DE3818225C2 - Schubladenführung mit einer Rücklaufsperre - Google Patents

Schubladenführung mit einer Rücklaufsperre

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Description

Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Schubladenführung mit korpusseitigen Tragschienen sowie schubladenseitigen Führungsschienen und mindestens einer innerhalb eines jeden Schienenpaares angeordneten lastübertragenden Laufrolle, welcher an der Führungsschiene eine Rücklaufsperre mit Dämpfungsanschlag für den eingeschobenen Schubkasten zugeordnet ist.
Eine derartige Schubladenführung ist aus dem DE-GM 87 14 720 bekannt. Bei dieser Schubladenführung ist am rückwärtigen Ende der Führungsschiene ein fester Anschlag mit einer elastischen Rastvorrichtung für die Laufrolle vorgesehen, wodurch eine Mittelschiene des Teleskopauszuges in der Rückzugsstellung von der Führungsschiene gefangen und festgehalten wird. Dafür ist ferner im Boden der Führungsschiene und der Rastvorrichtung gegenüberliegend eine Vertiefung vorgesehen. Der Anschlag und die Rastvorrichtung bestehen aus einem einstückigen Kunststoffteil, daß am rückwärtigen Ende der Führungsschiene befestigt ist. Beim Einschieben des Möbelauszugs überwindet die Laufrolle die schellenförmige Raste der Rastvorrichtung und läuft ungebremst auf den Dämpfungsanschlag auf. Dabei sichert eine Ausbuchtung bzw. Vertiefung in der Führungsschiene in Kombination mit der Rastvorrichtung den Schubladen in seiner eingeschobenen Endposition. Eine solche systemfeste Rücklaufsperre, welche für einen sicheren Betrieb Vertiefungen für die Laufrollen in den Führungsschienen voraussetzt, ist nicht für eine nachträgliche Anbringung an Schubladenführungen einsetzbar. Insbesondere läuft beim bekannten Technikstand die Schublade ungebremst in ihre Endstellung und erzeugt neben einem unerwünschten Laufgeräusch beim Überfahren der Ausbuchtung ein hartes Anschlaggeräusch. Außerdem kann der Schubladen durch den Aufprall am Dämpfungsanschlag zurückfedern und wieder aufspringen.
Aus der DE-OS 27 35 248 ist eine ähnliche Schubladenführung bekannt, bei wel­ cher die schubladenseitige Führungsschiene im vorderen Teil eine leichte Aus­ buchtung aufweist, die beim Einschieben der Schublade in das Möbel ebenfalls von der Laufrolle überrollt werden muß. Die Ausbuchtung verhindert, daß sich der Schubkasten nach dem Schließen wieder von allein zurückbewegt. Die bekannte Rücklaufsperre verhindert ebenfalls nicht das harte Aufschlagen des Schubkasten auf das Schrankmöbel und erfordert entsprechend vorbereitete Führungsschienen. Auch wird bei dieser Rücklaufsperre der Schubladen beim Einlaufen der Laufrolle in der Sperre nicht abgebremst.
Ausgehend von einer Schubladenführung der eingangs genannten Art liegt der Er­ findung die Aufgabe zugrunde, eine Rücklaufsperre zu schaffen, welche als sepa­ rate Vorrichtung einfach und kostengünstig montierbar ist, betriebssicher arbeitet und einen ruhigen gebremsten Lauf des Schubkastens in die Schließstellung er­ möglicht.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Kenn­ zeichens des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Unteran­ sprüchen hervor.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß ein sicheres Ab­ bremsen und Dämpfen der Schublade erfolgt, so daß die vordere Schubladen­ blende nicht die Wucht eines Aufpralls abfangen muß. Hierdurch wird auch vermie­ den, daß der Schubkasten durch den Aufprall zurückfedert und wieder aufspringt. Durch die Ausbildung der Rücklaufsperre als Rasteinrichtung ist eine hohe Betriebssicherheit gegeben. Als separat montierbares Bauteil läßt sich die Rücklaufsperre sowohl bei Front- als auch bei Innenauszügen leicht montieren und stellt hinsichtlich der Fertigung ein kostengünstiges einfaches Teil dar, welches sich problemlos aus einem federnd nachgiebigen Kunststoff abspritzen läßt.
Die nachstehende Beschreibung dient der Erläuterung des Gegenstandes gemäß der Erfindung, von dem Ausführungs­ beispiele in den Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 den vorderen Bereich eines aufgezogenen Schubkastens mit einem ersten Ausführungs­ beispiel einer Schubkasten-Rücklaufsperre,
Fig. 2 den Schubkasten im geschlossenen Zustand,
Fig. 3 bis 6 jeweils ein weiteres Ausführungsbeispiel einer mit einer Schubladenführung verbindbaren Rücklaufsperre in vergrößerter Darstellung und
Fig. 7 die Rücklaufsperre gemäß Fig. 4 im vorderen Schubladenbereich in Explosivdarstellung.
Ein in Fig. 1 mit (1) bezeichneter herausgezogener Schubkasten eines Schrankmöbel (2) z. B. eines Küchenschrankes ist vorderseitig mit einem Blendenteil (3) oder dgl. abgeschlossen, welches schubladenseitig angebrachte Führungsschienen (4) begrenzt. Den Führungsschienen (4), von denen jeweils eine an jeder Schubladenseite vorgesehen ist, sind korpusseitige Tragschienen (5) am Korpus des Schrankmöbels (2) zugeordnet, wobei innerhalb eines jeden Schienenpaares (4, 5) mindestens eine lastübertragende Laufrolle (6) für den Schubkasten (1) angeordnet ist. Die Laufrollen (6) sind im vorderen Bereich an den Tragschienen (5) drehbar gelagert, wobei vorzugsweise jeder Laufrolle (6) eine Rücklaufsperre (7) für den eingeschobenen Schubkasten (1), Fig. 2, am vorderen Ende einer Führungsschiene (4) zugeordnet ist.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Rücklauf­ sperre (7) als federnd nachgiebige, gegen den Druck der Laufrolle (6) ausweichbare Verengung im Rollweg (R) der Laufrolle (6) angeordnet. Hinter der Verengung der Rücklauf­ sperre (7), welche die Form einer Rastnase (8) oder dgl. besitzt, ist ein die Laufrolle (6) bei geschlossenem Schubkasten (1) aufnehmender Rastsitz (9) ausgebildet. Die Rücklaufsperre (7) mit der Rastnase (8) und dem Rastsitz (9) ist einstückig, wobei der Rastsitz (9) beispielsweise als eine der Laufrollenkontur angepaßte Senke (S) gestaltet sein kann.
Der als Rastnase (8) oder dgl. ausgebildeten Rollwegverengung der Rücklaufsperre (7) kann beispielsweise gemäß Fig. 3 bis 6 eine angeformte eine Bremswirkung auf den Schubkasten (1) bzw. die Laufrolle (6) ausübende Auflaufbahn (8′) vor- oder nachgeordnet sein. Unabhängig hiervon kann auch noch der Rastsitz (9) mit einem Dämpfungsanschlag (9′) versehen werden.
Die Rücklaufsperre (7) ist in vorteilhafter Weise als separates und von den Führungsschienen (4) trennbares Bauteil (Fig. 7) ausgebildet, kann jedoch auch fester Bestandteil des Schubkasten (1) sein.
Zur lösbaren Verbindung mit der Führungsschiene (4) bzw. dem Schubladengehäuse ist die Rücklaufsperre (7) mit Rastnocken (10) oder dgl. versehen. Ebenso ist es möglich, die Rücklaufsperre (7) bei entsprechender Laufrollen­ anordnung auch am hinteren Führungsschienenende vorzusehen. Die in den Fig. 1 bis 6 gezeigten verschiedenen Ausführungsformen der Rücklaufsperre (7) besitzen jeweils Besonderheiten die nachstehend näher beschrieben sind:
Bei der in den Fig. 1 und 2 gewählten Ausführungsform der Rücklaufsperre (7) ist ein dickwandiger Hart-Kunststoff verwendet. Beim Auftreffen der Laufrolle (6) auf die Rastnase (8) federt diese zurück, so daß die Laufrolle (6) in den Rastsitz (9) gedrückt wird. Der am Rastsitz (9) vorgesehene Dämpfungsanschlag (9′) dämpft den Aufschlag der Schublade (1) am Schrankmöbel.
Gemäß Fig. 3 ist ein dünnwandiger Hart-Kunststoff gewählt, der sich in seiner Wirkung jedoch nicht wesentlich von dem in den Fig. 1 und 2 eingesetzten Werkstoff unterscheidet. Hingegen zeichnet sich die gemäß Fig. 4 gewählte Form einer Rücklaufsperre (7), die näher in Fig. 7 gezeigt ist, von den vorhergehenden Ausführungsarten dadurch aus, daß die Auflaufbahn (8′) die Funktion eines selbsttätigen Einlaufs des Schubkastens (1) bzw. der Laufrolle (6) ermöglicht. Die Fig. (5) und (6) zeigen Ausführungsbeispiele, bei denen die Rücklaufsperre (7) aus Weich-Kunststoff gefertigt ist. Die Auflaufstrecken (8′) bremsen die gegenläufig ankommende Laufrolle (6) ab, wobei die Laufrollenoberfläche zugleich gereinigt wird.
Die vorgeschlagene Rücklaufsperre ist bei Front- und Innenauszügen einsetzbar und durch eine einfache Montage auch kostengünstig.

