DE3817532C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kegelscheibengetriebe mit
stufenlos ein- und verstellbarer Übersetzung, das zur
Erzeugung der axialen Anpreßkräfte der Kegelscheiben
auf das Zugmittel über auf den Getriebewellen angeord
nete axial auf je eine der dazu auf der jeweiligen Ge
triebewelle verschiebbaren Kegelscheiben wirkende hy
draulische Spannmittel verfügt, die über ein Steuerven
til sowie daran anschließende Druckmittelleitungen
mit Druckmittel beaufschlagt werden, wobei sich im
Rückfluß des Steuerventils ein Drehmomentfühler befin
det, der auf der Antriebswelle im Momentenfluß angeord
net ist und der zum einen durch drehmomentabhängige
Relativbewegung zweier Ventilteile zueinander lastab
hängig den Systemdruck drosselt und zum anderen bei
Drehmomentstößen durch die Relativbewegung der Ventil
teile zusätzlich ein bestimmtes Volumen des Druckmit
tels in das System und damit in die hydraulischen Spann
mittel pumpt.
Ein derartiges Getriebe ist unter anderem aus der
DE-PS 28 28 347 bekannt. Anhand der Fig. 10 dieser
Patentschrift wird ein solches Getriebe ausführlich
beschrieben. Dieses Getriebe ist auf beiden Wellen mit
pumpfähigen Drehmomentfühlern ausgestattet, um auch un
ter Berücksichtigung eines Wechsels zwischen An- und Ab
triebswelle bei schlagartigen Laständerungen ein kurz
zeitiges Durchrutschen des Spannmittels zu verhindern.
Um das zu ermöglichen,reagiert der Drehmomentfühler der
jeweiligen Antriebswelle auf einen normalen Drehmoment
anstieg, indem er seinen Zuflußdruck, den Basisdruck des
Anpreßsystems, durch Drosseln des Abflusses soweit er
höht, bis dieser dem die Kraftübertragung sicherstellen
den Sollwert entspricht. Bei schlagartigem Lastanstieg
dagegen schließt der Drehmomentfühler dazu nicht nur
völlig den Abfluß, sondern er pumpt auch noch seiner
seits ein bestimmtes Druckmittelvolumen in das Druckmit
telsystem zurück.
Allerdings hat das bisher bekannte Getriebe den Nach
teil, daß die notwendigerweise im Druckmittelrücklauf
sitzenden Drehmomentfühler ihr unter Druck stehendes
Druckmittelvolumen auf dem Umweg über das Steuerventil
an die hydraulischen Spannmittel abgeben müssen, die üb
licherweise als axial verschiebbare Druckzylinder aus
gebildet sind. Dies beeinträchtigt nachteilig die An
sprechzeit der hydraulischen Spannmittel, da die langen
Druckmittelleitungen und die vielen Drosselstellen, be
sonders die engen Drosselspalten des Vierkantensteuer
ventils und die aus Dämpfungsgründen in den Druckmittel
leitungen befindlichen Blenden, den Druckmittelstrom
erheblich bremsen. Tritt nun ein Drehmomentenstoß auf,
wie er zum Beispiel bei einem Fahrzeuggetriebe bei ei
ner Geschwindigkeitsänderung entstehen kann, so muß
das vom Drehmomentfühler augenblicklich zur Verfügung
gestellte Druckmittelvolumen, um zu den hydraulischen
Spannmitteln zu gelangen, das Steuerventil und die in
den Druckmittelleitungen befindlichen Blenden durchströ
men. Die Folge davon ist, daß das vom Drehmomentfühler ge
förderte Druckmittelvolumen nur gegenüber dem Drehmoment
anstieg verzögert in den hydraulischen Spannmitteln zur
Erzeugung der Anpreßkraft zur Verfügung steht.
