DE3824205A1 - Elektrohydraulisches regelwegeventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem elektrohydraulischen Regelwegeven
til nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist schon ein solches elektrohydraulisches Regelwegeventil aus
der DE-OS 28 40 831 bekannt, das als 4Wege-4Stellungsventil ausge
bildet ist und dessen Steuerschieber von einem einzigen Proportio
nalmagneten gegen die Kraft einer Feder über den gesamten Hubbe
reich verstellbar ist. Der Hubbereich setzt sich dabei zusammen aus
einem über drei Arbeitsstellungen sich erstreckenden Regelbereich
und aus einer an diesen Regelbereich angrenzenden Sicherheitsstel
lung, die auch als Fail-safe-Stellung bezeichnet wird. Dieses Re
gelwegeventil bildet die Vorsteuerstufe für eine als Stellmotor
dienende Hauptstufe, wobei zur Ansteuerung des Regelwegeventils ein
elektronisches Steuergerät dient, zu dem eine zweifache Lagerück
führung von der Hauptstufe und von der Vorsteuerstufe erfolgt.
Solche Proportionalventile mit zweifacher Lagerückführung werden
dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen an die Genauigkeit, die Dy
namik und die Sicherheit der Regelung zu erfüllen sind. Aus den vom
Wegaufnehmer am Regelwegeventil rückgeführten Signalen über die An
kerlage kann dabei im elektronischen Steuergerät ermittelt werden,
ob sich der Steuerschieber der Vorsteuerstufe innerhalb des Regel
bereichs befindet oder seine Sicherheitsstellung einnimmt. Es kann
nun von Nachteil sein, daß für diese Erkennungsfunktion am Regel
wegeventil ein gesonderter Wegaufnehmer und eine zugehörige Lage
rückführung notwendig sind, wodurch der Aufwand hinsichtlich Kosten
und Raumbedarf erhöht wird.
Ferner ist eine elektro-hydraulische Vorschubsteuerung bekannt, bei
der ein 4/4-Regelwegeventil mit einem zugeordneten Stellmotor in ei
nem geschlossenen Lageregelkreis liegt, in dem sowohl die Lage des
Stellmotors als auch diejenige des Steuerschiebers im Regelwegeven
til zu einem elektronischen Steuergerät rückgeführt werden. Auch
hier wird die Fail-safe-Position aus der Lagerückführung des Magnet
ankers am Regelwegeventil abgeleitet, so daß der Aufwand für die
zweifache Lagerückführung relativ hoch ist.
Das erfindungsgemäße elektrohydraulische Regelwegeventil mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß unter weitgehender Beibehaltung bisheriger Funktionen
wie Genauigkeit und Dynamik, die Sicherheitsstellung am Regelwege
ventil auch dann erkennbar ist, wenn der sonst übliche Wegaufnehmer
und die zugehörige Lagerückführung von dessen Steuerschieber bzw.
Magnetanker weggelassen wird. Dazu sind lediglich relativ einfache,
konstruktive Mittel im Regelwegeventil erforderlich. Die hierfür er
forderliche zusätzliche Feder kann ohne zusätzlichen Raumbedarf im
bisherigen Federraum des Regelwegeventils untergebracht werden. Auch
im elektronischen Steuergerät sind hierfür nur geringfügige Änderun
gen notwendig. Das Erkennen der Sicherheitsfunktion läßt sich mit
Hilfe von einfachen, kostengünstigen Maßnahmen realisieren, so daß
durch die Einsparung eines bisher üblichen, vollständigen Wegaufneh
mers mit Rückführung ein erheblicher Vorteil hinsichtlich Kosten und
Raumbedarf erzielbar ist. Die zusätzliche, parallelgeschaltete Feder
verursacht in der Kennlinie des Magnetstroms abhängig vom Hub des
Steuerschiebers einen Kraftsprung am Übergang von Sicherheitsstel
lung in den Regelbereich, aus dem durch Vergleich mit einem Grenz
stromwert das elektronische Steuergerät auf einfache und kostengün
stige Weise feststellen kann, ob sich der Steuerschieber im Regel
bereich oder in der Sicherheitsstellung befindet. Am Regelwegeven
til auftretende Toleranzfelder lassen sich dabei ohne weiteres be
rücksichtigen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen elektrohydraulischen Regelwegeventils möglich. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und
der Zeichnung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Re
gelwegeventil,
Fig. 2 das Regelwegeventil nach Fig. 1 in verein
fachter Darstellung in einem geschlossenen Regelkreis,
Fig. 3 ei
ne Kennlinie des Regelwegeventils nach Fig. 1, welche den Verlauf
der Magnetkraft F in Abhängigkeit vom Magnethub s darstellt,
Fig. 4
einen Teilschnitt durch das Regelwegeventil nach Fig. 1 in vergrö
ßertem Maßstab mit dem Steuerschieber in seiner Sicherheitsstellung
und in Fig. 5 am Übergang von Sicherheitsstellung in den Regelbe
reich.
