DE3826105A1 - Vorrichtung zum dosierten ausgeben von fluessigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum dosierten ausgeben von fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
dosierten Ausgeben von Flüssigkeiten aus Behältern,
vorzugsweise nicht zusammendrückbaren Behältern,
wie z.B. Flaschen aus Glas, Prozellan, Keramik u.a.
mit einer im Bereich des Behälterhalses angeordne
ten Dosiervorrichtung.
Im Stand der Technik sind schon verschiedene Vor
richtungen zum dosierten Ausgeben von Flüssigkeiten
bekannt geworden.
So gibt es z.B. sog. Portionierer zum Aufstecken
auf Flaschen insbes. Getränkeflaschen, bei denen
die Ausflußöffnung nach Ausgabe einer bestimmten
Menge - z.B. eines Deziliters - durch ein Ventil ver
schlossen wird. Dieses Ventil kann erst durch Auf
richten und wieder Schwenken der Flasche zur Ausga
be einer weiteren Portion geöffnet werden. Die Me
chanik dieser Portionierer ist aufwendig und teuer.
Aus weniger Teilen und somit preiswerter herge
stellt ist die in der DE A 32 41 054 beschriebene Do
siervorrichtung, die aber bei Behältern aus einem
nicht zusammendrückbaren Werkstoff nur funktio
niert, wenn außerdem eine Druckerhöhungseinrichtung
eingesetzt wird.
Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Funktion die
ser Dosiervorrichtung ist, daß das Füllgut durch
Zusammendrücken des flexiblen Behälters bzw. durch
Betätigung der Druckerhöhungseinrichtung unter
Druck setzbar ist, und daß aufgrund dieser Drucker
höhung im Behälter die zu dosierende Flüssigkeit
in das Steigrohr und damit in den Dosierbehälter
gedrückt wird. Sollte zuviel Flüssigkeit gefordert
worden sein, läuft diese durch die Querbohrungen
und das Steigrohr wieder zurück in den Vorratsbe
hälter. Die sich jetzt im Dosierbehälter befind
liche Flüssigkeitsmenge kann nunmehr in ein Misch
gefäß oder eine Schüssel gegossen werden. Während
des Umgießens ist darauf zu achten, daß kein Druck
auf den Behälter ausgeübt wird, da sonst zusätzlich
zu der vorbestimmten Portion noch Flüssigkeit aus
dem Steigrohr und somit aus dem Behälter herausge
drückt werden kann. Es kann auch durch nur flüchti
ges Drücken auf den Behälter zu einer Überdosierung
kommen, die erhebliche Auswirkungen auf das Misch
ungsverhältnis haben kann.
Besonders kritisch ist die Dosierung von Medikamen
ten, die nicht tropfenweise sondern tee- oder eß
löffelweise verabreicht werden sollen. Für derarti
ge Flüssigkeiten ist ein flexibler Behälter - wie er
in dieser älteren Patentanmeldung beschrieben ist -
nicht geeignet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache und
preiswert herstellbare Vorrichtung zum dosierten
Ausgeben von Flüssigkeiten zu schaffen, die pro
blemlos in Behälter der unterschiedlichsten Werk
stoffe einsetzbar ist.
Eine Lösung dieser Aufgabe ist, daß die in einen
Behälter, vorzugsweise eine Flasche eingesetze Do
siervorrichtung aus einem unelastischen aber hoch
flexiblen Beutel besteht, dessen Innenbereich über
einen Kanal mit der Umgebungsluft in Verbindung
steht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssigkei
ten sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bei der Entnahme von Flüssigkeiten in ganz bestimm
ten Mengen - z.B. tee- oder eßlöffelweise Dosierung -
tritt beim Anwender immer wieder das Problem auf,
daß aus dem Behälter etwas mehr ausgegossen wird
als ein Tee- oder Eßlöffel aufnehmen kann. Die Fol
ge ist, daß Flüssigkeit verschüttet wird.
Besonders problematisch stellt sich die Ausgabe von
Flüssigkeiten dar, wenn es sich bei den Flüssigkei
ten um Aromastoffe - z.B. zur Speisenzubereitung -
oder um Medikamente handelt. In diesen Fällen ist
eine exakte Dosierung unumgänglich, da andernfalls
eine Fehl- oder Überdosierung zum Verderb der Spei
sen bzw. zur Versorgung eines Patienten mit einer
zu hohen Dosis eines Medikamentes führt.
Da bei vielen in flüssiger Form angebotenen Medika
menten als Tragerflüssigkeit hochprozentiger Alko
hol eingesetzt wird, erfolgt die Abfüllung wegen
des neutralen Verhaltens und der sehr geringen Gas
durchlässigkeit in Glasbehältern, meist in Glasfla
schen.
Versieht man nun diese Glasflaschen mit einer klei
nen Ausflußöffnung, so ist bei Flaschen ohne sepa
rate Belüftungsöffnung die Entnahme von Flüssigkeit
äußerst schwierig. Die Flüssigkeit verschließt die
Ausflußöffnung und nur wenige Tropfen können abge
geben werden, da das durch die Flüssigkeitsabgabe
in dem Behälter entstehende Vakuum eine kontinuier
liche Flüssigkeitsabgabe verhindert.
