DE3823495A1 - Hydraulische gesteinzerklueftende bohrlochsonde und verfahren zu ihrer anwendung - Google Patents
Hydraulische gesteinzerklueftende bohrlochsonde und verfahren zu ihrer anwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische gestein
zerklüftende Bohrlochsonde und ein Verfahren zu deren
Anwendung.
Die erfindungsgemäße Bohrlochsonde kann insbe
sondere bei bergbaulichen, geophysikalischen und
geologischen Messungen zur Bestimmung des Spannungs
zustands der Gesteinsschichten oder des Bodens, bzw.
des Elastizitätmoduls derselben, außerdem in Abbau
technologie als Abbaumittel eingebaut verwendet werden.
Die Erfindung ermöglicht einen Meßprozeß, der zur
Registrierung und Auswertung der während der Anwendung
der Bohrlochsonde auftretenden, sich schnell ändernden
Parameter bestens geeignet ist.
Die Bestimmung der in den Gesteinen herrschende
tatsächliche Spannungszustände charakterisierenden
Werte - minimale Hauptspannung, maximale Hauptspannung
Elastizitätsmodul des Gesteins - gehört zu den grund
sätzlichen Problemen der Gesteinsmechanik. Man pflegt
diese Charakteristiken durch Messung mittels einer
Bohrlochsonde zu bestimmen, im Laufe deren eine Bohrung
in die Gesteinwand gebohrt wird, wonach in die Bohrung
eine Sonde eingelegt wird, deren elastischer Mantel
- Membrane - durch die meßbare Erhöhung des Flüssig
keitsdrucks zu der Wand der Gesteinbohrung expandiert
werden kann, wonach durch die weitere Erhöhung des
Drucks die Gesteinwand zerklüftet werden kann. In
Kenntnis des zum Zerklüften der Gesteinwand bzw. zum
Neubeginnen der Zerklüftung erforderlichen Flüssigkeits
drucks können die den Spannungszustand der Gesteinwand
charakterisierenden Parameter bestimmt werden. Es
besteht die Forderung, daß die zur Messung anzu
wendende Sonde auf Wirkung des Flüssigkeitsdrucks
erweitert werden könne, so muß diese aus einem hoch
elastischen hochfesten zähen Grundstoff gefertigt
werden, der eine geringe rückbleibende Deformation
aufweist und wiederholt verwendet werden kann.
Die gegenwärtig zur Anwendung kommenden Sonden
werden im allgemeinen mit einem elastischen Mantel aus
Gummi versehen, der aber auch bei einem den Spreng
druck unterschreitenden Druck zerreißt, bzw. bei dem
dichtenden Verschluß die Flüssigkeit durchläßt. Alle
diese stellen die Messung bzw. deren Authentizität
beeinträchtigende Faktoren dar. Der Erfindung wird das
Ziel gesetzt, diese Mängel zu eliminieren.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, einerseits
den strukturellen Aufbau der Bohrlochsonde dermaßen
zu verbessern, daß bei den Dichtungen ein mit der
Festigkeit des elastischen Mantels gleichwertiger Ver
schluß realisiert werden könne, und damit die derweise
ausgestaltete zuverlässige Abdichtungsmethode die An
wendung eines Mantelstoffes höherer Festigkeit er
möglichen solle.
Das Ziel der Erfindung besteht andererseits darin,
einen Meßprozeß zu entwickeln, im Laufe dessen die in
der Meßsonde stattfindende Druckänderung, bzw. die auf
Wirkung des Gesteindrucks erfolgenden Änderungen des
Sondenvolumens - als sich schnell ändernde Parameter -
gemessen und erfaßt werden können.
Der elastische Mantel der erfindungsgemäßen Bohr
lochsonde ist aus einem hochelastischen, hochfesten
und zähen Grundstoff, zweckmäßig Adiprenkunststoff
hergestellt, der auch einen Druck von mehreren hundert
Atmosphären ohne verbleibende Deformation zu ertragen
fähig ist, darüber hinaus beansprucht das Aufblasen
des aus dem beschriebenen Grundstoff gefertigten
elastischen Mantels ohne Belastung keinen Mehraufwand
an Energie, der nämlich die Meßergebnisse verfälschen
würde.
