DE3326338C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
kontinuierlichen Desublimation von Dämpfen sublimierender
Verbindungen durch Abkühlung unter die Sub- bzw. Desubli
mationstemperatur, die auch bei großen Durchflußmengen des
Dampf-Gas-Gemisches effektiv und verläßlich arbeitet.
Aus der CS-PS 1 61 505 (= DE-OS 22 35 639) ist eine
Vorrichtung zur Kondensation von dampfförmigen sublimier
baren Verbindungen bekannt, die aus einem temperierten
Mantel mit temperierter Gaszuführung des Gemisches, Düsen
für die Herstellung eines Nebels einer flüchtigen Flüssig
keit oder eines Wassernebels, Zuführungen eines Hilfs
gases, einem Filtersystem, durch das der nicht
kondensierte Anteil der Gasphase aus der Vorrichtung
abgeleitet wird, aus einem Gefäß für die Ansammlung des
festen Produkts und aus einem Kondensationsraum besteht,
der durch eine gasdurchlässige, aus einem kerami
schen, gläsernen oder metallischen Material hergestellte,
innerhalb des temperierten Mantels angeordnete poröse
Wand begrenzt ist. Vorteil dieser Vorrichtung ist, daß
es infolge der Zuführung eines Hilfsgases durch die gas
durchlässige Wand in den Kondensationsraum nicht zu ei
ner Ablagerung des Sublimats an der den Kondensations
raum begrenzenden Wand kommt, so daß es nicht nötig ist,
die Sublimatschichten von den Oberflächen durch kompli
zierte Operationen zu entfernen.
Versuche mit erhöhten Durchflußgeschwindig
keiten im Kondensationsraum zeigten, daß die Vor
richtung nur für den Bereich einer laminaren Strö
mung eingesetzt werden kann, d. h., wenn die Reynolds
zahl, die der Strömungsgeschwindigkeit aller gasför
migen Komponenten (Gasgemisch und Hilfsgas), entspricht,
den Wert von 2500 nicht überschreitet. Ist die
Strömungsgeschwindigkeit der Summe aller gasförmigen Kom
ponenten höher, kommt es zu einer intensiven Bewegung und
einer Durchwirbelung des Gemisches, was eine Zerstörung
der Schutzschicht des Hilfsgases in der Nähe der gasdurch
lässigen Wand verursacht und eine Ablagerung des Sublimats
in Form fester Krusten an dieser Wand zur Folge hat. Dies
führt dann zu einem weiteren Wachstum der festen Ablage
rungen auf der Wand, zu immer schlechteren Überwachungs
möglichkeiten der Desublimation und schließlich zu ihrer
totalen Einstellung. Die Anstregungen, diesen Nachteil
durch eine wesentliche Erhöhung der Geschwindigkeit
des Hilfsgases durch die gasdurchlässige Wand zu über
winden, führen zu einem großen Verbrauch des Hilfsgases,
zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrades des Desubli
mationsprozesses infolge einer Verdünnung des Dampf-Gas-
Gemisches und zu erhöhten Verlusten des Desublimations
produktes in dem aus der Vorrichtung austretenden Abgas,
was wiederum zu Entsorgungsproblemen aus Umweltschutz
gründen führt. Eine intensive Strömung des Gasgemisches
in der nahen Umgebung der Flüssigkeits-Zerstäubungsdüsen
verursacht eine Kondensation der Dämpfe der sublimierten
Verbindung und eine Krustenbildung an den Düsen, was zu
ihrer schlechten Funktion und letztlich zu einer Ein
stellung der Kühlung des Gemisches führt. Wegen der
intensiven Strömung des Gasgemisches kommt es auch zu
einer raschen Bewegung der sich bildenden Feststoff
teilchen, was zu einer elektrostatischen Aufladung auf
den Partikeln führt und gegebenenfalls die Gefahr einer
Explosion des Gasgemisches in der Vorrichtung erhöhen
könnte. Diese Nachteile waren an der zur Verfügung
stehenden Vorrichtung nicht zu überwinden.
Aufgabe der Erfindung war es nun, die Nachteile
der zur Verfügung stehenden Vorrichtung zu beseitigen.
