DE3821807A1 - Mikroverkapseltes insektizides mittel und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents

Mikroverkapseltes insektizides mittel und verfahren zu seiner herstellung

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Description

Die Erfindung betrifft ein mikroverkapseltes insektizides Mittel für landwirtschaftliche Zwecke, das eine Organophosphorverbindung als Insektizid in verkapselter Form in einer Hülle aus Polyharnstoff enthält.
Ein insektizides Mittel, das eine Organophosphorverbindung als Insektizid in mikroverkapselter Form in einer Polyurethanhülle enthält, ist in der JP-A-58-1 44 304 beschrieben. Ferner ist ein insektizides Mittel, das Parathion in mikroverkapselter Form in einer Hülle aus Polyamid-Polyharnstoff enthält, aus der JP-A-48-4 643 bekannt.
Jedoch wurde bisher noch nicht über insektizide Mittel berichtet, die eine Organophosphorverbindung als Insektizid in mikroverkapselter Form in einer Polyharnstoffhülle aufweisen und eine ausreichende Restwirkung haben.
Es wurden ausführliche Untersuchungen hinsichtlich der insektiziden Wirkungen, wie der Restwirkung von insektiziden Mitteln durchgeführt, die insektizide Organophosphorverbindungen für landwirtschaftliche Zwecke in mikroverkapselter Form in einer Polyharnstoffhülle enthalten. Es wurde gefunden, daß der durchschnittliche Teilchendurchmesser, die Wanddicke und das Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke der Mikrokapseln die insektiziden Wirkungen stark beeinflussen.
Erfindungsgemäß wird ein mikroverkapseltes insektizides Mittel (nachfolgend "erfindungsgemäßes Mittel" genannt) zur Verfügung gestellt, das in Mikrokapseln mit einer Polyharnstoffhülle eingeschlossen ist, die einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von maximal 80 µm, eine Wanddicke von maximal 0,3 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von mindestens 250 aufweisen.
Insekten, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels bekämpft werden können, sind zum Beispiel Schädlinge in Reisfeldern, Gemüsefeldern, Obstgärten und ähnlichen Anlagen. Entsprechende Insekten sind zum Beispiel Tabakhornwürmer, Raupen, Reisbohrer, Blattläuse und Baumwanzen.
Die in dem erfindungsgemäßen Mittel als Wirkstoff vorliegenden insektiziden Organophosphorverbindungen sind ein oder mehrere der im allgemeinen zur Schädlingsbekämpfung verwendeten Stoffe, vorzugsweise solche mit einer geringen Wasserlöslichkeit, zum Beispiel: O,O-Dimethyl-O-(3-methyl- 4-nitrophenyl)-phosphorthioat (Fenitrothion), O-(4-Cyano- phenyl)-O,O-dimethylphosphorthioat (Cyanophos), 2-Methoxy- 4H-1,3,2-benzodioxaphosphorin-2-sulfid (Salithion), S-[1,2- Bis-(ethoxycarbonyl)-ethyl]-O,O-dimethylphosphordithioat (Malathion), O,O-Dimethyl-O-(3-methyl-4-methylthiophenyl)- phosphorthioat (Fenthion), O,O-Diethyl-O-(2-isopropyl-6- methyl-4-pyrimidinyl)-phosphorthioat (Diazinon), O-(3,5,6- Trichlor-2-pyridyl)-O,O-diethylphosphorthioat (Chlorpyrifos), O-(2,4-Dichlorphenyl)-O-ethyl-S-propylphosphordithioat (Prothiophos) und O-(2,2-Dichlorvinyl)-O,O-dimethylphosphat (Dichlorvos).
Nachfolgend wird das Verfahren des Mikroverkapselns erläutert. Die erfindungsgemäß ausgebildete Polyharnstoffhülle stellt eine Polymerhülle mit Harnstoffbindungen dar. Die Basismethode zu ihrer Herstellung ist zum Beispiel in der Veröffentlichung "Novel Techniques of Microencapsulation and Development of Use and Examples of Application", des Kaihatsu Center vom 10. September 1978, Seite 48, beschrieben.
Es gibt die folgenden zwei Methoden:
  • 1. Ein polyfunktionelles Isocyanat wird einer Ölphase zugegeben, und ein polyfunktionelles Amin wird zu der wäßrigen Phase hinzugefügt. Anschließend erfolgt eine Grenzflächenpolymerisation.
