DE3815853C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine direkte Lokbremse mit wenigstens einem
an einem Führerstand angeordneten, willkürlich betätigbaren
Schaltgerät zum Schalten des Erregungszustandes eines Brems- und
eines Lösemagnetventils, wobei das Schaltgerät in drei Stellungen
"Neutral" als Mittelstellung mit in einem ersten Schaltzustand
befindlichem Brems- und in einem zweiten Schaltzustand befindlichem
Lösemagnetventil, einerseits "Bremsen" mit in dem zweiten
Schaltzustand befindlichem Brems- und Lösemagnetventil und
andererseits "Lösen" mit in dem ersten Schaltzustand befindlichem
Brems- und Lösemagnetventil einstellbar ist und wobei das
Bremsmagnetventil einen einen Bremsdruck führenden Raum im ersten
Schaltzustand absperrt oder an das Lösemagnetventil und im zweiten
Schaltzustand an eine Druckluftquelle anschließt und das
Lösemagnetventil nur im ersten Schaltzustand den Raum in die
Atmosphäre entlüftet.
Derartige, direkte Lokbremsen sind bekannt (vgl. z. B. Sauthoff, Friedrich: Elektropneumatische Bremsen. In: Glasers Annalen 90 (1966), Sonderheft März, S. 9 bis 16). Zum Einsteuern eines
bestimmten Bremsdruckes ist dabei das Schaltgerät manuell aus der
Neutral-Stellung für eine bestimmte Zeitspanne nach der einen oder
anderen Seite in die Brems- oder die Löse-Stellung einzustellen,
wobei sich der Bremsdruck durch Einspeisen von Druckluft aus der
Druckluftquelle oder Entlüften in die Atmosphäre entsprechend
ändert. Bei Erreichen des gewünschten Bremsdruckes ist das
Schaltgerät freizugeben, woraufhin es selbsttätig in seine
Neutral-Stellung zurückkehrt und der eingesteuerte Bremsdruck durch
Absperren sowohl von der Druckluftquelle wie der Atmosphäre konstant
gehalten wird. Der Bremsdruck wird hierbei unmittelbar oder
mittelbar über ein Relaisventil oder einen Druckübersetzer dem oder
den Bremszylindern der Lokomotive zugeführt; er kann auch vermittels
einer direkten Bremsleitung mit der Lokomotive gekuppelten
Fahrzeugen zugeleitet werden. Zum Erreichen eines vollständigen
Einbremsens oder Lösens muß also das Schaltgerät über ausreichend
lange Zeitspannen betätigt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine direkte Lokbremse der eingangs
genannten Art derart auszubilden, daß ein vollständiges Einbremsen
und ein vollständiges Lösen in vereinfachter Weise einsteuerbar ist,
wobei der Bauaufwand gering gehalten werden soll. Der vollständige
Lösevorgang soll dabei in sehr einfacher und schneller sowie
bedienungssicherer Weise zum Einsteuern einer Bremsung unterbrechbar
sein.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das
Schaltgerät anschließend an die Stellung "Bremsen" eine Stellung
"Vollbremsen" mit ebenfalls im zweiten Schaltzustand befindlichen
Brems- und Lösemagnetventil und anschließend an die Stellung "Lösen"
eine Stellung "Vollösen" aufweist, wobei die Stellungen "Bremsen",
"Lösen" und "Vollösen" selbsttätig in die Stellung "Neutral"
rückkehrend und die Stellung "Vollbremsen" rastiert ausgebildet sind
und wobei der Erregungsstromkreis des Brems- und des
Lösemagnetventils nach einer Einstellung der Stellung "Vollösen" bis
zu einer nachfolgenden Einstellung einer der Stellungen "Bremsen"
oder "Vollbremsen" selbsttätig in seinem Zustand verbleibend
ausgeführt ist.
