DE3825450A1 - Verfahren zur herstellung von ethylen/vinylacetat-copolymerisaten mit verringerter klebeneigung, neue ethylen/vinylacetat-copolymerisate und ihre verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von ethylen/vinylacetat-copolymerisaten mit verringerter klebeneigung, neue ethylen/vinylacetat-copolymerisate und ihre verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Ethylen/Vinylacetat-(EVA)-Copolymerisaten nach dem Lö
sungsverfahren, wobei es durch Nachdosierung von Ethylen
während der Polymerisation erfindungsgemäß gelingt, die
Klebeneigung der Endprodukte zu erniedrigen und damit
die Rieselfähigkeit des Granulats zu verbessern. Die
Erfindung betrifft weiterhin Ethylen/Vinylacetat-Copoly
merisate mit einem Gehalt an Copolymerisat sehr hohen
Molekulargewichts.
Ethylen und Vinylacetat lassen sich bekannterweise in
jedem gewünschten Mengenverhältnis radikalisch copoly
merisieren. Bei niedrigem Vinylacetatgehalt (nachfol
gend: "VA-Gehalt") zeigen die Copolymerisate die für
Polyethylen bei Raumtemperatur übliche Kristallinität.
Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisate bis zu einem Gehalt
von etwa 30% copolymerisiertem Vinylacetat haben in
folge längerer Ethylensequenzen thermoplastischen Cha
rakter [s. hierzu H. Bartl, J. Peter, "Über Ethylen/
Vinylacetat-Copolymerisate und ihre Vernetzung", Kau
tschuk und Gummi 14, WT 23 - WT 32 (1961); Winnacker-
Küchler, Chem. Technologie, Bd. 6, 4. Auflage, Kap.
2.2.7 "Ethylen-Vinylacetat-Copolymere", Carl Hanser
Verlag, München-Wien, 1982, S. 570-572; M. Arne, R. H.
Schwaar, Report Nr. 155, Ethylene Copolymers, Process
Economics Program, Menlo Park, California, S. 1-40
(1983)]. Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisate [s. H.
Bucka, R. Nitzsche, H. Onderka, Plaste und Kautschuk 30,
(6), 302-305 (1983)] mit niedrigem Vinylacetatgehalt
lassen sich durch Hochdruckpolymerisation wirtschaftlich
herstellen. Nach dem klassischen Masse-Hochdruckpoly
merisations-Verfahren kann man Copolymerisate mit
niedrigem Vinylacetatgehalt (bis zu maximal 50 Gew.-%
Vinylacetat) besonders wirtschaftlich und mit günstigen
Eigenschaften herstellen. Die Polymerisation erfolgt im
allgemeinen bei Drücken von 1000 bis 2000 bar und bei
Temperaturen von 150 bis 280°C.
Zunehmender Einbau von Vinylacetat erlaubt eine Senkung
von Druck und Temperatur. Bei hohen Vinylacetatgehalten
wird es wegen der hohen Temperatur, bei der die Masse
polymerisation erfolgt, schwieriger, Copolymerisate mit
hohem Molekulargewicht und hoher Mooney-Viskosität her
zustellen. Die Herstellung von EVA-Copolymerisaten mit
einem VA-Gehalt über 60 Gew.-% und guten Elastomereigen
schaften ist nach dem Hochdruckverfahren nicht möglich.
EVA-Copolymerisate mit einem Vinylacetatgehalt von mehr
als 30 Gew.-% können auch nach einem Lösungspolymerisa
tions-Verfahren bei mittleren Drücken hergestellt wer
den. Als Lösungsmittel verwendet man beispielsweise
tert.-Butanol oder Gemische aus tert.-Butanol, Methanol
und Kohlenwasserstoffen, in denen die Polymerisate auch
während des Polymerisationsprozesses in Lösung bleiben
(s. US-PS 23 96 785, DE-AS 11 26 614 und 11 26 613, FR-
PS 11 89 387 und US-PS 29 47 735 sowie GB-PS 8 07 112,
8 43 974 sowie FR-PS 12 38 589 und 12 25 704, DE-OS
33 23 531).
