DE19854105A1 - Verfahren und Anordnung zur Betätigung einer elektrischen Parkbremse - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Betätigung einer elektrischen ParkbremseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine An
ordnung zur Bedienung einer elektrischen Park- bzw. Fest
stellbremse.
Es kann sich dabei z. B. um eine mit einem elektrischen
Stellmotor ausgerüstete Feststellbremse handeln, die durch
entsprechende Steuerung des zugehörigen Antriebsmotors ange
zogen und auch wieder gelöst wird.
Die Bedienung einer solchen Feststellbremse bereitet u. a.
deswegen Schwierigkeiten, weil im Gegensatz zur bekannten
Handbremse, nämlich der mit einem Handhebel bedienten Fest
stellbremse, die Schaltstellung der Bremse - angezogen oder
gelöst - nicht ohne weiteres erkennbar ist und weil aus Si
cherheitsgründen Fehlbedienungen unbedingt vermieden werden
müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Bedienung und Steuerung einer elektrischen Fest
stellbremse zu entwickeln, das hilft, Fehlbedingungen zu
vermeiden.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe durch das im Anspruch
1 beschriebene Verfahren gelöst werden kann, dessen Beson
derheit darin besteht, daß daß die Feststellbremse mit Hilfe
eines nicht verriegelnden, vom Fahrzeugführer betätigbaren
Befehlsgebers angezogen und gelöst wird, daß die Ausführung
des Betätigungsbefehls, der Endzustand der Feststellbremse -
angezogen oder gelöst - und die ordnungsgemäße Funktion
oder eine Fehlfunktion des Systems, das heißt der Bremse und
der Bedienungs- und Betätigungselemente, mit Hilfe eines
elektrisch betriebenen, im stromlosen Zustand in der jewei
ligen Schaltposition verharrenden Anzeigeelementes signali
siert wird.
Nach einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird bei der Auswertung des Betätigungsbefehls zwischen hal
tendem Fahrzeug und/oder ausgeschalteter Zündung einerseits
und rollendem Fahrzeug andererseits unterschieden. Bei hal
tendem Fahrzeug und ausgeschalteter Zündung wird durch die
Betätigung, auch durch eine kurzzeitige Betätigung des Be
fehlsgebers eine Umschaltung der Feststellbremse von der
Lösestellung zur Bremsstellung oder umgekehrt eingeleitet,
die Ausführung des Umschaltbefehls rückgemeldet, und es wer
den die Schaltstellung der Bremse und/oder das Auftreten
einer Fehlfunktion signalisiert.
Bei eingeschalteter Zündung und rollendem Fahrzeug wird da
gegen bei Betätigung des Befehlsgebers das Umsteuern der
Feststellbremse von dem Lösezustand zur Bremsstellung einge
leitet und signalisiert. Das Umsteuern, das heißt die An
steuerung des die Bremse betätigenden Motors, wird für die
Signaldauer, nämlich für die Dauer der Impulsgeber-Betäti
gung, fortgesetzt. Beim Loslassen des Befelsgebers wird die
Feststellbremse wieder in ihre Lösestellung zurückgestellt.
Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens sind ebenfalls in den Ansprüchen beschrieben. Es hat
sich als vorteilhaft erwiesen, als Befehlsgeber eine Impuls
geber in Form eines Tasters, Druckknopfes oder dergleichen,
der nicht verriegelt werden kann, zu verwenden. Als Anzeige
element ist ein bistabiles, elektrisch steuerbares Statusin
dikatorfeld besonders geeignet.
In den Unteransprüchen sind noch andere Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung von Einzel
heiten anhand der beigefügten Abbildung hervor.
Die Abbildung zeigt schematisch einen Befehlsgeber und ein
Anzeigeelement, die hier zu einer baulichen Einheit zusam
mengefaßt sind, sowie einen Ausschnitt aus der Armaturenta
fel eines Kraftfahrzeugs. Diese Darstellung soll die gegen
seitige Zuordnung der Komponenten, die für die Bedienbarkeit
wichtig ist, veranschaulichen. Natürlich handelt es sich nur
um ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Erfindung beruht auf grundsätzlichen Überlegungen, wie
die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine (MMI =
Mensch/Maschine Interface) im Hinblick auf die Bedienung
einer elektrischen oder elektromotorischen Feststellbremse
eines Kraftfahrzeugs zweckmäßig zu gestalten ist. Dem erfin
dungsgemäßen Verfahren und der Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens liegt folgende Struktur zugrunde:
- - Eingabe des Fahrerbefehls zur Betätigung der Bremse über einen nicht verriegelnden Befehlsgeber oder Impulsgeber, der z. B. in Form eines Tasters ausgebildet sein kann;
- - Systemrückmeldung über die Ausführung des Betätigungs
befehls über ein Indikatorfeld, das hier in Form eines
bistabilen, elektrisch gesteuerten, in der jeweiligen
Schaltposition verharrenden Anzeigeelements ausgeführt
wird, z. B. in Form eine Signalfahne. Wichtig ist, daß das
Anzeigeelement in seinen beiden Schaltpositionen ver
harrt, ohne Energie zu benötigen, damit auch bei längerer
Nichtbenutzung der tatsächlich gegebene Schaltzustand der
Feststellbremse - gelöst oder angezogen - zuverlässig
signalisiert werden kann.