Claims (5)

1. Schubladenführung mit korpusseitigen Tragschienen sowie schubladenseitigen Führungsschienen und mindestens einer innerhalb eines jeden Schienenpaares angeordneten lastübertragenden Laufrolle, welcher an der Führungsschiene eine Rücklaufsperre mit Dämpfungsanschlag für den eingeschobenen Schubkasten zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufsperre (7) aus einem federnd nachgiebigen Kunststoff einteilig gefertigt und als eine gegen den Druck der Laufrolle (6) ausweichbare Verengung in Form einer Rastnase (8) im Rollweg (R) der Laufrolle angeordnet ist, daß die Rücklaufsperre (7) hinter der Verengung einen die Laufrolle (6) aufnehmenden Rastsitz (9) aufweist, welcher als eine gegebenenfalls der Laufrollenkontur angepaßte Senke (5) ausgebildet und mit dem Dämpfungsanschlag (9′) versehen ist, und daß der Verengung der Rücklaufsperre (7) eine angeformte eine Brems­ wirkung auf den Schubkasten (1) ausübende Auflaufbahn (8′) für die Laufrolle (6) vorgeordnet oder nachgeordnet ist.
2. Schubladenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufsperre (7) als separates von der Führungsschiene (4) trennbares Bauteil ausgebildet ist.
3. Schubladenführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufsperre (7) Bestandteil des Schubladengehäuses ist.
4. Schubladenführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufsperre (7) im vorderen Bereich der Führungsschiene (4) ange­ ordnet ist.
5. Schubladenführung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufsperre (7) zur lösbaren Verbindung mit der Führungsschiene bzw. dem Schubladengehäuse mit Rastnocken (10) oder dgl. versehen ist.
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