So liefert das Verfahren nach der DE-AS 14 95 767 durch
eine Lösungspolymerisation von Ethylen und Vinylacetat
in tert.-Butanol kautschukartige Polymerisate, die einen
Gehalt an copolymerisiertem Vinylacetat von etwa 40 bis
75 Gew.-% besitzen.
Das Lösungs-Polymerisationsverfahren wird in der Regel
in einer Kaskade von drei bis zehn Reaktoren in tert.-
Butanol als Lösungsmittel bei Temperaturen von 50 bis
130°C und einem Druck von 50 bis 700 bar in Anwesenheit
radikalbildender Substanzen, wie organischen Peroxiden
oder Azoverbindungen, als Polymerisationsinitiatoren
durchgeführt.
EVA-Copolymerisate mit einem VA-Gehalt ab 40 Gew.-% be
sitzen mehr oder weniger ausgeprägte Klebeneigung, die
insbesondere bei VA-Gehalten von 50 bis 75 Gew.-% dazu
führen kann, daß EVA-Copolymerisat-Granulat bei Lage
rung, insbesondere unter Druck (z. B. unter dem eigenen
Druck) zusammenklebt. Die Rieselfähigkeit des Granulats
wird dadurch beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung war
es daher, diese Klebeneigung zu beseitigen oder zumin
dest merklich zu vermindern.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Auf
gabe durch Nachdosieren von Ethylen gelöst werden kann.
Ausgangsmonomere nachzudosieren, hat man für die Her
stellung von EVA-Copolymerisaten bereits vorgeschlagen:
Gemäß DE-AS 11 26 614 werden bei der Herstellung von
EVA-Copolymerisaten mit VA-Gehalten bis maximal 35 Gew.-%
durch Polymerisation verbrauchte Monomere so ergänzt,
daß das E/VA-Verhältnis innerhalb bestimmter Grenzen ge
halten wird. Die erhaltenen Produkte sollen sich durch
hohe Festigkeit bei hoher Dehnung und guter Transparenz
auszeichnen.
Gemäß DE-PS 33 23 531 werden in einem kontinuierlichen
Verfahren zur Herstellung von EVA-Copolymerisaten Vinyl
acetat und/oder Radialstarter nachdosiert. Die Produkte
sollen verbesserte Zugfestigkeit besitzen.
Keine der genannten Literaturstellen befaßt sich mit dem
Problem der Klebrigkeit von EVA-Copolymerisaten. Demzu
folge konnte die erfindungsgemäße Problemlösung auch
nicht nahegelegt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstel
lung von Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisaten mit einem
Gehalt an copolymerisiertem Vinylacetat von 40 bis 98
Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.-%, bezogen auf Co
polymerisat, durch Lösungspolymerisation der Monomeren
in Gegenwart radikalbildender Initiatoren bei Tempera
turen von 40 bis 120°C, vorzugsweise 50 bis 90°C, und
einem Druck von 50 bis 700 bar, vorzugsweise 100 bis
400 bar,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) zunächst Vinylacetat und Ethylen in einem Molver hältnis von 1 : 0,3 bis 1 : 20, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 2, der Polymerisation unterwirft und nach Er reichen eines Umsatzes von 10 bis 70%, vorzugs weise 20 bis 60%, bezogen auf eingesetztes Vi nylacetat,
- b) Ethylen in einer Menge von 10 bis 200 Gew.-%, vor zugsweise 50 bis 150 Gew.-%, der in Stufe a) einge setzten Ethylenmenge dem Reaktionsgemisch zusetzt und dann bis zu einem Umsatz von 25 bis 90%, vor zugsweise 35 bis 80%, bezogen auf eingesetztes Vi nylacetat, polymerisiert,
wobei die Polymerisation der Stufe b) zu einer Umsatz
steigerung, bezogen auf Vinylacetat und verglichen mit
dem Umsatz in Stufe a), von mindestens 5%, vorzugsweise
von mindestens 10%, führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich und
diskontinuierlich durchgeführt werden. Vorzugsweise wird
das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich in hinter
einandergeschalteten Reaktionsbehältern (Kaskade) durch
geführt, wobei man vorzugsweise mindestens drei, insbe
sondere drei bis zehn, Reaktoren verwendet.
Die Lösungsmittelmenge beträgt in der Regel 10 bis 300
Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 200 Gew.-%, bezogen auf ein
gesetztes Vinylacetat.
Geeignete radikalbildende Polymerisationsinitiatoren
sind beispielsweise organische Peroxide und Azoverbin
dungen, wie z. B. Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, tert.-
Butylperpivalat, tert.-Amylperpivalat, Cyclohexylperoxy
dicarbonat, Azobisisobutyronitril und Azobisisovalerian
säurederivate.