Je weniger Flüssigkeit sich in dem Behälter befin
det, desto leichter läuft der Inhalt aus; denn das
relativ große Luftvolumen in dem Behälter kann sich
durch die Handwärme beim Halten des Behälters aus
dehnen und so zunächst einmal mehr Flüssigkeit aus
dem Behälter ausfließen lassen. Dieses Ausfließen
erfolgt solange, bis das sich aufbauende Vakuum
größer geworden ist, als das statische Gewicht der
Flüssigkeit, bzw. bis die Druckdifferenz ausgegli
chen ist. In jedem Fall ist bei konstanter Größe
der Auslauföffnung eines Behälters die Ausgabemenge
direkt abhängig von dem Füllstand in dem Behälter.
Um eine eindeutige und immer gleichbleibende Dosie
rung erreichen zu können, müßte die Ausflußöffnung
entsprechend der Parameter ständig geändert werden,
was praktisch unmöglich ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum dosierten Aus
geben von Flüssigkeiten ist so gestaltet, daß unab
hängig vom Füllstand des Behälters immer die glei
che Menge Flüssigkeit abgegeben wird.
Nach dem Füllen des Behälters wird in die Öffnung
ein Einsatz dichtend eingebracht. Am Halsstück des
Einsatzes ist ein unelastischer aber hochflexibler
Beutel luft- und flüssigkeitsdicht befestigt. Der
Innenbereich des Beutels steht über einen Kanal mit
der Umgebungsluft in Verbindung. Die Größe des Beu
tels ist abhängig von der zu entnehmenden Flüssig
keitsmenge, d.h. soll die Menge eines Teelöffels
entnommen werden, ist der Beutel relativ klein, für
die Menge eines Eßlöffels ist er entsprechend grö
ßer.
Wird der Flüssigkeitsbehälter mit der Ausflußöff
nung nach unten gehalten, läuft solange Flüssigkeit
aus, bis sich die Druckverhältnisse ausgeglichen
haben, d.h. es tritt über den Belüftungskanal so
viel Luft in den Beutel ein, bis dessen Volumen das
Volumen der auszugebenden Flüssigkeitsmenge ausge
glichen hat. Beim Zurückkippen des Behälters in die
Ausgangs- oder Ruhelage tritt Luft in den Behälter
ein und sorgt somit für ausgeglichene Druckverhält
nisse. Der Beutel fällt praktisch zusammen.
Soll einmal ein Vielfaches der Normalportion ent
nommen werden, muß der Schwenkvorgang entsprechend
der gewünschten Menge mehrmals wiederholt werden.
Für die Arzneimittelindustrie bietet sich durch die
erfinderische Lösung die Möglichkeit, unterschied
liche Einsätze anzubieten, die dann der Apotheker
je nach Verordnung dem entsprechenden Medikament in
der erforderlichen Größe beilegen kann.
Es ist ferner denkbar, derartige Einsätze in fest
vorgegebenen Größen - z.B. 5, 10, 20, 25, 30, 50,
100 ml u.a. - passend für verschiedene Behälterhals
durchmesser anzubieten. Diese Lösung hat den Vor
teil, daß die Vorrichtung zum dosierten Ausgeben
von Flüssigkeiten universell, d.h. auch für Geträn
keflaschen unterschiedlicher Größe eingesetzt wer
den kann.
Weitere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes
sind anhand der ein Ausführungsbeispiel zeigenden
Figuren näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Flüs
sigkeitsbehälter, wobei der Einsatz
im Halbschnitt dargestellt ist;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Einsatz
entlang der Linie II-II;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Flüs
sigkeitsbehälter in der Ausgießlage,
wobei die Dosiervorrichtung nicht
geschnitten wurde.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum dosierten Aus
geben von Flüssigkeiten ist in einen Behälter (1)
luft- und flüssigkeitsdicht eingesetzt. Der Behäl
ter (1) ist an seinem offenen Ende zu einem Behäl
terhals (12) geformt, in den der Einsatz (2) einge
preßt ist. Hierbei legen sich die Dichtungsrippen
(9) dichtend an die Innenwand des Behälterhalses
(12) an. Um eine klare axiale Fixierung zu erreich
en, wurde an dem Einsatz (2) ein Flansch (11) vor
gesehen, der an der Stirnfläche des Behälterhalses
(12) anliegt. Der Behälterhals (12) kann auf seiner
Außenfläche - hier nicht dargestellt - mit einem Ge
winde versehen sein, auf welches ein den Ausgußka
nal (3) abdichtender Verschlußdeckel aufgeschraubt
werden kann.
