DE3823351A1 - Verfahren zur ausbildung von in formkoerper ueberfuehrbaren gruenkoerpern und zentrifuge zur ausbildung von gruenkoerpern - Google Patents
Verfahren zur ausbildung von in formkoerper ueberfuehrbaren gruenkoerpern und zentrifuge zur ausbildung von gruenkoerpernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist in der DE-OS 20 57 971
angegeben.
Dabei wird ein Rotationskörper dadurch
hergestellt, daß eine Pulversuspension mittels
eines Injektors in eine Zentrifuge geleitet wird.
Die Drehzahl der Zentrifuge und des mit ihr
rotierenden Injektors sind regelbar, so daß die
als breiig flüssige Masse bezeichnete Suspension
infolge der Fliehkraft gegen die Innenwand einer
in die Zentrifuge eingesetzten Form geschleudert
wird, wo sich unter der Einwirkung der Fliehkraft
eine Schicht ausbildet. Flüssige Massenanteile
werden durch in der Form vorgesehene
Drainageöffnungen oder Poren abgeleitet.
Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht
darin, daß die gebildete Schicht einen inhomogenen
Aufbau aufweist, der sich dadurch erklärt, daß
sich infolge der Fliehkraft die groben Teilchen in
dem der Innenwand zugeordneten Bereich und die
feineren Teilchen in dem dem Injektor zugeordneten
Bereich absetzen.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung
rotationssymmetrischer Körper ist aus der DE-AS 25
17 931 bekannt. Das bekannte Verfahren betrifft
die Herstellung von Verbundkörpern aus einer
mindestens zwei Komponenten unterschiedlichen
Gewichtes enthaltenden Mischung. Bei Durchführung
der Sedimentation unter Zentrifugalkrafteinwirkung
entstehen dabei rotationssymmetrische Körper wie
Laufräder mit einer über ihren Querschnitt
unterschiedlichen Struktur.
Aus der US-PS 30 41 699 ist eine Vorrichtung zur
Herstellung von hohlen zylindrischen Körpern mit
poröser innerer Oberfläche bekannt, wobei
Pulversuspensionen in eine rotierende Gipsform zur
Ausbildung eines rotationssymmetrischen Körpers
geleitet werden. Infolge der Zentrifugalkraft
bildet sich dabei ein rohrförmiger Körper
schichtweise an der Innenwandung der Gipsform aus.
Das Suspensionsmedium tritt durch die poröse
Gipsform aus. Der Nachteil dieses Vorschlags
besteht darin, daß sich bei dem herzustellenden
Rohrkörper, insofern eine inhomogene Mikrostruktur
ergibt, als die gröberen Partikel der Suspension
überwiegend im äußeren Durchmesserbereich des
Rohrkörpers liegen, wohingegen die feineren
Partikel mehr dem Innendurchmesser zugeordnet
sind.
Ein sehr alter Vorschlag, wie er in der DE-PS 7 02
810 enthalten ist, betrifft eine Vorrichtung zur
Herstellung von Formkörpern in auf Antriebsrollen
gelagerten Trommeln, wobei die Trommeln durch
Anordnung von Längs- und Querrippen, die nach
außen durch einen Blechmantel abgedeckt sind, eine
Vielzahl von wabenartigen Formen aufweisen.
Bezüglich der Einleitung der flüssigen Massen
enthält diese Schrift keine Angaben, jedoch ist
davon auszugehen, daß bei dieser bekannten und
vorzugsweise für die Herstellung von
Pflastersteinen vorgesehenen Vorrichtung die zu
formende Masse in das Innere der Schleudertrommeln
eingeschwemmt wird, so daß die Ausbildung einer
homogenen Mikrostruktur auszuschließen ist.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren zur
Ausbildung von durch Sintern in feste Formkörper
überführbaren rotationssymmetrischen Grünkörpern
zur Verfügung zu stellen, die eine über den
Querschnitt der Grünkörper gleichmäßige und ihrer
durchschnittlichen Korngröße entsprechende
Teilchengrößenverteilung aufweisen und infolge
ihres homogenen und gleichmaßigen Schichtaufbaus
insgesamt eine gleichmäßige und einheitliche
Mikrostruktur aufweisen.
