DE3821779A1 - Vorrichtung zur messung der beschaffenheit von muskelfleisch - Google Patents
Vorrichtung zur messung der beschaffenheit von muskelfleischInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß den
Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Muskelfleisch von frisch geschlachteten Tieren weist nach
überstürzter frühpostmortaler Glykogenolyse (Abbau des
Leberglykogens nach dem Tode) eine wäßrige Beschaffenheit
auf, die mit einer Veränderung des Muskeleiweißes und der
Zellmembranen einhergeht, woraus nachteilige Eigenschaften
vor allem hinsichtlich Haltbarkeit und Verarbeitungs
qualität folgen. Die durch den Austritt von Zellsaft in
dem zwischenzellulären Bereich der Muskulatur erhöhte
elektrische Leitfähigkeit läßt sich als Kriterium bei der
Bestimmung der Fleischbeschaffenheit heranziehen.
Es sind Leitfähigkeitsmeßgeräte zur Leitwertmessung in
Lösungen bekannt, in denen isotone, d.h. in allen Bereichen
der Meßlösung gleiche Leitwerte aufweisende Verhältnisse
herrschen. Bei diesen Geräten sind zur Spannungseinspeisung
und Spannungsableitung (Plus- und Minuspol) zwei Pole
vorhanden, die in die Lösung getaucht werden. Die beiden
Pole dienen dabei gleichzeitig als Sensoren für den
Widerstand. Der Berechnung des Leitwertes zwischen den
Polen liegt die sogenannte Zweipoltheorie zugrunde.
Bei einem Muskelfleisch eines geschlachteten Tieres liegt
im Gegensatz zu einer isotonen Lösung aufgrund eines
Koglomerates von Muskelzellen, Sehnen, Knochen, einge
lagerten Fettdepots, Blutgefäßen etc. ein nicht homogenes
Meßobjekt vor.
Wird das bekannte Zweipol-Leitfähigkeitsmeßgerät zu
Messungen im Muskelfleisch verwendet, indem die als Ein
stecknadeln ausgebildeten beiden Pole in das Muskelfleisch
bis in die gewünschte Meßtiefe hineingestochen werden,
ist keine einwandfreie Leitwertmessung sichergestellt, weil
die vom Pluspol zum Minuspol in konzentrischen Kreisen ver
laufenden Stromlinien an unterschiedlichen Stellen auf
verschiedene Widerstände stoßen, wie sie sich aus dem je
weiligen Kolgomerat aus Muskelzellen, Sehnen, Knochen,
Blutgefäßen, eingelagerten Fettdepots etc. ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine leicht handhabbare Vor
richtung der eingangs genannten Art anzugeben, die eine
rasche und zuverlässige Bestimmung der aktuellen Be
schaffenheit von Muskelfleisch frisch geschlachteter Tiere
durch Messung des Leitfähigkeitswertes ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Aus
führungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele schematisch dar
gestellt. Hierin zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführung mit von einem
elektronischen Auswertegerät getrennten Meß
nadeln und
Fig. 2 ein pistolenartiges Gehäuse zur Halterung der
Meßnadeln und zur Aufnahme der Auswerte
elektronik.
In Fig. 1 ist das Meßgerät mit 1 bezeichnet. An einem
Griff 10 sind ein Pluspol 2 und ein Minuspol 3 als gleich
lange Einstechnadeln gehalten. In einer Ebene mit den Plus-
und Minuspolen 2 und 3 sind getrennt von diesem am Griff
10 außerdem zwei Widerstandsmeßsensoren 4 und 5 gehalten,
die ebenfalls als Einstechnadeln ausgebildet sind, und die
mit den Plus- und Minuspolen 2 und 3 vorzugsweise gleiche
Längen aufweisen.
Die Widerstandsmeßsensoren 4 und 5 weisen untereinander
vorzugsweise einen Abstand von 15 mm auf. Dieser Abstand
ist so gewählt, daß zwischen diesen die Stromlinien weit
gehend parallel verlaufen und im Umfeld auf keine den
Widerstand des zu messenden Leitwertes in einem Muskel
fleisch störenden Sehnen, Knochen, eingelagerte Fettdepots
etc. treffen, dabei ist aber ein Einstechen in das Muskel
fleisch noch ohne Schwierigkeiten möglich. An die beiden
Pole 2 und 3 ist erfindungsgemäß eine Wechselspannung ge
legt. Vorzugsweise weist jeder Pol 2 bzw. 3 zu seiner un
mittelbar benachbarten Meßsonde einen Abstand von 7,5 mm
auf. Es ist klar, daß die Erfindung auf diese Abstände
nicht grundsätzlich beschränkt ist.
Bis auf die vorderen Spitzen 6 bis 8 der Pole 2 und 3 und
der Meßsonden bzw. Meßsensoren 4 und 5 sind diese Kunst
stoff-ummantelt. Die Länge der Kunststoffummantelung ist
durch die Meßtiefe im Körperteil des geschlachteten
Tieres bedingt.
Da der aktuelle Leitwert temperaturabhängig ist, wird zu
sammen mit der Leitwertmessung automatisch eine Temperatur
messung vorgenommen die als Korrekturfaktor dient.
Die beiden Pole 2 und 3 und die beiden Meßsensoren 4 und
5 bilden schaltungsmäßig eine Vierpolanordnung. Hierzu sind
die nicht gezeigten elektrischen Anschlüsse an die Pole
und die Meßsensoren über den diese haltenden Handgriff 10
und ein gemeinsamer Kabelmantel 11 an ein elektronisches
Auswertegerät 12 mit Sichtanzeige 13 angeschlossen.
