DE3814131A1 - Verfahren zum messen einer verlustbehafteten spule und nach diesem verfahren aufgebauter induktiver abstandssensor - Google Patents

Verfahren zum messen einer verlustbehafteten spule und nach diesem verfahren aufgebauter induktiver abstandssensor

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der in einem elektromagnetischen Hochfrequenzfeld vorhandenen Verluste einer verlustbehafteten Spule und einen nach diesem Verfahren aufgebauten induktiven Abstandssensor.
Spulen, die stets verlustbehaftet sind, werden in der Elektrotechnik in vielfältiger Weise eingesetzt, beispielsweise in einem LC-Schwingkreis oder in einem mit diesem LC-Schwingkreis aufgebauten Oszillator oder auch in induktiven Näherungssensoren.
Elektrische und elektronische Schaltungen sind in ihrem Verhalten von den Eigenschaften der verwendeten Bauelemente abhängig. Die Güte und das Temperaturverhalten von Widerständen und Kondensatoren sind mit modernen Technologien beherrschbar; ebenso sind die Eigenschaften von modernen Halbleiter-Schaltungen durch geeignete Wahl der Schaltung bestimmbar; auch sind nur wenige Schaltungen bekannt, die die Güte und den Temperaturgang einer verlustbehafteten Spule verbessern.
Die wichtigsten berührungslosen Sensoren zur Prozeßsteuerung und Anlagenüberwachung sind induktive Abstands- bzw. Näherungssensoren oder Näherungsschalter und Näherungsinitiatoren. Ein induktiver Näherungssensor enthält eine Spule mit einem gerichteten elektromagnetischen Hochfrequenzfeld. Hierzu verwendet man meist handelsübliche zylinderförmige Halbschalenkerne aus ferromagnetischem Ferritmaterial. Dadurch entsteht an den offenliegenden Schenkeln dieser rotationssymmetrischen Halbschalenkerne eine Vorzugsrichtung des elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes. Wird in dieses gerichtete Hochfrequenzfeld ein elektrisch oder magnetisch leitendes bzw. ferromagnetisches Material - eine sogenannte Steuerfahne - gebracht, tritt eine Dämpfung der magnetischen Komponente des Hochfrequenzfeldes und damit eine Dämpfung der Spule auf.
Ein handelsüblicher induktiver Näherungssensor enthält einen Hochfrequenz-Oszillator mit einem LC-Schwingkreis. Die Spule dieses LC-Schwingkreises erzeugt das gerichtete elektromagnetische Hochfrequenzfeld. Bei der oben beschriebenen Dämpfung des elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes nimmt die Amplitude der Hochfrequenz-Schwingungen des Oszillators ab.
Bei genügend großer Dämpfung reißt die Schwingung des Oszillators schließlich ab, weil die Schwingungsbedingung des Oszillators nicht mehr erfüllt ist. Die Amplitude der Oszillator- Hochfrequenz-Schwingungen kann als Maß für die Dämpfung des gerichteten elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes verwendet werden, also als Maß für den Abstand einer Steuerfahne.
Zur Auswertung der Dämpfung wird die Amplitude des Oszillator- Hochfrequenzsignals i. a. gleichgerichtet. Dieses gleichgerichtete Hochfrequenz-Amplituden-Signal kann entweder direkt in ein analoges Signal zur Anzeige des Abstandes einer Steuerfahne verstärkt oder mit Hilfe einer nachfolgenden Auswerteschaltung in ein Schaltsignal umgesetzt werden, wobei das Schaltsignal bei einem definierten Abstand der Steuerfahne seinen Schaltzustand ändert. Besonders induktive Näherungsschalter, die nach der zuletzt beschriebenen Funktion arbeiten, dienen in zahlreichen Ausführungsformen und in großer Anzahl zur Anlagensteuerung und Anlagenüberwachung. Als Schaltung zur Erzeugung der Hochfrequenz-Schwingungen wird sehr häufig eine Meißner- Oszillator-Schaltung verwendet.