Die Erfindung hat auch die Aufgabe, eine
Zentrifuge für die Ausbildung von
rotationssymmetrischen Grünkörpern mit
einheitlicher Mikrostruktur zu entwickeln.
Ein diese Aufgabe lösendes Verfahren ist durch den
Patentanspruch 1 und hinsichtlich weiterer
vorteilhafter Ausgestaltungsformen in den
Patentansprüchen 2 bis 9 gekennzeichnet.
Eine Zentrifuge zur Ausbildung von Grünköpern ist
im Patentanspruch 10 und hinsichtlich ihrer
Ausgestaltung in den Patentansprüchen 11 bis 19
gekennzeichnet.
Die gleichmaßige Teilchengroßenverteilung wird bei
einem nicht rotierenden Injektor gemäß der
Erfindung dadurch erzielt, daß bei jeder Umdrehung
der Zentrifuge eine Schicht auf die Innenwand der
Zentrifuge aufgetragen wird. Die dem Injektor
zugeführte Suspension muß dabei wie auch bei den
weiteren Verfahrensvarianten der Erfindung in
einem weitestgehend homogenisierten Zustand
vorliegen. Es ist ferner dafür Sorge zu tragen,
daß der Sprühauftrag gleichmäßig erfolgt. Es liegt
auf der Hand, daß die Mikrostruktur eines durch
Sintern aus einem Grünkörper überführten festen
Formkörpers um so gleichmäßiger ist, je dünner die
einzelnen Schichten, die zur Erzielung der
gewünschten Enddichte des festen Formkörpers
notwendig sind, ausgebildet werden.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einem rotierenden Injektor wird zur Erzielung
einer möglichst geringen Schichtdicke die
Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge
zweckmäßigerweise so gewählt, daß sie ein
Mehrfaches der Winkelgeschwindigkeit des Injektors
beträgt, wenn dieser im gleichen Drehsinn rotiert.
Rotiert der Injektor dagegen gegenläufig zum
Drehsinn der Zentrifuge, kann die
Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge auch so
gewählt werden, daß die zwischen Zentrifuge und
Injektor resultierende Differenzgeschwindigkeit
nur gering ist, oder keine
Differenzgeschwindigkeit vorliegt. In jedem Fall
ist die Geschwindigkeit der Zentrifuge natürlich
so zu regulieren, daß die durch den Sprühauftrag
erzeugten Schichten auf der Innenwand der
Zentrifuge haften und entwässert werden.
Generell sind die zu erzeugenden Schichten mit
einer Dicke auszubilden, die kleiner als die
kritische Fehlergröße der herzustellenden
Keramikkörper ist. Die vorliegende Erfindung wird
zwar vorzugsweise für das Gebiet der sogenannten
Ingenieur- oder Industriekeramik eingesetzt, ist
aber nicht auf dieses spezielle Gebiet beschränkt.
Am Beispiel dieser speziellen Keramik soll jedoch
der Begriff der kritischen Fehlergröße nachfolgend
erläutert werden. Als kritische Fehlergröße werden
Gefügefehler infolge von Verunreinigungen oder
gebildeten Poren usw. verstanden, die bei dieser
speziellen Keramik eine Größe von 20 bis 50 µm
aufweisen. Es ist daher zweckmäßig, die
Schichtdicken < 50 µm, vorzugsweise sogar
< 20 µm zu halten.
Zur Einleitung der Suspension in den Injektor
können die in der keramischen Industrie üblichen
Pumpen verwendet werden. Das Verfahren wird
zweckmäßigerweise so durchgeführt, bzw. ist die
Zentrifuge derart ausgebildet, daß das bei der
Bildung der Schichten durch Zentrifugalkraft
abgeschiedene Suspensionsmedium entweder durch den
Trommelboden oder durch die Trommeldecke der
Zentrifuge entfernt wird. Diese Ausführungsform
ist insofern bevorzugt, als sich dadurch besonders
homogene und wenige Poren aufweisende Schichten
ausbilden. Alternativ ist aber auch die Entfernung
des Suspensionsmediums durch die einzelnen
Schichten bzw. durch die Innenwand der
Zentrifugentrommel, die in diesem Fall mit
Drainageöffnungen versehen sein muß, möglich. In
diesem Fall ist auch die Auskleidung der
Zentrifugentrommel mit einem zusätzlichen
Filtermedium z.B. aus Filterpapier o.a. möglich.
