DE3138858C2 - Verfahren zur Herstellung von Fertigformlingen unterschiedlichen Querschnitts aus thermoplastischem Werkstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Fertigformlingen unterschiedlichen Querschnitts aus thermoplastischem WerkstoffInfo
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- B29C43/00—Compression moulding, i.e. applying external pressure to flow the moulding material; Apparatus therefor
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- B01D25/001—Making filtering elements not provided for elsewhere
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fertigformlingen unterschiedlichen Querschnitts aus thermoplastischem Werkstoff, insbesondere von Kammer- und Membranfilterplatten für Fest-Flüssigtrennung, in einer aus Ober- und Unterteil bestehenden beheizbaren Preßform. Zunächst wird ein vorgefertigter Vorformling mit im Querschnitt im wesentlichen überall gleicher Dicke in die Preßform eingelegt. Dann werden in einer ersten Heizphase Ober- und Unterteil der Preßform mit nur geringem Druck an den Vorformling angepreßt. Anschließend wird in zeitlicher Anpassung an den Oberflächenschmelzvorgang des Vorformlings der Abstand zwischen Ober- und Unterteil der Preßform durch Drucksteigerung zunehmend vermindert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fertigformlingen unterschiedlichen Querschnitts
aus thermoplastischem Werkstoff, bei dem in eine aus einem Ober- und Unlertuii bestehende behcizbaie
Preßform ein Vorformling in die geöffnete Form eingelegt, die Form geschlossen und der Vorformling unter
Wärme und Druck zum Fließen gebracht, die Preßform gefüllt und nach öffnen der Form der Fertigformling
entnommen wird.
Bei diesen Fertigformlingen handelt es sich insbesondere um Filterplatten aus vorzugsweise Polypropylen
oder Polyäthylen, die zu Paketen bis etwa 50 Stück mit ihrem Dichtrand aneinanderliegend in eine Filterpresse
eingesetzt werden, die bei hohen Filterdrücken zur Fest-Flüssigtrennung verwendet wird. In der Praxis
werden je nach Typ der Filterpressen Kammerfilterplatten mit Seitenlängen von etwa 250 bis 2000 mm benutzt.
Wegen der notwendigen Festigkeit sowie der erforderlichen Abdichtung weisen solche Filterplatten einen
verstärkten Rand sowie gegebenenfalls auch noch Stütznocken auf, so daß Bereiche unterschiedlich starken
Querschnitts des Formlinge bestehen. Soweit solche Fertigformlinge aus dem Granulat des jeweils gewünschten
thermoplastischen Werkstoffes in einer aus Ober- und Unterteil bestehenden beheizbaren Preßform
gepreßt werden, erschweren die Bereiche unterschiedlich starken Querschnitts das Entstehen von Fertigformlingen
mit homogenem Materialgefüge, insbesondere beobachtet man Lunkerbildungen in den Bereichen
größeren Querschnitts. Somit treten solche Inhomogenitäten vor allem an den Stellen des Fertigformlings
auf, die beim späteren Gebrauch in der Filterpresse besonders mechanischen Belastungen ausgesetzt
sind.