In Fig. 2 ist ein pistolenartiges Gehäuse 10′ perspektivisch
dargestellt. Statt des üblichen Pistolenlaufs sind die
Meßnadeln 2, 3, 4 und 5 fest mit dem Gehäuse 10′ ver
bunden, wobei der übliche Pistolenlauf durch die Meß
nadeln ersetzt ist. Die Meßnadeln 2, 3, 4 und 5 sind ent
sprechend wie in Fig. 1 angeordnet und weisen vorteilhafter
weise die oben genannten Abstände untereinander auf.
Innerhalb des Gehäuses 10′ ist eine Auswertelektronik
entsprechend der in Fig. 1 untergebracht. Das jeweilige
Ergebnis der Auswertelektronik wird der Sichtanzeige 13′
zugeführt, die an der Rückseite des Gehäuses 10′ angeordnet
ist. Die Rückseite des Gehäuses ist vorteilhafterweise
als abnehmbarer Gehäusedeckel zum Einsetzen einer Platine
ausgebildet, auf der die Schaltkreise der elektronischen
Auswertung angeordnet sind. Die Rückseite kann z.B. an das
Gehäuse 10′ angeschraubt sein. Nach Abnahme der Rück
seite sind auch die hinteren Enden der Meßnadeln zugäng
lich, die mit dem Gehäuse vorteilhafterweise verschraubt
sind.
Durch die pistolenartige Ausbildung der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung ist ihre laufende Handhabung, z.B. am
Schlachtband ohne besondere körperliche Beanspruchung
möglich. Vergleichsweise ist die Einsticharbeit mit dem
Gerät nach Fig. 1 auf die Dauer wesentlich erschwert. Unter
ergonomischen Gesichtspunkten liegen damit bei der Aus
führung nach Fig. 2 optimale Bedingungen vor.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der aktuellen Fleischbe
schaffenheit eines geschlachteten Tieres durch
Messung der Leitfähigkeit von Muskelfleisch zwischen
nadelförmigen, in den zu untersuchenden Muskel hinein
gestochenen Polen einer angelegten Spannungsquelle
dadurch gekennzeichnet, daß von den Plus- und Minus
polen getrennte nadelförmige Widerstandsmeßsensoren
in einem Abstand voneinander mit zwischen ihnen im
wesentlichen parallel verlaufenden, auf keine den
Widerstand des Muskels störende muskelfremde Tierteile
treffenden Stromlinien vorhanden sind, die in einer
gemeinsamen Ebene mit dem Plus- und Minuspolen ge
trennt zwischen diesen angeordnet sind und mit diesen
eine Vierpolanordnung bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Plus- und Minuspole und die Wider
standmeßsensoren gleiche Länge haben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die nadelförmigen Pole und Widerstands
meßsensoren bis auf die vordersten Meßspitzen kunst
stoffummantelt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Widerstandsmeßsensoren einen Ab
stand von 15 mm aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Plus- bzw. der Minuspol zu dem unmittelbar
benachbart liegenden Sensor einen Abstand von 7,5 mm
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle als
Wechselspannungsquelle ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die als Nadeln ausgebildeten
beiden Plus- und Minuspole und die von ihnen getrennten,
ebenfalls als Nadeln ausgebildeten beiden Widerstands
meßsensoren in einem Gehäuse fest verankert sind, das
die elektronischen Schaltkreise zur Auswertung der
Meßsignale beinhaltet und eine Sichtanzeige für das je
weilige Auswertesignal aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse pistolenartig ausgebildet ist, wobei der
übliche Pistolenlauf an der Vorderseite des Gehäuses
durch die vier Meßnadeln ersetzt ist, und die Sichtanzeige
in einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite
des Gehäuses liegt und wobei innerhalb des Gehäuses eine
Platine auswechselbar angeordnet ist, die die elektronischen
Schaltkreise trägt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückseite des Gehäuses zum Einsatz der Platine
und zur Befestigung der rückseitigen Enden der Meß
nadeln im Gehäuse als lösbarer Deckel ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883821779 DE3821779A1 (de) | 1988-06-07 | 1988-06-28 | Vorrichtung zur messung der beschaffenheit von muskelfleisch |
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---|---|---|---|
DE3819401 | 1988-06-07 | ||
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3821779A1 true DE3821779A1 (de) | 1989-12-21 |
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ID=25868900
Family Applications (1)
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DE19883821779 Withdrawn DE3821779A1 (de) | 1988-06-07 | 1988-06-28 | Vorrichtung zur messung der beschaffenheit von muskelfleisch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3821779A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES2130939A1 (es) * | 1996-06-04 | 1999-07-01 | Nte Sa | Aparato para controlar la calidad tecnologica de la carne. |
US6265882B1 (en) | 1997-07-01 | 2001-07-24 | Niels T. Madsen | Apparatus and method for measuring the content of intramuscular fat in carcasses or parts thereof |
ES2184609A1 (es) * | 2001-04-27 | 2003-04-01 | Nte Sa | Metodo y aparato de obtencion de caracteristicas fisicas y/o quimicas de un medio biologico. |
-
1988
- 1988-06-28 DE DE19883821779 patent/DE3821779A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6265882B1 (en) | 1997-07-01 | 2001-07-24 | Niels T. Madsen | Apparatus and method for measuring the content of intramuscular fat in carcasses or parts thereof |
ES2184609A1 (es) * | 2001-04-27 | 2003-04-01 | Nte Sa | Metodo y aparato de obtencion de caracteristicas fisicas y/o quimicas de un medio biologico. |
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