DE3811315A1 - Verfahren zum beschichten von ebenen tafeln oder bahnen aus kunststoff - Google Patents
Verfahren zum beschichten von ebenen tafeln oder bahnen aus kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von
ebenen Tafeln oder Bahnen aus Kunststoff und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zum Beschichten flächiger Substrate mit flüssigen
Beschichtungsmitteln sind verschiedene Verfahren
gebräuchlich, wie Tauchen, Streichen, Spritzen, Gießen,
Rakeln, Walzen, usw. Bei der Auswahl des
Beschichtungsverfahrens spielen die Dicke der vorgesehenen
Beschichtung, die Viskosität des flüssigen
Beschichtungsmittels, die Verfahrens- und Apparatekosten,
die Arbeitsgeschwindigkeit, die Anforderungen an die
Qualität der Oberfläche u.a. eine Rolle. Sehr dünne
Beschichtungen von hoher Gleichförmigkeit werden mit einem
Beschichtungsmittel von niedriger Viskosität am besten
durch das Verfahren der Tauchbeschichtung erzeugt. Zu
diesem Zweck wird das zu beschichtende Substrat in ein Bad
des Beschichtungsmittels eingetaucht und mit
gleichförmiger Geschwindigkeit senkrecht herausgezogen.
Die Dicke der Beschichtung hängt vorwiegend von der
Viskosität des Beschichtungsmittels und zum geringeren
Teil von der Auftauchgeschwindigkeit ab. Das Verfahren
erfordert ein Tauchbad, das größer ist als das Substrat.
Für die Beschichtung durch Walzenauftrag sind zahlreiche
Varianten bekannt, die M. Maggi in "Plastic Engeneering",
März 1984, S. 61-65 zusammengestellt hat. Bei diesen
Verfahren wird das Substrat durch einen von zwei Walzen
gebildeten Spalt geführt und das Beschichtungsmittel auf
eine der beiden Walzen aufgebracht und von dieser auf das
Substrat übertragen. Die Auftragswalze kann gleich- oder
gegensinnig zur Subtratoberfläche bewegt werden. In jedem
Falle wird die mit der Walze aufzutragende
Beschichtungsmittelmenge mittels einer an der
Auftragswalze angeordneten Rakel begrenzt, so daß sich die
Dicke der Beschichtung aus der auf der Walze befindlichen
Beschichtungsmittelmenge ergibt. Man erreicht hohe
Arbeitsgeschwindigkeiten und eine genaue Einstellung der
Schichtdicke. Die Oberflächenqualität bei Anwendung
dünnflüssiger Beschichtungsmittel ist jedoch mit der des
Tauchverfahrens nicht vergleichbar.
Eine weit verbreitete Beschichtungstechnik ist das
Aufrakeln eines flüssigen Beschichtungsmittels. Sie eignet
sich beispielsweise auch zum Beschichten von ebenen Tafeln
oder Bahnen aus Kunststoff. Bei diesem Verfahren wird die
Tafel oder Bahn an einer quer zur Bewegungsrichtung
angeordneten Rakel entlanggeführt und dabei beschichtet.
Die Rakel ist eine messerartige Schranke, an der sich die
zu beschichtende Oberfläche in geringem Abstand
vorbeibewegt. Ein Vorrat des flüssigen
Beschichtungsmittels wird auf einer Seite der Rakel an der
Oberfläche der Tafel oder Bahn gehalten. Die zu
beschichtende Oberfläche tritt vor der Rakel mit dem
Vorrat des Beschichtungsmittels in Berührung und nimmt
beim Durchtritt unter der Rakel eine Schicht davon mit,
deren Dicke durch den Abstand der Rakel von der Oberfläche
bestimmt wird. Auch mit diesem Verfahren läßt sich die
hohe Gleichförmigkeit einer Tauchbeschichtung nicht
erreichen.
