DE3825986A1 - Verfahren zum herstellen von vorformkoerpern und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum herstellen von vorformkoerpern und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Her
stellen von Vorformkörpern aus verdichtbaren, binde
mittelhaltigen Zellulose- und/oder Lignozellulose-Wirr
faservliesen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Herstellung von räumlich verformten Preßteilen,
wie sie beispielsweise als Innenverkleidungen von der
Kraftfahrzeugindustrie gefordert werden, wobei sich
als Ausgangsmaterial Zellulose- bzw. Lignozellulose-
Wirrfasermatten aus vielen Gründen als besonders vor
teilhaft erwiesen haben, ist die Ausbildung solcher
Preßteile aus dem genannten Ausgangsmaterial nur über
einen Zwischenschritt, nämlich die Fertigung von
Vorformkörpern möglich. Wirrfaservliese der hier inte
ressierenden Art sind relativ voluminös und kennzeich
nen sich insbesondere dadurch, daß sie weder nennens
werte Stauch- noch Zugkräfte aufzunehmen in der Lage
sind. Die für die Verformung zusammenfahrenden Werk
zeughälften bedingen jedoch zwangsläufig erhebliche
Scherkräfte, die bereits bei der Herstellung des Vor
formkörpers aus einem Wirrfaservlies-Zuschnitt in der
Vergangenheit zu erheblichen Fertigungsproblemen ge
führt haben, wofür auf unterschiedliche Weise versucht
worden ist, Abhilfe zu schaffen.
So ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, bei dem aus
einem Lignozellulose-Wirrfaservlies, das für seine
industrielle Handhabung vorverdichtet ist, durch Auf
dämpfen,und damit Volumenvergrößerung, ein ge
schmeidiges, leicht verformbares Ausgangsprodukt hergestellt
wird , das sich unter Druck und Temperatur zu Vorform
teilen verpressen läßt. Die Gefahr bei Bereichen starker
Verformung innerhalb des Zuschnittes, in denen während
der Ausformung das Material besonders stark gestaucht
oder gestreckt wird und wegen der damit verbundenen
Scherkräfte reißt, wurde bereits bei diesem bekannten
Verfahren erkannt (DE-PS 23 38 650). Dieser Gefahr der
Beschädigung des Faservlieses bei der Vorformfertigung wurde
bei diesem bekannten Verfahren versucht dadurch entgegen
zuwirken, daß der Ausformvorgang stufenweise erfolgt,
dergestalt, daß das Vorformwerkzeug aus mehreren,
gegeneinander beweglichen Teilflächen besteht, die zeit
lich aufeinander so in die Endstellung bewegt werden,
daß die gewünschte Verformung des Vlieses in gradweiser
Reihenfolge entsteht. Dabei hat sich herausgestellt,
daß die örtlich große Relativbewegung der Werkzeugteil
stempel zu örtlich großen Streck- und Scherkräften in
dem Faservlies führt, wenn die räumliche Verformung
besonders groß ist.
Andererseits ist es seit langem bekannt, bei der Her
stellung einfacher Holzspan-Formteile, insbesondere
für die Möbelindustrie, bei der kalten Vorformung des
Rohmaterials eine elastische Auflagefläche zu verwenden,
die zwischen die Formoberfläche des Werkzeuges und
das Holzspan-Rohmaterial eingebracht wird, um hier ins
besondere auch eine bessere Verteilung der Verformungs
spannung zu erreichen. Zu diesem Zwecke wurde die Vor
form mit einer Gummibespannung versehen, auf welcher
der Rohling auflag und während der Vorformung abge
stützt wurde (Klauditz, Bericht 90/1965, Westdeutscher
Verlag, Köln und Opladen).