Es wurde gefunden und experimentell bestätigt, daß
es möglich ist, bei Geschwindigkeiten zu arbeiten, die
einer turbulenten Strömung entsprechen, und dies in
einer Vorrichtung zur kontinuierlichen Desublimation von
Dämpfen sublimierender Verbindungen allein oder im Ge
misch mit Inertgasen durch ihre Abkühlung unter die Desubli
mationstemperatur, wobei Hauptteil dieser Vorrichtung ein
temperierter Mantel mit undurchlässigen Wänden ist, rund
um dessen inneren Umfang in einem im wesentlichen
konstanten Abstand eine gasdurchlässige Wand an
geordnet ist, deren äußere Seite zusammen mit der inne
ren Wand des temperierten Mantels einen Verteilungs
raum für das gasförmige Hilfsmedium abgrenzt. In diesen
Verteilungsraum münden die Zuführungen des gasförmigen
Hilfsmediums ein, und das Innere der gasdurchlässigen
Wand grenzt den Desublimationsraum ab, in den Desubli
mationsraum münden die Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches
und die Düsen für die Zerstäubung der verdampfbaren
Flüssigkeit ein. An den Desublimationsraum schließen
dann eine Abscheidevorrichtung für die Abtrennung der
nicht-kondensierbaren Gasphase von dem desublimierten
Produkt an, gefolgt durch einen Gastaustritt, ein Sammel
gefäß und einen Förderer für das desublimierte Produkt.
Diese Vorrichtung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen der Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches und dem De
sublimationsraum ein Verteiler des Dampf-Gas-Gemisches
angeordnet ist, daß die gasdurchlässige Wand elektrisch
leitend ist und daß der Verteilungsraum des
gasförmigen Hilfsmediums zumindest in drei vertikale
Sektionen mit Hilfe undurchlässiger Trennwände unter
teilt ist, wobei das Volumen einer jeden von der Zufüh
rung des Dampf-Gas-Gemisches weiter entfernteren Sektion
größer als das Volumen der zur Zuführung näher liegenden
Nachbarsektion ist.
Eine solche Vorrichtung kann mit Vorteil derart auf
gebaut sein, daß das Verhältnis des Volumens der ersten
vertikalen Sektion zum Volumen der zweiten vertikalen
Sektion wie 1 : 4 ± 50%, zum Volumen der dritten verti
kalen Sektion wie 1 : 8 ± 50%, gegebenenfalls zum Volu
men der vierten vertikalen Sektion wie 1 : 12 ± 50% und
zum Volumen der fünften vertikalen Sektion wie 1 : 20 ±
50% steht, wobei die Reihenfolge der Sektionen von der
Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches gezählt wird.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung macht eine Ar
beit unter turbulenten Strömungsbedingungen innerhalb
des Desublimationsraumes möglich, so daß für eine gleiche
Leistung ein wesentlich kleinerer Apparat ausreicht, der
mit kleineren Betriebskosten, d. h. mit einem kleineren
Verbrauch an gasförmigem Hilfsmedium und somit auch mit
kleineren Energieanforderungen, betrieben werden kann.
Aus den Ergebnissen von Testversuchen mit der oben be
schriebenen Vorrichtung ging weiter hervor, daß das de
sublimierte Produkt, was die Qualität anbelangt, viel
homogener und die Abtrennung der flüchtigeren Beimischun
gen weit vollständiger sind.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist schematisch
ein Schnitt durch die Vorrichtung dargestellt.
Die Figur zeigt eine der möglichen Ausführungsar
ten der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur kontinuierlichen Desublimation,
die sich aus dem temperierten Mantel 5 mit der Zuführung
des Dampf-Gas-Gemisches 1 zusammensetzt, in dem gleich
achsig die gasdurchlässige Wand 4 angeordnet ist. Der
Raum, der durch die gasdurchlässige Wand 4 und die inne
re Wand des temperierten Mantels 5 abgegrenzt wird, ist
durch die undurchlässigen Trennwände 9 in fünf vertikale
Sektionen 11, 12, 13, 14 und 15 unterteilt, deren Volumen
in Richtung weg von der Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches 1
ansteigt, wobei das Verhältnis des Volumens der Sektion
11 zur Sektion 12, zur Sektion 13, zur Sektion 14 und zur
Sektion 15 1 : 4 : 8 : 12 : 20 beträgt. In die einzelnen
Sektionen 11, 12, 13, 14 und 15 münden die Zuführungen
des gasförmigen Hilfsmediums 6 ein. Die gasdurchlässi
ge Wand 4 grenzt den Desublimationsraum 16 ab, in den
das Dampf-Gas-Gemisch über den Verteiler 2 eintritt; in
den Sublimationsraum 16 greifen die Düsen 3 ein, die zur
Zerstäubung von Wasser dienen. Die Düsen 3 sind
in einer Hülle aus einem thermisch isolierenden Material
befestigt, die sich in Richtung zur Düsenmündung konus
förmig verjüngt, wobei diese Hülle aus dem thermisch iso
lierenden Material derart ummantelt ist, daß zwischen
dem Mantel und der Hülle ein Spalt besteht, durch den
ein Hilfsgas durchgeblasen wird. Der Desublimations
raum 16 endet mit dem Abscheider 7 und dem Gasaustritt 8.