Die Polymerisationsinitiatoren werden im allgemeinen in
Mengen von 0,02 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf eingesetzte
copolymerisierbare Monomere, eingesetzt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Menge
Polymerisationsinitiator geteilt und vor Beginn der
Reaktion nur ein Teil zugesetzt, während man 10 bis
50 Gew.-% der ursprünglich zugesetzten Initiatormenge
später, vorzugsweise gleichzeitig mit dem nachdosierten
Ethylen, zusetzt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate be
sitzen Mooney-Viskositäten (nach DIN 53 523) von 20 bis
60, vorzugsweise von 20 bis 50, ML-4/100°C.
Weiterer Gegenstand der Erfindung sind Ethylen/Vinyl
acetat-Copolymerisate mit einem Gehalt an copolymeri
sierten Vinylacetat von 40 bis 98 Gew.-%, bezogen auf
Copolymerisat, und mit einem als Zahlenmittel bestimmten
Molekulargewicht n von 20 000 bis 40 000, dadurch ge
kennzeichnet, daß 2 bis 80, vorzugsweise 2 bis 30, ins
besondere 5 bis 15 Gew.-% dieses Copolymerisats (Ein
zel) Molekulargewichte von 106 bis 109, vorzugsweise
5 · 106 bis 109, insbesondere 107 bis 109, besitzen und
unvernetzt sind, während der Rest des Copolymerisats
niedrigere Molekulargewichte besitzt.
Die als Zahlenmittel bestimmten Molekulargewichte n
werden membranosmonometrisch (Methylenchlorid als Lösungs
mittel) bestimmt.
Die (Einzel-)Molekulargewichte werden durch Gelper
meationschromatographie, gekoppelt mit Viskosimetrie und
Trübungstitration, wie folgt ermittelt:
Die Proben werden mit einer Konzentration von 10 g/l in
CH2Cl2 angesetzt und nach 24 Stunden bei Raumtemperatur
ultrazentrifugiert (1 Stunde bei 20 000 min-1). Das ab
getrennte Sediment wird bei 60°C im Vakuum getrocknet
und ausgewogen (γ UZ ). Von der Sollösung wird zusätzlich
mit einem automatisierten Ubbelohde-Kappilarviskosimeter
der Staudinger-Index ([η] Sol ) in CH2Cl2 bei 25°C
bestimmt.
Die gelchromatographische Trennung erfolgt an 8 hinter
einander geschalteten Styragel ®-Säulen (Porengröße
102/102/103/103/104/104/105/106 nm; Gesamtlänge 976 cm).
2,0 ml der mit CH2Cl2 auf c = 2 g/l verdünnten Sollösung
werden nach Filtration durch einen Membranfilter mit
einem Porendurchmesser von 1,2 µm aufgegeben und mit
CH2Cl2 (Flußgeschwindigkeit 0,5 ml/min) eluiert. Als
konzentrationsproportionaler Detektor dient ein Refrak
tometer. Zum spezifischen Nachweis der Acetatbande wird
ein IR-Filterphotometer bei λ = 5,76 nm (λ = 1,736 nm)
eingesetzt.
Gekoppelt an die gelchromatographische Trennung wird mit
jeweils 5 ml des Eluates - entsprechend einem count im
Gelchromatogramm - automatisch eine Viskositätsmessung
in einem modifizierten Ubbelohde-Viskosimeter und danach
eine Trübungstitration durchgeführt. Für die Titration
wird das Eluat in eine Küvette geleitet, die sich in
einem geschwärzten Metallgehäuse befindet, und mit Hilfe
einer Schlauchpumpe das Fällungsmittel (Methynol) konti
nuierlich mit 2 ml/min. zugegeben. Insgesamt werden
15 ml Fällungsmittel zugegeben. Ein Rührer (8000 U/min)
sorgt für eine schnelle Durchmischung der Komponenten.
Die Küvette wird mit einer Lichtemissionsdiode beleuch
tet. Die Streulichtintensität des Lösungs-/Fällungsmit
tel-Gemisches wird mit einer optischen Einrichtung unter
einem Winkel von 20°C zum Primärstrahl gemessen und in
Abhängigkeit der zudosierten Fällungsmittelmenge regi
striert.
