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Elektrische Glühlampe. Bekanntlich werden als Leuchtkörper für gasgefüllte
Lampen nach Art einer Schraube geformte Drähte verwendet, und zwar deshalb, weil
ein so geformter Leuchtkörper -an das umgebende Gas eine geringere Wärmemenge verliert,
als derselbe Draht im gestreckten Zustande verlieren würde.
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Es kommt für die Wärmeabgabe an das umgebende Gas in diesem Falle
nicht die Oberfläche des Drahtes selbst, sondern die Oberfläche
eines
den schraubenförmigen Leuchtkörper in einige Entfernung umhüllend gedachten Körpers
in Betracht. Dementsprechend ist es wünschenswert, die Schraubenlänge möglichst
zu verkürzen und den Schraubendurchmesser dementsprechend zu vergrößern, also eine
weitere und, kürzere Schraube anzuwenden. Dies ist praktisch jedoch nicht durchführbar,
weil im Verhältnis zur Drahtstärke weite Schraubenwindungen ihre Stabilität einbüßen.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
als Leuchtkörper ein Drahtgewebeschlauch Anwendung findet, dessen stromdurchflossene
Drähte Winkel von nahezu go° mit der Erzeugenden des Schlauchzvlinders und somit
an ihren Kreuzungsstellen Winkel von nahezu i8o° miteinander bilden.
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Drahtgeflechte hat man bei elektrischen L ampen zwar schon zur Herstellung
von folienartigen Leuchtkörpern benutzt, und zwar dadurch, daß man das Drahtgeflecht
vor seiner Verwendung als Leuchtkörper gewalzt oder mit,, :lein Hammer geschlagen
hat, bis die Maschen desselben mehr oder weniger verschwanden und das Drahtgeflecht
in einen folienartigen Blechkörper verwandelt war. Abgesehen von dem Umstande, daß
die einzelnen Drähte des Geflechtes quadratische Maschen bildeten und in anderer
Weise als gemäß der Erfindung untereinander verflochten waren, diente hierbei das
Geflecht also nicht unmittelbar als Leuchtkörper, es diente vielmehr nur als Ausgangskörper
für den zu bildenden folienartigen Leuchtkörper. Gemäß der Erfindung handelt es
sich nun aber nicht nur um die neuartige Verwendung eines engmaschigen Gewebes als
Leuchtkörper elektrischer Glühlampen, sondern um ein Drahtgewebe, dessen Drähte,
wie schon angegeben, in ganz .bestimmter Weise verflochten sind. Dem elektrischen
Strom wird dadurch ein ganz bestimmter Weg vorgeschrieben, und zwar derart, daß
bei möglichst kurzem Gewebeschlauch der Weg so groß wie irgend möglich wird. Es
wird hierdurch erreicht, daß die Längsausdehnung des Leuchtkörpers zugunsten der
Querausdehnung abnimmt und somit die Wärmeabgabe des Leuchtkörpers an das umgebende
Gas auf ein Minimum herabgedrückt wird.
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Ein solcher Gewebeschlauch wirkt durch seinen Aufbau wie ein Fachwerk.
Es entsteht also gewissermaßen eine Art von Selbststützung (Selbsthalterung). Man
kann infolgedessen große Drahtlängen zu einem verhältnismäßig kurzen, weiten Schlauch
gestalten, ;welcher also eine sehr gedrängte und nur zu geringer Wärmeableitung
an das umgebende Gas Anlaß gebende Form besitzt und trotzdem stabil ist.
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DieVerkleinerung der Wärmeableitung wird um so weitgehender, je stärker
das Schlauchgewebe in der Achsenrichtung zusammengedrängt wird. Am vorteilhaftesten
wird es, wenn die stromführenden Drähte auf der Erzeugenden der Schlauchmantelfläche
nahezu senkrecht stehen. Jedenfalls soll der Winkel nicht kleiner als 75° "werden,
da sonst die Verkürzung des Leuchtkörpers zu gering wird, verglichen mit der Verkürzung,
die eintritt, wenn man in bekannter Weise einen spiralförmigen L euchtkö rper anwendet.
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Ein solcher Leuchtkörper hat nicht nur die \-ortcile, die ihn zur
Anwendung in einer mit Gasen gefüllten Lampe geeignet machen, sonlern bietet auch
bei der Benutzung in Vakuumlumpen den Vorteil eines gegenüber den bisher l.ekannten
Formen außerordentlich konzentrierten Lichtes. Es ist selbstverständlich, daß man
bei entsprechenderLänge soicherSchläuche äußere Stützen nicht ganz vermeiden kann,
jeloch wird naturgemäß die Zahl dieser Stützen sehr stark vermindert.
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In der Abb. i ist eine Ausführungsform einer Lampe mit einem Leuchtkörper
aus Schlauchgewebe nach der Erfindung dargestellt. Abb.2 zeigt ein solches Drahtgewebe
aufgeschnitten und abgewickelt. Es läßt sich herstellen auf den bekannten Klöppel-
oder Rundflechtrnaschinen. In Abb. i bezeichnet i die Lampenglocke, 2 den Sockel,
3 und q. die Zuleitungsdrähte, 5 den Glühkörper aus Schlauchgewebe.
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In der Abb. 2 ist dargestellt, wie die Maschen auf verhältnismäßig
engem Raum zusammengedrückt werden können, so dali zwischen ihnen nur ganz kleine
Zwischenräume bestehen bleiben, die für die Abkühlung nicht in Betracht kommen.
Aus dieser Abbildung geht auch hervor, daß die stromführenden Drähte - in diesem
Falle sind alle Drähte stromführend - mit der Erzeugenden der Schlauchmantelfläche
einen Winkel bilden, der sich nicht viel von einem rechten Winkel unterscheidet.