Das Schaltgerät ist also zum Vollbremsen und Vollösen in zwei
entgegengesetzte Endstellungen einstellbar, wobei es in seiner
Schaltstellung "Vollbremsen" rastiert und damit selbsttätig so lange
verharrt, bis es willkürlich zurückgeschaltet wird. Bei einem
Einstellen der Schaltstellung "Vollösen" kehrt es dagegen
selbsttätig in seine "Neutral"-Stellung zurück, wobei jedoch durch
weiterhin andauernde Verbindung des den Bremsdruck führenden Raumes
mit der Atmosphäre der Lösevorgang erhalten bleibt. Dieser
Lösevorgang wird erst beim nachfolgenden, willkürlichen Einstellen
einer "Bremsen"- oder "Vollbremsen"-Stellung unterbrochen, wobei die
Bedienung des Schaltgerätes von der "Neutral"-Stellung ausgeht und
somit rasch und bedienungssicher erfolgen kann.
Die Unteransprüche zeigen nach der weiteren Erfindung vorteilhafte
Ausgestaltungsmöglichkeiten für eine derart ausgebildete, direkte
Lokbremse auf. Dabei ist es aus Sicherheitsgründen besonders
zweckmäßig, wenn gemäß Unteranspruch 2 das Brems- bzw.
Lösemagnetventil im ersten Schaltzustand erregt und im zweiten
Schaltzustand entregt ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine nach der
Erfindung ausgebildete Lokbremse verdeutlicht, und zwar zeigt
Fig. 1 schematisch den Grundaufbau der direkten Lokbremse und
Fig. 2 einen elektrischen Schaltplan für die Lokbremse.
In Fig. 1 sind Druckluftleitungen mit durchgehenden und elektrische
Kabelverbindungen mit gestrichelten Linien dargestellt. Von einem
als Druckluftquelle 1 dienenden Hauptluftbehälter der Lokomotive
führt eine Rohrleitung 2 über einen Absperrhahn 3 mit elektrischem
Schalter 4 zum Druckluftversorgungsanschluß 5 eines Relaisventils 6.
Der Schalter 4 ist nur bei geöffnetem Absperrhahn 3 geöffnet.
Weiterhin ist an die Rohrleitung 2 über ein Druckminderventil 7 ein
Bremsmagnetventil 8 angeschlossen, von welchem Leitungen 9 und 10
zum Steuereingang 11 des Relaisventils 6 und zu einem
Lösemagnetventil 12 ausgehen. In Abänderung hierzu kann der
Absperrhahn 3 mit Schalter 4 auch vor der Abzweigung zum
Druckminderventil 7 eingeordnet sein, so daß er die Verbindung der
Druckluftquelle 1 sowohl mit dem Druckluftversorgungsanschluß 5 als
auch dem Druckminderventil 7 überwacht. Das Bremsmagnetventil 8
verbindet wechselweise die zum Steuereingang 11 führende Leitung 9
im entregten Zustand mit dem Druckminderventil 7 und im erregten
Zustand mit dem Lösemagnetventil 12. In die Leitungsverbindung vom
Druckminderventil 7 zum Bremsmagnetventil 8 ist eine Düse 13
eingeordnet. Das Lösemagnetventil 12 überwacht eine über eine Düse
14 geführte Entlüftung 15 der Leitung 10 zur Atmosphäre, es
verbindet die Leitung 10 nur in seinem erregten Zustand mit der
Entlüftung 15. Vom Ausgang 16 des Relaisventils 6 führt eine
Rohrleitung 17 zu einem Bremszylinder 18.
Zur Doppelbetätigung sind zwei elektrische Schaltgeräte 19a und 19b
an dem bzw. den Führerständen der Lok vorgesehen, welche mittels
Handhebel 20a bzw. 20b jeweils in eine zentrale Stellung I
"Neutral", in der einen Schwenkrichtung nacheinander in die Stellung
II Bremsen und III Vollbremsen und in der anderen Schwenkrichtung
aufeinander folgend in die Stellungen IV Lösen und V Vollösen
einstellbar sind. Die Schaltgeräte 19a und 19b sind über zum Teil
mehradrige, in Fig. 1 nur prinzipiell angedeutete Kabelverbindungen
21 mit dem Brems- und Lösemagnetventil 8 bzw. 12, mit im Führerstand
angeordneten zweipoligen Schaltern 22a und 22b, mit Schauzeichen 23a
und 23b und über einen zweipoligen Hauptschalter 24 mit einer nur
durch die Polarisationszeichen angedeuteten Stromquelle verschaltet,
wie es in Fig. 2 im einzelnen dargestellt ist.