Wesentlich verbessert wurde diese Idee der Verwendung
einer Zwischenschicht für die Herstellung des Vorform
körpers innerhalb einer Vorformpresse durch eine
bekannte Vorrichtung zum Herstellen von Vorformkörpern
aus Zuschnitten eines Wirrfaservlieses unter Beachtung
einer gradweisen Verformungsfolge, bei der die form
gebenden Teilflächen mindestens einer Werkzeughälfte
gemeinsam auf mindestens eine elastisch verformbare
durchgehende Zwischenschicht derart wirken, daß die
Umformkräfte durch diese Zwischenschicht auf das Faser
vlies übertragen werden, die elastisch verformbare
Zwischenschicht an der Oberfläche, die mit dem Faser
vlies in Berührung steht, ganz oder teilweise aufge
rauht ist oder ganz oder teilweise Oberflächenstruktur
besitzt, und wobei die auf die elastisch verformbare
Zwischenschicht wirkenden Werkzeugteilflächen ganz oder
teilweise aufgerauht sind (DE-PS 27 59 279). Mit dieser
Vorrichtung ergab sich der wesentliche Vorteil, daß
der Reibschluß zwischen elastischer Zwischenschicht
und Wirrfaservlies örtlich oder auf der ganzen Fläche
verbessert und gezielt beeinflußt werden konnte. Der
Umformvorgang von einem Mattenvlieszuschnitt zu einem
Vorformkörper war damit derart optimierbar, daß höhere,
bis dahin nicht mögliche Umformgrade erreicht werden
konnten. Verwendet wurde als Zwischenschicht vorzugs
weise ein Gewebe aus elastischen Fäden, wie Kunststoff
fäden. Mit steigender Taktzahl, und damit erhöhtem
Produktionsausstoß, wurden jedoch in der Folgezeit die
Anforderungen an die verwendeten Zwischenschichten
dermaßen groß, daß das hierfür verwendbare Material
den gestiegenen Erwartungen nicht mehr gerecht werden
konnte. Die Bestrebungen, den Vorformvorgang ohne die
Verwendung von Zwischenschichten ausführen zu können,
wuchsen, ohne daß zunächst greifbare Ergebnisse er
zielt werden konnten.
Schließlich wurde hier dann doch ein Durchbruch erzielt,
durch ein in Vorschlag gebrachtes neuartiges Verfahren
der gattungsgemäßen Art, bei dem während oder nach
einer immerhin noch erforderlichen Dampfbehandlung,
oder einer anderen thermischen Vorbehandlung, der
Mattenzuschnitt wenigstens einseitig von einem linien-
oder rasterförmigen Rückhaltegitter oder einem Preß
gitter so beaufschlagt wird, daß in Übereinstimmung
mit der Gitterstruktur ein entsprechendes Verdichtungs
muster in den aufgedämpften Mattenzuschnitt vor der
Vorformung eingeprägt wird, wodurch die mit dem Auf
dämpfen verbundene Dickenvergrößerung wenigstens teil
weise zurückgehalten wird und damit die ansonsten durch
die Aufdämpfung verloren gehenden, ohnehin geringen
Scher- und Zugkräfte doch noch auf für den Verfahrens
ablauf interessanten, endlichen Werte gehalten werden
können (Pat.-Anm. P 38 04 416). Hierbei ist es mög
lich, in Abhängigkeit von den Formgebungen des Vor
formkörpers das Verdichtungsmuster bereichsweise mit
unterschiedlichen Mustergeometrien oder mit unterschied
lichen Verdichtungsgraden herzustellen. Entlang der
Linien- oder Gitterstruktur bleibt bei dem bekannten
Verfahren trotz des Aufdämpfungsvorganges vor dem Vor
formen die ursprüngliche Festigkeit des Fasermaterials
gemäß der vorgegebenen Struktur weitgehend erhalten,
während gleichzeitig über den gesamten erweichten
Mattenzuschnitt die gewünschte Wirkung der Dampfbe
handlung und damit der Plastifizierung des Wirrfaser
vlieses eintreten kann. Hinderlich bei dieser vorge
schlagenen Verfahrensweise ist die sich mit jeder Form
teiländerung bzw. jedem Formteilwechsel zwangsläufig
ergebende Änderung der Gittervorlage, wodurch sich zu
mindest der finanzielle Aufwand für den Ablauf des
durchzuführenden Verfahrens vergrößert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Ver
fahren der gattungsgemäßen Art die bisher unumgänglich
erscheinende Verwendung von Zwischenschichten jeglicher
Art in Fortfall bringen zu können, wobei eine Verfah
rensweise geschaffen werden soll, bei der es unerheblich
ist, ob der Vorformkörper mit oder ohne Aufdämpfung des
Mattenzuschnittes zur Bearbeitung gelangt.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
für den Verfahrensablauf erreicht. Vorteilhafte Weiter
bildungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteran
sprüchen 2 bis 5.
Die Aufgabe wird für die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gelöst durch die im Anspruch 6 ange
gebenen Merkmale.