Bei der erfindungsgemäßen Sonde ist der
elastische Mantel oder die Membrane so auf einen Stahl
kern aufgezogen, daß die Dichtungsfestigkeit an beiden
Enden der Sonde mit jener des Sondenstoffes gleich
wertig ist. Diese Festigkeit kann dadurch erreicht
werden, indem an beiden Enden des Stahlkerns der Sonde,
am Ende je eines konisch ausgestalteten Abschnittes
Dichtungskanten ausgebildet sind, zu denen der
synthetische Sondenmantel mit Hilfe je einer gewindigen
Verschlußmutter - unter Einfügen von Sperrelementen -
angepreßt wird. Die Dichtungskante ist auf dem Stahl
kern der Sonde durch die Ausbildung seiner beiden
Enden in einer kegelstumpfartigen Form ausgebildet,
während das Sperrelement mit innerer Konizität ausge
staltet ist und mit der Schraubenmutter zu dem Stahl
kern gepreßt werden kann. Zweckmäßig ist der Kegel
winkel der inneren Kegelfläche des Sperrelements
größer, als der Kegelwinkel der auf dem Stahlkern
ausgestalteten Kegelflächen. Der elastische
synthetische Mantel ist mit Hilfe der gewindigen
Verschlußmutter zwischen den beiden Kegelflächen ein
gepreßt. Diese Dichtungslösung gewährleistet den
vollkommen dichten Verschluß auch bei einem inneren
Druck von mehreren hundert Atmosphären. Die Erfindung
betrifft somit einerseits eine gesteinzerklüftende
Bohrlochsonde zur Bestimmung der Festigkeits
charakteristiken der Gesteinwände oder zur Zerklüftung
der Gesteine, bzw. zu bodenmechanischen Messungen, die
aus einem mit einer Einführbohrung versehenen Stahl
kern, sowie einem dessen Mantelfläche umhüllenden, an
beiden Enden dicht verschlossenen elastischen Mantel
besteht, an beiden Enden des Stahlkerns ist ein Kegel
stumpf mit sich zum Ende des Stahlkerns verjüngendem
Querschnitt und als Fortsetzung desselben ist je ein
gewindiger Ansatz vorgesehen, an den oberen Enden der
Kegelstümpfe ist eine Dichtungskante ausgebildet;
mit Hilfe je einer Verschlußmutter ist auf den ge
windigen Ansätzen je ein Sperrelement aufgepreßt,
wobei die Sperrelemente mit ihren inneren Kegelflächen
- deren Kegelwinkel größer ist, als der Kegelwinkel
der Kegelstümpfe - sich den Dichtungskanten anpaßen,
desweiteren, der auf den Stahlkern aufgezogene elast
ische Mantel aus Kunststoff, vorzugsweise aus Adipren
gefertigt ist.
Bei den gesteinmechanischen Messungen besteht ein
allgemeiner Mangel darin, daß auf die zeitliche
Änderung der zur Bestimmung des Spannungszustands und
des Elastizitätsmoduls des Gesteins erforderlichen
Druckwerte aus anhand einiger charakterisierenden Werte
aufgenommenen Diagrammen geschlußfolgert wird, was
insbesondere bei der Bestimmung des Elastizitätsmoduls
zu Abweichungen führt.
Um diese Abweichungen eliminieren zu können, wurde
für die Meßsonde ein Meßverfahren erarbeitet, unter
Zuhilfenahme dessen die die Gesteinwand charakter
isierenden Spannungsdaten genau bestimmt und die
gemessenen Parameter registriert werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der
Erkenntnis, daß indem in der Meßsonde die Druck
änderung bzw. die auf Wirkung des Gesteindrucks auf
tretenden Änderungen in dem Sondenvolumen
kontinuierlich detektiert und registriert werden, auf
diese Weise die Festigkeitscharakteristiken der
Gesteinwand - im Vergleich zu den gegenwärtig
bekannten Lösungen - genauer bestimmt werden können.
Das Verfahren kann unter Anwendung der erfindungs
gemäßen Sonde realisiert werden, da diese die wieder
holte Inanspruchnahme während des Meßverfahrens ohne
etwaiges Schadhaftwerden zu vertragen fähig ist.