Zusätzlich kann eine Lampe im Armaturenfeld, z. B. die ohnehin vorhandene Signallampe, die das Anziehen der Feststellbremse signalisiert, angesteuert werden. - - Wenn eine Fehlfunktion vorliegt, wird auch dies durch die Systemrückmeldung erfaßt. Bei eingeschalteter Zündung wird ein Lampenfeld im Armaturenfeld, eine spezielle oder eine ohnehin für Warnfunktionen vorgesehene Lampe, ange steuert.
Wie die beigefügte Abbildung veranschaulicht, besteht also
erfindungsgemäß das MMI grundsätzlich aus:
- a) einem Befehlsgeber oder Bedienelement, in das der Fahr zeugführer seinen Aktionsbefehl (Spannen/Lösen der Fest stellbremse) eingibt, vorteilhafterweise in Form eines auf der Seite der Fahrertüre angebrachten Taster;
- b) aus einem Indikatorfeld, das zweckmäßigerweise in unmit
telbarer Nähe der Taster-Betätigungsfläche angeordnet ist
oder mit dem Taster baulich vereinigt ist;
über dieses Feld wird der Betätigungsbefehl (Aktionsbe fehl) bestätigt; es wird eine (optische) Rückmeldung über den Status der Bremse mit Hilfe einer mechanisch, ohne Energiebedarf in der jeweiligen Position verharrenden Elementes hervorgerufen. - c) Zusätzlich ist ein Lampenkennfeld 1 (LLF1) vorhanden, welches bei eingeschalteter Zündung den Status der Fest stellbremse (gespannt oder gelöst) anzeigt, wobei von einer heute schon vorhandenen Leuchte Gebrauch gemacht werden kann.
- d) Schließlich ist ein Lampenleuchtfeld (LLF2) vorhanden, das bei eingeschalteter Zündung im Falle eines System fehlers oder einer Fehlfunktion (rot) aufleuchtet.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Verwendung eines Tasters
oder Druckschalters in Verbindung mit einer Statusrückmel
dung hat im Vergleich zu einem Schalter (einem Hebel oder
einer Wippe) mit unterschiedlichen Festpositionen den Vor
teil, daß die Statusrückmeldung stellungsneutral entkoppelt
erfolgt, namlich über ein elektrisch gesteuertes, z. B. bi
stabiles, stromlos in der jeweiligen Position verharrendes
Anzeigeelement.
Bei eingeschalteter Zündung wird zweckmäßigerweise zusätz
lich die Anzeige durch eine Lampe verstärkt; es ist vorgese
hen, den Status zusätzlich in der heute üblichen Weise über
das bei eingeschalteter Zündung beleuchtete Lampenfeld LLF1
anzuzeigen.
Das Statusindikatorfeld wechselt erfindungsgemäß immer erst
nach einer Rückmeldung "i.O." (in Ordnung), die vorzugsweise
von einem Prozessor (ECU) in der Steuerungselektronik der
Bremse ausgegeben wird. Erfolgt diese Bestätigung nicht,
beharrt das Anzeigeelement in seiner vorher vorhandenen
Stellung. Eine andere Möglichkeit ist es, die farbliche des
Statusindikatorfeldes analog und momentan zwangsgekoppelt zu
der von den Zuspannmotoren aufgebrachten Zuspannkraft der
Reibbeläge vorzunehmen. Im Fehlerfalle würde das Statusindi
katorfeld den Spannzustand der Bremse beim Ausfall dauerhaft
anzeigen. In beiden Ausführungsvarianten wird bei einge
schalteter Zündung im Fehlerfall eine Lampe in einem Leucht
feld LLF2 zum Aufleuchten gebracht.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Anordnung bei ste
hendem Fahrzeug im Vergleich zur Funktionsweise bei rollen
dem Fahrzeug ist unterschiedlich. Es gilt:
- A) Bei stehendem Fahrzeug und/oder ausgeschalteter Zündung:
Die Betätigung des Befehlsgebers oder -tasters hat eine unmittelbare Befehlsausführung zur Folge.
Der Übergang von dem einen in den anderen Endzustand (Spannen/Lösen der Bremse) sollte in einer Zeit t ≦ 500 ms erfolgen. - B) Bei rollendem Fahrzeug und eingeschalteter Zündung gilt:
Bei Signalgabe bzw. Tasterbetätigung wird der Stellmotor in der Parkbremse für die Dauer der Betätigung einge schaltet, wobei ein erstes Lampenfeld (LLF1) sofort auf leuchtet und das Anzeigeelement bzw. das Statusindikator feld sofort wechselt.