Durch Aufteilung der gebildeten
rotationssymmetrischen Grünkörper in Einzelkörper,
wobei die Aufteilung zweckmäßigerweise vor dem
Sintern durchgeführt wird, lassen sich auch
nichtrotationssymmetrische Körper auf einfache und
kostengünstige Weise herstellen.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehen
Körper, die einen schichtweisen Aufbau aufweisen.
Zwar liegt innerhalb der einzelnen Schichten keine
absolut homogene Verteilung hinsichtlich der in
der verwendeten Suspension vorliegenden Korngrößen
vor, jedoch kann die Mikrostruktur des aus dem
hergestellten Grünkörper gebildeten
Sinterformkörpers insofern als durchaus
gleichmäßig und homogen bezeichnet werden, da der
Körper sich aus einer Vielzahl gleicher Schichten
zusammensetzt. Schichtdicken von 1 bis 50 µm
haben sich als geeignet erwiesen. Es ist leicht
ersichtlich, daß die Schichtdicke durch Faktoren,
wie die Geschwindigkeit der Zentrifuge, den
Feststoffgehalt der Suspension, die Anzahl der
Injektoren und die Größe der Austrittsöffnungen
beeinflußbar ist.
Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens
sieht die Einleitung unterschiedlicher
Suspensionen über mehrere Injektoren vor. Dabei
können beispielsweise unterschiedliche keramische
Werkstoffe eingesetzt werden, um ganz gezielt
einen schichtförmigen Aufbau des zu bildenden
Grünkörpers aus unterschiedlichen Schichten, wobei
jede Schicht wieder aus einer Vielzahl von
einzelnen einheitlichen Schichten besteht, zu
erzielen. Eine geeignete Ausführungsform sieht
dabei die Ausbildung einer hochzähen und festen
Schicht C als Mittelschicht vor, die beidseitig
mit einer Haftschicht B und jeweils einer
besonders harten Nutzschicht A abgedeckt ist. Zur
Herstellung eines diesen Aufbau aufweisenden
Körpers sind drei Injektoren erforderlich, wobei
Injektor A zunächst die erste Nutzschicht A
aufbringt, Injektor B anschließend die erste
Haftschicht B aufbringt, Injektor C die
Mittelschicht C auf die gebildete Schicht B
aufträgt und daran anschließend durch die
Injektoren B bzw. A die zweite Haftschicht und die
zweite Nutzschicht hergestellt werden. Der aus dem
Grünkörper durch Sintern hergestellte Formkörper
besteht aus fünf Schichten keramischen Werkstoffs,
zwei gleichen äußeren Nutzschichten, zwei gleichen
Zwischenschichten und einer Mittelschicht. Die
Injektoren können dabei so zugeschaltet werden,
daß nach Erreichen der gewünschten einzelnen
Schichtdicken die Injektoren abgeschaltet und der
nächste Injektor zum Auftrag der Folgeschicht
zugeschaltet wird. Der Vorteil der auf diese Weise
hergestellten Sinterformkörper besteht darin, daß
ein fließender Übergang zwischen den aus den
einzelnen Werkstoffen bestehenden Schichten
vorhanden ist, wodurch der bei schichtweise
aufgebauten Keramiken vielfach beobachtete
Nachteil einer durch unterschiedliche thermische
Ausdehnungskoeffizienten erzeugten thermischen
Spannung verringert wird. Eine weitere Möglichkeit
beim Einsatz mehrerer Injektoren besteht darin,
daß bei entsprechend naher Positionierung und
Ausrichtung der Injektoren innerhalb der
Zentrifuge noch eine Vermischung der zugeführten
Suspensionen stattfindet.