  • 2. Ein polyfunktionelles Isocyanat wird einer Ölphase zugegeben, und nachfolgend läuft eine Reaktion mit Wasser ab, um die Grenzflächenpolymerisation durchzuführen.
Die Methode gemäß Ziffer 2 ist vorteilhaft, weil sie kein polyfunktionelles Amin erfordert.
Beispielsweise wird eine hydrophobe Lösung, die ein polyfunktionelles Isocyanat und eine insektizide Organophosphorverbindung enthält, in Form von Tröpfchen in einer wäßrigen Lösung dispergiert, in der ein wasserlösliches Polymer als Dispergiermittel vorliegt. Anschließend wird die dispergierte Lösung so, wie sie ist, erhitzt und der Reaktion mit Wasser überlassen, oder es wird ein polyfunktionelles Amin mit mindestens zwei Aminogruppen zugesetzt und dann erhitzt, um die Polymerisationsreaktion durchzuführen. Nach der Verkapselungsreaktion wird die erhaltene Kapselsuspension bis zur gewünschten Konzentration mit Wasser verdünnt, und nötigenfalls wird ein Suspensionsstabilisator zugesetzt, um eine Formulierung in Form einer stabilen Aufschlämmung zu erhalten. Falls für die Polymerisation ein Aminüberschuß benutzt wird, kann nach der Reaktion zum Beispiel mit Salzsäure neutralisiert werden.
Die polyfunktionellen Amine mit mindestens zwei Aminogruppen sind beispielsweise Ethylendiamin, Hexamethylendiamin, Phenylendiamin, Toluylendiamin und Diethylentriamin.
Die polyfunktionellen Isocyanate sind zum Beispiel Toluylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Addukte von Toluylendiisocyanat und Trimethylolpropan, Selbstkondensate von Hexamethylendiisocyanat, Addukte aus Toluylendiisocyanat und Trimethylolpropan in Ethylacetat (nachfolgend "Isocyanat A" genannt; hergestellt von Sumitomo-Bayer Urethane Co., Ltd.) und Lösung eines Selbstkondensats aus 3 Mol Hexamethylendiisocyanat mit einer Biuretbindung in Ethylenglykolmonomethyletheracetat/Xylol 1 : 1 (nachfolgend "Isocyanat B" genannt; hergestellt von Sumitomo-Bayer Urethane Co., Ltd.).
Bezüglich der Zusammensetzung der hydrophoben Lösung kann ein Gemisch aus dem polyfunktionellen Isocyanat und der insektiziden Organophosphorverbindung eingesetzt werden, wenn beide ineinander löslich sind. Wenn dies nicht der Fall ist, empfiehlt es sich, ein gleichförmiges Gemisch aus dem polyfunktionellen Isocyanat, der insektiziden Organophosphorverbindung und einem organischen Lösungsmittel zu verwenden, das mit Wasser fast unmischbar ist sowie das polyfunktionelle Isocyanat und die insektizide Organophosphorverbindung lösen kann. Die für diesen Zweck eingesetzten Lösungsmittel sind neben üblichen Lösungsmitteln zum Beispiel Kohlenwasserstoffe, wie Xylol, Toluol, Alkylbenzole, Phenylxylylethan, Hexan und Heptan, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Ketone, wie Methylethylketon und Cyclohexanon, sowie Ester, wie Diethylphthalat und n-Butylacetat.
Die Dispergiermittel, die zum Dispergieren der hydrophoben Lösung, welche die insektizide Verbindung und das polyfunktionelle Isocyanat enthält, benutzt werden, sind zum Beispiel ein oder mehrere natürliche Polysaccharide, wie Gummiarabicum, halbsynthetische Polysaccharide, wie Carboxymethylcellulose und Methylcellulose, synthetische Polymere, wie Polyvinylalkohol und feingepulverte Mineralien, wie Magnesiumaluminiumsilicat. Wenn die Dispergierbarkeit gering ist, kann sie durch Zugabe eines bekannten grenzflächenaktiven Mittels verbessert werden, wie in der Veröffentlichung "Synthetic Surface Active Agent" von H. Horiguchi angegeben ist.
Als Suspensionsstabilisatoren für die Kapselaufschlämmung können zum Beispiel wasserlösliche Polymere eingesetzt werden, die oben als Dispergiermittel aufgezählt wurden. Erforderlichenfalls können ein oder mehrere natürliche Polysaccharide, wie Xanthangummi und Johannisbrotbaumgummi, halbsynthetische Polysaccharide, wie Carboxymethylcellulose, synthetische Polymere, wie Natriumpolyacrylat, und feingepulverte Mineralien, wie Magnesiumaluminiumsilicat, als Verdickungsmittel verwendet werden.
