DE3815357A1 - Montagevorrichtung fuer das ein- oder ausbauen einer rohrleitungsdurchfuehrung durch fernbedienung - Google Patents
Montagevorrichtung fuer das ein- oder ausbauen einer rohrleitungsdurchfuehrung durch fernbedienungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für das Ein-
oder Ausbauen einer Rohrleitungsdurchführung durch Fernbe
dienung. Dieses Ein- oder Ausbauen ist z.B. in Wiederaufar
beitungsanlagen für Kernbrennstoffe erforderlich, wenn die
dort vorhandenen Rohrleitungsdurchführungen repariert oder
ausgewechselt werden müssen. Dabei müssen die Rohrleitungs
durchführungen aus Trennwänden herausgezogen werden, die zur
Abschirmung zwischen einzelnen Abteilungen der Anlage vorge
sehen sind. Ebenso müssen sie in solche Mauerdurchbrüche auch
wieder eingeführt werden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 34 01 278 ist bereits
ein Reparatur- und Montagewagen für kerntechnische Anlagen
bekannt, der in den genannten Wiederaufarbeitungsanlagen einge
setzt werden soll. Dieser Wagen mit einer höhenverstellbaren
Plattform und einer von dieser getragenen abgeschirmten Kabine
ist aber trotz der Vielzahl von Werkzeugen, die von der Kabine
aus fernbedient werden, für das Ein- oder Ausbauen einer Rohr
leitungsdurchführung deswegen nicht gut geeignet, weil die
Werkzeuge der Plattform des Wagens zugeordnet sind. Diese kann
aber oft nicht nahe genug an die zu montierende Rohrleitungs
durchführung herangebracht werden.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine andere Montagevor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, um Rohrlei
tungsdurchführungen ausschließlich durch Fernbedienung ein
oder ausbauen zu können. Die erfindungsgemäße Montagevorrich
tung ist zu diesem Zweck so ausgebildet,
- - daß ein aus mehreren miteinander verbindbaren Teilen be stehender Vorschubkörper in Eingriff mit einem Vorschub antrieb steht und eine gelenkige Kupplung zur fernbedienbaren Verbindung mit der Rohrleitungsdurchführung aufweist und
- - daß an dem der gelenkigen Kupplung abgekehrten Ende der Rohr leitungsdurchführung eine fernbedienbare Verbindung mit einer Transporteinrichtung vorgesehen ist.
Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung besteht demnach vor
allem aus zwei wesentlichen Teilen, nämlich aus dem Vorschub
körper und dem Vorschubantrieb. Der Vorschubkörper wird mit
der Rohrleitungsdurchführung verbunden und durch den Vorschub
antrieb so bewegt, daß die Rohrleitungsdurchführung in ihrer
Längsrichtung in oder außer Eingriff mit der Wand gebracht
wird, durch die sie hindurchführt. Dabei wird durch die ge
lenkige Kupplung mit einer Transporteinrichtung dafür gesorgt,
daß die Rohrleitungsdurchführung nach dem vollständigen Aus
fahren von einer Transporteinrichtung abtransportiert werden
kann. Beim Einbau wird mit der Transporteinrichtung in umgekehr
ter Weise die Rohrleitungsdurchführung an den in der Wand vor
bereiteten Vorschubkörper herangebracht und so mit diesem ver
bunden, daß die Rohrleitungsdurchführung dann durch die Be
wegung des Vorschubkörpers mit Hilfe des Vorschubantriebs in
die Wand eingeführt werden kann.
Bei einer wichtigen Ausführungsform der Erfindung ist der Vor
schubkörper gekrümmt. Seine Längsachse kann insbesondere auf
einem Kreisbogen verlaufen, damit Rohrleitungsdurchführungen
behandelt werden können, deren Enden in unterschiedlichen
Ebenen münden.
Der Vorschubkörper kann an seiner Außenseite vorteilhaft Füh
rungsrollen aufweisen. Sie sind insbesondere um den Umfang
des Vorschubkörpers verteilt, um eine gleichmäßige Abstützung
zu erhalten.