Das desublimierte Produkt wird aus der Vorrichtung durch
die Transporteinrichtung 17 ausgetragen.
Die gasdurchlässige Wand 4 ist entweder aus einem
einzigen Stück oder aus Abschnitten zusammengesetzt, z. B.
in Form eines Drahtkorbes, dessen Innenraum mit mindestens
einer Schicht eines gasdurchlässigen Gewebes, in der Regel
eines Glasfasergewebes, bespannt ist. Anders kann die Wand 4 auch wie
eine metallische gasdurchlässige Wand, eventuell wie eine Trägerkon
struktion, realisiert werden, auf welcher mindestens eine
Schicht eines gasdurchlässigen Gewebes aufgelegt ist, wo
bei zumindest die obere Schicht aus einem Gewebe mit einge
strickten elektrisch leitenden Fasern besteht oder mit ei
nem leitenden Überzug versehen ist und die leitenden Kom
ponenten über die Trägerkonstruktion der gasdurchlässi
gen Wand 4 am temperierten Mantel 5 geerdet sind.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung arbeitet so,
daß das durch die Zuführung 1 eintretende Dampf-Gas-Ge
misch durch den Verteiler 2 gleichmäßig in den Desubli
mationsraum 16 verteilt wird. In den Desublimationsraum
16 wird durch die Düsen 3 eine verdampfbare Flüssigkeit,
in der Regel Wasser, eingespritzt, die durch ihre Ver
dampfung dem Dampf-Gas-Gemisch Wärme entzieht und dieses
unter die Desublimationstemperatur abkühlt. Um einer Ab
lagerung des Sublimats an den Wänden des Desublimations
raumes 16 entgegenzuwirken, wird in diesen Raum durch
die gasdurchlässige Wand 4 ein Hilfsgas eingeführt, das
einen Kontakt der Dämpfe mit der inneren Oberfläche des Raums
verhindert. Der nicht-kondensierte Anteil des Dampf-Gas-
Gemisches wird über den Abscheider 7 und den Gasaustritt
8 aus der Vorrichtung abgezogen. Das desublimierte Pro
dukt sammelt sich am Boden der Vorrichtung an und wird
von da durch die Transporteinrichtung 17 ausgetragen.
Die Funktion der Vorrichtung wurde experimentell bei
der Desublimation von Dämpfen von Anthrachinon, Anthracen,
Naphthalin, Phthalsäure und Benzoesäure getestet, und dies
bei Strömungsgeschwindigkeiten des Dampf-Gas-Gemisches im
Bereich der Reynoldszahlen von 5000 bis 40 000, d. h.
vom sog. Übergangsbereich bis weit in den turbulenten Be
reich.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren unter
Verwendung der beschriebenen Vorrichtung zur kontinuier
lichen Desublimation von Dämpfen sublimierender Verbindun
gen aus den Dämpfen oder Dampf-Gas-Gemischen mittels ihrer
Abkühlung unter die Desublimationstemperatur durch Zer
stäubung einer verdampfbaren Flüssigkeit und unter gleich
zeitiger Zuführung eines Hilfsgases durch eine gasdurch
lässige Wand in den Desublimationsraum, das dadurch ge
kennzeichnet ist, daß die Geschwindigkeit des durch die
gasdurchlässige Wand in mindestens drei vertikalen Sek
tionen zugeführten Hilfsgases vom Bereich von 0,1 bis
10 cm/s am Anfang des Desublimationsraumes bis zum Be
reich von 0,02 bis 3 cm/s oder darunter am Ende des Desub
limationsraumes stufenweise entsprechend wachsenden Volumen
der Sektionen erniedrigt wird.
