DE3818398C2 - - Google Patents
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- DE3818398C2 DE3818398C2 DE3818398A DE3818398A DE3818398C2 DE 3818398 C2 DE3818398 C2 DE 3818398C2 DE 3818398 A DE3818398 A DE 3818398A DE 3818398 A DE3818398 A DE 3818398A DE 3818398 C2 DE3818398 C2 DE 3818398C2
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- B09C1/00—Reclamation of contaminated soil
- B09C1/10—Reclamation of contaminated soil microbiologically, biologically or by using enzymes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur
Rekultivierungsbehandlung von xenobiotisch kontaminiertem
Erdreich durch Einbringen von die jeweiligen Verunreinigungen
bzw. das jeweilige Xenobioticum abbauenden Mikroorganismen
ggf. zusammen mit Nährstoffen für diese Mikroorganismen in
das zu behandelnde Erdreich und Erzeugen günstiger Lebens-
und Vermehrungsbedingungen für die eingebrachten Mikroorganis
men in dem zu behandelnden Erdreich, wobei das zu behandelnde
Erdreich von der kontaminierten Stelle abgehoben und auf
einer bezüglich Übertritt von Flüssigkeit und Gasen zumindest
gegenüber dem Untergrund abgetrennten Unterlage mit Wasser
und mit entsprechenden, den jeweiligen kontaminierenden
Verunreinigungen und/oder Xenobiotica ausgewählten Mikroorga
nismen und entsprechend Erfordernis auch zusätzlich mit Nähr
stoffen für diese Mikroorganismen beschickt wird.
Die Entsorgung von xenobiotisch kontaminiertem Erdreich durch
Mikroorganismen gewinnt zunehmend Bedeutung, weil keine zu
sätzliche Belastung der Umwelt durch die Entsorgung entstehen
soll und eine endgültige Lagerung ohne weitere Einschränkung
möglich wird. Es ist bereits eine aerobe Biodegradation zur
Entsorgung von xenobiotisch kontaminiertem Erdreich vorge
schlagen worden, wofür etwa 90 geeignete Spezies von Mikro
organismen zur Verfügung stehen, deren enzymatische Systeme
- zumeist in Kooperation von Consortien - eine gezielte Fähig
keit besitzen, die abzubauenden Xenobiotica in ihre Nahrungs
kette zu übernehmen. Als Energiequelle nutzen sie dazu mole
kularen Sauerstoff. Der mikrobielle Angriff der aeroben
Verfahrenstechnik richtet sich vorwiegend auf Kohlenwasserstoff-
Verbindungen, die einer speziellen Dekontamination bedürfen,
weil sie ein potentielles Umweltrisiko darstellen.
Für die Entsorgung von Abwässern ist es bekannt, Abwasserschlämme,
die in erster Linie Verunreinigungen organischer Herkunft
enthalten, in anaeroben Verfahren - wie Faulschlammverfahren -
einer Biodegradation ihrer Verunreinigungen zu
unterziehen. Hierzu werden in erster Linie
methanogene Bakterien eingesetzt, von welchen bisher
etwa 20 Spezies identifiziert worden sind. Diese
methanogenen Bakterien sind geeignet, organische
Substanzen vieler Art zu Methan und Kohlendioxid
umzusetzen.
Aus der EP 01 92 285 ist ein Verfahren zur
biologischen Aufbereitung von kontaminiertem
Erdreich im On-Site-Verfahren bekannt, bei dem die
im Erdreich vorhandenen Mikroorganismen aktiviert
werden und ggf. aktiver Schlamm zugegeben wird.
Durch Steuerung der Luftzufuhr kann die aerob
durchgeführte Biodegradation zu Gunsten einer
anaeroben Biodegradation beeinflußt werden.
Die DE-OS 36 01 979 betrifft die in-situ-Sanierung
von Umweltschäden im Boden, der mit einer Suspension
selektierter und adaptierter Mikroorganismen beimpft
und mit einem O₂-haltigen Gasgemisch begast wird.
Die hierzu verwendeten Mikroorganismen entstammen
der natürlichen Umwelt. Durch den Einsatz von
Mischkulturen erfolgt die simultane Entfernung
verschiedener Schadstoffgruppen.
In "Verfahren zur mikrobiologischen Bodensanierung",
Luft, Wasser und Betrieb 4/88, Seite 52 bis 54
werden Verfahren zur mikrobiologischen
Bodensanierung beschrieben, wobei der
Schadstoffabbau entweder allein durch Aktivierung
von vorort vorkommender Mikroflora durch spezielle
für verschiedene Schadstoffe separierte, vermehrte
und in Bakterienbänken auf Vorrat gehaltene
Mikroorganismen, oder aber durch am Sanierungsort
natürlich vorzufindende Bodenorganismen, die aus dem
kontaminierten Standort entnommen, selektiert,
getestet, vermehrt und gezielt wieder in den zu
reinigenden Boden injiziert werden.
In "Mikroorganismen zersetzte organische
Schadstoffe", Umwelt 7-8/87, Seite 417 bis 422
werden On-Site und In-Situ-Verfahren erwähnt, wobei
die Aktivierung dieses Potentials der bereits an den
Verunreinigungsstellen vorhandenen Mikroorganismen
genutzt wird. Je nach dem, welche Schadstoffe
abgebaut werden sollen, werden aerob oder anaerobe
Verfahren empfohlen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Entsorgung von kontaminiertem Erdreich mittels
Mikroorganismen wesentlich zu verbessern und die
Spanne bzw. Anzahl der biologisch abbaubaren
Schadstoffe wesentlich zu vergrößern.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Gegenstand der für die Erfindung
eingesetzten Anlage ist der Patentanspruch 9.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Durch die gezielte Konsistenzumstellung bei jedem
Behandlungsschritt werden optimale Bedingungen für
die jeweils eingebrachten Mikroorganismen
geschaffen. Die Kombination der erfindungsgemäßen
Verfahrensmaßnahmen hat den Vorteil, daß der
Schadstoffabbau vollständig und schneller
durchgeführt werden kann, als dies mit den bekannten
Verfahren möglich ist.
Es hat bisher zwar die Meinung vorgeherrscht, daß
solche Fremdstoffe, insbesondere Fremdstoffe
organischer Herkunft, in dem Erdreich weniger
schädlich seien, weil sie ohnehin im Laufe der Zeit
durch Fäulnis und Humusbildung im Erdreich
untergehen. Tatsächlich hat sich aber
herausgestellt, daß eine Vielzahl von
Verunreinigungsstoffen im kontaminierten Erdreich
vorhanden sein kann, die nicht auf natürliche Weise
im Erdreich durch Fäulnis oder Humusbildung
untergehen. Vor allem wird aber durch die Erfindung
eine Anzahl funktioneller Zusammenwirkungen von
aerober und anaerober Biodegradation ermöglicht, die
in vielen Fällen erst dann zum völligen Ablauf von
Biodegradationszyklen führen, während die früher
vorgeschlagene rein aerobische
Biodegradationsbehandlung vielfach zum Verbleiben
einer Anzahl von Zwischenprodukten in dem
behandelten Erdreich führte, die durch aerobische
Biodegradation nicht mehr weiter abgebaut werden
können, aber trotzdem eine noch ernstzunehmende
xenobiotische Rest-Kontamination des behandelten
Erdreichs darstellen. Ähnlich verhält es
sich bei den nach den bekannten anaerobischen Verfahren behan
delten Faulschlämmen.
Die das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnende Kombination
von zeitlich aufeinanderfolgender anaerober Biodegradations
behandlung und aerober Biodegradationsbehandlung läßt sich
an durch Art und Umfang der xenobiotischen Kontamination
des zu behandelnden Erdreichs optimal anpassen. Dabei kann
nach Wahl der erste Biodegradations-Behandlungsabschnitt anaerober
Art sein, wenn die in dem zu behandelnden Erdreich festgestellten
Verunreinigungen in hohem Maße organischer Herkunft sind oder
überhaupt bevorzugt durch anaerobe Biodegradation angreifbar
sind. Die Wahl des ersten Biodegradations-Behandlungsabschnittes
als anaerobe Behandlung wird insbesondere dann zu treffen
sein, wenn die in dem zu behandelnden Erdreich enthaltenen,
in anaerober Biodegradation angreifbaren Verunreinigungen
die Biodegradation aerober Art an allen oder einer Anzahl
von in aerobem Verfahren anzugreifenden Verunreinigungen be
hindern würden.