Ziel der Erfindung war die Schaffung eines Verfahrens und
einer Vorrichtung zum Beschichten von Tafeln und Bahnen
aus Kunststoff mit einem flüssigen Beschichtungsmittel,
bei dem eine dem Tauchverfahren gleichwertige Oberfläche
erzeugt wird, ohne daß eine so große Badmenge wie beim
Tauchverfahren benötigt würde. Weiterhin sollte zur
Beschichtung von Tafeln und Bahnen eine kontinuierliche
Arbeitsweise möglich sein.
Die Lösung der Aufgabe geht von dem Verfahren der
Rakelbeschichtung aus, bei dem die Rakel als Schranke
gegen die unkontrollierte Verteilung des flüssigen
Beschichtungsmittels wirkt. Bei diesen bekannten Verfahren
wird eine Tafel oder eine Bahn an einer quer zur
Bewegungsrichtung angeordneten Schranke entlanggeführt und
ein Vorrat eines flüssigen Beschichtungsmittels auf einer
Seite der Schranke an der Oberfläche der Tafel oder Bahn
gehalten und die Oberfläche dabei beschichtet.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die
Tafel oder die Bahn im unbeschichteten Zustand aufwärts an
der waagerecht angeordneten Schranke entlanggeführt und
nach dem Durchgang an der Schranke mit dem Vorrat des
flüssigen Beschichtungsmittels in Berührung gebracht und
mit einer solchen Geschwindigkeit aufwärts weiterbewegt,
daß der Überschuß des Beschichtungsmittels in den Raum
oberhalb der Schranke zurückfließt.
Während bei allen bekannten Walzen- und
Rakelbeschichtungsverfahren der Spalt zwischen der zu
beschichtenden Oberfläche und der Walze oder Rakel die
Dicke der Beschichtung bestimmt und ihre Gleichförmigkeit
entscheidend beeinflußt, dient die Schranke beim Verfahren
der Erfindung allein dazu, den Vorrat des
Beschichtungsmaterials an der Oberfläche der Tafel oder
Bahn zu halten und zu verhindern, daß es an der aufwärts
bewegten Oberfläche nach unten abläuft.
Zweckmäßige Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Fig. 1 und 2
im Querschnitt dargestellt.
Die Dicke der Beschichtung wird im wesentlichen durch die
Fließeigenschaften des Beschichtungsmittels bestimmt,
nimmt aber mit steigender Geschwindigkeit des Substrats
etwas zu. Überschüssiges Beschichtungsmittel läuft aus der
aufsteigenden Beschichtung in den Vorrat oberhalb der
Schranke zurück. Die Beschichtung ist am dünnsten, wenn
die Oberfläche senkrecht aufwärts bewegt wird. Je stärker
die Aufwärtsrichtung von der Senkrechten abweicht, um so
geringer ist der Einfluß der Schwerkraft auf die an der
Oberfläche haftende Schicht, umso schwächer der Rückstrom
des Beschichtungsmittels und um so dicker die Beschichtung.
Eine Aufwärtsbewegung, die stark von der Senkrechten
abweicht, läßt die angestrebte Gleichförmigkeit der
Beschichtung nicht mehr sicher erreichen.
Für die Gleichförmigkeit der entstehenden Beschichtung ist
es von wesentlicher Bedeutung, daß sich die zu
beschichtenden Tafeln und Bahnen selbst schon durch eine
hohe Gleichmäßigkeit der Oberfläche auszeichnen und daß
die Bedingungen, unter denen sich die Schicht ausbildet,
räumlich und zeitlich gleichbleibend sind. Räumliche
Gleichmäßigkeit setzt voraus, daß die Schranke ein über
die volle Breite der Beschichtungszone gleichbleibendes
Profil hat und der Vorrat des Beschichtungsmittels
oberhalb davon ebenfalls ein völlig gleichförmiges Profil
ausbildet. Die waagerechte Anordnung der Schranke ist eine
wichtige Voraussetzung dafür. Die Gleichförmigkeit des
Beschichtungsmittelvorrats kann bereits durch eine
Strömung von nachgefülltem Beschichtungsmittel in
Querrichtung oder durch Turbulenzen beim Einlaufen gestört
werden. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise, die laufenden
Ersatz des verbrauchten Beschichtungsmittels erfordert,
ist es vorteilhaft, das Beschichtungsmittel an vielen
dicht benachbarten Stellen und mit geringstmöglicher
Turbulenz einströmen zu lassen, beispielsweise durch Düsen
3, die in den Vorrat eintauchen.