Die Fig. 1 zeigt ein Regelwegeventil 10, das als 4Wege-4Stellungs
ventil ausgeführt ist und dessen grundsätzlicher Aufbau und Funktion
an sich bekannt sind, z. B. aus der DE-PS 28 40 831, so daß auf des
sen Bauweise nur soweit eingegangen wird, als zum Verständnis der
Erfindung notwendig ist.
Das Regelwegeventil 10 nimmt in einem Gehäuse 11 einen längsbeweg
lichen Steuerschieber 12 auf, der von einem Anker 13 eines einfach
wirkenden Proportionalmagneten 14 gegen die Kraft einer ersten Feder
15 über den gesamten Hubbereich verstellbar ist. Die in einem Feder
raum 16 angeordnete erste Feder 15 stützt sich dabei an einem ge
häusefesten Bauteil, einem Deckel 17 sowie an einer Stirnseite 18
des Steuerschiebers 12 ab. Im Federraum 16 ist koaxial zur ersten
Feder 15 eine zweite Feder 19 angeordnet, die zur ersten Feder 15
parallelgeschaltet ist. Die zweite Feder 19 stützt sich einerseits
am Deckel 17 und andererseits über einen Federteller 21 an einem ge
häusefesten Absatz 22 ab, wie dies aus den Teilschnitten nach Fig.
4 und 5 in vergrößertem Maßstab deutlicher zu erkennen ist.
Der Steuerschieber 12 weist ferner einen der Stirnseite 18 zugewand
ten Bund 23 auf, der in einer federzentrierten Sicherheitsstellung
24, wie sie in Fig. 2 und in Fig. 4 dargestellt sind, im Abstand
von dem Federteller 21 liegt.
Wie die Fig. 2 besonders deutlich zeigt, kann der Steuerschieber 12
durch den Proportionalmagneten 14 aus dieser federzentrierten
Sicherheitsstellung 24 heraus in einen Regelbereich 25 ausgelenkt
werden, wobei sich dieser Regelbereich 25 aus einer ersten Arbeits
stellung 26, einer Mittelstellung 27 sowie einer zweiten Arbeits
stellung 28 erstreckt. Das Regelwegeventil 10 stellt in diesen Ar
beitsstellungen 26 bis 28 die aufgezeigten Druckmittelverbindungen
her, um den an ihm angeschlossenen hydraulischen Stellmotor 29 in an
sich bekannter Weise so zu steuern, daß dessen Stellglied 31 in bei
den Richtungen steuerbar und hydraulisch in jeder Lage feststellbar
ist. Die jeweilige Lage des Stellgliedes 31 wird von einem elektro
mechanischen Wegaufnehmer 32 abgegriffen und als Lageistwert einem
elektronischen Steuergerät 33 eingegeben, dem zusätzlich auch das
Sollwertsignal 34 zugeführt wird. Dem elektronischen Steuergerät 33
wird ferner an einem Eingang 35 ein Grenzwert für den Magnetstrom
vorgegeben, während das Ausgangssignal des elektronischen Steuerge
räts 32 dem elektrischen Eingang 36 des Proportionalmagneten 14 zu
geführt wird.
Regelwegeventil 10 und Stellmotor 29 liegen somit in einem geschlos
senen Regelkreis 37, der lediglich mit einer Lagerückführung vom
Stellmotor arbeitet, während ein Wegaufnehmer mit Lagerückführung am
Regelwegeventil 10 selbst entfällt.