Ferner kann bei Bedarf ein Stabilisator, wie 2,6-Di-tert.- butyl-4-methylphenol (BHT) zugesetzt werden.
Der durchschnittliche Teilchendurchmesser von Mikrokapseln wird in Abhängigkeit von hauptsächlich der Art und der Konzentration des für die Dispergierung benutzten Dispergiermittels und vom Grad des mechanischen Rührens während des Dispergierens bestimmt. Für die Messung des durchschnittlichen Teilchendurchmessers können handelsübliche Vorrichtungen (z. B. der Coulter-Zähler, Modell TA-II, der Firma Nikkaki) eingesetzt werden.
Die Wanddicke der Mikrokapseln ändert sich in Abhängigkeit vom Volumenverhältnis eines Kernmaterials und eines Hüllen- oder Wandmaterials, kann aber durch die folgende Gleichung angenähert ausgedrückt werden:
Darin bedeuten:
d:den durchschnittlichen Teilchendurchmesser der Mikrokapseln,Wc:das Gewicht eines Kernmaterials,Ww:das Gewicht eines Hüllenmaterials,ρ w:die Dichte eines Hüllenmaterials undρ c:die Dichte eines Kernmaterials.
Im Rahmen der Erfindung wird die Wanddicke nach der vorstehenden Gleichung berechnet.
Das erfindungsgemäße Mittel kann zur Bekämpfung von Schädlingen in Reisfeldern, Gemüsefeldern und Obstgärten in einer Menge eingesetzt werden, die der üblicherweise benutzten Menge der insektiziden Organophosphorverbindung, welche in dem erfindungsgemäßen Mittel einen Wirkstoff darstellt, für diesen Zweck entspricht. Da das Mittel eine Restwirkung aufweist, kann es bei Anwendung in einer kleineren Menge die Wirksamkeit über einen langen Zeitraum beibehalten. Ferner zeigen die Anwendungsbeispiele, daß das erfindungsgemäße Mittel eine verbesserte Regenbeständigkeit hat.
Die Beispiele, Vergleichsbeispiele und Anwendungsbeispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
4,4 g Isocyanat A wurden zu 200 g Fenitrothion gegeben und gerührt, bis eine gleichförmige Lösung erhalten wurde. Diese Lösung wurde zu 350 g einer wäßrigen Lösung hinzugefügt, die 5 Gew.-% Gummiarabicum als Dispergiermittel enthielt. Es wurden mehrere min lang in einer handelsüblichen Vorrichtung (T. K. Autohomomixer der Firma Tokushukika Kogyo K.K.) bei Raumtemperatur gerührt, bis Mikrotropfen gebildet worden waren. Die Drehzahl betrug 5600 U/min.
Die dispergierte Lösung wurde dann in einem Bad konstanter Temperatur von 60°C während 24 h leicht gerührt, um eine Suspension des mikroverkapselten Produkts zu erhalten. Die Suspension wurde mit Wasser versetzt, um ein Gesamtgewicht von 1000 g einzustellen. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-% (erfindungsgemäßes Mittel 1).
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 21 µm und eine Wanddicke von 0,059 µm sowie ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 356.
Beispiel 2
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Menge an Isocyanat A 3,5 g betrug. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-% (erfindungsgemäßes Mittel 2).
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 21 µm, eine Wanddicke von 0,047 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 447.
Beispiel 3
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Menge an Isocyanat A 2,5 g betrug. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion- Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-% (erfindungsgemäßes Mittel 3).
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 19 µm, eine Wanddicke von 0,03 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 633.
Beispiel 4
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Menge an Isocyanat A 1,5 g betrug. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-% (erfindungsgemäßes Mittel 4).
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 20 µm, eine Wanddicke von 0,019 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 1053.
Beispiel 5
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Drehzahl der Mischvorrichtung (T. K. Autohomomixer) 7300 U/min betrug. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 10 µm, eine Wanddicke von 0,028 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 357.