Damit ergibt sich insgesamt durch die starke Drosselung
ein Druckabfall zwischen dem Drehmomentfühler und den hy
draulischen Spannmitteln. Die Folge davon ist ein kurz
zeitiger Anpreßkraftmangel zwischen den Kegelscheiben
und dem Zugmittel, der zu einem Durchrutschen des Zug
mittels gegenüber den Kegelscheiben führen kann. Die
daraus resultierende Beschädigungen an den Reibpart
nern sind irreparabel. Durchrutschen bedeutet im all
gemeinen ein lokales Verdampfen des Schmiermittels, da
durch ein lokales Überhitzen in den Kontaktzonen der
Reibpartner, wobei durch die damit verbundenen Gefüge
änderungen der Reibpartner, insbesondere der Kegelschei
ben, ein beachtlicher Härteverlust eintritt und damit
ein Verlust der Verschleißfestigkeit mit der Folge von
Rillenbildung.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht da
her darin, bei ruckartigen Laständerungen die Ansprech
zeit der hydraulischen Spannmittel, die auf der An- und
Abtriebswelle angeordnet sind, erheblich zu verkürzen.
Dies soll möglich sein, ohne daß das Pumpvolumen des
eingesetzten Drehmomentfühlers oder der hydraulischen
Pumpe, die für die Erzeugung des Betriebsdruckes sorgt,
erhöht werden muß.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zwischen dem Drehmomentfühler und den zu den hydrauli
schen Spannmitteln führende Druckmittelleitungen weite
re Druckmittelleitungen mit in Pumprichtung öffnenden
Sperrventilen zur Umgehung des Steuerventils angeordnet
sind.
Die Erfindung beruht also auf Bypaßleitungen mit Sperr
ventilen, die es ermöglichen, daß das Pumpvolumen des
Drehmomentfühlers am Steuerventil vorbei auf kürzest
möglichem Weg, der zudem weniger Drosselstellen auf
weist, zu den hydraulischen Spannmitteln gelangen kann.
Dadurch entsteht eine erhebliche Verkürzung der Ansprech
zeiten für die hydraulischen Spannmittel. Folglich ist
selbst für plötzliche und/oder ruckartige Beschleuni
gungsvorgänge die Gefahr eines Durchrutschens des Zug
mittels beseitigt, da jeder steile Drehmomentanstieg na
hezu zeitgleich mit seinem Auftreten mit dem Fördern ei
nes zusätzlichen Pumpvolumens zur Aufrechterhaltung der
Anpreßkraft beantwortet wird.
Dies ist konstruktiv dadurch erreicht, daß zwischen der
Rücklaufleitung, das ist die Leitung, die zwischen Steu
erventil und Drehmomentfühler angeordnet ist, und den
Versorgungsleitungen der hydraulischen Spannmittel, das
sind die Leitungen zwischen dem Steuerventil und den hy
draulischen Spannmitteln, Verbindungsleitungen mit
Rückschlagventilen eingebaut werden. Die zusätzlichen
Druckmittelleitungen werden dabei so verlegt, daß sie
möglichst kurz ausfallen. Dabei sind auch im Gehäuse
oder in den Bauteilen verlaufende Bohrungsleitungen
dankbar.
Die in den zusätzlichen Druckmittelleitungen integrier
ten Rückschlagventile sind derart orientiert, daß sie
nur öffnen, wenn der Druck in den Rücklaufleitungen
höher ist als in den Versorgungsleitungen.
In Weiterbildung der Erfindung ist jedem hydraulischen
Spannmittel je eine zusätzliche Druckmittelleitung mit
Sperrventil zugeordnet. Gegebenenfalls kann eine der
Druckmittelleitungen in einer der Getriebewellen unter
gebracht sein. Ist dabei einer der Drehmomentfühler über
die Getriebewelle direkt mit dem hydraulischen Spannmit
tel verbunden, so ist zumindest aber für das andere
Spannmittel eine zusätzliche Druckmittelleitung mit
Sperrventil notwendig, da auch dieses Spannmittel
reaktionsschnell ansprechen muß.