Als Vorrat wird die Menge des Beschichtungsmittels
bezeichnet, die oberhalb der Schranke den Zwischenraum bis
zur Oberfläche der aufsteigenden Tafel oder Bahn ausfüllt,
aber dort eine dickere Schicht bildet als in der
aufsteigenden Beschichtung. Es ist vorteilhaft, wenn der
Vorrat zwischen der beschichteten Oberfläche und der
Schranke einen freien Meniskus 5 ausbilden kann. Je nach
der Viskosität des verarbeiteten Beschichtungsmittels
sollte der Vorrat einen Querschnitt von mindestens 1 bis 25
qm und eine freie Oberfläche von 1 bis 5 mm Breite
haben.
Das Substrat wird vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit
von etwa 0,1 bis 10 m/min, besonders bevorzugt von 0,5 bis
2 m/min aufwärts bewegt. Höhere Geschwindigkeiten können
zu turbulentem Fließen des Beschichtungsmittels im
Vorratsraum und infolge davon zu einer ungleichförmigen
Beschichtung führen. Geringere Geschwindigkeiten sind
wegen zu niedriger Produktivität in der Regel
unwirtschaftlich und können zu Störungen durch beginnende
Trocknung im Bereich des Vorratsraumes führen.
Störungen der Beschichtung durch Staubteilchen sollen beim
Verfahren der Erfindung möglichst vermieden werden, z.B.
durch Reinraumbedingungen in dem Bereich von der Schranke
bis zur Trocknungs- bzw. Härtungszone. Dieser Bereich läßt
sich leicht mit einem Gehäuse umkapseln und durch
Einblasen gereinigter Luft staubfrei halten. Störungen
durch Staubteilchen lassen sich auch vermeiden, wenn eine
Tafel oder Bahn verarbeitet wird, die auf einer oder
beiden Seiten durch eine abziehbar haftende
Kunststoffolie, vorzugsweise aus Polyäthylen, geschützt
ist. Die Schutzfolie wird von der aufwärts bewegten Tafel
oder Bahn unmittelbar vor dem Durchgang an der Schranke
abgezogen, wobei gegebenfalls für eine Ableitung
elektrostatischer Aufladungen Sorge zu tragen ist.
Das zu beschichtende Substrat in Form einer Tafel oder
Bahn kann aus einem beliebigen beschichtbaren Kunststoff
mit glatter, geschlossener Oberfläche bestehen.
Thermoplastische extrudierbare Kunststoffe sind bevorzugt;
z.B. Polycarbonat, Acrylglas (Polymethylmethacrylat oder
Copolymerisate des Methylmethacrylats), Polyethylen,
Polypropylen, ABS-Kunststoffe, Polystyrol oder Polyester.