Umgekehrt kann im Rahmen der Erfindung auch der erste Biode
gradations-Behandlungsabschnitt als aerobe Biodegradation
vorgesehen werden, wenn das zu behandelnde Erdreich Verun
reinigungen solcher Art enthält, die durch aerobe Biodegradation
abbaubar sind und den Abbau von anderen Verunreinigungen in
anaerober Biodegradation behindern würden. Beispielsweise
kommt in solchem Zusammenhang die Behandlung von Erdreich
in Betracht, das in starkem Maße mit Mineralöl-Kohlenwasser
stoffen und deren Derivate kontaminiert ist. Falls die Art
der Kontamination des zu behandelnden Erdreiches nicht aus
schlaggebend für die Wahl des ersten Biodegradations-Behand
lungsabschnittes ist, kann im Rahmen der Erfindung auch für
die Wahl des ersten Biodegradations-Behandlungsschrittes
von der jeweils gegebenen Konsistenz des zu behandelnden Erd
reiches ausgegangen werden. Ist der Ausgangszustand des
zu behandelnden Erdreichs mehr oder weniger schlammartig,
so kann als erster Biodegradations-Behandlungsabschnitt eine
anaerobe Biodegradations-Behandlung gewählt werden. Während
es bei zu behandelndem Erdreich, das sich bei Beginn der Behand
lung in relativ trockenem Zustand befindet, eine aerobe Biode
gradationsbehandlung als erster Behandlungsabschnitt in Betracht
gezogen werden sollte.
Die Anzahl der aufeinanderfolgenden unterschiedlichen Biodegra
dations-Behandlungsabschnitte ist im Rahmen der Erfindung
von Fall zu Fall wählbar und den Erfordernissen anpaßbar.
Insbesondere wird man einen dritten oder vierten Biodegrada
tions-Behandlungsabschnitt vorsehen, wenn im zweiten oder
dritten Biodegradationsabschnitt Zwischenprodukte entstehen,
die für weiteren Abbau eine Biodegradationsbehandlung anderer
Art erfordern. Ein denkbares Beispiel ist, wenn ein erster
Biodegradations-Behandlungsabschnitt aerober Art gewählt
und an diesen ein Biodegradations-Behandlungsabschnitt anaerober
Art angeschlossen wird, und in diesem zweiten Behandlungsabschnitt
Zwischenprodukte entstehen oder zurückbleiben, die nochmals
eine aerobe Biodegradationsbehandlung erforderlich machen.
Ähnliche Beispiele sind auch für die Aufeinanderfolge von
anaerober Biodegradation - aerober Biodegradation und anaerobe
Biodegradation als Nachbehandlung denkbar. Es sind auch analoge
Beispiele denkbar, bei denen an die beiden ersten unterschied
lichen Biodegradations-Behandlungsabschnitte nochmals alternierend
zwei Biodegradationsbehandlungen unterschiedlicher Art anzuschließen
sind.
Die Aufeinanderfolge der Biodegradations-Behandlungsabschnitte
unterschiedlicher Art ist erfindungsgemäß begleitet mit der
zwischen den aufeinanderfolgenden unterschiedlichen Behandlungs
abschnitten vorzunehmenden Umstellung der Konsistenz des zu
behandelnden Erdreichs. Auch bei dieser Konsistenzumstellung
können Entsorgungsmaßnahmen einbezogen werden, beispielsweise
das Herauslaugen von beispielsweise während der vorhergehenden
Biodegradation entstandenen wasserlöslichen Verunreinigungs
stoffen aus dem Erdreich.
Der Wasserhaushalt kann im erfindungsgemäßen Verfahren
optimal eingestellt werden. Beim Übergang von schlammartiger
zu krümelig feuchter Konsistenz des Erdreiches ist naturgemäß
Wasser abzuziehen. Am Ende von aeroben Biodegradations-
Behandlungsabschnitten kann ein Durchspülen des behandelten
Erdreiches mit Wasser als Endbehandlung oder auch als
Vorbehandlung zum Übergang in die Überführung in schlamm
artiger Konsistenz für eine nachfolgende anaerobe Biodegrada
tionsbehandlung in Betracht gezogen werden. Alles Wasser,
daß bei dieser oder jener Behandlungsweise von dem in Behandlung
befindlichen Erdreich abgezogen wird, soll im Rahmen der
Erfindung aufgefangen und auf Verunreinigungen untersucht
sowie je nach Untersuchungsergebnis von Verunreinigungen
befreit werden. Gleiches gilt auch für auf dem zu behandelnden
Erdreich oder auf der Behandlungsanlage oder dieser direkt
benachbarter Flächenbereiche niedergegangenes Regenwasser.
Durch das Auffangen, Untersuchen und evtl. Reinigen des
Regenwassers wird sichergestellt, daß kein verunreinigtes
Wasser in den Untergrund gelangt. Außerdem ist das aufgefangene,
untersuchte und evtl. gereinigte Wasser wertvoll, um bei
einem anderen Biodegradations-Behandlungsabschnitt wieder
in das Verfahren zurückgeführt zu werden. Außerdem können
dem im einen oder anderen Biodegradations-Behandlungsabschnitt
zugeführten Wasser Behandlungsstoffe und/oder Mikroorganismen
zugegeben werden, die auch in dem Wasser verbleiben können,
wenn dieses bei einem gleichen oder ähnlichen Biodegradations-
Behandlungsabschnitt ins Verfahren zurückgeführt wird.
Bevorzugt wird man bei Beginn jedes einzelnen Biodegradations-
Behandlungsabschnittes Mikroorganismen der dafür vorgesehenen
Art in das in Behandlung befindliche Erdreich einführen.
Aber auch während des Ablaufs des jeweiligen Biodegradations-
Behandlungsabschnitts können solche Mikroorganismen nachdo
siert und/oder durch Zugabe von Mikroorganismen anderer
Art und/oder anderer Spezies ergänzt werden.
Der biologische Abbau im anaeroben und aeroben Milieu kann
bevorzugt mittels selektiver und speziell adaptierter Mikro
organismen durchgeführt werden, die dem jeweiligen Habitat
entstammen und mittels bekannter mikrobiologischer Methoden
an steigende Konzentrationen von abzubauenden Substanzen
gewöhnt werden. Die Mikroorganismen können somit enzymatische
Fähigkeiten erlernen, um die Schadstoffe in ihre Nahrungskette
einzubauen. Bevorzugt wird man sowohl für anaerobe Biodegra
dation als auch für aerobe Biodegradation Consortien von
Mikroorganismen einsetzen, die nicht allein an die abzubauenden
Substanzen sondern auch aneinander gewöhnt werden können,
um synergetische Wirkungen hervorzurufen. So können beispiels
weise Consortien von Methan erzeugenden anaeroben Bakterien
folgender Art gebildet werden:
Generic Name | |
Spezies | |
Methanobakterium | |
M. Soehngenii | |
M. Ruminantium | |
Methanosarcina | M. Mobile |
M. Methanica | |
Methanococcus | M. Mazei |
Vorkommen: @ | Anaerober Abfall, Klärschlamm. |
Es bestehen auch ökologische Interaktionen von chemo-autotrophen
Bakterien mit anderen Organismen, die Schwefel-, Stickstoff-
und Eisenzyklen in Gang setzen.
Desulfovibrio | |
D. Desulfuforicans | |
Nitrobakter | N. Winogradskyi |
Peptokoccen | P. Niger |
(Die Peptococcen können Proteinhydrolysate als einzige Energie
quelle verwenden).
Bei solchen ökologischen Interaktionen von chemo-autotrophen
Bakterien mit anderen Organismen erfolgt die Reduzierung
von CO2 vorwiegend über den Calvinzyklus.
Die anaeroben Mikroorganismen sind weit verbreitet in Habitaten,
in denen ein Abbau von Materie organischen Herkommens vor
sich geht.
Die methanogenen Bakterien besetzen die terminale Nische
im Elektronentransport, der durch anaeroben Abbau organischer
Materie entsteht.
Bei der Fermentation der organischen Materie entstehen vor
wiegend Wasserstoff und CO2 sowie flüchtige Fettsäuren.