Bei einem induktiven Näherungssensor hängt der erzielbare und nutzbare Abstandsbereich, d. h. der Abstand der Dämpfungsfahne von der "aktiven" Fläche der Spule, im wesentlichen von der Größe und den Eigenschaften der Hochfrequenz-Spule ab. Die Dämpfung durch die Steuerfahne bewirkt eine Änderung der Güte Q der Spule. Bei Annähern der Steuerfahne wird die Güte Q von einem maximalen Wert Q₀ in Form einer S-Kurve auf einen minimalen Wert reduziert (Fig. 1). Den Schaltpunkt bzw. den Meßbereich legt man zweckmäßigerweise in den steilsten Teil der S-Kurve, i. a. ist das am Wendepunkt. Will man den Meßbereich vergrößern, so muß man auch die flacheren Teile der S-Kurve ausnutzen. Die Messung ist in einem flacheren Teil mit einer wesentlich größeren Unsicherheit behaftet, da eine bestimmte auswertbare Güteänderung hier eine große Änderung im Abstand s der Steuerfahne bedeutet.
Der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die relative Güte Q/Q₀ einer Spule zeigt, daß die Güte mit steigender Temperatur abnimmt (s. Fig. 1b). Der Temperatureinfluß auf die Spulengüte schränkt den nutzbaren Abstandsmeßbereich bei induktiven Näherungssensoren wesentlich ein, da die Güteänderung infolge des Temperatureinflusses in einem vorgesehenen Temperaturarbeitsbereich größer werden kann als die durch eine Steuerfahne bewirkte Änderung.
Bei vielen Anwendungen und in vielen Ausführungsformen wird der Abstandsmeßbereich so niedrig gewählt, daß keine besonderen Maßnahmen zu einer Temperaturkompensation notwendig sind. Bei kritischen Einsatzfällen verwendet man temperaturabhängige Widerstände, beispielsweise Heißleiter oder Kaltleiter, um den Temperaturgang des Schaltabstandes zu kompensieren. Dieser zusätzliche Aufwand führt jedoch nur in einem beschränkten Temperaturbereich zu befriedigenden Ergebnissen. Eine wesentliche Vergrößerung des nutzbaren Abstandsmeßbereiches kann damit nicht erreicht werden.
Die Güte einer Spule ist gegeben durch das Verhältnis aus dem Blindwiderstand Im (Z) und dem Verlustwiderstand Re (Z), wobei Z der komplexe Scheinwiderstand der Spule ist.
Der Blindwiderstand Im (Z) ist im wesentlichen durch die Induktivität L der Spule bestimmt; für eine einfache Spule gilt
Im (Z) = ω L .
Der Verlustwiderstand Re (Z) setzt sich aus dem Gleichstrom- Verlust-Widerstand R CU der Kupferwicklung und aus zusätzlichen dielektrischen Verlusten durch die Eigenkapazität der Spule sowie Wirbelstromverlusten in der Kupferwicklung der Spule und magnetischen Verlusten im Spulenkern und in der Steuerfahne zusammen.
Der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die Güte einer Spule wird im wesentlichen durch die Temperaturabhängigkeit der Verlustwiderstände bewirkt. Bekannt ist der Temperaturkoeffizient α des Gleichstrom-Widerstandes der Kupferwicklung der Spule mit etwa 3,95×10-3/K. Die Temperaturgänge der anderen Verlustwiderstände sind meist vernachlässigbar klein.
Die Güte und damit auch der Temperaturgang einer Spule ist eine zusammengesetzte Größe, die bei verschiedenen Bauarten und sogar von Exemplar zu Exemplar starken Schwankungen unterworfen ist. Deshalb muß eine Kompensation bzw. eine Reduzierung des Temperaturganges mindestens für jede Bauart einer Spule getrennt vorgenommen werden.
In der deutschen Offenlegungsschrift 35 13 403 wird ein Verfahren angegeben, daß der Temperaturkoeffizient des Kupferwiderstandes der Schwingkreisspule zur Kompensation des Temperaturkoeffizienten der Güte des Schwingkreises ausgenutzt wird, wobei eine zum Kupferwiderstand der Schwingkreisspule proportionale Spannung mit einer zweiten Spule an den Schwingkreis angelegt wird. Diese Temperaturkompensation ist aber nur unter ganz speziellen Bedingungen zu realisieren. Der Kupferwiderstand der zweiten Spule muß wesentlich größer sein als der Kupferwiderstand der Schwingkreisspule, während die Induktivität beider Spulen gleich groß sein muß. Diese Bedingungen sind in der Praxis nur sehr schwer zu erfüllen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Meßverfahren und eine Meßvorrichtung anzugeben, bei dem die Temperaturabhängigkeit der Spulengüte nicht mehr in die Messung des Abstandes der Steuerfahne eingeht, so daß beispielsweise in der Anwendung als Näherungsschalter der Schaltabstand sehr stabil über einen weiten Temperaturbereich gemessen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der Feldverlustwiderstand, hervorgerufen durch elektromagnetische Feldverluste infolge des elektromagnetischen Streufeldes und infolge einer elektromagnetischen Dämpfung durch eine Steuerfahne, direkt gemessen wird. Diesem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß dieser Feldverlustwiderstand infolge der Verluste des elektromagnetischen Feldes ein Wirkwiderstand ist und abhängig vom Abstand s der Steuerfahne ist, während der Kupferwiderstand R CU unabhängig vom Abstand s der Steuerfahne ist.