An dem Einsatz (2) ist ein rohrartiger Ausgußstut
zen (10) vorgesehen, der den Ausgußkanal (3) um
gibt. Dieser Ausgußkanal (3) endet in einem Zulauf
kanal (5) , der seinerseits mit dem Behälterinnen
raum in Verbindung steht. Der Zulaufkanal (5) ist
so angeordnet, daß quer hierzu Platz für den Belüf
tungskanal (4) verbleibt. Unterhalb des Zulaufka
nals (5) ist das Halsstück (6) vorgesehen, welches
der Beutel (7) luft- und flüssigkeitsdicht um
schließt. Bei entspr. hoch liegendem Flüssigkeits
spiegel taucht der Beutel (7) gegebenenfalls in die
zu protionierende Flüssigkeit (8) ein.
Wenn man aus dem Behälter (1) Flüssigkeit (8) ent
nehmen will, so schwenkt man diesen Behälter bis
Flüssigkeit aus dem Ausgußstutzen (10) ausläuft.
Dieses Auslaufen wird durch die eingesetzte Dosier
vorrichtung ermöglicht. In der Ausgußlage (Fig. 3)
strömt durch den Belüftungskanal (4) Luft in den
Beutel (7) und dieser verdrängt durch sein Aufblä
hen Flüssigkeit (8) , so daß ohne den Eintritt von
Luft in den Behälter (1) Flüssigkeit abgegeben
wird. Erst wenn das Volumen des Beutels (7) mit
Luft gefüllt ist, fließt nichts mehr aus.
Da der Beutel (7) unelastisch ist, kann nur soviel
Luft in den Beutel (7) eintreten wie bei einer Grö
ßenbemessung vorherbestimmt wurde. Somit ist bei
mit Luft gefülltem Beutel (7) das Volumen der ent
nommenen Flüssigkeitsmenge ausgeglichen. Eine wei
tere Entnahme ist in dieser Behälterlage wegen des
entstandenen Unterdruckes nicht möglich.
Für den Fall, daß einmal mehr als eine Portion
Flüssigkeit entnommen werden soll, ist der Behälter
(1) wieder aufzurichten - damit Luft in den Behälter
(1) einströmen kann - und erneut in die Ausgußlage
zu schwenken.
Bezugszeichen:
1 - Behälter
2 - Einsatz
3 - Ausgußkanal
4 - Belüftungskanal
5 - Zulaufkanal
6 - Halsstück
7 - Beutel
8 - Flüssigkeit
9 - Dichtungsrippen
10 - Ausgußstutzen
11 - Flansch
12 - Behälterhals
2 - Einsatz
3 - Ausgußkanal
4 - Belüftungskanal
5 - Zulaufkanal
6 - Halsstück
7 - Beutel
8 - Flüssigkeit
9 - Dichtungsrippen
10 - Ausgußstutzen
11 - Flansch
12 - Behälterhals
Claims (9)
1. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten aus vorzugsweise nicht zusammendrückbaren
Behältern (1) mit einer im Bereich des Behälter
halses (12) angeordneten Dosiervorrichtung, da
durch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung
aus einem unelastischen, hochflexiblen Beutel
(7) besteht, dessen Innenbereich über einen Ka
nal (4) mit der Umgebungsluft in Verbindung
steht.
2. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beutel (7) luft- und flüssigkeitsdicht
an dem Halsstück (6) befestigt ist.
3. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beutel (7) mit dem Halsstück (6) ver
schweißt ist.
4. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beutel (7) mit dem Halsstück (6) ver
klebt ist.
5. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Einsatz (2) ein in dem Beutel (7) en
dender Kanal (4) eingeformt ist.
6. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Einsatz (2) Zulaufkanäle (5) vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) durch den Einsatz (2) luft
dicht verschlossen ist.
8. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Einsatz (2) Dichtrippen (9) vorgese
hen sind.
9. Vorrichtung zum dosierten Ausgeben von Flüssig
keiten nach Anspruch 7 und/oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß an dem Einsatz (2) ein die
Einführlänge bestimmender Flansch (11 ) vorgese
hen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883826105 DE3826105A1 (de) | 1988-08-01 | 1988-08-01 | Vorrichtung zum dosierten ausgeben von fluessigkeiten |
DE19893903620 DE3903620A1 (de) | 1988-08-01 | 1989-02-08 | Vorrichtung zum dosierten ausgeben von fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883826105 DE3826105A1 (de) | 1988-08-01 | 1988-08-01 | Vorrichtung zum dosierten ausgeben von fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3826105A1 true DE3826105A1 (de) | 1990-02-08 |
Family
ID=6360021
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883826105 Ceased DE3826105A1 (de) | 1988-08-01 | 1988-08-01 | Vorrichtung zum dosierten ausgeben von fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3826105A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1150899B (de) * | 1960-12-17 | 1963-06-27 | Rich Ermecke O H G | Vorrichtung zum Abmessen von Fluessigkeiten aus Behaeltern, insbesondere Medikamentenflaschen |
-
1988
- 1988-08-01 DE DE19883826105 patent/DE3826105A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1150899B (de) * | 1960-12-17 | 1963-06-27 | Rich Ermecke O H G | Vorrichtung zum Abmessen von Fluessigkeiten aus Behaeltern, insbesondere Medikamentenflaschen |
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