DE3820817C2 - Antileptikum - Google Patents
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- A61P25/00—Drugs for disorders of the nervous system
- A61P25/08—Antiepileptics; Anticonvulsants
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Histidyl
prolinamidderivates der allgemeinen Formel (I) zur Be
handlung der nicht durch Traumen hervorgerufenen Epi
lepsie.
Unbehandelbare Epilepsie zeigt verschiedenartige plötz
liche, schwere Symptome, und seit vielen Jahren bemüht
man sich, Arzneimittel für ihre Therapie zu entwickeln.
In neuerer Zeit hat man verschiedentlich Arzneimit
teltherapien durchgeführt, indem bei epileptischen An
fällen Antiepileptika (Phenytoin usw.) gegeben werden
oder der Anfall durch fortgesetzte Gabe von Hypnotika,
wie Phenobarbital, unterdrückt wird. Da jedoch die Ur
sache für die Epilepsie nicht so einfach ist, konnten
bis jetzt wirksame Arzneimittel für eine vollständige
Heilung nicht gefunden werden.
Inzwischen ist in einer Arbeit (Inanga et al. The Kuru
me Medical J., 28, 201, 1981) über die Wirksamkeit von
TRH (Thyrotropin-freisetzendes Hormon) auf unbehandel
bare Epilepsie berichtet worden, und nun ist die Auf
merksamkeit auf Untersuchungen der TRH-Verbindungen im
Hinblick auf diese Erkrankung gerichtet. Vor allem ist
von TRH angenommen worden, daß es ein Hormon ist, das
die Freisetzung von Thyrotropin (TSH) in der Hypophyse
von Säugetieren steuert. Gemäß neueren Untersuchungen
konnte jedoch klargestellt werden (Ann. Rev. Pharmacol.
Toxicol. 26, 311-322, 1986), daß TRH nicht nur die
Freisetzung von TSH reguliert, sondern auch infolge
seiner breiten Verteilung im Zentralnervensystem auf
verschiedene Neuronen einwirkt.
Obwohl es bekannt war, daß TRH verschiedene nützliche
Wirkungen aufweist und als Antiepileptikum wirksam sein
kann, ist auch bekannt, daß das TRH in vivo relativ
rasch zersetzt wird und daß sein Eindringen ins Gehirn
nicht so glatt abläuft. Außerdem ist auch die Wirkung
von TRH nicht so stark wie erwartet. Folglich besteht
eine Nachfrage nach neuen Derivaten mit stärkerer Wirk
samkeit.
Außerdem kann von TRH aufgrund seiner Eigenschaften
nicht erwartet werden, daß bei peroraler Verabreichung
sich der gewünschte Effekt einstellt, was ein fataler
Nachteil dieses Mittels ist.
Wenn TRH oder bekannte TRH-verwandte Verbindungen sy
stemisch verabreicht werden, ist ihre Wirkung von kur
zer Dauer und die effektive Dosis begrenzt. Experimente
haben ergeben, daß keinerlei Dosisabhängigkeit besteht
(d. h. daß die Wirksamkeit proportional zur Erhöhung der
Dosis zunimmt), und folglich ist ihre Entwicklung als
Arzneimittel mit Schwierigkeiten verbunden (vgl.
Kiyoshi Morimoto et al. Noo to Shinkei, 35, 501-504,
1983).
Mittlerweile sind Histidylprolinamidderivate, ein
schließlich den erfindungsgemäßen Verbindungen, die an
sich bekannt sich, auf ihre effektiven pharmakologi
schen Wirksamkeiten untersucht worden. Beispielsweise
ist ein Versuch gemacht worden, sie bei der Therapie
von neuronalen Schäden nach Verletzungen einzusetzen
(vgl. japanische Offenlegungsschrift 61/172828). Auch
in EP 0 188 810 A2 wird die Verwendung von Dipetidderiva
ten für die Herstellung von Arzneimitteln zur Behand
lung posttraumatischer Nervenschäden beschrieben. Ziel
der Behandlung ist dabei die Wiederherstellung der
durch Unfall zerstörten Nervenfunktionen. Es ist jedoch
bis jetzt noch kein Versuch gemacht worden, die erfin
dungsgemäßen Verbindungen auf ihre spezifische pharma
kologische Wirksamkeit zu untersuchen, damit sie tat
sächlich als Arzneimittel zur Behandlung der spontan
auftretenden Erkrankung Epilepsie eingesetzt werden
können.