Die methanogenen Bakterien beeinflussen den gesamten anaeroben
Stoffwechsel organischer Verbindungen bei vollständiger
Dissimilation zu Methan und CO2. In anaeroben Bereichen
befinden sich demnach zahlreiche Organismen, die eine
bedeutende ökologische Rolle übernehmen, in dem sie unlös
liches organisches Material in lösliche Verbindungen und
Gase überführen, die dann in dem aeroben Bereich weiter
abgebaut werden können.
In entsprechender Weise können auch in den aeroben Biodegra
dations-Behandlungsabschnitten Consortien gebildet werden,
die beispielsweise aus folgenden Mikroorganismen ausgewählt
werden können:
Candida sp.
Aureobasidium pullulans
Myrothecium verrucaria
Cladosporium cladosporiodes
Saccaromyces sp.
Aspergillus sp.
Rhodotorula sp.
Candida lipolytica
Micrococcus sp.
Nocardia sp.
Pseudomonas
Flavobacterium sp.
Corynebactenium sp.
Arthrobacter sp.
Hefen
Acrochomobacter sp.
Sarcina sp.
Bacillus sp.
Streptomyces sp.
Aureobasidium pullulans
Myrothecium verrucaria
Cladosporium cladosporiodes
Saccaromyces sp.
Aspergillus sp.
Rhodotorula sp.
Candida lipolytica
Micrococcus sp.
Nocardia sp.
Pseudomonas
Flavobacterium sp.
Corynebactenium sp.
Arthrobacter sp.
Hefen
Acrochomobacter sp.
Sarcina sp.
Bacillus sp.
Streptomyces sp.
Für diese Mikroorganismen bzw. aus solchen Mikroorganismen
zusammengestellte Consortien kommen Nährbodenmaterialien
in Betracht, wie sie für diese Mikroorganismen bereits
als geeignet bekannt sind. Beispiele hierfür sind:
Nährlösung I | |
Zitronensäure | |
0,5 | |
Mannit | 1,0 |
K₂HPO₄ | 1,0 |
Asparaginsäure | 0,2 |
MgSO₄ × 7 H₂O | 0,2 |
Superphosphat | 1,0 |
Harnstoff | 3,0 |
Lezithin | 6,0 |
Wasser | 1000,0 |
Nährlösung II | |
Handelsübliches Nährbodenmaterial ("Difco"®) angepaßt an die jeweilige Bakterienart|23,0 g | |
Hefeextrakt | 3,0 g |
Ethylenglycol | 5,0 ml |
Glycose | 5,0 g |
Agar-agar | 15,0 g |
Destilliertes Wasser | 1000 ml |
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Vielzahl von Verfahrensbesonderheiten und durch eine Vielzahl
weiterer Verfahrensbesonderheiten und eine Vielzahl weiterer
erreichter Vorteile aus, wie dies die folgenden Gesichtspunkte
zeigen:
- A. Das anaerobe Abbauverfahren eignet sich besonders für kontaminierten Schlamm, weil hierin die Bedingungen für eine weitgehende Verarmung an Sauerstoff mit zunehmender Tiefe gegeben wird. Die optimalen Prozeßbedingungen mit Einhaltung von Temperatur und Feuchtigkeit sind leicht zu steuern. Ein vorwiegend trockenes Erdreich kann zweck mäßig durch Anfeuchtung in einen Schlammzustand überführt werden.
- B. Die Abbaustufe und die Umsatzrate sind von der Größe der mikrobiellen Population und deren Aktivitätspotential abhängig. Da die Abbaugeschwindigkeit bei anaeroben Verfahren relativ langsam vor sich geht, muß eine Anreiche rung des Habitats erfolgen. Hierfür eignen sich die koope rativ und synergistisch wirksamen, speziell adaptierten Gruppen von Mikroorganismen.
- C. Die Inokulation des Behandlungsmilieus erfolgt durch
Einschuß von Glasampullen, die unter konservierenden
Bedingungen anaerobe Mikroorganismen enthalten. Die Ampullen
werden in einer hohlen Lanze geladen und mittels einem
komprimierten Schutzgas in den Schlamm getrieben. Dabei
werden die anaeroben Mikroorganismen aus der zerbrochenen
Ampulle freigesetzt und durch die Antriebsenergie in
der Umgebung verteilt.
Durch beliebig viele Inokulationen an statistisch günstigen Punkten des Verteilungsbereichs entstehen Zonen erhöhter Aktivität zur mikrobiellen Umsetzung von organischen Rückblenden zu Methan und Kohlendioxid. - D. Eine biotechnisch verbesserte Prozeßführung ergibt sich
mit einer weitgehenden Automatisierung der Inokulation.
Während die anaeroben Mikroorganismen mit zusätzlichen
Nährstoffen in den Glasampullen verfügbar gemacht werden,
sind diese auf einer Lochscheibe derart anzuordnen, daß
sie durch einen Kolben, der mit Schutzgas angetrieben
wird, in die Sonde vorgeschoben werden kann und in den
Schlamm eingeschossen wird. Mit dem gedrehten Magazin
steht eine neue Ampulle mit dem Inokulat für den Einschuß
zur Verfügung.
Die gesamte Apparatur ist auf einen Schlitten montiert, der mittels einer geeigneten Vorrichtung über den Schlamm gezogen wird. Mit einem entsprechenden Steuersystem können die Zeitintervalle und die Häufigkeit der Inokulationen an gewählten Punkten automatisiert werden. - E. Unter normalen Bedingungen geht die anaerobe Behandlungs stufe der aeroben Biodegradation voraus. Bei Anwesenheit von Kohlenwasserstoff-Verbindungen in hoher Konzentration kann jedoch der anaerobe Abbau gestört werden. In solchen Fällen wird die anaerobe Biodegradation nachgeschaltet, so daß eine weitgehende Sanierung nicht nur der Kohlen wasserstoffe, sondern auch der organischen Verbindungen erreicht wird.
- F. Die räumlich getrennten Maßnahmen anaerober und aerober biologischer Prozesse lassen sich raumsparend und zeitlich synchronisiert durchführen, wenn das Behandlungstarget, der Rekultivierungsbereich entsprechend angelegt ist. Die Anlage besteht aus zwei rechteckigen Becken mit undurchlässigem Untergrund. Ein Becken wird im oberen Anteil mit kontaminiertem Erdreich beschickt, während der untere Teil als Abklingbecken dient. Hier wird die anaerobe biologische Behandlung durchgeführt. Nach Beendi gung der Maßnahme kann das behandelte Erdreich in das Areal der aeroben Biodegradationsmaßnahme zugeführt werden.
- G. Ein kombiniertes Umsetzgerät ermöglicht die wechselnde Beschickung der aeroben und anaeroben Behandlungsbereiche.
- H. Bei der anaeroben Umsetzung ist der Energiebedarf relativ gering, da keine Belüftung oder Durchmischung des Materials erfolgen muß. Das entstehende Biogas kann mit geeigneten Vorrichtungen genutzt werden. Hierfür bietet sich die Prozeßoptimierung durch notwendige Erwärmung des aeroben Biodegradationsprozesses an.
