DE3817994A1 - Schmelzleiter - Google Patents
SchmelzleiterInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H85/00—Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
- H01H85/02—Details
- H01H85/04—Fuses, i.e. expendable parts of the protective device, e.g. cartridges
- H01H85/05—Component parts thereof
- H01H85/055—Fusible members
- H01H85/06—Fusible members characterised by the fusible material
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schmelzleiter für eine elektroni
sche Sicherung mit träger oder mittelträger Abschaltcharakte
ristik für mittlere oder kleine Nennströme nach der Metalldif
fusionsmethode, der aus einem Kern und einem Mantel besteht
und zwei gegeneinander isolierte Kappen verbindet.
Elektrische Sicherungen mit trägem und mittelträgem Verhalten
unterliegen der DIN 41662 und 41571/3 bzw. 41571/2; sie lassen
sich nach Konstruktion und Aufbau des Schmelzleiters in drei
Hauptgruppen gliedern:
1. Federkonstruktionen,
2. Metalldiffusionsmethode,
3. Anwendung chemischer Reaktionen.
1. Federkonstruktionen,
2. Metalldiffusionsmethode,
3. Anwendung chemischer Reaktionen.
Für Nennströme unter ca. 1,6 A sind vornehmlich Federkonstruk
tionen im Einsatz. Bei dieser Methode werden zwei Schmelzlei
ter durch eine Lötstelle verbunden, die einem axialen Zug aus
gesetzt ist.
Erreicht die Lötstelle bei einer bestimmten Strombelastung den
Schmelzpunkt, unterbricht die Zugfeder die Verbindungsstelle.
Bei der Metalldiffusionsmethode enthält der Schmelzleiter
einen niedrig schmelzenden Wirkstoff, der bei einer bestimmten
Stromstärke schmilzt und in dem Schmelzleiter eine Legierungs
bildung bewirkt, wodurch sich sein Widerstand und in der Folge
auch seine Temperatur bis zum Durchschmelzen erhöht.
Ein ähnlicher Effekt wird bei der Anwendung chemischer Reak
tionen ausgenützt. In solchen Schmelzleitern reagieren chemi
sche Verbindungen bei überhöhten Temperaturen mit dem Metall
und wandeln es in nicht leitendes Salz um.
Unabhängig von der Ausführung der Schmelzleiter sind Konstruk
tion und Herstellung von Sicherungen speziell für kleine Nenn
ströme problematisch. Die Schmelzleiter sind zwangsläufig dünn
und brechen bei der Bearbeitung und während des Transports der
Sicherung leicht.
Häufig werden deshalb dünne Schmelzleiter auf einen Isolator
gewickelt. Dies bedingt jedoch einen höheren Ferti
gungsaufwand.
Verunreinigungen des Materials und die oft unvermeidliche Kor
rosion während der Lager- und Einsatzzeit verändern die Ab
schaltcharakteristik stark. Die Abschaltcharakteristik wird
ferner durch das Einlöten der Schmelzleiter und das damit ver
bundene Vorlegieren in unerwünschter Weise beeinflußt.
Ein wesentliches Problem stellt die unbefriedigende, nicht
vollautomatisierbare Herstellung Fein- und Feinstsicherungen
und die hieraus resultierende starke Streuung des Abschaltver
haltens dar.
Nach der CH-PS 5 53 478 sollen diese Schwierigkeiten für träge
Schmelzeinsätze durch Schmelzleiter gelöst werden, bei denen
ein Kern aus Kupfer, Bronze oder Kupfer/Silber-Legierung von
einem Mantel aus Zinn umgeben wird.
Ein Herstellungsverfahren wird in dieser Patentschrift nicht
angegeben. Insbesondere ist unbekannt, auf welche Weise der
Durchmesser des Kerns und die Schichtdicke des äußerst dünnen
Mantels durch einen vertretbaren Fertigungsaufwand in einem
engen Toleranzbereich gehalten werden kann.
