DE3813089A1 - Silo zum speichern von schuettgut, insbesondere getreide und verfahren zum entladen von silos - Google Patents

Silo zum speichern von schuettgut, insbesondere getreide und verfahren zum entladen von silos

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Description

Die Erfindung betrifft einen Silo zum Speichern von Schüttgut, insbesondere Kornen (Getreidespeicher) und ein Verfahren zum Entladen von Silos, vor allem von erfindungsgemäßen Silos.
Die erfindungsgemäße Silos sind aus Stahlbeton, Metall, Kunststoff oder deren Kombination herstellbar.
Aus der Fach-, bzw. Patentliteratur sind zahl­ reiche Silos mit Gravitations-Entladevorrichtung bekannt.
Nach einer der bekanntne Lösungen wird das ge­ speicherte Schüttgut durch eine einzige, im Grund des Silos in zentraler Position ausgebildete Entladeöffnung ausgeräumt. Diese Lösung führt zu einem trichterartigen Ausfluß, und verursacht dadurch eine Klassifizierung der Kornen. Bei Befüllung des Silos mit heterogen Schüttgut streben sich die Kornen von verhältnismäßig größerer Mas­ se in der Nähe der Innenwand des Siloinnenraum eine Stel­ lung zu finden. Bei Entladung, das Schüttgut fließt haupt­ sächlich aus dem zentralen Bereich des Speicherraumes aus, und deswegen, im Falle daß die Zusammensetzung des ge­ speicherten Schüttgutes heterogen ist, wird auch die Qualität des ausgeräumten Getreide nicht gleichmäßig.
Diesen Nachteil zu beseitigen, und die Entladungs­ verhältnisse zu verbessern, wurde die Anwendung von mehre­ ren, im Grunde des Silos symmetrisch angeordneten Aus­ flußöffnungen vorgeschlagen. Diese Lösung resultiert einen Massenstrom bei Entladung, wodurch die Klassi­ fikation der Kornen behoben wird. Ein Nachteil dieser Lösung besteht jedoch darin, daß bei Entladung die ganze "Materialsäule" im Speicherraum sich zur gleichen Zeit zu senken beginnt und infolgedessen, die dyna­ mischen Kräfte, die auf die Silo-Seitenwände wirken, beträchtlich stärker sind. Diese dynamischen Wirkungen können den Silo beschädigen, zum Beispiel das Fließen des Stahles im Beton verursachen.
Zur Behebung von beträchtlichen dynamischen Wirkungen, und dadurch die exzentrische Belastung der Silo-Seitenwände bei Entladung, in US-PS 44 49 339 ist ein dünnwandiger Getreidespeicher mit einem Seitenwand- Entladesystem ("sidewall discharge system"), dem so­ genannten SDOS ("side draw-off system") offenbart. Das Seitenwand-Entladesystem (SDOS) besteht aus zwei vertikalen Trägerelementen, die an der Innenwand des Silos parallle angeordnet sind, und an deren Innenseiten eine Vielzahl von flachen Platten periodisch aufeinan­ derfolgend fixiert sind. Zwischen den flachen Platten sind Einlaßöffnungen für das gespeicherte Schüttgut vorgesehen, und im unteren Bereich des Speicherraumes, zwischen den flachen Platten ist eine Entladeöffnung gestaltet. Auf diese Weise ist ein innerer Fallschacht gebildet, der mit dem Speicherraum durch eine Vielzahl von Öffnungen in Verbindung steht.
Diese Lösung ermöglicht einen selektiven Zu­ fluß des gespeicherten Schüttgutes bei Entladung. Der innere Fallschacht ist geeignet für eine stufenweise Entladung aus der aufeinanderfolgenden obersten Schichten des gespeicherten Schüttgutes.
Das obige SDOS-System eliminiert das Prob­ lem der auf die Seitenwände wirkenden, exzentrischen Belastungen bei Entladung des Silos. Nachteilig ist bei dieser Lösung jedoch, daß die impulsartigen dy­ namischen Belastungen, die bei Entladung wirken, nicht reduziert werden.
Ziel der Erfindung ist ein System zur Ent­ ladung von Silos zu schaffen, mit dem die Mängel der obengenannten Lösungen behoben werden, d. h. dyna­ mische Kräfte und exzentrische Belastungen, die bei Entladung wirken, reduziert werden können.
Eine weitere Zielsetzung der Erfindung ist so eine Entladevorrichtung zu gewährleisten, die ohne grundsätzliche Änderung des Aufbaus von bekannten Si­ los, mit geringem Aufwand und einfach ausführbar ist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine Getreidesäule, welche von dem gespeichertem Schüttgut von nur zwei oder drei Seiten separiert ist, d. h. eine oder zwei "offene Seiten" hat, innerhalb des Speicherraumes des Silos unabhängig von dem restlichen Teil des gespeicherten Schüttgutes bewegt werden kann, vorausgesetzt, daß die Dichte der Getreidesäule aus­ reichend ist, die Eindringung von Kornen aus dem Speicher­ raum zu beseitigen. Auf Wirkung des Druckes innerhalb der Getreidesäule und der Reibung zwischen den Kornen die Getreidesäule benimmt sich wie eine steife Masse.
Bewegt sich diese Masse von oben nach unten, kann die Materialzufuhr nur von oben, aus der obersten Schicht des gespeicherten Schüttgutes erfolgen.
Aus obigen folgt, daß die Entladung eines Silos durch einen eine oder zwei offene Seiten auf­ weisenden geneigten Fallschacht durchführbar ist.
Die zum Ziele gesetzte Aufgabe wird erfindungs­ gemäß dadurch gelöst, daß in einem Silo bestehend aus Seitenwänden, Dach und Tragkonstruktion, sowie einer Befüllungsvorrichtung und einer Entladevorrichtung, die Entladevorrichtung mindestens einen, vorzugsmäßig vertikalen Fallschacht aufweist, der von mindestens einem Abteilungselement und der Innenwand des Silos gebildet ist, wobei das Abteilungselement, bzw. -ele­ mente mit der Innenwand verbunden sind, und der Fall­ schacht an mindestens einer Seite in seiner gesamten Höhe offen ist.