In einer Komfortvariante ist denkbar, eine Lampe oder Hintergrundlampe vorzusehen, die analog der Bremsenver stellung an Leuchtintensität zunimmt.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die farbliche Füllung des Statusindikatorfeldes analog und momentan zwangsge koppelt zu der von den Zuspannmotoren aufgebrachten Zu spannkraft der Reibbeläge vorzunehmen.
Beim Loslassen des Befehlsgebers bzw. des Tasters wird sofort das Lösen der Bremse eingeleitet.
In der beigefügten Abbildung ist links ein Betätigungsele
ment oder Taster dargestellt, der sich in integrierter Bau
form aus dem Taster 1 oder der Tasterfläche und einem Sta
tusindikatorfeld oder Anzeigeelement 2 zusammensetzt.
Der Taster 1 könnte natürlich auch neben dem Indikatorfeld
angeordnet werden.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel - wiedergegeben ist
ein Ausschnitt aus einem Kraftfahrzeug-Armaturenfeld 3 -
wird ein erstes Leuchtfeld 4 (LLF1), das mit dem herkömm
lichen, beim Betätigen der Feststellbremse aufleuchtenden
Indikatorfeld identisch sein kann, zusätzlich zur Signali
sierung der Bremsenposition eingesetzt. Ein zweites Indika
torfeld 5 (LLF2) wird bei eingeschalteter Zündung zur Aus
gabe eines Warnsignals angesteuert.
Claims (11)
1. Verfahren zur Betätigung oder Steuerung einer elektri
schen Feststell- oder Parkbremse, insbesondere einer
elektromotorisch betätigten Feststellbremse, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feststellbremse mit Hilfe eines
nicht verriegelnden, vom Fahrzeugführer betätigbaren
Befehlsgebers angezogen und gelöst wird, daß die Aus
führung des Betätigungsbefehls, der Endzustand der Fest
stellbremse (angezogen oder gelöst) und/oder die ord
nungsgemäße Funktion oder Fehlfunktion des Systems, das
heißt der Bremse und/oder der Bedienungs- und Betäti
gungselemente, mit Hilfe eines elektrisch betriebenen,
im stromlosen Zustand in der jeweiligen Schaltposition
verharrenden Anzeigeelementes signalisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei haltendem oder nahezu haltendem Fahrzeug der Schalt
zustand der Bremse erst nach einer Umsteuerung signali
siert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß bei stehendem oder rollendem Fahrzeug der mo
mentane Zuspannzustand der Bremse mit Hilfe eines den
Grad der Zuspannung darstellenden Anzeigeelementes si
gnalisiert wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß bei stehendem oder rol
lendem Fahrzeug und/oder ausgeschalteter Zündung bei
Betätigung des Befehlsgebers, auch bei kurzzeitiger Be
tätigung, eine Umschaltung der Feststellbremse von der
Lösestellung zur Bremsstellung oder umgekehrt eingelei
tet wird, daß die Ausführung des Betätigungs- bzw. Um
schaltbefehls rückgemeldet oder das Auftreten einer
Fehlfunktion signalisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausführung des Betätigungsbefehls oder das Auftreten
einer Fehlfunktion durch Ansteuerung des Anzeigeelemen
tes und/oder weiterer Signalgeber signalisiert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß bei eingeschalteter Zün
dung und Betätigung des Befehlsgebers, wenn das Fahrzeug
rollt, das Umsteuern der Feststellbremse von dem Löse
zustand zur Bremsstellung eingeleitet und signalisiert
wird, daß die Umsteuerung für die Dauer der Betätigung
des Befehlsgebers fortgesetzt wird und daß bei Betäti
gungsende bzw. Freigeben des Befehlsgebers die Fest
stellbremse in die Lösestellung zurückgestellt wird.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese einen Befehlsgeber in Form eines
nicht verriegelnden Impulsgebers, der bei Betätigung ein
elektrisches Umsteuersignal erzeugt, und ein Anzeige
element aufweist, das elektrisch umschaltbar ist und im
stromlosen Zustand in der jeweiligen Position oder End
position verharrt, und daß die Ausführung des Umsteuer
befehls und/oder das Auftreten einer Fehlfunktion dem
Anzeigeelement zurückgemeldet wird.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Befehlsgeber ein nicht verriegelnder Taster, Druck
knopf oder dergleichen vorgesehen ist.
9. Anordnung nach Anspruch W oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Anzeigeelement in Form eines bistabilen,
elektrisch steuerbaren Statusindikators oder -feldes
ausgebildet ist.
10. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement in Form
eines analog den Grad der momentanen Bremsenzuspannung
elektrisch steuerbaren und im unbestromten Zustand in
seiner jeweiligen momentanen Position verharrenden Sta
tusindikators oder Statusfeldes ausgebildet ist.
11. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß diese mit einem opti
schen Anzeigeelement ausgerüstet ist, das den Grad der
momentanen Zuspannung der Bremse durch farbliche Füllung
der Anzeige darstellt.
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Publications (1)
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DE19854105A1 true DE19854105A1 (de) | 1999-06-17 |
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ID=7851286
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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