Während einer gelchromatographischen Untersuchung fallen
75 derartige Eluatfraktionen an, von denen ca. 20 bis 30
die aufgetrennte Probe enthalten. Die Berechnung der
Molekulargewichtsverteilug aus den refraktometrischen
und viskosimetrischen Daten erfolgt anhand bekannter
Konstanten mit Hilfe einer universellen Eichkurve nach
der Methode von Benoit (H. Benoit, P. Rempp, Z.
Grubisic, J. Polym. Sci., Polym. Lett. Ed. 3, 77 (1965);
Polystyrol-Standards im Molekulargewichtsbereich von 600
bis 10 000 000; Aufstellung der Eichkurve gemäß der
Gleichung
log ([η] · M) = f(V E )
[η] = Staudinger-Index, bestimmt in Methylenchlorid bei 25°C in einem Ubbelohde-Kappilarviskosi meter
M = Molekulargewicht
V E = Elutionsvolumen in 5 ml-Einheiten).
[η] = Staudinger-Index, bestimmt in Methylenchlorid bei 25°C in einem Ubbelohde-Kappilarviskosi meter
M = Molekulargewicht
V E = Elutionsvolumen in 5 ml-Einheiten).
Der Gehalt der erfindungsgemäß hergestellten Copolymeri
sate kann durch 25stündige Extraktion mit Toluol in
Soxhlet-Aufsatz als der Prozentsatz des unlöslichen
Anteils bestimmt werden. "Unvernetzt" im obigen Sinne
bedeutet, daß der Gelgehalt unter 0,5 Gew.-% liegt.
Die erfindungsgemäß hergestellten EVA-Copolymerisate
können in nicht vulkanisiertem Zustand als Fließverbes
serer für Schmiermittel und Hydrauliköle, als Klebstoff
bindemittel, insbesondere für Schmelzkleber, und als
weichmachende Mischungskomponente für Thermo- und Duro
plaste verwendet werden.
Die vulkanisierten, erfindungsgemäß hergestellten EVA-
Copolymerisate können zur Herstellung von Formkörpern,
Folien und Überzügen jeglicher Art verwendet werden,
z. B. zur Herstellung von Kabelaußenmänteln, Kabelleit
lagen, Isolierungen, Transportbändern und Schläuchen.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der
erfindungsgemäßen Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisate zu
nicht-vulkanisierten oder vulkanisierten Formkörpern.
In den nachfolgenden Beispielen genannte Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht; Teile sind
Gewichtsteile.
Eine Kaskade, bestehend aus vier hintereinander geschal
teten Hochdruck-Rührautoklaven von jeweils einem Fas
sungsvermögen von 5 l, wird kontinuierlich beschickt mit
560 g/h Ethylen, einem Gemisch (2000 ml/h) bestehend
aus einem Teil tert.-Butanol und einem Teil Vinylacetat
(d = 0,79 g/ml), sowie mit einer Initiatorlösung (120
ml/h) bestehend aus 600 g Vinylacetat, 600 g tert.-
Butanol und 9 g tert.-Butylperpivalat.
Dieser Massenstrom durchläuft alle Autoklaven. Die Reak
torinnentemperaturen betragen 64, 68, 73 und 80°C.
Der Betriebsdruck wird auf 300 bar eingestellt.
Nach Erreichen des Gleichgewichtes werden aus den ein
zelnen Reaktoren über Schleusen Proben gezogen. Unver
brauchtes Ethylen wird vorsichtig entspannt und abge
lassen. Die entgasten Proben enthalten 15 bis 48% Fest
stoff. Der Vinylacetat-Gehalt des Polymerisates beträgt
70%. Die Mooney-Viskosität des Rohmaterials beträgt
29 ML-4/100°C.
Die Kaskade aus Vergleichsbeispiel 1 wird kontinuierlich
beschickt mit 200 g/h Ethylen, einem Gemisch (2000 ml/h)
bestehend aus einem Teil Vinylacetat und einem Teil
tert.-Butanol, sowie einer Initiatorlösung (120 ml/h)
bestehend aus 600 g Vinylacetat, 600 g tert.-Butanol
und 9 g tert.-Butylperpivalat.
Dieser Massenstrom durchläuft alle Autoklaven. Die Reak
torinnentemperaturen betragen 64, 67, 73 und 81°C.
Der Betriebsdruck am Ende der Kaskade wird auf 300 bar
eingestellt. Der Feststoffgehalt in den ersten Auto
klaven beträgt 5 bis 35% vor der Ethylennachdosie
rung.