Die Abteilungselemente sind vorzugsmäßig Pro­ fil-Formstücke, die an der Innenwand des Silos befestigt sind.
Der Fallschacht kann zum Beispiel von zwei vertikalen Abteilungselementen gebildet sein, die an der Innenwand parallel fixiert sind.
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind zwei symmetrisch angeordnete, vertikale L-profil- Formstücke vorgesehen, die mit der Innenwand des Silos drei vertikale Fallschächte bilden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvari­ ante bildet ein einziges vertikales T-profil-Formstück zwei Fallschächte.
Bei den obigen Ausführungen haben die Fall­ schächte je eine offene Seite, durch welche sie mit dem inneren Speicherraum des Silos in unmittelbarer Ver­ bindung stehen.
Der Fallschacht kann auch mit einem einzigen, flachen Abteilungselement gebildet werden. Das flache Abteilungselement ist in diesem Fall parallel mit der Innenwand angeordnet, und damit mittels Verbindungs­ stücke verbunden. Der zwischen dem Abteilungselement und der Innenwand gebildete Fallschacht weist zwei of­ fene Seiten auf.
Der Flächeninhalt der von dem gesperrten Schüttgut getrennten Seiten der Fallschächte ist er­ findungsgemäß kleiner, als der Flächeninhalt seiner offenen Seiten.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ent­ laden von Silos - vorzugsmäßig von den oben beschriebenen Silos - wird das auszuräumende Schüttgut in einem Fall­ schacht zu einer Entladeöffnung geführt, welcher Fall­ schacht mindestens eine offene Seite aufweist, durch die das Innere des Fallschachtes mit dem inneren Speich­ erraum des Silos verbunden ist. An nicht vertikalen ge­ neigten Strecken wird das Schüttgut vorzugsmäßig in ge­ schlossenen Schächten geführt.
Bei Silos, die mit keinem erfindungsgemäßen Fallschacht versehen sind, werden zuerst an der Innenwand des Silos Abteilungselemente in so einer Anordnung befes­ tigt, daß die Innenwand des Silos mit den Abteilungsele­ menten mindestens einen offenen Fallschacht bildet und dann wird das auszuräumende Schüttgut in diesem offenen Fallschacht zu der Entladeöffnung geführt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die axonometrische Abbildung eines Teiles der Innenwand eines erfindungsgemäßen Silos mit der Entladevorrichtung;
Fig. 2 bis 5 die axonometrische Abbildung - selbe Ansicht - von weiteren Ausführungsformen des erfindungs­ gemäßen Silos mit verschiedenen Ausführungsva­ rianten der Entladevorrichtung.
Die aus Fig. 1 ersichtliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Silos weist eine Innenwand 1 und zwei Abteilungselemente 2 a auf, die an der Innenwand 1 mittels Befestigungselemente 4 fixiert sind. Die Abteilungselemen­ te 2 a sind miteinander durch Verbindungsstücke 3 verbun­ den.
Die parallelen Abteilungselemente 2 a bilden mit der Innenwand 1 einen vertikalen Fallschacht A 1, der im unteren Bereich mindestens eine Entladeöffnung (in der Zeichnung nicht gezeigt) aufweist. Die radial nach innen gerichtete Seite des Fallschachtes A 1 ist offen. Durch diese offene Seite ist das Innere des Fallschachtes A 1 mit dem gespeicherten Schüttgut in Verbindung.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 sind zwei parallele Abteilungselemente 2 b mit der Innenwand 1 des Silos zusammengebaut, zwischen denen ein vertikaler Fall­ schacht A 2 - wie Fallschacht A 1 in Fig. 1 - gebildet ist.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, wobei zwei Abteilungselemente 2 c als L-profil-Formstücke gestaltet, und parallel an der vertikalen Innnwand 1 des Silos angeordnet sind. Die Abteilungselemente 2 c bilden mit der Innenwand 1 einen zentralen Fallschacht A 2 und zwei seitliche Fallschächte A 3. Die Fallschächte A 2 und A 3 haben je eine offene Seite.
Die Entladevorrichtung des erfindungsgemäßen Silos nach Fig. 4 besteht aus zwei Fallschächten A 4, die von einem einzigen Abteilungselement 2 e gebildet sind. Das Abteilungselement 2 e ist als T-profil-Form­ stück gestaltet und an der vertikalen Innenwand 1 des Silos befestigt. Die Fallschächte A 4 haben je eine of­ fene Seite, die nach tangentialer Richtung gehen.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, in der ein als flache Platte gestaltetes Abteilungselement 2 d, das grundsätzlich parallel zur Innenwand 1 des Silos ange­ ordnet ist, einen Fallschacht A 5 bildet. Das Abteilungs­ element 2 d ist mittels Verbindungsstücke 33 mit der In­ nenwand 1 verbunden. Der zwischen dem Abteilungselemen­ te 2 d und der Innenwand 1 gebildete Fallschacht A 5 hat zwei offene Seiten.
Die Dichte der Getreidesäule innerhalb des Fallschachtes A 1, A 2, A 3, A 4, A 5 und die Dichte des ge­ speicherten Getreide im Speicherraum des Silos sind gleich, damit die Eindringung von Kornen aus dem Speicher­ raum in den Fallschacht ausgeschlossen ist, und das aus­ zuräumende Schüttgut in den Fallschacht nur von oben, aus den obersten Schichten des gespeicherten Schüttgutes gelangen kann.
Obwohl der Druck des gespeicherten Schütt­ gutes nimmt bei Entladung mit sinkendem Niveau der Schüttgutoberfläche ständig ab, der Druck in dem Speicherraum und in dem Fallschacht bleibt gleich.

