
doppelwandige Ausbildung der Brüdenabsaugung (7), wobei
im äußeren ringförmigen Spalt die Dampfführung mit Kondensierung
des Dampfes vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
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EP89114164A EP0353702A1 (de) | 1988-08-02 | 1989-08-01 | Vorrichtung zur Behandlung trockengekühlten Kokses |
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DE3826192C2 true DE3826192C2 (de) | 1992-09-24 |
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ID=6360064
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Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0353702A1 (de) |
DE (1) | DE3826192A1 (de) |
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DE10046334B4 (de) * | 1999-09-20 | 2004-09-09 | Nippon Steel Corp. | Verfahren und Vorrichtung zum Trockenlöschen von Koks |
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CN102994113A (zh) * | 2011-12-21 | 2013-03-27 | 山西鑫立能源科技有限公司 | 煤热解炉的焦炭的输送、分级、储备装置 |
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-
1988
- 1988-08-02 DE DE19883826192 patent/DE3826192A1/de active Granted
-
1989
- 1989-08-01 EP EP89114164A patent/EP0353702A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0353702A1 (de) | 1990-02-07 |
DE3826192A1 (de) | 1990-02-08 |
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