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Hohlbohrerschärfmaschine. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom a. Juni igi i die Priorität auf' Grund der Anmeldungen in den Vereinigten Staaten
von Amerika vom 16. Februar und 13. März 1917 beansprucht. Die Erfindung
; betrifft eine Hohlbohrerschärfniaschine, deren fest stehende untere Backe in bekannter
Weise einen Zylinder bildet, dessen Kolben zur Bewegung der oberen Backe dient.
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Es sind bereits Bohrerschärfmaschinen bekannt geworden, hei denen
am Scliärfsteinpel ein die Bohrung der Bohrerstange schützender zentraler Dorn angebracht
ist. Bei diesen bekannten 'Maschinen hat sich der C`helstand herausgestellt, daß
der Dorn nur eine beschränkte Lebensdauer besitzt. Da nämlich der Dorn an dem Schärfstempel
befestigt ist und dieser beim Arbeiten schnell hin und her bewegt wird, so wird
der Dorn in kurzer Zeit abgenutzt werden, zumal er bei jedesmaligeni Eintreten in
den zu schärfenden heißen Bohrer ebenfalls heiß wird und bei seinem Eintreten in
die Bohrerstangenbohrung einen erheblichen Widerstand zu überwinden hat. Wenn aber
erst einanal infolge der Dornabnutzung ein wenn auch geringer Zwischenraum zwischen
dem Dorn und der Innenwand der Bohrerstangenbohrung vorhanden ist, so ist die :@löglichkeit
gegeben, daß Metallspäne in die Bohrung der Bohrerstange eintreten und der Dorn
seine schützende Wirkung nicht mehr ausübt. Es ist alsdann notwendig, den ganzen
Schärfstempel auszuwechseln. Um diesen Nachteil zii vermeiden, «-ard gemäß der vorliegenden
Erfindung der Bohrer nach der Bearbeitung durch den Schärfstempel zwecks Ausräumung
der Bohrerstangenbohrung zwischen seitlich der die Bohrerkrone beim Schärfen einschließenden
Backen angeordnete Haltebacken einem Dorn gegenüber gebracht und dieser durch einen
Kolben in die Bohrerstangenhohrung eingestoßen. Hierbei wird die Druckmittelzuführung
zur Bewegung des Ausräunidornes zweckmäßig durch dasselbe Ventil gesteuert, (las
die Bewegung der oberen Backe steuert.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht,
und zwar ist Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung, Abb.2 die Vorderansicht
und Abb.3 der Grundriß, sämtlich teilweise im Schnitt. Abb. q. veranschaulicht eine
andere Seitenansicht und Abb. 5 einen wagerechten Schnitt nach der Linie
x-_, der Abb. i in größerem Maßstab. Abb.6 ist ein Querschnitt des Schiebers
zur Steuerung des Ausräumdornes und Abb.7 eine Endansicht eines Teiles der Vorrichtung,
teilweise im Schnitt. Abb. 8 ist j ein Querschnitt durch die Haltebacken der Ausräumvorrichtung.
Die Abb. 9 bis 12 veranschaulichen Einzelheiten.
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Der Fuß i der 'Maschine besitzt an seinem oberen Teil einen, Flansch
2 und einen Zylinder 3, dessen oberer Teil 4 die eine Haltebacke 4 bildet. In dem
Zylinder 3 geht ein Kolben 5 von großem Durchmesser hin und her, vier ein oder mehrere
Ständer 6 trägt, die ihrerseits die andere Haltebacke 7 tragen. Der Kolben 5 geht
nach unten in einen kleineren Kolben 8 über, mittels dessen die obere Backe 7 angehoben
wird. Der Kolben 5 wird nur dazu benutzt, diese Backe niederzudrücken. "Zweckmäßig
wird ein Dämpfungsventil9 in dem unter dein. Kolben 8 liegenden angeordnet, um die
Bewegung der Backe 7 zu dämpfen. Auf der einen Seite des Zylinders 3 ist ein Schiebergehäuse
io vorgesehen, (las zur Steuerung des durch eine Leitung i i zugeführten Druckmittels
(gewöhnlich Druckluft) dient. Der Schieber 1= «-ard durch einen Hebel 13 gesteuert,
um (las Druckmittel mittels der in dein 'Maschinenfuß vorgesehenen Kanäle 14. und
15 zu verteilen, wodurch die Backen 4. 7 geöffnet und geschlossen werden und der
Schärfstenipel i9 lein und her bewegt wird. An einer Stelle nahe dein Hauptschieber
12 ist ein Hilfsschieber 17 vorgesehen, der ebenfalls durch den Hebel 13 betätigt
wird. Von dein Schieber 17 geht ein Kanal 18 für das Druckmittel aus, das durch
die untere Backe d. zu einer ringförmigen Nut 18° rund um die Bohrung in dieser
Backe geführt wird. Von der Nut 1811 strömt das Druckmittel durch Querbohrungen
18b und durch eine zentrale Längsbohrung 18,' in dein Ständer 6 nach oberen Querbohrungen
18'1, aus denen es mittels der Kanäle 181' aus der oberen Backe 7 gegen die untere
Backe ,4 hin ausbläst. Hieraus geht hervor, daß der Kanal i8, der durch den Handhebel
13 gesteuert wird, nur geöffnet ist, wenn die obere Backe 7 sich in angehobener
Lage befindet. Es werden dann die mit dem Werkstück in Eingriff stehenden Flächen
der Haltebacken .4, 7 gereinigt und ekühlt, wenn dem Hebel eine geringe Zurückt'
bewegeng
erteilt wird, die ausreicht, tim den Hilfsschieber 17 zu öffnen. Es wird hierdurch
ein Strom des Druckmittels unmittelbar zu den Flächen der Backen geführt und diese
von Schuppen und Staub befreit.
