DE3814367A1 - Verfahren und vorrichtung zur us-materialpruefung von werkstuecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur us-materialpruefung von werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur akustischen Ankoppelung eines
Prüflings bei der US-Materialprüfung von Werkstücken gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Zur Materialprüfung mit Ultraschall werden in der Praxis zwei Typen von
Ultraschallwandlern verwendet, zum einen die koppelmittelfrei arbeitenden
elektrodynamischen Wandler, wobei die Umwandlung von elektrischer Energie
in mechanische Energie im notwendigerweise elektrisch leitenden Prüfling
selbst stattfindet und konventionelle Wandler, die meist den
piezoelektrischen Effekt ausnutzen und bei denen die Schallübertragung auf
den Prüfling durch ein akustisches Koppelmedium erfolgt. (Werkstoffprüfung
mit Ultraschall; 3. Auflage, Springer Berlin-Heidelberg-New-York, 1975 S.
115 ff und S. 153 ff).
Konventionelle Wandler koppeln üblicherweise über Wasser (Tauchtechnik,
Wasserstrahl) an dem Prüfling an oder sie arbeiten mit speziellen
Koppelmitteln (Direktkontakttechnik), wobei letzteres Verfahren
insbesondere bei Prüflingen im eingebauten Zustand (Wiederholungsprüfung)
zum Einsatz kommt. (Werkstoffprüfung mit Ultraschall; 3. Auflage, Springer,
Berlin-Heidelberg-New York, 1975, S. 293-297) Nachteilig sind dabei
besonders im letzten Fall die häufig undefinierbaren Ankoppelbedingungen,
zum Beispiel durch Luftblasen zwischen Prüflingsoberfläche und Wandler.
Diese Ankoppelschwlerigkeiten müssen vom Prüfer stets erkannt werden und
erschweren erheblich reproduzierbare Prüfergebnisse.
Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten und zur Verbesserung der
Ankoppelbedingungen ist vorgeschlagen worden, eine zwischen Prüfkopf und
Prüfling sich befindende magnetische Flüssigkelt, die durch ein im
Prüfkopf angeordneten Magneten gehalten wird, zu verwenden (US-Zeitschrift:
Soviet Inventions Illustrated; Section Instrumentation, Measuring and
Testing; 5. October 1983; SU 270287).
Bei magnetischen Flüssigkeiten handelt es sich um kolloidale Suspensionen
von ferromagnetischen Einbereichsteilchen (z. B. Fe3O4, Größenordnung der
Partikel 10-5 mm=100 A) in unterschiedlichen Trägerflüssigkeiten. Das
Zusammenklumpen der Teilchen wird durch eine monomolekulare Beschichtung
verhindert, die den Abstand der Teilchen untereinander und ihre Löslichkeit
in der Trägerflüssigkeit gewährleistet. (M.I. Shliomis "Magnetic fluids",
Sov.Phys. Usp. 112 (3), 153, 1974). Wegen der extrem kleinen Partikel
(Durchmesser sehr klein gegen Ultraschallwellenlänge) erscheint die
magnetische Flüssigkeit für die Ultraschallwelle homogen, so daß störende
Streubeiträge aufgrund der festen Partikel vernachlässigt werden können,
wobei allerdings die Dämpfung nur relativ kurze Laufwege in der Flüssigkeit
gestattet (Größenordnung 1 cm). Flüssigkeiten der beschriebenen Art
unterscheiden sich somit grundsätzlich von früher benutzten Flüssigkeiten
zur Sichtbarmachung magnetischer Domänen und von magnetischen
Kupplungsflüssigkeiten, deren Partikel etwa 2 bis 3 Zehnerpotenzen größer
sind. Die Wirkung der magnetischen Kupplungsflüssigkeiten beruhte gerade
auf dem Festwerden (Zusammenklumpen der Teilchen) in einem Magnetfeld.