- I. Der Wasserhaushalt der Rekultivierungsanlage wird derart betrieben, daß anfallendes Regenwasser, oder bei Über schreiten der Feldkapazität perkolierendes Wasser dem System bei Bedarf wieder zugeführt oder bevorratet wird. Damit wird eine übergreifende Kontamination durch Sicker wasser vermieden.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet
sich besonders eine Anlage zur kombinierten Biodegradations
behandlung von kontaminiertem Erdreich, die sich dadurch
kennzeichnet, daß ein Schlammbehandlungsbecken und ein mit
mindestens einer Bodenplatte belegter Behandlungstrakt für
aerobe Biodegradationsbehandlung des Erdreichs nebeneinander
angeordnet sind, wobei das Schlammbehandlungsbecken an seinem
Boden und seiner Umfangswand flüssigkeitsdicht ausgebildet
ist, während in der im übrigen flüssigkeitsdichten Bodenplatte
mit im Platteninneren vorgesehenen Kanälen in Verbindung
stehende poröse Plattenbereiche vorgesehen und die im Platten
inneren vorgesehenen Kanäle an Einrichtungen zum Abführen
von Flüssigkeit und/oder Zuführen von gasförmigen Medien
verbunden sind. Ferner kennzeichnet sich eine solche Anlage
dadurch, daß Einrichtungen zum Überführen des zu behandelnden
Erdreichs vom Schlammbehandlungsbecken zum Behandlungstrakt
und/oder umgekehrt sowie am Schlammbehandlungsbecken und/oder
dem Behandlungstrakt bewegliche Behandlungseinrichtungen
für das Erdreich angeordnet sind. Bei einer solchen Anlage
wird das zu behandelnde kontaminierte Erdreich zumindest
gegenüber dem Untergrund sicher abgetrennt, so daß keinerlei
kontaminierende Stoffe aus dem zu behandelnden Erdreich
in den Untergrund übertreten können, und zwar auch nicht
durch Flüssigkeitsübertritt aus dem zu behandelnden Erdreich
in den Untergrund verschleppt werden können. Innerhalb dieser
Anlage kann das zu behandelnde Erdreich je nach der gewählten
Behandlungsart einmal oder mehrmals zwischen dem Schlammbe
handlungsbecken und dem Behandlungstrakt oder umgekehrt
hin und her gefördert werden.
Um den Übergang zwischen anaerober Biodegradationsbehandlung
und aerober Biodegradationsbehandlung einfach und ohne erheb
lichen Zeitaufwand zu ermöglichen, empfiehlt es sich, das
Schlammbehandlungsbecken und den Behandlungstrakt zu beiden
Seiten einer Führungsbahn für eine oder mehrere Überführungs
vorrichtungen für das Erdreich anzuordnen. Besonders vorteil
haft ist dabei eine Anordnung, bei der das Schlammbehandlungs
becken und der Behandlungstrakt in ihrer Längsrichtung neben
einander liegen und im wesentlichen gleiche Länge aufweisen,
die dazwischen vorgesehene Führungsbahn sich über diese
Länge erstreckt und die porösen Plattenbereiche des Behandlungs
traktes als sich über die Länge des Behandlungstraktes er
streckende, zur Führungsbahn und zueinander parallele Streifen
ausgebildet sind. Auf diese Weise kann das aus dem Schlamm
behandlungsbecken abgezogene Erdreich von der sich auf der
Führungsbahn bewegenden Überführungsvorrichtung direkt auf
einen solchen streifenförmigen porösen Plattenbereich aufge
bracht werden, um dort sehr schnell das Wasser aus dem schlamm
förmigen Material abzuziehen, so daß das Erdreich sehr schnell
in die für die aerobe Biodegradationsbehandlung geeignete
krümelig-feuchte Konsistenz übergeführt werden kann.
Oberhalb des Schlammbehandlungsbeckens und des Behandlungs
traktes können zur Bildung getrennter verschließbarer Räume
anbringbare oder angebrachte Abdeckungen vorgesehen sein.
Mit diesen Abdeckungen können die optimalen Biodegradations
bedingungen besser sichergestellt werden. Die Abdeckung
über dem Schlammbehandlungsbecken kann zugleich Teil einer
Auffang- und Gewinnungseinrichtung für brennbare Gase, insbe
sondere Methan sein.
Um das Überführen des zu behandelnden Erdreichs wahlweise
von dem Schlammbehandlungsbecken zum Behandlungstrakt oder
vom Behandlungstrakt zum Schlammbehandlungsbecken zu ermög
lichen, empfiehlt es sich, mindestens eine entlang der Führungs
bahn bewegbare, mit sich quer zum Schlammbehandlungsbecken
und zum Behandlungstrakt erstreckenden Fördereinrichtungen
für Schlamm und/oder körniges Erdreich ausgestattete Förder
vorrichtung vorzusehen, deren Förderrichtung wählbar ist.
Dabei kann die Länge der Quererstreckung über den Behandlungs
trakt einstellbar bzw. verstellbar sein, um auf diese Weise
mehrere parallel verlaufende Streifen des Behandlungstraktes
mit dem aus dem Schlammbehandlungsbecken abgezogenen Material
zu beschicken. Ferner empfiehlt es sich, bei einer solchen
Fördereinrichtung Schlammaufnahmeeinrichtungen vorzusehen,
die an das über dem Schlammbehandlungsbecken liegende Ende
der Fördereinrichtungen ansetzbar ist. Stattdessen oder
zusätzlich empfiehlt es sich, auch Erdreich-Aufnahmeeinrich
tungen vorzusehen, die an das über dem Behandlungstrakt
liegende Ende der Fördereinrichtungen ansetzbar sind.
Während bei der aeroben Biodegradationsbehandlung Mikroorga
nismen durch Aufregnen auf das Erdreich zugeführt oder nach
geführt werden können, empfiehlt es sich, bei der erfindungs
gemäßen Vorrichtung, über dem Schlammbehandlungsbecken einstell
bare oder eingestellte Inokulationseinrichtungen für Mikro
organismen in den Schlamm vorzusehen. Diese Inokulation
sollte nämlich möglichst ohne Einführen von Luft bzw. Luft
sauerstoff in den Schlamm durchgeführt werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform einer solchen
Inokulationseinrichtung enthält beispielsweise ein lanzenartig
in den Schlamm einführbares Rohr und eine an dieses Rohr
angesetzte oder ansetzbare, mit komprimiertem Inertgas
arbeitende Einschießvorrichtung für die Mikroorganismen
enthaltende zerstörbare Ampullen. Für mehr oder weniger
automatischen Betrieb empfiehlt es sich, diese Einschieß
vorrichtung mit einer wahlweise vor dem Rohr einstellbaren
Lochscheibe zum Einsetzen der mit Mikroorganismen und ggf.
zusätzlichen Nährmaterial für die Mikroorganismen gefüllten
Ampullen und mit einer Einstoßvorrichtung für die durch
Einstellen der Lochscheibe jeweils gewählte Ampulle in das
Rohr auszustatten. Eine solche Inokulationseinrichtung für
Mikroorganismen kann bei der erfindungsgemäßen Anlage vorzugs
weise auf einem über die Oberfläche des Schlammbehandlungs
beckens verstellbaren Schlitten angebracht sein, der selbst
wiederum mittels einer Schleppvorrichtung von den Becken
rändern her an die gewünschten Stellen einstellbar sein
kann.
Für den Behandlungstrakt zur aeroben Biodegradationsbehandlung
kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ein über die Bodenplatte verfahrbares Erdreich-Durchwirbe
lungsgerät vorgesehen sein, das unterhalb einer eine Bear
beitungskammer überdeckenden Gehäusewand mindestens ein
rotierendes und das Erdreich aufwirbelndes Bodenfräserwerkzeug
und in der Gehäusewand angebrachte, in die Bearbeitungskammer
gerichtete Düsen zum Einspritzen von Wasser, Nährlösung
oder Nährdispersion und Mikroorganismen enthält. Ein solches
Bodendurchwirbelungsgerät kann in solcher Weise ausgebildet
sein, daß es eine durchgehend gleichdicke Erdreichlage
bearbeitet und dabei in hohem Maße mit Luft aufwirbelt.
Hierbei werden Erdreich-Klumpen zerkleinert, und es wird
die Durchlässigkeit des Erdreichs für Luft wesentlich verbessert.
Zugleich bietet ein solches Erdreich-Durchwirbelungsgerät
wesentlich verbesserte Verteilung von Feuchtigkeit und Nähr
bodenmaterial sowie Mikroorganismen innerhalb des zu behan
delnden Erdreiches. Das Erdreich-Durchwirbelungsgerät kann
dabei in Art eines Mieten-Umsetzgerätes ausgebildet sein
und dazu eine Gehäusewand aufweisen, die am Einlaß zur
Behandlungskammer in Art eines Einlaßtrichters und am Auslaß
von der Behandlungskammer als Mieten-Formwand ausgebildet
ist. Das Erdreich-Durchwirbelungsgerät kann vor der Behand
lungskammer oder in deren Einlaßbereich eine in das zu behan
delnde Erdreich greifende Feuchtigkeits-Meßsonde aufweisen,
die mit einer Mengen-Steuerungsvorrichtung für die Wasser
zufuhr verbunden ist. Eine solche Flüssigkeits-Meßsonde
ist bevorzugt scheibenartig, beispielsweise als rotierende
Scheibe, auszubilden.