Gemäß Fig. 2 weist jedes Schaltgerät 19a und 19b jeweils vier
Schalter S 1, S 2, S 3 und S 4 auf. Der erste Schalter S 1 ist gemäß
eingezeichnetem Schaltdiagramm nur in der Stellung V "Vollösen" des
Handhebels 20a bzw. 20b geschlossen, der zweite Schalter S 2 ist nur
in den beiden Stellungen IV und V "Lösen" und "Vollösen"
geschlossen, der dritte Schalter S 3 ist in den Stellungen I
"Neutral", "Lösen" und "Vollösen" geschlossen und der vierte
Schalter S 4 ist nur in den Stellungen II und III "Bremsen" und
"Vollbremsen" geschlossen. Die Führerstände sind gleichartig
ausgestattet und deren Geräte sind gleichartig verschaltet, so daß
die nachfolgende Verschaltungsbeschreibung der Geräte eines
Führerstandes entsprechend für die Geräte des anderen Führerstandes
gilt.
Vom Pluspol der Stromquelle führt ein Kabel 25 über einen Pol des
Hauptschalters 24 zu einem Pol des Schalters 22a, von welchen
andererseits ein Kabel 26 zum Schalter S 3 und zum Schauzeichen 23a
führt. Andererseits ist der Schalter S 3 zusammen mit den Schaltern
S 1 und S 2 über ein Kabel 27 an den zweiten Pol des Schalters 22a
angeschlossen, von welchem ein Bremskabel 28 ausgeht. Der Minus-Pol
der Stromquelle ist über den zweiten Pol des Hauptschalters 24 mit
einem Kabel 29 verbunden, welches zu den Erregungsspulen 30 und 31
des Bremsmagnetventils 8 bzw. Lösemagnetventils 12, zum Schalter S 4
und über den Schalter 4 zum Schauzeichen 23a führt. Der Schalter S 4
ist andererseits an das Bremskabel 28 angeschlossen. Der Schalter S 2
steht mit einem Lösekabel 32 und der Schalter S 1 mit einem
Vollösekabel 33 in Verbindung. An das Bremskabel 28 sind die von
einer Löschdiode 34 überbrückte Spule 30 des Bremsmagnetventils 8
sowie ein Wechselschalter 35 und ein Schalter 36 eines Schaltrelais
37 angeschlossen. Die Erregungsspule 38 des Schaltrelais 37 ist
zwischen das Vollösekabel 33 und den Minus-Pol der Stromquelle
eingeschaltet. Der Schalter 36 ist andererseits an das Vollösekabel
33 angeschlossen. Vom Wechselschalter 35 führen Leitungsverbindungen
39 bzw. 40 zum Lösekabel 32 bzw. zur ebenfalls von einer Löschdiode
41 überbrückten Erregungsspule 31 des Lösemagnetventils 12. Im
entregten Zustand des Schaltrelais 37 ist der Schalter 36 geöffnet
und trennt das Bremskabel 28 vom Vollösekabel 33 ab und der
Wechselschalter 35 schließt das Lösekabel 32 über die
Leitungsverbindungen 39 und 40 an die Erregungsspule 31 an. Im
erregten Zustand des Schaltrelais 37 ist der Schalter 36 geschlossen
und verbindet das Bremskabel 28 mit dem Vollösekabel 33 und der
Wechselschalter 35 schließt die Erregungsspule 31 über die
Leitungsverbindung 40 an das Bremskabel 28 an.
Anstelle der Löschdioden 34, 41 können spannungsabhängige
Widerstände (Varistoren) vorgesehen sein.
Das Bremsmagnetventil 8, das Lösemagnetventil 12, das Schaltrelais
37 sowie die Löschdioden 34 und 41 sind zu einer Bremseinheit 42
zusammengefaßt und somit als Baueinheit montierbar.
Bei Betrieb der Lokbremse sind der Hauptschalter 24 und der Schalter
22a bzw. 22b am jeweils besetzten Führerstand zu schließen. Bei
erregtem Schauzeichen 23a bzw. 23b wird angezeigt, daß der
Absperrhahn 3 geschlossen ist; bei Öffnen des Absperrhahnes 3
erlischt das Schauzeichen 23a bzw. 23b. In der in Fig. 2
angedeuteten Neutralstellung I des beispielsweise bedienten
Schaltgerätes 19a ist über den Schalter S 3 und den Schalter 22a das
Bremskabel 28 stromführend, das Bremsmagnetventil 8 ist daher erregt
und geschlossen. Das Lösemagnetventil 12 ist unerregt und
geschlossen. Die Leitung 9 gemäß Fig. 1 ist daher sowohl vom
Druckminderventil 7 wie von der Entlüftung 15 abgesperrt, der
augenblicklich in ihr herrschende Druck bleibt erhalten und wird
über das Relaisventil 6 auch in den Bremszylinder 18 eingespeist.