Für die einwandfreie Funktion der akustischen Ankopplung mittels einer
magnetischen Flüssigkeit ist die Ausbildung des Magnetfeldes von
entscheidender Bedeutung. Dazu wird in der genannten US-Zeitschrift
ausgeführt, daß das Magnetfeld in dem Bereich zwischen Prüfkopf und
Prüfling seine maximale Intensität hat und der Ultraschallstrahl die
magnetische Flüssigkeit durchdringt. Mit dieser Anordnung ist aber eine
optimale akustische Ankopplung nicht zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das
bel genau definierten Ankopplungsbedingungen, auch bei einem lang andauern
den Prüfzyklus eine sichere und zuverlässige sowie reproduzierbare Prüfung
bei ferromagnetischen und nicht-ferromagnetischen sowie elektrisch nicht
leitenden Prüflingen ermöglicht und eine Vorrichtung, die einfach herstell
bar und leicht handhabbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1
aufgeführten Merkmale gelöst. Weitere Merkmale sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet für die Materialprüfung von
Werkstücken entscheidende Vorteile. Durch die Ausbildung eines stark in
homogenen Magnetfeldes, dessen Feldgradient im Bereich der zwischen dem
Prüfkopf und der Prüflingsoberfläche eingebrachten Menge der magnetischen
Flüssigkeit seinen größten Wert erreicht, wirken starke Kräfte auf die
magnetische Flüssigkeit. Dies bedeutet, daß bei Verschieben des Prüflings
relativ zum elektromechanischen Wandler das Koppelmedium dem
elektromechanischen Wandler folgt, es "klebt" am Prüfkopf. Dieses ist
besonders bei der Handprüfung eingebauter Bauteile und bei Untersuchungen,
die eine Ortsmittelung (Ultraschall-Gefügeanalyse) erfordern, von Vorteil.
Desgleichen läßt sich eine Prüfung rotierender Prüflinge durchführen (z.B.
Schallemissionsanalyse an einer Drehachse), die in Direktkontakttechnik
praktisch nicht durchführbar ist.
Ein weiterer großer Vorteil bei Verwendung einer magnetischen Flüssigkeit
und geeigneter Magnetsysteme mit einer entsprechenden Ausbildung des
Magnetfeldes zur Ankopplung von Ultraschall ist eine sehr effektive
Unterdrückung störender Luftblasen. Ein unmagnetischer Körper, der in eine
magnetische Flüssigkeit getaucht wird, erfährt in einem Magnetfeld
Zusatzkräfte, die antiparallel zum Feldstärkegradienten gerichtet sind. Das
bedeutet, daß durch das vorgeschlagene ausgebildete Magnetfeld Luftblasen
aus einer magnetischen Flüssigkeit ausgetrieben werden.
Des weiteren kann durch den Vorschlag der Anordnung eines Vorratsbehälters
in dem Prüfkopf die sich bei einem lang andauernden Prüfzyklus allmählich
verbrauchende magnetische Flüssigkeit ersetzt werden. Dadurch wird
sichergestellt, daß im Hinblick auf die Reproduzierbarkeit der
Prüfergebnisse, die sich einstellende Dicke der Flüssigkeitsschicht immer
konstant bleibt und auch die Ausbreitungsfläche sich nicht verändert.
Dieser letzte Punkt ist wichtig im Zusammenhang mit der Durchdringung des
Schallbündels durch die Flüssigkeit. Ist das Schallbündel gleich oder
größer als die Ausbreitungsfläche der magnetischen Flüssigkeit, dann
ergeben sich störende Einflüsse an den Grenzflächen der Flüssigkeit. Dies
muß im Hinblick auf die Forderung nach genau definierten
Ankoppelungsbedingungen in jedem Fall vermieden werden.
Für eine leichte Handhabbarkeit des Ultraschallprüfkopfes wird
vorgeschlagen, den Vorratsbehälter im Prüfkopf so in bezug auf den Magneten
anzuordnen, daß beim Aufsetzen die magnetische Flüssigkeit in den Spalt
zwischen Prüfkopf und Prüflingsoberfläche getrieben wird. Umgekehrt wird
beim Abheben des Prüfkopfes die magnetische Flüssigkeit in den
Vorratsbehälter hineingezogen. Dadurch wird eine Verschmutzung des
Prüflings und des Prüfpersonals vermieden. Dieser Vorteil ist allerdings
auf Prüfungen mit ferromagnetischen Werkstücken beschränkt.