Claims (10)

1. Silo zum Speichern von Schüttgut, insbesondere Getreide, der Seitenwände, Dach und Tragkonstruktion, sowie eine Befüllungsvorrichtung und eine an die Seiten­ wand des Silos gekoppelte Entladevorrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladevorrichtung mindes­ tens einen, vertikalen oder geneigten Fallschacht (A 1, A 2, A 3, A 4, A 5) aufweist, der von mindestens einem Ab­ teilungselement (2 a, 2 b, 2 c, 2 d, 2 e) und der Innenwand (1) des Silos gebildet ist, wobei das Abteilungselement, bzw. die Abteilungselemente (2 a, 2 b, 2 c, 2 d, 2 e) mit der Innenwand (1) verbunden sind, und der Fallschacht (A 1, A 2, A 3, A 4, A 5) an mindestens einer Seite in seiner ge­ samten Höhe offen ist.
2. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abteilungselemente (2 c, 2 e) Profil-Formstücke sind, die an der Innenwand (1) des Silos befestigt sind.
3. Silo nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Fallschacht (A 1, A 2, A 3) von mindes­ tens zwei Abteilungselementen (2 a, 2 b, 2 c), die an der Innenwand (1) des Silos befestigt sind, und der Innenwand (1) gebildet ist.
4. Silo nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladevorrichtung drei Fall­ schächte (A 2, A 3) aufweist, die von zwei parallel ange­ ordneten, an der Innenwand (1) des Silos befestigten, als L-profil-Formstück gestalteten Abteilungselementen (2 c) und der Innenwand (1) gebildet sind.
5. Silo nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladevorrichtung zwei Fall­ schächte (A 4), aufweist, die von einem an der Innenwand (1) des Silos befestigten, als T-profil-Formstück gestalte­ ten Abteilungselement (2 e) und der Innenwand (1) gebildet sind.
6. Silo nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Abteilungselemente (2 a, 2 d) mitein­ ander und/oder mit der Innenwand (1) des Silos durch Ver­ bindungsstücke (3) verbunden sind.
7. Silo nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Flächeninhalt der von dem gespeicher­ ten Schüttgut getrennten Seiten des Fallschachtes (A 1, A 2, A 3, A 4, A 5) kleiner ist, als der Flächeninhalt seiner of­ fenen Seiten.
8. Verfahren zum Entladen von Silos, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das auszuräumende Schüttgut bei Entladung in einem Fallschacht, der durch eine oder zwei offene Seiten mit dem inneren Speicherraum des Silos in Ver­ bindung steht, zu einer Entladeöffnung geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das auszuräumende Schüttgut in vertikalen offenen Fallschächten, und an nicht vertikalen geneigten Strecken in geneigten geschlossenen Schächten geführt wird.
10. Verfahren zum Entladen Silos, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an der Innenwand eines Silos Abteilungs­ elemente so angeordnet werden, daß die mit der Innenwand einen mindestens eine offene Seite aufweisenden Fall­ schacht bilden, und das auszuräumende Schüttgut in dem Fallschacht zu einer Entladeöffnung geführt wird.
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