DE3813445A1 - Betonspritzverfahren sowie trockenmischgut zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Betonspritzverfahren sowie trockenmischgut zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Betonspritzverfahren
sowie ein Trockenmischgut zur Durchführung des Ver
fahrens.
Ein Verfahren zum Auftragen von Beton bzw. Mörtel
mittels Trockenspritzen und Dünnstromförderung,
gegebenenfalls mit Kunststoffzusatz, ist an sich
bekannt (DE-PS 32 20 880). Dabei wird Trockenmischgut
über Transportleitungen zur Spritzdüse gefördert
und dort Wasser, gegebenenfalls auch Kunststoff
und Erhärtungsbeschleuniger zugesetzt sowie Druckluft
zum Auftragen eingesetzt.
Von Nachteil bei diesem Verfahren ist die stark
schwankende Mörtel- bzw. Betonqualität infolge einer
ungenauen Wasserdosierung.
Es ist ferner eine gattungsgemäße Betonverarbeitungs
methode im Naßspritzverfahren mit Dichtstromförderung
bekannt (z.B. Prospekt Putzmeister), d.h. es wird
das Trockenmischgut mit der erforderlichen Menge
an Wasser angemacht und - naß - über die
Transportleitung zur Spritzdüse gefördert. Dort
wird unter Zugabe von Druckluft dann der Dickstrom
zerteilt und der Beton mittels der Druckluft
aufgetragen.
Bei diesem gattungsgemäßen bekannten Verfahren müssen
stets mehr als die aufzutragenden Mengen an Beton
oder Mörtel angemacht werden. Außerdem müssen die
Transportleitungen für den Dichtstrom nach Gebrauch
oder bei längerem Stillstand entleert werden, was
nicht nur zeitraubend, sondern auch aufwendig und
nur an größeren Baustellen rentabel ist, so daß
dieses bekannte Verfahren für kleine Mengen zu
gebrauchenden Betons unwirtschaftlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auch
für kleinere Mengen an Beton bzw. Mörtel geeignetes
Spritzverfahren mit genauer Wasserdosierung
zur Erzielung eines Testbetons bzw. Festmörtels
mit nur gering schwankenden Eigenschaften bei insgesamt
hoher Festigkeit und ohne eine aufwendige Entleerung
der Schlauchleitungen sowie ein Trockenmischgut
zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des erfindungsgemäß durch
dessen kennzeichnende Merkmale sowie ein Trockenmisch
gut zur Durchführung des Verfahrens gelöst.
Naßspritzen im Dünnstromverfahren ist im Prinzip
auch schon ausgeführt worden. In praxi hat sich
jedoch gezeigt, daß es bei Verwendung von Trockenmisch
gut, z.B. Sackware oder Siloware mit oder ohne
einem Zusatz aus einem zweikomponentigen Reaktionsharz
verhältnismäßig schnell zur Pfropfenbildung und
damit zu Verstopfungen der Transportleitung mit
allen bekannten Nachteilen führt. Überraschenderweise
wurde festgestellt, daß im Naßspritzverfahren und
Dünnstrom dann unter der Vereinigung der Vorteile
des Trockenverfahrens sowie des Naßspritzens unter
Vermeidung der jeweiligen Nachteile gearbeitet
werden kann, wenn für den Zuschlag des
Trockenmischgutes eine bestimmte Sieblinie eingehalten
wird. Insbesondere lassen sich auch kleine Mengen
an Beton spritzen, so daß das erfindungsgemäße
Verfahren besonders für die Instandsetzung geeignet
ist und mit genauester Dosierung des Wassers und
des Kunststoffanteils auskommt. Außerdem ist es
infolge des Dünnstromverfahrens nicht erforderlich,
die Transportleitungen zu der Spritzdüse zu entleeren,
weil in diesem mit viel Druckluft kleinere Portionen
hindurchbewegt werden, und zwar an der Aufgabestelle
von der Druckluft beschleunigt werden und dann mit
hoher Geschwindigkeit bis zur Spritzdüse und zum
Auftrag aus dieser herausbewegt werden. Bei kurzen
Unterbrechungen genügt die Zufuhr des Materials
zu unterbrechen. Dann wird in kürzester Zeit die
Transportleitung bis zur Spritzdüse von der Druckluft
leergefördert.
Mit besonderem Vorteil wird ein Trockenmischgut
mit bestimmter Sieblinie, vorzugsweise im Bereich
der Korngröße unter 0,125 mm von kleiner 0,5% +
0,5% eingesetzt.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet.
Ein Beispiel für die Sieblinie des Zuschlages des
erfindungsgemäßen Trockenmischgutes wird in der
beigefügten Zeichnung dargestellt, die eine
schematische Sieblinie zeigt, wobei auf der Ordinate
ein Prozentsatz und auf der Abszisse die Korngröße
dargestellt ist. Der nicht schraffierte Bereich
stellt hierbei den zulässigen Bereich der Korngröße
dar, innerhalb dem eine Sieblinie des Zuschlages
des erfindungsgemäßen Trockenmischgutes verlaufen
kann, welches vorzugsweise durch Brechen des Materials
gewonnen wird.
Claims (11)
1. Beton- bzw. Mörtelspritzverfahren, wobei vorbe
reitetes vorgetrockneten Zuschlag und Zement
aufweisendes Trockenmischgut als Silo- oder
Sackware mit vorgegebener Sieblinie mit
der erforderlichen Menge an Wasser angemacht,
gemischt sowie die Mischung über eine
Transportleitung zu der Spritzdüse gefördert
und dort aufgetragen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zuschlag des
Trockengemischgutes eine Sieblinie im Bereich
der Korngröße unter 0,25 mm von kleiner als
5%, vorzugsweise 3% aufweist und daß die
Mischung im Dünnstrom zur Spritzdüse gefördert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zuschlag des Trockenmischgutes
teilweise bis überwiegend aus gebrochenem
Material gewonnen wird.
3. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschlag
des Trockenmischgutes eine Sieblinie im Bereich
der Korngröße unter 0,125 mm von kleiner als
1,5% ± 0,5% aufweist.
4. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschlag des
Trockenmischgutes eine Sieblinie im Bereich
der Korngröße unter 0,125 mm von kleiner als
0,5% ± 0,5% aufweist.
5. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschlag des
Trockenmischgutes eine Sieblinie im Bereich
der Korngröße unter 0,125 mm von Null aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der angegebene
Prozentsatz an Zuschlägen auf den Anteil des
Zuschlages mit einer Korngröße von 4 mm bezogen
ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die für die Sieb
linien angegebenen Prozentsätze für Zu
schläge zusätzlich Zuschlagsstoffen (Zuschläge
und Zusatzstoffe zusammengerechnet) gelten.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es zum Instandsetzen von Beton
bauwerken dient.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser ein
Kunststoff zugesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kunststoff aus einem zwei
komponentigen Reaktions- bzw. Epoxidharz
besteht.
11. Trockenmischgut zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorgehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine in den Ansprüchen 1 bis
7 angegebene Sieblinie des gegebenenfalls
um Zusatzsstoffe ergänzten Zuschlages.
Priority Applications (3)
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AT93289A AT397243B (de) | 1988-04-21 | 1989-04-19 | Beton- bzw. mörtelspritzverfahren sowie trockenmischgut zur durchführung des verfahrens |
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Publications (2)
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DE3813445C2 DE3813445C2 (de) | 1991-04-25 |
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