Unter diesen Umständen wurden intensive
Studien
durchgeführt, und es zeigte sich, daß die Verbindungen
der vorstehenden Formel (I) im Vergleich zu TRH eine
ganz ausgezeichnete antiepileptische Wirkung bei Säuge
tieren aufweisen, was zu der vorliegenden Erfindung ge
führt hat.
Wie bereits erläutert, ist schon bekannt, daß die Histidylprolinamidderivate,
die an sich bekannt sind, auf anderen
Gebieten als bei Epilepsie pharmakologisch wirksam sind. Wie
jedoch nachstehend noch erläutert wird, ist durch die Erfindung
erstmals gefunden worden, daß selbst bei peroraler Gabe die
erfindungsgemäßen Verbindungen eine beachtliche antiepileptische
Wirksamkeit zeigen. Dies ist ein wichtiges Charakteristikum
der vorliegenden Erfindung.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen können durch die
allgemeine Formel (I)
repräsentiert werden. Diese
erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen weisen vier asymmetri
sche Kohlenstoffatome auf, und sämtliche optischen Isomeren,
die dadurch möglich sind, fallen ebenfalls unter den Bereich
der Erfindung. R in der allgemeinen Formel (I) ist eine Methyl-,
Ethyl-, Propyl- oder andere niedere Alkylgruppe.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen sind
folgende:
6-Methyl-5-oxo-3-thiomorpholinylcarbonylhistidylprolinamid;
6-Ethyl-5-oxo-3-thiomorpholinylcarbonylhistidylprolinamid; und
6-Propyl-5-oxo-3-thiomorpholinylcarbonylhistidylprolinamid.
6-Ethyl-5-oxo-3-thiomorpholinylcarbonylhistidylprolinamid; und
6-Propyl-5-oxo-3-thiomorpholinylcarbonylhistidylprolinamid.
Die pharmakologische Wirksamkeit und Toxizität der erfindungs
gemäß eingesetzten Verbindungen werden nachstehend im einzelnen
erläutert. Bei dem nachfolgenden Test wurde (3R, 6R)-6-Methyl-
5-oxo-3-thiomorpholinylcarbonyl-L-histidyl-L-prolinamid
verwendet.
Als Versuchstiere wurden männliche Ratten vom Wistar-Stamm
(Körpergewicht 240-280 g) eingesetzt. Sie wurden durch intra
peritoneale Injektion von 40-50 mg/kg Natriumpentobarbital
anästhetisiert, dann wurde der Kopf auf einem stereotaktischen
Gerät fixiert, Silberkugelelektroden wurden an den motorischen
Cortex angelegt, und bipolare Elektroden aus rostfreiem Stahl
wurden in den gleichseitigen Nucleus amygdalae gemäß dem Hirn
atlas von König und Klippel (vgl. Robert E. Krieger Publishing
Cot, Inc., Huntington, N. Y. 11743, 1970) eingesetzt. Zuleitungs
drähte von den Elektroden wurden mit jedem Kontaktstift der
kleinen Stecker verbunden und diese mit Dentalzement am Schädel
knochen fixiert. Nach der Operation und anschließender voll
ständiger Wundheilung wurde die elektrische Stimulation gestar
tet. Die elektrische Stimulation des Nucleus amygdalae erfolgte
alle 24 Stunden, indem jeden Tag für 1 Sekunde Rechteckstrom
impulse von 1 msec Dauer bei 60 Hz angelegt wurden. Der Initial
strom für die Stimulation betrug 200 µA, und in Abhängigkeit
von dem Erreichen der Reizschwelle wurde er in Stufen von 50 µA
gesteigert. Der Grad der Konvulsion wurde mittels des nachste
hend angegebenen Bewertungssystems (Tabelle 1) in Abhängigkeit
von dem epileptischen Verhalten ausgewertet (vgl. Klassifizie
rung nach Racine; Racine et al. Clin. Neurophysiol., 32, 281,
1972). Die Dauer der nachwirkenden Reflexe wurde aus einem
mittels EEG aufgezeichneten Diagramm ermittelt. Ratten, die die
Symptome des fünften Grades zeigten, wurden noch weitere drei
Tage lang beobachtet, und die Zeitdauer der nachwirkenden
Reflexe, die konstant blieb, wurde bei den Versuchen verwen
det.