Träge Sicherungen mit besser reproduzierbarer Abschaltcharak
teristik sind aus der CH-PS 6 24 242 bekannt. In dieser Patent
schrift wird ein Schmelzeinsatz offenbart, der einen ersten,
aus Kern und Mantel aufgebauten Schmelzleiter enthält, zu dem
ein nicht ummantelter zweiter Schmelzleiter aus einer Nickel
legierung parallel geschaltet ist. Dem Vorteil der besseren
Reproduzierbarkeit steht jedoch ein höherer Fertigungsaufwand
entgegen.
Es ist weiterhin bekannt, daß Schmelzleiter für elektrische
Sicherungen durch Ziehverfahren hergestellt werden können,
doch muß hierbei nach der DE-PS 12 33 477 der Mantel aus dem
relativ teuren Edelmetall Silber bestehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, Schmelzleiter für Si
cherungen mit nach DIN träger und mittelträger Abschaltcharak
teristik anzugeben, die insbesondere in Fein- und Feinstsiche
rungen verwendbar sind, somit bei Nennströmen unterhalb etwa
1,6 bis 1 A.
Die mechanische Belastbarkeit der Schmelzleiter für kleine und
kleinste Nennströme soll ohne Verwendung konstruktiver Hilfs
mittel erhöht werden. Weiterhin soll die Oberfläche der
Schmelzleiter aus einem relativ billigen korrosionsbeständigen
Material bestehen, das gut lötbar ist und bei dem durch den
Lötvorgang keine oder nur eine minimale Vorlegierung auftritt.
Die Schmelzleiter sollen nach einem einfachen, billigen und
automatisierbaren Verfahren herstellbar sein, das enge Tole
ranzbereiche und somit eine gute Reproduzierbarkeit des Ab
schaltverhaltens zuläßt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Schmelzleiter gemäß des
Oberbegriffs von Anspruch 1 gelöst, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß
- a) der Mantel aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, vorzugs weise Kupfer/Nickel, Kupfer/Arsen/Phosphor oder Neusilber, oder aus einer Aluminiumlegierung, vorzugsweise Alumi nium/Magnesium/Silicium, besteht,
- b) der Kern aus Aluminium oder Zink oder einer Legierung oder Mischung besteht, die diese beiden Bestandteile enthält,
- c) der Kern für Schmelzleiter für sehr kleine Nennströme einen elektrisch nicht leitenden Zusatz enthält,
- d) der Schmelzleiter durch Hämmern, Ziehen und/oder Walzen ei nes mit den Werkstoffen des Kerns gefüllten Mantelrohres (Bramme) hergestellt wurde.
Das Verfahren zur Herstellung derartiger Schmelzleiter ist er
findungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzleiter
durch Hämmern, Ziehen und/oder Walzen einer Bramme hergestellt
wird, die aus einem Rohr mit den Werkstoffen des Mantels be
steht, das den (die) Werkstoff(e) des Kerns entweder
- a) in Form von mindestens einer Stange enthält, wobei die Stangen aus dem Werkstoff des Kerns bestehen oder in ihrer Gesamtheit die Zusammensetzung des Werkstoffs des Kerns er geben oder
- b) in Form eines auf mindestens 50% der theoretischen Dichte verdichteten Pulvers enthält, das im Fall, daß der Werk stoff des Kerns aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt ist, aus einem gut durchmischten Gemenge dieser Bestand teile in Pulverform besteht.
Kupfer und Kupferlegierungen, insbesondere Kupfer/Nickel, Kup
fer/Arsen/Phosphor oder Neusilber, sind plastisch verformbar
und eignen sich deshalb inbesonderer Weise als Mantelmaterial
für ein Schmelzdraht-Herstellungsverfahren, das Hämmern, Zie
hen und/oder Walzen einschließt.
Die hohe Leitfähigkeit von Kupfer kann durch nicht metallische
Zusätze stark erniedrigt werden.
Reines Aluminium ist wegen seiner plastischen Verformbarkeit
prinzipiell als Mantelmaterial geeignet.