Sie können glasklar oder durch Pigmente oder Füllstoffe
getrübt oder eingefärbt sein sowie schlagzäh machende oder
andere übliche Zusätze enthalten. Die Dicke reicht von
etwa 10 Mikrometer bis 3 mm bei rollbaren Bahnen und von 1
bis 20 mm bei Tafeln. Die Breite der Tafeln und Bahnen ist
durch die Maschinenbreite begrenzt und kann z.B. 0,2 bis 3
m betragen. Die Länge ist beliebig. Man kann einzelne
zugeschnittene Tafeln oder Bahnabschnitte verarbeiten,
wobei sie vorzugsweise auf Stoß hintereinanderfolgend in
die Vorschubvorrichtung, mittels derer sie aufwärts bewegt
werden, eingeführt werden. Wenn sie mit Hilfsfolien
kaschiert sind, sollten diese vor dem Einlauf in die
Vorschubvorrichtung an den Stoßstellen - z.B. mit einem
Klebeband - miteinander verbunden werden. Endlose Bahnen
können von einer Vorratsrolle abgenommen werden oder die
Beschichtungsanlage kann unmittelbar mit der
Herstellungsanlage verbunden sein. Die Tafel oder Bahn kann
im gleichen Arbeitsgang einseitig oder beidseitig
beschichtet werden, jedoch werden Folien überwiegend nur
einseitig und Tafeln überwiegend beidseitig beschichtet.
Mit dem Verfahren der Erfindung lassen sich beliebige
Arten von dekorativen oder funktionellen Beschichtungen
auf die Tafeln oder Bahnen aufbringen. Als
Beschichtungsmittel können alle dünnflüssigen härtbaren
Lacke eingesetzt werden, vorausgesetzt daß sie das
Substrat ausreichend benetzen und mit ausreichender
Geschwindigkeit kontinuierlich härtbar sind. Die Härtung
kann physikalisch durch Verdunsten eines Lösemittels oder
chemisch durch Vernetzung oder Polymerisation eintreten.
Bevorzugte Beschichtungsmittel werden nach beiden Methoden
gehärtet, indem zuerst unter Wärmeeinwirkung ein
Lösemittel verdampft und anschließend, beispielsweise
unter der Einwirkung von UV-Strahlung, eine Polymerisation
und Vernetzung erfolgt. Entsprechende Beschichtungsmittel
sind in großer Zahl bekannt. Sie dienen beispielsweise zur
Erzeugung kratzfester, UV-schützender,
reflexionsmindernder, haftvermittelnder, wasserspreitender
oder mattierender Deckschichten und können gegebenenfalls
die für diese Zwecke erforderlichen ungelösten
Inhaltsstoffe enthalten. Die Herstellung hochglänzender
Deckschichten hat im Rahmen der Erfindung herausragende
Bedeutung. Typische Dicken der gehärteten Deckschichten
liegen zwischen 1 und 20 Mikrometer; sie werden z.B. aus
3 bis 60 Mikrometer dicken Schichten des dünnflüssigen
Beschichtungsmittels erzeugt.
Die entstehende Beschichtung ist umso gleichmäßiger, je
dünnflüssiger das Beschichtungsmittel ist. Unter den
Auftragsbedingungen soll eine Viskosität von 500 mPa s
möglichst nicht überschritten werden; bevorzugt sind 50
bis 500 mPa s. Diese Viskosität ist bei Raumtemperatur
nicht immer gegeben. Beschichtungsmittel, die bei
Raumtemperatur hochviskos sind, können oft durch Erwärmen
auf beispielsweise 40 bis 100°C auf eine verarbeitbare
Viskosität im oben genannten Bereich eingestellt werden.
Derartige Beschichtungsmittel werden daher in entsprechend
vorgewärmtem Zustand in den Vorratsraum eingespeist.
Die Beschichtungsanlage,
die in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt ist,
enthält
- a) eine Vorschubvorrichtung, mittels der die Tafel oder Bahn aus Kunststoff aufwärts bewegbar ist,
- b) eine waagerecht an der Bewegungsbahn der Tafel oder Bahn angeordnete Schranke,
- c) eine Vorrichtung zur Zuführung eines flüssigen Beschichtungsmittels in den an die Bewegungsbahn der Tafel oder Bahn angrenzenden Raum oberhalb der Schranke.