Aus der DE-OS 22 45 678 ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die Preßbewegung
der sich schließenden Preßform zunächst in einer vorbestimmten Stellung angehalten wird. In dieser Stellung
sind die beiden Teile der Preßform genau parallel zueinander ausgerichtet, so daß der Formhohlraum im
wesentlichen bereits die endgültige Gestalt des Formlings prägt. Die beiden Formteile verbleiben während
einer vorbestimmten Zeit in dieser Stellung, so daß die Härtung und folglich auch die Schrumpfung des Materials
eingeleitet wird. Anschließend werden die beiden Formteile erneut gegeneinander verfahren und dabei
die Form vollständig geschlossen, wodurch die endgültige Ausformung erfolgt
Für die Herstellung homogener Fertigformlinge mit Bereichen unterschiedlich starken Querschnitts eignet
sich dieses Verfahren wegen der erforderlichen Umformvorgänge des Vorformlings dagegen nicht Durch
das Anhalten der Preßbewegung vor dem endgültigen Schießen der Form erfolgt mit zunehmendem Aufschmelzen
des Vorformlings vorwiegend eine Aufheizung von unten, da wegen des bereits abfließenden Materials
in die Bereiche größeren Querschnitts dann mit dem Oberteil der Preßform kein unmittelbarer Wärmekontakt
mehr besteht Im Ergebnis erfolgt hierbei die Aufschmelzung des Materials zu beiden Seiten des Vorformlings
sehr unterschiedlich. Damit tritt beim dem Preßvorgang sich anschließenden Abkühlen wegen des
großen Wärmeausdehnungskoeffizienten des thermoplastischen Materials das bekannte Problem auf, daß die
Preßform der einsetzenden Schrumpfung des Materials nur so lange nachgestellt werden kann, bis in den Bereichen
geringeren Querschnitts das Material erstarrt und hinreichend abgekühlt ist. Die dann noch andauernde
Abkühlung und somit auch Schrumpfung in den Bereichen größeren Querschnitts führt dort wegen der inzwischen
nicht mehr nachstellbaren Preßform zur unerwünschten Bildung von Hohlraum bzw. Lunkern. Dieses
bekannte Verfahren ist daher wie dort angegeben, nur zur Herstellung von Formungen mit homogenem Querschnitt
geeignet
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß auch bei Fertigformlingen mit unterschiedlichen Querschnitten ein homogenes Materialgefüge ohne
Lunkerbildung erzielt wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Herstellung von Kammer- und Membranfilterplatten für Fest-Flüssigtrennung in einer ersten
Phase der Vorformling mit einem geringen Druck beaufschlagt wird und daß in einer zweiten Phase in zeitlicher
Anpassung an den Oberflächenvorgang des Vorformlings der Abstand zwischen Ober- und Unterteil
der Preßform durch Drucksteigerung zunehmend vermindert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den Vorteil, daß der dem Preßvorgang unterworfene Vorformling,
der bereits ein homogenes Materialgefüge aufweist, nur eine unter Werkstofftransport ablaufende Umformung
zum Fertigformling erfährt und am Ende des Preßvorgangs über seine gesamte Oberfläche in im wesentlichen
gleicher Tiefe aufgeschmolzen ist. Somit erfolgt auch während der Abkühlung überall eine Schrumpfung
um den gleichen Betrag, so daß die Lunkerbildungen in den Bereichen größeren Querschnitts vermieden werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Ver-
fahrens besteht darin, daß durch die mehrstufige Pro-
?.2ßführung der Vorformling besonders gleichmäßig aufgeheizt wird und beim Preßvorgang die in die Bereiche
stärkeren Querschnitts des Fertigformlings hineinragenden, mit der Preßform nicht unmittelbar in mechanischem
Kontakt stehenden Teile des Vorformlings aufgrund der längeren Aufhei/.phase eine höher Temperatur
annehmen. Dadurch wird eine einwandfreie Vereinigung
der aufgeschmolzenen, in die Bereiche größeren Querschnitts Jes Fertigformlings verdrängten Kunst-Stoffmassen
mit dem Vorformling gewährleistet, insbesondere das Entstehen von Trennschichten zwischen
der Oberfläche des Vorformlings und dem darauf aufgewachsenen Material verhindert
Vorzugsweise wird der Vorformling in der ersten Phase mit einem Druck von maximal 100 kPa und in der
zweiten Phase mit einem bei 3000 kPa beginnenden und auf etwa 400 bis 50OkPa abfallenden Druck beaufschlagt
Abhängig von der Dicke und dem Format des zu pressenden Vorformlings beträgt die Dauer der nahezu
drucklosen, ersten Heizphase zwischen etwa 25 und 70 Minuten. Die zweite Heizphase ist naturgemäß abhängig
von Dicke und Format des zu pressenden Fertigformlings ; sie beträgt vorzugsweise 20 bis 40 Minuten.