Wegen seiner schlechten Lötbarkeit ist es zur Herstellung von
Sicherungen nicht vorteilhaft. Aluminiumlegierungen, bei denen
die elektrische Leitfähigkeit durch metallische und/oder
nichtmetallische Zusätze verringert wurde, sind jedoch zur
Herstellung von Sicherungen verwendbar, insbesondere, weil die
Legierungen besser lötbar sind.
Das Material des Kerns muß - ebenso wie das Mantelmetall -
plastisch verformbar sein.
Diese Bedingung erfüllen die Elemente Aluminium und Zink und
Legierungen und Mischungen, die diese beiden Metalle enthal
ten, in besonderer Weise.
Durch Zusatz inerter, elektrisch nicht leitfähiger Bestand
teile zum Kern kann für sehr kleine Nennströme der Durchmesser
des Schmelzleiters vergrößert werden, ohne daß die elektrische
Leitfähigkeit zunimmt. Dickere Schmelzleiter, die solche Zu
sätze enthalten, sind gegen mechanische Beschädigungen wesent
lich beständiger.
Die elektrisch nicht leitenden Zusätze können plastisch ver
formbar oder nicht verformbar sein.
Plastisch verformbare Zusätze sind z. B. organische Polymere,
insbesondere PVC. Diese Zusätze können in der Bramme als ein
zelne Stangen oder in Pulverform eingesetzt werden. Im ferti
gen Schmelzleiter liegen diese Zusätze in langgezogener, bän
derförmiger Struktur vor.
Wird der Schmelzdraht nach der Pulvermethode hergestellt, kön
nen auch nicht plastisch verformbare Zusätze wie z. B. ZnO,
oxidische Keramiken oder Glas verwendet werden. Diese Zusätze
liegen im ausgezogenen Schmelzdraht als fein verteilte, im we
sentlichen partikelförmige Einschlüsse vor. Es ist offensicht
lich, daß das Teilchengrößenspektrum des pulverförmigen Zu
satzes auf den gewünschten Schmelzleiterdurchmesser abgestimmt
werden muß; Durchmesser der größten Teilchen muß deutlich
kleiner sein als der Durchmesser des fertigen Schmelzdrahtes.
Zweckmäßigerweise werden nicht plastisch verformbare Zusätze
vor ihrer Verwendung zu einem möglichst feinen Pulver gemah
len.
Schmelzleiter mit guten Eigenschaften lassen sich - unabhängig
von den verwendeten Materialien - dann erhalten, wenn die
Querschnittsfläche des Kerns etwa 20 bis 50%, vorzugsweise 30
bis 40% beträgt, doch ist nicht ausgeschlossen, daß bei be
stimmter Materialkombination auch mit anderen Querschnittsver
hältnissen gute Ergebnisse erzielt werden.
Durch das angegebene Herstellungsverfahren wird erreicht, daß
Schmelzleiter mit den verschiedensten Materialkombinationen
mit denselben Verfahrenshilfsmitteln herstellbar sind. Wegen
der vielfältigen Variationsmöglichkeiten kann insbesondere der
Kern den Erfordernissen auf einfache Weise angepaßt werden. Es
hat sich gezeigt, daß die Schmelzleiter bei gleicher Material
kombination ein trägeres Verhalten zeigen, wenn die Bestand
teile des Kerns als Pulver eingesetzt werden.
Für sehr kleine Nennströme kann der Schmelzleiter in bekannter
Weise gewendelt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen, die in
der Tabelle zusammengefaßt sind, näher erläutert.
Die jeweiligen Schmelzzeiten sind in den Fig. 1 bis 19 gra
phisch dargestellt.
Diese Figuren enthalten außerdem die Grenzwerte für die
Schmelzzeiten entsprechend den jeweiligen DIN-Vorschriften.