Zur Betätigung in Längsrichtung kann der Vorschubkörper vor
teilhaft eine Zahnstange aufweisen, die in Verbindung mit einem
Zahnrad des Vorschubantriebes steht. Dabei ist es besonders
günstig, wenn die Zahnstange einen an dem Zahnrad geführten
Steg und von diesem seitlich ausgehende Vorsprünge aufweist,
die mit dem Zahnrad kämmen. Der Steg sorgt dann für die seit
liche Führung. Die Vorsprünge, die insbesondere als Zapfen
ausgebildet sind, ergeben Angriffspunkte für die Kraft in
Längsrichtung, mit der der Vorschubkörper zusammen mit der
Rohrleitungsdurchführung bewegt werden soll.
Die Teile des Vorschubkörpers sind vorteilhaft Hohlkörper, die
mit Flanschen verbunden sind. Dies ergibt eine große Stabilität
trotz Leichtbauweise. Die Verbindung kann durch Schnellverschlüs
se, z.B. Bajonettverschlüsse erfolgen. Es sind aber auch Ver
schraubungen, z.B. unter Zuhilfenahme von Stiftschrauben oder
dgl., denkbar. Auch federbelastete Klinken oder ähnliche Verbin
dungselemente können zum Zusammenbau des Vorschubkörpers aus
seinen Einzelteilen benutzt werden.
Die gelenkige Kupplung, die die Verbindung zwischen dem Vor
schubkörper und der Rohrleitungsdurchführung herstellt, umfaßt
vorteilhaft ein Kugelgelenk, mit dem eine allseitige Beweg
lichkeit erreicht werden kann, die für das Anschlagen der
Transporteinrichtung wünschenswert ist. Dabei ist es günstig,
wenn die Kugelpfanne an der Oberseite für den Eintritt der
Kugel geöffnet ist, so daß die gelenkige Verbindung mit dem
Absenken der Rohrleitungsdurchführung mit Hilfe eines Krans
zustandegebracht werden kann. Ein solcher Kran weist vorteil
haft eine besondere Traverse zum Anschlagen der Rohrleitungs
durchführung auf, die das gezielte Hantieren, z.B. durch
Drehen, ermöglicht.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 in einem Vertikalschnitt eine Trennwand aus einer Wieder
aufarbeitungsanlage mit einer Rohrleitungsdurchführung, die
mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung ausgewechselt wird,
Fig. 2 in größerem Maßstab in einem Vertikalschnitt eine
Einzelheit der Vorrichtung im Bereich des Vorschubantriebes
und
Fig. 3 eine Einzelheit der gelenkigen Kupplung zwischen dem
Vorschubkörper und der Rohrleitungsdurchführung.
Die Wand 1 aus Beton ist Teil einer Wiederaufarbeitungsanlage
für Kernbrennstoffe. Sie hat unterschiedliche Dicken von 1 bis
2 m und trennt drei Räume voneinander. Dazu gehört eine Apparat
halle 2, in der nicht weiter dargestellte chemische Apparate zur
Behandlung der Kernbrennstoffe untergebracht sind. Die Wand 1
bildet im Bereich der Halle 2 eine Stufe 3 mit einer Kranschie
ne 4. Der Kran selbst ist nur durch seinen Kranhaken 5 angedeu
tet. Die Halle 2 ist nicht begehbar.
Neben der Halle 2 liegt oberhalb der Stufe 3 ein Raum 7, in dem
z.B. Behälter für die Aufnahme von Flüssigkeiten mit radioakti
ven Stoffen untergebracht sind. Diese Flüssigkeiten werden durch
Rohrleitungen gepumpt, die im Bereich der Wand 1 als Rohrlei
tungsdurchführungen 10 verlegt sind. Die Rohrleitungsdurchfüh
rungen 10 verlaufen mit einem Krümmungsradius von z.B. 3,5 m
durch entsprechend gekrümmte Mauerrohre 12 und 13, die in die
Wand 1 einbetoniert sind. Das eine Ende der Mauerrohre 12, 13
mündet in der der Halle 2 zugekehrten Wandfläche in einer ver
tikalen Ebene. Das andere, dem Raum 7 zugekehrte Ende liegt
dagegen in einer horizontalen Ebene. Die Halle 7 ist zumindest
mit Schutzkleidung eingeschränkt begehbar.