Die Erfindung betrifft also andererseits ein
Verfahren zur Bestimmung der Festigkeitscharakter
istiken von Gesteinwänden oder zu bodenmechanischen
Messungen, insbesondere unter Anwendung der erfindungs
gemäßen Sonde, im Laufe dessen die Sonde an der zu
prüfenden Stelle in eine in der Gesteinwand oder im
Boden ausgebohrte Bohrung eingesetzt wird, wonach mit
Hilfe einer Schraubenpumpe in die Sonde Flüssigkeit
eingepreßt wird, währenddessen werden die Verschiebung
des Schraubenkolbens und der Druckwert gemessen, diese
gemessenen Werte werden in elektrische Signale ver
wandelt und in einen elektronischen Speicher einge
geben.
Wenn nun die erfindungsgemäße Sonde neben den
gesteinmechanischen Prüfungen auch in die Gesteinabbau
technologie als Abbaumittel eingebaut wird, kann diese
anstatt schonender Sprengungen, in schlagwetterge
fährdeten und abbrüchigen Räumen, beim Blockenabbau,
z. B. in Marmorsteinbrüchen vorteilhaft verwendet
werden.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Schnitt der erfindungsgemäßen Bohr
lochsonde,
Fig. 2 ein Schaltschema der bei dem erfindungsge
mäßen Meßverfahrens verwendeten Vorrichtungen.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, sind beide
Enden eines Stahlkerns 19 kegelstumpfartig ausge
staltet, wodurch Dichtungskanten 16 entstehen. Gegen
über den Dichtungskanten 16 befindet sich die innere
Kegelfläche von Sperrelementen 18, wobei diese Kegel
fläche zweckmäßigerweise mit einem größeren Kegel
winkel ausgestaltet ist, als die innere Konizität der
an den Enden des Stahlkerns 19 ausgestalteten Sperr
elemente 18. Auf den Mantel des Stahlkerns 19 ist ein
schlauchartiger elastischer synthetischer Mantel 17
aufgezogen, so müßen nur seine beiden Enden nach
erfolgtem Aufschieben entsprechend abgedichtet werden.
Die Dichtungskanten 16 der beiden Kegelflächen an den
beiden Enden der Sonde können die Sperrelemente 18
- die auf gewindigen Ansätzen 14 auf den beiden Enden
des Stahlkerns 19 angeordnet sind - mit Hilfe je einer
Verschlußmutter 15 zueinander preßen, und zwar so,
daß die beiden Enden des elastischen Mantels 17
zwischen den beiden Dichtungskanten 16 liegen. Am einen
Ende der Sonde ist in dem Stahlkern 19 eine Bohrung aus
gestaltet, die zur Zufuhr der Druckflüssigkeit dient.
Diese Bohrung ist fähig die Flüssigkeit in den Raum
zwischen dem Stahlkern 19 und dem elastischen Mantel 17
einzuführen, d.h. daß der Druck der hier zugeführten
Flüssigkeit den elastischen Mantel 17 von der Ober
fläche des Stahlkerns 19 zu entfernen bestrebt ist.
Im Laufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im
Sinne der Anordnung nach Fig. 2 die Sonde 1 mit Hilfe
einer Handpumpe 3 solange vorgespannt, bis diese auf
die Wand der Gesteinbohrung aufliegt. Während der
eigentlichen Messung wird die Emulsionsflüssigkeit
in den Sondenraum über einen hochsteifen Schlauch,
z.B. über ein Kupferrohr eingepreßt, dann kann die
erforderliche Flüssigkeitsdruckerhöhung bereits mit
Hilfe einer kontinuierlich arbeitenden Schraubenpumpe
gewährleistet werden. Die Verschiebung des Schrauben
kolbens der Schraubenpumpe wird gemessen, der Meßwert
wird in ein analoges elektrisches Signal umgewandelt.
Zu diesem Zwecke ist ein Fühler 7 an dem Kolben montiert.