Das heißt, die Geschwindigkeit des durch die gasdurchlässige
Wand 4 geleiteten Hilfsgases bewegte sich für die erste
Sektion 11 im Bereich von 0,1 bis 10 cm/s, in der zwei
ten Sektion 12 von 0,05 bis 5 cm/s und schließlich in
der dritten Sektion 13 von 0,02 bis 3 cm/s. Wurden in
der Vorrichtung noch weitere Sektionen installiert, sank
die Geschwindigkeit des Hilfsgases in diesen Zusatzsektio
nen sukzessive noch weiter ab. Die Temperatur des durch
geleiteten Hilfsgases hängt von der Temperatur des Dampf-
Gas-Gemisches und von der Konzentration der sublimierenden
Verbindungen im Gemisch ab und kann um 10 bis 50 K niedri
ger als die Temperatur des Dampf-Gas-Gemisches sein. Die
Temperatur und die Geschwindigkeit des Hilfsgases sinken
in der Regel in Richtung von der Zuführung 1 ab.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist zur Desubli
mation sublimierender Verbindungen und in Verbindung mit
einem Sublimator zu ihrer Reinigung bestimmt.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Desublimation von
Dämpfen sublimierender Verbindungen allein oder im
Gemisch mit inerten Gasen durch ihre Abkühlung unter
die Desublimationstemperatur, bestehend aus einem
temperierten Mantel mit undurchlässigen Wänden, rund
um dessen inneren Umfang im wesentlchen in einer kon
stanten Entfernung eine gasdurchlässige Wand angeord
net ist, deren äußere Seite zusammen mit der inneren
Wand des temperierten Mantels einen Verteilungsraum
des gasförmigen Hilfsmediums abgrenzt, in den die Zu
führungen des gasförmigen Hilfsmediums einmünden, wo
bei das Innere der gasdurchlässigen Wand den Desubli
mationsraum abgrenzt, in den Desublimationsraum die
Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches und die Düsen für
die Zerstäubung einer verdampfbaren Flüssigkeit einmün
den und an den Desublimationsraum ein Abscheider für
die Abtrennung der nichtkondensierten Gasphase von dem
desbulimierten Produkt mit einem nachfolgenden Gasaus
tritt anschließen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches (1)
und dem Desublimationsraum (16) ein Verteiler (2) des
Dampf-Gas-Gemisches (1) angeordnet ist, die gasdurch
lässige Wand (4) elektrisch leitend ist und der Ver
teilungsraum (10) des gasförmigen Hilfsmediums zumin
dest in drei vertikale Sektionen (11, 12, 13) mit Hilfe
der undurchlässigen Trennwände (9) unterteilt ist, wobei
das Volumen einer jeden von der Zuführung des Dampf-Gas-
Gemisches (1) weiter entfernteren Sektion größer als
das Volumen der zur Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches
(1) näher liegenden Nachbarsektion ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis des Volumens der ersten vertikalen
Sektion (11) zum Volumen der zweiten vertikalen Sektion
(12) wie 1 : 4 ± 50%, zum Volumen der dritten vertika
len Sektion (13) wie 1 : 8 ± 50%, gegebenenfalls zum
Volumen der vierten vertikalen Sektion (14) wie 1 : 12
± 50% und zum Volumen der fünften vertikalen Sektion
(15) wie 1 : 20 ± 50% steht, wobei die Reihenfolge der
Sektionen von der Zuführung des Dampf-Gas-Gemisches (1)
gezählt wird.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gasdurchlässige elektrisch leitende Wand (4)
zusammen mit allen anderen leitenden in den Desublima
tionsraum (16) eingreifenden Teilen geerdet ist.
4. Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1-3, zur kontinuierlichen Desublimation von Dämpfen
sublimierender Verbindungen aus den Dämpfen oder Dampf-Gas-
Gemischen mittels ihrer Abkühlung unter die Desublimations
temperatur durch Zerstäubung einer verdampfbaren Flüssigkeit und unter
gleichzeitiger Zuführung eines Hilfsgases durch eine gas
durchlässige Wand in den Desublimationsraum,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit des durch die gasdurchlässige Wand in
mindestens drei vertikalen Sektionen zugeführten Hilfsgases
vom Bereich von 0,1 bis 10 cm/s am Anfang des Desublimations
raumes bis zum Bereich von 0,02 bis 3 cm/s oder darunter am
Ende des Desublimationsraumes stufenweise entsprechend dem
wachsenden Volumen der
Sektionen erniedrigt wird.
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