Das Erdreich-Durchwirbelungsgerät kann als ein einheitliches
Gerät aufgebaut sein. Bevorzugt wird man aber ein aus getrenn
ten Aggregaten aufgebautes Gerät vorsehen, nämlich ein
Erdreich-Durchwirbelungsgerät, das ein mit Zapfwelle
ausgestattetes Zuggerät und ein an das Zuggerät anhängbares
und mit dem Antrieb für das Bodenfräswerkzeug an die Zapf
welle anschließbares Bearbeitungsgerät sowie Reservoirs
für Wasser, Nährlösung bzw. Nährdispersion und Mikroorganismen
und Zuführungsleitungen und Steuerventile zum Zuführen des
Wassers, der Nährlösung bzw. Nährdispersion und der Mikro
organismen von den Reservoirs zu den in der Gehäusewand
des Bearbeitungsgerätes angebrachten Düsen enthält. Die
Reservoirs für Wasser, Nährlösung oder Nährdispersion und
Mikroorganismen können dabei auf dem Zuggerät angebracht
sein. Auf dem Bearbeitungsgerät kann dabei eine Mischpumpe
für Wasser, Nährlösung bzw. Nährdispersion und Mikroorganismen
vorgesehen sein, deren Saugstutzen mit den Zuführungsleitungen
für Wasser, Nährlösung bzw. Nährdispersion und Mikroorganismen
und deren Druckstutzen mit einer zu den Düsen führenden
Verteiler-Druckleitungen verbunden ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch zwei nebeneinander angeordnete
Rekultivierungsfelder für anaerobe und aerobe
Behandlung;
Fig. 2 einen schematischen Schnitt 2-2 der Fig. 1;
Fig. 3 eine etwas abgewandelte Ausführung der Rekulti
vierungsfelder nach Fig. 1 und 2, schematisch
im Schnitt und perspektivischer Darstellung;
Fig. 4 schematisch eine Lanze zum Inokulieren von
Mikroorganismen bei anaerober Behandlung;
Fig. 5 eine Revolveranordnung zum Laden der Lanze nach
Fig. 4;
Fig. 6 eine schematische Darstellung des Inovulations
vorganges mittels einer Lanze nach Fig. 4;
Fig. 7 ein im Rahmen der aeroben Behandlung einzu
setzendes Erdreich-Durchwirbelungsgerät,
schematisch im vertikalen Schnitt;
Fig. 8 einen Teilschnitt durch den eigentlichen aeroben
Behandlungstrakt gemäß 2-2 in Fig. 1 in abge
wandelter Ausführung;
Fig. 9 eine teilweise schematische Draufsicht auf den
geöffneten Behandlungstrakt gemäß Fig. 8 und
Fig. 10 ein im Beispiel nach den Fig. 8 und 9 einzu
setzendes Mieten-Umsetzgerät, schematisch im
Schnitt 10-10 der Fig. 9.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Anlage 10 zur kombinierten
Biodegradationsbehandlung von mit organischen Verunreinigungen
und/oder anderen xenobiotika-kontaminiertem Erdreich sind ein
Schlammbehandlungsbecken 11 und ein mit mindestens einer Boden
platte 13 belegter Behandlungstrakt 12 für aerobe Biodegradations
behandlung des Erdreiches nebeneinander angeordnet. Das Schlamm
behandlungsbecken 11 ist an seinem Boden und an seiner Umfangs
wand flüssigkeitsdicht ausgebildet. Die Bodenplatte 13 des
Behandlungstraktes 12 ist im wesentlichen flüssigkeitsdicht
ausgebildet, aber mit im Platteninneren vorgesehenen Kanälen
18 versehen, die über poröse Plattenbereiche 16 mit streifen
förmigen Teilen der Plattenoberfläche in Verbindung stehen,
um auf diese Weise den über den porösen Plattenbereichen 16
aufgeschütteten Mieten 131 von zu behandelndem Erdreich
Flüssigkeit abziehen und gasförmige Medien von unten her
zuführen zu können. Ferner enthält die Anlage 10 Einrich
tungen 14, mit welchen das zu behandelnde Erdreich vom Schlamm
behandlungsbecken 11 zum Behandlungstrakt 12 und/oder umge
kehrt überführt werden kann. Diese Einrichtungen 14 sind im
dargestellten Beispiel in Längsrichtung über eine zwischen
dem Schlammbehandlungsbecken 11 und dem Behandlungstrakt 12
gebildete Trennwand 15 verfahrbar. Die Einrichtungen 14 ent
halten ein Fördergerät 16, mit dem krümeliges Material und
auch schlammförmiges Material in der einen oder anderen ge
wählten Richtung gefördert werden kann. Ferner enthalten die
Einrichtungen 14 Förderleitungen 19, 20 die sich über das
Schlammbehandlungsbecken 11 und den Behandlungstrakt 12 er
strecken, wobei die sich über den Behandlungstrakt 12 er
streckenden Förderleitungen 20 in ihrer Länge einstellbar
sind, um beim Verfahren der Einrichtung 14 entlang der Trenn
wand 15 auf dem Behandlungstrakt 12 sich parallel erstrecken
de Mieten 131 von zu behandelndem Erdreich aufbauen zu können.
Wie Fig. 1 zeigt, ist außerdem über dem Schlammbehandlungs
becken ein in seiner Lage einstellbarer Schlitten 21 für eine
Inokulationslanze 22 vorgesehen, während auf dem Behandlungs
trakt 12 fahrbare Behandlungseinrichtungen 110 in Form eines
Erdreichaufwirbelungsgerätes oder eines Mietenumsetzgerätes
vorgesehen sind.
Oberhalb des Schlammbehandlungsbeckens 11 sind - wie Fig.
1 zeigt - Einstelleinrichtungen, beispielsweise Seilzüge 21
angebracht, mit welchen ein die Inokulationslanze 14 tragender
Einstellschlitten 22 an jede gewünschte Stelle oberhalb des
Schlammbehandlungsbeckens einstellbar ist.
In der abgewandelten Ausführungsform nach Fig. 3 ist die
Bodenfläche des Schlammbehandlungsbeckens mit seitlicher
Neigung ausgebildet, um bei entleerten Beckenoberflächen
wasser abziehen zu können. Auch die Oberfläche des Behand
lungstraktes 12 ist von beiden Seiten her nach der Mitte
hin geneigt, so daß Oberflächenwasser in der Mitte des
Behandlungstraktes zusammenläuft und über einen in der Boden
platte 13 angebrachten Kanal 23 abgezogen werden kann.
Das über dem Schlammbehandlungsbecken 11 liegende Ende der
Förderleitung 19 ist dazu ausgebildet, daß dort Schlammauf
nahmeeinrichtungen 24 angesetzt werden können, wie dies in
Fig. 2 gestrichelt angedeutet ist. Ebenso kann an das über
dem Behandlungstrakt 12 für aerobe Biodegradationsbehandlung
liegende Ende der Förderleitungen 20 mit ansetzbaren Erd
reich-Aufnahmeeinrichtungen ausgestattet werden, wie dies
gestrichelt bei 25 in Fig. 2 angedeutet ist.
Sowohl das Schlammbehandlungsbecken 11 als auch der Be
handlungstrakt 12 für aerobe Biodegradationsbehandlung können
mit einer Abdeckung 45 versehen sein, wie sie in Fig. 8
angedeutet ist. Die über dem Schlammbehandlungsbecken 11
vorzusehende Abdeckung kann dazu ausgebildet sein, daß sie
das bei der Schlammbehandlung anfallende Methan auffangen
läßt. Zugleich dient die Abdeckung 14 am Schlammbehandlungs
becken 11 zur Einstellung vorteilhafter Temperatur- und
Feuchtigkeitsbedingungen oberhalb des Schlammbehandlungs
beckens 11. Die über den Behandlungstrakt 12 anbringbare
Abdeckung 45 dient in erster Linie zur Abschirmung gegenüber
der Umgebung und läßt ebenfalls die sichere Einstellung
eines vorteilhaften Behandlungsregimes hinsichtlich
Temperatur und Feuchtigkeit sowie Gaszusammensetzung an den
Mieten von zu behandelndem Erdreich zu.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der Inokulations
lanze 14 ist ein Lanzenrohr 31 vorgesehen, das auf dem Ein
stellschlitten vertikal verstellbar und damit aus dem Schlamm
heraushebbar und in den Schlamm einsteckbar ist. Zum besseren
Einstecken in den Schlamm ist das Lanzenrohr 31 mit einer
Spitze 32 versehen. Oberhalb der Spitze 32 ist ein Ring von
Auslaßöffnungen 33 gebildet. An seiner Oberseite trägt das
Lanzenrohr 31 eine Revolveranordnung 34 und eine Einschieb
vorrichtung 35, um jeweils eine mit Mikroorganismen gefüllte
Ampulle 36 aus der Revolveranordnung 34 in das obere Ende
des Lanzenrohres 31 zu schieben. Wie Fig. 5 zeigt, kann
die Revolveranordnung beispielsweise eine Revolverplatte 37
mit sechs Ampullenaufnahmen 38 enthalten. Die Ampullenauf
nahmen 38 sind in einem Winkelabstand von 60° angeordnet.