Die Wirkungsweise des Regelwegeventils 10 wird wie folgt erläutert,
wobei auch auf die Fig. 3 Bezug genommen wird, deren Kennlinie 38
den Verlauf der Magnetkraft F in Abhängigkeit vom Magnethub s des
Proportionalmagneten 14 zeigt. Da beim Proportionalmagneten 14 die
Magnetkraft F im wesentlichen proportional ist zum Magnetstrom I,
gilt diese Kennlinie 38 auch für diese Größe. Im übrigen wird die
prinzipielle hydraulische Steuerfunktion solcher Regelwegeventile
als an sich bekannt vorausgesetzt.
Bei nicht erregtem Proportionalmagneten 14 wird der Steuerschieber
12 allein von der ersten Feder 15 in die Sicherheitsstellung 24 ge
drückt, während sich die stärkere, parallelgeschaltete, zweite Fe
der 19 über ihren Federteller 21 an dem gehäusefesten Absatz 22 ab
stützt und somit keinen Einfluß auf den Steuerschieber 12 ausübt.
Diese Sicherheitsstellung 24 ist in Fig. 1, Fig. 2 und vergrößert
im Detail in Fig. 4 dargestellt, wobei der Bund 23 am Steuerschie
ber 12 im Abstand vom Federteller 21 liegt. Diese Sicherheitsstel
lung 24 ist in Fig. 3 durch einen Abschnitt 39 der Kennlinie 38
definiert, wobei der Proportionalmagnet 14 entweder nicht erregt ist
oder der Magnetstrom an seinem Eingang 36 so klein ist, daß er un
terhalb dem am Eingang 35 des elektronischen Steuergeräts 33 einge
gebenen Grenzwert 41 für den Magnetstrom I liegt. Der Verlauf des
Abschnitts 39 der Kennlinie 38 wird dabei durch die relativ
schwache, erste Feder 15 bestimmt.
Bei ansteigendem Magnetstrom erreicht schließlich der Steuerschieber
12 den in Fig. 3 dargestellten Hubwert 42, wobei sich der Bund 23
des Steuerschiebers 12 an dem Federteller 21 anlegt, wie dies in Fi
gur 5 dargestellt ist. In dieser Hubstellung 42, also am Übergang
von Sicherheitsstellung 24 in den Regelbereich 25 muß nun der Pro
portionalmagnet 14 durch einen sprunghaft erhöhten Magnetstrom ei
nen Kraftsprung 43 überwinden, bevor der Steuerschieber 12 gegen die
Kräfte beider Federn 15 und 19 weiter ausgelenkt wird und dabei ge
mäß dem zweiten Abschnitt 44 der Kennlinie 38 innerhalb der drei Ar
beitsstellungen 26 bis 28 verstellt werden kann.
Beim Regelwegeventil 10 ist es somit ohne eine spezielle Lagerück
führung vom Proportionalmagneten 14 bzw. dem zugeordneten Steuer
schieber 12 möglich, daß der Übergang vom Regelbereich 25 zum
Fail-safe-Bereich 24 erkannt und gesteuert wird, indem hierzu der in
diesem Übergang sprungförmig verlaufende Magnetstrom zum Proportio
nalmagneten 14 benutzt wird. Dies läßt sich erreichen, indem der Be
reich unterhalb des Stromgrenzwertes 41 als Sicherheits-Bereich de
finiert wird. Die Größe des Kraftsprunges 43 wird dabei so groß ge
wählt, daß selbst bei Einbeziehung der durch Bauteiltoleranzen auf
tretenden Toleranzfelder 45 im Kennlinienverlauf sichergestellt ist,
daß bis zum Grenzstromwert 41 der Regelbereich 25 nicht verlassen
wird und das Regelventil 12 den geforderten Durchfluß noch erreicht.
Die Kennlinie 38 in Fig. 3 ist zugleich auch ein Abbild der Regel
federkennlinie, wobei durch den Kraftsprung 43 ein Bereich geschaf
fen wird, in welchem der Magnetstrom zum Proportionalmagnet 14 in
gewissen Grenzen verändert werden kann, ohne daß dies einen Einfluß
auf die Stellung des Steuerschiebers 12 hätte.