Als Vorschubvorrichtung eignen sich beispielsweise
angetriebene Rollenpaare 15 mit einer elastischen
Beschichtung, die die Tafel oder Bahn im Walzenspalt mit
der erforderlichen Geschwindigkeit aufwärts bewegen.
Die Ausbildung der Schranke als Walze 8 oder Rakel 1 ist
bevorzugt, schließt aber die Anwendung anderer Mittel, mit
denen der Vorrat des Beschichtungsmittels an der
Oberfläche der Tafel oder Bahn gehalten werden kann, nicht
aus. Der Begriff "Rakel" soll die Gestaltung nicht auf
Ausführungsformen einengen, die für das herkömmliche
Verfahren des Aufrakelns von Beschichtungsmitteln geeignet
sind. Brauchbar sind alle Ausführungsformen, die die
Aufgabe erfüllen, den Raum 2 für den Vorrat des
Beschichtungsmittels abzugrenzen.
Abgesehen von diesen Merkmalen ist die Gestalt der
Schranke nicht kritisch. Es kann sich z.B. um eine schräg
oder gebogen nach oben gerichtete Rakel 1 handeln, die
zusammen mit der aufwärts bewegten Oberfläche eine Art
Trog bildet. Die Rakel läuft unten in eine Lippe 6 aus,
die die Tafel oder Bahn 4 dichtend berührt. Die Lippe kann
aus einem weichelastischen, gegenüber dem
Beschichtungsmittel beständigen Werkstoff, wie Gummi oder
Polyäthylen bestehen. Auch ein in der Bewegungsrichtung
federnd anliegendes Metallblatt ist geeignet. Wenn die
Tafel oder Bahn eine hinreichend gerade Oberfläche hat,
kann auch mit einer nichtelastischen Lippe ein dichter
Abschluß erreicht werden. Eine Undichtigkeit der Lippe ist
dann nicht von Nachteil, wenn das aus einem Leck
austretende Beschichtungsmittel langsamer an der Tafel
oder Bahn abläuft als diese aufwärts bewegt wird. Ein
Gegendruckrolle 7 kann vorteilhaft sein, um die Lippe 6 in
dichter Berührung mit der Tafel oder Bahn 4 zu halten.
Eine andere Ausführungsform der Schranke ist in Fig. 2
dargestellt. Hier wird der Vorrat 2 durch eine an der
Tafel oder Bahn 4 mit gleicher Oberflächengeschwindigkeit
laufende Walze 8 gehalten, der eine Gegendruckwalze 7
gegenübersteht. Das Walzenpaar 7, 8 kann gleichzeitig als
Vorschubvorrichtung dienen. Mit einer Rakel 9 wird das von
der Walze 8 mitgenommene Beschichtungsmittel abgestreift,
so daß es in den Vorrat 2 zurückfließt. Hinter der Rakel 9
kann eine Reinigungsvorrichtung 16 angebracht sein, mit
der die Walzenoberfläche von anhaftenden Resten des
Beschichtungsmittels befreit wird.
Ein seitlicher Abschluß des Vorratsraumes ist nur
erforderlich, wenn die Füllhöhe 5 an der Schranke so hoch
ist, daß das Beschichtungsmittel sonst seitlich ablaufen
würde. Bei einer Füllhöhe 5 von wenigen Millimetern und
einem schmalen Abstand der Schranke von der Oberfläche der
Tafel oder Bahn können die an den offenen Enden des
Vorratsraumes bestehenden Oberflächenkräfte ausreichen, um
ein Abfließen zu verhindern. Andernfalls werden an die
Enden geeignete elastische Dichtungslaschen angelegt.