Hat nun ein Getriebe aufgrund seines Einsatzzweckes Ge
triebeaus- und -eingänge, die wechselweise vertauscht wer
den, wie zum Beispiel bei einem elektrisch getriebenen
Fahrzeug, das im Brems- oder Schubbetrieb den Motor als
Generator betreibt, muß auf der An- und Abtriebswelle
je ein Drehmomentfühler untergebracht sein.
Entsprechend der Kraftflußrichtung ist dann nur der Dreh
momentfühler auf der momentanen Antriebswelle aktiviert,
das heißt hydraulisch mit den Spannmitteln verbunden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zeichnerisch dargestell
ten Ausführungsformen.
Fig. 1 Skizze eines Zugmittelgetriebes mit hy
draulischem Übersetzungs- Verstellmecha
nismus und Drehmomentfühler auf der An
triebswelle. Einzelne Bauteile sind geschnit
ten dargestellt.
Fig. 2 Skizze nach Fig. 1 mit einem zweiten Dreh
momentfühler und dem dazugehörigen Um
steuerventil.
Gemäß Fig. 1 hat das Zugmittelgetriebe eine Antriebs
welle 1 und eine Abtriebswelle 2. Mit diesen sind je
weils die Kegelscheiben 3, 4 starr verbunden. Die die
sen gegenüberliegenden Kegelscheiben sind auf den Wel
len axial verschiebbar, aber drehfest angeordnet. Die
se Kegelscheibengetriebe haben einen zylinderförmigen
Anbau 5, 6, in dem sich jeweils ein mit der entspre
chenden Welle starr verbundener Kolben 7 befindet. Zwi
schen den Kegelscheibenpaaren läuft ein Zugmittel 25
um.
Zur Anpressung des Zugmittels und zur Aufrechterhaltung
bzw. Änderung der Getriebeübersetzung wird den Räumen 8
und 9 der Zylinder von einem Vierkantensteuerventil 10
über Leitungen 11 und 12 Druckmittel zugeteilt, das die
ses von einer Druckmittelpumpe 13 aus dem Druckmittel
vorrat 14 bezieht. In den Leitungen 11 und 12 befinden
sich Blenden 26 und 27, die der Begrenzung der Verstell
geschwindigkeit und der Dämpfung der Verstellbewegung
dienen.
Ein Steuerhebel 15, der mit dem Schieber 16 des Vier
kantensteuerventils 10 verbunden ist, greift mit einem
freien Ende in eine Nut 17 eines Zylinders 6 ein, wäh
rend er an seinem anderen freien Ende von Hand betätig
bar ist. Will das Getriebe aus der von Hand eingestell
ten Übersetzungstellung ausweichen, so führt dies über
den Steuerhebel 15 und dessen Eingriff in die Nut 17 zu
einer Verschiebung des Steuerschiebers 16, die in be
kannter Weise für die Rückstellung bzw. Aufrechterhal
tung der von Hand eingestellten Getriebeübersetzung
sorgt. Entsprechendes geschieht, wenn die Soll-Über
setzungsstellung von Hand am Steuerhebel 15 geändert
wird, bis die eingestellte Getriebeübersetzung erreicht
ist und sich dort der neue Gleichgewichtszustand einge
regelt hat.
In diesem Zustand ist der Steuerschieber 16 ständig wie
dargestellt etwas aus der Mittellage ausgelenkt, wo
durch der Abtrieb mit dem in der Leitung 18 herrschen
den Druck beaufschlagt wird, während am Antrieb ein aus
Gleichgewichtsgründen erforderlicher höherer Druck ge
halten wird. Der Druck in der Leitung 18, der den Basis
druck des Anpreßsystems darstellt, wird vom Drehmoment
fühler 19, dem über die Leitung 18 das aus dem Steuer
ventil 10 abfließenden Druckmittel zuströmt, in Abhän
gigkeit vom übertragenen Drehmoment gehalten.
Hinter dem Drehmomentfühler 19 fließt das Druckmittel
über die Leitung 20 frei ab und kann beispielsweise noch
zur Zugmittelschmierung dienen.