Mit vorliegendem Regelwegeventil 10 lassen sich die Anforderungen an
derartige Proportionalventile hinsichtlich statischer Genauigkeit
und Dynamik eines Regelventils weitgehend erfüllen, wobei eine Ab
grenzung des Regelbereichs 25 von einem Fail-safe-Bereich 24 allein
über den Magnetstrom möglich ist, so daß ein relativ aufwendiger,
teuerer Wegsensor mit zugehöriger Lagerückführung am Proportionalma
gnet 14 entfallen kann, wodurch das Regelwegeventil 10 kostengünsti
ger und platzsparender baut.
Selbstverständlich sind Änderungen an der gezeigten Bauart möglich,
ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So kann das Regelwege
ventil 10 in einer einstufigen, zwei- oder mehrstufigen Bauweise
verwendet werden. Ferner läßt sich anstelle des doppeltwirkenden
Stellmotors 29 auch ein einfachwirkender Motor ansteuern. Der Stell
motor 29 im geschlossenen Regelkreis 37 kann dabei in beliebiger
Weise als Antrieb verwendet werden, sei es als Hauptstufe in einem
zweistufigen Ventil, als Zylinder in einer Pumpenverstellung, als
Vorschubantrieb oder in anderer geeigneter Weise. Auch kann der
Steuerschieber 12 in der Sicherheitsstellung 24 anstelle der ge
zeichneten Schaltverbindungen andere Fluidverbindungen aufweisen.
Claims (5)
1. Elektrohydraulisches Regelwegeventil zur Steuerung eines hydrau
lischen Stellmotors mit einem in einem Gehäuse angeordneten Steuer
schieber, der von einem einzigen Proportionalmagneten gegen die
Kraft einer Feder über seinen Hubbereich verstellbar ist, der neben
einem mehrere Arbeitsstellungen aufweisenden Regelbereich eine daran
angrenzende Sicherheitsstellung aufweist, in die der Steuerschieber
bei Ausfall der Ansteuerung von der Feder verstellt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Steuerschieber (12) eine zur ersten Feder
(15) parallel geschaltete, zweite Feder (19) zugeordnet ist, die mit
dem Steuerschieber (12) in dessen Regelbereich (25) in Wirkverbin
dung steht und die in einer die Magnetkraft (F) bzw. den Magnetstrom
(I) abhängig vom Hub (s) des Steuerschiebers (12) darstellenden
Kennlinie (38) einen die Sicherheitsstellung (24) vom Regelbereich
(25) trennenden Sprung (43) erzeugt.
2. Regelwegeventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß des
sen Proportionalmagnet (14) von einem elektrischen bzw. elektro
nischen Steuergerät (33) angesteuert wird, dem ein Magnetstrom-
Grenzwert (41) eingebbar ist, dessen Unterschreiten die Sicherheits
stellung (24) signalisiert.
3. Regelwegeventil nach Anspruch 1 oder 2, das mit dem Stellmotor in
einem geschlossenen Regelkreis liegt, in dem die Lage des Stell
motors rückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelkreis
(37) lediglich eine, insbesondere einzige Lagerückführung (32) vom
Stellmotor (29) aufweist.
4. Regelwegeventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Feder (19) im wesentlichen
konzentrisch zur ersten Feder (15) angeordnet ist und die erste
Feder (15) sich an einem gehäusefesten Bauteil (17) und an einer
Stirnfläche (18) des Steuerschiebers (12) abstützt, während die
zweite Feder (19) sich am gehäusefesten Bauteil (17) und über einen
Federteller (21) an einem gehäusefesten Absatz (22) abstützt, wobei
dem Federteller (21) ein Bund (23) am Steuerschieber (12) zugeord
net ist, der in Sicherheitsstellung (24) im Abstand von ihm und am
Übergang zum Regelbereich (25) an ihm anliegt.
5. Regelwegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Sprung (43) der Magnetstrom-Hub-Kennlinie (38)
so groß gewählt ist, daß unter Berücksichtigung der Toleranzein
flüsse (45) ein Bereich verbleibt, in dem Stromänderungen keinen
Einfluß auf die Steuerschieberstellung haben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824205 DE3824205C2 (de) | 1988-07-16 | 1988-07-16 | Elektrohydraulisches Regelwegeventil |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883824205 DE3824205C2 (de) | 1988-07-16 | 1988-07-16 | Elektrohydraulisches Regelwegeventil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3824205A1 true DE3824205A1 (de) | 1990-01-18 |
DE3824205C2 DE3824205C2 (de) | 2000-11-30 |
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---|---|---|---|
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