Vorzugsweise lassen sich entsprechend der
Erfindung Formkörper in einer Dicke von 1 bis 10
mm herstellen. Dabei kann so verfahren werden, daß
zunächst die gewünschte Zentrifugendrehzahl
eingestellt, danach der Zufluß der Suspension
freigegeben wird und nach Erreichen der
gewünschten Dicke des rotationssymmetrischen
Körpers der Zufluß der Suspension wieder
abgestellt und das durch Zentrifugieren
entfernbare Suspensionsmedium zum Abfluß gebracht
wird. Nach Abstellen der Zentrifuge kann der
gebildete rotationssymmetrische Körper
gegebenenfalls nach einer zusätzlichen
Zwischentrocknung, z.B. mittels Heißluft,
entnommen und fertig getrocknet werden. Nach
vollständig durchgeführter Trocknung kann der
Grünkörper entweder als rotationssymmetrischer
Körper dem Sinterprozeß zugeführt werden oder in
eine Vielzahl von z.B. stabförmigen oder kubischen
Körpern zerlegt und diese gegebenenfalls nach
einer weiteren formgebenden Bearbeitung, z.B.
durch Sägen, Schleifen etc. gebrannt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher
auch ganz besonders für die Massenfabrikation von
plattenförmigen Kleinbauteilen, insbesondere
solchen, die eine gekrümmte Fläche aufweisen. Als
Beispiel für ein solches Bauteil ist z. B. ein
Kipphebelbelag für die Ventilsteuerung eines
Verbrennungsmotors zu erwähnen, bei dem eine
einseitig gekrümmte Oberfläche erwünscht ist.
In einer einfachen Ausführungsform des Verfahrens
werden die Grünkörper in der gewünschten Form aus
dem gebildeten rotationssymmetrischen Körper
herausgearbeitet, z.B. durch Schneiden oder Sägen.
Eine ganz wesentliche Vereinfachung gelingt durch
den Einsatz einer Zentrifuge, an deren Innenwand
Formelemente ausgebildet sind, die Bestandteil der
Zentrifuge sind und die Form und Größe der
Grünkörper vorbestimmen, so daß eine äußerst
einfache Auftrennung in die einzelnen Grünkörper
ermöglicht ist. Zur weiteren Vereinfachung kann
die Zentrifugentrommel parallel zu ihrer
Längsachse geteilt sein, so daß ein Aufklappen zur
leichten Entnahme der Grünkörper ermöglicht wird.
Vorzugsweise sind jedoch Formelemente an der
Innenwand der Zentrifugentrommel angebracht, d.h.
solche Formelemente, die entsprechend der Form der
Grünkörper austauschbar sind und zur Entnahme der
Grünkörper aus der Trommel entnommen werden
können. In den Formelementen angebrachte
Trennstege ermöglichen dabei eine leichte
Aufteilung in die einzelnen Grünkörper. Verlaufen
diese Trennstege waagerecht, entstehen ringförmige
Grünkörper, wie z.B. Kolbenringe. Durch die
Gestalt der Formelemente, z.B. mit einer ebenen -
der Innenwand der Schleudertrommel zugewandten
- rückseitigen Fläche können auch kubische
Grünkörper hergestellt werden. Eine weitestgehende
Anpassung der Formelemente an die Endform des
gebrannten Formkörpers bewirkt eine Minimierung
der anfallenden Nachbearbeitung. Eine wesentliche
Arbeitserleichterung erfolgt durch den Einsatz
eines vorzugsweise aus Polyamid gebildeten
Formnestes, das zur einfacheren Herausnahme der
gebildeten Grünkörper entlang einer oder mehrerer
gedachter, im rechten Winkel durch die Längsachse
(Mittelachse) verlaufenden Linien z.B. zwei- oder
dreigeteilt sein kann. Als vorteilhaft hat sich
eine konische Ausbildung der Zentrifugentrommel
erwiesen, wobei der kleinere Durchmesser sich am
Trommelboden befindet und eine Ausbildung des
Formnestes in gleicher Weise, wobei sein
Außendurchmesser dem Innendurchmesser der
Schleudertrommel entspricht. Der Innenraum des
Formnestes ist vorzugsweise zylindrisch
ausgebildet.