Vor dem Einlegen in die Preßform wird der Vorformling vorgeheizt und zwar vorzugsweise auf eine Temperatur
von etwa 130°C.
Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher er
läutert; es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch die Preßform mit eingelegtem Vorformling in schematischer Darstellung als
Ausschnitt,
Fig.2 die Preßform nach Fig. 1 nach erfolgtem
Preßvorgang.
In F i g. 1 ist der Vorformling 1 mit im Querschnitt im
wesentlichen überall gleicher Dicke in die Preßform eingelegt und berührt das Ober- bzw. Unterteil 2, 3 der
Preßform im Oberflächenbereich 4. Darüber hinaus erstreckt sich der Vorformling 1 bis in die Bereiche stärkeren
Querschnitts des Fertigformlings bildende Teile 5 der Preßform.
In einer ersten Heizphase werden Ober- und Unterteil
2, 3 der Preßform mit nur geringem Druck an den Vorformling 1 angepreßt. Der Vorformling 1 wird in
dieser Phase durch den mechanischen Kontakt seines Oberflächenbereichs 4 mit der Preßform aufgeheizt Die
Bereiche des Vorformlings 1, die keinen unmittelbaren Kontakt mit der Preßform haben, werden sowohl durch
Wärmestrahlung als auch durch Wärmeleitung im Vorformling 1 erhitzt.
In der zweiten Heizphase werden dann Ober- und Unterteil 2,3 der Preßform mit einem bei etwa 3000 kPa
beginnenden und auf etwa 400 bis 500 kPa abfallenden Druck an den Vorformling 1 angepreßt Am Ende des
Preßvorgangs weisen die Preßform und der Vorformling 1 die in F i g. 2 dargestellte Gestalt auf. Das in den
Oberflächenbereichen 4 aufgeschmolzene Material ist in die Bereiche größeren Querschnitts des Fertigformlings
bildende Teile 5 der Preßform verdrängt werden, so daß der gesamte Hohlraum in der Preßform von
thermoplastischem Werkstoff ausgefüllt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Fertigformlingen unterschiedlichen Querschnitts aus thermoplastischem
Werkstoff, bei dem eine aus einem Ober- und Unterteil bestehende beheizbare Preßform ein
Vorformling in die geöffnete Form eingelegt, die Form geschlossen und der Vorformling unter Wärme
und Druck zum Fließen gebracht, die Preßform gefüllt und nach öffnen der Form der Fertigformling
entnommen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung von Kammer- und Membranfilterplatten für Fest-Flüssigtrennung in einer
ersten Phase der Vorformling mit einem geringen Druck beaufschlagt wird und daß in einer zweiten
Phase in zeitlicher Anpassung an den Oberflächenschmelzvorgang des Vorformlings der Abstand zwischen
Ober- und Unterteil der Preßform durch Drucksteigerung zunehmend vermindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling in der ersten Phase
mit einem Druck von maximal 100 kPa und in der zweiten Phase mit einem bei 3000 kPa beginnenden
und auf etwa 400 bis 500 kPa abfallenden Druck beaufschlagt wird
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling vor Einlegen in die
Preßform vorgeheizt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorheizung auf 1300C erfolgt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3138858A DE3138858C2 (de) | 1981-09-30 | 1981-09-30 | Verfahren zur Herstellung von Fertigformlingen unterschiedlichen Querschnitts aus thermoplastischem Werkstoff |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3138858A1 DE3138858A1 (de) | 1983-04-14 |
DE3138858C2 true DE3138858C2 (de) | 1986-02-06 |
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Family Applications (1)
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DE3138858A Expired DE3138858C2 (de) | 1981-09-30 | 1981-09-30 | Verfahren zur Herstellung von Fertigformlingen unterschiedlichen Querschnitts aus thermoplastischem Werkstoff |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3138858C2 (de) |
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