Zwischen den Ampullenaufnahmen 38 weist die Revolverplatte
37 Plattenteile 39 auf. Durch Drehen der Revolverscheibe 37
um Winkel von jeweils 30° kann abwechselnd eine Ampullen
aufnahme 38 oder ein abschließender Wandteil 39 über die
Oberseite des Lanzenrohres 31 eingestellt werden. Wie aus
Fig. 6 ersichtlich, ist in der Ausgangsposition 1
eine solche Stellung vorgesehen, bei der ein Zwischenplatten
teil 39 über dem oberen Ende des Lanzenohres 31 liegt. Durch
Verdrehen der Revolverscheibe 37 kann dann eine gewählte
Ampulle über das obere Ende des Lanzenrohres 31 eingestellt
werden. Diese Ampulle wird dann mit der Einschiebevorrichtung
35 in das Lanzenrohr 31 eingeschoben. Die Revolverscheibe 37
wird dann um 30° verdreht, so daß der nächste Zwischenplatten
teil 39 einen oberen Verschluß für das Lanzenrohr 31 bildet.
In das obere Ende des Lanzenrohres 31 oberhalb der einge
schobenen Ampulle 36 wird dann über eine Leitung 40 Inertgas,
beispielsweise Stickstoff, eingepreßt. Der Stickstoff drückt
die Ampulle 36 im Inneren des Lanzenrohres 31 nach unten bis
in den Bereich der Spitze 32. Am unteren Ende des Lanzenrohres
31 im Bereich der Spitze 32 zerschellt dann die Ampulle 36.
Die Mikroorganismen werden aufgrund des vom Inertgas ausge
übten Druckes durch den Kranz von Öffnungen 33 aus dem Lanzen
rohr 31 in den umgebenden Schlamm gepreßt.
Durch Einstellung des Schlittens 22 und durch Einstellung
der Revolverscheibe 37 können somit an jeder gewünschten
Stelle des Schlammbehandlungsbeckens 11 gewünschte Mikro
organismen bzw. Consortien von Mikroorganismen in den Schlamm
inokuliert werden.
Für die Bearbeitung des in aerober Biodegradationsbehandlung
befindlichen Erdreichs 61 eignen sich besonders fahrbare
Bearbeitungsgeräte, wie sie im folgenden anhand der Fig.
7 bis 10 erläutert werden.
In Fig. 7 ist ein Erdreich-Aufwirbelungsgerät 110 schematisch
dargestellt. Das Erdreich-Aufwirbelungsgerät 110 enthält
eine auf eine sich quer zur Vorschubrichtung erstreckenden
Achse 111 aufgesetzte Reihe von Bodenfräserscheiben 112,
die im Sinne des Pfeiles 113 zu rascher Umdrehung angetrieben
sind. Die Reihe von Bodenfräserscheiben 112 ist unterhalb
einer Gehäusewand 114 angebracht. Das ganze Gerät kann mittels
eines Rahmens 115 auf seitlich angebrachten, nicht darge
stellten Rädern getragen sein. Oberhalb der Reihe von Boden
fräserscheiben 112 ist auf dem Rahmen 115 eine Zuführvorrich
tung 116 für Wasser (H2O), Nährlösung oder Nährdispersion
(NUTR) und Mikroorganismen (Mo) angebracht. Diese Zuführvor
richtung enthält eine Mischpumpe (P) 117 für diese Stoffe.
An den Saugstutzen dieser Mischpumpe 117 ist über ein Ventil
118 die Zuführleitung für diese Stoffe angeschlossen, während
an den Druckstutzen der Mischpumpe über eine Verteilerlei
tung 119 Sprühdüsen 120 angeschlossen sind. Diese Sprühdüsen
sind in das Innere einer unterhalb der Gehäusewand 114 ge
bildeten Behandlungskammer 121 auf das von den Bodenfräser
scheiben 112 aufgewirbelte Erdreich gerichtet.
In Vorschubrichtung vor der Reihe von Bodenfräserscheiben
112 ist eine scheibenförmige Feuchtigkeits-Meßsonde 122
angebracht, die mit einem Steuergerät 123 elektrisch ver
bunden ist, um die gemessenen Feuchtigkeitswerte in dieses
Steuergerät 123 einzugeben. An dem Steuergerät können in
diesem Beispiel die für die Behandlung des Erdreiches ge
wünschte Feuchtigkeit, die gewünschte Nachfuhr von Nährlösung
oder Nährdispersion und die gewünschte Nachbeschickung mit
Mikroorganismen eingestellt werden. Das Steuergerät 123 kann
dementsprechend im dargestellten Beispiel einen Mikroprozessor
enthalten, der aus den vorgenommenen Einstellungen und aus
dem gemessenen Feuchtigkeitswert die erforderlichen Steuerungen
an dem Antrieb 124 der Mischpumpe 117, dem der Mischpumpe
117 vorgeschalteten Ventil 118 und an den Ventilen 125, 126
und 127 vornimmt, die an die Auslässe der Reservoire 128,
129 und 130 für Wasser, Nährlösung bzw. Nährdispersion und
Mikroorganismen angesetzt sind. Das Erdreich-Durchwirbelungs
gerät 110 ist von Zeit zu Zeit, beispielsweise alle 3 bis
4 Tage oder auch je nach Erfordernis nur alle 3 bis 4 Wochen
einmal, durch die auf der Bodenplatte 13 aufgebrachte Schicht
von zu behandelndem Erdreich zu fahren. Wie in Fig. 7 ange
deutet, wird mit den Bodenfräsplatten 112 das zu behandelnde
Erdreich aufgewirbelt und durch die innerhalb der Gehäusewand
114 gebildete Behandlungskammer 121 geschleudert. In diesem
Zustand wird das aufgewirbelte Erdreich mit einem Gemisch
von Wasser, Nährlösung bzw. Nährdispersion und Mikroorganis
men besprüht und mit der in der Behandlungskammer 121 vor
handenen Luft intensiv vermischt. Das Gemisch von besprühtem
Erdreich und Luft wird dann hinter der Reihe von Bodenfräser
scheiben 112 zu einer neuen intensiv aufgelockerten und mit
Luft durchsetzten Schicht 61′ abgelegt.
Durch diese intensive Durchwirbelung und Durchlüftung kann
unter Benutzung eines Erdreich-Durchwirbelungsgerätes 110
eine Schicht 61 auf die Bodenplatte 13 gelegt werden, die
wesentlich höher als die üblicherweise mit 30 cm Höhe anzu
setzende Behandlungsschicht ausgebildet ist, beispielsweise
mit doppelter Höhe.
Das Erdreich-Durchwirbelungsgerät 110 kann sich über die
gesamte Breite der Bodenplatte 13 erstrecken. Es ist aber
auch im Rahmen der Erfindung möglich, das Erdreich-Durch
wirbelungsgerät als ein auf Rädern fahrbares Behandlungs
gerät an ein Zuggerät, beispielsweise einen Traktor (vergl.
Fig. 9 und 10) anzuhängen und von einer Zapfwelle des
Zuggerätes her die Reihe von Bodenfrässcheiben anzutreiben.