Dadurch, daß in zwei Schritten vorverformt wird
dergestalt, daß der eine Schritt ohne jegliche
Vorverdichtung ausgeführt wird, während der
andere Schritt ausschließlich in einer Vorver
dichtung besteht, kann das Problem der örtlich
auftretenden Zug- und/oder Scherkräfte erstmalig
zufriedenstellend gelöst werden, ohne daß hier
für das Hilfsmittel einer Kraft übertragenden
Zwischenschicht erforderlich wird oder ein
hoher Werkzeugaufwand durch eine Vielzahl von
Teilstempeln gefordert wird. Dabei ist es uner
heblich, ob die Zuschnitte aus Wirrfasermatten
vor dem Vorformen aufgedämpft, also unter Einfluß
von Wärme und Feuchtigkeit plastifiziert werden,
oder ob sie im ungedämpften Zustand vorgeformt
werden. Vorteilhaft ist es bei den ungedämpften
Zuschnitten, zunächst die verdichtungsfreie
Vorformung auszuführen, um in einem anschließenden
Verfahrensschritt ganz oder teilweise vorzuver
dichten, während es bei vorgedämpften Zuschnitten
vorteilhaft sein kann, diese Verfahrensschritte
in umgekehrter Reihenfolge anzuwenden.
Anhand der beiliegenden Zeichnung soll das vor
liegende Verfahren näher erläutert werden sowie
die in der Zeichnung gezeigte beispielsweise Aus
führungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Bei den Zeichnungsdarstellungen handelt es sich
um (Fig. 1 bis 3) schematische Schnittwieder
gaben eines Vorformwerkzeuges, bestehend aus
Patrize und Matrize, zwischen die im offenen
Zustand ein Zuschnitt eingelegt wird. Wenn dieser
Zuschnitte sich im aufgedämpften Zustand befindet,
ist er derart leicht verformbar und hinsichtlich
Zug- und Scherspannungen so gering belastbar,
daß die für die Herstellung des Vorformlings
anzuwendende schrittweise Verformung im ersten
Schritt in der bloßen räumlichen Verformung
der ebenen Ausgangsmatte bestehen sollte ohne
jegliche Verdichtung des vorgedämpften Materials.
Die Aufdämpfung des Wirrfaservlieses ist dabei
so durchgeführt worden, daß die vor der Dampf-
und/oder Wärmebeaufschlagung vorhandene Dicke
des Faserzuschnittes durch Rückhalteelemente
gegen die eigentliche Wirkung des Aufdämpfens
unverändert geblieben ist, also die Aufweitung
der Matte zurückgehalten worden ist. Je nach
gewünschter Endverformung kann es auch vorteilhaft
sein, diese verhinderte Dickenzunahme beim Auf
quellen des durch den Dämpfungsvorgang zu
plastifizierenden Wirrfasermaterials unterschied
lich zu gestalten. Beispielsweise kann an einigen
Bereichszonen mit relativ geringer Endverformung
durchaus eine Dickenzunahme gegenüber der
ungedämpften Matte zugelassen werden, während
an anderen Stellen des Mattenzuschnittes
die Dickenzunahme nicht nur zurückgehalten wird,
sondern bereits im ersten Verformungsschritt
eine Vorverdichtung vorgenommen werden kann.
Ansonsten wird die partielle gleichmäßige oder
ungleichmäßige Vorverdichtung grundsätzlich im
zweiten Verfahrensschritt vorgenommen.
In den Fig. 4 bis 6 ist in gleicher Weise wie
in den Fig. 1 bis 3 das Vorformen ohne Ver
dichtung dargestellt.
Fig. 7 zeigt den schematischen Querschnitt einer
Wirrfasermatte, die bereits vor dem Einlegen in
das Vorformwerkzeug unterschiedlich verdichtete
Zonen aufweist.
Fig. 8 erläutert deren Zuordnung im Vorformwerkzeug.
Die Fig. 9 und 10 beschreiben eine erfindungsgemäße
Vorrichtung, mit der eine partielle Vorverdichtung
des Vorformkörpers als zweiter Verfahrensschritt
im gleichen Werkzeug durchgeführt werden kann,
mit dem die verdichtungsfreie Vorformung durchge
führt wird.
In allen Figuren ist mit 1 die Patrize und mit 2
die Matrize bezeichnet. Die Wirrfaservlies-Matte
ist durch die Ziffer 3 gekennzeichnet.
Fig. 1 zeigt den Beginn einer Vorformung mit Vor
verdichtung. In diesem Stadium der Ausformung kann
noch Fasermattenmaterial in den auszuformenden
Bereich aus den Randbereichen her nachgezogen
werden.
Fig. 2 zeigt das Ausformungsstadium, in dem die
Verdichtung beginnt. In den Werkzeugbereichen,
die gegenüber der Bewegungsrichtung des Werkzeuges
größere Neigungswinkel besitzen, kommt es dabei
zu Schervorgängen, da der Werkstoff hier vorzeitig
eingeklemmt wird. In Fig. 2 ist auf eine dieser
Stellen durch Pfeildarstellungen hingewiesen.