Die Verbindungen und TRH wurden intraperito
neal 15 bzw. 20 Minuten vor der elektrischen Stimulation verab
reicht. Als die Arzneimittel wiederholt an dieselbe Ratte gegeben
wurden, wurden Intervalle von mindestens fünf Tagen eingehalten.
Bewertungssystem zum Auswerten des epileptischen Verhaltens
Bewertungszahl | Epileptisches Verhalten |
1 | Zucken von Mund und Gesicht |
2 | Kopfnicken |
3 | Klonischer Spasmus der Vorderpfote |
4 | Aufbäumen der Hinterpfote, begleitet von klonischem Spasmus |
5 | Systemischer Spasmus mit Rückwärtsfallen |
Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen verminderten die
Dauer des nachwirkenden Reflexes bei Dosen von mehr als 0,01
mg/kg auf eine dosisabhängige Weise, und bei Dosen von mehr als
0,03 mg/kg setzten sie das epileptische Verhalten ebenfalls auf
eine dosisabhängige Weise herab. Im Gegensatz dazu wurden bei
den verabreichten Dosen im Falle von TRH keine inhibitorischen
Wirkungen gegen den nachwirkenden Reflex und auf das epilepti
sche Verhalten beobachtet.
Aus diesen Ergebnissen wird deutlich, daß die erfindungsgemäß
eingesetzte Verbindung wirksam zur Behandlung von unbehandel
barer Epilepsie, einschließlich der Lennox-Gastaut-Epilepsie,
ist, bei welcher TRH eine gewisse Wirksamkeit aufweisen soll.
Die Verbindungen wurden intravenös und per
oral an männliche Mäuse gegeben und die toxischen Symptome
7 Tage lang beobachtet.
Bei intravenöser Gabe von 1000 mg/kg erfindungsgemäßer Verbin
dung war kein Todesfall zu verzeichnen, und es wurden darüber
hinaus auch keine toxischen Symptome beobachtet. Bei peroraler
Gabe wurden bei einer Dosis von 5000 mg/kg weder Todesfälle
noch toxische Symptome beobachtet. Dies zeigt, daß die erfin
dungsgemäßen Verbindungen hochgradig sicher sind.
Wenn die Verbindungen als Arzneimittel verab
reicht werden, können sie so wie sie sind oder zusammen mit
pharmazeutisch verträglichen nichttoxischen und inerten Träger
stoffen gegeben werden. So ist die erfindungsgemäße Verbindung
in Konzentrationen von 0,0001 bis 1,2% in Injektionen bzw.
in Konzentrationen von 0,0001 bis 2% in Tabletten enthalten.
Noch günstiger sind 0,01 bis 1% in Injektionen und 0,001 bis
1% in Tabletten. Diese pharmazeutischen Zubereitungen werden
an Lebewesen einschließlich den Menschen gegeben.
Als Trägerstoffe können ein oder mehrere Hilfsstoffe für phar
mazeutische Zubereitungen, einschließlich feste, halbfeste und
flüssige Verdünnungsmittel, Füllstoffe und andere verwendet
werden. Es ist wünschenswert, daß die pharmazeutische Zusammen
setzung in Form dosierbarer Einheiten gegeben wird. Die erfin
dungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann durch den Mund,
durch das Gewebe, örtlich (z. B. über die Haut) oder rektal ver
abreicht werden. Selbstverständlich wird für jeden Verabrei
chungsweg die geeignete Dosisform ausgewählt. Von diesen ist
die perorale Gabe besonders zu bevorzugen.
Es ist angebracht, die Dosis als Antileptikum unter Berück
sichtigung des Status des Patienten (wie Alter und Körpergewicht),
des Verabreichungsweges und der Art und des Ausmaßes der Erkran
kung einzustellen. Gewöhnlich liegt die Wirkstoffdosis bei
Erwachsenen innerhalb eines Bereiches von 0,01 bis 50 mg/Tag,
vorzugsweise von 0,1 bis 10 mg/Tag. In einigen Fällen kann die
Dosis kleiner sein, während in einigen anderen Fällen höhere
Dosen erforderlich sein können. Es ist angebracht, die Arznei
mittelverabreichung auf mehrere Gaben pro Tag aufzuteilen.