Aufgrund der hohen Behandlungsintensität, die mit dem Erd
reich-Aufwirbelungsgerät gemäß Fig. 7 erreichbar ist, kann
ein solches Zuggerät auf einer Spur neben der Laufspur des
Bodenaufwirbelungsgerätes 110 laufen, allerdings auf der
noch anschließend zu behandelnden Seite.
Wenn ein solches Zuggerät vorgesehen ist, können die Reser
voire 128, 129 und 130 auf dem Zuggerät angebracht sein und
über eine Schlauchleitung mit der auf dem Erdreich-Aufwirbelungs
gerät 110 angebrachten Beschickungsvorrichtung 116 verbunden
sein.
Im Beispiel der Fig. 8 bis 10 werden auf einer Boden
platte 13 anstelle einer Schicht Mieten 131 aus dem von
der kontaminierten Stelle abgehobenen Erdreich gebildet.
Bei der Bildung dieser Mieten 131 kann das Erdreich bereits
erstmals intensiv mit Luft und aufgesprühtem Wasser, sowie
aufgesprühtem Nährbodenmaterial und aufgegebenen Mikroorga
nismen vermischt werden. Die Mieten 131 erstrecken sich dabei
über die Länge der Bodenplatte 13, und es ist eine Mehrzahl
solcher Mieten 131 nebeneinander angebracht. Im Beispiel
nach Fig. 13 sind immer zwei solcher Mieten mit geringem
gegenseitigem Abstand nebeneinander angeordnet und dann
ein Zwischenraum 132 gelassen, in welchem ein Zuggerät,
beispielsweise ein Traktor 133 oder ein geländegängiges
Fahrzeug fahren kann. Gemäß Fig. 12 können die
Mieten 131 mit einer Schicht 60 aus biologischer Streu
unterlegt sein. Die im Beispiel gemäß Fig. 2 und 3 vorge
sehenen Längskanäle 16 mit porösem Körper 17 und Längsdurch
lässen 18 können auch in diesem Beispiel zum Zuführen von
Luft von unten her im Sinne der Pfeile 67 und zum Abführen
von Wasser nach unten im Sinne der Pfeile 62 benutzt werden.
Die Bildung von Mieten 131 hat jedoch den besonderen Vor
teil, daß das zu behandelnde Erdreich in der Miete 131 auch
von dem oberhalb der Grundplatte 13 gebildeten Luftraum 46
her belüftet wird, wie dies durch die Pfeile 134 angedeutet
ist. Außerdem wird durch die Mieten 131 die an dem zu be
handelnden Erdreich gebildete Oberfläche wesentlich ver
größert, so daß auch die von den Leuchten 50 ausgehende
Strahlung verstärkten Einfluß auf das zu behandelnde Erd
reich und die in ihm aufgenommenen Mikroorganismen ausübt.
Um die Mieten oftmalig von oben her zu befeuchten, können
an einem sich quer über die Grundplatte 13 erstreckenden
balkenartigen Gerüst Sprühdüsen 30 angebracht sein, mit
welchen Wasser über die Mieten 131 gesprüht wird. Im Hin
blick auf die Höhe der Mieten 131 und die erhöhte Luftzufuhr
aus dem Luftraum 46 zu den Mieten 131 und nicht zuletzt
im Hinblick auf die bessere Verteilung des aufgesprühten
Wassers auf die Mieten 131 wird man in diesem Beispiel das
balkenartige Gerüst und die Abdeckung 45 höher ausbilden
als im Beispiel der Fig. 3.
Wie aus den Fig. 9 und 10 ersichtlich, wird man in diesem
Beispiel des Erdreich-Aufwirbelungsgerätes 110 in Art eines
Mieten-Umsetzgerätes ausbilden. Hierzu ist ein eigentliches
Umsetz- oder Behandlungsgerät 135 vorgesehen, das von einem
Zuggerät, beispielsweise einem Traktor 133, gezogen und über
die Zapfwelle 136 des Traktors 133 angetrieben wird. Das
Umsetz- und Behandlungsgerät 135 trägt auf seinem Rahmen
115 die Reservoire für Wasser, Nährlösung bzw. Nährdispersion
und Mikroorganismen sowie die Zuführungsvorrichtung als eine
Zuführungseinheit 116, die von der Stromquelle des Traktors
her elektrisch angetrieben sein kann.
Das Umsetz- und Behandlungsgerät 135 enthält, ähnlich wie
das Erdreich-Durchwirbelungsgerät 110 nach Fig. 7, eine
Reihe von Bodenfrässcheiben 112, aber zusätzlich noch in
Transportrichtung vor der Reihe von Bodenfrässcheiben 112
zwei Förderschnecken oder Förderfräsen 137, die das zu be
handelnde Erdreich von den Seitenbereichen der Miete 131
her in den Arbeitsbereich der Bodenfrässcheiben 112 fördern.
Ferner ist eine Sprühdüse 120 in entsprechender Weise wie
im Beispiel der Fig. 7 oberhalb der Reihe von Bodenfräs
scheiben 112 angebracht. Auch bei diesem Mieten-Umsetzgerät
wird eine intensive Durchmischung des zu behandelnden Erd
reiches mit Luft und aufgesprühtem Wasser, aufgesprühter
Nährlösung bzw. Nährdispersion und aufgegebenen Mikroorganismen
vorgenommen. Im Unterschied zu dem Erdreich-Durchwirbelungs
gerät 110 nach Fig. 7 ist das Mieten-Umsetzgerät an seinem
vorderen Gehäuseteil 138 in Art eines Einlaßtrichters für
die Miete und an seinem rückwärtigen Gehäuseteil als Mieten-
Formwand 139 ausgebildet. Zwischen beiden Gehäuseteilen ist
die in Fig. 14 geschnitten dargestellte Behandlungskammer
121 gebildet.
Mittels des Erdreich-Umwirbelungsgerätes 110 bzw. Mieten-
Umsetzgerätes wird die Biodekradationsstufe wesentlich ver
bessert und die Zeit für den biologischen Abbau wesentlich
verkürzt. Mit dem Erdreich-Umwirbelungsgerät 110 bzw. Mieten-
Umsetzgerät wird eine erhebliche Anreicherung von Sauerstoff
in dem zu behandelnden Erdreich erzielt und gleichzeitig
Zerkleinerung des Erdreiches bewirkt, so daß eine erheblich
bessere Sorption und Zugänglichkeit des Sauerstoffs eintritt.
Im Arbeitsgang dieses Gerätes wird das Erdreich zugleich
in gewünschtem Ausmaß befeuchtet, wobei durch die An
bringung der Düsen oberhalb des Fräswerkzeuges das Ein
düsen der flüssigen Bestandteile während des Verwirbelungs
vorganges erfolgt und damit eine intensive und gleich
mäßige Verteilung der Feuchtigkeit, des Nährbodenmaterials
und der Mikroorganismen in dem zu behandelnden Erdreich
hervorruft.
Anstelle der oben beschriebenen Anlage läßt sich das Ver
fahren zur kombinierten anaeroben und aeroben Behandlung
von kontaminiertem Erdreich auch beispielsweise mit kombi
nierten Anlagen ausführen, bei welchen die anaerobe Be
handlung in Großbehältern in Art von Faultürmen durchgeführt
wird, während die aerobe Behandlung, beispielsweise in
Drehrohr-Behandlungsanlagen erfolgt, wie dies beispiels
weise in der älteren Patentanmeldung P 37 20 833.0 ange
geben wird.