Beispiel 6
2,5 g Isocyanat A wurden zu 200 g Fenitrothion gegeben und bis zur Bildung einer gleichförmigen Lösung gerührt. Diese Lösung wurde zu 400 g einer wäßrigen Lösung hinzugefügt, die 10 Gew.-% Polyvinylalkohol als Dispergiermittel enthielt. Es wurde mittels einer handelsüblichen Rührvorrichtung (T.K. Autohomomixer) mehrere min lang bei Raumtemperatur gerührt, bis Mikrotropfen gebildet worden waren. Die Drehzahl betrug 6500 U/min.
Dann wurde die dispergierte Lösung in einem Bad mit konstanter Temperatur von 60°C während 24 h leicht gerührt, um eine Suspension des mikroverkapselten Produkts zu erhalten. Die Suspension wurde mit Wasser versetzt, um ein Gesamtgewicht von 1000 g einzustellen. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 5 µm, eine Wanddicke von 0,008 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 625.
Beispiel 7
Das Verfahren gemäß Beispiel 6 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Menge an Isocyanat A 2,0 g betrug und anstelle von 200 g Fenitrothion nun 200 g Malathion eingesetzt wurden. Man erhielt eine Aufschlämmung von Malathionkapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 5 µm, eine Wanddicke von 0,006 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 833.
Beispiel 8
Das Verfahren gemäß Beispiel 7 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß anstelle von 200 g Malathion nun 200 g Cyanophos eingesetzt wurden. Man erhielt eine Aufschlämmung von Cyanophosmikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 5 µm, eine Wanddicke von 0,006 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 833.
Beispiel 9
4 g Isocyanat A wurden zu 200 g Fenitrothion gegeben und bis zur Bildung einer gleichförmigen Lösung gerührt. Diese Lösung wurde zu 350 g einer wäßrigen Lösung hinzugefügt, die 5 Gew.-% Gummiarabicum als Dispergiermittel enthielt. Es wurde in einer handelsüblichen Vorrichtung (T. K. Autohomomixer) mehrere min lang bei Raumtemperatur gerührt, bis Mikrotropfen gebildet worden waren. Die Drehzahl betrug 3400 U/min.
Die dispergierte Lösung wurde dann in einem Bad mit einer konstanten Temperatur von 70°C während 20 h leicht gerührt, um eine Suspension des mikroverkapselten Produkts zu erhalten. Dazu wurde eine Lösung hinzugegeben, die 0,5 Gew.-% Xanthangummi und 1,0 Gew.-% Magnesiumaluminiumsilicat als Verdickungsmittel enthielt, um ein Gesamtgewicht von 1000 g einzustellen. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 45 µm, eine Wanddicke von 0,115 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 391.
Beispiel 10
Das Verfahren gemäß Beispiel 9 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Menge an Isocyanat A 3,5 g betrug, die Drehzahl der Mischvorrichtung bei 5600 U/min lag und anstelle einer Lösung, die 0,5 Gew.-% Xanthangummi und 1,0 Gew.-% Magnesiumaluminiumsilicat als Verdickungsmittel enthielt, nun eine Lösung verwendet wurde, die 0,8 Gew.-% Xanthangummi als Verdickungsmittel aufwies. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion- Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 20 µm, eine Wanddicke von 0,045 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 444.
Beispiel 11
Das Verfahren gemäß Beispiel 6 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Menge an Isocyanat A 3 g betrug, anstelle von 200 g Fenitrothion nun ein Gemisch aus 160 g Fenitrothion und 40 g Malathion eingesetzt wurde und die Drehzahl der Mischvorrichtung bei 6500 U/min lag. Man erhielt eine Aufschlämmung von Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 5 µm, eine Wanddicke von 0,01 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 500.
Beispiel 12
3,5 g Isocyanat B wurden zu 200 g Fenitrothion gegeben und bis zur Bildung einer gleichförmigen Lösung gerührt. Diese Lösung wurde zu 350 g einer wäßrigen Lösung hinzugefügt, die 5 Gew.-% Gummiarabicum als Dispergiermittel enthielt. Es wurde mit der in den vorstehenden Beispielen angegebenen handelsüblichen Vorrichtung mehrere min lang bei Raumtemperatur gerührt, bis Mikrotropfen gebildet worden waren. Die Drehzahl betrug 7300 U/min.
Die dispergierte Lösung wurde dann in einem Bad mit einer konstanten Temperatur von 70°C während 36 h leicht gerührt, um die Reaktion auszuführen. Man erhielt eine Suspension des mikroverkapselten Produkts. Die Suspension wurde mit Wasser versetzt, um ein Gesamtgewicht von 1000 g einzustellen. Anschließend wurde mit einer wäßrigen Lösung, die 4 Gew.-% Carboxymethylcellulose (CELLOGEN 3H von der Firma Daiichi Kogio Seiyaku K.K.) enthielt, zweifach verdünnt. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapsel mit einer Wirkstoffkonzentration von 10 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 10 µm, eine Wanddicke von 0,022 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 455.