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Während der erhitzte Bohrer in seiner Lage gehalten wird, wird er
wiederholt durch den Schärfstempel i9 bearbeitet. Während dieser Arbeit wird der
Bohrer, wenn es sich um einen hohlen Bohrer handelt, durch Hammerschlag verstopft,
der in die mittlere Bohrung eintritt. Um einen solchen Bohrer bequem zu reinigen,
ist ein Zylinder 2o am Fuß der Schärfvorrichtung und auf der einen Seite der Klemmbacken
:4, 7 vorgesehen. In diesem Zylinder geht ein Kolben 21 hin und her, der ebenfalls
durch ein Druckmittel bewegt wird. Zweckmäßig wird dieses von derselben Quelle zugeleitet
wie dasjenige, mittels dessen die Klemmbacken 4, 7 und der Schärfstempel 19
betätigt
werden. Von dem Kolben 2 i ragt ein Ausräumdorn 22 nach vorn, der durch den Zylinder
mittels einer Stopfbüchse 23 hindurchgeht. Um den Dorn 22 in bequemer Weise einführen
und entfernen zu können, ist an dem Kolben 21 eine Muffe 24 befestigt, die sich
von dem Zylinder nach hinten erstreckt und durch eine Stopfbüchse 25 hindurchgeht,
die an der hinteren Fläche des Zylinders durch eine Platte 26 und durch Bolzen 27
festgelegt ist. Durch eine mittlere Bohrung 28 der Muffe 24 geht ein Abstandsstück
29 hindurch, das auf dem hinteren Ende der Stange z2 aufruht und in der Muffe durch
eine Kappe 30 gehalten wird, die auf das hintere Ende der Muffe 24 geschraubt ist.
Die Bewegungen des Kolbens 21 werden durch einen Schieber 31 gesteuert, der unter
dem Zylinder 2o angeordnet ist (Abb.6). Dieser Schieber wird durch einen Handgriff
32 betätigt, der mit dem Schieber durch Stangen 33 verbunden ist.
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Lan den Bohrerstahl während seiner Reinigung oder Ausräumung zu halten,
ist eine deij enigen zum Halten des Bohrers während des Schärfens ähnliche Einspannvorricbtung
vorgesehen. Um eine ungünstige Abnutzung zu verhindern, und um den Bohrer gleichachsig
mit dem Aüsrätundorn 22 zu halten, ist eine gehärtete V-förmig ausgeschnittene Platte
36 durch Schrauben 37 in der oberen Backe 7 befestigt. Damit Bohrerstähle von verschiedenen
Durchmessern eingespannt werden können, ist in die untere Backe 4 ein Klemmklotz
38 eingesetzt. Die untere Kante 39 dieses Klotzes ist abgeschrägt, und mit ihr tritt
ein Kei14o in Eingriff.
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Durch Verschiebung dieses Keiles 30 nach rechts oder links
(Abb.8) wird der untere hle:nmklotz 38 gehoben oder gesenkt. Zweckmäßig besitzt
der Keil auf seiner Unterseite eine Verzahnung 4i, die mit einem mit Handgriff 43
versehenen Trieb 42 in Eingriff steht. Um den Trieb 42 zu verriegeln und.
den Keil 4o in der richtigen Lage zu halten, ist der Handgriff 43 mit einem unter
Federwirkung stehenden Stift44 versehen, der von dem Handgriff 43 aus einwärts ragt
und in eines der Löcher 45 eintreten kann, die in einer an dem unteren Klemmglied
34 befestigten Platte 46 vorgesehen sind.
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Gemäß der Erfindung wird also eine '\'orrichtung angewandt, bei welcher
der Bohrerstahl nach seiner Schärfung bequem durch dasselbe Druckmittel ausgeräumt
oder gereinigt wird, das zum Schärfen des Bohrers verwandt wird. Dieses Druckmittel
dient ferner dazu, die den Bohrer beim Schärfen haltenden Backen von Schuppen und
Staub zu befreien.
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Zum Ausräumen oder Reinigen des Bohrerstahls wird letzterer auf den
unteren Klotz 34 gelegt, nachdem dieser entsprechend dein Durchmesser des Stahles
eingestellt worden ist. Die obere Backe 7 wird alsdann gesenkt ünd der Stahl somit
sicher festgelegt. Durch Bewegen des Handgriffes 32 wird das Druckmittel dem hinteren
Ende des Zylinders 2o zugeführt, wodurch der Kolben 21 nach vorn bewegt und der
Dorn 22 in den Bohrer eingestoßen wird. Die Bewegung des Ausräumdornes 22 erfolgt
mit großer Kraft. Der Kolben 21 wird alsdann durch Beeinflussung des Schiebers 3
i in entgegengesetzter Richtung mittels des Handgriffes 32 umgesteuert und hiermit
der Dorn 22 aus dem Bohrerstahl herausgezogen.