Claims (19)
1. Verfahren zur Rekultivierungsbehandlung von
kontaminiertem Erdreich,
wobei das zu behandelnde Erdreich auf eine bezüglich Übertritt von Flüssigkeit und Gasen zumindest gegenüber dem Untergrund abgetrennte Unterlage aufgebracht wird und das zu behandelnde Erdreich in beliebiger Reihenfolge mindestens einem Behandlungsabschnitt anaerober Art und mindestens einem Behandlungsabschnitt aerober Art unterzogen wird,
wobei das zu behandelnde Erdreich für die anaerobe Behandlung in schlammartige Konsistenz und für aerobe Behandlung in für gasförmige Medien durchgängige, krümelig feuchte Konsistenz eingestellt wird und anschließend bei Beginn des jeweiligen Behandlungsabschnitts dem Erdreich für die jeweilige Biodegradation adapierte Mikroorganismen und Nährstoffe zugegeben werden.
wobei das zu behandelnde Erdreich auf eine bezüglich Übertritt von Flüssigkeit und Gasen zumindest gegenüber dem Untergrund abgetrennte Unterlage aufgebracht wird und das zu behandelnde Erdreich in beliebiger Reihenfolge mindestens einem Behandlungsabschnitt anaerober Art und mindestens einem Behandlungsabschnitt aerober Art unterzogen wird,
wobei das zu behandelnde Erdreich für die anaerobe Behandlung in schlammartige Konsistenz und für aerobe Behandlung in für gasförmige Medien durchgängige, krümelig feuchte Konsistenz eingestellt wird und anschließend bei Beginn des jeweiligen Behandlungsabschnitts dem Erdreich für die jeweilige Biodegradation adapierte Mikroorganismen und Nährstoffe zugegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß während des einen oder
anderen Biodegradations-Behandlungsabschnittes
und bei Konsistenz-Einstellung von dem zu
behandelnden Erdreich abgezogenes Wasser nach
Beseitigung von eventuell mitgeführten
Kontaminierungen in Behandlungsabschnitten mit
Wasserbedarf dem zu behandelnden Erdreich mit
oder ohne Zugabe von Behandlungsstoffen und/oder
Mikroorganismen wieder zugeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die in das Erdreich
eingeführten Mikroorganismen während des Ablaufs
des jeweiligen Biodegradations-Behandlungsabschnittes
nachdosiert und/oder
durch Zugabe von Mikroorganismen anderer Art
und/oder anderer Spezies ergänzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Consortien von synergistisch
zusammenwirkenden Mikroorganismen vor und ggf.
auch ergänzend während der Behandlung eingeführt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen
für anaerobe Behandlung unter Anwendung von
Inertgas in das Erdreich eingebracht und in
diesem verteilt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch den Einsatz von Methan
erzeugenden Bakterien in Abschnitten anaerober
Biodegradations-Behandlung.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch den Einsatz von
chemoautotrophen Bakterien in Zusammenwirken mit
anderen Organismen zum Ingangsetzen von
Schwefel-Stickstoff- und Eisenzyklen in
Abschnitten anaerober Biodegradations-Behandlung.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß während der
Biodegradation entstehende brennbare Gase
aufgefangen und zur Erzeugung von während der
Biodegradations-Behandlung dem zu behandelnden
Erdreich zuzuführender Energie benutzt werden.
9. Anlage zur kombinierten
Biodegradationsbehandlung von mit organischen
Verunreinigungen und/oder anderen Xenobiotica
kontaminiertem Erdreich im Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schlammbehandlungsbecken (11) und ein
mit mindestens einer Bodenplatte belegter
Behandlungstrakt (12) für aerobe
Biodegradationsbehandlung des Erdreichs
nebeneinander angeordnet sind, wobei das
Schlammbehandlungsbecken (11) an seinem Boden
und an seiner Umfangswand flüssigkeitsdicht
ausgebildet ist, während in der im übrigen
flüssigkeitsdichten Bodenplatte (13) mit im
Platteninneren vorgesehenen Kanälen (18) in
Verbindung stehende poröse Plattenbereiche (16)
vorgesehen und die im Platteninneren
vorgesehenen Kanäle an Einrichtungen zum
Abführen von Flüssigkeit und/oder Zuführen von
gasförmigen Medien verbunden sind, und daß
Einrichtungen (14) zum Überführen des zu
behandelnden Erdreichs vom
Schlammbehandlungsbecken (11) zum
Behandlungstrakt (12) und/oder umgekehrt sowie
am Schlammbehandlungsbecken (11) und/oder dem
Behandlungstrakt (12) beweglichen
Behandlungseinrichtungen (22, 110) für das
Erdreich angeordnet sind.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlammbehandlungsbecken (11) und der
Behandlungstrakt (12) zu beiden Seiten einer
Führungsbahn einer oder mehrerer
Überführungsvorrichtungen (14) für das Erdreich
angeordnet sind.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß über dem
Schlammbehandlungsbecken (11) einstellbare oder
eingestellte Inokulationseinrichtungen für
Mikroorganismen in dem Schlamm vorgesehen sind,
die ein lanzenartig in den Schlamm einführbares
Rohr und eine an dieses Rohr angesetzt oder
ansetzbare, mit komprimiertem Inertgas arbeitende
Einschießvorrichtung (34) für die
Mikroorganismen enthaltende, zerstörbare
Ampullen (36) enthält.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschießvorrichtung (34) eine vor dem
Rohr einstellbare Lochscheibe (37) zum Einsetzen
der mit Mikroorganismen und ggf. zusätzlichem
Nährmaterial für die Mikroorganismen gefüllten
Ampullen und eine Einstoßvorrichtung (35) für
die durch Einstellen der Lochscheibe (37)
jeweils gewählte Ampulle (36) in das Rohr
enthält.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß eine an ihrer
Unterseite mit einer festen, gegen Wasser und
Gas dichten Schicht ausgestattete Bodenplatte
(13) an ihrer Oberseite mit Längskanälen (17)
versehen ist, in welchen poröse Körper (16)
unter Bildung von je mindestens einem freien
kanalartigen Längsdurchlauf (18) pro Längskanal
(17) angebracht und, wobei diese Längskanäle zur
Bildung eines Gefälles nach einem Seitenrand der
Bodenplatte (13) hin ausgebildet sind oder die
Bodenplatte (13) zur Bildung eines solchen
Gefälles verlegbar ist.
14. Anlage nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
über die und längs der Bodenplatte (13)
verfahrbaren Behandlungswagen (110) mit
Einrichtungen (115-120) zum Zuführen von
Wasser, Mikroorganismen und Nährstoffen für die
Mikroorganismen.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungswagen
(110) mit Vorrichtungen (112) zur mechanischen
Bearbeitung der auf der Bodenplatte (13)
ausgebreiteten Erdreich-Lage (131) versehen ist,
die ständig an dem Behandlungswagen (110)
angebaut oder zeitweilig anbaubar sind.
16. Anlage nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (13)
mit erhöhten Seitenrand-Streifen (15)
ausgebildet ist, die an der Oberseite als
Führungsbahnen für die Fahrwerke des
Behandlungswagens ausgebildet sind oder solche
Führungsbahnen, beispielsweise Führungsschienen
tragen.
17. Anlage nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
ein über die Bodenplatte (13) verfahrbares
Erdreich-Durchwirbelungsgerät (110), das
unterhalb einer eine Bearbeitungskammer (121)
überdeckenden Gehäusewand (114) mindestens ein
rotierendes und das Erdreich aufwirbelndes
Bodenfräswerkzeug (112) und in der Gehäusewand
angebrachte, in die Bearbeitungskammer (121)
gerichtete Düsen (120) zum Einspritzen von
Wasser, Nährlösung oder Nährdispersion und
Mikroorganismen enthält.
18. Anlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Erdreich-Durchwirbelungsgerät in Art
eines Mieten-Umsetzgerätes eine Gehäusewand
aufweist, die am Einlaß zur Behandlungskammer
(121) in Art eines Einlaßtrichters (138) und am
Auslaß von der Behandlungskammer (121) als
Mitten-Formwand (139) ausgebildet ist.
19. Anlage nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Behandlungskammer
(121) oder in deren Einlaßbereich eine in das zu
behandelnde Erdreich (61) greifende
Feuchtigkeits-Meßsonde (122) angebracht ist, die
mit einer Mengen-Steuerungsvorrichtung (123) für
die Wasserquelle verbunden ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3818398A DE3818398A1 (de) | 1988-05-31 | 1988-05-31 | Verfahren und anlage zur rekultivierungsbehandlung von xenobiotisch-kontaminiertem erdreich mittels mikroorganismen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3818398A DE3818398A1 (de) | 1988-05-31 | 1988-05-31 | Verfahren und anlage zur rekultivierungsbehandlung von xenobiotisch-kontaminiertem erdreich mittels mikroorganismen |
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DE3818398C2 true DE3818398C2 (de) | 1993-08-05 |
Family
ID=6355454
Family Applications (1)
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DE3818398A Granted DE3818398A1 (de) | 1988-05-31 | 1988-05-31 | Verfahren und anlage zur rekultivierungsbehandlung von xenobiotisch-kontaminiertem erdreich mittels mikroorganismen |
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