Der unter dem Raum 7 neben der Halle 2 gelegene Raum 14 wird
von den Rohrleitungsdurchführungen 10 nicht berührt, weil die
Wand 1 in der Ecke zwischen dem vertikalen und dem horizonta
len Bereich durch eine Abschrägung 15 verdickt ist.
In jedem der Mauerrohre 12, 13 sind als eine gemeinsam zu han
tierende Rohrleitungsdurchführung 10 zwei oder mehr parallele
Rohre 16, 17 mit z.B. 50 mm Nennweite durch eine Verbindungs
lasche 18 zusammengefaßt. Am anderen Ende ist eine Verbindung
20 vorgesehen, die einen in eine Kugel 21 auslaufenden Zapfen
22 aufweist. Die Kugel 21 bildet einen Teil eines oben offenen
Kugelgelenkes 23, das in Fig. 3 dargestellt ist und zur fern
bedienten Montage mit Hilfe der erfindungsgemäßen Montagevor
richtung 24 dient.
In Fig. 1 ist der Beginn des Einbaus einer Rohrleitungsdurchfüh
rung mit der Vorrichtung 24 dargestellt, mit dem die bei 10′
strichpunktiert angedeutete Rohrleitungsdurchführung in das
Mauerrohr 13 eingeführt wird. Zu diesem Zweck ist am oberen,
dem Raum 7 zugekehrten Ende 25 des Mauerrohres 13 ein Vorschub
antrieb 26 an einer Metallauskleidung 27 der Wand 1 befestigt.
Der Vorschubantrieb 26 umfaßt einen nicht weiter dargestellten
fernsteuerbaren Elektromotor, der über ein Getriebe ein Zahnrad
28 betätigt. Mit diesem kämmen, wie in Fig. 2 mit einem Aus
schnitt dargestellt ist, Zapfen 30, die in gleichmäßigem Abstand
voneinander seitlich an einem Steg 31 einer Zahnstange 32 ange
bracht sind.
Die Zahnstange 32 verläuft längs eines Kreisbogens in einer
vertikalen Ebene. Sie ist mit einem seitlich abgespreizten
Flansch 33 mit dem Rohr 35 eines Vorschubkörpers 36 verbunden,
der aus gleichen einzelnen Abschnitten 38 bis 43 besteht, wie
in Fig. 1 zu sehen ist. Jedes der sechs Teile 38 bis 43 besitzt
an zwei Stellen, die um ein Drittel der Länge voneinander und
von den Enden entfernt sind, vier um den Umfang verteilte Füh
rungsrollen 45. Die Führungsrollen 45 sind gleichermaßen in
Halterungen 46 mit einem U-förmigen Querschnitt angebracht. Die
Halterungen sind, wie bei 47 angedeutet ist, mit dem Rohr 35
verschweißt. An den Enden der Rohre 35 sind Flansche 48 und 49
angebracht, mit denen die Teile 38 bis 43 miteinander durch
Schnellkupplungen 50 verbunden werden können.
Im einzelnen umfaßt das Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Vor
richtung 24 die folgenden Montageschritte beim Einbau der Rohr
leitungsdurchführung:
- 1. Die ausgebaute, fernhantierbare Rohrleitungsdurchführung 10′ hängt mit einer Travers 52 am Kranhaken 5.
- 2. Fahren des Hakens 5, bis die Kugel 21 in einer Kugelpfanne 54 liegt, die an dem unteren Ende des Vorschubkörpers 36 befestigt ist.
- 3. Der Vorschubantrieb 26 bewegt den Vorschubkörper 36, geführt
durch die Rollen 45, um eine Teillänge 38 aufwärts.
Während dieses Vorgangs muß mit dem Kranhaken 5 nachgefahren werden. - 4. Befindet sich eine Flanschverbindung 50 oberhalb des An triebes 26, wird der Antrieb 26 stillgelegt und der Teil körper 38 abgenommen.