Unter den in Patentansprüchen und Beschreibung
verwendeten Begriff "rotationssymmetrischer
Körper" ist auch ein solcher Körper zu verstehen,
der bei Durchführung des Verfahrens unter
Zuhilfenahme von an der Innenwand der
Schleudertrommel ausgebildeten oder angebrachten
Trennstege aufweisenden Formelementen hergestellt
wird.
Einer wäßrigen Al2O3-Suspension mit einem
D50-Wert (Medianwert) von 1,3 µm und einem
Feststoffgehalt von 66 Gew.-%, die 0,25 Gew.-%
Magnesiumoxid als Sinterhilfsmittel enthält, wird
1 Gew.-% feinstdispergiertes Polyvinylacetat als
temporäres Bindemittel zugesetzt.
Die Suspension wird mittels eines Zuleitungsrohres
und eines einen Längsschlitz aufweisenden ortsfest
gelagerten Injektors in eine Zentrifuge, deren
Trommel einen Innendurchmesser von 200 mm und eine
Höhe von 200 mm aufweist, gepumpt, so daß die aus
dem Injektor austretende Suspension gleichmäßig
auf die Innenwand eines in die Trommel
eingesetzten Formnestes trifft. Die Zentrifuge
wird mit einer Zentrifugalbeschleunigung von 1000
g betrieben. Während sich der Körper innerhalb des
Formnestes bildet, wird das über der gebildeten
Schicht stehende Wasser an Trommelboden und -decke
zum Abfluß gebracht. Nach Ausbildung einer
Wandstärke von 3,5 mm wird der Zufluß der
Suspension gestoppt. Das gegebenenfalls über dem
Trommelboden stehende Wasser wird abgeleitet und
zur Entfernung des noch im gebildeten Grünkörper
befindlichen Suspensionsmediums ein Warmluftstrom
in die Zentrifuge geleitet. Nach einer Trockenzeit
von 2 h bei 50°C war der gebildete Grünkörper
geringfügig geschrumpft und wies eine genügende
Festigkeit zur Entnahme des Formnestes aus der
Schleudertrommel auf. Nach Entfernen des
temporären Bindemittels wurden die Grünkörper bei
1650°C 3 h gebrannt. Sie wiesen eine Dichte von
3,967 g/cm3 und eine Porosität < 0,5% auf.
Claims (19)
1. Verfahren zur Ausbildung von durch Sintern in
feste Formkörper überführbaren Grünkörpern
- - aus einer Feststoffteilchen eines sinterfähigen Pulvers oder einer Pulvermischung enthaltenden Suspension,
- - die mittels zumindest eines Injektors, aufweisend ein Zuleitungsrohr und zumindest eine Austrittsöffnung in eine Zentrifuge eingeleitet wird, wobei die Austrittsöffnung auf die Innenwand der Zentrifuge gerichtet ist,
- - schichtförmiges Abscheiden der Feststoffteilchen in Form eines rotationssymmetrischen Grünkörpers auf der Innenwand der Zentrifuge,
- - Entfernung des Suspensionsmediums, aus der gebildeten Schicht mittels Zentrifugalkraft und Ableitung des Suspensionsmediums, dadurch gekennzeichnet, daß
- - a) der Injektor nicht rotierend ausgebildet ist oder
- b) mit einer gegenüber der Zentrifuge unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeit im gleichen oder gegenläufigen Drehsinn rotiert oder
- c) mit gleicher Geschwindigkeit wie die Zentrifuge aber im gegenläufigen Drehsinn rotiert,
- d) die Suspension mit einem zur Ausbildung einer gleichmäßigen Schicht auf der Innenwand ausreichenden Sprühstrahl durch die Austrittsöffnung(en) gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit der Zentrifuge und des
Injektors sowie die Menge der durch die
Austrittsöffnung(en) gepreßten Suspension so
eingestellt werden, daß je Umdrehung der
Zentrifuge eine Schicht mit einer Dicke von 1 bis
50 µm gebildet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke das 1-
bis 50fache der mittleren Korngröße beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension einen
Feststoffgehalt von 5 bis 60 Vol.-% aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension einen
Feststoffgehalt von 10 bis 35 Vol.-% aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Injektoren zur
Einleitung der Suspension verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Injektoren zur
Einleitung unterschiedlicher Suspensionen
verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Suspensionsmedium
ohne, daß es durch die sich auf der Innenwand der
Zentrifuge bildenden Schichten des Grünkörpers
hindurchgedrückt wird, aus der Schleudertrommel
entfernt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der
rotationssymmetrische Grünkörper vor dem Sintern
aufgeteilt wird.