Der Drehmomentfühler 19 und Varianten davon sind in der
DE-PS 28 28 347 ausführlich beschrieben und dort in den
Fig. 2 bis 5 dargestellt.
Der Drehmomentfühler ist dabei so ausgebildet, daß er bei
einem kurzzeitigen extremen Druckmittelbedarf nach dem
Absperren der Druckmittelleitung 20 ein zusätzliches
Pumpvolumen in die Druckmittelleitung 18 zurückfördert.
Dabei strömt dann das Druckmittel über die Rückschlag
ventile 21 und 22 sowie die Bypaßleitungen 23 und 24
direkt zu den hydraulischen Spannmitteln. Die Rückschlag
ventile und Bypaßleitungen sind zwischen den Leitungen
18 und 11 bzw. 18 und 12 eingebaut und jeweils mit ei
ner schwachen Gegendruckfeder ausgerüstet. Sie sind da
bei so angeordnet, daß sie nur öffnen, wenn das Druck
niveau in der Leitung 18 höher ist, als in der Leitung
11 bzw. 12.
Der Getriebe- und Schaltungsaufbau der Fig. 1 ist aus
reichend, wenn bei einem Getriebe ein betriebsbedingter
Antriebswechsel zwischen Antriebs- und Abtriebswelle
nicht zu erwarten ist. Ist dies jedoch der Fall, dann
ist, wie die Fig. 2 zeigt, auch auf der Welle 52 ein
Drehmomentfühler 70 vorzusehen. Die Welle 52 ist im dar
gestellten Fall die Antriebswelle. Der Drehmomentfüh
ler 70 wird über die Rückflußleitung 68 und 75, die
über den Umschalter 65 miteinander verbunden sind, mit
Druckmittel versorgt. Da immer nur ein Drehmomentfühler
zugeschaltet ist, kommt man mit zwei Rückschlagventilen
71 und 72 sowie ihrer Bypaßleitungen 73 und 74 aus.
über sie kann bei Drehmomentstößen eine zusätzliche
Druckmittelmenge am Steuerventil 50 vorbei in die axi
alen hydraulischen Spannmittel gefördert werden.
Claims (2)
1. Kegelscheibengetriebe mit stufenlos ein- und ver
stellbarer Übersetzung, das zur Erzeugung der axialen
Anpreßkräfte der Kegelscheiben auf das Zugmittel über
auf den Getriebewellen angeordnete, axial auf je eine
der dazu auf der jeweiligen Getriebewelle verschiebba
ren Kegelscheiben wirkende hydraulische Spannmittel ver
fügt, die über ein Steuerventil sowie daran anschließen
de Druckmittelleitungen mit Druckmittel beaufschlagt
werden, wobei sich im Rückfluß des Steuerventils ein
Drehmomentfühler befindet, der auf der Antriebswelle
im Momentenfluß angeordnet ist und der zum einen durch
drehmomentabhängige Relativbewegung zweier Ventilteile
zueinander lastabhängig den Systemdruck drosselt und
zum anderen bei Drehmomentstößen durch die Relativbewe
gung der Ventilteile zusätzlich ein bestimmtes Volumen
des Druckmittels in das System und damit in die hy
draulischen Spannmittel pumpt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Drehmomentfühler (19; 69, 70) und den
zu den hydraulischen Spannmitteln (5, 6, 7) führenden
Druckmittelleitungen (11, 12; 61, 62) weitere Druck
mittelleitungen (23, 24, 73, 74) mit in Pumprichtung
öffnenden Sperrventilen (21, 22; 71, 72) zur Umgehung
des Steuerventils (10; 50) angeordnet sind.
2. Kegelscheibengetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß für jedes hydraulische Spannmittel
(5, 6, 7) je eine zusätzliche Druckmittelleitung (11,
12; 61, 62) mit Sperrventil (21, 22; 71, 72) angeordnet
ist.
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