Fig. 3 schließlich zeigt den Endzustand der Vor
formung: Die Fasermatte wurde auf die Enddichte
des Vorformteils verdichtet. Die Scherkräfte in dem
durch Pfeile in Fig. 2 markierten Bereich haben
dabei, da ein Nachziehen der Matte geometriebedingt
verhindert wurde, zu der mit 3′ bezeichneten
Fehlstelle im Formteil geführt. Derartige
Fehlstellen in Form von Löchern oder geringer
verdichteten Werkstoffbereichen machen das
Vorformteil unbrauchbar, sie werden beim nach
folgenden Heißpressen zum Fertigteil nicht mehr
beseitigt.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen die analogen Stadien
des verdichtungsfreien Vorformens einer Wirr
faservlies-Matte, und zwar anhand des gleichen
Vorformteiles. Hier ist insbesondere in Fig. 5
zu erkennen, daß die Fasermatte noch nachzieh
fähig bleibt, während in der analogen Fig. 2
beim Vorformen mit Verdichtung der Schervorgang
bereits beginnt.
In der Mehrzahl der Fälle wird ein Plastifizieren
der Fasermatte durch Heißdampf nicht zu umgehen
sein, besonders dann nicht, wenn komplizierte
Vorformteile mit größeren Ausformtiefen herge
stellt werden sollen. Die damit zunächst ver
bundene Dickenzunahme der beschriebenen Faser
matten wird beim Stand der Technik üblicherweise
durch das Vorformen mit Verdichtung, wie es in
den Fig. 1 bis 3 dargestellt wurde, wieder rück
gängig gemacht. Wird die Dickenzunahme der
Fasermatten während der Dampfbehandlung ver
hindert, so wird ein verdichtungsfreies Vor
formen gemäß den Fig. 4 bis 6 möglich. Darüber
hinaus behält eine dampfbehandelte Fasermatte,
deren Dickenzunahme unterdrückt wird, höhere
Zugfestigkeit, wodurch das Nachziehen von Matten
werkstoff in den Verformungsbereich zusätzlich
begünstigt wird. Überraschenderweise wurde gefunden,
daß dampfbehandelte Matten, deren Dickenzunahme
unterdrückt wurde, etwa die gleiche Verformungs
fähigkeit besitzen, wie Matten, die nach dem
üblichen Stand der Technik ihre Dicke während
der Dampfbehandlung vergrößern. Dabei läßt sich
die Dickenzunahme einer Fasermatte der be
schriebenen Art während der Dampfbehandlung
dadurch unterdrücken, daß der Fasermattenzuschnitt
zwischen zwei dampfdurchlässigen Lochplatten
eingespannt und in diesem Zustand gedämpft
wird. Durch eine entsprechende Formgebung
dieser Platten läßt es sich beim Dämpfen
dann erreichen, daß der Mattenzuschnitt nach dem
Dämpfen Bereiche aufweist, die geringere Dicke
besitzen. In Fig. 7 sind diese Bereiche mit 4
und 4′ bezeichnet. Durch diese Maßnahme kann
erreicht werden, daß in den kritischen Bereichen
(Pfeile in Fig. 2) Scherkräfte bis zum Ende
der Vorformung vermieden werden. Fig. 8 zeigt
die Zuordnung der Bereiche 4 und 4′ des Faser
mattenzuschnittes zu der Geometrie des Vor
formwerkzeuges.
Das Fertigpressen des Vorformteils erfolgt bei
höherer Temperatur und in jedem Falle mit Ver
dichtung. Es besteht also die gleiche Problematik
beim abschließenden Verfahrensschritt, wie sie
hier für das Vorformen in den Figuren beschrieben
wurde. Wird das Vorformteil so ausgebildet, daß
es in den entsprechenden kritischen Bereichen
bereits geringere Wanddicke besitzt als in den
übrigen Bereichen, so läßt sich das warme
Fertigpressen wesentlich verbessern, vor allem
läßt sich die Ausschußquote einer Produktion
senken. Die Verminderung der Vorformteildicke
in Bereichen, die bezüglich der Verformung
kritisch sind, läßt sich durch partielle
Vorverdichtung des Vorformkörpers verwirklichen.