In einer weiteren Ausgestaltung dieser Erfindung wird der Feldwiderstand mittels einer Wirkleistungsmessung erfaßt.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sollen anhand von Zeichnungen näher erläutert werden:
Fig. 1a zeigt das Verhalten der relativen Güte Q/Q₀ einer verlustbehafteten Spule mit einem gerichteten elektromagnetischen Hochfrequenzfeld in Abhängigkeit vom Abstand s einer Steuerfahne;
Fig. 1b zeigt die Temperaturabhängigkeit der relativen Güte Q/Q₀ einer verlustbehafteten Spule;
Fig. 2a zeigt das Ersatzschaltbild einer verlustbehafteten Spule mit der Induktivität L, mit dem Feldverlustwiderstand R F infolge der Dämpfung und Verluste des gerichteten elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes;
Fig. 2b zeigt die Abhängigkeit des Feldverlustwiderstandes R F und des Kupferverlustwiderstandes R CU vom Abstand s einer Steuerfahne;
Fig. 3a zeigt das prinzipielle Verfahren zur 4-Leiter-Messung des Feldverlustwiderstandes R F ;
Fig. 3b zeigt das Ersatzschaltbild der 4-Leiter-Messung des Feldverlustwiderstandes R F ;
Fig. 4 zeigt die Messung des Feldverlustwiderstandes R F mit einer Konstant-Wechselstromquelle I ;
Fig. 5a zeigt ein Blockschaltbild zur Messung des Feldverlustwiderstandes R F nach Fig. 4 mittels einer Wirkleistungsmessung;
Fig. 5b zeigt ein Ausführungsbeispiel nach Fig. 5a;
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel nach Fig. 5a mit einer Regelschaltung.
Eine Analyse einer verlustbehafteten Spule nach Fig. 2a ergibt, daß die Güte bei den für einen induktiven Näherungssensor in Frage kommenden Materialien und Frequenzen im wesentlichen durch den Kupferwiderstand R CU der verlustbehafteten Spule bestimmt wird. Aus dem Ersatzschaltbild nach Fig. 2a ergibt sich die Dämpfung D, der Kehrwert der Güte Q, unter Berücksichtigung des Kupferwiderstandes R CU , des Feldverlustwiderstandes R F und der verlustfreien Induktivität L und unter Vernachlässigung anderer Verlustquellen zu:
und da in der Regel R CU «R F ist, gilt in der Praxis die Näherung
Eine Analyse der Abhängigkeit des Feldverlustwiderstandes R F , des Kupferwiderstandes R CU und der verlustfreien Induktivität L von der Stellung s einer Steuerfahne ergibt nach Fig. 2b, daß nur der Feldverlustwiderstand R F vom Abstand s der Steuerfahne abhängig ist; d. h., der Kupferwiderstand R CU ist unabhängig von der Stellung s. In einem Ausführungsbeispiel für eine Kupferspule mit einer Drahtstärke von 0,08 mm auf einem Halbschalenkern von 21 mm Außendurchmesser ergab sich ein Kupferwiderstand von R CU von etwa 1,5 Ohm; die Induktivität L betrug ohne Steuerfahne, d. h., der Abstand s war sehr groß, etwa 290 µH. Der Feldverlustwiderstand ändert sich von etwa 1 kOhm bis etwa 30 kOhm bei einer Steuerfahne aus Kupfer oder Weicheisen im Abstand s von 0 mm bis 21 mm. Die obige Näherung für die Dämpfung D ist also in der Praxis meist gegeben, da der Feldverlustwiderstand R F wesentlich größer als der Kupferwiderstand R CU der Spule ist (R F »R CU ).
Fig. 3a zeigt, wie auf sehr einfache Weise der Zugriff auf den Feldverlustwiderstand R F der Spule erfolgen kann. Mit der Spule, die als erste Wicklung zwischen den Klemmen A und B angeschlossen ist, wird eine zweite Wicklung bifilar gewickelt, die zwischen den Klemmen C und B′ herausgeführt ist. Dadurch haben beide Wicklungen dieselbe Induktivität L, der kombinierte Effekt der Gegeninduktivität M
M = √ = L
ist aufgehoben, und der Anschluß C erlaubt den Zugriff auf den Feldverlustwiderstand R F , wie in dem Ersatzschaltbild nach Fig. 3b angegeben ist. Als Wicklungsdraht für beide Wicklungen kann Hochfrequenzlitze oder Kupfer-Lackdraht verwendet werden. Der Kupferwiderstand R CU 1 und R CU 2 geht - wie noch gezeigt wird -praktisch nicht in die Messung des Feldverlustwiderstandes R F ein.
Zur Messung des Feldverlustwiderstandes R F wird nach Fig. 4 eine Wechselstromquelle mit dem Konstantstrom I und einer Frequenz f an die Klemmen A und B der Spule gelegt. Durch die Verwendung einer Konstantstromquelle I geht der Kupferwiderstand R CU 1 der ersten Wicklung und damit auch sein Temperaturgang nicht mehr in die Messung ein, da der Strom I nicht von R CU 1 abhängt. Wird eine Spannungsquelle an die Wicklung A und B angelegt, muß mit einer geeigneten Regel-Vorrichtung der Temperaturgang des Kupferwiderstandes R CU 1 berücksichtigt werden. In die zweite Wicklung wird die Spannung U eingekoppelt, die an den Klemmen C und B′ gemessen werden kann. Bei einer hochohmigen Spannungsmessung von U ist der Spannungsabfall an R CU 2 wesentlich kleiner als am Feldverlustwiderstand R F und am Blindwiderstand X L der Gegeninduktivität M (=L). Es wird an den Klemmen C und B′ also nur der Spannungsabfall an der Parallelschaltung aus Feldverlustwiderstand R F und Blindwiderstand X L der Gegeninduktivität M (=L) gemessen. Die Spannung U beträgt
U = I (R F X L ) .
Es ist nun bekannt, daß der Strom I der Spannung U um den Phasenwinkel ϕ nacheilt. Diese Phasenverschiebung ergibt sich aus dem Feldverlustwiderstand R F und dem Blindwiderstand X L der Gegeninduktivität M (=L) zu
Der Feldverlustwiderstand R F kann also durch eine Phasenwinkelmessung und durch eine Amplitudenmessung von I oder U bestimmt werden. Bei großen Abständen s der Steuerfahne kann der Blindwiderstand X L wesentlich kleiner werden als der Feldverlustwiderstand R F , so daß der Phasenwinkel ϕ nur geringfügig kleiner als 90° ist. Die Phasenwinkelmessung müßte also sehr genau sein, so daß der elektronische Aufwand erheblich sein würde, beispielsweise durch Messen des Wirkstroms I R durch den Feldverlustwiderstand R F mit Hilfe eines Synchrongleichrichters aus U und I .
Wesentlich einfacher zur Bestimmung des Feldverlustwiderstandes R F ist es, die in ihm verbrauchte Wirkleistung P W zu messen, wie beispielsweise in E. Schrüfer, Elektrische Meßtechnik, 2. Auflage auf Seite 235 und 236, dargestellt. Die im Feldverlustwiderstand R F verbrauchte Wirkleistung wird nicht mehr direkt von anderen Größen, wie beispielsweise den Kupferwiderständen R CU 1 und R CU 2 und dem Blindwiderstand X L der Gegeninduktivität beeinflußt. Die Wirkleistung kann - wie in Fig. 5a dargestellt - dadurch bestimmt werden, daß der Spannungsabfall U am Feldwiderstand R F und der an die Meßspule angelegte Strom I phasenrichtig miteinander multipliziert werden.
Mit i = î · sin ω t
und u = û · sin (ω t+ϕ)
ergibt sich die Leistung P W aus der Multiplikation von i und u.
P W = i · u = î · û · sin ω t · sin (ω t+d)
   = ½ · î · û [cos ϕ-cos (2 ω t+ϕ) ]
Mit einem Tiefpaß wird der lineare Mittelwert des Ausgangssignals P W gebildet.
W = = ½ · î · û cos ϕ .
Als Ausgangssignal erhält man also die Wirkleistung W . Nach E. Schrüfer, Elektrische Meßtechnik, kann man zeigen, daß sich die Wirkleistung W als Maß für den Feldwiderstand R F ergibt.
Mit dieser Leistungsmessung wird also die im Widerstand R F umgesetzte Wirkleistung W gemessen. Bei konstanter Amplitude î ist die gemessene Wirkleistung direkt proportional zum Feldverlustwiderstand R F .
Nach Fig. 5a wird der Strom I der Konstantstromquelle 1 (nach Fig. 4) mit einem Strom/Spannungs-Wandler 2 in eine zum Strom I proportionale Spannung umgeformt. Mit einem nachfolgenden elektronischen Spannungsverstärker 3 kann diese Spannung verstärkt werden, um sie dann auf den einen Eingang eines elektrischen oder elektronischen Multiplizierers 4 zu leiten. Die Spannung U am Feldverlustwiderstand R F wird ebenfalls mit einem elektronischen Spannungsverstärker 5 in geeigneter Weise verstärkt und auf den zweiten Eingang des Multiplizierers 4 geleitet. Das Ausgangssignal des Multiplizierers 4 wird auf ein als Integrator wirkendes Tiefpaß-Filter oder einen Integrationsverstärker 6 geführt, dessen Ausgangssignal durch die Bildung des linearen Mittelwertes proportional der Wirkleistung W im Feldverlustwiderstand R F und damit proportional dem Feldverlustwiderstand R F ist.
Nach Fig. 5b erfolgt die Messung des Stroms I beispielsweise mit einem ohmschen Widerstand R, d. h., der Strom/Spannungs- Wandler 2 besteht aus dem ohmschen Widerstand R. Als geeignete elektronische Spannungsverstärker 3 und 5 haben sich die an sich bekannten Instrumentierungsverstärker bewährt, d. h. Subtrahierverstärker mit Elektrometerverstärkern in den beiden Eingangsleitungen.
Prinzipiell sind weitere Meßschaltungen möglich, beispielsweise mit einer galvanischen Trennung der beiden Wicklungen der Meßspule, durch einen Kondensator, so daß die beiden Anschlüsse B und B′ nicht mehr galvanisch verbunden sind.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nach Fig. 6 wird die Amplitude des Konstantstroms I so nachgeregelt, daß die Amplitude der Spannung U am Feldwiderstand R F konstant gehalten wird. Hierzu wird mit einem Gleichrichter 7 die Spannung U gleichgerichtet. In einem Regelverstärker 8 wird diese gleichgerichtete Spannung U mit einer Referenzspannung U ref verglichen und eine Regelgröße erzeugt, die die Konstantstromquelle 1 steuert. Die Konstantstromquelle 1 besteht aus einem Oszillator 9 mit der Resonanzfrequenz f und einem steuerbaren Verstärker 10, der derart eingestellt wird, daß die gleichgerichtete Spannung U gleich der Referenzspannung U ref ist. Da der Feldverlustwiderstand R F frequenzabhängig ist, ist es erforderlich, die Frequenz f konstant zu halten, beispielsweise mit einem Quarzoszillator.