Beispiel 13
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß anstelle von Isocyanat A nun 3,5 g Isocyanat A und 0,5 g Toluylendiisocyanat (SUMIDUR T-80 von Sumitomo Bayer Urethane Co.) eingesetzt wurden, die Drehzahl der Mischvorrichtung bei 5600 U/min lag und die Rührzeit in dem Bad mit der konstanten Temperatur 20 h betrug. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion- Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 19 µm, eine Wanddicke von 0,051 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 373.
Beispiel 14
3,5 g Isocyanat A wurden zu 200 g Fenitrothion gegeben und bis zur Bildung einer gleichförmigen Lösung gerührt. Diese Lösung wurde zu 350 g einer wäßrigen Lösung hinzugefügt, die 5 Gew.-% Gummiarabicum als Dispergiermittel enthielt. Es wurde in der vorgenannten handelsüblichen Mischvorrichtung bei Raumtemperatur mehrere min lang gerührt, bis Mikrotropfen gebildet wurden. Die Drehzahl betrug 5600 U/min.
Nach der tropfenweisen Zugabe von 5 g Ethylendiamin zum Reaktionssystem wurde dann die dispergierte Lösung in einem Bad mit einer konstanten Temperatur von 50°C während 30 h leicht gerührt. Man erhielt eine Suspension des mikroverkapselten Produkts. Nachdem der pH-Wert der Suspension mit 1n-Salzsäure neutral eingestellt worden war, wurde Wasser hinzugefügt, um eine Gesamtmenge von 1000 g einzustellen. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 19 µm, eine Wanddicke von 0,051 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 373.
Beispiel 15
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß Isocyanat A in einer Menge von 4 g eingesetzt wurde und die Drehzahl der vorgenannten Mischvorrichtung 1800 U/min betrug. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 80 µm, eine Wanddicke von 0,204 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 392.
Beispiel 16
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß 4 g Isocyanat A und anstelle von Fenitrothion allein nun ein Gemisch aus 180 g Fenitrothion und 20 g Cyclohexylacetat eingesetzt wurden. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 18 Gew.-%.
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 20 µm, eine Wanddicke von 0,051 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 392.
Vergleichsbeispiel 1
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß 10 g Isocyanat A eingesetzt wurden. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-% (Vergleichsmittel 1).
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 19 µm, eine Wanddicke von 0,122 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 156.
Vergleichsbeispiel 2
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß 50 g Isocyanat A eingesetzt wurden. Man erhielt eine Aufschlämmung von Fenitrothion-Mikrokapseln mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Gew.-% (Vergleichsmittel 2).
Die erhaltenen Mikrokapseln hatten einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 20 µm, eine Wanddicke von 0,637 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von 31.
Vergleichsbeispiel 3
Ein emulgierbares Konzentrat von Fenitrothion mit einer Wirkstoffkonzentration von 50 Gew.-% wurde in üblicher Weise unter Verwendung der folgenden Rezeptur (Vergleichsmittel 3) hergestellt.
Fenitrothion 50 Gew.-Teile Gemisch aus Polyoxyethylenstyrylphenylether und
Calciumdodecylbenzolsulfonat (oberflächenaktives Mittel;
SORPOL 1200K von Toho Kagaku K.K.) 10 Gew.-Teile XylenRest
100 Gew.-Teile
Anwendungsbeispiel 1
Kohlblätter wurden eine min lang in die in der Tabelle I angegebenen Mittel getaucht, die mit Wasser bis zu einer vorgegebenen Konzentration verdünnt worden waren. Nach dem Trocknen wurden die so behandelten Kohlblätter zusammen mit Tabakhornwürmern (drittes Larvenstadium) in Becher mit einem Durchmesser von 12 cm gegeben. Nach 48 h wurde die Mortalität geprüft, und der LC₅₀-Wert (die Konzentration, bei der 50% der Insekten getötet werden) bestimmt. Der Test wurde dreimal wiederholt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengefaßt.