Danach werden 360 g/h Ethylen in den vorletzten Auto
klaven nachdosiert. Der Feststoffgehalt beträgt 35 bis
48%. Man erhält ein opakes, weitaus weniger klebriges
Polymerisat mit einem Vinylacetatgehalt von 70% und
einer Mooney-Viskosität von 25 ML-4/100°C.
Vergleichsbeispiel 1 wird wiederholt mit dem Unter
schied, daß die Autoklavenkaskade kontinuierlich mit
700 g/h Ethylen, einem Gemisch (2000 ml/h) bestehend
aus einem Teil tert.-Butanol und einem Teil Vinylacetat,
sowie mit einer Initiatorlösung (120 ml/h) bestehend
aus 360 g Vinylacetat, 640 g tert.-Butanol und 9 g Poro
for N (Azobisisobutyronitril) beschickt wird. Die Reak
torinnentemperaturen betragen 64, 68, 73 und 80°C. Der
Feststoffgehalt in der Autoklavenkaskade beträgt 5 bis
50%. Der Vinylacetatgehalt des Polymerisates beträgt
52%, die Mooney-Viskosität 28 ML-4/100°C.
Die Kaskade aus Vergleichsbeispiel 2 wird kontinuierlich
beschickt mit 350 g/h Ethylen, einem Gemisch (2000
ml/h) bestehend aus einem Teil Vinylacetat und 1,77 Tei
len tert.-Butanol, sowie einer Initiatorlösung (120
ml/h) bestehend aus 360 g Vinylacetat, 640 g tert.-Bu
tanol und 6,5 g Porofor N.
Dieser Massenstrom durchläuft alle Autoklaven. Die Reak
torinnentemperaturen betragen 64, 68, 73 und 80°C. Da
nach wird der Betriebsdruck auf 300 bar für alle Auto
klaven eingestellt. Der Feststoffgehalt in den ersten
Autoklaven vor der Ethylennachdosierung beträgt 5 bis
35%. Danach werden 350 g/h Ethylen in den vorletzten
Autoklaven nachdosiert. Der Feststoffgehalt im letzten
Autoklaven beträgt 46%. Man erhält ein opakes, weitaus
weniger klebriges Copolymerisat mit einem VA-Gehalt von
50% und einer Mooney-Viskosität von 22 ML-4/100°C.
Vergleichsbeispiel 1 wird wiederholt mit dem Unter
schied, daß die Autoklavenkaskade kontinuierlich mit
200 g/h Ethylen, einem Gemisch (2000 ml/h) bestehend
aus einem Teil tert.-Butanol und einem Teil Vinylacetat,
sowie mit einer Initiatorlösung (120 ml/h) bestehend aus
600 g Vinylacetat, 600 g tert.-Butanol und 9 g tert.-Bu
tylperpivalat beschickt wird. Die Reaktorinnentempera
turen betragen 64, 68, 73 und 80°C. Der Feststoffgehalt
beträgt 47%. Der Vinylacetatgehalt des Polymerisats
beträgt 85% und die Mooney-Viskosität beträgt 28 ML-
4/100°C.
Vergleichsbeispiel 3 wird wiederholt mit dem Unter
schied, daß die Autoklavenkaskade kontinuierlich mit
100 g/h Ethylen, einem Gemisch (2000 ml/h) bestehend
aus einem Teil tert.-Butanol und einem Teil Vinylacetat,
sowie mit einer Initiatorlösung (120 ml/h) bestehend aus
600 g Vinylacetat, 600 g tert.-Butanol und 9 g tert.-
Butylperpivalat beschickt wird. Die Reaktorinnentempera
turen betragen 64, 68, 72 und 80°C. Danach wird der Be
triebsdruck auf 300 bar für alle Autoklaven eingestellt.
In den ersten Autoklaven, bevor Ethylen nachdosiert
wird, beträgt der Feststoffgehalt 5 bis 55%. Danach
werden 100 g/h Ethylen in den vorletzten Autoklaven
nachdosiert. Der letzte Autoklav enthält 48% Feststoff.