Beim Einstellen der Bremsstellung II wird nach Öffnen des Schalters
S 3 und damit Unterbrechen der Stromführung des Bremskabels 28 dieses
über den sich schließenden Schalter S 4 an das Kabel 29 und damit an
den Minus-Pol der Stromquelle angeschlossen; die Erregungsspule 30
ist daher beidseitig mit dem Minus-Pol verbunden und somit
zwangsweise unerregt, das im so unerregten Zustand geöffnete
Bremsmagnetventil 8 speist also aus der Druckluftquelle 1 in ihrer
Druckhöhe über das Druckminderventil 7 begrenzte und in ihrer
Strömungsgeschwindigkeit durch die Düse 13 überwachte Druckluft in
die Leitung 9 ein, wodurch am Steuereingang 11 eine Drucksteigerung
auftritt, welche über das Relaisventil 6 auf den Bremszylinder 18
zum Einsteuern eines Bremsvorganges oder einer Bremsverstärkung
übertragen wird. Das Lösemagnetventil 12 verbleibt hierbei unerregt
und geschlossen.
Bei nachfolgender Freigabe des Handhebels 20a kehrt dieser
selbsttätig aus der Brems- in die Neutralstellung von II nach I
zurück, es stellt sich wieder der entsprechende Erregungszustand nur
des Bremsmagnetventils 8 ein und der augenblicklich erreichte
Bremsdruck bleibt konstant erhalten.
Beim Einstellen des Handhebels 20a in die Vollbremsstellung III
stellt sich der gleiche Schaltzustand wie zur Bremsstellung II
beschrieben ein, lediglich kehrt der Handhebel 20a nach seiner
Freigabe nicht in die Neutralstellung I zurück, sondern verharrt
rastiert in der Vollbremsstellung III. Der Bremsdruck wird hierdurch
also auch nach Freigabe des Handhebels 20a bis zum Erreichen eines
Maximaldruckes gesteigert. Durch manuelles Rückstellen des
Handhebels 20a in die Neutralstellung I kann dieser Vorgang
unterbrochen oder beendet werden.
Wird die Lösestellung IV eingestellt, so werden über den Schalter S 3
das Bremskabel 28 und den mit diesem verbundenen Schalter S 2 das
Lösekabel 32 stromführend. Aus dem Bremskabel 28 wird das
Bremsmagnetventil 8 und aus dem Lösekabel 32 über den
Wechselschalter 35 das Lösemagnetventil 12 erregt, wodurch Druckluft
vom Steuereingang 11 durch die Rohrleitung 9 und 10 von der Düse 14
überwacht durch die Entlüftung 15 zur Atmosphäre entweichen kann und
der Druck am Steuereingang 11 somit sinkt. Das Relaisventil 6
steuert daher eine entsprechende Druckabsenkung in den Bremszylinder
18 ein. Bei Freigabe des Handhebels 20a kehrt dieser selbsttätig in
seine Neutralstellung 1 zurück, wobei das Lösemagnetventil 12 durch
Öffnen des Schalters S 2 entregt wird und sich schließt, die
Entlüftung der Leitung 9 wird somit beendet und ein in ihr eventuell
noch vorhandener Restdruck konstant erhalten. Im Bremszylinder 18
bleibt also ebenfalls ein eventuell noch vorhandener Restdruck
erhalten.