Die perorale Gabe kann durch eine feste oder flüssige Form,
wie Pulver, verdünntes Pulver, Tabletten, zuckerbeschichtete
Tabletten, Kapseln, Granulat, Suspension, Flüssigkeit, Sirup,
Tropfen, Sublingualtabletten od. dgl. erfolgen.
Pulver können hergestellt werden, indem man den Wirkstoff auf
die gewünschte Feinheit bringt.
Verdünnte Pulver können hergestellt werden, indem man den
Wirkstoff auf die gewünschte Feinheit bringt, wonach mit ande
ren in geeigneter Weise pulverisierten pharmazeutischen Träger
stoffen, wie Stärke, Mannitol, und anderen eßbaren Kohlenhydra
ten, gemischt wird. Erforderlichenfalls können auch Geschmacks
stoffe, Konservierungsmittel, Dispergiermittel, Farbstoffe,
Duftstoffe und anderes zugesetzt werden.
Kapseln können wie folgt hergestellt werden. Pulver oder ver
dünnte Pulver werden, wie vorstehend erläutert, zu Granulat
verarbeitet (was im Zusammenhang mit der Tablettenherstellung
erläutert wird) und dann in Kapseln, wie Gelatinekapseln, ein
gefüllt. Es ist möglich, Gleitmittel und Fluidisierungsmittel,
wie kolloidale Kieselerde, Talkum, Magnesiumstearat, Calcium
stearat, festes Polyethylenglykol usw., zu dem Pulver zuzusetzen,
wonach in Kapseln eingefüllt wird. Der Zusatz von Zerfallhilfen
und Solubilisierungsmitteln, wie Carboxymethylcellulose, Carb
oxymethylcellulosecalcium, niedrig-substituierte Hydroxypropyl
cellulose, Calciumcarbonat, Natriumcarbonat usw., ist wirksam
zur Verbesserung der Effektivität des Arzneimittels, wenn es in
Form von Kapseln verabreicht wird.
Das fein gepulverte Mittel kann in Pflanzenöl, Polyethylen
glykol, Glycerin, grenzflächenaktivem Mittel usw. suspendiert/
dispergiert sein und mit Gelatineblättern zu Weichkapseln
verarbeitet werden.
Tabletten werden hergestellt, indem man ein pulverisiertes
Gemisch herstellt, dieses zu Granulat oder Stücken verarbeitet,
Gleitmittel oder Zerfallhilfen zusetzt und zu Tabletten ver
preßt. Das pulverisierte Gemisch wird hergestellt, indem man
die geeignete pulverisierte Substanz mit den vorstehend genann
ten Verdünnungsmitteln oder Grundstoffen mischt, wonach erforder
lichenfalls Kombinationsmittel (wie Natriumcarboxymethylcellu
lose, Alginate, Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol
usw.), die Löslichkeit verzögernde Mittel (wie Paraffin),
Reabsorptionsmittel (wie quaternäre Salze) und Absorbentien
(wie Bentonit, Kaolin, Dicalciumphosphat usw.) zugesetzt werden.
Das pulverisierte Gemisch kann durch Kombinationsmittel (wie
Sirup, Stärkepaste, Gummi arabicum, Celluloselösung oder
Polymerlösung) benetzt werden, wonach zwangsweise durch Siebe
gegeben wird, um Granulat zu erhalten. Anstatt der Herstellung
von Granulat aus dem Pulver als solchem ist es auch möglich,
das Pulver zunächst zu tablettieren und die erhaltenen Stücke von
unvollständiger Form zu Granulat zu zerkleinern.
Das erhaltene Granulat kann mit Gleitmitteln, wie Stearinsäure,
Stearaten, Talkum, Mineralöl usw., gemischt werden, so daß
Aneinanderhaften und Verkleben der Granalen verhindert werden
kann. Das gleitfähig gemachte Gemisch wird dann zu Tabletten
verarbeitet. Die Substanz kann jedoch auch zu Tabletten verformt
werden, nachdem mit einem fließfähig machenden, inerten Träger
ohne die Stufen der Ausbildung von Granalen und Stücken gemischt
wird. Es ist auch möglich, durchsichtige oder halbdurchsichtige
Schutzüberzüge aus einem dicht geschlossenen Schellackfilm,
Überzüge aus Zucker oder Polymer oder durch Aufbürsten von Wachs
erhaltene Überzüge aufzubringen.