- 5. Schrittweise werden die weiteren Teilkörper 39-43 nach oben ausgefahren, bis die Rohrleitungsdurchführung 10 vollständig in das Mauerrohr 13 eingefahren ist.
- 6. Die Traverse 52 wird durch Umhängen des Hakens 5 in der Oesenkombination entfernt.
Nach dem Einbau der Rohrleitungsdurchführung 10 können wei
terführende Rohrleitungen angeschlossen werden.
Alternativ ergeben sich die folgenden Montageschritte beim Aus
bau der Rohrleitungsdurchführung 10.
Die Rohrleitungsdurchführung 10 ist gereinigt, angeschlossene
Leitungen sind entfernt.
- 1. Kugel 21 des Kugelgelenkes 23 in Raum 7 auf die eingebaute Rohrdurchführung 10 aufsetzen.
- 2. Vorschubkörper 36 mit Kugelpfanne 54 an Kugel 21 ankuppeln.
- 3. Vorschubantrieb 26 bewegt Vorschubkörper 36 und damit die Rohrleitungsdurchführung 10 um eine Teilkörperlänge nach unten.
- 4. Antrieb 26 stillsetzen und weiteren Teilkörper anbringen.
- 5. Schrittweise werden sämtliche Teilkörper 38-43 nach unten gefahren.
- 6. Sobald es der horizontale Fahrbereich des Kranhakens 5 zu läßt, wird die Traverse 52 an der Rohrleitungsdurchführung 10 angeschlagen. Die Rohrleitungsdurchführung 10 wird schritt weise angehoben, bis sie das Mauerrohr 13 vollständig ver lassen hat und die Kugel 21 aus der Kugelpfanne 54 ausgehoben werden kann.
- 7. Die Rohrleitungsdurchführung 10 ist aus dem Mauerrohr 13 aus gebaut und hängt frei im Haken 5, so daß sie mit dem Kran abtransportiert werden kann.
Claims (11)
1. Montagevorrichtung für das Ein- oder Ausbauen einer Rohrlei
tungsdurchführung durch Fernbedienung, dadurch ge
kennzeichnet,
- - daß ein aus mehreren miteinander verbindbaren Teilen (38-43) bestehender Vorschubkörper (36) in Eingriff mit einem Vor schubantrieb (26) steht und eine gelenkige Kupplung (23) zur fernbedienbaren Verbindung mit der Rohrleitungsdurchführung (10) aufweist,
- - und daß an dem der gelenkigen Kupplung (23) abgekehrten Ende der Rohrleitungsdurchführung (10) eine fernbedienbare Verbin dung (52) mit einer Transporteinrichtung (4) vorgesehen ist.
2. Montagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Vorschubkörper (36) gekrümmt
ist.
3. Montagevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorschubkörper (36) an
seiner Außenseite Führungsrollen (45) aufweist.
4. Montagevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führungsrollen (45) um den
Umfang des Vorschubkörpers (36) verteilt sind.
5. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Vorschub
körper (36) eine Zahnstange (32) aufweist, die in Verbindung
mit einem Zahnrad (28) des Vorschubantriebs (26) steht.
6. Montagevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zahnstange (32) einen an
dem Zahnrad (28) geführten Steg (31) und von diesem seitlich
ausgehende Vorsprünge, insbesondere Zapfen (30), aufweist, die
mit dem Zahnrad (28) kämmen.
7. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Teile (38-43)
des Vorschubkörpers (36) Hohlkörper sind, die mit Flanschen
(48, 49) verbunden sind.
8. Montagevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verbindung durch Schnellver
schlüsse (50), z.B. Bajonettverschlüsse erfolgt.
9. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die gelenkige
Kupplung ein Kugelgelenk (23) umfaßt.
10. Montagevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kugelpfanne (54) an der
Oberseite für den Eintritt der Kugel (21) geöffnet ist.
11. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Transport
einrichtung ein Kran (4) ist, der eine Traverse (52) zum An
schlagen der Rohrleitungsdurchführung (10) aufweist.
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Family Applications (1)
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