Beim Einstellen der Vollösestellung V wird zusätzlich zu den
Schaltern S 3 und S 2 der Schalter S 1 geschlossen, wodurch, bezogen
auf die Lösestellung IV, zusätzlich zum Lösekabel 32 das
Vollösekabel 33 stromführend wird und somit das Schaltrelais 37
erregt wird. Der Schalter 36 schließt sich und stellt eine
zusätzliche Verbindung zwischen dem Bremskabel 28 und dem
Vollösekabel 32 her und durch Umschalten des Wechselschalters 35
wird die Erregungsspule 31 des Lösemagnetventils 12 über die
Leitungsverbindung 40 an das Bremskabel 28 angeschlossen. Das Brems-
und das Lösemagnetventil 8 und 12 sind erregt und die Leitung 9 wird
über die Entlüftung 15 zur Atmosphäre entleert, wodurch der
Bremszylinder 18 über das Relaisventil 6 entsprechend entlüftet
wird. Bei Freigabe des Handhebels 20a kehrt dieser selbsttätig in
seine Neutralstellung I zurück, wobei die Schalter S 1 und S 2 zwar
öffnen, doch verbleibt über den geschlossenen Schalter 36 das
Schaltrelais 37 aus der Bremsleitung 28 erregt. Damit verbleibt über
den Wechselschalter 35 auch das Lösemagnetventil 12 erregt, so daß
die Entlüftung der Leitung 9 erhalten bleibt. Es wird somit ein
vollständiges Lösen erreicht. Dieser Vorgang kann unterbrochen oder
beendet werden, wenn der Handhebel 20a in die Brems- oder
Vollbremsstellung II oder III eingestellt wird: Hierbei wird durch
Öffnen des Schalters S 3 das Bremskabel 28 von der Stromquelle
abgetrennt, das Schaltrelais 37 fällt daher ab, der Schalter 36
öffnet sich und über den Wechselschalter 35 wird die Erregungsspule
31 des Lösemagnetventils 12 an das stromlose Lösekabel 32
angeschlossen. Es wird also wiederum Druckluft zum von der
Entlüftung 15 abgesperrten Steuereingang 11 eingespeist.
Vermittels der Schaltstellungen Neutral I, Bremsen II und Lösen IV
ist also ein gestuftes Einbremsen und gestuftes Lösen mit Einsteuern
beliebiger Bremsdruckhöhen sowie Konstanthalten des jeweiligen
Bremsdruckes möglich. Beim auch nur kurzzeitigen Einstellen der
Vollbremsstellung III bleibt diese rastiert selbsttätig erhalten.
Beim nur kurzzeitigen Einstellen der Vollösestellung dagegen bleibt
diese zwar durch die durch den Schalter 36 bewirkte Selbsthaltung
des Schaltrelais 37 hinsichtlich der Entlüftung des Bremszylinders
18 selbsttätig erhalten, der Handhebel 20a kehrt jedoch sofort nach
seiner Freigabe selbsttätig in die Neutralstellung I zurück, Das
nachfolgende Einstellen der Brems- oder Vollbremsstellung II oder
III erfolgt also ausgehend von der Neutralstellung I, wie es auch
ansonsten üblich ist. Es erfolgt also eine gleichartige Betätigung
sowohl bei herrschender Neutral- wie herrschender Vollösefunktion,
es ist somit eine hohe Bedienungssicherheit insbesondere auch unter
Not- oder Schrecksituationen gegeben.
Bei Betätigen des Schaltgerätes 19b spielen sich entsprechende
Vorgänge ab.
In Abänderung zu vorstehend beschriebenem Ausführungsbeispiel kann
an den Schalter 4 anstelle oder zusätzlich zu den Schauzeichen 23a
und 23b eine nicht dargestellte Vorrichtung angeschlossen sein,
welche bei ausgeschalteter, direkter Bremse, d.h. geschlossenem
Absperrhahn 3, die Traktionssteuerung der Lok derart beeinflußt, daß
diese keine Zugkraft entwickeln kann. Diese Vorrichtung kann
zusätzlich in Abhängigkeit von der Betriebsbereitschaft der direkten
Bremse, beispielsweise mittels geeignet angeordneter Druckwächter,
gesteuert und für einen Notbetrieb abschaltbar sein.
In anderer Änderung kann es zweckmäßig sein, den Hauptschalter 24
als Sicherungsautomaten auszubilden, es ist dann ein Einbremsen auch
vom jeweils nichtaktivierten Führerstand (geöffneter Schalter 22a
bzw. 22b) aus möglich:
Bei dieser Bremseinsteuerung verbindet am inaktiven Führerstand der
Schalter S 4 das Bremskabel 28 mit dem Kabel 29 und damit dem
Minuspol der Stromquelle, zugleich ist am aktiven Führerstand das
Bremskabel 28 über den geschlossenen Schalter 22a bzw. b und den
geschlossenen Schalter S 3 mit dem Kabel 25 und damit dem Pluspol der
Stromquelle verbunden. Der Sicherungsautomat öffnet daher und die
ganze Schaltung wird stromlos, wodurch das Bremsmagnetventil 8 eine
Bremsung einleitet.