Geprüftes MittelLC₅₀ (ppm)
Erfindungsgemäßes Mittel 1109 Erfindungsgemäßes Mittel 2103 Erfindungsgemäßes Mittel 3 92 Erfindungsgemäßes Mittel 4 77 Vergleichsmittel 1400 Vergleichsmittel 2 <400 Vergleichsmittel 3132
Aus der Tabelle I ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Mittel hinsichtlich ihrer insektiziden Wirkung gegenüber dem Tabakhornwurm den Vergleichsmitteln überlegen sind.
Anwendungsbeispiel 2
Jedes der in der nachfolgenden Tabelle II angegebenen Mittel, das mit Wasser zu einer vorgegebenen Konzentration verdünnt worden war, wurde mittels einer Sprühpistole über eingetopfte Kohlpflanzen gesprüht, die auf einem Drehtisch befestigt wurden. Die versprühte Menge betrug 50 ml pro 5 Pflanzenköpfe. Jedes verdünnte Mittel enthielt 0,02 Gew.-% einer wäßrigen Lösung von Polyoxyethylennonylphenylether (20 Gew.-%) und Calciumlignosulfonat (12 Gew.-%) (nachfolgend "Zusatzmittel Z" genannt; hergestellt von der Firma Nippon Noyaku K.K.).
Die so behandelten Kohltöpfe wurden in einem gläsernen Treibhaus stehengelassen. Nach einem vorgegebenen Zeitraum wurden von den Kohlpflanzen die Blätter abgeschnitten und zusammen mit 10 Tabakhornwürmern (drittes Larvenstadium) in Becher mit einem Durchmesser von 12 cm gegeben. Nach 48 h wurde die Mortalität geprüft. Der Test wurde dreimal wiederholt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
Tabelle II
Aus der Tabelle II ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Mittel gegenüber Tabakhornwürmern ihre insektizide Wirksamkeit für einen langen Zeitraum beibehielten und somit eine hervorragende Restwirkung haben.
Anwendungsbeispiel 3
Jedes der in der Tabelle III angegebenen Mittel, das mit Wasser bis zu einer Konzentration von 500 ppm verdünnt worden war, wurde mittels einer Sprühpistole über eingetopfte Kohlpflanzen gesprüht, die auf einem Drehtisch angeordnet waren. Die versprühte Menge betrug jeweils 50 ml pro 5 Pflanzentöpfe. Jedes verdünnte Mittel enthielt 0,02 Gew.-% Zusatzmittel Z.
Unmittelbar nach dem Sprühen wurden die so behandelten Pflanzentöpfe einem Regentest von 40 mm (1 h) mittels einer Beregnungsvorrichtung ausgesetzt. Nach dem Trocknen wurden von den Kohlpflanzen Blätter abgeschnitten und zusammen mit 10 Tabakhornwürmern (drittes Larvenstadium) in Becher mit einem Durchmesser von 12 cm gegeben. Nach 48 h wurde die Mortalität geprüft. Der Test wurde dreimal wiederholt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle III zusammengefaßt.
Tabelle III
Aus der Tabelle III ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Mittel hinsichtlich der Regenbeständigkeit den Vergleichsmitteln überlegen sind.
Die erfindungsgemäßen mikroverkapselten insektiziden Mittel auf der Basis von Organophosphorverbindungen haben eine hervorragende Restwirkung. Damit kann die Wirksamkeit derartiger Insektizide in der Landwirtschaft weiter verbessert werden. Dies ist ein wesentlicher Fortschritt.

Claims (4)

1. Mikroverkapseltes insektizides Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Organophosphorverbindung als Insektizid enthält, das in einer Hülle verkapselt ist, die aus Polyharnstoff besteht und einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von maximal 80 µm, eine Wanddicke von maximal 0,3 µm und ein Verhältnis des durchschnittlichen Teilchendurchmessers zur Wanddicke von mindestens 250 aufweist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die insektizide Organophosphorverbindung Fenitrothion, Cyanophos, Salithion, Malathion, Fenthion, Diazinon, Chlorpyrifos, Prothiophos oder Dichlorvos ist.
3. Verfahren zur Herstellung des Mittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein polyfunktionelles Isocyanat zu einer die insektizide Organophosphorverbindung enthaltenden Ölphase gegeben wird, das Gemisch in einer wäßrigen Phase in Ab- oder Anwesenheit eines polyfunktionellen Amins dispergiert wird und im Grenzflächenbereich die Polymerisation abläuft.
4. Verwendung des Mittels nach Anspruch 1 zur Bekämpfung von Insekten.
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