Alle genannten Vorteile gestatten es, mit dem einfach herstellbaren und
leicht handhabbaren Ultraschallprüfkopf bei genau definierten
Ankopplungsbedingungen auch bei lang andauernden Prüfzyklen eine sichere
und zuverlässige, sowie reproduzierbare Prüfung bei ferromagnetischen und
nicht-ferromagnetischen sowie nicht leitenden Prüflingen durchzuführen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Ultraschallprüfkopf.
Der erfindungsgmäße Ultraschallprüfkopf 1 enthält ein konventionelles
Piezoelement 2, einen Dämpfungskörper 3 und einen Verschleißschutz 4.
Das erforderliche inhomogene Magnetfeld wird durch einen
Permanentmagneten 5 erzeugt, der in einem zylindrischen
Weicheisengehäuse 6, das als magnetischer Rückschluß dient, eingebaut
ist. Die zwischen dem Verschleißschutz 4 und der Prüflingsoberfläche 7
des Prüfllngs 8 zu Beginn des Meßvorganges eingebrachte Menge einer
magnetischen Flüssigkeit 9, koppelt den vom Piezoelement 2 erzeugten
Ultraschall in dem Prüfling 8 ein. Bei Verschieben des Prüfkopfes
gegenüber dem ortsfesten Prüfling 8 bzw. des Prüflings 8 gegenüber dem
ortsfesten Prüfkopf 1 wird die magnetische Flüssigkeit 9 durch das stark
inhomogene Magnetfeld mitgeführt. Für den Ersatz der bei einem
langandauernden Prüfzyklus sich allmählich verbrauchenden magnetischen
Flüssigkeit 9 ist im Prüfkopf 1 ein Vorratsbehälter 10 angeordnet, der
eine Verbindung 11 zu der dem Prüfling 8 zugewandten Seite des
Prüfkopfes 1 aufweist. Die Anordnung des Vorratsbehälters 10 ist in
bezug auf den Permanentmagneten 5 so gewählt, daß beim Aufsetzen des
Prüfkopfes 1 auf den Prüfling 8, die Kräfte des Magnetfeldes überwiegen,
die die magnetische Flüssigkeit 9 in den Spalt zwischen Prüfkopf 1 und
Prüflingsoberfläche 7 treiben. Beim Abheben des Prüfkopfes 1 wird die
magnetische Flüssigkeit 9 in den Vorratsbehälter 10 hineingezogen.
Zu den Begriffen "Intensität des Feldes" und
"Feldgradient" sei folgendes erklärt:
Unter "Intensität des Feldes" ist das Magnetfeld H zu verstehen (Einheit Oe oder A/m, Umrechnung 1 A/m = 4 · π · 10-3 Oe). Auf einen magnetischen Dipol (hier Teilchen der magnetischen Flüssigkeit) wirkt in einem homogenen Feld ein Drehmoment
Unter "Intensität des Feldes" ist das Magnetfeld H zu verstehen (Einheit Oe oder A/m, Umrechnung 1 A/m = 4 · π · 10-3 Oe). Auf einen magnetischen Dipol (hier Teilchen der magnetischen Flüssigkeit) wirkt in einem homogenen Feld ein Drehmoment
d. h. der
Dipol ist bestrebt, sich parallel zu den Feldlinien
auszurichten. Im homogenen Feld wirkt auf den Dipol
zusätzlich eine Kraft
oder in Komponenten
i = x, y, z.