Man erhält ein opakes Copolymerisat mit einem VA-Gehalt
von 80% und einer Mooney-Viskosität von 20 ML-4/100°C.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Ethylen/Vinylacetat-
Copolymerisaten mit einem Gehalt an copolymerisier
tem Vinylacetat von 40 bis 98 Gew.-%, bezogen auf
Copolymerisat, durch Lösungspolymerisation der Mo
nomeren in Gegenwart radikalbildender Inititatoren
bei Temperaturen von 40 bis 120°C und einem Druck
von 50 bis 700 bar,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) zunächst Vinylacetat und Ethylen in einem Molverhältnis von 1 : 0,3 bis 1 : 20 der Polymerisation unterwirft und nach Erreichen eines Umsatzes von 10 bis 70%, bezogen auf eingesetztes Vinylacetat,
- b) Ethylen in einer Menge von 10 bis 200 Gew.-% der in Stufe a) eingesetzten Ethylenmenge dem Reaktionsgemisch zusetzt und dann bis zu einem Umsatz von 25 bis 90%, bezogen auf eingesetz tes Vinylacetat, polymerisiert,
wobei die Polymerisation der Stufe b) zu einer Um
satzsteigerung, bezogen auf Vinylacetat und vergli
chen mit dem Umsatz in Stufe a), von mindestens 5%
führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Copo
lymerisaten mit einem Gehalt an copolymerisiertem
Vinylacetat von 50 bis 85 Gew.-%, bezogen auf Co
polymerisat.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man bei Temperatu
ren von 50 bis 90°C polymerisiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man unter einem
Druck von 50 bis 700 bar polymerisiert.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wonach man in Stufe a)
Ethylen und Vinylacetat im Mol-Verhältnis von 1 :
1 bis 1 : 2 einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wonach man nach Errei
chen eines Umsatzes von 35 bis 60%, bezogen auf
eingesetztes Vinylacetat, weiteres Ethylen (Stufe
b) zudosiert.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wonach man in Stufe b)
50 bis 150 Gew.-% der in Stufe a) eingesetzten
Ethylenmenge zusetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wonach man in Stufe b)
bis zu einem Umsatz von 35 bis 80%, bezogen auf
eingesetztes Vinylacetat, polymerisiert.
9. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Polymerisation
der Stufe b) zu einer Umsatzsteigerung, bezogen auf
Vinylacetat und verglichen mit dem Umsatz in Stufe
a), von mindestens 10% führt.
10. Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisate mit einem Gehalt
an copolymerisiertem Vinylacetat von 40 bis 98
Gew.-%, bezogen auf Copolymerisat, und mit einem
als Zahlenmittel bestimmten Molekulargewicht n von
20 000 bis 40 000, dadurch gekennzeichnet daß 2
bis 80 Gew.-% dieses Copolymerisats Molekularge
wichte von 106 bis 109 besitzen und unvernetzt
sind, während der Rest des Copolymerisats niedri
gere Molekulargewichte besitzt.
11. Copolymerisate nach Anspruch 10, deren hochmoleku
lare Anteile Molekulargewichte von 5 · 106 bis 109 be
sitzen.
12. Copolymerisate nach Anspruch 10, deren hochmoleku
lare Anteile Molekulargewichte von 107 bis 109 be
sitzen.
13. Copolymerisate nach Ansprüchen 10 bis 12, die 2 bis
30 Gew.-% hochmolekulare Anteile besitzen.
14. Copolymerisate nach Ansprüchen 10 bis 12, die 5 bis
15 Gew.-% hochmolekulare Anteile besitzen.
15. Verwendung der Copolymerisate nach Ansprüchen 10
bis 14 zur Herstellung von gegebenenfalls vulkani
sierten Formkörpern.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3825450A DE3825450C2 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zur Herstellung von Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisaten mit verringerter Klebeneigung |
US07/380,393 US5135988A (en) | 1988-07-27 | 1989-07-17 | Process for the preparation of ethylene/vinyl acetate copolymers with reduced tendency to tackiness, new ethylene/vinyl acetate copolymers and their use |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3825450A DE3825450C2 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zur Herstellung von Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisaten mit verringerter Klebeneigung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825450A1 true DE3825450A1 (de) | 1990-02-01 |
DE3825450C2 DE3825450C2 (de) | 1997-07-10 |
Family
ID=6359632
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3825450A Expired - Fee Related DE3825450C2 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zur Herstellung von Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisaten mit verringerter Klebeneigung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5135988A (de) |
JP (1) | JPH0273802A (de) |
DE (1) | DE3825450C2 (de) |
Cited By (17)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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