Claims (6)
1. Schmelzleiter für eine elektrische Sicherung mit träger
oder mittelträger Abschaltcharakteristik für mittlere oder
kleine Nennströme nach der Metalldiffusionsmethode, der aus
einem Kern und einem Mantel besteht und zwei gegeneinander
isolierte Kappen verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Mantel aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, vor zugsweise Kupfer/Nickel, Kupfer/Arsen/Phosphor oder Neu silber, oder aus einer Aluminiumlegierung, vorzugsweise Aluminium/Magnesium/Silicium, besteht,
- b) der Kern aus Aluminium oder Zink oder einer Legierung oder Mischung besteht, die diese beiden Bestandteile enthält,
- c) der Kern für Schmelzleiter für sehr kleine Nennströme einen elektrisch nicht leitenden Zusatz enthält,
- d) der Schmelzleiter durch Hämmern, Ziehen und/oder Walzen eines mit den Werkstoffen des Kerns gefüllten Mantelroh res (Bramme) hergestellt wurde.
2. Schmelzleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupfer/Nickel-Legierung für den Mantel 10 bis 40 Gew.-%
Nickel enthält.
3. Schmelzleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupfer/Nickel-Legierung für den Mantel ein oder mehrere
weitere Metalle, vorzugsweise Mangan und/oder Eisen, ent
hält.
4. Schmelzleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmelzleiter als elektrisch nicht leitenden Zusatz ein
plastisch verformtes isolierendes Material, vorzugsweise
ein organisches Polymer, insbesondere PVC, enthält.
5. Schmelzleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmelzleiter als elektrisch nicht leitenden Zusatz ein
nicht plastisch verformbares, isolierendes Material, vor
zugsweise ein Metalloxid, insbesondere eine oxidische Kera
mik oder Zinkoxid, oder ein Glas in körniger, fein verteil
ter Form enthält.
6. Verfahren zur Herstellung von Schmelzleitern nach Anspruch
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzleiter
durch Hämmern, Ziehen und/oder Walzen einer Bramme herge
stellt wird, die aus einem Rohr mit den Werkstoffen des
Mantels besteht, das den (die) Werkstoff(e) des Kerns ent
weder
- a) in Form von mindestens einer Stange enthält, wobei die Stangen aus dem Werkstoff des Kerns bestehen oder in ihrer Gesamtheit die Zusammensetzung des Werkstoffs des Kerns ergeben oder
- b) in Form eines auf mindestens 50% der theoretischen Dichte verdichteten Pulvers enthält, das im Fall, daß der Werkstoff des Kerns aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt ist, aus einem gut durchmischten Gemenge dieser Bestandteile in Pulverform besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817994 DE3817994A1 (de) | 1988-05-27 | 1988-05-27 | Schmelzleiter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817994 DE3817994A1 (de) | 1988-05-27 | 1988-05-27 | Schmelzleiter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3817994A1 true DE3817994A1 (de) | 1989-12-07 |
DE3817994C2 DE3817994C2 (de) | 1990-06-13 |
Family
ID=6355219
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883817994 Granted DE3817994A1 (de) | 1988-05-27 | 1988-05-27 | Schmelzleiter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3817994A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1638101B2 (de) * | 1968-01-31 | 1973-04-12 | Traeger schmelzeinsatz fuer sicherungen | |
CH553478A (de) * | 1972-06-15 | 1974-08-30 | Schurter Ag H | Traeger schmelzeinsatz. |
CH624242A5 (en) * | 1976-10-11 | 1981-07-15 | Wickmann Werke Ag | Carrier, fuse insert for a fuse |
DE3147770C2 (de) * | 1981-12-02 | 1987-12-03 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen, De |
-
1988
- 1988-05-27 DE DE19883817994 patent/DE3817994A1/de active Granted
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1638101B2 (de) * | 1968-01-31 | 1973-04-12 | Traeger schmelzeinsatz fuer sicherungen | |
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Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DIN 41571/Teil 2 * |
DIN 41571/Teil 3 * |
DIN 41662 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3817994C2 (de) | 1990-06-13 |
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