Die Fig. 9 und 10 erläutern die Möglichkeit,
partielle Vorverdichtungen am Vorformteil im
gleichen Werkzeug herzustellen, in dem zunächst
verdichtungsfrei vorgeformt wurde, und zwar
mit Hilfe der Werkzeugschieber 5 und 5′, die in
Pfeilrichtung beweglich sind. Werden diese Werk
zeugschieber während des verdichtungsfreien Vor
formens zunächst so weit zurückgezogen, daß die
Fasermatte in den kritischen Bereichen frei
beweglich bleibt, so erleichtern und verbessern
sie zunächst einmal den ersten Verfahrensschritt
des Vorformens. Dieses Stadium ist in Fig. 9
dargestellt. Nach Abschluß des verdichtungs
freien Vorformens werden die Werkzeugschieber
5 und 5′ dann in die in Fig. 10 dargestellte
Endposition gebracht und bewirken dort die
partielle Verdichtung der kritischen Vorform
bereiche. Derartige Vorformteile erleichtern
gegenüber dem bisherigen Stand der Technik, der
durch das Verwenden von Vorformteilen gleicher
Wanddicke gekennzeichnet ist, das Fertigpressen.
Weniger Ausschuß, größere Formgebungsmöglich
keiten und erhöhte Fertigungssicherheit ergeben
sich somit aus der erfindungsgemäß verbesserten
Vorformtechnik.
Da beim Vorformen die Werkzeugbelastung gering ist
und die Vorformwerkzeuge nicht beheizt werden,
ist das Anwenden von Werkzeugschiebern ohne
Komplikation möglich. Das abschließende warme
Verpressen der Vorformteile zum Fertigteil erfordert
dagegen große Preßkräfte, aus denen hohe Werk
zeugbelastungen resultieren. Darüber hinaus sind
die beheizten Werkzeuge beim Fertigpressen
hohen Temperaturen ausgesetzt, so daß das An
wenden von Werkzeugschiebern bei diesem Ver
fahrensschritt sich im allgemeinen verbietet.
Hier eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren
zur Vorformteilherstellung die Möglichkeit,
allein durch die spezielle Gestaltung des Vor
formteiles auch das abschließende warme Fertig
pressen zu erleichtern und zu verbessern, und
zwar ohne aufwendige Maßnahmen am Heißpreßwerk
zeug, die dessen Störanfälligkeit vergrößern
würden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von Vorformkörpern aus
verdichtbaren, bindemittelhaltigen Zellulose-
und/oder Lignozellulose-Wirrfaservliesen, bei dem
Zuschnitte aus derartigen Faservliesmatten ge
taktet aufeinanderfolgend in ein Vorformwerkzeug
eingebracht werden, dessen relativ zueinander
bewegliche Werkzeughälften Formgebungsflächen
aufweisen, die wenigstens annähernd der Stempel-
Oberflächenform des Preßwerkzeuges für die end
gültige Ausformung von räumlich verformten Preß
teilen entspricht, wobei die Vorformung schritt
weise erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß in zwei Schritten vorverformt wird, wovon der
eine Schritt in einem verdichtungsfreien Vorform
vorgang besteht und während des anderen Vorform
schrittes eine wenigstens partielle Vorverdichtung
des Vorformkörpers ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verdichtungsfreie Vorformung der erste
Verfahrensschritt ist, und daß im zweiten Ver
fahrensschritt einzelne Bereiche des Vorformteils
gleichmäßig verdichtet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuschnitt der Fasermatte vor dem Vorformen
durch Dämpfen unter Verhinderung der hierbei auf
tretendenDickenzunahme plastifiziert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuschnitt beim Dämpfen nur bereichs
weise an der Dickenzunahme gehindert wird, bzw.
auf unterschiedliche Dicke gebracht wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorformen und das wenigstens bereichs
weise Vorverdichten der Vorformteile jeweils in
gesonderten Formwerkzeugen durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Materialspalt des Vorformwerkzeuges der
Dicke des vorzuformenden Zuschnittes der Faser
matte mindestens näherungsweise entspricht, und
daß in den Vorverdichtungsbereichen des Vorform
teiles bewegliche Schieber, innerhalb wenigstens
einer Werkzeughälfte, vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825986 DE3825986A1 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zum herstellen von vorformkoerpern und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825986 DE3825986A1 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zum herstellen von vorformkoerpern und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825986A1 true DE3825986A1 (de) | 1990-02-01 |
DE3825986C2 DE3825986C2 (de) | 1990-06-21 |
Family
ID=6359938
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883825986 Granted DE3825986A1 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zum herstellen von vorformkoerpern und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3825986A1 (de) |
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-
1988
- 1988-07-27 DE DE19883825986 patent/DE3825986A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3825986C2 (de) | 1990-06-21 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LIGNOTOCK GMBH & CO, 7000 STUTTGART, DE |
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Free format text: KISS, GUENTER HANS, LESA, IT |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |