DE3813877C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verankerungsvorrich
tung eines Gewindebauteils in einer Hinterschnittbohrung, mit
einer zumindest zum Teil bohrungssohlenseitig von der Hinter
schneidung angeordneten Gewindehülse, in die das Gewindebauteil
einschraubbar ist, um das herum am bohrungsmündungsseitigen
Ende der Gewindehülse befestigte und in die Hinterschneidung
eingreifende, durch bis in die Nähe des Innengewindes der Ge
windehülse ragende axiale Schlitze gebildete Klemmsegmente vor
handen sind, die von einer von letzteren losen, das Gewindebau
teil umgebenden Spreizhülse durch Vortrieb spreizbar sind, die
aus der Hinterschnittbohrung mit einem Handhabungsende heraus
ragt und herausziehbar ist.
Eine Verankerungsvorrichtung mit den eingangs genannten
Merkmalen ist aus der DE 33 12 141 A1 bekannt. Dabei ist zwi
schen der Spreizhülse und den Klemmsegmenten ein Spreizkonus
vorhanden, der beim Einbau der Verankerungsvorrichtung von der
Spreizhülse über ein elastisches Zwischenstück axial zwischen
die Klemmsegmente geschoben wird, um diese zu spreizen. Diese
bekannte Verankerungsvorrichtung besteht also aus einer größe
ren Anzahl von Bauteilen, um zu erreichen, daß die Klemmseg
mente spreizen.
Aus der US 32 70 793 ist eine Verankerungsvorrichtung für
den Einbau in weichen Werkstoff bekannt, ohne daß in diesem
eine Hinterschneidung erforderlich ist. Zwischen einem boh
rungssohlenseitigen und einem bohrungsmündungsseitigen Hülsen
teil ist ein verformbares Hülsenteil vorhanden, das bereits
beim Einsetzen der Verankerungsvorrichtung in die Bohrung, also
vor einer Verankerung in derselben, mit V-förmigem Querschnitt
versehen ist. Der der Bohrungswand nahe Scheitel der V-förmigen
Hülse trägt auf seinem gesamten Außenumfang eine Zahnung, die
sich beim Verformen der V-förmigen Hülse in die Bohrungswand
eingräbt. Die verformten Wandabschnitte der V-förmigen Hülse
nehmen an deren Lagesicherung durch Eingriff in die Bohrungs
wand nicht teil.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Verankerungsvorrichtung der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß sie mit einer minimalen Anzahl von Bauteilen
auskommt, ohne die Befestigungssicherheit zu verringern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Klemmsegmente
jeweils in Richtung der Bohrungslängsachse von einem gewinde
bauteilseitig offenen Ringnutabschnitt in zwei Segmentab
schnitte unterteilt sind, die von der Spreizhülse von ihrer ur
sprünglich zylindrischen Form etwa in eine radial gerichtete
V-Form deformierbar sind, daß die Klemmsegmente spreizhülsen
seitig von dem gewindebauteilseitig offenen Ringnutabschnitt
einen bohrungswandseitig offenen Ringnutabschnitt haben, daß
der von diesem Ringnutabschnitt gebildete Klemmsegmentabschnitt
bei gespreiztem Klemmsegment aus dem Bereich der Hinterschnei
dung hinaus in die glattzylindrische Bohrung hineinragt, und
daß alle spreizhülsenseitigen Klemmsegmentabschnitte einen zu
sammenhängenden Ring bilden.
Aufgrund dieser Ausgestaltung der Verankerungsvorrichtung
kann die Spreizung der Klemmsegmente erfolgen, indem die
Spreizhülse an ihrem außerhalb des Bauwerks gelegenen Handha
bungsende axial beaufschlagt wird. Die Spreizhülse ist ein
Setzwerkzeug. Danach wird die Spreizhülse aus der Bohrung her
ausgezogen, also entfernt. Die Klemmsegmente können aufgrund
ihrer Befestigung an der Gewindehülse gemeinsam mit der Gewin
dehülse gelagert und in die Bohrung eingebaut werden. Aufgrund
der dauerhaften Verbindung zwischen den Klemmsegmenten und der
Gewindehülse ist es grundsätzlich nicht erforderlich, die
Klemmsegmente gegen nach dem Einbau der Verankerungsvorrichtung
erfolgende Bewegungen zu sichern. Die zwischen den Klemmsegmen
ten und der Gewindehülse verbleibenden Werkstoffbrücken sind
steif genug und ausreichend belastbar, um die erforderliche
Verbindungssicherheit zu gewährleisten. Die Verankerungsvor
richtung kommt infolgedessen mit insgesamt zwei Bauteilen aus,
nämlich dem Gewindebauteil und dem aus den Klemmsegmenten und
der Gewindehülse gebildeten Dübel. Die zum Einbau der Veranke
rungsvorrichtung erforderliche Spreizhülse kann als Werkzeug
für eine Vielzahl von Verankerungen verwendet werden. Dadurch
reduziert sich der Werkstoffaufwand erheblich und die Veranke
rungsvorrichtung ist erheblich kostengünstiger herzustellen und
damit für den Masseneinsatz besser geeignet. Das Gewindebauteil
ist problemlos längenanpaßbar und benötigt darüber hinaus keine
auf unterschiedliche Einbaulängen abgestimmten Bauteile und das
aus den Klemmsegmenten und der Gewindehülse bestehende bauein
heitliche Teil ist trotz seiner mehrfachen Funktionsteile mas
senfertigungsgerecht herzustellen, nämlich aus durchmesserange
paßten Rohrstangen, die als Handelsteile erhältlich sind und
lediglich mit üblichen Automaten bearbeitet werden müssen, um
beispielsweise Gewinde oder Schlitze herzustellen.
Die in V-Form deformierten Klemmsegmente sind extrem aus
zugsicher. Die gewindehülsenabgewandten Segmentabschnitte ge
währleisten, daß die zwischen ihnen und der Gewindehülse ange
ordneten Segmentabschnitte nicht auf einen Außendurchmesser
rückverformt werden, der der Auszugsicherheit nicht mehr ge
nügt. Die zusätzlichen Segmentabschnitte wirken insoweit wie
ein zwischen die Klemmsegmente eingesetzter Konusring, sind je
doch einfacher in ihre Funktionslage zu bringen, nämlich durch
das ohnehin erforderliche axiale Eindringen der Spreizhülse.
Von Bedeutung ist auch, daß die Klemmsegmente spreizhül
senseitig von dem gewindebauteilseitig offenen Ringnutabschnitt
einen bohrungswandseitig offenen Ringnutabschnitt haben, und
daß der von diesem Ringnutabschnitt gebildete Klemmsegmentab
schnitt bei gespreiztem Klemmsegment aus dem Bereich der Hin
terschneidung hinaus in die glattzylindrische Bohrung hinein
ragt. Der bei diesen Klemmsegmenten vorhandene dritte Klemmseg
mentabschnitt dient der gesteigerten Sicherung der Veranke
rungsvorrichtung beispielsweise gegen Querbelastungen des Ge
windebauteils, die zu einer unerwünschten Verformung der gewin
dehülsenseitigen Klemmsegmentabschnitte führen könnten. Die zu
sätzlichen, außen liegenden Klemmsegmentabschnitte stützen das
Gewindebauteil radial an der Bohrungswand ab.
Alle spreizhülsenseitigen Klemmsegmentabschnitte bilden
einen zusammenhängenden Ring, der also die Klemmsegmentab
schnitte beim Spreizen zusammenhält und damit zu einer gleich
mäßigen Verteilung der Spreizkräfte auf die Segmente führt, die
infolgedessen symmetrisch verformt werden.
Die Gewindehülse und/oder das Gewindebauteil sind auf der
Bohrungssohle abstützbar. Auf diese Weise bildet die Bohrungs
sohle ein einfaches Widerlager für das Spreizen der Klemmseg
mente, wobei die Spreizhülse axial in die Bohrung hineingetrie
ben wird.
Die bedarfsweise eine mindestens dem Abstand der Hinter
schneidung von der Bohrungssohle etwa entsprechenden Länge auf
weisende Gewindehülse und/oder das Gewindebauteil haben ein der
Form der Bohrungssohle angepaßtes Ende, damit sie sich vollflä
chig an der Bohrungssohle abstützen können, wenn die Spreiz
hülse axial beaufschlagt wird, um die Klemmsegmente zu sprei
zen. Das ist insbesondere von Vorteil, wenn die Werkstoffbrük
ken zwischen der Spreizhülse und den Klemmsegmenten stärker be
lassen sind, so daß auch die durch die Spreizhülse bewirkten
Axialkräfte zur Erreichung des Spreizens entsprechend größer
sein müssen und die Bohrungssohle nicht verformt werden soll,
um eine vorbestimmte Relativlage der Klemmsegmente innerhalb
der Bohrung zu gewährleisten.
Im Hinblick auf eine einfache Ausbildung haben die Klemm
segmente rechtwinklig zu ihrer Mantelfläche ausgebildete Stirn
kanten. Diese werden beispielsweise beim Ablängen des aus den
Klemmsegmenten und der Gewindehülse bestehenden Bauteils von
einem Rohr hergestellt.
Das Gewindebauteil ist baulich besonders einfach ausgebil
det, wenn es eine abgelängte Gewindestange ist.
Vorteilhafterweise sind die Segmentabschnitte ungleich
lang und/oder die gewindebauteilseitigen Ringnutabschnitte sind
V-artig mit gewindehülsenseitig steilerer Nutwand ausgebildet.
Ungleich lang gestaltete Segmentabschnitte beeinflussen die
Richtung, in der die von ihnen abzutragende Last hauptsächlich
in den den Dübel haltenden Werkstoff abgetragen wird und ge
statten entsprechend ihrer Ausbildung eine Anpassung der Veran
kerungsvorrichtung an unterschiedliche Eigenschaften des den
Dübel haltenden Werkstoffs.
Wenn die Spreizhülse ein Ende mit rechtwinklig zu ihrer
Mantelfläche ausgebildeter Stirnkante und einen bis zum Handha
bungsende durchmesserreduzierten Schaft aufweist, kann sie meh
rere Segmentabschnitte aufweisende Klemmsegmente durch axiales
Zusammendrücken verformen, beispielsweise in V-Form.
Damit die Spreizhülse einfacher zu bedienen ist, weist sie
einen das Handhabungsende und einen Tiefenanschlag bildenden
Knauf auf, auf den beispielsweise auch geschlagen werden kann,
ohne den gegebenenfalls durchmesserreduzierten Schaft zu ver
formen. Mit dem Tiefenanschlag wird sichergestellt, daß die
Spreizung der Klemmsegmente auch das gewünschte Ausmaß hat.
Die Schlitze zwischen den Klemmsegmenten sind mit einem
Kreissägeblatt hergestellt. Infolgedessen wird nicht nur die
Herstellung der Schlitze vereinfacht, sondern die Schlitzenden
können auch mit einer Neigung versehen werden, die auf die Nei
gung der Ringnutabschnitte abstimmbar ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die druckbeaufschlagbare Spreizhülse einen die Klemmseg
mente axial positionierenden Hülsenschaft hat, und daß ein Aus
zugelement vorhanden ist, mit dem das die Klemmsegmente axial
verstellende Gewindebauteil ausziehbar ist, bis die Klemmseg
mente die Spreizstellung eingenommen haben. Damit kann erreicht
werden, daß der die Klemmsegmente tragende Dübel nicht auf der
Sohle der Hinterschnittbohrung abgestützt werden muß, was vor
teilhaft ist, wenn diese keinen Druck verträgt, beispielsweise
wenn ein dünnes Bauwerkteil zur Befestigung herangezogen werden
soll, bei dem im Fall einer Belastung der Bohrungssohle Aus
bruchgefahr besteht. Außerdem kann mit definierten Kräften ge
arbeitet werden, z. B. durch Anwendung eines Drehmomentenschlüs
sels, wodurch leichter kontrollierbar ist, ob die Klemmsegmente
in die gewünschte Stellung gelangt sind.
Die Spreizhülse weist ein Wälzlager auf, auf dem ein auf
das drehunbewegliche Gewindebauteil aufschraubbares Auszugele
ment abstützbar ist. Infolgedessen kann sich letzteres ohne
größere Bewegungswiderstände drehbeweglich an der Spreizhülse
abstützen, um das Gewindebauteil herauszuziehen, welches in
herkömmlicherweise drehunbeweglich gehalten werden kann.
Im Sinne einer Vereinfachung der Anwendung ist das Auszug
element an der Spreizhülse befestigt und weist einen das Her
ausziehen des Gewindebauteils begrenzenden Anschlag auf.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine eingebaute Verankerungsvorrichtung mit ent
fernter Spreizhülse und verankertem Lastteil,
Fig. 2a,b, Längsschnittdarstellungen einer Spreizhülse
und einer mit unverformten Klemmsegmenten ver
sehenen Gewindehülse,
Fig. 2c,d unterschiedliche verformte Klemmsegmente, und
Fig. 3,3a Querschnittdarstellungen einer Verankerungsvor
richtung, bei der die Klemmsegmente durch Heraus
ziehen des Gewindebauteils gespreizt werden.
In Fig. 1 ist ein Teil 26 eines Bauwerks mit einer strich
punktiert dargestellten Hinterschnittbohrung 11 abgebildet. In
die Hinterschnittbohrung 11 ist eine Verankerungsvorrichtung 27
eingebaut, die der Befestigung eines Lastteils 28 dient, das
beispielsweise eine Trägerschiene ist. Die Hinterschnittbohrung
11 ist mit einer Hinterschneidung 12 versehen und hat eine Boh
rungssohle 16.
Die Verankerungsvorrichtung 27 besteht im wesentlichen aus
einem Gewindebauteil 10 und einer Gewindehülse 13, die mit
Klemmsegmenten 14 versehen ist. Des weiteren benötigt die Ver
ankerungsvorrichtung 27 eine in Fig. 2a dargestellte Spreizhülse
15.
Das Gewindebauteil 10 ist eine Stange, die an ihrem obe
ren, aus dem Bauwerksteil 26 herausragenden Ende 10′′ ein Ge
winde 21′ hat, auf das eine Befestigungsmutter 29 geschraubt
ist, die über eine Unterlegscheibe 30 das Lastteil 28 gegen das
Bauwerksteil 26 drückt. Die entsprechende Reaktionskraft und
alle etwa auf das Gewindebauteil 10 einwirkenden Auszugkräfte
müssen mit Hilfe des in Fig. 2b dargestellten Dübels 64 abgetra
gen werden. Hierzu muß die Gewindehülse 13 mit dem Gewindebau
teil 10 axial formschlüssig verbunden werden, nämlich über ein
Gewinde 21 des Gewindebauteils 10 und ein Innengewinde 13′ der
Gewindehülse 13. Das Gewindebauteil 10 kann auch eine über
seine gesamte Länge mit durchgehendem Gewinde versehene Gewin
destange sein.
Die Gewindehülse 13 hat einen der Bohrung 11 etwa entspre
chenden Außendurchmesser und bohrungssohlenseitig ein der Boh
rungssohle 16 in der Form angepaßtes Ende 13′′, das also ent
sprechend konusförmig ist. Zu ihrem anderen Ende hin besitzt die
Gewindehülse 13 insgesamt vier Klemmsegmente 14, die durch bis
in die Nähe des Innengewindes 13′ ragende axiale Schlitze 32
gebildet sind, wobei die Schlitze 32 um 90° zueinander versetzt
sind. Die Klemmsegmente 14 sind mit der Gewindehülse 13 über
Werkstoffbrücken 33 verbunden, deren Dicke durch die Einschnit
tiefe von Ringnutabschnitten 31 bestimmt wird, die etwa auf der
Höhe der gewindehülsenseitigen Enden der Schlitze 32 angeordnet
sind. Während die Schlitze 32 mit einem Kreissägeblatt einge
sägt werden können, sind die Ringnutabschnitte 31 durch Einste
chen einer Ringnut in die Mantelfläche 14′ der Gewindehülse 13
herstellbar.
Zur Verankerungsvorrichtung 27 gehört auch die Spreizhülse
15, die zum Spreizen der Segmente 14 verwendet wird.
Sie weist eine
durchmesserreduzierte Mantelfläche 15′′′ auf, damit das von
Hand erfolgende Hineinstecken und Herausziehen der Spreizhülse
15 vor und nach dem Spreizvorgang nicht durch Reibung an der
Bohrungsinnenwand belastet wird. Die Spreizhülse 15 ist so lang
ausgebildet, daß sie mit einem Handhabungsende 17 aus der Hin
terschnittbohrung 11 herausragt. Das Handhabungsende 17 ist ein
Knauf, um die Hülse 15 von Hand besser bewegen zu können. Die
ser Knauf veschließt handhabungsendseitig auch eine Bohrung 34,
die so lang ausgebildet ist und einen derart großen Innendurch
messer hat, daß die Hülse 15 zum Einbau der Verankerungsvor
richtung über das Gewindebauteil 10 gesteckt werden kann. Au
ßerdem bildet das Handhabungsende einen Tiefenanschlag 17′, so
daß die in die Bohrung 11 hineinragende Länge der Spreizhülse
15 ein Maß für eine ordnungsgemäße Spreizung der Klemmsegmente
14 sein kann.
Der Einbau der Verankerungsvorrichtung 27 erfolgt derart,
daß zunächst das Gewindebauteil 10 mit der Gewindehülse 13 in
eine auf die Bohrung 11 abgestimmte Lage zusammengeschraubt
wird. Sodann wird diese Montageeinheit in die Hinterschnittboh
rung 11 eingeführt, bis z. B. das Gewindebauteil 10 mit seinem
unteren, der Bohrungssohle 16 angepaßten Ende 10′ auf der Boh
rungssohle 16 aufsitzt. Der Zusammenbau des Gewindebauteils 10
mit der Gewindehülse 13 kann auch so erfolgen, daß die Gewinde
hülse 13 gemäß Fig. 1 mit ihrem unteren Ende 13′′ auf der Boh
rungssohle 16 aufliegt, entweder alleine oder gemäß Fig. 1 ge
meinsam mit dem Ende 10′ des Gewindebauteils. In diesem Fall
wird das Gewinde 21 beim Spreizen nicht belastet. Um die letzt
beschriebene Anordnung zu ermöglichen, also die Abstützung der
Gewindehülse 13 auf der Bohrungssohle 16, muß die Länge l der
Gewindehülse 13 gemäß Fig. 2a etwa gleich dem Abstand a der Hin
terschneidung 12 von der Bohrungssohle 16 sein, sofern die
Klemmsegmente 14 beim Spreizen ihre axiale Relativlage zur Ge
windehülse 13 beibehalten.
Nach dem Einbau der Gewindehülse 13 bzw. des Gewindebau
teils 10 in die Hinterschnittbohrung 11 kann die Verformung der
Klemmsegmente 14 mit der Spreizhülse 15 vorgenommen werden.
Diese wird mit ihrer Bohrung 34 über das Gewindebauteil 10 ge
schoben, bis die Hülse 15 mit ihrem Ende 15′′ auf den Stirnkan
ten 14′′ aufsitzt. In diesem nicht dargestellten Fall der An
ordnung der Spreizhülse 15 in der Hinterschnittbohrung 11 hat
das obere Ende 10′′ noch einen solchen Abstand vom Ende der
Bohrung 34 der Spreizhülse 15, daß letztere axial nach unten
vorgetrieben werden kann,
und zwar je nach Steifigkeit der Werkstoffbrücken 33 von Hand
oder durch mechanischen Längsschub, der beispielsweise schlag
weise erzeugt wird, z. B. mit einem Hammer. Infolgedessen gelan
gen die Klemmsegmente 14 aus der in Fig. 2b dargestellten Stel
lung in die in Fig. 1 dargestellte Stellung, in der sie minde
stens 15° gegen die Längsachse 18 der Hinterschnittbohrung 11
geneigt sind.
Die in den Figuren dargestellte Gewindehülse 13 hat Klemm
segmente 14 mit mehreren Klemmsegmentabschnitten 23′, 23′′, 25.
Diese werden von Ringnutabschnitten 22, 24 gebildet, die den
Ringnutabschnitten 31 parallel sind. Die Gewindehülse 13 wird
unverformt gemäß Fig. 1 in die Hinterschnittbohrung 11 mit Hilfe
des darin eingeschraubten Gewindebauteils 10 eingesetzt und
dann wird mit Hilfe der Spreizhülse 15 eine Verformung der
Klemmsegmentabschnitte 23′, 23′ so vorgenommen, daß diese etwa
V-förmig angeordnet sind. Der Scheitelwinkel des V beträgt etwa
90°. Die gewindehülsenseitigen Klemmsegmentabschnitte 23′ sind
bei dieser V-förmigen Deformierung erheblich schräggestellt.
Ihre Schrägstellung sichert die Gewindehülsen 13 gegen axiales
Herausziehen aus der Hinterschneidung 12 und wird durch die ge
windehülsenabgewendeten Klemmsegmentabschnitte 23′′ gegen Rück
verformungen gesichert. Spreizhülsenseitig sind weitere Klemm
segmentabschnitte 25 vorhanden, die beim Einbau der Veranke
rungsvorrichtung radial unverformt bleiben. Sie verformen sich
lediglich etwas im Bereich ihres Übergangs zum benachbarten
Klemmsegmentabschnitt 23′′ und dienen im übrigen der Radialab
stützung des Gewindebauteils 10, indem sie trotz der Lageände
rung der Klemmsegmentabschnitte 23′, 23′ mit ihren Enden in den
glattzylindrischen Teil der Hinterschnittbohrung 11 hineinra
gen. Die Stirnkanten 14′′ des Klemmsegments 14 sind rechtwink
lig zur Mantelfläche 14′, was den weiteren Vorteil hat, daß die
Spreizhülse 15 ein entsprechend zur Mantelfläche 15′′′ recht
winkliges Ende 15′′ haben kann, welches stumpf auf den Stirn
kanten 14′′ aufliegt, so daß die axialen Verformungskräfte für
die Klemmsegmente 14 gut übertragen werden können.
Die in Fig. 2b dargestellten Ringnutabschnitte 22 sind V
artig ausgebildet, jedoch unsymmetrisch. Sie besitzen gewinde
hülsenseitig eine steilere Nutwand 22′ und spreizhülsenseitig
eine flachere Nutwand 22′′. Infolge der steileren Nutwand 22′
ist der neben den Abschnitten 22 verbleibende Querschnitt von
den Auszugskräften der Gewindehülse 13, die in Richtung der ge
windehülsenseitigen Klemmsegmentabschnitte 23′ wirken, im we
sentlichen nur auf Druck und nicht auf Scherung beansprucht, so
daß die Abreißgefahr an dieser Stelle verringert ist. Der
dementsprechend quer zu den gewindehülsenseitigen Klemmseg
mentabschnitten 23′ angeordnete Schlitz ist in den Fig. 2c,d mit
37 bezeichnet.
Die Fig. 2c,d zeigen Gewindehülsen 13 mit ungleich langen
Klemmsegmentabschnitten 23′, 23′′. Gemäß Fig. 2c ist der Ab
schnitt 23′′ steiler gestellt, als der Abschnitt 23′. Infolge
dessen wird die aus der Gewindehülse 13 herrührende Axialkraft
im wesentlichen in der Richtung des Pfeils 38 abgetragen, und
zwar mit einer vergleichsweise kleinen Druckfläche. Diese Aus
gestaltung ist für entsprechend feste Werkstoffe geeignet und
für solche Bohrungen, die sich nahe am Rand eines Werkstücks
befinden, der möglichst wenig durch Radialkräfte belastet wer
den soll. Gemäß Fig. 2d erfolgt die Kraftabtragung gemäß dem
Pfeil 38 vergleichsweise senkrecht zur Bohrungslängsachse 18
über die große Druckfläche des Abschnitts 23′′. Diese Konstruk
tion ist beispielsweise für weiche Werkstoffe geeignet, und/oder
solche, die axial ausbruchgefährdet sind.
Die unterschiedlich langen Abschnitte 23′, 23′′ werden in
einfacher Weise dadurch hergestellt, daß die Ringnutabschnitte
22 mehr zur Gewindehülse 13 hin oder mehr von dieser weg außer
mittig angeordnet werden.
Die Klemmsegmentabschnite 14 werden von einem aus den
Klemmsegmentabschnitten 25 gebildeten einstückigen Ring 42 zu
sammengehalten. Dieser Ring 42 ragt in den Zwischenraum 11′ der
Hinterschnittbohrung 11 und stützt dort das Gewindebauteil 10
am Teil 26 des Bauwerks ab.
Die in Fig. 3 dargestellte Verankerungsvorrichtung 27′ ent
spricht bezüglich der Ausbildung des Gewindebauteils 10 der Ge
windehülse 13, der Klemmsegmente 14 und des Rings 25 derjenigen
der Fig. 1. Der Einbau erfolgt jedoch mit einer anders ausgebil
deten Spreizhülse 15, die aber auch als Setzwerkzeug wirkt, wie
sich aus der folgenden Beschreibung ergibt. Die Spreizhülse 15
hat einen Hülsenschaft 40, an dem außerhalb des Bauwerkteils 26
das Handhabungsende 17 angeordnet ist. Dieses liegt mit einem
Tiefenanschlag 17′ auf der Außenfläche des Bauwerkteils 26 auf,
so daß die Länge des Hülsenschafts 40 bei diesem Aufliegen ein
Maß für die Tiefe ist, in der der von den Klemmsegmenten 14 und
der Gewindehülse 13 gebildete Dübel angeordnet ist. Der Hülsen
schaft 40 stützt sich mit seinem rechtwinkligen Ende 15′′ auf
der entsprechend rechtwinkligen Stirnkante 14′′ des Rings 25
ab.
Das Handhabungsende 17 hat ein als Drucklager ausgebilde
tes Wälzlager 43 in einer dem Bauwerkteil 26 abgewendet offenen
Ausnehmung 45, die eine Ringnut 46 zur Aufnahme eines Spreng
rings 47 hat. Der Sprengring 47 sichert die axiale Lage eines
Auszugelements 41 gegen Herausziehen, das nach Art einer Hut
mutter ausgebildet ist. Das Auszugelement 41 hat für einen Zu
sammenbau mit der Handhabe 17 einen Ringbund 48, der mit einem
Sechskant 49 eine Ausnehmung 50 bildet, in die der Sprengring
47 gemäß Fig. 3 eingreift. Das Auszugelement 41 hat eine Bohrung
51, die das Ende 10′′ des Gewindebauteils 10 aufnimmt. Das in
nenliegende Ende dieser Ausnehmung 51 ist mit Gewinde 52 verse
hen, in das das Gewindebauteil 10 bzw. dessen Ende 10′′ hinein
geschraubt werden kann. Die Eingriffstiefe wird durch einen An
schlag 49 begrenzt, der von einer Absetzung der Bohrung 51 ge
bildet wird. Letztere mündet auf der freien Außenseite und bil
det in ihrem Bereich 51′ einen Durchgriff für einen Innenmehr
kantschlüssel, der nicht dargestellt ist. Mit dem Innenmehr
kantschlüssel wird in eine passende Innenmehrkantausnehmung 54.
des Gewindebauteils 10 eingegriffen, so daß dieses gegen Ver
drehung festgehalten werden kann.
Der Einbau der Verankerungsvorrichtung 27′ erfolgt derart,
daß zunächst ein Dübel gemäß Fig. 2b auf das untere Ende 10′ des
Gewindebauteils 10 aufgeschraubt wird und beide in die Hinter
schnittbohrung 11 eingesetzt werden. Das Einsetzen erfolgt
zweckmäßiger Weise gemeinsam mit der Spreizhülse 15, die das
Gewindebauteil 10 aufgrund ihrer hülsenartigen Ausgestaltung
umgibt. Für das Festsetzen des Dübels bzw. für das Spreizen der
Klemmsegmente 14 ist es erforderlich, daß das Gewindebauteil 10
mit Hilfe der Innenmehrkantausnehmung 52 drehunbeweglich gehal
ten und das Auszugelement 41 auf das Ende 10′′ aufgeschraubt
wird. Das erfolgt durch Drehen des Auszugelements 41 mit einem
Maulschlüssel, der am Sechskant 49 angreift. Die zum Spreizen
erforderliche Gegenkraft wird durch ein Drücken des Auszugele
ments 41 auf das Handhabungsende 17 gebildet. Infolgedessen
wird das Gewindebauteil 10 in der Richtung des Pfeils 53 gezo
gen, wobei die in Fig. 2b dargestellten Klemmsegmente 14 ge
staucht werden. Diese spreizen sich infolgedessen und gelangen
in die in Fig. 1 dargestellte Stellung. Die Gewindehülse 13 wird
solange nach oben gezogen, bis das Gewindebauteil 10 am An
schlag 44 anstößt und das Auszugelement 41 infolgedessen nicht
weiter verdrehbar ist. Da die Länge des Innengewindes 52 so be
messen wurde, daß sich die Gewindehülse 13 in der in Fig. 3 dar
gestellten Stellung befindet, ist die gewünschte Spreizung der
Klemmsegmente 14 gewährleistet.
Die Spreizhülse 15 bzw. die für das Setzen der Veranke
rungsvorrichtung 27′ erforderliche Setzeinrichtung kann vom
Dargestellten abweichend ausgebildet sein. Von Bedeutung ist in
diesem Zusammenhang, daß das Herausziehen des Gewindebauteils
10 benutzt wird, um die Klemmsegmente 14 zu spreizen.
Auch bei dieser Ausführungsform wird gewährleistet, daß
die Klemmsegmente 14 die für den speziellen Einsatzzweck erfor
derliche Neigung zur Längsachse 18 haben.
Der Raum der Hinterschnittbohrung 11 vom verformten Dübel
bis zur Außenfläche des Bauwerkteils 26, also bis zum Ende der
Hinterschnittbohrung 11, kann auch von einer Distanzhülse aus
gefüllt sein.
Claims (12)
1. Verankerungsvorrichtung eines Gewindebauteils in einer
Hinterschnittbohrung, mit einer zumindest zum Teil boh
rungssohlenseitig von der Hinterschneidung angeordneten
Gewindehülse, in die das Gewindebauteil einschraubbar ist,
um das herum am bohrungsmündungsseitigen Ende der Gewinde
hülse befestigte und in die Hinterschneidung eingreifende,
durch bis in die Nähe des Innengewindes der Gewindehülse
ragende axiale Schlitze gebildete Klemmsegmente vorhanden
sind, die von einer von letzteren losen, das Gewindebau
teil umgebenden Spreizhülse durch Stauchung spreizbar sind,
die aus der Hinterschnittbohrung mit einem Handhabungsende
herausragt und herausziehbar ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Klemmsegmente (14) jeweils in Richtung der
Bohrungslängsachse (18) von einem gewindebauteilseitig of
fenen Ringnutabschnitt (22) in zwei Segmentabschnitte
(23′, 23′′) unterteilt sind, die von der Spreizhülse (15)
von ihrer ursprünglich zylindrischen Form etwa, in eine ra
dial gerichtete V-Form deformierbar sind, daß die Klemm
segmente (14) spreizhülsenseitig von dem gewindebauteil
seitig offenen Ringnutabschnitt (22) einen bohrungswand
seitig offenen Ringnutabschnitt (24) haben, daß der von
diesem Ringnutabschnitt (24) gebildete Klemmsegmentab
schnitt (25) bei gespreiztem Klemmsegment (14) aus dem Be
reich der Hinterschneidung (12) hinaus in die glattzylin
drische Bohrung (11) hineinragt, und daß alle spreizhül
senseitigen Klemmsegmentabschnitte (25) einen zusammenhän
genden Ring (42) bilden.
2. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewindehülse (13) und/oder das Gewinde
bauteil (10) auf der Bohrungssohle (16) abstützbar sind.
3. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die bedarfsweise eine mindestens dem
Abstand (a) der Hinterschneidung (12) von der Bohrungssoh
le (16) etwa entsprechenden Länge (1) aufweisende Gewinde
hülse (13) und/oder das Gewindebauteil (10) ein der Form
der Bohrungssohle (16) angepaßtes Ende (10′, 13′′) haben.
4. Verankerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemm
segmente (14) rechtwinklig zu ihrer Mantelfläche (14′)
ausgebildete Stirnkanten (14′) haben.
5. Verankerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewin
debauteil (10) eine abgelängte Gewindestange ist.
6. Verankerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seg
mentabschnitte (23′, 23′′) ungleich lang sind und/oder daß
die gewindebauteilseitigen Ringnutabschnitte (22) V-artig
mit gewindehülsenseitig steilerer Nutwand (22′) ausgebil
det sind.
7. Verankerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spreizhülse (15) ein Ende (15′′) mit rechtwinklig zu ihrer
Mantelfläche (15′′′) ausgebildeter Stirnkante und einen
bis zum Handhabungsende (17) durchmesserreduzierten Schaft
(Mantelfläche 15′′′) aufweist.
8. Verankerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spreizhülse (15) einen das Handhabungsende (17) und einen
Tiefenanschlag (17′) bildenden Knauf aufweist.
9. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (32) zwischen
den Klemmsegmenten (14) mit einem Kreissägeblatt herge
stellt sind.
10. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die druckbeaufschlagbare
Spreizhülse (15) einen die Klemmsegmente (23′′) axial po
sitionierenden Hülsenschaft (40) hat, und daß ein Auszuge
lement (41) vorhanden ist, mit dem das die Klemmsegmente
(14) axial verstellende Gewindebauteil (10) ausziehbar
ist, bis die Klemmsegmente (14) die Spreizstellung einge
nommen haben.
11. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse (15) ein
Wälzlager (43) aufweist, auf dem ein auf das drehunbeweg
liche Gewindebauteil (10) aufschraubbares Auszugelement
(41) abstützbar ist.
12. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Auszugelement (41) an der
Spreizhülse (15) befestigt ist und einen das Herausziehen
des Gewindebauteils (10) begrenzenden Anschlag (44) auf
weist.
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DE3813877A1 DE3813877A1 (de) | 1989-11-02 |
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