Das Zuführungssystem für das flüssige Beschichtungsmittel
besteht vorzugsweise aus einer zentralen Zuführungsleitung
10, von der eine Mehrzahl von Verteilerleitungen 11 in den
Vorratsraum 2 führen und in den Düsen 3 oberhalb oder
bevorzugt unterhalb des Meniskus des Beschichtungsmittels
münden. Die Rakel 1 kann mit der Zuführungsleitung 10 und
den Verteilerleitungen 11 eine bauliche Einheit bilden, in
der die Leitungen 11 beispielsweise aus Bohrungen in der
Wandung der Leitung 10 bestehen. Ein durchlaufender feiner
Schlitz erfüllt die gleiche Funktion.
Wenn mit einem erwärmten Beschichtungsmittel gearbeitet
wird, ist es zweckmäßig, die Leitungen 10, 11 mit einem
Reizmantel 12 zu umgeben, der über Leitungen 13, 14 mit
einem Heizmittel durchströmt werden kann. Auch die Rakel 1
oder die Walze 8 kann in entsprechender Weise durch
Reizelemente bzw. -kanäle 17 heizbar ausgestaltet sein.
An die Beschichtungsanlage schließt sich im Regelfall eine
Trocknungs- oder Härtungszone an. Zur Verarbeitung
physikalisch trocknender Beschichtungsmittel kann sie mit
Strahlungswärme oder Warmluft arbeiten und im Falle von
chemisch durch Polymerisation oder Vernetzung härtenden
Beschichtungen Wärme- oder UV-Strahler enthalten. Darauf
kann eine Kühl-, Trenn- oder Weiterverarbeitungszone
folgen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Beschichten von ebenen Tafeln oder
Bahnen aus Kunststoff, bei dem eine Tafel oder eine
Bahn an einer quer zur Bewegungsrichtung angeordneten
Schranke entlanggeführt und ein Vorrat eines flüssigen
Beschichtungsmittels auf einer Seite der Schranke an
der Oberfläche der Tafel oder Bahn gehalten und die
Oberfläche dabei beschichtet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tafel oder die Bahn im unbeschichteten Zustand
aufwärts an der waagerecht angeordneten Schranke
entlanggeführt wird und nach dem Durchgang an der
Schranke mit dem Vorrat des flüssigen
Beschichtungsmittels in Berührung gebracht und mit
einer solchen Geschwindigkeit aufwärts weiterbewegt
wird, daß der Überschuß des Beschichtungsmittels in
den Raum oberhalb der Schranke zurückfließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorrat des flüssigen Beschichtungsmittels nach
Maßgabe des Verbrauchs ergänzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es kontinuierlich mit einer Bahn oder mit einer Folge
von aneinanderstoßenden Tafeln durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß als Schranke eine die
Oberfläche der Tafel oder der Bahn berührende Rakel
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß als Schranke eine die
Oberfläche der Tafel oder der Bahn berührende Walze
verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schranke auf eine Temperatur,
bei der das flüssige Beschichtungsmittel eine
Viskosität unter 500 mPa s hat, beheizt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Tafel oder Bahn
beschichtet wird, von der dicht vor dem Durchgang an
der Schranke eine auf der Oberfläche haftende Folie
abgezogen worden ist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tafel oder die Bahn
mittels einer auf die Rückseite wirkenden
Gegendruckrolle gegen die Schranke gedrückt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tafel oder die Bahn
gleichzeitig auf beiden Seiten beschichtet wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den
Ansprüchen 1 bis 9, enthaltend
- a) eine Vorschubvorrichtung, mittels der eine Tafel oder Bahn aus Kunststoff aufwärts bewegbar ist,
- b) eine waagerecht an der Bewegungsbahn der Tafel oder Bahn angeordnete Schranke,
- c) eine Vorrichtung zur Zuführung eines flüssigen Beschichtungsmittels in den an die Bewegungsbahn der Tafel oder Bahn angrenzenden Raum oberhalb der Schranke.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schranke aus einer Rakel besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schranke aus einer Walze besteht.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schranke
heizbar ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 13, gekennzeichnet durch eine Gegendruckwalze,
mittels derer die Tafel oder Bahn an die Schranke
andrückbar ist.
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