Claims (19)

1. Verfahren zum Messen einer verlustbehafteten Spule, dadurch gekennzeichnet, daß die komplexe Impedanz der verlustbehafteten Spule als Parallelschaltung einer idealen Induktivität und eines Feldverlustwiderstandes infolge der Verluste in einem elektromagnetischen Hochfrequenzfeld gemessen wird, so daß der ohmsche Wicklungswiderstand und damit auch der Temperaturkoeffizient des ohmschen Wicklungswiderstandes nicht in die Messung eingeht.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Messen der Verluste im elektromagnetischen Hochfrequenzfeld der verlustbehafteten Spule, dadurch gekennzeichnet, daß der Feldverlustwiderstand als Wirkwiderstand gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem elektromagnetischen Hochfrequenzfeld vorhandenen Verluste, die als Feldverlustwiderstand erfaßt werden, durch Dämpfung des elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes mit elektrisch bzw. magnetisch leitendem Material erzeugt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrisch bzw. magnetisch leitende Material im elektromagnetischen Hochfrequenzfeld der verlustbehafteten Spule bewegt werden kann.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Feldverlustwiderstandes ein Maß für die Stellung des elektrisch bzw. magnetisch leitenden Materials im elektromagnetischen Hochfrequenzfeld der verlustbehafteten Spule ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verlustbehaftete Spule aus zwei bifilar gewickelten Wicklungen besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Wicklung der verlustbehafteten Spule zum Erzeugen des elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes der verlustbehafteten Spule mit einem konstanten Wechselstrom gespeist wird, so daß der ohmsche Wicklungswiderstand dieser Wicklung und sein Temperaturkoeffizient die Messung des Feldverlustwiderstandes nicht beeinflußt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung an der zweiten Wicklung der verlustbehafteten Spule als Spannungsabfall am Feldverlustwiderstand gemessen wird, so daß der ohmsche Wicklungswiderstand dieser Wicklung und sein Temperaturkoeffizient die Messung des Feldverlustwiderstandes nicht beeinflußt.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Feldverlustwiderstand der verlustbehafteten Spule durch Messen der Wirkleistung in der verlustbehafteten Spule erfaßt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkleistung durch Messen des konstanten Wechselstroms, der zum Speisen der ersten Wicklung dient, und durch Messen des Spannungsabfalls an der zweiten Wicklung erfolgt, indem der Strom und die Spannung phasenrichtig miteinander multipliziert werden und daraus der lineare Mittelwert ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ideale Induktivität der verlustbehafteten Spule durch Messen der Blindleistung in der verlustbehafteten Spule erfaßt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Blindleistung durch Messen des konstanten Wechselstroms, der zum Speisen der ersten Wicklung dient, und durch Messen des Spannungsabfalls an der zweiten Wicklung erfolgt, indem der Strom und die Spannung mit einer Phasenverschiebung von 90 Grad miteinander multipliziert werden und daraus der lineare Mittelwert ermittelt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der konstante Wechselstrom mit einer an sich bekannten Konstantstromquelle 1 für Wechselstrom mit einer festen Frequenz erzeugt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Konstantstrom I mit einem Strom/Spannungs-Wandler 2 in eine zum Konstantstrom proportionale Spannung umgeformt wird,
daß diese Spannung mit einem nachfolgenden elektronischen Spannungsverstärker 3 in geeigneter Weise verstärkt wird,
daß diese verstärkte Spannung auf den einen Eingang eines elektrischen oder elektronischen Multiplizierers 4 geleitet wird,
daß der Spannungsabfall U am Feldverlustwiderstand mit einem zweiten elektronischen Spannungsverstärker 5 in geeigneter Weise verstärkt wird,
daß diese zweite Spannung auf den zweiten Eingang des Multiplizierers 4 geführt wird und
daß aus dem Ausgangssignal des Multiplizierers 4 mit einem elektrischen oder elektronischen Tiefpaß-Filter 5 der lineare Mittelwert gebildet wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom/Spannungs-Wandler 2 aus einem ohmschen Widerstand besteht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 13 oder 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude des Konstantstromes I für die erste Wicklung der verlustbehafteten Spule so nachgeregelt wird, daß die Amplitude der Spannung U an der zweiten Wicklung mit einer Regeleinrichtung konstant gehalten wird, wobei die Spannung U mit einem Gleichrichter 7 in eine Gleichspannung gleichgerichtet wird, diese Gleichspannung in einem Regler 8 mit einer Referenzspannung U ref verglichen wird und dieser Regler 8 die Konstantstromquelle 1 steuert, wobei die Konstantstromquelle 1 aus einem Oszillator 9 und einem steuerbaren Verstärker 10 mit Stromausgang besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator 9 ein an sich bekannter Quarzoszillator mit einer konstanten Frequenz f ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator 9 ein sinusförmiges Ausgangssignal abgibt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß hiermit ein Näherungssensor mit erhöhtem Abstandsmeßbereich und vernachlässigbarem Temperaturgang aufgebaut ist, wobei eine beweglich angebrachte Steuerfahne aus magnetisch bzw. elektrisch leitendem Material sich vor der Spule in deren elektromagnetischem Hochfrequenzfeld befindet.
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