Ein Druckmesser 8 mit analoger Anzeige ist ebenfalls
an dem Schraubenkolben 2 montiert, von diesem Druck
messer 8 kann der Wert des Sprengdrucks abgelesen
werden, an dem Schraubenkolben 2 ist auch ein Druck
fühler 6 angeordnet, der ein den Druckwerten
entsprechendes elektrisches Signal erzeugt. Die in den
beiden Fühlern erzeugten elektrischen Signale gelangen
über Verstärker und einen A/D Signalumformer in einen
elektronischen Speicher 9. Die in dem Speicher ge
speicherten Signale werden zweckmäßigerweise auf
einen Computer 10 übertragen und verarbeitet. Außerdem
ist der Schlauch der Sonde mit einem Druckmesser 13
mit austauschbarer Membrane verbunden, an dem die Aus
biegung der Membrane mit einer mechanischen Ver
schiebungsmeßuhr abgelesen werden kann. Der Druck
messer 13 funktioniert erst dann, wenn die Sonde 1
nach der Zerklüftung des Gesteins in der Gestein
bohrung gelassen wird, und nur die Absicht besteht die
Änderung im Spannungszustand der Umgebung der Bohrung
zu beobachten. Die austauschbare Membrane dient dazu,
daß durch den Einbau von Membranen verschiedener
Steifheit die Steifheit des Druckmeßsystems Sonde 1
- hydraulischer Schlauch geändert werden kann. Diese
Maßnahme ist darum erforderlich, da die gemessene
Änderung des Flüssigkeitsdruckes erst dann die in dem
Gestein zustande gekommene Spannungsänderung wider
spiegelt, wenn die Steifheit des Meßsystems mit der
Steifheit des Gesteins übereinstimmt.
Wenn nun die erfindungsgemäße Sonde beim Abbau
von Gesteinwänden eingesetzt wird, werden an den Abbau
stellen Bohrungen in der Gesteinwand ausgebohrt, die
Sonde wird in die Bohrung eingesetzt, wonach der Druck
in dem System solange erhöht wird, bis das Gestein
zerklüftet.
Claims (3)
1. Hydraulische gesteinzerklüftende Bohrlochsonde zur Bestimmung der Festigkeitscha
rakteristiken von Gesteinswänden oder zur Zerklüftung derselben, bzw. für boden
mechanische Messungen, mit einem mit einer Zuführbohrung versehenen Stahlkern
und einem dessen Mantelfläche umhüllenden, an beiden Enden dicht verschlossenen
elastischen Mantel, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Enden ein sich zu dem
Ende des Stahlkerns hin verjüngender Kegelstumpf und als dessen Fortsetzung je ein
Gewindeansatz (14) ausgebildet sind, wobei an den oberen Enden des Kegelstumpfes
eine Dichtungskante (16) ausgebildet ist, daß auf die Gewindeansätze (14) mittels je
einer Verschlußmutter (15) je ein Sperrelement (18) aufgepreßt ist und daß die
Sperrelemente (18) mit ihren kegeligen Flächen - deren Kegelwinkel größer als der
Kegelwinkel der Kegelstümpfe ist - an die Dichtungskanten (16) angepaßt sind,
wobei der auf den Stahlkern (19) aufgezogene Mantel (17) aus einem elastischen
Kunststoff, vorzugsweise Adipren, gefertigt ist.
2. Verfahren zur Bestimmung der Festigkeitscharakteristiken von Gesteinswänden oder
für bodenmechanische Messungen, insbesondere unter Anwendung der Sonde nach
Anspruch 1, im Laufe dessen die Sonde an der Prüfstelle in eine in der Gesteins
wand oder im Boden ausgebildete Bohrung eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe einer Schraubenpumpe (2) Flüssigkeit in die Sonde (1) eingepreßt wird,
währenddessen die Verschiebung des Schraubenkolbens und der Wert des Druckes ge
messen werden, diese Meßwerte in elektrische Signale umgewandelt werden
und in einen elektronischen Speicher (9) eingegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an eine in die Sonde
(1) eingeführte hydraulische Leitung eine Indikatoruhr (13) geschaltet wird,
dann in dem System der Druck solange erhöht wird, bis die Gesteinswand zer
klüftet wird, wonach die mit der Indikatoruhr (13) verbundene Sonde (1) von
dem Systemn abgeschaltet wird und aufgrund der auf der Indikatoruhr abgelese
nen Werte der Spannungszustand der Gesteinswand bestimmt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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GB8816573A GB2220686A (en) | 1988-07-12 | 1988-07-12 | Hydraulic rock-blasting bore-hole probe and a method for its application |
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Cited By (2)
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CN104215510A (zh) * | 2014-10-10 | 2014-12-17 | 山东科技大学 | 一种钻孔注浆模拟试验装置 |
CN106405053A (zh) * | 2016-10-13 | 2017-02-15 | 中国科学院武汉岩土力学研究所 | 一种模拟隧洞钻爆法开挖的气压爆破装置 |
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GB9114972D0 (en) * | 1991-07-11 | 1991-08-28 | Schlumberger Ltd | Fracturing method and apparatus |
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- 1988-07-12 GB GB8816573A patent/GB2220686A/en not_active Withdrawn
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