Bei Loks mit Mittelführerstand und gegebenenfalls bis zu vier
Schaltgeräten entsprechend den Schaltgeräten 19a, b, die alle
gleichzeitig aktiv sein können, kann es zweckmäßig sein, den
Schaltern 22a, b entsprechende Schalter wegzulassen.
In weiterer Abänderung kann das Bremsmagnetventil 8 als einfaches
Absperrventil zwischen das Druckminderventil 7 und die Leitung 9
eingeordnet und das Lösemagnetventil 12 an die Leitung 9
angeschlossen sein, die Leitung 10 entfällt hierbei.
Es ist auch möglich, die Lokbremse nicht gemäß vorstehenden
Ausführungsbeispielen nach dem Ruhe-, sondern dem
Arbeitsstromprinzip arbeitend zu gestalten. Die Schaltung ist dabei
derart auszuführen, daß das Löse- bzw. Bremsmagnetventil jeweils zu
vorstehenden Ausführungsbeispielen entgegengesetzten
Erregungszustand bei Beibehalten der jeweiligen pneumatischen
Schaltstellung aufweist.
Beim vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist es möglich, an
das Bremskabel 28, das Lösekabel 32 und das Vollösekabel 33 die
entsprechenden Kabel von mit gleichartigen Lokbremsen ausgerüsteten,
weiteren Loks bzw. entsprechenden Triebfahrzeugen anzukuppeln; es
werden dann alle Lokbremsen in Art einer "Vielfachsteuerung" von
einer Lok bzw. einem Triebwagen aus gesteuert. Falls auf diese
"Vielfachsteuerung" verzichtet wird, ist es möglich, den Schalter 35
als Schließer auszuführen, der den gemeinsamen Anschluß der dann
ständig verbundenen Leitungsverbindungen 39 und 40 an das Bremskabel
28 überwacht.
Claims (9)
1. Direkte Lokbremse mit wenigstens einem an einem Führerstand
angeordneten, willkürlich betätigbaren Schaltgerät (19a; 19b) zum
Schalten des Erregungszustandes eines Brems- und eines
Lösemagnetventils (8; 12), wobei das Schaltgerät (19a; 19b) in drei
Stellungen "Neutral" (I) als Mittelstellung mit in einem ersten
Schaltzustand befindlichem Brems- und in einem zweiten Schaltzustand
befindlichem Lösemagnetventil, einerseits "Bremsen" (II) mit in dem
zweiten Schaltzustand befindlichen Brems- und Lösemagnetventil und
andererseits "Lösen" (IV) mit in dem ersten Schaltzustand
befindlichen Brems- und Lösemagnetventil einstellbar ist und wobei
das Bremsmagnetventil (8) einen einen Bremsdruck führenden Raum (9)
im ersten Schaltzustand absperrt oder an das Lösemagnetventil (12)
und im zweiten Schaltzustand an eine Druckluftquelle (1) anschließt
und das Lösemagnetventil (12) nur im ersten Schaltzustand den Raum
(9) in die Atmosphäre entlüftet, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schaltgerät (19a; 19b) anschließend an die Stellung "Bremsen" (II)
eine Stellung "Vollbremsen" (III) mit ebenfalls im zweiten
Schaltzustand befindlichem Brems- und Lösemagnetventil (8, 12) und
anschließend an die Stellung "Lösen" (IV) eine Stellung "Vollösen"
(V) aufweist, wobei die Stellungen "Bremsen" (II), "Lösen" (IV) und
"Vollösen" (V) selbsttätig in die Stellung "Neutral" (I) rückkehrend
und die Stellung "Vollbremsen" (III) rastiert ausgebildet sind und
wobei der Erregungsstromkreis des Brems- und des Lösemagnetventils
(8; 12) nach einer Einstellung der Stellung "Vollösen" (V) bis zu
einer nachfolgenden Einstellung einer der Stellungen "Bremsen" (II)
oder "Vollbremsen" (III) selbsttätig in seinem Zustand verbleibend
ausgeführt ist.
2. Lokbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Brems-
bzw. Lösemagnetventil (8; 12) im ersten Schaltzustand erregt, im
zweiten Schaltzustand entregt ist.
3. Lokbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schaltgerät (19a; 19b) vier Schalter (S 1, S 2, S 3, S 4) aufweist,
deren erster Schalter (S 1) nur in der Stellung "Vollösen" (V)
geschlossen ist und hierbei ein Bremskabel (28) mit einem
Vollösekabel (33) verbindet, deren zweiter Schalter (S 2) nur in den
Stellungen "Lösen" (IV) und "Vollösen" (V) geschlossen ist und
hierbei das Bremskabel (28) mit einem Lösekabel (32) verbindet,
deren dritter Schalter (S 3) nur in den Stellungen "Neutral" (I),
"Lösen" (IV) und "Vollösen" (V) geschlossen ist und den einen Pol
(+) einer Stromquelle mit dem Bremskabel (28) verbindet und deren
vierter Schalter (S 4) nur in den Stellungen "Bremsen" (II) und
"Vollbremsen" (III) geschlossen ist und den anderen Pol (-) der
Stromquelle mit dem Bremskabel (28) verbindet.
4. Lokbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Schaltrelais (37) mit einem Ein- und einem Wechselschalter (36; 35)
vorgesehen ist, dessen Erregungsspule (38) an das Vollösekabel (33)
und den anderen Pol (-) der Stromquelle angeschlossen, dessen nur
bei Erregung geschlossener Einschalter (36) in eine Verbindung vom
Brems- zum Vollösekabel (28; 33) eingeordnet ist und dessen
Wechselschalter (35) die andererseits an den anderen Pol (-) der
Stromquelle angeschlossene Erregungsspule (31) des Lösemagnetventils
(12) wechselweise bei unerregtem Schaltrelais (37) mit dem Lösekabel
(32), ansonsten mit dem Bremskabel (28) verbindet, und daß die
Erregungsspule (30) des Bremsmagnetventils (8) zwischen das
Bremskabel (28) und den anderen Pol (-) der Stromquelle eingeordnet
ist.
5. Lokbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erregungsspulen (30; 31) des Brems- und des Lösemagnetventils (8;
12) von Löschdioden (34; 41) bzw. spannungsabhängigen Widerständen
(Varistoren) überbrückt sind.
6. Lokbremse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
das Brems- und das Lösemagnetventil (8; 12) mit ihren Löschdioden
(34; 41) bzw. spannungsabhängigen Widerständen sowie das
Schaltrelais (37) zu einer als Baueinheit montierbaren Bremseinheit
(42) zusammengefaßt sind.
7. Lokbremse nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweipoliger Einschalter (22a; 22b)
vorgesehen ist, dessen einer Pol zwischen den einen Pol (+) der
Stromquelle und den dritten Schalter (S 3) und dessen anderer Pol
zwischen den ersten, zweiten und dritten Schalter (S 1; S 2; S 3) und
das Bremskabel (28) eingeordnet ist.
8. Lokbremse nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Druckluftquelle (1) und das
Relaisventil (6) sowie gegebenenfalls das Bremsmagnetventil (8) ein
Absperrhahn (3) mit elektrischem Schalter (4) eingeordnet ist,
dessen nur bei geschlossenem Absperrhahn (3) geschlossener Schalter
(4) in einen ein Schauzeichen (23a; 23b) aufweisenden Stromkreis vom
stromquellenseitigen Anschluß des dritten Schalters (S 3) zum anderen
Pol der Stromquelle (-) eingeordnet ist.
9. Lokbremse nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 3
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremskabel (28), das
Lösekabel (32) und das Vollösekabel (33) an gleichartige Kabel von
mit gleichartigen Lokbremsen ausgestatteten, zu Mehrfachtraktion
bzw. -zug gekuppelten, weiteren Loks bzw. Triebfahrzeugen kuppelbar
sind.
Priority Applications (2)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19883815853 DE3815853A1 (de) | 1988-05-09 | 1988-05-09 | Direkte lokbremse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3815853A1 DE3815853A1 (de) | 1989-11-23 |
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Families Citing this family (1)
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