Andere peroral verabreichbare Formen, wie Lösungen, Sirup,
Elixier usw., können in Form dosierbarer Einheiten hergestellt
werden, wobei bestimmte Mengen der Form bestimmte Mengen des
Arzneimittels enthalten. Sirup wird durch Auflösen der Verbindung
in einer geeigneten Duftstofflösung und Elixier durch Verwendung
eines nichttoxischen, alkoholischen Trägers hergestellt. Suspen
sionen werden durch Dispergieren der Verbindung in einem nicht
toxischen Träger bereitet. Erforderlichenfalls können die Lös
lichkeit verbessernde Mittel und Emulgatoren (wie ethoxylierte
Isostearylalkohole, Polyoxyethylensorbitolester usw.), Konser
vierungsmittel, Geschmacksstoffe (wie Pfefferminz, Saccharin
usw.) und andere zugesetzt werden.
Erforderlichenfalls kann die Form dosierbarer Einheiten für die
perorale Gabe auch als Mikrokapseln vorliegen. Diese Zuberei
tungsform kann zu einer Verlängerung der Wirkungsdauer oder zu
einer verlangsamten Freigabe der Verbindung durch beispielsweise
Umhüllen oder Einbetten in ein Polymer, Wachs usw. führen.
Die parenterale Verabreichung kann durch Verwendung einer
Form mit dosierbaren Einheiten subkutan, intramuskulär oder
intravenös injiziert werden, beispielsweise als Lösung oder
Suspension. Sie können durch Suspendieren oder Lösen einer be
stimmten Menge der Verbindung in einem für die Injektion geeig
neten nichttoxischen, flüssigen Träger (wie einem wäßrigen oder
öligen Medium) hergestellt werden, wonach die Suspension oder
die Lösung sterilisiert wird. Alternativ wird eine bestimmte
Menge der Verbindung auf Ampullen gezogen, und diese werden samt
Inhalt sterilisiert und dicht verschlossen. Damit vor der eigent
lichen Verabreichung gelöst oder gemischt wird, können neben
den pulverisierten oder lyophilisierten Wirkstoffen Hilfsampullen
oder Trägerstoffe hergestellt werden. Um die Injektionslösung
isotonisch zu machen, kann ein nichttoxisches Salz oder Salz
lösung zugefügt werden. Darüber hinaus können daneben auch
Stabilisatoren, Konservierungsmittel, Emulgatoren od. dgl.
eingesetzt werden.
Die rektale Verabreichung erfolgt durch Verwendung von Supposi
torien, in denen die Verbindung mit niedrigschmelzenden und
wasserlöslichen (oder -unlöslichen) festen Substanzen, wie
Polyethylenglykolen, Kakaobutter, höheren Estern (wie Myristyl
palmitat) oder Gemischen daraus vermischt ist.
Die Zubereitungen der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
können zusammen mit anderen Arzneimitteln, wie Antacida, anti
cholinergischen Mitteln ohne ZNS-Wirkung, Histamin-H2-Antago
nisten usw. eingesetzt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen weiter
erläutert.
Pro Tablette wurden 4 mg (3R, 6R)-6-Methyl-5-oxo-3-thiomorpholinyl
carbonyl-L-histidyl-L-prolinamid, 50 mg Laktose, 22 mg Mais
stärke, 5,1 mg kristalline Cellulose, 3,4 mg Hydroxypropyl
cellulose und 0,5 mg Magnesiumstearat auf herkömmliche Weise
zu Tabletten verarbeitet.
Pro Tablette wurde von 4 mg (3R, 6R)-6-Methyl-5-oxo-3-thio
morpholinylcarbonyl-L-histidyl-L-prolinamid, 335 mg Laktose,
144,5 mg Maisstärke, 1,5 mg wasserhaltigem Siliciumdioxid und
15 mg Hydroxypropylcellulose ausgegangen und auf herkömmliche
Weise zu einem feinen Granulat verarbeitet.
Claims (1)
1. Verwendung eines Histidylprolinamidderivates der allge
meinen Formel (I)
wobei R eine niedere Alkylgruppe ist, zur Behandlung der nicht durch Traumen hervorgerufenen Epilepsie.
wobei R eine niedere Alkylgruppe ist, zur Behandlung der nicht durch Traumen hervorgerufenen Epilepsie.
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