10. Zentrifuge zur Ausbildung von
rotationssymmetrischen Grünkörpern aus
sinterfähiges Pulver oder Pulvermischungen
enthaltenden Suspensionen
- - mit zumindest einem Injektor, aufweisend ein Zuleitungsrohr und zumindest eine auf die Innenwand der Zentrifuge gerichtete Austrittsöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Injektor nicht mitrotierend oder
- b) mit einer gegenüber der Zentrifuge unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeit im gleichen oder gegenläufigen Drehsinn rotierend oder
- c) mit gleicher Winkelgeschwindigkeit wie die Zentrifuge aber im gegenläufigen Drehsinn rotierend ausgebildet ist,
- d) daß als Austrittsöffnung(en) des Injektors eine oder mehrere Sprühdüsen zur Erzeugung einer gleichmäßigen Schicht auf der Innenwand dienen,
- e) dem Zuleitungsrohr eine Vorrichtung zur Erzeugung eines für das Versprühen der Suspension auf die Innenwand der Zentrifuge ausreichenden Druckes zugeordnet ist.
11. Zentrifuge nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der nichtmitrotierende
Injektor zentriert angeordnet ist.
12. Zentrifuge nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Injektor zentriert und
rotierend angeordnet ist.
13. Zentrifuge nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Injektor nicht zentriert
und nicht mitrotierend angeordnet ist.
14. Zentrifuge nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere nicht zentriert
angeordnete und nicht mitrotierend angebildete
Injektoren vorgesehen sind.
15. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenwand der
Zentrifuge Formelemente zur Formgebung des
Grünkörpers vorgesehen sind.
16. Zentrifuge nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Formelementen
Trennstege zur Aufteilung des
rotationssymmetrischen Grünkörpers in Einzelteile
angebracht sind.
17. Zentrifuge nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennstege im rechten
Winkel zur Zentrifugenachse ausgerichtet sind.
18. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formelemente
Bestandteil eines in die Zentrifuge einsetzbaren
und mit ihm arretierbaren Formnestes sind.
19. Zentrifuge nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das Formnest aus einem
Kunststoff besteht, der eine gute Trennwirkung
gegenüber dem ausgebildeten Grünkörper aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823351 DE3823351A1 (de) | 1988-07-09 | 1988-07-09 | Verfahren zur ausbildung von in formkoerper ueberfuehrbaren gruenkoerpern und zentrifuge zur ausbildung von gruenkoerpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823351 DE3823351A1 (de) | 1988-07-09 | 1988-07-09 | Verfahren zur ausbildung von in formkoerper ueberfuehrbaren gruenkoerpern und zentrifuge zur ausbildung von gruenkoerpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823351A1 true DE3823351A1 (de) | 1990-02-08 |
Family
ID=6358360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883823351 Withdrawn DE3823351A1 (de) | 1988-07-09 | 1988-07-09 | Verfahren zur ausbildung von in formkoerper ueberfuehrbaren gruenkoerpern und zentrifuge zur ausbildung von gruenkoerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3823351A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4238878A1 (en) * | 1991-11-21 | 1993-05-27 | Abb Patent Gmbh | Hollow rotationally symmetrical ceramic article prodn. - by centrifugal casting of chemically bonded ceramic material |
DE102017111631A1 (de) | 2017-05-29 | 2018-11-29 | Duravit Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung eines sanitärkeramischen Gussteils |
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-
1988
- 1988-07-09 DE DE19883823351 patent/DE3823351A1/de not_active Withdrawn
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