Für eine magnetische Flüssigkeit kann gezeigt werden
(vgl. Shliomis, "Magnetic fluids"), daß die Kraft auf
die magnetische Flüssigkeit lautet
wobei M die Magnetisierung der Flüssigkeit angibt. Für
die Ausgestaltung des Prüfkopfes ist also
entscheidend, daß die räumliche Änderung des Feldes,
der "Feldgradient" ( H) möglichst groß ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur akustischen Ankopplung eines Prüflings bei der
Ultraschall-Materialprüfung von Werkstücken mit einem
Ultraschallprüfkopf, bei dem die Übertragung des abgestrahlten
Schalles auf den Prüfling mittels einer zwischen dem Prüfling und dem
Prüfkopf angeordneten magnetischen Flüssigkeit erfolgt, die durch ein
auf sie wirkendes Magnetfeld gehalten wird und durch die der
abgestrahlte Schall verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein stark inhomogen ausgeprägtes Magnetfeld erzeugt wird, dessen
Feldgradient im Bereich der zwischen dem Prüfkopf und der
Prüflingsoberfläche eingebrachten Menge der magnetischen Flüssigkeit
seinen größten Wert erreicht und das Schallbündel durch die magnetische
Flüssigkeit innerhalb der durch das Magnetfeld sich einstellenden
Ausbreitungsfläche geführt und die sich bei einem lang andauernden
Prüfzyklus allmählich verbrauchende magnetische Flüssigkeit ständig
ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Prüfung von ferromagnetischen Werkstücken beim Aufsetzen
des Prüfkopfes die magnetische Flüssigkeit in den Spalt zwischen Prüf
kopf und Prüfling getrieben und beim Abheben des Prüfkopfes,
insbesondere Kippen des Prüfkopfes die magnetische Flüssigkeit in den
Prüfkopf eingezogen wird.
3. Ultraschallprüfkopf zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
bestehend aus einem elektromechanischen Wandler und einen das
Magnetfeld erzeugenden Magneten,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung eines stark inhomogen ausgeprägten Magnetfeldes im
Bereich der zwischen Prüfkopf (1) und Prüflingsoberfläche (7)
eingebrachten magnetischen Flüssigkeit (9) der Magnet in einer dafür
geeigneten Form ausgebildet und aus einem speziellen Werkstoff
hergestellt ist und zum ständigen Einbringen der magnetischen
Flüssigkeit (9) der Ultraschallprüfkopf (1) einen Vorratsbehälter (10)
mit einer Verbindung (11) zu der dem Prüfling (8) zugewandten Seite des
Prüfkopfes (1) aufweist.
4. Ultraschallprüfkopf nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet aus einem an den elektromechanischen Wandler (2)
angrenzenden Permanentmagneten (5) besteht, der in einem zylindrischen
Weicheisengehäuse (6) angeordnet ist.
5. Ultraschallprüfkopf nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Permanentmagnet (5) aus einer Neodym-Eisen-Bor-Verbindung
hergestellt ist.
6. Ultraschallprüfkopf nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Permanentmagnet (5) aus einer Samarium-Kobalt-Verbindung
hergestellt ist.
7. Ultraschallprüfkopf nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet ein Hufeisenmagnet ist, zwischen dessen Schenkeln der
elektromechanische Wandler (2) angeordnet ist.
8. Ultraschallprüfkopf nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet ein an den elektromechanischen Wandler (2)
angrenzender Weicheisenkern ist, der von einer Spule umfaßt wird.
9. Ultraschallprüfkopf zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das aus geeigneten Werkstoffen hergestellte Magnetsystem
und der Vorratsbehälter (10) so in dem Ultraschallprüfkopf (1)
angeordnet sind, daß der Vorratsbehälter (10) in einem für das
Austreiben und Einziehen der magnetischen Flüssigkeit (9)
erforderlichen Bereich des Feldgradienten des Magnetfeldes
sich befindet.
Priority Applications (1)
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DE19883814367 DE3814367A1 (de) | 1987-06-16 | 1988-04-25 | Verfahren und vorrichtung zur us-materialpruefung von werkstuecken |
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Publications (2)
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DE3814367C2 DE3814367C2 (de) | 1989-12-21 |
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DE (1) | DE3814367A1 (de) |
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